Dresdner Journal : 24.05.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186105246
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18610524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1861
- Monat1861-05
- Tag1861-05-24
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»tue vollständig« u»d gänzlich« Verzeihung mit Rachlaß dzr rück- ständig»« Xdgaden. „Ich vrrspreche ferner: I) dir Wahl zu b«stt»gSN, welche jede« Dorf wegen «ine« oder zwrler Mouchtar« öder »ist. germetster, je nach der Wichtigkeit de« Ort«, zu treffeo ermäch. iigt ist, ») für jede Rahia zwei Korfchabafchl« zu rrornnen, welche nntee den Sing,dornen gewählt werden und do« Vertraven ihrer Mitbürger genießen» S) dir unumschränkt« Glauben«, frrtheit, mit brr Ermächtigung. gleich ollen christlich««Unter- rbanr, Sr. kaiserl. Majestät Lerchen zu bauro »nd sich der «locken zu bedienen; 4) den Aablir« nicht mehr zu gestatten, in Suren Häusern zu wohnen, sondern sie sollen in diejenigen Orte »erlegt werben, welch« für jede« Dorf zu deren Aufnahme be stimmt sind; L) sofort mit aller Strenge diejenigen AngHpgngm zu treffen, welch« dir Beziehungen zwischen Si-rdthü« mero und Pächtern regeln; Anordnungen, welche in» Sinver- fitnbniffe mit der Deputation der bvlatjchen Sigedttzümer und Pächter zu diesem Lehufe nach Konstantinopel berufen worben ist; k) Such zu gestatten, daß die Dteuerquot« eine« jeden Hau se« demeffrn und brr Behörde durch die Mouchtar« und Korscha- baschi« angegeben werde; 7) dem Patriarchat zu empfehlen, Such in Zukunft Bischöfe Surer Nation zu senden, weiche Sure Sprache kennen und sprechen; 8) Euch die Erwerbung de« Lrundeiarnthum« zn erltichttrn. ,Hhr seht plso, daß unser erhabener Herr Such großmüth g nicht nur vergessen der Vergangenheit, sondern auch alle« Dal- jenigr anbietet, dessen Ihr no:hig haben könntet, um Euer Glück und Surr künftige Wohlfahrt zu sichern. Be«ilet Euch denn, Such den wohlwollenden Skathschlägrn zu fügen, welche ich noch einmal an Euch richte; benutzt sie und höret auf, Euch in dem Zustai.de zu erhalt«», welcher nur zu Eurem Verderben gereichen kann. Spa.t der kpiserl. Rrgierung die unermeßtichr Mühe und die tramige Nothwendigkeit, Luch wie Rebellen zu tzrhandrln. Spark Such selbst die unseligen Folgen dieser Behandlung " New-Nork, 5. Mai. (Wes.-A.) Die Proklamation, in welcher der Präsident wieder zur Stellung don 42,000 Freiwilligen, 23,000 regulären Truppen und 18,000 Matrosen auffordert, ist in so weit bezeichnend, al« sie dem Süden gegenüber weniger zurückhosstend stylisirt ist, al- seine erste. Sie lautet: „Nachdem dir gegenwärtigen Verhältnisse sofortige und an gemessene Maßregel» zum Schutze der nationalen Verfassung und zur Erhaltung der nationalen Union erheischen, und die Unter drückung der in verschiedenen Staaten gegenwärtig bestehenden aufständischen Sombination,n, welche sich den Unionlgesetzen wi dersetzen und deren Durchführung hindern, nothwendig geworden ist, erscheint die Aufstellung einer weitern Militärmacht zur Ver stärkung der durch meine Preclamation vom 13. April d. I. auf gebotenen unerläßlich. Ich Abraham Lineoln, Präsident der Ver einigten Staaten und Oberbefrhl«haber der Arme« und Flotte derselben, so wie der Miliz der verschiedenen Staaksn der Union, wenn