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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 13.06.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-192106136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19210613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19210613
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
- Jahr1921
- Monat1921-06
- Tag1921-06-13
- Monat1921-06
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Str. 185. W Gntwassnuchg d«r bayrischen EtMvohnerwehren Fristen in Aussicht genommen habe, hat die KnichUvegieruwg.sofort amtlich Erkundigungen ein- dchoim, und di» Mitteilung erhalten, daß die Nach- «scht NKdntrvffenh sei. Di« Botschafterkonferenz vat ych bat ihren letzten Ditzungen mit der Frage der basischen Einwohnerwehren überhaupt nicht besaht und inEesondevv eine Verschiebung, der Termin« nicht Le- MvLan. Dis sächsische Industrie zur Gewerbe» unä Grunästeuer. R« In seiner kürzlich' abgehaltenen Sitzung nahm dnrGesamtvortzand des Verbandes Sächsischer Jndu- Krieller auch zu den setzt dem Landtage vorliegenden Gesetzentwürfen über die sächsische Gewerbesteuer und Grundsteuer erneut Stellung. Als Ergebnis dieser Ver handlungen gelangten nachstehende Beschlüsse zur An- «ahmer - ! . !' ! < > 1^.1 L Z»m Eewerbesteuergesetzentwurs: Der Gesamtvorstand beschließt, den vom Verband in der Eingabe vom 20. Februar 1921 zum damaligen Re- serentenentwurf gemeinsam mit anderen Wirtschaftsver bünden des Landes eingenommenen Standpunkt weiter hin aufrechtzuerhalten und zu vertreten. Nach der in zwischen eingetretencn weiteren Entwicklung scheint es in erhöhtem Maße geboten, die Aufhebung per bis herigen Zwangs- und Preiswirtschaft und die Ergebnisse der Beteiligung der Länder und Gemeinden an den Reichssteuern (wegen deren Ungewißheit die Einbrin gung des Staatshaushaltes aui 1921 aufgeschoben wur de) abzuwarten. Eine Landesgewerbesteuer nach den Veranlagungsgrundsätzen und -maßstäbcn deS Entwur fes und mit ihren Vis Produktion und Wirtschaft eines auf.Steigerung und Ausfuhr seiner Erzeugung beson ders angewiesenen Landes wie Sachsen ge? nrdeten, über dies unsozialen Wirkungen erscheint gegenwärtig erst recht nicht erträglich. Es braucht hierzu nur auf die vorhandene und vom Reiche in erhöhtem Maße unmittel bar drohende noch stärkere Steuerüberbürdung und auf auS der Annahme des Londoner Ultimatums sich für di« deutsche Wirtschaft ergebenden Anforderungen hin gewiesen werden. Unter solchen Umständen muß auf eins sorgfältig«, nicht überstürzte Beratung des Entwurfes unter ausgiebigem Gehör der Erwerbskreise des Landes großes Gewicht gelegt werden. Eine im fetzigen Ge setzesentwurf erst enthaltene Befreiung der Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften, die ihren Geschäftsbetrieb den Kreis ihrer Mitglieder beschränken, von der Gewer besteuer ist weder begriffsmäßig noch sonst gerechtfertigt. i. Z»IN Gmndsteuergesetzentwurs: Der Gesamtvorstand beschließt, den vom Verband in feiner Eingabe an das Finanzministerium vom 11. Ja nuar 1921 zum damaligen Referentenentwurf eingenom menen Standpunkt aus den dort dargelegten Gründen, deren Gewicht inzwischen nur stärker geworden ist, wei terhin aufrechtzuerhalten und zu vertreten. Nach der Entwicklung. .Vie seitdem die deutsche Steuergesetzgebung genommen hat und die für die nächste Zukunft schon weiter bevorsteht, nach dem Hinzutritt staatlicher und gemeindlicher Grundsteuerzuschläge zur Förderung des Wohnungsbaues im Entwurf, wodurch sich die jährliche Gesamtbelastung aus der Grundsteuer bis auf.211 Mil lionen Mark erhöht, und angesichts der aus der An nahme des Londoner Ultimatums sich für die deutsche Wirtschaft ergebenden Wirkungen erscheint dieser Stand punkt nur um so mehr gerechtfertigt. LLleiire politisetze Das Gesetz über den