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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 19.08.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-192108198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19210819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19210819
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
- Jahr1921
- Monat1921-08
- Tag1921-08-19
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Ut». 1>'L U..V für oa» Grzg^ltu». Freitag, oen IS. August Ittttl. warum wir nicht wenigsten« den versuch machen soll ten. mit Polen -u verhandeln, wenn schon England e» über sich bringt, di» Iren al« gleichberechtigte Partner ansusehen. Einmal mutz dock Hie Lett kommen, da die wirtschaftlich« Verbindung zwischen den beiden Ländern wieder ausgenommen wird, ohne die Polen la gar nicht lebensfähig ist. Hier bvten sich VerhandlungSmögltch- ' «eiten genug. Nur müßte vorher die Gewähr dafür ge geben fein, daß die polnische Regierung mit ihrlichen Absichten auf einen solchen Versuch etngtnge. Leider aber haben wir den Glauben an polnische Ehrlichkeit aänzltch.verloren. Nleiire politische Mel-rrir-etr. Di« Besprechungen in Berlin. Der Reichskanzler hatte am Mtttupch längere Besprechungen mit einzelnem Parteiführern, insbesondere mit Vertretern der Deutschen Volkspart et und der Unabhängigen, über die innen- und außerpolitische Lage. Die für Mittwoch nachmittag in Aussicht genommene Ka- jbinettssitzung hat nicht stattgefunden. Die Besprechungen des Reichskanzlers mit den einzelnen Parteien über die politische Situation wurden gestern abgeschlossen. EestMn waren di« Deutschnationalen im Reichskanzlerpalais erschienen. Teilnahme Deutschlands am Bölkerbundsrat? Nach einer Erklärung des italienischen .Ministerpräsidenten Bpnomi ge genüber Presleyertretern werden sowohl Deutschland, als auch Polen aller Wahrscheinlichkeit nach vom Völkerbundsrat für die Festsetzung ihrer Grenzen zu Rate gezogen werden. Der Oberste Rat sei bereit, erklärte Bomomi weiter, die vom Völker- bunddrat festgesetzten Grenzcm anzunehmen, auch wenn das Urteil des VölkerbMidsrats nur durch eine Mehrheit und nicht durch Einstimmigkeit zustande komme. Geldstrafe statt Freiheitsstrafe. Eine Vorlage zur Einschrän kung kurzer Freiheitsstrafenl durch Ablösung mit Geld strafen und Erweiterung des Anwendungsgebietes der Geld strafen liegt dem Reichsrate vor. Sie will kurze Freiheitsstrafen durch Geldstrafen (pro Tag 150 Mark) ahnden und auch sonst die vermehrte Anwendung von Geldstrafen ermöglichen. Man will allerdings auch etwas wie freiwillige Arbeit für den Staat als Ablösung für Unbemittelte einführen. Dia Rheinlankzölle. Laut Courant teilte Chamberlain im Unterhause mit, daß di« Rheinlandzölle den Alliierten keine Vorteile gebracht hätten. Die Einnahmen seien zwar um 15 Prozent höher als der Voranschlag gewesen. Da sie aber auf die deutschen Reparationsleistungen verrechnet wür den, so seien sie ohne Einfluß auf die Einnahmen für Wiedergut- machungszwecke gewesen. Die deutssch-amerilanischen Finanzverhandlungen. Die ameri kanischen Finanzblütter berichten über die augenblicklich in Berlin stattfindenden Verhandlungen der deutschen Regierung mit amerikanischen Finanzleuten, daß es sich hierbei um die Auf nahme einer Anleihe von etwa 100 Millionen Dollars handle, wozu die Hälfte zu Getreideankäufon in den Vereinigten Staaten benutzt und der Rest für die Wiedergut- machungszahlungen am 31. August verwendet werden soll. Keine Freilassung der letzten Avignon-Gefangenen. Die Nach richt, daß demnächst auch die übrigen 87 deutschen Kriegsgefange nen in Avignon befreit werden, da die französische