dieselbe in aktiven Dienst gerufen, berufe daher in den Dienst der Vereinigten Staaten 42,034 Freiwillige, um für eine Periode von 3 Jahren zu dienen, wenn sie nicht früher entlbssen rvnden, und al« Infanterie und Eavalerie enrvllirt zu werd«n. Oe«gie « chen »«füge ich, daß dir reguläre Armee ter Vereinigten Staa- ten um 8 Infanterie-, 1 Savalerie- und l ArtiÜerieregiment, zusammen 22,714 Offizier« und Mannschaften, vermehrt werde. Und ferner verfüge ich dir Anwerbung für nicht weniger al« l, und nicht mehr al« 3 Jahr, von 18,000 Matrosen zur Erhöhung dr« gegenwärtigen Bestandes für den Flottendienst »er Vereinig ten Staaten. Der hiermit geschehene Aufruf der Freiwilligen und die Verfügung betreff« der Verstärkung der regulären Armee und der Anwerbung von Seeleuten, so wie der Organisation«, plan bezüglich der Freiwilligen und der regulären Streitkräfte werden dem Longreß sofort bei seinem Wiederzusammenlritt vor gelegt werden. Inzwischen rufe ich angelegentlich di« Mitwirkung oller guten Bürger an zu den hiermit ergriffenen Maßregeln für die wirksame Unterdrückung ungesetzlicher Gewalrchat, für die unparteiische Durchführung der konstitutionellen Gesetze uab süc die möglichst schleunige Herstellung de« Frieden«, der Ordnung, Und mit ihnen be« Glück« und de« Wohlstand«« im ganzen Lande. In Zeugniß dessen habe ich unter da« Obige mein« Handschrift gesetzt und da« Siegel der Vereinigten Staaten anfüzen lassen. Gegeben in der Stadt Washington am 3. Tage de« Mai, im Jahre unser« Herrn l86l und im 8L. der UnabhLngigk.it der Bereinigten Staaten." Einrr Ueberstcht d«r Errigniff« der letzten Woche in der „New-Porker Hand.-Ztg." entnehmen wir noch da» Nachstehende: Ueber den Verlauf dr- Kriegs trägt man sich mit vielerlei Phantasten. Die Einen meinen, zu großen Schlachten werde e- gar nicht kommen, sondern nur zu einer Art Aushungerung der Rebellion, die An dern glauben, daß eS ein Krieg bi» zum Messer werden und die völlige Vernichtung der Sclaverei da» Resultat sein wird. Gewiß ist nur so viel, daß die Mißachtung seitens de» Sonderbund» jede» Privateigenthum» selbst in den konservativsten Kreisen im Norden eine furchtbare Erbitterung erweckt hat, und daß sogar auf dieser Sette eine Confi-cation dr» EigenthumS aller Rebellen — worunter denn auch die Sklaven — allen Ernste» in Vorschlag gebracht wird. Die erste Wirkung der bishe rigen Operationen zum Schutze der Stadt Washington besteht in dem Eintritt eine» merkwürdigen Umschwungs in Maryland. Da» Abgeordnetenhau» der Gesetzgebung hat mit 53 -egen 13 Stimmen erklärt, daß diese kein Recht habe, den Staat vom Bunde loSzureißen. Im höchsten Grade traurig sieht r» dagegen in dem unglück lichen Vtrginien au». Dessen Eonvrnt hat, wie be reit» erwähnt, die LoSreißung de» Staat» in geheimer Sitzung beschlossen (gegen 50 Stimmen). Um nicht so fort einen bewaffneten Eonflict zwischen dem Westen und dem Osten herbeizuführrn, hat er allerdings eine Volks abstimmung darüber (auf den 23. Mai) anordnen müs sen, doch nur der Form wegen, denn ohne aus da» rvent. Resultat dieser Volksabstimmung zu warten, hat er den Anschluß Virginien» an den Rebellenbund verfügt und that Lchlich bereit» offenen Krieg gegen die Union began nen. Jede Spur bundeStreuer Gesinnung ist au»grrottet. Hunderte, ja