Dresdner Journal : 17.02.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186102178
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- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18610217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1861
- Monat1861-02
- Tag1861-02-17
- Monat1861-02
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- Dresdner Journal : 17.02.1861
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L»»i.ieu'o SaebbovLIriog. cherWußWeri ULvIxl. krpeäitioo Le» vreiänor ckoorvol», , Or.»L«o, IL«r!«o»trr,,o Xr. 7. Nichtamtlicher Theit. Lebersicht. rrl«,r«»htsche Rachrichtm. Tw»e»ßeschichtr. Dre»de«: Bom Landtag». —Wien,: Nähere» über die erwarteten Landesstatute und das Reich-rath-statut. Superintendent Pauer 1. Pro««» «oria aus der Bukowina. — Pesth: Die AdreL der Eomitat-congregatiou. Beschlüsse der JustizconDrenz. — Fiume: Belagerunglzustand proclamtrt. — Ber lin: Hoher Besuch. Der französische Gesandte nicht verreist. Graf Prrponcher. Ein finanzieller Antrag im Herrenhause. Eichhoff steckbrieflich verfolgt. — Bo« Main: Die neucfte dLuische Erklärung. — z, Frankfurt: AuSschußbericht in der BundeSkriegsver» sassungSfrag«. — Neapel: Wirkung des Bombarde ments. — Madrid: Der portugiesische Einfall. — London: Bom Parlamente. Ruhestörungen in Chatham. — Bukarest: Walachische Assemblee auf gelöst. — New-Kork: Zur SecessionSftage. Landtag »Verhandlungen. Ernenn««gen und Versetzungen re. Dresdner Nachrichten. Prvvinzialnachrichten. (Leipzig. Geithain.) Feuilleton, Tagrskaleuder. Jusertae. Börsen» Nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Wie», Freitag, 15. Februar, Abend». Rach eine» Telegramm de» heutigen Abendblattes der „Wiener Zeitung" au» Agram vom 14. d. hatte dir Installation de» Agramer Obergrspan» an die» se« Lage Kattgrfundrn. Die allerhöchst sanctio- »irte Instruction zur Regelung der Muuicipie» wurde ei»sti»wig ohne Bemerkung augenommen und wurden demnächst folgende Lorstelluuaen be- schloffen: Schleuutge Berufung de» kroatisch slavo- nischr« Landtag», Vertretung der MilitLrgreuz« auf dem Landtage, verfassung-mäßige Justalltruua de» dalmatinisch kroatisch slaoonischen Baun», Restt- tutrnng der Integrität der kroatischen Krone, bal digste verleitznug «ine» fretfiunige» Eo»stitutto» a«ch für die erbländischen Provinzen, Richtabtre tung der Murinsel an Ungarn vor dem Beschlüsse de» Landtag». Triest, Freitag, 15. Februar. Die heutig^ „Triester Zeitung" meldet, daß die Landtag»frage für da» Küsteulaad entschiede« fei; der Jstriaver Landtag werde in Parenzo, der Törzer in Görz nrsauttiletttrelea; der Triester Gemriuderath habe die Befugnisse de» Landtag» erhalten. Pesth, Freitag, 15. Februar. Die Conferenz der Obergespane ist nach einmaliger Besprechung beendet worden. Wie e» heißt, hatte der Hofkanz. ler Baron vay da» Hauptgewicht auf die Steuer frage gelegt. Die Obergespane äußerten vertrauen zur Person de» Hofkanzler», erklärten jedoch, e» »tre gegen da» Gesetz und gegen ihr Gewissen, dem Lande die Entrichtung der Steuern zur Pflicht ru machen. E» »erde indeß Niemand, der Steuern freiwillig zahlen wolle, von dm Comitateu daran gehindert »erden. Pari», Freitag, 15. Februar, Nachmitt. Die so ebm erschienene Laguerronuiore'sche Broschüre: „Frankreich, Rom und Italien", sagt