Regierung an geblich endlich eine Nachprüfung der Urteile zugesagt habe, trifft in dieser Form leider nicht zu. Man hofft zwar auf weitere Freilassungen auz Avignon. doch Weht ein be- stimmter Zeitpunkt hierfür noch keineswegs fest. Es werden des- wegM von dxr deutschen Regierung fortwährend weitere Ver handlung^ mit Frankreich geführt, die bis jetzt noch zu keinem Abschluß gelangt sind. Kommunistische Demonstration in Straßburg. Wie das Echo de Paris aus Straßburg meldet, kam es dort zu einer großen kommunistischen Demonstration. Die Kommunistische Partei hatte eine antimilitaristische Versammlung etnberufem um gegen die Verwendung der bewaffneten Macht und besonders der Gendar merie Sei dem Streik im der Metallindustrie zu protestieren. Nach der Versammlung hielten die Führer vom Balkan des Versamm lungslokals auss an die auf dem Platze versammelte Volksmenge aufreizende Reden und forderten sie zur ^R_e v o l u t i o n aus Die Mengte stimmte dann die Internationale in deut scher Sprache atr. Berittene Polizei versuchte, den Platz zu «Lumen. Schließlich mußte noch eine Eskadron Husaren heribei- geholt werden, die die Kundgeber dann völlig zerstreuten. Es wurden auch einige Verhaftungen vorgenommen. Ein peinliches Verlangen. Aus Paris wird gemeldet: Die sozialistische Kamme,rfraktian hat laut HumanitS eine Kam merinterpellation eingebracht, die von der französischen Reoie rung die Vorlegung des noch nicht ratifizierten fran- zösis ch-p olnischen Geheimvertrages verlangt. Die Finanzkonferetrz. Newyork Herald meldet aUs W a s h i n g- ton, daß das Esrllcht von der Einberufung einer Finanzkon- ferevlz darauf zurückzufllhren sei, daß sich der Valutakontpolleur selbst für die Einberufung einer solchen Konferenz ausgesprochen habe und daß sogar im Repräsentantenhaus der Gedanke aufge- taucht sei, den Präsidenten Harding zu bitten, eine solch« Kon ferenz nach Washington einzuberufen. Komplott gegen die Sowjet-Häuptlinge. Ein Telegramm au« Dublin, das dem Exchansse Telegraph zugeht, berichtet, daß man in Charkow ein Komplott gegen das Leben von Lenii, Trogky und anderen bolschewistischen Führern entdeckt Habs. Die Teilnehmer an dem Komplott hätten sich die Mitarbeit eines Küchenchefs gesichert, der beauftragt gewesen sei. anläßlich eines Festes ein Essen vorzubereiten und zu vergiften, an dem d> Moskauer Führer teilnehmon sollten. Im letzten Augenblick wurde da, Komplott entdeckt. Der Küchenchef wurde verhaftet. In sei nem Besitz wurden vier Unzen Arsenik gefunden die in die Spei sen gemengt werden sollten. Im Gefängnis hat er sich später aufgehängt. Die Belastung äes Vergnügens. Der Rachen de» Steuervrachens. Der Land es ausschuß der Saalinhabc, Sach send hält, wie schon gemeldet, in der kommenden Woche in Zittau seinen diesjährigen Veribandstag ab. Der vom ersten Vorsitzenden, Alfred Baum, Dres den, erstattete Jahres- und Geschäftsbericht hat auch für die weiter« Oeffentlichkeit hohes Interesse. W entnehmen ihm folgendes: Im verflossenen Geschäftsjahr stand unser Gewerbe wett mehr al» je einmal zuvor im Zeichen der steuerlichen Belastung. Da» Gespenst einer Reich »lustbarkeit»st euer wollte nicht schwinden, !Vi< «nldltch gegen Ende unsere« Geschäftsjahre, diese, Gespenst in dsr Form oe» Normattventwurfes als Rahmengesetz da» Licht der Welt erblickte. E, scheint mir schwer, ja fast unmög' ltch zu sein, etwa» zu finden, was nach diesem Entwurf noch steuer, frei sein könnte. Fast einzig und allein ist der Leierkasten de» hol-beinigen Invaliden steuerfrei gelassen worden und die gan- kleinen Spieldosen, so wie sie oft in Familien aorgefundrn um- den. sind auch noch glücklich idem Rachen de, unersättlichen