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Auer Tageblatt : 30.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192411301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19241130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19241130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Beilagen in der falschen Reihenfolge eingebunden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1924
- Monat1924-11
- Tag1924-11-30
- Monat1924-11
- Jahr1924
- Titel
- Auer Tageblatt : 30.11.1924
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Nr. L7- 1. Seklage zum Kntltch« SMMMaveegr». vffrkanfszrU aa Eoarüagra v« Vrihaachtra, An den S Sormtagen vor Weihnachten, also am 7., 14. «ab »1. Dezember 1624, ist der GeschästSbetrteb und die Be schäftigung des Persona» in all« offenen Verkaufsstellen von 11 Uhr vormittags bis S Uhr nachmittags gestattet. Am 1. Adventssonntag (SV. November) gut die übliche Sonntags- Für Vie Zett des Christmarkt« wird der Handel zu den oben angegebenen Stunden auf dm vom MarÜmetster ange wiesenen Plätzen erlaubt. llae, dm LS. November '1924. Der Rat der Stadt. Arre. Geirrrreet Wird an die Zahlung folgender Steuern: Eewerbeftemr-vorauSzahlmrg, S. Rat«, fällig gewesen am IS. 11„ Kirchensteuer, S. Hälfte, Mig gewesm am IS. 11., vewerbekamulerbeitrag aus 1S24> fällig gewesen am S. 11^ Hundesteuer, S. Slate, Mig gewesm am IS. Oltober. Am 10. Dezember 1924 werden die Rückstände auf Kosten der Säumigen eittgezogen werden. Aue, 27. November 1924. Der Rat der Stadt, Steueramt. kslsstrevolotlon In OerveuisLnailsnalin voltirpstttt. Die von dem VSMschen Flügel der Deutschnattona- len Volkffpartei vorauSgesagte Auseinandersetzung Mit den Ja-Sagern ist setzt, nach der mdgültigen Feststellung der Kandidatenlisten, durch eine Kundgebung Mauren brechers, des bisherigen Chefredakteurs der „Deutschen Zeitung", etngeleitet worden. Maurenbrecher hat auS der Zusammensetzung dieser Listen den Eindruck gewon nen, haß die Deutschnationale Volkffpattet. anstatt wie bisher „nationale Opposition" zu treiben, durchaus! mit Deutscher Volkffpartei und Zentrum zusammen in di« Regierung wolle, und daß WvvifelloS Herr Hergt wie der an die Spitze der.Partei treten Werde. „Jede.Ge währ dasür. daß in der neuen Fraktion die,nationale ^»Position noch irgendeinen Maßgebenden Einfluß hat, ist geschwunden." Tarauff habe der völkische Flügel die Folgerung zu ziehen und eS bleibe ihm „tatsächlich nichtig anderes übrig, als bei den Wahlen des,7. De-, zeMber dxn Listen den Nationalsozialistischen Freiheits partei ihre Stimme zu geben". DaS bedeutet noch nicht den direkten Abmarsch der VSMschen Teutschnattonalen tn die Partei Wulle. Much von der Bildung einer eige nen Partei, die eine zettlang unter der Letturm ,deS alldeutschen Justiz rat» Claß geplant war, ist nicht die Rede, vermutlich weil eV am Gelbe fehlt. Maurenbrecher vermeßet überhaupt, von einem formellen Austritt,auS der Teutschnationalen BoWpartei zu sprechen, vielmehr will er die Erörterung darüber, wie sich die Partei verhältnisse gestalten sollen, biS auf die Zett nach den Wahlen verschieben. Allem Anschein nach! rechnet er da mit, daß dse Leutschnationale Volkffpartei bet den näch sten Wahlen besonders durch daS Abschwenken der Völ kischen zu den Wulleleuten einen so großen Stimmenver lust erhält, daß sie sich darauWn schleunigst wieder Völkisch orientiert. Das sieht aber seihe nach einer MM Mädchen rech