Tausende gcborner Virginier müssen mit Hinterlassung ihrer ganzen Habe al» Bettler flüchten, weil sie sich grweigerj haben, gegen die rechtmäßige Lan- hOpegirrwüz au kämpärn. HZr -tzenthHM dient zgrr tz-ilkung 4» »iegKkast». AuchX-n stjgchreMichen Ermor- düngen Verdächtiger fehlt e» nicht. Daß unter solchen Umständen die Volksabstimmung eine noch viel elendere Farce sein wird, al» sie je war, bedarf keiner Bemerkung. Die Abstimmung dabet ist eine öffentliche und mündliche! Nur in dem nordwestlichen Thrtle dc» Staate» ist die Uniontpartei stark genug, um die Rebellen niederhalten zu können, wenn sie einige Unterstützung von Pennsyl- vanien «hält, u» die sie nachgrsucht hat. Die Folgen de» gräuliche, TrOiten» in Virginien zeigen sich in gänz licher Entwerchapig der Valuta. Alle in virginischen Häfen liegenden Schiffe, die nördlichen Rhrdrrn gehören, sind weggenommcn worden, darunter auch dir 2 Dampf schiffe (von 1100—1200 Ton,en Last) „Horktown" und „JameStown", und werden al» Eaverschiffe ausgerüstet. — Der von St. Loui» nach Washington commandirte Bunde-grneral L-r^y jpgrch aukMer Rtije hr HarperS- Ferry zum Gef-sg-wra -vaachtistind nach Ltichmmrd ge führt, aber auf Befehl de» Gouverneur» Letcher wieder entlassen. Nordcarolina, da» sonst, schon au» altem Widerwillen gegen seinen Nachbar Südcarolina, leidlich konservativ war, ist seit 14 Tagen völlig in die Fußtapfcn Virginien» getreten. Die Rebellen haben dort ganz die Oberhand. Sie haben da» die Einfahrt de» Hafen» von Wilmington beherrschende Fort (e» hatte keine Besatzung) occupirt, alle LeuchtthÜrme verlöscht, die Bojen und Land marken zerstört und ein von der Bundesregierung gemie- theteS TranSp«rtdampfschiff, „Uncle Ben", als eS in New-Jnlet einlief, um Kohlen zu fassen, weggenommen. — Nicht besser steht eS mit Tennessee und Arkan sas. Im crstern Staate üben die Rebellen, namentlich in Memphis, ein heillose» SchreckenSregimrnt und ver jagen Hunderte von Unionsfreunden. Die Gesetzgebung von Tennessee soll am 27. April in geheimer Sitzung die LoSreißung dcS Staate» beschlossen haben. In Arkansa» haben sich die Rebellen eine« BundesarsenatS bemächtigt und mehrere brutale Raub« und Mordansälle auf Passa- gierdampsboote gemacht, die den Mississippi passirtcn- Auf dem Dampfer „Westmoreland" wurden von ihnen einige friedfertige Passagiere erschossen. — Eigenthümlich und zweideutig ist die Haltung von Kentucky u. Missouri. Die Gouverneure drkder Staaten find Eecessionisten und haben durch direkte Verweigerung de» vom DundeSober- haupte geforderten Truppenkontingent» Hochverrath be gangen. Eine Mehrzahl der Bevölkerung in beiden Staa ten scheint aber den Eecessionisten feind zu sein. Allein so lange sich diesem Widerwillen gegen die Rebellion ein gleicher Widerwille gegen die Wiederherstellung der Bun- dcSautorilat und der Wunsch nach einer bewaffneten Neu tralität beigesellt, hat er wenig Werth. Ja, man muß dann jeden Tag fürchten, daß, wie in Maryland, die nur halb und halb loyale Bevölkerung durch ein plötzlich zum Ausbruch gelangende» Csmplot der Rebellen mit in den Strudel der Rebellion fortgerissen wird. Dagegen ist nicht einmal die Stadt St. Loui» sicher, deren Ein wohner zur Hälfte Republikaner sind und die auf eigne Hand da» vom Gouverneur