Steuer drachen» «ntronnem Fast jeder To«, jede« menschlich^ Laut möchte versteuert werden. Di« Höh« der Steuer in Gast vtrtschrften kann/ auch nach der Abgabe von Speisen und Getränken bemessen wer den. Welch herrlicher Einfall der Eteuersucher, welch, Schwierig keiten werden wir mit dieser Bestimmung erleben? Neben der Lustbarkeitssteu«, die erdrosselnd auf unserem Gewerbe lastet, sino uns noch so viel neue Steuerlasten al» Sonldersteuern in diesem Jahre auferlegt worden, daß es kaum auszudenken ist, wie die, alles von um «och lange getragen werden kann. Nebenher lgufen noch eine Anzahl vpn Krieg-Verordnungen, dt« unser Geweübe einengen und nicht zur Entfaltung kommen lassen. Allen voran, steht in dieser Beziehung noch die Verordnung von ISIS über das Licht- und Heizverchot und die eng damit zusammenhän gende Re ich spolizei stunde. Daß es möglich ist, daß diese Verordnung trotz unsere« berechtigten Proteste noch aufrecht zu erhalten ist, bleibt für uns ein Rätsel. Doch auch dieses Rät sel soll nun seine Lösung finden, denn die Reichsvegierung hat sich nun endlich auf unsere nochmalige persönliche Borfprache bereit erklärt, den für uns hemmenden 8 3 dieser Verordnung aufzu heben. Nun haben wir auchseit langem Wünsche bet unserer Landes- regierung angebracht. Wünsche, die uns sehr am Herzen liegen. Da wäre von uns vor allen Dingen endlich einmal eine Aende- rung des Tanzregulativs vom 8. Dezemsber 1910 zu erreichen: hierzu hat sich nun unsere Regierung bereit erklärt, und wir hoffen, über diese Frage auf dem Verbandsrag eiwas End gültiges berichten zu können. Der Antrag vom vorigen Jahr wegen Aufhebung des Tanzverbotes während der Maul- und Klauenseuche wird auch mit der Abänderung dieses Regulativs seine Erledigung finden: zunächst konnte da, wo wir angerufen wurden, nur immer mildernd gewirkt werden, da diese Verord nung noch bestand. Die Neuregelung der stillen Zeit, wie wir sie im vorigen Jahr erreicht haben, hat dem Verband auch in diesem Jahre noch viel Apbeit verursacht. Die durch oiese Ver- ordnmng und durch die vom 4. Dezember 1918 für uns erreichten Erleichterungen konnten nicht alle Kollegen ausnutzen, da ihre vorgesetzten Behörden sich diesen Verordnungen nicht anpassen wollten. Um den Kollegen beizuspringen, mußte unserseits sehr oft auch mit Hilft? des Ministeriums eingegrisfen werden. Ebenso liegt es betreffs der Verordnung über die Aufhebung der b e- bördlichcn Saalaufsicht. Was wir durch die Verord- nunn des Ministeriums erreicht haben, machen uns wieder Be schlüsse vom Bezirksausschuß zunichte, welcher der Ansicht ist, daß die Verordnung für ihn nicht da ist. Auch betreffs der Tarif verhandlungen mit unseren Angestellten und Musikern hat die Verbanftsleitung sehr oft Gelegenheit nehmen müssen, einzu greifen. Die Frage der Musikkapellen die anderwärts spielen wollen beschäftigte die Verbandsleitung ununterbrochen. Von Staclt unü kanü. Aue, 19. August 1921. Kriegsdienstanrrchnung in der Angestelltenversicherung. Für die Kriegsdienstzeiten hat die Reichsversicherungsanstalt für An gestellte bisher etwa 127 000 Versicherten rund 52 Millionen Marj^ gutgeschrieben, ohne daß Beiträge entrichtet zu werden brauchten. Auf einen Angestellten entfallen durchschnittlich etwa 409 Mark. Es ist anMnehmen, daß viele die Anrechnung noch nicht be, qn tragt habe/n. Einen Vordruck dafür enthalten dt« an die Arbeitgeber versandten Vordrucke für die Anträge auf Uebersen- dung eines Kontoauszuges. Erenzverkehr mit der Tschechoslowakei, Tagesgrenzausweise. , Man schreibt fZ.