Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 04.05.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-187605047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18760504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18760504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1876
- Monat1876-05
- Tag1876-05-04
- Monat1876-05
- Jahr1876
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 04.05.1876
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
'N 342 U jahreSrechnung pro 1875 betreffenden ersten Gegenstand der Tagesordnung übergehend, auf Vorschlag des Referenten, Herrn Oeconomierath Bering, Pie Justifikation dieser Rech nung ohne irgend welchen vorherigen Einwand einstimmig aus. Den zweiten, wohl wichtigsten Punkt der Tagesordnung bildete: die Feststellung des Bezirksyaushaltplane« für das Jahr 1876 und Beschlußfassung über Aufnahme einer An-, leihe Seiten des BezirkSverbandes. Der Herr Vorsitzende, Referent hierüber, bezeichnete nach Vorführung der einzelnen Positionen des Haushaltplanes die in demselben mit vorge sehene Erhebung einer Bezirkssteuer in Höhe von 10,000 M. für das laufende Jahr — abgesehen davon, daß sich hier durch das Gefühl der Zusammengehörigkeit des Bezirks wohl am vorzüglichsten ausprägen würde, —namentlich deshalb für sehr zweckmäßig und Wünschenswerth, weil der EinhebungS- woduS durch die sich steigernde Vielseitigkeit der StaatS- steuern — wie z. B. in Folge des HinzutrittS der Einkom mensteuer — sich jedenfalls künftig schwieriger gestalten werde und befand er sich darin in Uebereinstimmung mit der An sicht des Bezirksausschusses. Bei der Debatte hierüber wollte Herr Bürgermeister Grohmann eine Bezirkssteuer nur bei, der, seiner Ansicht nach jetzt noch nicht vorliegenden äußersten Nothwendigkeit aufgelegt haben, und widersprach der Steuerhebung in gleicher Weise Herr Gemeindevorstand Hering, welcher dies mit der Bemerkung begründen zu können glaubte, daß die Bezirkö- straßeubaue, bei denen diese Geldmittel lediglich Verwendung fänden, ohnehin nur einzelnen Theilen des Bezirks zum Nutzen gereichen würden. Dagegen trat Herr Oeconomierath Bering unter gleich zeitigem Hinweis auf den gedachten Beschluß der Bezirks versammlung vom 4. September vor. I. lebhaft für die im Haushaltplan berücksichtigte Bezirkssteuererhebung, welche im Interesse einer beschleunigten Ausführung der beschlossenen BezirkSsträßenbaue jedenfalls al« nothwendig angesehen werden müsse, ein, während Herr Bürgermeister Voigt zur Ent gegnung Herrn Herings auf die von den betheiligten Ge meinden durch den Ankauf des dem Bezirke für die Straßen baue unentgeltlich zu überlassenden Areals zu bringenden hohen Geldopfer hinwies, welche jedenfalls die den Gemeinden / aus diesen Bezirkssträßen erwachsenden Dortheile für lange Zeit aufwiegen würden. Hiernächst sah sich der Herr Vorsitzende, indem er zu gleich wiederholt ganz besonderes Gewicht auf die für dieses Jahr noch mögliche Einfachheit des Einhebungsmodus legte, den Widersprüchen der Herren Grohmann und Hering gegenüber veranlaßt, der Versammlung klarzustellen, wie niedrig überhaupt die Bezirkssteuer, bei welcher auf 15 Mark StaatSsteueru erst 1 Mark ausfalle, bemessen sek ukid wie deren Erhebung daher den Bezirkseingesessenen gegenüber ganz unbedenklich und für dieselben kaum fühlbar sein werde, wobei er der Versammlung zu näherer Orientirung über die Höhe der Steuer aus dem aufgestellten Bezirkssteuercataster einzelne, auf Gemeinden des Bezirks ausgeworfene Steuer beträge mittheilte. Nach dem gedachten Cataster kommens, hh. bet dem bezeichneten Verhältnisse zur Staatssteuer in rnnder Summe auf die Stadt Dippoldiswalde 683 Mark, Altenberg 218 M., Bärenstein 45 M., Frauenstein 281 M., Geising 159 M., Glashütte 247 M. und Lauenstein 133 M. Bezirkssteuep. Von den größeren Landgemeinden werden ferner z. B. Bur- ' kirSdorf 284 M., Cunnersdorf 157 M , Dittersdorf 181 M, FriederSdorf 122 M., Hänichen 358 M-, Hartmannsdorf 168 M., Hermsdorf b. Fr. 179 M., Höckendorf 221 M., Johnsbach 134 M., Kreischa 299 M., Liebenau 146 M., Nassau 247 M, Possendorf 148 