Volksentscheid wurde im Nechtsaus- schuß verabschiedet. Entgegen einem Antrag« der SoZili.sdc.mo- kvaten verbleibt es bei der in der Vorlage vorgesehenen vier,zehn tägigen Frssts filr die Veröffentlichung des Abstimmungotages. Die Wahlzettel sollen, wie bei der Reichstagswahl, in Um. , schlage gesteckt werden. Zur Durchführung des Bolkübegch- er Dageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge. Montag, rens müssen» VOOO Stimmsberechttgte den Antrag steten. Hier von kann abgesehen werden, wenn die Vorstandschast einer Ver- einiigung den Antrag stellt und glaubhaft macht, daß ihn IVO 000 ihrer stimnwevechtigten Mitglieder unterstützen. Freispruch im Kriegs-Prozeß Namdohr. Am Sonnabend wurde i m Prozeß gegen den Studenten Max Namdohr in Leipzig wogen augOlicher Kriegoveübrechen das Urteil verkündet. Es lautete: Der Augeklatge Namdohr wird freigesprochen, die, Kosten hat die Reichskasfe zu tragen: sie hat auch die dem Angeklagten entstandenen Auslagen zu übernehmen. Der Haft befehl gegen den Angeklagten wird aufgehoben. Abbau' der außerordentlichen Gerichte. Die außerordentlichen Gerichte in Arnsberg, Dortmund, Elberfeld, -Münster, Wesel. Stenval, Mona, Flensburg und Meiningen sind, wie dies der Reichsminister der Justiz im Reichstag in Aussicht gestellt hatte, aufgehoben worden. Die Aufhebung, weiterer außerordent licher Berichte steht bevotz. Das zahlungowillige Deutschland. Der Malin meldet zu der Besprechung des deutschen Botschafters mit Vriand, daß der deut sche Botschafter eine weitere Zahlung Deutschlands vor dem fällten Termin für Mitte August in Aussicht stellte. Das von dem deutschen Botschafter ausgesprochene Bedauern über den Zwi schenfall von Kolinow in Oberschlesien sei von Vriand unter Vor- behalt der französischen Entschädigungsansprüche ent gegengenommen und für genügend erachtet worden. Frankreich gegen Aushebung der Sanktionen. Daily Mail meldet ans Paris: In der Sitzung d.s Kriegsrates, die am Mitt woch unter FochsVorsitz in Parks stattfand, wurde beschlos sen, daß eine Räumung der besetzten drei rechtsrheinischen Städhe durch die alliierten Truppen nicht befürwortet werdm kann. Dio Stellungnahme des Kriog-srates war auf Antrag Frankreichs erfolgt, der Beschluß des Kriegsrates ist nur als Gutachten anzusehen. Churchill über Deutschlands Mitarbeit. Minister Churchill erklärte 'nach seiner Rückkehr nach London Zu den ihn befragen den Pressevertretern: Ich werde die Richtlinien iwiner Rede par lamentarisch vertreten und begründen. Ich kann Deutsch lands Mitarbeit nur so versieben, daß Deutschland an Frankreich Sicherungen gibt, die Wiedergut machung durchzuführen und dann gemeinsam mit Eng land und Frankreich sich zu einem festen Bund des Friedens und der gemeinsamen Interessen zusemmeaschließt. Meine Rede diente in erster Linie den Interessen Frankreichs und der Freundschaft zu Frankreich, die ich befestigen und sichern will. Ich glaube, daß meine Rede im englischen Parlament eine gewaltige Mehrheit finden wird. Die Thronrede im italienischen Parlament. In seiner Thron rede bei der Eröffnung des Parlaments begrüßte der König die Vertreter der zurückgewonnenen Gebiete. Er fügte hinZu, daß Italiens äußere Politik sich in loyaler.Weise bemühen wird, dw Gegensätze der Leidenschaften und Interessen zu mildern in dem steten Streben nach dem Aufschwung des italienischem Volkes, das im Bewußtsein seiner moralischen Er- ftmdheit und seiner Starke erkennt, daß es nur auf den geraden und sickeren Psadl n wahrhaften Friedens, die es in frei gewähl tem Entschluß beschritten hat, das Gedeihen finden wird, auf das ihm ßcine blutigen Opfer von gestern und seine Zähe Arbeit qon morgen ein Anrecht geben. Die Gegenrevolution in Rußland. Die Brüsseler Nation Beige berichtet funkentelegraphisch aus Mval: In Nishuij Nowgorod mnd