nung auS. Me Riederlage der Deutschna- ttonalen am 7. Dezember ist allerdingff höchst wahrschetn- ltch, daran zweifeln die Führer der Partei selbst nicht. Aber die Nutznießer davon werden gewiß nicht Me Völ kischen fein, deren völliger Zusammenbruch bet der Wahl kaum noch bezweifelt werden kann, sondern die links von den Deutschnattonalen stehenden Parteien. Ueberdteff ist nicht Einmal zu erwarten, daß auch nur alle engeren Gesinnungsgenossen Mauvenbrecher» seiner Parole fol gen werden. Bezeichnend hierfür ist, daß Maurenbrecher seinen Aufruf nicht in seiner „Deutschen Zeitung" hat veröffentlichen dürfen, sondern daß er die Veröffent- V stuer Tageblatt. Sonntag, Ken SS. November 1SL4 lichung in de« Wulleschen .Deutschen Tageblatt" dov- nimmt. Val bewetst, daß ftn gwßen Ganzen d« völ- ktsche Flügel der Deutschnattonalen VolÄpattei erhaven bleiben wird. Daff ist auchgan» gut so; denn km Grund genommen sind sa die Westarp und Genossen genau von derselben Couleur wie Maurenbrecher, nur in Punkto «hrlichkett unterscheiden sie sich zü Wem Ikachteil von VW. ! > ! !' j l! I !s , Hel- gegen -le Scharfmacher. Frankfurt a. M., SS. Nov. Der bayrische Mnistev- Präsident Dr. Held, der Mit den drei bayrischen Mini stern deff Innern, der Justiz und der Finanzen zur zeit die Psalz bereis^ hielt bet einem Empfang der pfäl zischen Verleger und Redakteure in Speyer ein« An sprache, in der er auf die trotz deff augenblicklichen Ge- sundungffprozesses immer noch schwere und gefahrvolle Lage der deutschen Wirtschaft hinwieff. GS sei Haupt? sächlich.eine Frage der Arbeit, ob diese Gefahren ver mieden werden Wunen. Alle» Häme auf den Wien Wil len der Arbeitnehmer und der.Arbeitgeber an. Die letzteren, die Arbeitgeber, seien nicht tMmsr auf dem rechten Wege gewesen. MS die Arbeiter sich! mit einer Verlängerung der Arbeitszeit einverstanden erklärt hät ten, habe Man die Löhne abgebaut und in unpsycholv» gischer Verkennung der Tatsachen die Arbeitsbedingun gen verschlAhtert. i ! Vle anSere para-e. Kürzlich fand vor Herriot eine Parade der! Kriegs krüppel statt. ES ist die einzige Parade, Me abzuneh- Men Generale sich scheuen, wiewohl gerade dies« ihnen zukvMMt. Militärisch mag eff sa unergiebig sein, wenn Menschen ohne Beine Tritt fassen, aber dafür hat solch ein Vorbeimarsch einen gewissen Ewigkeitffwert, und alle Heerscharen deff Himmels wohnen erschüttert dieser! Pa rade bet. Herriot sah den gewaltigen Zug, erst die Wägelchen der Rumpfstümpfe, dann, tn breiten Reihen, Arm tn Arm, als forderten sie ihr Jahrhundert tn die Schranken, die Blinden, dann die StmnMen mit dem zierfoetzten Ge sicht und dem zerrissenen Mund, der wie ein .roter Krater klafft — und als sie, diese Stummen mit dem redenden Antlitz, an Herriot vorbeikamen. Machten sie halt und wollten etwa» Lagen, aber die weiland Lippen» die einst die Sprache formten, brachten nur Unartiku lierte, 'kläglich wüste Schreie hervor. TW weinte der gute Bürger Herriot laut auf, fast unverhüllten Gesichts, und die um ihn Herum standen bleich. Gut geweint, Bürger Herriot! Und jede dieser Tränen wiegt mindesten!» La viel wie alle seine Muttgen Worte in der Kammer. Aber eff genügt nicht, zu wei nen, wenn man sieht, sondern Man mutz auch so Han deln, als ob man es immer sähe, damit nie wieder über die Verwüstung deff Ebenbildes geweint werden Mutz. Die übliche Truppenschau Mit Mren bunten Uni formen, Pen blitzenden Helmen, den strammen Jungen