Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 25.10.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191810251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19181025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19181025
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
- Jahr1918
- Monat1918-10
- Tag1918-10-25
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13. Jahrgang Ireitag, äen 25. Oktober ISIS ttr. 250 /-luer Tageblatt Myei-er für öas Erzgebirse mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilager /wer Sonntagsblaü. N v!7n n",!N Sprichst»«-, -er N»-aktt»n mit Nusnahm« -,» Sonntag* nachmlNog, 4—L Uh». — relegeamm-st-eess»» Lagiblatt ftu*«rrg«-lrg*. Immspeeche» s»» )ür »»»„langt «lng»fan-t« Manutkrtpl« kann Srwähr nicht g«l»lst*t w«r-«n. Wilsons Antwort. Deutsche Pressestimmen üazu. Eine stürmische Neichstagssttzung. Erklärungen -es Staatssekretärs Sols üder Polen, Noröschleswig unä Elsaß-Lothringen. Annahme -es gleichen Wahlrechts im preußischen Herrenhaus. Vie Neuorünung in Sachsen. Rücktritt wekerles un- Surtans. kroateumeuterei m xiume. Vie Mlwortnoie lies präMemen Alison. Nereus ain Mittwoch ist die Antwortnote des Präsidenten Wtlson dem schweizerischen Gesandten in Washington zur Uedennttielung an die deutsche Negierung übergeben und sie ist gestern durch den schweizerischen Gesandten in Berlin dein deutschen Auswärtigen Amt übermittelt worden. Gegenüber dem von uns gestern Abend durch Extrablatt verbreiteten Tr.rt ist der Wortlaut der vom Staatssekretär Lansing nnterzrichneten amerikanischen Note folgender: Staatsdepartement, 23. Oktober 1818. « Mein Herri Ich habe die Ehr«, den Empfang Ihrer Not« vom 23. d. M. zu bestätigen, mit der Sie ein« Mit teilung der deutschen Regierung vom 20. d. M. über mittelten. Der Präsident hat mich mit der folgen den Antwort beauftragt r Nachdem der Präsident der Bereinigten Staaten die feierliche und ausdrückliche Versicherung der deut, scheu Regierung erhalten hat, daß,, sie die Friedens^ bedingungen in seiner Ansprache an den Kongretz der Vereinigten Staaten vom 8. Januar 1918 pnd die Grundlegung der Frieden-ordnung in feinen späteren Ansprachen, insbesondere der vom 27. Sep tember, rückhaltslos anntmmt, und Vak fl« in Er örterungen über die Einzelheiten ihrer Anwendung einzutreten wünscht, ferner, daß. dieser Wunsch und Zweck nicht von denen ausgehe, die bisher dtje deutsche Politik diktiert und den gegenwär tigen Krieg für Deutschland geführt haben, sondern von Ministern, die für di« Reichstags,nehrhett und die überwältigende Mehrheit des deutschen Volke» sprechen, und nachdem er ebenfalls das ausdrückliche Versprechen der gegenwärtigen deutschen Regierung erhalten hat, daß di« deutschen Land- und.See streitkräfte di« Gesetze der Menschlichkeit und einer zivilisierten Kriegführung beobachten wer den, glaubt der Präsident der Bereinigten Staaten eS nicht ablehnen zu können, mit den Re gierungen, mit denen di« Regierung der Bereinigten Staaten verbündet ist, die FragtzstneSWaffen stillstand es aufgunehmen.