Jarosslaw ist die Revolution in aller Form zum Ausbruch gekommen. Bauern und Arbeiter haben sich nach Entwaffnung der Roten Truppen sämtlicher öffentlicher Gebäude bemächtigt und ein gegenrevolutionäres Komitee ein gesetzt. Don StmU nnc! Loricl. Nu«, 13- Juni 1921. Mgnon-Krkegsgefangenenproteft kn Me. 16. Kurz, in ihrer Einmütigkeit aber von erhebender Wir kung, war eine für Sonntag vormittag von der Ortsgruppe Aue der Rcichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener nach dem Vürgcrgartensaale einberufeue Protestversammlung in der Avig- mon-Frage, In Frankreich werden heute noch 115 Deutsche ftp Zuchthaus von Avignon znrückbchalten, als Kriegsg mngene und Verbrecher, deren Vorgehen, wenn hiervon überhaupt die Rede sein kann. Folgen der Kriegsgefangenschaft sind. Nur ganz ein zelne wirklich kriminelle Fälle sind darunter zu verzeichnen. Sira- sen voin lebenslänglichem Zuchthaus wegen Führung eines Kriegs tagebuckes. Jahre Zuchthaus, weil sich ein Kriegsgefangener auf der Flucht an seine Uniform drei französische Knöpfe annähtst sind gang und gäbe. Die Entente verlangt restlose Rückkehr ihrer den 13. Juni 1921. ! Angehöriger, sie sind restlos au,«*lt«strt. n«, mKre deutsch», Brüoer wurden ihrer Heimat nicht tugeführt. Wir verlang«, die schleunige Herausgabe dieser Unglücklichen, wir verlangen oi, Beendigung der weißen Sklaverei, «s muß gehavdsrt «erden, daß, wenn di« Aburteilung der sogenannten «mischen Kriegeortbrechc, verlangt wird, auch di« verurteilt werden, die sich in dirsewe, Mstse an deutschen Kriegsgefangenen vergangen Haden, lln diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, wurden gestern in Deutschland allerorts, wo di« Reich-Vereinigung ehemalig«, Kriegsgefangener Ortsgruppen unterhält, Protestversammlungen abgehalten, in Aue für den ganzen Bezirk der Amtetzauptmana. schäft Schwarzenberg. Der Bürgergartensaal «ar gefüllt — di, 18 Ortsgruppen des Bezirks hatten zahlreich ihre Mitglieder rnt. scmdt, außerdem waren vertreten di« staatlichen, städtischen und Schulbehörden, sämtliche politischen Parteien, all« Au« Militär, veeive msw. Der Vorsitzende der hiesigen Ortsgruppe. Oslo, Eeid 6 l, gab In längeren Ausführungen einen Einblick in di» Sachlage, und brachte schließlich folgend« Entschließung zur Verlesung, die einstimmig angenommen wurde und der Dundesleitung zur Weiterbeförderung an das Auchoärttg« Amt übersandt werden soll: Df» heute in Aue verfanrmelten deutschen Frauen uni) Männer, Vertreter der Staats-, Stadt- und EchmlbehLrd«», Vereine und Körperschaften des Bezirks der Amtshauptmaau. schäft Schwarzenberg, Haden mit tiefer Betrübni? «ud in ge rechter Entrüstung Kenntnis davon genommen, daß die fvanZö. fische Regierung jetzt noch — .2)4 Jahre nach Beeidigung des Krieges und beinahe 1^ Jahre nach Friedemsschluß — IIS d«ui. sche krieczsgefangene Soldaten im Zuchthause von Avigupn unk den Arbeitslagern von Euer« und Agay znvückhält, die den dktz ihnen in der Kriegsgefangenschaft auferlegten jahrelange Gefängnis- und Zuchthausstrafen abzubüßen haben. ARihren. das Deutsche Reich sofort nach dem Waffenstillstand sämtliche in Deutschland befindlich-m Kriegsgefangenen der alliierten Mächte in ihre Heimat zurückbefördert hat, einschließlich aller der w- gem gemeiner Verbrechen Bestraften, müssen /di« Deut, scherr es dulden, daß 115 ihrer Brüder immer noch in fran'^' scher KriegsMangenschat ihrer Freiheit beraubt sind r.id vor Sehnsucht nach ihrer Heimat und ihren Angehörigen die schwer' sten seelischen Qualen erleiden müssen. Die Verzechen fast alle- Zurückgehaltenen haben nichts mit ehrenrührigen Verbrechen zu tun, sondern sind meist aus Not oder Nahrungsmangel oder zur Bewerkstelligung der Flucht begangen worben und aus dem seelischer Zustand der Kriegsgefangenen zu erklären. Die Ver sammluug fordert