in ihrem Er- posi: Da» geistliche Papstthum trage keine Schuld, wohl aber da» weltliche. Die Broschüre sucht zu be- «eisen, daß Frankreich Alle» arthan habe, um da» Papstthum »u retten. ES sei die Schuld de» letz- ttrn, daß e» isolirt sei. Die Broschüre kommt zu Feuilleton. , Literatur. Dresden. ES ist erfreulich, zu sehen, wie viele Gelehrte unsrer Vaterstadt den stillen Fleiß ihrer Quellenstudien in Schriftwerken oder LehrvortrLgen kundgeben, die auch dem Gebildeten Interesse erwecken. Den Forschungen v. Wieterhetm'S über die Völker, Wanderung, Schöne'» über Sachsen» Verdienst um unsre Schriftsprache, Sachse'» über die Urgeschichte des: Elbthales, Masius' über die PolarlLnder und ihre Be wohner, Kuhns über spät »römische Städtrverfassung, Hübner'» über dir Kunstgeschichte der hiesigen Gobelin'», Hettner's über Goethe, Helbig's über die Zeit Wallenstein'», Gr äße'» über die VolkSsagen de» Mittel alter», Böttcher'» über die Ursprünge de» Alphabet» u. L. «. schließen sich jetzt ebenbürtig und hinsichtlich der Quellen, die außer dem Verfasser kaum Jemandem so zu gänglich waren, wohl Allen überlege« an: „Die LooSbücher der Muhammadaner, vou Gustav Flügel". Der Verfasser ist der bekannte, im In- und Auslande hochgeehrte, auch schon mit «ehr al« einem Ehrenzeichen anerkannte Orientalist, vormal» Professor der Land«»-,, schule in Meißen, jetzt in wohlverdientem, aber noch an» eigner Lust arbeit»voll«m Ruhestand unter un» lebeud. Seine Abhaudlugg (52 Seiten 8') ist „zur Feier de» Gevurt-tage» Sr. M»j- de» König» in der öffent lichen Sitzung der k. sächs. Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig am 12. Dee. 1860 mitgetheilt" Word«, und liegt un» in einem Sonder-Abdrucke vor. Auf de« ersten Blick scheint e» zwar, al» liege un» der Gegen stand ziemlich fer«. Di« meisten Leser werde« selbst kau« errathrn, wa» damit gemeint ist. Aber schon di« ebenberichtrte LuS^ichnuug, di« dem Schrtftche« und, wie man. nun sehen kann, mit Recht zu Lhetl geworden, de« Schluffe, daß Italien befreit, aber nicht cou- stituirt sei; da» Hinderuiß seiner Organisation sei Rom. So lange der Antagonsömu» zwischen Ita lien «vd de« weltlichen Papstthum dauere, würde« fie die Bedingungen de» Gleichgewicht» nicht fin de«. E» sei eben so schwierig, ein Italien ohne den Papst, al» den Papst ohne Italien aufzu fassen. Einstweilen »erde der Kaiser sein Schwert in Rom lassen, um den Papst zu beschützen. Er könne Italien dem römische« Hofe nicht opfern, aber auch da» Papstthum der Revolution nicht überliefernd Er werde unmöglich die Stund« er warten können, in welcher die päpstliche Regierung zwischen Denjenigen »u unterscheiden wissen wird, welche fie in» verderben gestürzt, und Denen, die Alle» zu ihrer Rettung gethan haben. — Rach de« soeben erschienenen Bankauöwei» hat der Baarvorrath sich um 424 Millionen Krane» vermehrt und da» Portefeuille um 136 Millionen abgenommeu. Pari», Freitag, 15. Februar, Abend». Da» Urtheil in der »naelegenheit der Familie Patterson ist al» nicht zulässig in dieser Frage erklärt. Nach eine« au» Neapel etngrtroffenrn Tele gramm vom gestrigen Tage wird eine spanische Fregatte die z« Gaöta befindlichen fremden Ge sandten aufnehmen Terrae ina, Donver»tag, 14. Februar. Kö nig Franz II. hat sich mit der königlichen Familie heute