ÄVr hält,es aber für seine Pflicht, zu wiederholt daß der einzig» Waffenstillstand, den er sich berechtigt fühlen würde, der Erwägung zu unterbreiten, nur ein solcher sein könnte, der die Bereinigten Staaten und di« mit ihnen verbündeten Mächte in der Lage beließe, jede zu treffende Vereinbarung zu er zwingen und ein« Erneuerung der Feind- feligkeitLn deutscherseits unmöglich zu m ache NiFDer Präsident hat deshalb leinen Noten- wechsel Mtt den gegenwärtigen deutschen leitenden Stellendden Regierungen, mit denen die Regierung der Bereinigten Staaten als kriegführende Macht ver bunden ist, übermittelt mit dem Anheimstellen, falls- diese Negierungen geneigt sind, den Frieden zu den emwgebenen Bedingungen und Grundsätzen Herbri- zttjührcn, ihre militärischen.Ratgeber und die de« Vereinigten Staaten zu ersuchen, den gegen Deutsch land verbundenen Regierungen die notigen W«/ dingnngen ein«» Waffenstillstandes zu unterbrei ten, der die Interessen der beteiligten Völker im gleichen Maße wahrt und den Verbündeten Regierun gen die unbeschränkt« Macht sichert, die Ein zelheiten des von der deutschen Regierung angenom menen Friedens zu gewährleisten und zu erzwin gen, wofern sie «inen solchen Waffenstillstand vom militärischen Standpunkt« für möglich halten. Soll ten solche Waffenstillstandsverhandlungen vorgeschla- gcn werden, so wird ihre Annahme durch Deutschland den besten und bündigsten Beweis dafür liefern, daß es die Grundbedingungen und Grundsätze der gan zen Friedensaktton unzweideutig annimmt. Ter Präsident würde der Aufrichtigkeit nicht zu genügen glauben, wenn er nicht so freimütig wie möglich den Grund dafür angäbe, daß autzerordent, ltche Sicherheiten verlangt werden müssen. So v«. deutung-voll und wichtig auch di« BerfassungLände« rungen zu sein fch«1n«n, von d«n«n der deutsch- Staatssekretär d«S Auswärtig«» Amt«S in feiner Not, vom 20. Oktober spricht, so geht daraus doch nicht hervor, daß der Grundsatz «tn«r dem deutschen Volk, Sin, wichtig« Konferenz in London. .ES kdnn ks« gründ- erneitt« Der- VI« Urteil« der Presse. Di, Urteil« der Press« über die Not« sind, soweit sie bi« jetzt vorliegen, verschieden. So sagt da« Verl. Tagebl.: Während di« vorige Not« al» ein Rückschritt, vom Frieden fort, erscheinen konnte, ist die jetzige, wenigsten» soweit «« sich um di« Erledigung der Formalitäten handelt, «in Schritt nach vorwärt«, zum Frieden hin. Unter den jetzigen Verhältnissen ist Wilson, der im Namen der Ententemächte spricht, also zwar zu einem Waffenstillstände bereit. Aber dieser Waffenstillstand und der Friedensschluß sollen anscheinend mit Unterwerfung gleichbedeu tend sein. Die Not« Wtlson« bedeutet also, wie gesagt, nur einen Fortschritt in der Erledigung der ersten Formalität. Sie enthält kein erhebliches Abweichen von dem Stand punkt, der in der vorigen Not« zum Ausdruck gebracht worden war. — Da» „Letpz. Tagebl." sagt: Di« neu« Antwort Wilson« klingt beträchtlich entgegenkommender, al« di« vorig«. Wir haben ihm ja freilich auch Veranlassung genug dazu gegeben. Wenn der vorliegend« Text der Not« in allen Teilen zutreffend ist, hat Wilson dir Forderung, Deutsch land müsse sich ergeben, nur für den Fall gestellt, daß wir genügend, Sicherungen für «in« wahrhaft Verfassung»' mäßige Haltung nicht bieten könnten. Man kann darüber hinaus vielleicht annehmen, daß auch di« „außerordentlichen" Sicherungen, di« für den Waffenstillltand verlangt werden, weniger schroff ausfallen werden, wenn wir nähere Auskünfte I über unser« jetzigen innerpolitischen Zustände gegeben haben werden. Aber, wi« gesagt, wir haben vorläufig nur Wllson sprechen hören I von ihm dürfen wir allerdings wohl sagen, daß er von den zwei Bildern, die di« Welt von ihm hat, in dieser Not« wieder da« besser« in» Licht gerückt hat. Die ..Drevdn. Nachr." schreiben: „Wilson hat sich jetzt völlig d,maskiert: er will keinen Rechts-, sondern «inen nackten