und den'über das Manöverfeld jagenden Pferden der Hauptleute gefällt dem Publikum natürlich weit besser. Tie Damen aus den Tribünen lorgnettieren entzückt, die Berichterstatter schreiben reizende Artikel.mit begeister ten Superlativen, und die Minister lächeln befriedigt, wenn die Kolonnen tn Paradeschritt vorbetdefilteven. Aber.die Damen auf den Tribünen, die Berichterstatter und die Minister sollten mitunter auch der anderen Pa rade beiwohnen, die jedem! glänzenden Militärischen Schauspiel als nebelgraue Vision.unsichtbar-sichtbar htn- terhersolgt. Diese beiden Paraden gehören Untrenn bar zusammen wie Körper und Schatten. Wer die eine veranstaltet, müßte gezwungen sein, auch die andere zu sehen. DaS Mi re nichts als konsequent und gerecht, Uber seltsamerweise laufen die Zuschauer und Freünde der Paraden rasch auseinander, wenn das andere große Heer der Verstümmelten aufmarschtert kommt. Rotelt an lstms«bu«arr gtgee au steaeWim 4« litt»«. Berlin, L7. November. Der Präsident der Hans» Sundes hat in einer Eingabe an den RetchSstnamminister aus die völlige Unzulänglichkeit der bisher zur Durchführung ge brachten Milderungen hell aus die Dauer untragbaren Steuer druckes aufmerksam gemacht. Er betont mit allem Nachdruck daß eine Fortsetzung der gegenwärtigen FtnanzpolMk eine Entfremdung Wischen Staat und Wirtschaft hervefführen müsse, welche das Reich tn schwer« innenpolitische Konflikte, neu« wirtschaftliche Nöte und unwagbare Hem mungen seiner außenpolitischen Aktionsfähigkeit stürzen würde. Die Ausweise der öffentlichen Kassen seien nicht llar genug, aber immerhin sei nach den spärlichen Bekannt machungen festzustellen, daß Länder und Gemeinden eine ernst hafte Einschränkung ihrer Verwaltungen überhaupt nicht vor genommen hätten und ihr gegenwärtiger Apparat für die Wittschap völlig untragbar sei. Die Reichsregieruna müße nachdrücklich auf Me Länder und Gemeinden etnwtrken, um diese zur Einhaltung und Unterstützung der von der Reichs regierung erstrebten Politik des energische« Preisabbaues zu veranlassen. Im einzelnen wendet sich der tzansäbund schärfstens gegen Me von der Regierung beabsichtigte weitere Beibehaltung des wirtschaftlich ungesunden Systems der Vorauszahlungen auf die Einkommen- und Körperschaftssteuer. Die neuerlichen Andeutungen der Regierung über größer, Aufwertungen hätten nach Ansicht des HansabundeS weit gehende Beunruhigung in die Wirtschaft getragen, und der Hansabund warne nachdrücklichst davor, Hoffnungen zu er- wecken, solange nicht im Rahmen eines auf die Dauer erträg lichen Verhältnisses zwischen Steuerlast und volkswirtschaft licher Leistungsfähigkeit und einer hier eingefügten Erfül lung der übernommenen Reparationsverpflichtungen ein durchführbar erscheinender Deckungsplan vorltege. Zum Schluß hält der Hansabund seine bereits zum Ausdruck ge brachte Forderung auf sofortige Milderung des Steuerdruckes aufrecht. Sächsisch« Industrie, und Gewerbesteuer. - Der Gesamtvorstand deff Verbandeff Sächsischer In dustrieller beschäftigte sichln s«iner letzten Sitzung auch Mit der von der sächsischen Regierung vorgelogten Vov- lag« zur Milderung der sächsischen Gewerbesteuer. Von allen Seiten wurde deut Erstaunen Auffdruck gegeben» daß die ganze „Milderung" der sächsischen Steuerlast nur tn einer Herabsetzung der Arbettgeberabgabe auf die Hälfte bestehen soll. ' - ' ! > Der Gesamtvorstand Muß demgegenüber, immer wie der darauf Hinweisen, daß