Morgen 8 Uhr in Gaeta eingeschisst. Die Garnison und eine große Volksmenge wohnte» weinend der Einschiffung bei. Zur selbigen Stunde wurde die Stadt von den Piemontesen besetzt. In diesem Augenblicke hat fich König Franz mit der königlichen Familie hier anögeschrfft, um nach Rom zu gehen. Rom, Freitag, 15. Februar. Der König vou Neapel und die königliche Familie find heute hier eingetroffen und werden fich über Triest nach Bay ern begeben. London, Freitag, 15. Februar, Nachts. In der soeben beeudigteu Sitzung de» Unterhauses erwiderte auf eine, die Abtretung der Gemeinden Mentone und Roccabruna betreffende Anfrage Lord John Russell: Der Fürst «»« Mo-aco habe gewünscht, sein Fürsteathum unter französischen Schutz zu stellen. Frankreich habe die» abgelehnt. Der verkauf jener beiden Gemeinden implicire keine politische Lonsequeuz. Tagesgeschichte. Dresden, 1V. Februar. Die Zweite Kammer hat heule die Berathung de« Militärbudget» fortgesetzt und die Positionen 40—48 da erledigt. Bei der Be willigung der Position für die Medicinalanstalten hat die Kammer folgenden Antrag angenommen: „da» k. Mini sterium zu ersuchen, daß dasselbe eine Reorganisation mit Rücksicht auf die neuesten Erfahrungen anderer, beson der» kriegführender Staaten, und unter Erwägung der in diesem Berichte (der Deputation) ausgesprochenen An sichten unverweilt in Angriff nehme und noch gegenwär tiger Ständeversammlung bezirhrntliche Vorlage mache." Wien, 14. Februar. (Oest. Z.) Die Lande-sta- tute, sowie das ReichSrathSstatut werden bereit-, nebst dem al» Einleitung dazu dienenden Vortrag de» Staatsminister» in der Staatsdruckerei angefertigt. Die Landesstatute werden für alle Provinzen zugleich sanctto- nirt werden. Die Landtage werden ziemlich ausgedehnte Befugnisse haben und au» einer ziemlich großen Anzahl Mitglieder zusammengesetzt sein. So dürften die Land tage von Galizien und Böhmen nahe an 250 Mitglie der zähle«. Da» kleinste Kronland, wie Salzburg, wird läßt in Stoff und Behandlung etwas Werthvolle» ahnen. Und wie überhaupt die Wissenschaft der morgenländischen Sprache« und Literaturen nicht nur vielen andern Fächern der Gelehrsamkeit, sondern auch dem gemeinnützigen Wissen schon manche schöne Frucht getragen hat (die Zeitschrift „Das Ausland" versteht Derartiges auSzu- brute«), so führt auch diese Abhandlung eine interessante Untersuchung zum Ziele, die der Berliner Gelehrte Sotz- mann (Eerapeum 1850, 4 s., 1851, 20 ff.) über die „LooSbücher de» Mittelalter»" begonnen und bi» zu der Ahnung, daß der Ursprung derselben wohl bet Arabern und Juden zu suchen sein möchte, urkundlich fortge führt hat. Da» dort nur Vermuthete hat nun Herr Prof. Flügel nachgewiesen und damit zugleich eine Sitte geschichtlich erklärt, die selbst unter un» nicht ganz er loschen ist und weit und breit unter den Christen de» später» Mittelalter» geherrscht hat. E» bleibt jedenfalls merkwürdig, wie der Aber glaube den Fortschritten der Wissenschaft und Bildung selbst in den Kreisen der Gebildeten zu keiner Zeit ganz da» Feld geräumt, sondern nur vornehmere Formen an genommen, gelehrtere Richtungen eingeschlagen hat, wobei der gewonnene Wiflen-schatz nutzbar blieb. Von jeher hatten die kurzsichtigen Sterblichen für da» vielfach Mögliche und darum Unvoraussichtliche der Zukunft bei