-m Uuer Tageblatt: Zur Vermeidung der in letzter Zeit sehr häufig vorgekommenen Unliebsamkeiten, von denen die Touristen, Ausflügler und Sommerfrischler nach dem lieber, schreiten der Landesgvenze ohne GrenzaUswets überrascht wurden, wird auf nachstehendes hingewiesen: Zur Erleichterung der lleberschreitung der Landesgrenze bei Ausflügen im Grenzbezicke hat das Ministerium des Innern an Stelle eines Reisepasses, die lleberschreitung nach Lösung eines Tage s-G ren z-Ä uswei° ses zugelassen. Die Ausweise, die eine Gültigkeit im Erentzbe- zrrke auf die Dauer bis zu 48 Stunden haben, werden pon deik Grenz-Gemeindebehörden und Grenzgendarmerie-Stattonen nach Vorlegung von Ausweivpapieren (Einwohnermeldeschein usw.) für eine GeWhr von! 2 Mark pro Person ausgefertigt. Auskunft auf welche Ortschaften sich der Erenzbezirk erstreckt, wird in den Ausgabestellen «teilt. Diejenigen, die zu Ausflügen länger als 48 Stunden oder über den Bereich des kleinen Erenzverkehrs hfnauiz die Grenze überschreiten wollen, benötigen hierzu einen ordnungs mäßigen Reisepaß. Die Auer Stadtverordnetenwahlen beginnen, ihre Schatten vorauszuwerfen. So befaßte sich «in« am vergangenen Dienstag abgehaltene Monats-Versammlung des Deutschnation a- len Handlung sgehilfen-Verbande,s, Hamburg, Ortsgruppe Aue, Mter anderem in einer kurzen Aussprache mit den bevorstehenden Stadtvsrordneten-Wahlen. Was dabei heraus- gekommen ist, wird später mitgeteilt werden. Monatsversammlung des Erzgebirgsvereins Aue. Am Don nerstag abend hielt der hiesige Erzgebirgsverein im Wirtsh rus Ält-Aue eine Monatsversammlung ab. Nach der Begrüßung der Anwesenden durch den 2. Vorsitzenden Oberlehrer Hamann, wurden weitere 39 Mitglieder ausgenommen, so daß der Verein jetzt auf 622 Mitglieder angewachfen ist. Der Vorsitzende gab dann Berichte über den jetzigen Stand de» Morgenleith e^. Projekts und die am 3Ö. Juli stattgefundene Sitzung auf dem Spiegelwalde über die daselbst vorzunehmenden Baulichkeiten. Zu der Hauptversammlung dar Erzgebirgsvereine am 25. und 26 SeptemAar in Geyer wurden als Delegierte Obersekretäv Schönbörner und Oberl. Hamann gewählt. Als Anregung für den am 21. August geplanten Ausflug nach Eibenstock, Karlsfeld Kranichsee, Morgenröthe und Rautemkranz gab In interessanter Weise Oberlehrer Hamann einen Vortrag Gr schilderte die ge schichtlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Orte und die eigenartige Schönheit der Gegend. Die Darbietung wurde bei fällig aufgenvmmen. Am Schluß wurden unter großer Heiterkeit noch einige dialektische Sachen vom Vorsitzenden dargeboftn. Die Verlängerung der Polizeistunde. Der Reicher.rt hielt am Donnowtag nachm. unter dem Vorsitz des Minister» Rathenau eine öffentliche Sitzung M Dabei teilte ein Vertreter des Reichs ministeriums des Innern mit. daß die Aufhebung der Bundes ratsverordnung über di« Polizeistunde mit Wirkung vom 1. September an erfolgen soll. In einem Rundschrechen an die Länder Hal« das Ministerium im Interesse der Einheitlichkeit folgende Grundsätze ausgestellt: Alle Gast- und Schänkwirt schäften und Kaffees sind grundsätzlich um 12 U h r zu schließen, Sonnabends..»«« 1 Uhs. Für gewisse Bezirke, namentlich für Großstädte und Badeorte kann bei nachgewiesene«« dringendem Bedürfnis» die Polizeistunde durchweg bi» 1 Uhr verlängert wer. den. In einzelnen Auonahmefällen. di« besonder» geartet sind, namentlich bei Wohltätigkeit»v«ranstaltungen und vaterländischen Veranstaltungen fall die Po lizeibehörde Ausnahmen, jedoch nicht Uber 2 Uhr hinaus zulassen können. Für Theater und sonstige künstlerische Ver anstaltungen «scheint die Verlängerung über 12 Uhr hin aus nicht gesboten. Der Kommunistenschreck in Pachsrn. Daß die Tonart mit d« di« sächsischen Kommunisten ihre Agitationen treiben im ««nme- kehrten vetchältni» zur Zahl ihrer wirklichen Anhänger steht ist zur Genüge bekannt. Jetzt aber hat ein kommunistische» Blatt selbst den zahlenmäßigen Nachwah» erbracht. An» versehen hat diese» Blatt ein« parteiamtlich» Uelberstcht üb«r dt» Mit glied erzählen der hommuntsttschen Partei veröffentlicht. Au» dieser Zufammenftpllung geht h»rvor, daß dt» Kommunisten im 28. Reich»tag«wahlkr<id (Ostsachsen) ganz» 3373 Mitglied«, im Wähltet» Westsachsen 14 338 und im Wahlkr»tse Srzg». btrge und Vogtlansd 17 48S, in ganz Sachsen zusammen 35 44Ü Mitglieder aufweisear. Ttieatel, honrerie, Vergnügungen, kuitll. ApolloffLichtspiel» Au«. Da» neueste Programm der hiesiges Apollo-Lichtspiele bietet den großen historischen Film: Der ga- lante Köni'gi in dessen Mittelpunkt Auguftder Stark» steht. Der Film ist also «ine große sächsisch« Sach« und wa» ihn außerdem bemerkenswert macht, ist da» äußer« Moment der Gnt. faltung der Massen, da» unbedingt «in«m WetßwaMÜick, vo«. vom man spricht, dt« eigentlich» Sensationoumih« verleihen muß Der Hauptkompostteur und Spiritus rootor dieser Liebesaffären unD Staatsaktionen ist L Holm. Die Historie beginnt mit bewegtz ten Szenen beim Tode Johann Georg» IV. und dar Thronbestei gung de» Prinzen August. E» folgt da» erste Liebesabenteuer mit Aurora Königsmark, dann die Abenteuer mit der Esterle in Wien, die Fahrt in den Türkenkrieg und die Gewinnung der Skiavin Fatime als neue Favoritirr. Dann die Einleitung der polnischen Haupt- und Staatsaktion, di« Gewinnung der Gräfin Kosol, die Abenteuer im SchwedenLriege, die Episode Mit der' treuen Traute Gottschalk, welche, zur Hofdame erhöht, ihrem Ge bieter bei der Verschwörung zu Pillnitz da« Leben rettest und durch dvn Dolchstoß fällt, dsr jenen treffen sollt». Noch einmal scheint dem gealterten Herrscher Liebesglut zu erblühen: über dt, von ihm und seinem Sohne Moritz umworben« Tänzerin Orczel»ka entpuppt sich als Tochter der Fatime, al» sein Kind und seines Sohnes und Rivalen Schwester. Das eigene Blut beginnt sich geg/en den Lebensübecmütigen zu empören, und schon zeigt sich auch düs Hausgespenst der Wettiner, der tzodkündendie Mönch von Gvaßsedlitz. Mit dem Aufbruch zur Niederringung der polnischen Rebellion schließt die Bitderveihs. Daß L. Holm «in trefflicher Spielleiter ist .der vor allem die Typen und Charaktere für sei- «en Gedankngang mit wicht abzuleugnendem Scharfblick ausge- wählt hat, sei ihm ausdrücklich «bezeugt. Und auch das wird man dem Film nicht absprechen daß er ein treffliches Wild der Zeit Augusts des Starken gibt, so weit es auf das äußere Drum und Dran ankommt. Und die Freunde Dresdens und seiner Umgebung werden mit Vergnügen in dm Hauptschauplätzen der Handlung altbekannte und liebgewordene Stätten wieder erkennen. Di- Hauptrollen werden durch Rudolf Basil (August der Starkes. Harry Halm (Moritz von Sachsen), Eva Speyer (Gräfin! Königs mark) Charlotte Lier (Gräfin Esterle) Ilse Gößen (Fatime), Antonia Dietrich (Gräfin Cosel) und Dora Kasan (Traute Gatt shall) vortrefflich verkörpert. Und schließlich — last not least — die photographischen Aufnahmen sind durchweg auf künstlerischer Höhe. So bedeutet dieser Film ein Eretgnts nicht nur für-Freunde des Kinos sondern auch der Kunst und es muß darum begrüßt werden, daß er dem Auer Publikum zugänglich gemacht worden ist. Earolatheater-Lichtspirle. Seit gestern bilden zwei große Tendenzdramen den Spielplan der CarolatheaterLtchtspiele, der ob dieser beiden Filme größte Beachtung verdient. Der eine: Sklaven des 20. Jahrhunderts (Der Gefangene), richtet sich gegen den Krieg im allgemeinen und kehrt seine Ten denz im besonderen hervpr, indem er die