Mess ebenso ungleichmäßig und außerordentlich ungerecht sich auSwirkende, Wie un soziale Abgabe, eine der am stärksten zu Produktion»« einschvänkungen führende Steuer nicht länger tragbar ist. Desgleichen muß der Verband den entschtedendsten Wi derspruch dagegen erheben, daß ein höherer Beamter! deff Finanzministeriums-in einem im Dresdner Anzeiger am 81. Oktober erschienenen Aussatz wie folgt schreibt: „Der sächsische Arbeitgeber dürft« sich trotz anfängli chem Sträuben mit der Abgabe im allgemeinen abge funden und sie tn den Preis seiner Waren einkalkultert haben.", i Der Verband nimmt an, daß dies« Meinung.nicht die Ansicht deff sächsischen FinantzjMinistertum» wieder« gibt. Er Möchte aber auch vor der Oeffentlichkeit mit Nachdruck feststellen, waff tn den Eingaben der Handels kammern und deff Perbandeff ^Sächsischer Industriell«! wiederholt gesagt worden ist, patz Me Beseitigung die ser unsozialen Steuer ketnefffallff länger aufgeschoben werden darf, . ,' > > . . ! > ' i Der Verband Sächsischer Industrieller erwartet«, un» somehr, daß diesem dringenden Wunsche der Industrie berettff bei dem nächsten SteusrzphlungSterMin Rech nung getragen Wirtz, alff di« Gemeinden, »auf deren Betreiben annehmbar die Aufrechterhaltung her Hälfte dieser Abgabe zurückgeht, gegenwärtig tn große» Zahl De» Sieger. Roman von Marie Stähl. tLS. Fortsetzung.) Und «r wird gesund werden, ganz! gesund und stark, um seine große, herrliche Schlöpserarbett Mittenden ztu können. Er braucht daff groß*.. gewaltige. Tvnwerk nur niederzuschretben, ,eff ist alleff fertig in seinem Kopfe und tn seiner Seele. Jetzt, auf seinem Krankenlager in den schwülen, schlaflosen Mondnächten mit den ver hallenden Stimmen der großen, im Schlaf noch! Mur melnden Stadt, Md jhm M« Achten, höchsten Offen barungen gekommen, hat er, daff Rätsel gelüst, den Mkord gesunden, tn dem Endliche» und Unendliches zusammen- klingt. Ach, nur gesund werden, nur die Kräfte A- rückgewinnen, um die große Arbeit zu vollenden! Dann sind Gold und Ruhm und Ehre sein, dann kann er sein Heimliches Königreich verwirklichen, in dem feine Mtttagfffee Königin sein soll! ES war ja nur die Sehnsucht nach denk Dorf, die ihm di» Brust sa seltsam!, wie mit einem eisernen Band zusammenpreßte, der Arzt versprach gang fest, pah.er tn acht Tagen «»en könne! Nur noch acht Tage! Dann wird er in der schattigen Getßblattlaube tu dem.alten Pfarrgarten sitzen, wo Onkel Störtebeck behaglich sein Pfeifchen raucht und di« gute Tante einen großen Napf kuchen mit Rosinen zu setnffm Empfang gebacken hat. Ach, wie gut der Rapskuchen duftet, zusammen mit den Rosen und Reseden tn RaeMiff blauer GlaSoase auf dem Kaffeettsch! Und Naemt wird thn hegen und pflegen, während Fielen sicher Wiede« einige Schüsseln und Tel ler zerschlägt au» Mitleid Mit feinem blassen Gesicht da sich ihre Gefühle stet» auf diese Weife Luft machen. Er lachte leise tn sich hinein bet diesem heiteren Bild, und dann seuWe er ungeduldig. Noch acht lange Tage! Der Atem sing an IHM schwer zu g eheste» War, alff Verseng» da» Viereck über den McheMi, do» wie aus glühendem Weißblech blitz«, seine Stirn und die Luft au» dem Hinterhof roch schlecht, nach ganz et wa« anderem als nach Rosen und Reseden! Seltsam! Jetzt kam der geheimnisvoll rasselnde Laut nicht mehr von unten auff den Häusern,.er kam Mötzlich auff seiner Brust, als habe er nun das unheim liche Räderwerk einer im verborgenen laufenden Uhr