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Dresdner Journal : 11.09.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186109118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18610911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18610911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1861
- Monat1861-09
- Tag1861-09-11
- Monat1861-09
- Jahr1861
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- Dresdner Journal : 11.09.1861
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b94 und veikebren, sind an di« Zustimmung der Staatlgewalt g«- dund«n. El bedarf der «enehmigung dieser zur Regel und zu den Satzungen einer solchen Bereinigung ebensowohl all zu jeder Veränderung derselben. Dal Letztere gilt auch von den schon bestehenden Bereinigungen »ieser Art- Der Staat kann auch be stehende derartige Bereinigungen, sobald »« da« öffentiite Interesse erheischt, ausheben. Di« bürgerliche Giltigkeit der Ehe ist nur von deren Abschlüsse vor dem durch den Staat hierzu bestellten Beamten abhängig. Eine kirchliche Trauung kann nur nach der Vollziehung de« vorgedachten Akte« stattsinden. Die Ruigion«- verschiedenheit ist kein bürgerliche« Ehehinderniß „Eine Eensur irgend einer Kirche oder Religionlgesellschnft in Betreff der Bücher oder anderer Schriften darf nicht bestehen. Da« Presgesed de« Staate« allein hat auch für Bücher und Schriften religiösen Inhalt« seine Wirksamkeit. „Für Ruhestätten dec Verstorbenen hat die Gemeinde Sorge zu tragen und ist da« Begrädnitz der Tobten rin» «emeinde- angelegenheiten. Jede Kirch« und Religion«genoffenschaft ordnet nur die gotteldienstlichen Uebungrn bei Leichenbegängnissen ihrer Angehörigen nach ihren Satzungen." — (Pr.) Die Zahl der in Ungarn, Siebenbürgen und dem dreieinigen Königreich», disponibel gewor denen Beamten beträgt nach einer beiläufigen Berech nung 4000 bis 4500, der Jahresgehatt 4 btS 4'/e MiU. Gulden. Se- Maj. der Kaiser bat daher anzubesehlen geruht, daß diese Beamten zur Entlastung des ohnehin so stark in Anspruch genommenen Staatsschatzes bald möglichst, ja selbst auf Kosten der gegenwärtig proviso risch in Wirksamkeit stehenden Beamten unlergebracht wer den. Der Ministrirath, von dieser kaiserlichen Entschlie ßung in Kenntlich gesetzt, hat zur Durchführung derselben nachstehenden motivirten Beschluß gefaßt: Da unter ge wöhnlichen Verhältnissen bei der übergroßen Anzahl kaum ein Zehnt»! derselben im Laufe deS Brgüastigung-jahre- untergebracht werden könnten, deshalb normalmäßig be handelt, d. h. entweder mit einer einjährigen Abfertigung entlassen oder penstonirt werden müßten; da eS jedoch ungerecht und unpolitisch wäre, verdienstliche, junge und thatklästige Männer mit zwölf-, fünfzehn- bis zwanzig jähriger Dienstzeit zu pensionircn, so sind aste jene Beam ten, die bereits eine vierzigjährige Dienstzeit zurückgelegt haben, dann alle jene, welche zur Versehung deS Dienstes als unbefähifi oder nur als gering befähigt qualificirt sind, ex osüeio in den Pensionsstand zu versetzen. Wei ter sind alle provisorisch «»gestellten Beamten der nor malmäßigen Behandlung zu unterziehen, d. h. mit einer einjährigen Abfertigung zu entlassen. Die sowohl auf diese Art, als auch alle andern durch Tod, Resignation oder Dienstentlassung in Erledigung gekommenen Stellen sind auSschlirßcnd mit diSponibeln Beamten zu besetzen. Triest, 8. September. (O. P) Die gestern vorge- nommenen Wahlen in den iftrianer Landgemeinden für den Landtag sind befriedigend ausgefallen. — 