daher die deutsche Regierung auf, trotz alle: bisherigen Mißerfolge erneut die Befreiung der deutschen Stammesbrüder in Avignon zu fordern. — Unseren Brüdern in Avignpn aber rufen wir zu: Wir gedenken Euerer und wer den nicht müde werden, für Euere Befreiung zu wirken. Weil volle Einmütigkeit herrschte, wurde das Wort nicht weiter begehrt, und der Vorsitzende teilte noch mit, daß es außpr den Avignon-Gefangenen auch immer noch andere Kriegsgefan gene giebt, nämlich 4 bi» 5000 Reichsdeutsche und 40 000 Oester- reicher in Rußland, sowie eine Anzahl Russen in Deutschland, deren Rücktransport jetzt durch das Abkommen mit der Sowjet, regierung gesichert ist. Dis protesterhebenden Organisationen hoffen, daß der Heimtransport dieser Kriegsgefangenen mit allen zu Gebote stehenden Mitteln beschleunigt wird. — Hoffentlich tragen die gestrigen Prtotestversammlunffm dazu bei, unsere deut schen Brüder in Avignon recht bald zu befreien! Sächsischer Justizminister soll, wie die Chemnitzer Dokksstim- me erfahren Haiden will, dftr Leipziger Landgerichtsrat Dr. Z ei ch- ner werden, ebenso wie der bisherige Justizminister Dr. Hämisch, Mehl-heitsssozialist. Wie jedoch die Dresd. Nachr. hierzu von zu ständiger Stelle erfahren, sei über die Nachfolge Dr. Harnischs noch keine Entscheidung erfolgt. Reue Gesetzesvorlagen. Das Eesamtministerium hat in seiner Sitzung vom 10. Juni 1921 beschlossen, dem Landtage folgende Gesetzentwürfe vorzulegen: 1. den Entwurf eines Gesetzes Übei die Voreilung der persönlichen Nolksschullasten Zwischen Staat und Schulgemeinden in den Rechnungsjahren 1920 und 1921,' 2. den Entwurf eines Gesetzes üher die Bezüge der in Warte- geld oder Ruhestand versetzten Geistlichen, ihrer HinteMic- bänen und der Hinterbliebenen der rm Amte verstorbenen Geist lichen. Die sächsisch« Kirchensteuer. Der Rechtsausfchuß des Land tages hat jetzt den Negierunggentwurf eines 'Gesetzes über das Steuerwesen der öffentlich-rechtlichen Reli gion s g e sell sch a ft en erledigt und dazu eine Reihe von Abänderningsanträgen gestellt, die allerdings nicht wesentlicher Natur sind. Das Gesetz sieht bekanntlich vor, daß die Religion?- Die Intrigantin. Originalroman von M. Herzberg. tis. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Sie Würde jedem Hause zur Zierde gereichen!" er widert« er ernst, trotzdem es um seine Mundwinkel ver- rLterrtsttz zuckte. Tie Gräfin Verstand nicht,.in seinem Gesicht zu lesen. ..So!" dachte sie sehr befriedigt. „Nun habe ich «in« Mifte gelegt; das genügt vorläufig. Jetzt wird er sich nach und nach mit dem Gedanken vertraut machen. Er muß zu dem Glauben gebracht werden, daß die Hei ter ihn liebt. Auf die Art fängt man dis Männer, ob si« sagen, daß er. in sie verliebt ist; das treibt st« dann einander zu und sicher zum. Ziel. Bei mA nem nächsten Besuch in Soblttz werde ich die gute Wer- kenthin bearbeiten, damit sie auf das Mädchen elm- wtrkt." Ta sie so vorläufig.erreicht zu haben meinte, was fie gewollt und ein ferneres Interesse an dem Gaste nicht bestand, hob die Gräfin die Tafel, auf',, nm sich zur üblichen Mittagsruhe zurücktzuziehen, sehr zu Elsas Erleichterung, die bei der letzten Unterhaltung wie auf Kohlen gesessen hatte. „Die Guste kann den Kaffee dann auf die Terasse hinauStragen!" sagte sie beim Hinausgehen zu Elsa, nachdem di« Herren sich bereits dorthin begeben hatten. „Guste ist jetzt mitten im Aufwaschen und unprä- sentabei, .Mama, und Rvnchler beim Essen. Kann ich ihn nicht selbst bringen?" ' „Meinetwegen!" versetzte die Gräfin gleichgültig. Bet dem Pfarrer brauchte sf« ja, als hinsichtlich Glsa- absolut Nutzer Frage, keinerlei Befürchtung zu und ihr« eigene Bewachung hier war daher an- NZtta.