dc» Staat» verweigerte Bun- deScontingent aufstellt. Die Gefahr, daß sich dort die Rebellen durch einen plötzlichen Handstreich der großen Waffenvorräthe im BundeSarsenal bemächtigen würden, war schon sehr dringend geworden, al» in der Nacht vom 25. zum 26. April die Jllinois'er Miliz einen vortreff lichen Coup au»führte. Sie drang über den Mississippi und holte aus dem Arsenal 22,000 Büchsen und Mus keten, einen Park Artillerie und große Munition»vorräthe nach Illinois herüber, wo sie sicher aufgehoben sind. Der einzige Sclavenstaat, in welchem der Gouverneur dem BundeStruppenaufgebot entsprochen hat, ist da» kleine Delaware, Has freiltch mit seinen 1800 Sklaven bei 90,000 Einwohnern kaum mehr unter die Sclavenstaaten zu rechnen ist. — Der „New-Dork Herald" vom 3. Mai schreibt: „DaS Marineministerium in Washington hat Anstalten getroffen, 15 Kriegsschiffe sofort in Dienst zu stellen, um eine vollständige Blokade der südlichen Häfen zu bewerkstelligen, und überdies noch 40 Schiffe innerhalb 4 Wochen zu gleichem Zwecke au-zurüsten, so daß in 60 Tagen von jetzt an alle Einfahrten an der Südküste von der Mündung deS JamcS bi» zum Rio-Grande effektiv geschlos sen sein werden. Die Regierung erwartet nicht, daß diese Blokade zu Differenzen mit fremden Regierungen führen werde, da die geschlossenen Häfen nicht fremde sind und eS überdies beabsichtigt wird, die Blokade so effektiv zu machen, daß sie den in der Pariser Declaration ausge stellten Erfordernissen entspricht. Schon jetzt halten die Regierung-tran-portschiffe in Norfolk-Bai eine vollstän dige Blokade aufrecht und erlauben keinem von Baltimore kommenden Dampfschiffe, über Old-Point-Comfort hin- auSzugehen, w» Posten und Passagiere gelandet werben müssen. New-Nork, 8. Mai. (K. Z.) Im Congreß zu Mont gomery ist eine Bill durchgegangen, laut welcher der Re gierung der Vereinigten Staaten gegenüber da» Vorhan densein de» Kriegszustände» anerkannt wird. Die amtliche Correspondenz de» StaatSsecrctärs Seward mit dem Gesandten der Vereinigten Staaten zu Pari» ist veröffentlicht worden; Seward hat dem Gesandten aus getragen, die französische Regierung davon in Kenntniß zu .tztzcn, haß die Bundesregierung niemals in eine Auf- lßsäiaj »er Union willigen werde. — Al- Antwort auf Anfragen hiesiger Kaufleute hat Seward telegraphisch er klärt, r» dürfe kein fremde- Schiff in Norfolk (Virginien) Baumwolle nach einem fremden Hafen in Ladung nehuren. Panama, 12. April. (A. A.) Die neueste Post vom stillen Ocean meldet rin furchtbare» Errigniß. Die kleine Hafenstadt Buenaventura im Staat Eaura wurde am 26. März von den Demokraten unter Oberst Pedrosa überfall«» »nd genommen. Die kleine Besatzung von 100 Mann zog sich theilwcise in ihre hölzerne Caserne zurück; ein anderer Theil flüchtete auf die beiden kleinen Krirg-schiffe „Clio" und „Salamandra". Unter Anfüh rung de» vr. Hoyo» leisteten die Truppen der Regierung tapfern Widerstand, bi» c» den Demokraten gelang, die Caserne in Brand zu zchießen. Der größere Theil der Besatzung fand mit ihrem Anführer den Tod in den Flammen; Alle, welche bewaffnet herauSsiürzten, wurden von den Demokraten sogleich niedergrmacht. E» ist dir» nur eine der vielen ähnlichen blutigen Episoden diese» scheußlichen RevolutionSkrieg», dessen