9. September, t Presse.) Dir Panzcrfrrgatte ,.Drache" ist soeben rasch und glücklich in Gegenwart deS Erzherzogs Ferdinand Mar vom Stapel gelaufen. Prsth, 6. September. Das Oedenburger Komitat hat einen Antrag, gegen die „ungesetzliche" Auflösung deS Landtags zu protcstircn, nicht angenommen. Auf die Anzeige des KassrnperceptorS, daß in der komitatSkasse kein Geld vorhanden sei und dir Dienergehalle nicht aus gezahlt werden könnten, wurde beschlossen, dir Hähern Beamtcngehalte so lange etnzustellen, bi» die übrigen EomitatkauSgaben gedeckt sein würden. Vorläufig wurde der Vtccgespan zur Erhebung eines Vorschusses auS der Jasurrectisnalkasse ermächtigt. — Die neulich erwähnte „rumänische Bewegung" in Lugos soll sich darauf beschränken, daß man daselbst nach einer fast zehnstün digen Debatte die rumänische Sprache für die amtliche deS Komitat- erklärte. Pksth, 7. September. Die Skatthalterci hat gegen die Auflösung des Pest her ComitatSim Wege der Hofkanzlei an Se. Majestät eine Repräsentation gerich tet. Das hieraus herabgelangte Reskript d«r Hofkanzlei ist dcr Redaction deS „Sürgöny" „zufällig" in die Hände gekommen und wird in dem genannten Blatt mitgrtheilt. Das Rescript lautet: „Im Namen Sr. k. k. apostolischen Majestät, unser« aller gnädigsten Heren, wird der k. ungarischen Statthalter»! zu wis sen gemacht: Auf die vom 29 August datirt«. die Su«pension der Eoinmissionlsitzungen del Pefthcr Somitae« betreffend» Reprä sentation wird di» Ansicht diese« k. ungarischen Statthalter»!« ratdc« in vollem Maße gewürdigt: daß, während sie sich »«einer seits zur Aufgabe mach», di« zwischen der Nation und dem Für sten gelockerten Bande de« Bertrauen« wieder herzustellen, und während st» der schmeichelhaften Hoffnung nicht entsagt, daß et unter Beibehaltung der ronst tutiooellen Formen mit der Ze t gelingen werd», die Rechte Er. Ma,estät mit den Forderungen de« Lande« in Einklang zu dringen, andcrerseit« der k. ungarische Statthallereirath die Richligkeir Dissen anerkennt, daß nach lan ger Nachgiebigkeit und Nachsicht größere Energie und Entschie- denhiit nothwendig ist. Diese Ansicht, de« königlichen ungarischen Statthalterciraihe» spiegelt nur die allerhöchsten Abstchlcn Sr. k. k. apostolischen Majestät ab; Sc. k. k. apostolische Majestät Hal nämlich den starken und festen Willen, daß die durch dal Diplom vom 2V. Oktober bekräftigten konstitutionellen Rechte Ungarn« unverletzt aufrecht erhalten werden sollen; allein ebenso stark und fest ist der allerddchste Entschluß, welchem zufolge der grgenwär- tige ordnunqlwidrige Zustand nicht länger geduldet wirken kann, und e« nothwendig ist, den Gehorsam nnd die gesetzliche Abhän- in „Rtgolctto" eine Violine oder rin Klappcnhorn nöthig sein, so werde man diese Instrumente sich von irgend einem Concerte oder Balle borgen. Das mag ein Scherz deS Eorrespondenten sein, aber er bezeichnet die musika lische Richtung in dcr italienischen Oper. — In Hamburg hat dcr Thcatcrdirrctor Woll heim eine Broschüre über da« Etadtkheater, für Ham burgs Bürger bestimmt, hcrauSgcgeben. Er beweist darin, daß er da» Theater ohne Subvention vom Staate nicht mehr in einem, den gestellten Anforderungen entsprechenden Zustande erhalten könne. Da» Schauspiel findet so ge ringe Theilnahme, daß bereits eine Beschränkung der Ausgaben nölhig wurde; Oper und Ballet forderten fortwährend eine Vergrößerung deS Etats, ohne doch eine dafür genügende Einnahme zu erzielen. — Signora Ristori spielt zur Zeit wieder in Frank furt am Main. Ihre