Leiden der Kriegsgefan genschaft, deren Einfluß auf Körper und Seele schildert. Er tut das an bsr Hand einer weitverzweigten, in die Heimat hinein- pielenlden Havjdlung ijn Anlehnung an eine Dichtung Paul Oskar Hoecheys. In den Hauptrollen sind Reinhold Schünzel, Harry Ltedke, Curt Vrenkendorf, Magda Eigen, Käthe Dorsch und andere Künstle« von namhaftem Ruf tätig. Der Film Erschien unter dem Protektorat der Reichsveretnigung rhema- liger Kriegsgefangener, e. V. und sollte von allen Leidensgenossen, von allen, die in Gefangenschaft waren, besichtigt werden. Das zweite Filmwerk betitelt sichAlfr « vvon Inge!' Heims Lebensdrama und behandelt die Notwendigkeit einer Reform des Strafrechts, vvr allem aber de« Strafvollzug». Das geschieht in einer so lebhaft interessanten Weise mit oußerst pannender Handlung, daß jeder Zuschauer dem Werke große, In teresse abgewinnen muß. Auch in diesem Film wirken nur erste Künstler in den Hauptrollen: Bruno Kastner, Hanni Weiße, Maria Zelenka Maria Forescu iisw. Der Besuch diese« neuen Spielplanes in den Carolatheatsr-Lichtspielen ist sehr zu empfehlen. * Oberlungwitz. 18. August. Einen blutigen Kampf mit einem Einbrecher hat der Bademeister Dietrich in der hiesigen Badeanstalt zu bestehen gehabt. D. überraschte den unbekannten Täter, der ihn durch Beilhieb« so schwer ver letzte, daß eine Verfolgung unmöglich war. Leipzig, 18. August. Todesfall. Am 78. Lebensjahre st hier der Geheime Rechnungsrat Reinhold Jähn«, der langjäh rige Führer der Mittel st and »Partei im Stadtver- ordnetenkollegium, und Schriftleiter der Leipziger Kausbestger- zeitung. Mit der sozialdemokratischen Partei hat «r wiederholt chwere Kämpfe ausrufechten gehabt. Die «nehrheit»so-ialisttsche Zreie Presse widmet ihm folgenden Nachruf: V» war ein« stark, konservative Persönlichkeit, im übrige« ober »in liebenswürdiger Mensch. Meißen, 18. August. Dt« Ehefrau erwürgt. We Mordes bzw. Totschlag» wurde hier der Arbeiter Ernst Schwarz estgenommen. Er gab an, seine Ehefrau durch Erwürgen -« tet zu haben weil er von ihr der Untreue beschuldigt marden ei. Die Eheleute Schwarz lebten in unglücklicher Ehe. Schwarz war erst seit 28. August 1920 verheiratet. Am 4. August hat Schwarz an seiner Arbeitsstelle durch Unglücktzfall eine Gehirn- -rschütterung «litten. Di« Folgen diese» Unfälle» scheinen wi der Tat in Zusammenhang zu stehen. . Riesa, 18. August. Eine postaltsche Leistung. Gin hiesiger Einwohner «hielt dieser Tage au» Dresden eine Ansicht«. Postkarte, die nahezulO Jahre gebraucht hat, bis sie in die Hände des Adressaten gelangte. Die Postkarte trägt den Poststem pel: Dredden-Altst., 25. ll, 11. 6—7 V. Irgendwelche Merkmale, die erkennen liehen, wo sie in den 19 Jahren ihr Versteck gehabt oder ob sie eine lange Irrfahrt durchgemacht, zeigt die Karte nicht. Der Adressat ist während der 10 Jahr» in Riesa aufhältlich gewesen. Vermischtes. Kommerzienrat Dr. Lanz Kommerzienrat Dr. Lanz, de» seit Jahren an der Spitze der Weltftrma Heinrich Lanz in Mann heim stand ist nach langer Krankheit in der Nacht zum Donner», tag gestorben. ivkillionenunterschlagungen tz»i de» R«ich»bankV M» di. Rheinisch« Zeitung au» zuverlässiger Quell« »rsabren haLen will, sind Lei der Reichsbank in Ess - n groß« Unterschlagungen auf gedeckt worden. Es soll sich um Millionenwerte handeln, um di» di« Bank durch Schiebungen, di« unter thvem Namen vsrübt wur den geschädigt worden ist. Nähere» war noch nicht tu erfahren, da die Bank jede Auskunft über den Vorfall «»rvxigert. Unterschlagungen bei «in« Kri»g»g»silllchaft. Der Geschäft», führ« der S«td»nv«rw»rtung»g«I»Hschaft in Li,
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