Ende noch nicht ab zusehen ist. — Inzwischen hatten wir hier ein politi sche» Eceigniß von ungleich größerer Bedeutung in unsrer nächsten Nähe. Der Staat Panama, so wichtig durch seine geographische Lage für den Transithandel der neuen wie der alten Welt, zeigt große Lust, seine politische Un abhängigkeit von Neu Granada zu erklären. In den Städten Panama und Santjago de Veragua fanden zu diesem Zweck öffentliche Versammlungen statt, um diese wichtige Frage zu debattiren. DaS Resultat der Abstim mung war zweifelhaft. Aber schon der Umstand, daß diese Frage hier öffentlich verhandelt wird, ohne von den Organen der Centralregierung als ein Hochverrath be handelt und ohne im Mindesten in ihrer DiScusfion ge hindert zu werden, ist ein Errigniß von BHeutung. Ob der Staat im Fall seiner UnabhängigkeitSerklärung, welche die Republik Neu-Granada mit Gewalt nicht zu verhin dern vermöchte, seinen Anschluß an die Vereinigten Staaten erklären, oder unter den gemeinsamen Schutz von Eng land und Nordamerika sich stellen wird, waS wahrschein licher ist, bleibt der nächsten Zukunft Vorbehalten. In zwischen hat Präsident OSpina in seiner neuesten Bot schaft erklärt, daß er gegen eine Verlängerung des Pri vilegium» der interoceanischen Eisenbahngrscllschaft sei, welche dafür die Summe von einer Million Dollar» der Negierung angeboren hat. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Oienstr. Departement det Cultu» und öffevtl. Unterricht». Erledigt ist: die dritte Mädchenlchrerstelle an der Bürgerschule zu Döbeln (Waldheim), Coll.: der Stadt rath zu Döbeln; die Echulstrlle zu Grüngräbchen (Oberlausitz), Coll.: der Besitzer des Rittergutes Grün gräbchen. Dresdner Nachrichten vom 23. Mai. — Mit allerhöchster Genehmigung ist der zeither^ „Judengasse" benannten Straße in hiesiger Anionstadt der Name „Pulsnitzer Straße" beigelegt worden. * Vorgestern Abend '^10 Uhr wurde der Wagen schieber Beyer auf dem sächs. schles. Bahnhofe bei Ge legenheit dr» Wagenrückens, indem er zum Fallen kam, von der die Wagen zurückstoßenden Maschine überfahren und ihm sofort der Kopf vom Leibe getrennt. Provinzialuachrichten. -n- Leipzig, 22. Mai. Heute Vormittag beging der Verein zur Förderung der „evangelisch-lutherischen Mission" seine Jahresfeier in der hiesigen Nicolai- kirche durch einen Gottesdienst, bei welchem Herr Pastor Sokolowski au» Ronneburg in Livland die Predigt hielt und Herr Hardeland, Direktor dcS hiesigen Missionshau ses, den Jahresbericht vortrug, der sich über den geseg neten Fortgang dc» MisstonSwerkS unter den Heiden (Tamulen) in Ostindien rc. verbreitete. ES war dieser Gottesdienst noch durch die Abordnung eines MissionS- candidaten Mayr, die ebenfalls durch Herrn MisstonS- director Hardeland vollzogen wurde, von besonderm In teresse. D Zwickau, 22. Mai. Infolge der feuchten Witte rung während der letzten Wochen, und Wohl hauptsächlich wegen der anhaltenden heftigen Regengüsse seit vergange ner Nacht hat die Mulde heute Vormittag zu steigen begonnen und steht diesen Nachmittag 3 Uhr bereits 2 Ellen über Null. Sie hat deshalb die Ufer an ver schiedenen Stellen wieder überschritten und die hiesigen Mühlen haben ihre Thätigkeit schon im Lause deS Vor mittag» elnstellen müssen. — Heute hat auch da» hiesige Pfingst- oder