Entschließungen und andern Anfangs- oder Wendepunkten ihrer Lebensweg« Sinnbilder in Man cherlei gesucht, wa» ebenso mannichfach möglich und unvorauSstchtlich bei solcher Gelegenheit gerade zur Wahr nehmung kam. Die Eternrnhewegung, dieWolkenbildung, der Aogelfiug oder Vogelfraß, die Lebergrstaltnng der Opferthter«, diemrnschltchenHandlinir«, derWürfelfall, dteLovSziehung, dseTraumgefichte undTodteuerfchrinungen, di« Spielkarten mischung, ja selbst zufällige Begegnung von Personen oder Thierea, zufällig vernommene oder in Schriften auch einen «u» 20 Mitgliedern bestehenden Landtag ha ben. Jener für Niederöstrrretch wird nahe an 70 Mit glieder zählen. Der Landeshauptmann wird au» den LandtagSartttzliedern, aber vom Kaiser ernannt. Die Wahlen geschehen nach Gliederung der Interessenvertre tung au» dem großen, dem «einen Grundbesitze und den Städten. I« de« große« Grundbesitze zähle« nur land- täflich« Güter, die eine« »ewtff»n Censu», in Nieder» vsterreich 200 Fl. Steuer zahlen. Birilstimme« habe« nur die Bischöfe, die Usolore, maxnikei der Universitä ten und der Präsident der kaiserl. Akademie der Wissen schaften in Wien. Gewerbe und Handel werden über» dir« durch von den Handelskammern zu entsendende De- puttrte vertreten. Der ReichSrath soll aus circa 350 Mitgliedern der zweite« Curie bestehen, di« von den Landtagen «ach Kreisen und Bezirken gewählt werden. Die erste Eurie besteht au» Fidricommißbesitzrrn, die je doch ein sehr große- Vermögen vertreten, au» hervorra genden Mitgliedern der Kirche, de» Staate», der Wissen schaft »nd der Kunst. Sie sind sämmtlich vom Kaiser auf Lebzeiten ernannt. Diese Vorlage, find de« Prin cipe «ach vom Mmistrrrathe angenommen, find ab«r irr ihren Einzelheiten noch immer Gegenstand der Be rathung. Der ReichSrath in seiner Totalität soll über alle jene Gegenständ« verhandeln, welche ihm nach Ar tikel II. de» Patente» vom 20. Oktober zufallen. Urber jene Gegenstände, welche solch« allgemeine Gesetze be treffen, die bisher den nichtungarischen Ländern allein gemeinsam waren, verhandelt der ReichSrath mit Aus schluß der ungarischen Mitglieder. Sowohl der Reich»- rath al» der Landtag sind öffentlich und haben Initiative. — (Pr.) Die hiesige evangelische Gemeinde augS- burgische« Bekenntnisse» verlor gestern ihren langjährigen Oberhirten, Ernst Pauer, durch den Tod. Geb. 1791 zu Preßburg, wirkte er in Wien segensreich seit 1818, und zwar seit 1839 al» erster Prediger und Superintendent der Gemeinde. , — Da» von der Deputation der Bukowina hier vor einigen Tagen den Ministern überreichte Pro memori» enthält, wie der „Pr." mitgetheilt wird, folgend« Hauptpunkte: ») Ausschließliche oder doch vorzugsweise Berücksichtigung der LandeSkinder bei Aemterver« lrthuugrn in der Lande-Verwaltung; d) Gleichbe» rechtigung der drei Bukowiner Hauptnationen und Hauptsprachen in Schule und Gemeinde, in höherer »nd ni^erer Verwaltung; e) Errichtung einer rumänische« Mr4r«cholt»4G>» dte griechischer««talifch« Kirch« «Pt Einbeziehung der Bukowina unter dieselbe; 6) Erweiter ter Wirkungskreis für die Lande-Vertretung zur er folgreichen Wahrung der LandeSautonomie; e) Einsetzung einer selbstständigen, von Galizien unabhängigrnLan« deSverwaltung noch vor der Durchführung der Wahlen zum Landtage. Pesth. Die von der Pesther Comitat-congre- gation in ihrer Sitzung am 11. d. M. angenommene Adresse an S«. Majestät den Kaiser enthält im Wesent lichen folgende, Er. Majestät „ehrfurchtsvoll" zu unter breitende, in vier Punkten zusammengrfaßte Erklärung: ,,l) Da in den Reihen diese«6omitatsausschusse« weder Ma- jestätsvrrbrecher, noch Individuen, welche mit Lusern Fein den der Monarchie geheime Anschläge im Schilde führen, angr» troffen werden, kann dieser Lorwurf des k. k. Reskripts diese« Eomirat nicht treffen. 