Truppe soll den möglichsten Grad unerträglicher, schlechter Leistungen erreicht haben. * Freiligrath giebt im „Athenäum" Mittheilung über da- durch ihn, wie schon riwähnt wurde, in Lon don aufgesundcne, lange verschollene Manuskript der „Pikkolomint". Die Verifikation, von Schiller eigen händig geschrieben, lautet: „Dieses Schauspiel ist nach meiner eignen Handschrift coptrt und von mir durchge sehen. Solche- bezeug« hiermit. Jena, 30. Sept. 1799. Friede. Schiller." — Da- Datum, bemerkt Freiligrath hierzu, ist dasselbe, wie in dem Gillrnann'schcn Manu skripte von „Wallenstein", doch stad di« («bensall» von Schiller'- Hand hrrrührenden) Korrekturen und Aender- ungen bei Weitem nicht so zahlreich. E» sind zumeist Korrekturen von Schreibfehlern de» Kopisten, Aendcr- ungen de» ursprünglichen Trrtc» sucht man vergeben-. DaS Manuskript selbst ist gegenwärtig Eigenthum de- gtgkelt wieberheezusttllen, baMit Üntzarn nilt c«nffskrNsonellrn For men regiert, und den durch fortwährende Gereiztheit und Agi tation gequälten friedlichen Bürgern die Ruhe und Sicherheit wiedergegeben werden könne, di« sie mit Recht fordern dürfen. Und iden weil der, au« der Kennlniß der staat«rechtlichen Ver- Mltniffe und Gepflogenheiten de« Land.« geschöpfte» Erfahrung Wnäß M sehr »vabrschnnUch war^baß, nachdem da« Pcsth.r Eo- mstak. sein,.. esetzttchG 'K-irku-,rke.:« ü verschnitt ad, offenbar königliche Rebt» »n»M, da« schpcktk P.ifpt.r bei den meisten Juriätktibaev de« kädde« Nachahmung nnd»u werde: war e« nithwegdig, Ur Hrtgung zu dsrstm^virwk.fltcheo Vnsahrrn «fuiasitn« bei de» beffer - esitnten, frstdllOkss Ecmitaleo durch MerMche» ktuschnea ewjuschmöchea. In Fälttp, ivo höher« Rück- sichten ein Verfahren vorschreiben, kann auch ein höhere« Maß von Schwierigkeiten nicht entscheidend sein, wenn dies« nicht ge radezu unüberwindlich sind. Sine hsitjame tfefe Wirkung oder kann in außtrordentlichen Zeiten nur durch rasche Heilung her- vorgebracht werden. Mit der allerhöchsten Absicht Er. Majestät stimmt der Wunsch de« k. ungarischen Etatthalkereirath« überein, daß der mehrhundertjährige 6omitat«organi«mu« der Nation un verletzt erhalten werd»; aber dis Comitate können nur dann ihrer traditionellen Bestimmung entsprechen, wenn in denselben die Meinung der vernünftigen Majorität von den Fesseln der extre men Partei befreit wird, wenn die Eomitat« aufhdren, ein Schau platz der Agitation und politischer Demonstrationen zu sein, wenn sie den höher» Verordnungen huldigend, ihre gesetzlichen Pflichten treu erfüllen, und in den Lebentfragen del Bestände« der Mo narchie so lange, bi« die Gesetzgebung diese definitiv erledigen wi d, der Regierung Sr. Majestät keine Hindernisse mehr in den Weg legen, ja wenn sie zum Behufe der ordentlichen Lösung und gerechten Erledigung auch in dieser Beziehung DaS thun werden, wa« zufolge ihrer juriSdictionillen Stellung ihnen allein über lassen werden kann. Indem daher Se. k. k. apostolische Maje stät dir Repräsentationen und Besorgnisse diese« k. ungarischen Statthaltereirathe« mit gewohnter Gnad« auch ferner in Er wägung ziehen wird, erwartet Allerhöchstdieseibe gerade von dessen b!