Gewaltfrieden. Di«neu« demokratisch, Regierung Deutsch, land» steht sich angesichts dieser unglaublichen Behandlung, dt« ihr durch Henn Wilson zuteil wird, vor «in« Entscheidung gestellt, dt« nach menschlichem Erm«ss«n auch dt« größt« Ftte- d«n,lteb» der härtest«» Prob, unterwerfen mutz, wa» soll«» wir tun?" Das „Themn. Tagebl." sagt: Voraussetzung für den Waffenstillstand ist ihm (Wilson), daß es Deutschland unmöglich gemacht wird, die Feindseligkeiten wieder zu er- öffnen. Das heißt doch nichts anderes, al« Deutschland soll erst die Waffen strecken, sich völlig wehrlos machen, eh« in Verhandlungen eingetrrten wird. Dann müßten wir natür lich alle« über uns ergehen lassen, wa» unseren Feinden be- liebt, also die vollständige Vernichtung. Doch damit noch nicht genug. Auch die militärischen Beherrscher, gemeint ist unsere Oberste Heeresleitung, müssen beseitigt sein, eh, man sich zu Verhandlungen herbrilätzt. Kein Deutscher, der Ehre im Leibe hat, kann auf solche Bedingungen eingehen. Die Errungenschaften zwettausentjährtgrr Kultur arbeit, die köstlichen Erinnerungen an alle di» Mühen und Triumphe unserer Vorfahren, dt« wir doch nicht wie Plunder auf den Kehrichthaufen schleudern können, sie allein schon erzwingen den Widerstand bi» auf» äußerst«. Dt« Deutsche Tagesztg. (Berlin) bringt die Antwort unter der Urbrrschrtftr „Ein neuer Demütigungsschritt." Die Nationalzeitung (Berlin) schreibt: Zweifellos ist es, daß Wilson bi» zur äußersten Grenze dessen gegangen ist, wa« im diploma tischen Gedankenaustausch an Erörterungen denkbar ist. Allein die höfliche Form, in der er seine Forderungm vorbringt, darf über den Inhalt nicht Hinwegtäuschen, dessen Beurtei lung und Erledigung an die Gewissenspflicht der deutschen Negierung und de» Reichstage» die höchsten Anforderungen stellen werden. Lk» Beratung der Not» dr B«rN». Gestern in später Abendstunde trat der Kronrat - „zusammen, um zu der Antwortnote Wilson» Stellung zu Volkes verhandeln können, die al» wirkliche Be- «nehmen. Ferner sanden zu gleichem Zwecke Satzungen Herrscher Deutschland» eine wahre verfassungsmäßige der Fraktionen de» Reichstage» statt. Heute Stellung zugestchert erhalten haben. Wenn die Ber- 1 (Freitag) vormittag werden dt« Frakttonsfllhrer mit den einigten Staaten letzt mit den militärischen Be^rr- js Staatssekretären verhandeln. schern und monarchischen Autokraten verhan- ' - deln sollen, oder wenn e» wahrscheinlich ist, daß sie später mit ihnen Über di« völkerrechtlichen Verpflich tungen de- Deutschen Reiches zu verhandeln haben würden, müssen sie nicht Ftteden-derLaüdlungen, sondern Uebergav« verlangen.^ nicht» dadurch gewonnen werden, daß^W legenden Dinge unausgesprochen hletben. flmpsangen Sie, mein Herr, bi« er sichevung meiner Hochschätzung. (gez.) Robert Lansing i Laut »Progreß de Lyon" sand in London ein, außer- I ordentlich wichtige Konferenz statt, an welcher di« höchsten - Militär- und Marinebehörden der Entente teilnahmen. Al» deren Ergebnis seien innerhalb weniger Tage Ereignisse ' von größter Bedeutung für die Entente zu erwarten. Englisch« Flottenpläne. Den „Neuen Zürcher Nachrichten" zufolge meldet Hava» !