im eigenen Leibe. Wo war dcB yur? In diesem Augenblick erklangen hinter einem ge genüberliegenden Fenster mit herabgelassenen, schmutzig- grauen Leinwandrouleaux ein Paar Klavierakkorde, und eine alte, heroische Weise folgte, ein längst vergessene» Paradesalonstück, da» in vergangenen Zetten Mode ge wesen. Unendlich melancholisch! tönte eff hon abgespiel ten Tasten tn da» Mtttagsschweigen, als gingen Geister gefallener Größen wimmernd um im grellen Tageslicht. Der einsame Träumer auf dem Balkon unter dem großen Regenschirm seiner Wirtin wurde unruhig, die schrillen, klagenden Akkord« rissen an seinen Nerven und peitschten sein« matten Sinn« auf. Die feinsten und tiefsten Regungen seine» Seelenleben» fingen an, übermächtig zu schwingen mit diesen schwer und stolz klagenden Akkorden, di« von dem abgeleierten Klavier so jämmerlich klangen. Die ganz«, gÄvalttge Menschheit», trag» deff Gebundensein» deff Höchsten, Erhabensten, des Heldischen an die UnvvllkVMmewhett de» Stoffes der am Staub haftenden Form, überkam ihn wie ein ver nichtende» Weh und erschüttert« thn bi» zu Tränen, die brennend langsam auff seinen Augen tropften. Und dgchl war eff süß, so zu weinen, «» .war wie ein Rausch, alff stiege seine Seele mit dieser lautlosen Klage himmelan, über alle Erdengebundenhett htnauff. Da» Klaviersptel ritz jäh ab, die Jalousie an.dem gegenüberliegenden Fenster schnurrte tn die.Höhe, M Weib trat in den grellen Sonnenschein zwischen den ge öffneten Flügeln, und Mit einem erstickten Schrei, der wie ein Röcheln klang, .taumelte der Krarcke von seinem Lager in die Höhe und wankte bi» an da» Balbongittev, Vergessen waren de» Doktor» Warnungen, vergessen die strengen Vorschriften der braven Mau Buchhalt er sah ein flimmerndes Frauenhaar, gelb wie die reifen Mehren, er glaubte deutlich die Augen Ku sehen, blau! wie bi» Kornblume, wie der Himmel seiner Heimat — die Augen, die alle Schmede» vergessen machen, er sah sein« Mtt- tagstzöttin wie durch einen goldenen Nebel, und -er grüßte und winkt« und breitete lachend Me Arme auff, Während noch die Tränen an seinen Winchern Hingen. Und sie grüßte und winkte und warf lachend Kuß- Hände herüber. Da überkam jhn der alte, selige Kebenffraufch — er war nicht mehr krank; fein Körper wurde federleicht Er wandte sich hastig, um htnüberzueilen, zu stiegen zu ihr, die ihm da» Zeichen deff Erkennen» gegeben, Vie da grüßte und wittkte Mit dem wonnigen Lachen gesun den, blühenden, lockenden Leben». Doch plötzlich.brat chen feine Knie, «in dunkler PurpurstrvM quoll auff seinen weißen Lippen und Mit einem letzte« Röcheln fiel er auf fein Lager zurück. ! i , Me Fensterriegel klirrten drüben, daff Weib Mt dem unwahrscheinlich gelben Haar War verschwunden. Un ten liefen ein paar Kinder Mit klappernden Holzpan tinen über den Hof; «in Mann querte den Asphalt und pfiff laut und scharf den neuesten Gassenhauer — der Zauber der Mittagsstunde war gebrochen. Unter dem alten Regenschirm auf dem Mer Stock werk hohen HtnterbaMn lag ein stiller Schläfer, von dem niemand wußte, daß er ein heimlicher König ge- wesen. — Und niemand ahnte, welche Harmonien mit ihm für immer schlafen gegangen. Der tiefe Frieden auf dem knabenhaft jungen Gesicht mit der leuchtenden Stirn sprach wie Mit Worten, daß sich ihm ha» .Geheim nis) von der ewigen Harmonie zwischen Endlichem und Unendlichem offenbart. ! ^SvrttzHms folgt.)
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