Schribenkönigschießen seinen Anfang genommen, dem im Juli das Vogelschießen folgt. Bad Elster, 22. Mai. Die heute aukgegebcne erste diesjährige Nummer der Curliste führt 27 Curgäste auf. Waldheim. (Anz.) Am 18. d. früh verließ Wohl und munter der frühere Direktor der hiesigen Strafanstalt (von 1826 bi- 1833) und Ehrenbürger der Stadt Wald heim, Hausverwalter Friedrich Anton Ha uschi ld, seine Familie in Dresden, um den Seinen hier und in Kol- ditz durch seinen Besuch eine Freude zu bereiten. In Riesa angekommen und Wohl noch den Zug nach hier bestiegen, muß er wegen UnwvhlseinS den Wagen wieder verlassen, und bei aller Sorgfalt, die ihm zunächst vom dortigen BahnhosSinsprctor, vom Restaurateur, vom dort ftativntrten Gendarmen und vom herbeigerufenen Arzte zu Theil wird, schläft derselbe nach ungefähr 2 Stunden ruhig ein; rin Schlagfiuß endete sein Leben. * Oschatz, 22. Mai. Vorgestern gegen Mitternacht brach in Naundorf in der Scheune des Halbhüfner» G. Weimert Feuer au», wodurch diese und da» Wohn haus sowie, durch Flugfeuer entzündet, Scheune und Stallgebäude deS Reinhart'schen Gute» ringeäschert wurden. Gerichtsverhandlungen. —ä Dresden, 23. Mai. Am gestrigen Tage stand der WrinbergSgrundbesitzer Traugott Götze au» Lindenau wegen Brandstiftung vor Gericht. Zur Zeit 34 Jahr alt, hatte er sich nach Ankauf seine» jetzigen Besitzthum» im Jahre 1856 verheirathet, aber auf die 1325 Thlr. betragende Kaussumme nur 300 Thlr. angezahlt. Im Laufe der Zeit wurde eS ihm klar, daß seine Baulichkei ten so deseet seien, daß er Niederreißen und neu bauen müsse. Aber er hatte hierzu kein Geld, und alle Bemü hungen, bei guten Freunden ein Darlehn zu erlangen, scheiterten an deren vielleicht wohlbegründetem Mißtrauen. Plötzlich brach am ersten Osterfeiertage d. I. Nacht» 12 Uhr in dessen dicht am Wohnhaus liegender Scheune Feuer au», infolge dessen beide Gebäude in kurzer Zeit niederbrannten, da theil» wegen dessen bereit» vorhande ner Jntensivität, theil» wegen-der entfernten Lage der Wohnung die nachbarliche Hilfe nicht» vermochte. Dem zwei Stunden nach Ausbruch deS Feuer» erscheinenden Gendarm Franke fielen sofort die divcrgirenden Aussagen Götze'- und seiner Ehefrau auf, noch mehr aber einige Tage darauf der Umstand, daß er im Keller eine ver dächtige Stelle fand und an derselben eine Anzahl, Götzen gehöriger, obschon ziemlich werthloser Gegenstände ver graben. Al» nach Herbriholung de» OrtSrichters Götze dahin geführt wurde, rief er aus: „Ich bin verloren!" und gestand sein Vergehen eiik. Er meinte, er habe sich nicht anders mehr helfen zu können geglaubt, als durch Anbrennen, und um 10 Uhr ein an einrr Cigarre ent zündetes Stück Schwamm mit in die Scheune genommen, um dasselbe in da» Stroh zu werfen. Plötzlich habe es ihn aber wieder gereut, er habe den Schwamm zusam mengewickelt und auf die Mauer gelegt. Wahrscheinlich nun, daß der Schwamm herabgefallen, oder durch den Luftzug fortgefächelt worden und da» Feuer entstanden sei. ES hatte diese Angabe deS Angeklagten, wonach es hätte scheinen können, al» wäre der Brand gegen seinen Willen entstanden, sehr wenig Glaubhaftigkeit. Es hob deshalb auch Herr Staatsanwalt Heinze hervor, daß, wenn Götze wirklich von seinem Vorsatze hätte zurücktre- ten wollen, er ganz bestimmt