M., Pretzschendorf 294 M, Reichstädt 230 M., Reinhardtsgrimma 166 M., Reinholds hain 141 M., Ruppendorf 146 M., SeiferSdorf 161 M. u. f. w. aufzubringen haben. Von den selbstständigen Guts bezirken endlich wird unter anderen Reichstädt mit 95 M., Lauenstein mit 93 M., Kreischa mit 89 M. und Reinhardts grimma mit 87 M. Bezlrkssteuer belegt werden. Nachdem noch Herr Kaufmann Billig für die diesjährige Bezirks steuererhebung wegen de» au« der Verzinsung der Steuer summe zu erzielenden Nutzens sich ausgesprochen hatte, wurde Pie Bezirkssteuerposition de« Haushaltplanes gegen 2 Stimmen (Grohmann und Hering), und damit zugleich der letztere überhaupt genehmigt. Anlangend die in der Bezirksversammlung am 4. Sept, v. I. übrigens ebenfalls bereits beschlossene Aufnahme einer Anleihe Seiten des Bezirksverbandes, so lagen der Versamm lung die Offerten des landwirthschaftlichen Creditvereins zu Dresden und der Communalbank für das Königreich Sachsen vor. Während das erstere Bankinstitut ein tilgbares Dar lehn gegen 4^°/» Zinsen und 1 <>/o Tilgung in verloosbaren Kreditbriefen gewähren, diese letzteren selbst aber um 98 zu rückkaufen will, hat die Communalbank nach mehrfachen Ver handlungen erklärt, daß sie den Zinsfuß nicht weiter als auf 4»/4°/» herabsetzen könne, — wodurch das vorläufig auf zunehmende Kapital von 100,000 Mark bei einem gleichen Ttlgungssatze von 1«/o in 3?i/s Jahren getilgt sein würde—, die einmalige Provision aber auf o/o nvrwiren wolle. Die weitere Folge eines Abschlusses mit dem landwirth- schaftlichen Kreditverein würde nun aber sein, daß der Be zirksverband Mitglied des genannten Vereins werden und deshalb auch eine bleibende Verbindlichkeit übernehmen müßte, die unter Umständen nicht unbedenklich sein könnte. Aus dem letzteren Grunde sprachen sich namentlich die Herren Oeconomierath Bering, Gemeindevorstand Steher und Bürgermeister Schneider entschieden gegen ein Dar- lehnSgeschäft mit diesem Institute aus und erklärten sich für einen Abschluß mit der Communalbank. Da ferner der Herr Vorsitzende auf eine dieSfallsige Aeußerung de« Herrn Kaufmann Billig die Erfolglosigkeit der wegen Erlangung der erforderlichen Geldmittel durch Handdarleyne gepflogenen Verhandlungen zu bestätigen hatte, so nahm denn auch die Versammlung die Offerte der Com munalbank einstimmig an. Bei dem 3. Gegenstand der Tagesordnung: Beschluß fassung über eine theilweise Abänderung der Bezirksstraßen- Linie Dippoldiswalde-Glashütte, referirte der Herr Vorsitzende, daß sich zu Erlangung günstigerer Steigungsverhältnisse und um die Möglichkeit der Schneeverwehungen abzumindern, die Verlegung der Straßenlinie zwischen Reinholdshain und Niederfrauendorf sehr empfehle, daß aber hiermit ein Mehr aufwand von 2348 Mark verbunden sei. Nach Befürwortung der Verlegung Seiten deS Herrn Bürgermeisters Schneider, welcher hierbei die Bereit willigkeit der Gemeinde Reinholdshain zur unentgeltlichen Abtretung de« hierzu erforderlichen Areals hervorhob, ge nehmigte die Versammlung einstimmig die beabsichtigte Ver legung der gedachten Straßenlinie und die Verausgabung des fraglichen, bei der Verdingung de« Baue« womöglich noch zu vermindernden Mehraufwandes au« der Bezirkskasse. Ueber den 4. Punkt der Tagesordnung: Petition um Anlegung einer Straße im wilden Weißeritzthale, war Hrn. Gemeinde-Vorstand Steher das Referat übertragen und schlug derselbe nach eingehendem Bortrage aus dem ziemlich umfänglichen Actenmateriale der Bezirksversammlung vor: die in der Petition ausgesprochenen Wünsche als berechtigte anzuerkennen und der Königl. Staatsregierung zur Berück sichtigung anzuempfehlen. Die Versammlung nahm diesen Vorschlag mit de», auf Veranlassung des Herrn Vorsitzenden dem 2. Theile desselben hinzugefügten Warten-: „nach vorheriger Erforderung eines Kostenanschlages," einstimmig an. Der hiermit erschöpften Tagesordnung schloß sich noch ein weiterer, durch einstimmigen Beschluß der Versammlung zur Beratung zugelassener Gegenstand: „eine Petition wegen Erbauung eines neuen amtshauptmannschaftlichen Gebäudes
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder