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Weißeritz-Zeitung : 02.12.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-187612027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18761202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18761202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1876
- Monat1876-12
- Tag1876-12-02
- Monat1876-12
- Jahr1876
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 02.12.1876
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— In derselben Nacht wurden in hiesiger Vorstadt dem Oeconom R. Böhme zwei Gänse aus dem Stalle gestohlen. — Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat November 283 Einzahlungen im Betrage von 46,370 Mark 37 Pfg- gemacht, dagegen erfolgten 263 Rückzahlungen im Betrage von 36,289 Mark 45 Pfg. Dippoldiswalde. Die bisherige Cintheilung der Reichstags-Wahlkreise fand ganz besonders in unserm, dem 6. Wahlkreise, wenig Beifall, da derselbe so lang ge dehnt und eine Bereinigung der Wähler sehr schwer war. Dem ist nun endlich abgeholfen worden: vom Reichskanzler amte wurde dem BundeSrath ein Gesetzentwurf vorgelegt, »ach welchem verschiedene Reichstags-Wahlkreise, und unter ihnen auch die 23 sächsischen, künftig anders eingetheilt wer den sollen. Wir verzeichnen nachfolgend die neue Eintheilung derjenigen Bezirke, welche unsere Gegenden betreffen: 4. Bezirk: Stadt und GerichtSamtS-Bezirk Dresden, rechts der Elbe, Radeberg, Königsbrück. 5. Bezirk: Stadt Dresden, links der Elbe. 6. Bezirk: Gerichtsamts-Bezirk Dresden, links der Elbe, Wilsdruff, Döhlen, Tharandt, Dippoldiswalde, Altenberg. 8. Bezirk: Stadt Pirna, GerichtSamts-Bezirk Stolpen, Neustadt, Sebnitz, Schandau, Königstein, Lauen st ein und Pirna. 9. Bezirk: Stadt Freiberg, GerichtSamts-Bezirk Frauen stein, Freiberg, Hainichen, Oederan, Brand. DaS Gesetz wird noch in der gegenwärtigen Session dem Reichstage zugehen und voraussichtlich noch so schnell Erledigung finden, daß es noch bei der bevorstehenden Reichs tagswahl zur Anwendung kommen wird. Kreischa. Aus dem Keller im hiesigen Rittergute sind in den letzten Tagen auf bis jetzt noch unermittelte Weise gegen 50 Flaschen Wein entwendet worden. Dresden. Das Ministerium des CultuS und öffent lichen Unterrichts hat die Erlaubniß ertheilt, daß zum Besten des Nieritz-DenkmalS in den sächsischen Volksschulen eine Pfennig-Sammlung veranstaltet werde. Das Denkmal soll in Marmor ausgeführt werden und wird eine Zierde der Neustadt (Birkenwäldchen) sein. Leipzig. Trotz aller Mahnungen und Warnungen ist durch bodenlosen Leichtsinn schon wieder durch Petroleum ein schrecklicher Tod herbeigeführt worden I Ein junges kräftiges Mädchen, daß in der Schulgasse diente, goß beim Feueranzünden aus der gefüllten Blechflasche Petroleum auf das Brennmaterial, die Flasche explodirte und im Nu stand das Mädchen in Flammen. Sie starb am andern Tage. Berlin. Der Reichstag arbeitet mit rastlosem Fleiße; täglich werden vielstündige Sitzungen gehalten und namentlich die Justizgesetze eifrig gefördert, über deren Behandlung je doch die Regierung nicht sonderlich erbaut ist, da namentlich in der Civil- und Strafproceß-Ordnung in mehreren sehr wichtigen Punkten Beschlüsse gefaßt wurden, die von denen der Regierung erheblich abweichen, so z. B. in der Ver weisung der Preßproceffe vor die Schwurgerichte, in der Be seitigung de« sogen. Zeugnißzwanges, in der Einfügung der Rechtsanwaltordnung rc. — Bei der dritten Lesung des Etats steht dem Reichs tage eine Rede des Fürsten Bismarck über Deutsch lands Stellung zur orfentalischen Frage in Aussicht. — In Betreff der Beschickung der Pariser Welt- Ausstellung hat sich der BundeSrath noch nicht schlüssig gemacht; doch ist seine Entscheidung baldigst zu erwarten; ein ablehnender Beschluß wird ohne Zweifel die Zustim mung des Reichstages finden. — vr. StrouSberg wird am 15. Dvbr. in Berlin erwartet. Rußland. Die öffentliche Meinung, die man anfäng lich durch alle Mittel zur Begeisterung für die Sache der „serbischen Brüder" zu entflammen gewußt hat, ist durch die Umwandlung dieser „serbischen Brüder" in „serbische Feig linge" über die Maßen ernüchtert worden. — Dann ist die Geldnoth arg; die innere Anleihe von 100 Millionen Rubel reicht nicht weit und bringt nur Papiergeld. Die erlassene Verfügung, daß die Zollgebühren in Edelmetall zu entrichten sind, ist ein verzweifeltes Mittel, weil eS einmal den Handel Rußlands schwer schädigt und dann die benachbarten Reiche, um deren Bündniß man sich doch bewirbt, aufbringt. Türkei. Die vom 30. November auf den 5. December vertagte Conferenz hat wieder einmal wenig Aussichten, Etwas zu Stande zu bringen. Die Türkei hat ihre Ver treter im Auslande angewiesen, den Regierungen zu erklären, daß für sie niemals von einer Entwaffnung der muselmän- nischen Bevölkerung in den insurgirten Provinzen die Rede sein könne; das käme einem Selbstmorde gleich. Dann willigt die Pforie unter keiner Bedingung darein, die 800,000 Tscher- kessen, welche sich auf dem europäischen Gebiete de« osma nischen Reiches niedergelassen haben, aus diesen Landestheilen zu vertreiben, da der Sultan gerade diese Tscherkessen als seine verläßlichsten Unterthanen betrachte. Die russischer Seit« aufgestellten Punkte für die Reformen und ihre Ga rantie hatten aber gerade auf die obigen zwei Forderungen ganz besondere« Gewicht gelegt. Somit wird die Conferenz wohl FiaSco machen. — Die Pforte will bekanntlich ihre Unterthanen mit einer „Verfassung" beglücken, ehe noch die europäischen Barbaren ihre unheiligen Nasen in die türkischen Reformen lecken. Es soll auch ein Parlament nach Konstantinopel be rufen werden. Man erwartet die Proclamation der Ver fassung in den nächsten Tagen. — Die Rüstungen werden ortgesetzt. Ein treuer Diener. Criminal - Novelle von Fr. Friedrich. (2l. Fortsetzung.) „Nun sage, wa« Du mir mitzutheilen hast!" fuhr Maks fort. „Ich bin jetzt in der Stimmung, Alles zu hören!" Hake richtete sich im Sopha empor und ließ forschend den Blick durch da« Zimmer gleiten. „Es kann un« doch. Niemand belauschen?" fragte er. „Niemand!" versicherte Maks. „Was hast Du? Du machst mich neugierig!" „Höre mich ruhig an", fuhr Hake fort. „Du weißt, wie e« mit der Erbschaftsangelegenheit steht; — wa« ist nach Deiner Ansicht au« dem Testamente geworden?" Maks blickte den Freund überrascht an, denn er begriff den Sinn und Zweck dieser Frage nicht. „Es ist gestohlen und vernichtet!" entgegnete er. „Ich kann mich nicht der Hoffnung hingeben, daß es je wieder aufgefunden wird. Wer e« gestohlen hat, wäre der größte Thor, wenn er den Beweis seine« Verbrechen« nicht für immer au« der Welt gebracht hätte! Durch 'ein einzige« Schwefelholz werden all unsere Hoffnungen vernichtet sein!" Der Pfarrer nickte zustimmend mit dem Kopfe. „Du hast Recht, — dies ist auch meine Ansicht", be merkte er. „Das Testament ist vernichtet; allein eS soll neu erstehen!" „Ich verstehe Dich nicht! Lessen ist todt!" warf Mak« ein. „Du bist ein Thor!" fuhr Hake fort. „Haben wir vielleicht den Alten dazu nöthig? Ist da« Testament in seinem oder in unserem Kopfe entstanden? Wir schaffen ein neues, denn ich vermag den Gedanken nicht zu überwinden,
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