«h»r an den Tag gclegt.r unerschütterlicher Treue und von dessen treuer Vaterlandsliebe unter den gegenwärtigen Umständen mit Sicherheit rin festerr« Auftreten und konsequente Au«dauer. Wien, den 3l. August. Graf Anton Forgach in. z>. Stephan Privitzer n>. >>. Auf allerhöchsten Befehl S. k. k. apostolischen Majestät: R. Ditlarich m. z>." Agram, 7. September. (W.Bl.) Landtagssitzung. l»r. Muhitsch erstattet den Bericht deS zur Ausarbeitung ei nes Organisations-Entwurfes für die südslawische Uni versität bestellten Komitös, erörtert den Zweck, das Wesen und die Hauptaufgaben dcr Universität überhaupt und dcr südslawischen insbesondere. An der Schwelle europäi scher Eivilisation, an der Grenze des türkischen Kaiser reiche- stehend, das sich entweder zeitgemäß umwandeln oder zerfallen muß, wird durch die südslawische Universi tät im Vereine mit der südslawischen Akademie die Ver- bindungsbiücke zwischen Oft und West geschlagen und da- Mittel geboten werden, die heilige Missien der Süd slawen im Osten erfolgreich zu erfüllen. Die Rede, welche mit großer Begeisterung ausgenommen ward, wird auf LandcSkosten behufs möglichster Veröffentlichung gedruckt. Die ersten vier Eapitcl deS hierauf gelesenen Organisa- tions-EntwurscS werden mit geringen Aenderungcn und Zusätzen angenommen, wobei von dem Grundsätze auS- gegangen wurde, Lehr- und Lernfrclhcit zu wahren und allen südslawischen Wissenschaften, alS: Statistik, Geschichte, alte- südslawisches Recht, »altslawische Sprache rc., als in erster Linie möglichst Rechnung zn tragen. Berlin, 9. September. (B. Bl.) Se Majestät dcr König wird den hier eingegangcnen Rachrichten zu folge morgen früh s48 Uhr mit dem Eourirrzug Ostende verlassen und sich über Köln nach Benrath begeben. Se. Maj. trifft in Köln mit I. Maj. der Königin und II. kk. HH. dem Kronprinzen und der Kronprinzessin und dem Prinzen von Wales zusammen und setzen zusammen die Reise nach Benrath fort, wo die Ankunft ^9 Uhr rr- folg;n soll. Se. Maj. der König wird am 11. über das 7. ArmercorpS Parade adhaltcn. Am 12. d. findet das EorpS-Manöver des 7. Äimee-korp- vor Sr. Maj. statt; am selben Abende erfolgt die Abreise II. MM. nach Brühl, woselbst Allerhöchstdieselben bis zum 19. re- sidirrn werden, während welcher Zett Se. Majestät die große Parade und das EorpS-Manöver des 8. Armee korps bet Bergheim abhält. Am 15. gedenken II. MM. einer von der Stadt Köln veranstalteten Festlich keit betzuwohnen und am 19. d. mit II. kk. HH. dem Kronprinzen und dcr Kronprinzessin nach Koblenz abzu reisen. Daselbst wollen Allerhöchst- und Höchstdieselben bis zur Abreise am 27. nach Baden-Baden verweilen, wo am 30. dcr Geburtstag I. Maj. der Königin be gangen wird. Der Aufenthalt II. MM. in Baden-Ba den wird äußerm Vernehmen nach bis gegen den 12. Ok tober dauern, zu welcher Zeit II. MM. die Reise nach Königsberg über Frankfurt a. M., Leipzig, Dresden, Görlitz und Frankfurt a. O. antreten, mithin also nicht ebrr als beim Einzug am 22. Oktober nach Berlin zu- rückkchren würden. — II. kk. HH. dcr Prinz Albrecht, Prinz Friedrich Karl, Prinz Albrecht (Sohn) und Prinz August von Württemberg werden heute Abend und Se. k. Hoh. der Prinz Karl morgen früh nach Benrath ab reisen. Der Minister v. Auerswald ist heute auS Ost ende hier cingetrosien. — Der zur Beglückwünschung de» Sultans Abdul Aziz nach Konstantinopel entsandte Ge neralleutnant und Generaladjutant, Ober-Stallmeister v. Willisrn ist dem Vernehme« nach zugleich beauf- Herrn Henry A. Mark. Freiligrath ist überzeugt, daß die- das Manuskript ist, nach dem Colcridge seine Ueber- setzung arbeitete, und daß er auch eine Abschrift vom „Lager" besaß, die jedoch schwerlich zu Tage kommen dürfte. Vergleicht man das vorliegende Manuskript mit dem Berliner, von H. v. Maltzahn herauSzcgebcncn, so ergiebt sich a) daß die Anordnung der Aufzüge und Scencn in beiden