- Mochte Elsa immerhin den Kaffee kredenzen. VR trug IW d«nn auch hinaus zu den beiden itzer- rssN, tzchp H» M in «iner lauschigen Ecke der Mr ge- «LumkgW» MN- von lichtem Land umsponnenen Ter rasse bequem gemacht.hatten- Darnach fetzte sie sich anstatt sich "zu entkernen, mit einer Handarbeit still in die entfernte, gegenüberliegende Nische, die, ihr es er möglicht«, .selbst fast ungesehen, der Unterhaltung tzu- zuhören. Aus den Augen und der Nähe seiner Frau fühlt«: sich, Graf Thilo jetzt erst behaglich und unbefangen „Sic rauchen doch, Herr Pfarrer?" meinte er ge mütlich, ihm das Kistchen mit den Zigarren zuschiebend. „Eigentlich nicht; aber, um es Ihnen nicht abzu- fchlageit, nehme ich eine!" „Das ist ein großer Fehler!, Wäre es nicht zu spät dazu, so würden Sie riesig bei mir verlieren)" lachte der Graf. „Wie, .zu spät?" „Weil Sie sich, vorsorglich, bereits zu lest.in mei ner Sympathie etngcnipet haben I" „Ich mag kein Kompliment machen, aber ich danke Ihnen für diese Worte!" sagte Stahl einfach. Sie trau ten ilncn Kaffee und rauchten. Ter Graf, wie immer! leidenschaftlich In seinen Gewohnheiten, konsumierte ZP garrc auf Zigarre Shue Aufhören, indessen er zwang los mit dein Pfarrer plauderte. Dabei sMihm wieder die weltmännisch gewandte und vornehme Art, die gantze ungewöhnlich distinguierte Persönlichkeit dieses Land pastors auf. „Was ich Sie schon fragen wollte, Herr Pfarrer!" sagte er, diesem Eindruck nachgebcnd, „wie kommen Sie,, dem doch als Prediger und Gentleman gewiß ein be vorzugtes Amt in der Hauptstadt offen steht, tilgend" lich hierher tu unsere obskuren Tvrfnester?" „Ans "eigener Wahl, xö ist wahr!" antwortete Stahl bereitwillig. ' „Und Warum dies?" forschte Graf Thilo interessiert. „Ich muß dabei, so ungern ich es tue, Persönliche- berühren," antwortet« Stab! zögernd. „Ter Tod mei ner über alles geliebten, einzigen Schwester, der letz ten mir "gebliebenen Angehörigen, mit weicher mich iw uerstes Fühlen verband, wirkte so tief und nachha^'Ü auf.mich ein. daß ich fast fluchtartig meiste Versetzung in die Stille und Einsamkeit betrieb. Ich' konnte di!' Stadt mit ihrem modernen Leben und Getriebe, ihre: Glanz und Lärm in meiner Gemütsstimmung nicht mehr ertragen. So führte ich den schon längst gehegten Bo: satz, Laudpastor szu werden, aus." „Und warum ein so ungewöhnlich«« Vorsatz, .Herr. Pfarrer?" „Wett mir die Ausübung meines Amtes in der R« sidenz von Anfang an nicht die.Befriedigung gewährte, deren mein Gewissen bedurfte. Ich' kann und will nicht ohne wirkliche warme Anteilnahme an den Menschen vorübergehen, die meiner Seelsorge anvertraut sind Ich fühle und Pünsche für jeden einzelnen von.ihm, ein HÜterrecht und eine Hüterpfltcht. Tie reich« t:.is moderne Gemeinde aber, zu deren Hirten ich bestellt war brauchte nur einen Prediger; st« wünschte keinen 'Sreft sorger, um du ihm zu flüchten in geistiger und leiblicher Bedrängnis, .auf .daß er sie tröste, ihr "helfe durch g ött liches Berufes Forderung und meines Herzens Bedürft ntü. Ich mutz nützen,"helfen,, tragen .können ist treuer Gemeinschaft mit jedem einzelnen Meines Kirchenspiel». Hier bot sich diese Möglichkeit und deshalb kam ich her In dem begrenzten dörflichen Bezirk übersehe ich all- Es verliert sich kein einziger - der meine» Rates tu darf und e» ist auch, Gottlob, keine« unt»r ihnen, dess- c Vertrauen ich nicht, wenn auch nicht gleich, so doch nach einigem Werben, gewann. Diesen einfachen See len darf ich wirklich der Torger fein!" „Sie sind ein Schwärmer, Herr Pfarrer!" sasglc Graf Thilo wider Willen ergriffen. „So erfreut ich au« egoistischen Gründen bin, Die ständig ist meiner MH« tzu wissen, mu- ich, wenn ich ehrlich sein will, doch bedauern, datz »in Geist, Wie der Ihre, geschaffen für »inen erlesenen Hürvrkret», in der lähmenden SintüniMt und gesellschaftlichen Entbeh rung hi«r verkümmern soll. St» find »u schad» M
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