den Schwamm nicht an einen Ort gelegt haben würde, wo so leicht zündbare Gegenstände lagerten, und hielt seine Anklage auf bös willige Brandstiftung aufrecht, wogegen der Vcrthcidiger, Herr ve. Schaffiath, darauf hinwieS, daß daS Geständ- niß als ein Ganze» genommen und danach erkannt wer den müsse. DaS Abends 7 Uhr publicirte Erkenntniß lautete auf 6 Jahr Arbeitshaus wegen culposer Brand stiftung. Lingesaildtts. o Lugau. Der Fund eines Pechkohlenflötze» im Hedwig-Schachte zu OelSnitz, welches am I8len dies. Mon- bei 41 Fuß Mächtigkeit noch nicht vollständig durch- sunken war, macht den Wunsch immer lebendiger, daß man recht bald etwas Mehreres über den Bau des Ein- schifsungSplatzeS bei Riesa und die Verstärkung der Transportmittel auf den westlichen Staaisbahnen hören möge. Die Größe dieses in Sachsen ohne Beispiel dastehenden Funde» und die ausgezeichnete Qualität der Kohle läßt mit Bestimmtheit vorauSschen, daß in ganz kurzer Zeit noch 3 bi» 4 Schächte in nächster Nachbar schaft de» Hedwigschachtc» entstehen werden, und dieser selbst wird schon nächsten Winter ansehnliche Quantitäten Kohle fördern könnert. Wo sollen wir dann mit unseren Kohlen hin, Wenn nicht neue Absatzwege und bedeutend vermehrte Transportmittel geschaffen werten? Möchten die versammelten Stände sich nicht damit be gnügen freigebig in ihren bezüglichen Geldbewilligungen zu sein, sondern zugleich bevorworten, daß die Regierung in den angedcutcten beiden Beziehungen so bald al» möglich helfend vorschreite. - 'n . > - -- i Lnost ^uetion Durch jede Kunst- und Buchhandlung ist zu beziehen: O tt t « I o K mehrerer zum Theil hinterlassener Sammlungen von kuptersllelwa, UsöliMZen, IIsmIrelelmnnMN, kilchverken u. s. w., u. A. der Sammlung de» Hrn. von Döhn auf Subzow, der HandzeichnungS- sammlung des Kupferstecher» Ar. Geißler in Nürnberg, welche den 10. Juni 1861 u. f. T. zu Leipzig im Rud. Weigel'fchen KunstauctionSlocale gegen baare Zahlung öffentlich verstei gert werden. Leipzig im Mai 1861. «Il-Iolpl» Einem hochgeehrten reisenden Publicum die ganz ergebenste Anzeige, daß ich da» „Mel rar 8tällt lachrtz« käuflich von meinem Bruder, Besitzer de» Hüte!» zur goldnen Gan» in BreSlau, übernom men habe. Neben der vortrefflichen Lage de-Hätrlsganz in der Nähe der Bahnhöfe, bietet dasselbe eine au»gezrichnete Küche, gute billige Weine, und eine bedeutende Anzahl neu und komfor table eingerichteter Zimmer. In dem eleganten, mit zwei Billard» versehenen Krllerlocale (Tunnel) kann zu jeder beliebigen Tageszeit » I» L»rle gespeist werden. Mein ganzes Bestreben wird stet» dahin gerichtet sein, durch solide Preise, prompte und sorgfältige Bedienung dem Hüte! den alten guten Ruf wieder zu geben, dessen sich dasselbe unter der persönlichen Leitung meine» Bruder» in so hohem Grade zu erfreuen hatte. Hochachtung-vollst empfohlen Dresden, den 1. Mai 1861. FU. WW^. bisheriger Besitzer der „drei -oldneu Palmrnzwrige". - I« Vcrkaufsaittrag. Eingetretener FanütieaverhättMe wegen ist ohnweit der Hauptstadt Prag ein« wvhlerhal- tene fünfgängige Mahlmühle sammtScheuer, Stallung und 20 Morgen Grund, thrils Acker, theil» Obstbaumgarten, au» freier Hand und unter sehr vortheilhaften Bedingungen zu ver kaufen. 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