- aus London: D«r britische Admiral Beatty erklärt«, daß man imit einer großen Seeschlacht zwischen det britischen tund deutschen Flotte wohl noch rechnen müsse. In H schweizerischen Blättern wird vielfach der Vermutung Aus druck gegeben, daß di« Engländer «inen Vorstotz gegen Holland versuchen werden, welch«» st« durch ein stegreich«» Seegefecht gewinnen wollen. Man zweifelt jedoch nicht daran, daß «in solche» Untemehmen England furchtbar« Opfer kosten werd« Militärisch« Entscheidungen d« Allii«rt«n. D«r „Torrter« d«lla Grra" meldet au» Rom: Die Teil nahme des Leneralstabschefs und seiner Bettreter an der Alliiertenkonferenz in Part» läßt auf bedeutsam« militärische Entscheidungen schließen. Minister Orlando ver sicherte am Dienstag bet seiner Reise durch Mailand, der Sieg und der Friede seien nur die Erörterungen weniger Wochen- Sin« Bedrohung Holland». Da» dem Ministerin», de» Aeußeren nahestehend« „Gcho de Paris" läßt durch seinen militärischen Mit arbeiter folgende vielsagende Aeußerung verü fentltchen r In diplomatischen aulunterrichteten Kreisen ist man der Ansicht, da» Eintreffen der alliierten Armeen imSchelde- gebiet werd« demnächst da» ernste Problem der Sou- veränttätsrecht« aufrollen, welche Holland sich Uber di« Scheldemündung angemaßt habe. Am 4. August 1S14 habe sich Holland zum einzigen Souverän über die Mün dung proklamiert, sie der KrtegSschiffahrt verschlossen und o die alliierten Flotten verhindert, Antwerpen zu unter- Zützen. Die Alliierten hätten Holland diese» Recht, da» ihm auch durch den Vertrag von 18SS niemals einge räumt worden sei, nicht zugestanden. 1S14 habe die Entente mit den unheilvollsten Folgen für sie die Haager Negierung gewähren lassen, sie habe sich jedoch nicht ver pflichtet, oa» last aceompU zu achten. Da» Blatt fragt bedeutimaSvoN, ob jetzt nicht die Stunde, Uber diese An- -ekgmhett HU sprechen, geschlagen habe. tziedenNundaedung«, in feindlichen Ländern. Rach Lyoner Meldungen haben am letzten Sonntag in Lyon und tn Grenoble groß,Friedenskundgebungen sollen stattgefunden. verantwortlichen Regierung bereit» ,vö ll i g durch geführt ist oder daß irgendwelche Bürgschaften idafür vorhanden sind oder erwogen werben, daß die jetzt teilweise vereinbart« grundsätzlich« und praktische Reform von Dauer sein w^rd. Tkuh hat es näht den Anschein, al» ob der Kernpunkt der gegenwärtigen Schwierigkeiten erreicht ist. Künftig« Kriege sind jetzt vielleicht ber Entscheidung d«» deut schen Bolke- unterworfen, nicht aber der gegenwär tige, und mit dem gegenwärtigen Haben wir es ge rade zu tun. Ls liegt auf d«r Hand, daß da» deut sche Volk keine Mittel hat, die Unterwerfung! der Militärbehörden de» Reiche» unter den Volk-Willen zu erzwingen, daß der beherrschend« Einfluß de» König» von Preußen auf dt« Reichspolittt unge schwächt ist, daß dt« entscheidend« Initiative noch immer bei denen liegt, t » jetzt die Herren von Deutschland gewesen sind. der Ueberzeugung, daß der ganze Weltfriede j von offener Sprache und geradem Handeln abhän hält «s der Präsident für seine Pflicht, ohne all« Versuchtem», wa» schroff klingt, zu mildern, auszuspreche« daß -i« Völker der Welt kein Vertrauen in di»Worte derjeni gen sehen und setzen können, die otsHrr die Herren der deutschen Politik gewesen sind, und zu wieder holen, daß beim FrtedensschlUß und bet dem Ein vernehmen, dt« unendlichen Ve Watttaten und!I Ungerechtigkeiten diese» Kriege» wieder gut- -umachen, die Bereinigten Staaten einzig und allein « lkes verhandeln können, dt« al» wirklich- Be- !,nehmen. Ferner sanden zu gleichem Zwecke Satzungen :scher Deutschland» eine wahre verfassungsmäßige der Fraktionen de» Reichstage» statt. Heut« . Wenn die Ber- 1 (Freitag) vormittag werden die Frakttonsfllhrer mit den
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