2) Der innere Berwaltungsorgonismus de« Eomitat« rrbrischt es, und die Vesetzartikel XXI: Iü37, 1.VU: 17 lü, I.XIll: 1727, XXI: 17SÜ gestatten und ordnen an, daß die Comitate in ihrer eignen Sphäre die ndthigen Kosten aufbringen dürfen. Wir nehmen dies vom Gesetz un« verliehene Recht in Anspruch, werden e« aber für unsre Pflicht erachten, di» Kostrnvoranschläge den gesetzlichen Organen der Re gierung vorschriftsmäßig zu unterbreiten. Von der Eintreibung der ungesetzlichen Steuern und von der Mitwirkung an der Re« erutenaushrbung machen nicht wir selbst uns los, sondern wir sind daran durch da» «erbot de« Gesetze« verhindert- 3) Ss ist unsre Ueberzeugung, das, um die materiellen Verhältnisse in un- ldsdare Verwickelungen zu stürzen, »« keinen mächtiger« Hebel girbt, al« da« jetzige Verfahren der Regierung, dem zufolge — während die Eomitate einestheil« wieder hergestellt sind, andern- theilt unsre vorherigen Gerichte, traurigen Andenken«, beibehalten wurden — Gerichte, die weder, wa« ihre Organifirung, noch ihr Verfahren betrifft, da« Vertrauen der Ration besitzen. — Indem so die Begriffe de« Volke« über Recht und Gesetz verwirrt vorgefundene Worte oder Sprüche, alle» Die» u. A. dgl-, da» Letztgenannte aber begreiflich erst in den Zeiten der höher« Cultur, ist von mehr al» einem Volke eben sei ner unvorau-sichtlichen Zufälligkeit wegen auf da- Zu künftige gedeutet worden. Auf Sterne, Vögel, zufällig« Laute, Worte, Sprüche achteten, gleich der grsammten alten Welt, auch schon die heidnischen Araber. Ihr Muhammad ließ zwar, wir er immer den Muth zu be leben verstand, nur da» sogenannte FLl gelten, d. h. da günstig bedeutsame Wort oder Ereigniß. Aber weder die Sitte noch der Sinn diese» Au-druckS ist später bei die ser Beschränkung geblieben. Wie schon di« Grieche« ihren Homer, die Römer ihren Virgil benutzt hatten, Beider Schriften auf» Gerathewohl aufzuschlagrn und in den an bestimmter Stelle zufällig aufgefundenrn Verfen oder VerSstücken Orakel zu finden, so kamen auch dir Araber, sobald sie Literatur hatten, schon in den nächsten Jahrhunderten nach Muhammad darauf, den Koran ihre- allgiltigrn Propheten in entsprechender Weise Her tz eizuziehen. Viele Handschriften desselben (auch einzelne der hier befindlichen) bekamen am Schluffe eine Zugabe, die eine Anweisung enthielt, da» Koran-Orakel zu be fragen. Zur Erleichterung aber und zugleich Wetter« Verbreitung sammelte man alphabetisch geordnete Sprüche de» Koran», die, auf vielerlei Fälle anwendbar, muth- maßlich zu Entscheidungen taugten. Dte freier denken den Perser ercerptrten dazu auch ihr« angesehensten Dich ter; dte nachahmenden Christen endlich ihre Bibel, aber mit mancherlei, auch schon im Orient aufgekommener astrologischer, argischer.und anderer Zuthat. Da» also waren jene „LooSbücher", bestimmt, „aus der Fülle, der in ihnen vorhandenen Orakelsprüche nach gestellter, aus einen vorliegenden Fall bezüglicher Frage durch da» Loo» eine die Zukunft kündende Antwort zu ettheilen". Dir Art de» Loosen» war dabei sehr mantchfaltig, bet den würben, vergrdserte sick» bas Mißtrau«, geaeo jene Organe, welche den eo,sttt«tt»n»U«n Mnniripien die Ausübnag ihre« Jurlsdic- tion«reche« erschweren, ja sie sagar daran verhindern. Di« Hand hab«»- der O«richt»pflr-e durch Gerichte, deren Gesetzlichkeit nicht anerkannt «nd denen nach überdie« zur Last gelegt wird, dos sie ba« gesetzlich« Gerichtsverfahren verdrängen, ist »in« solch» Ano malie im Staatsorgauismu«, desgleichen dir »«schicht« nicht auf- znweisrn vermag Auf Grund dieser unsrer Ueberzeugungeu wünsch- Nn wir die Gertchl«pklege den gesetzlichen Händen üdergeden. Di« Uebernahm« jedoch Haven wir nicht mit Gewalt erzwungen. 4) Di« Bolführung der 184Srr Gesetz« gehört großkenkheil« in die Machtsphäre Ew. Majestät i wir find nicht i« Stande, dir wichtigst»» Artikel dersvlden, den IN.. IV., V, IX. «nd XVIII. G.-A. kraft unsrer Gamftaesaukonomte in» Leben zu rusen; wir erkennen jedoch Alle«, wa« durch di« Gesetzgebung do« Bakerlan- de« nicht verändert oder modifieirt nenrdr, nicht nur al« unsre zu Kraft bestehimhen «es«tze ov, sondern «erden nicht uaterlaffcn, d«r«» RmlisiruM zu erbitten und zu betreib«,, von welchem Ter rain un« di« «Mvalt mahl verdrängen, nicht aber zwingen kann, das wir mit seldstmbrdettschea Händen die Grundlage unsrer Ver fassung vernichte»." Pssth, 15.Febr. (W.A.) Die für Strafgesetz und Press« eingesetzte Subcommission der lulle» Curial- Eonferenz stellt in ihrem Gutachten folgende Anträge: Verwerfung de- österreichischen Strafgesetzbuchs sammt Strafproceßordnung und sogleich« Einführung de» im Landtage 1843 —1844 berathrnen Strafcoder und Cri» «tnalverfahren» mit Schwurgerichten. Bi» zur Activi- ruag der Schwurgerichte Einführung de» Strafverfah ren» au» dem Landtage vom Jahre 1840. Sogleich« Rractivirung de» PrrßgrsetzcS vom Jahre 1848 mit Schwurgerichten. FiMtre, 13. Februar. Die Bekanntmachung de» Truppencvmmandanten, durch welche der Belagerungs zustand proclamirt wird, lautet: ,,S«. Sreellenz der Van erklärte mittelst seine« Telegramm« vom ll. Februar d. I. diese Stadt und ihren Bezirk in Bela- grrung«z«stond und beauftragte mich mit der Vollziehung. Die Ortspolizri hat von nun an ihre Meisungen von mir zu erhal ten. Wer dir tffentlich« Ruhe stört, Personen insultirt, vder wer Andern zum »erktzeuge dient, um Unordnungen zu erzeugen, ver fällt der Streng« der Gesetz«. In Zukunft find Zusammenrot tungen, Tumulte und alle Zeichen der Demonstration untersagt. Der Velagernngdzustan» soll der Stadt die ursprüngliche Ruhe vnd Ordnemg wieder verschaffen; derselbe wird die Bürger in ihrem Verkehre, in Handel und andern Beschäftigungen nicht stören; auch die Untrrhaltungen »erden keine Hindernisse erfah re«. G« wird von diesea Bewohnern abhängen, das die Strenge de« Btlag»rung«zust»»de« minder fühlbar werde, uvd ich hege die Hoffnung, dos derselbe fich ehesten« nicht alt nöthig erweisen «erd«. Fiume, Ist. Februar 186>. Baron Maroichich, Feld« marsehaveutnont." —. Wie dir ,^Orst. Ztg." meldet, sind durch den pro- clamirte» BelaG«a»ng»»»ffa»d die advMtstleativen