dieselbe ist; d) daß alle wichtigen Stellen, die von Schiller in den gedruckten Ausgaben nicht ausgenommen und zuerst durch H. v. Maltzahn nach dem Berliner Manuscripte veröffentlicht sind, sich auch in dcr Londoner Abschrift finden; o) daß die, übrigens unbedeutenden Abweichungen in beiden den Abschreibern zur Last fallen; ll) daß aber viele Stellen, die im Ber liner Manuscripte fehlen und in den ersten gedruckten Ausgaben Vorkommen, sich auch in dcr Londoner Hand schrift vorsinden; o) daß dasselbe von 19 Seiten gilt, dir im Berliner Manuskripte durchgestrtchen find; l) daß sich im Londoner Manuskripte die sechste Scene deS ersten ActcS findet, die im Berliner Manuscripte unter drückt ist, nur daß der Dialog der Diener hier in Prosa statt in Jamben gegeben ist, waS übrigen- auch von den wenigen Worten gilt, welche dtc Bedienten in der zwölf ten Scene deS zweiten Actes zu sagen haben. * Dem Verfasser deS „Correggio", Adam Orhlen- schlägrr (geboren 1779 in Kopenhagen), ist seiner Zett eine Ehre zu Theil geworden, wie solche, so viel un bekannt, nie einem deutschen Dichter widerfahren. In Lund nämlich krönt« ihn 1829 EsaiaS Tegnör in dcr Domkirchc am Hochaltäre zum Dichter, indem er ihm unter dem Schalle der Pauken, Trompeten und dem Donner der Kanonen einen Lo bccrkranz auf- Haupt setzte. Nach dieser kirchlichen Improvisation des schwedi schen Bischof» lebte Oehlenschläger noch 21 Jahre im Pcllgrnuffe seine» Ruhme- hi- 1850. tragt, dan neuen Großherrn die Insignien deS schw ar zrn Adler-Orden» zu überreichen, in Erwiderung auf die Verleihung der seiner Zeit durch Vcly Pascha über brachten Insignien deS linkischen Medschidsche-Orden- erster Klasse an Se. Maj. den KHnig. — Der russische Mini ster deS AuSwärtiaen, FitVst Gortschakoff, ist aufPer fltückreze uach Hl. P. lertturg vckk Bab-p^^Gu-chrr- ,§bc mit setnL Gemahlin einige Zeit vrnckiltc, am Sonn abend Abends eingetioffen. — Der eigentliche'Nck der Krknung wird in Gemäßheit deS im Führe 1701 aus gestellten Programm- vollzogen Weeden, doch mit dem Un- terschiede, daß während der König Friedrich I. sich die Krone im sogenannten Audienz-Saale aussctzte und sich dann zur Salbung in die Kirche begab, — Se. Maj. der König Wilhelm die Krone vom Altar nehmen und Bremerhaven, 9. September. (Wes.»Z.) So eben Nachm. '-H3 Uhr trifft die königlich preußische Flot tille, heute Morgen von Kurhaven abgegangen, auf hiesiger Rhede rin und wurde unter Salutschüssen em- «DZ-ngen. 8«. Magnisiceuz der Herr Bürgermeister Duck- k'^Mtz, der königl. preuß. Gesandte Frhr. v. Richthosen und her königl. preuß. Eonsul Herr DeliuS waren brreit- Ir Uhr mit dem Lloyddampfcr „Roland" der Flottille ktNgegengesahren, um Se. königl. Hoheit den Admiral Prinzen Adalbert zu begrüßen. Bei der Landung »st HTchstdemselben rin feierlicher und hcrzlicher Empfang bereitet, wozu die hiesigen Staatsbehörden, die königlich preußischen Consularbeamtcn von hier und Geestemünde, sowie auch daS hiesige SchützencorpS zum Spalier formst«, sich am Landung» platze eingefunden haben. Alle Schiffe aus sein Haupt setzen wird. L) Stuttgart, 9. September. Dcr deutsche volks- wirthschaftliche Kongreß beginnt heute seine Sitz ungen in dem Bvrsensaale deS prächtigen, der königlichen Residenz gegenüberliegenden Bazar-, deS „KönigSbaucS". Gestern trafen die meisten der Thcilnehmer ein. Die Zahl der Eingeschriebenen betrug bis Abends 167. Zu ihrem Empfange sind seitens der Leiter der Versamm lung wie feiten- der Stadt und deS Landes, wo sie tagt, zweckmäßige und zuvorkommende Veranstaltungen getroffen. Bereit- am Bahnhose trat den Ankommenden ein Standartenträgcr mit zurechtweisrnder Inschrift ent gegen. An den Straßenecken, wie an dem mit Landes fahnen geschmückten Sitzungsgcbäude machen Placatc auf merksam. Die Präsenzliste wird am Eingänge deS letz ter« fortwährend angeschlagen. Die Eintrittskarte ist mit einem Plan von Stuttgart und mit einem Programm der Festlichkeiten versehen, worin die Ncckarstadt der an der Elbe, die jüngst dem Juristentage einen so ausge zeichneten Empfang bereitete, möglichst nachzustreben scheint. Die Erwähnung deS Juristentages mag da- früher au-ge- gebcne Programm rechtfertigen, welche- spcctcll aus die sen hinwicS. Heute Nachmittag findet eine von dcr Stadt veranstaltete gesellige Unterhaltung auf der Silberburg statt, morgen ein Spaziergang durch den Schloßgarten zur Besichtigung des RosensteinS und dcr Villa Sr. k. Hoheit deS Kronprinzen, übermorgen eine von Sr. Maj. dem Könige bewilligte Ertrafahrt auf der Eisenbahn nach Reutlingen und Bcwirthung dcr Mitglieder daselbst. Vormittags und Nachmittags sind die technischen Samm lungen der Centralhallc für Gewerbe und Handel, die k. Münze, das Museum der bildenden Künste, die kgl. Privat- und öffentliche Bibliothek, daö Naturaliencabirret und die Sammlung des Vereins für vaterländische Altcr- IhumSkunde den Mitgliedern geöffnet. Als Hauptpünkte des wissenschaftlichen Programms mögen Erwähnung fin den die Berichte und Berathungcn über die Fortschritte der Gcwerbefreiheit und Freizügigkeit in den einzelnen deutschen Staaten, über JnnungSzwang und Genossen schaftswesen, über Zucker- und Twistzölle, über die Re form dcr Zollvereinsgesctzgebung, über Münzeinheit in Deutschland, über Nealcredtt und Versicherungswesen, end lich über die bei der nächsten Volkszählung in Deutsch land zu erhebenden Thatsachen und über da- Eisenbahn monopol. Letztere beiden Gegenstände werden in der be treffenden Ablheilung vorberathen. Kassel, 8. September. (F. P.) Dcr in den Reihen dcr hiesigen Garnison in höchst beunruhigender Weise zum Arr-bruch gekommene Typhu- hat In seiner weitern Entwickelung bedeutend abgrnommen und man sieht seinem baldigen gänzlichen Erlöschen mit gegründeter Hoffnung entgegen. Dir Ansicht, daß dcr Entstehungsgrund vor- > zug-weise in den abnormen Witterung-Verhältnissen zu suchen sei, findet um so mehr ihre Bestätigung, als ähn liche Erscheinungen auch anderwärts, in Preußen und Bayern, zu Tage gekommen sind. Nichtsdestoweniger aber wird es als ein Gewinn angesehen, daß bei dieser Ge legenheit dem Verpflegungsystem eine erhöhtere Aufmerk samkeit gewidmet worden ist. I» Weiwar, 9. September. Unser Großherzog begiebt sich morgen fiüh zu den preußischen Manövern am Rhein. Der Erbgroßherzog ist von seiner län- gern Reise wieder nach Jena zurückgekchrt und wird da, abgezogen vom Hofleben, zu seiner Fortbildung bis zu seiner Konfirmation im nächsten Jahre bleiben. — Da nächste Gcschwornengericht für Weimar und die bei den Schwarzburg wird über eine Reihe von schweren Verbrechen zu richten haben, unter Andern» über einen unmenschlichen Sohn, der seine Mutter dem Hungrrtodle nahe brachte, und eine Kindesmörderin. Ucberhaupt bietet unsre Derbrecherstatistik die eigenthümliche Wahr nehmung dar, daß der viel wohlhabendere Weimarsche Kreis an groben Verbrechen größer ist, als der Eisen acher und besonder- da- im Dcrhältniß zu jenem armen Eisenacher Oberland. — Dieser Tage fand in Eisenach die Einweihung