Behör den ihrer Autorität ntchk entkleidet worden. » Berlin, 15. Februar. Heute Morgen ist Ihr« k. Hoheit die Großherzogiu-Mutter von Mecklen burg-Schwerin hier eingetroffen; die Hohr Frau kehrt au» dem Haag vom Besuche Ihrer k. Schwester, der Prin zessin Friedrich der Niederlande, zurück und wird einige Tage am diesseitigen Hoflagrr verweilen. — Dir Nach richt, daß der hier accreditirte französische Gesandte Prinz von Latour d'Auvergne nach Pari» berufen sei, ist grundlos. Der Gesandte hat Berlin nicht verlassen. — Der diesseitige Gesandte bei König Franz ll. von Neapel, Graf Perponcher, wird, da dte Kapitulation von GaSta erfolgte, bevor er dahin kam, auf eine von hier ergan gene Weisung vorläufig in Rom verbleiben. — Im Herrenhaus« wird morgen ein wichtiger finanzieller Antrag vorgelegt werden. Derselbe, au-gehend von den Führern der äußersten Rechten, dem Grafen Arnim- Boitzenburg, v. Plötz und ftr. Stahl, beantragt die bal dige Vorlegung eine» Gesetzentwürfe» zur Erhebung einer temporären Steuer bi» zum Eiutritt der Grund steuergesetzgebung, also bi« 1865; dieselbe soll von ge wissen Liegenschaften, aber nur im Betrage von 2 bi» 2^ Millionen Thalrr für da» Jahr, erhoben werden. Da» Gesetz enthält mehrere Paragraphen und eine sehr umfassende Motivirung. ES läßt sich annehmen, daß der Zweck der Aufbringung der Mittel zur Heere-reform gilt, ohne zu Erhöhungen der direkten Steuern greifen zu müssen. Der Antrag wird erst am späten Abend dre Prefle verlassen, ich muß mir daher nähere Mittheilungcu Arabern am gewöhnlichsten Aufschlagen des Korans, wo bei der Anfangsbuchstabe der 7. Zeile rechts die Alphabet stelle bestimmte, wo man im Ercerptenbuchc nachzusehen Gvnd die gewünschte Entscheidung zu finden hatte. Selbst die einzelne« Buchstaben galten schon für günstig oder ungünstig (wahrscheinlich je nachdem sie gute oder böse Wörter an fingen). Aber man sieht, wie der Mensch immer gern geglaubt hat, was er wünscht. Die un günstigen Buchstaben sind auf wenige und selten ge brauchte beschränkt. Solche» menschlich Interessante findet fich noch Manche» in dem Schriftchrn. Der Verfasser giebt nicht blo» Proben jener Fäl-Bücher in Urschrift und Urbersetzung, sonder« flicht auch manches anziehende Histörchen ein, und weiß immer auch klassische Parallelen zu ziehen. Interessant ist unter Anderm die hier schwer lich gesucht« Notiz über Goethe, S. 10, Z. 1—10. * Dir Romandichterin Gore, die eben in London gestorben ist, hat an 200 Bände geschrieben, durckweg Romane, welche die jetzige vornehme englische Gesellschaft schildern. Dte „Time»" bemerkt über diese Darstellungen: „Wenn ihr Geniu» auch nicht ersten Range« war, so erhob fie sich doch in Allem, wa» fie schrieb, über die Mittelmäßigkeit, und ein künftiger Macaulay wird ihre Romane studiren, um ein vollkommene» Sittengemälde unsrer höher« Gesellschaft zu erhalten. Jede Phase die se» Lebe«», vor der eine Frauenhand nicht zurückzu schrecken braucht, hat fie mit photographischer Treue bi» in die kleinsten Züge abconterfeit." s Die Prei»bewerbu«g um den Bau der neuen große« Oper zu Pari» ist nur für Franzosen eröffnet. Wie man vernimmt, wird Nr. 34 den Preis erhalten, dessen Urheber Herr Viollet-Leduc, Architekt de» Kaiser», wäre.
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