deS Grabdenkmal- de» bekannten Kom ponisten Friedrich Kühmstedt statt, da- besonder- durch die Spenden der vielen Schüler und Verehrer deS Ver storbenen zu Stande kam. * Lu» Part- bestätigt sich dir Nachricht, daß der Staatsminister befohlen, den jüngsten Beweis für die Sorge, welche er und die Tuilcrien um die französische Wissenschaft tragen, zu vernichten. Man stampft nicht bloS die noch nicht auSgegebcncn Eremplarr de» blamabrln Domenecb'schen Werke- „DaS Buch der Wilden" ein, sondern Graf WalewSki läßt mit schweren Kosten in den Häfen und auf dcr Rhede, sowie die ganze Stadt prangen im größten Flazgenschmuckc zu Ehren deS hohen Besuchs. Pari-, 8. September. Ihre Majestäten leben in Biarritz, wie dem „Moniteur" von dort unterm 4. d. berichtet wird, sehr eingezogen. Gräfin Montsio «st am 3. d. M. von Madrid daselbst in der „Billa Eugenie" ringetroffen. Auch di« Herzogin von Berwick ist mit den Kindern der Herzogin von Alb» dort; täglich steht man Letztere am Strand« mit dem kaiserlichen Prinzen spielen. — Der Staat-minister ist in Biarritz ringetroffen und wird dort so lange bleiben, als der Aufenthalt deS Kai sers währt. Turin, 5. September. (K. Z.) Dcr König hat seine Abreise nach Florenz bis zur unmittelbar bevorstehenden Ankunst des neuen KriegSministerS verschoben.— Rica soli behält da- Portcfiuille der au-wärtigen Angelegen heiten und seine Ucbernahme deS Portefeuilles de-Innern erklärt sich aus den Maßregeln, die in Bezug auf die innere Organisation zu treffen sind und welche zugleich auf die Gestaltung der auswärtigen Verhältnisse von so großer Wichtigkeit sind. — Ein Turiner Korrespondent meldet: „Herr Benedetti hat dem Vernehmen nach Herrn Ricasoli um Au-kunft über die Verletzung der römi schen Grenze, die von Seiten italienischer Truppen erfolgt sein solle, ersucht. Dcr Conscilpräfidenk antwor tete, er habe den TruppenbcfehlShabein niemals Befehl ertheilt, die Grenze zu überschreiten," — Ja Betreff Garibaldi s geht demselben Korrespondenten die „zu verlässige Nachricht" zu, daß öer Mann von Caprcra leiblich, weit mehr aber noch gemüthSleidrnd sei; ter Gang dcr Dinge in Italien lieg« ihm schwer auf d»m Herzen, und wenn er auch seinem Grimme noch kern Gehör gebe, so stehr eS doch fest, daß die Garibaldi'scheu komitös, die so lange geschlummert, wieder in voller Thätigkeit seien. Zunächst setzten sic Rundschreiben in Bewegung, worin gegen Roms Occnpation durch die Franzosen Protest erhoben wird. — Die Berliner „National-Ztg." schreib!: „Wir erfahren au- zuverlässiger Quelle, daß am Sonntag den 18. v. M. in Turin ein Mintsterrath stattgefunden hat, bei welchem auch Garibaldi und Kossulh anwesind waren. Koffuth sprach in demselben zu Gunsten ein augenblicklich passiven Verhalten- in Ungarn und erklärte, er würde sich crpatriiren lassen, falls die j.tzigen Leiter der ungarrschen Bewegung seinem Nathe nicht folgten. Die Hoffnung auf ein erfolgreiche- aktive» Einschreiten wurde auf daS nächste Frühjahr vertagt." Neapel, 2. September. Neber die Lage im König reich« Neapel wird der „Oest. Ztg." berichtet: Die Ankunft nicht unbedeutender Truppentransporte beweist am besten, daß da- einstimmige StegeSgesLrei der ita lienischen Presse über die gelungene oder doch nahe bi vorstehende Unterdrückung deS Biigantaggio wieder ein mal zu voreilig war. kialdini verlangt« dringend eine Verstärkung von 10 Bataillonen, die ihm ohne Umstände genährt werden mußte. E- wird also hier ganz in der bisherigen Weise sortgesahrcn werden. Welche Weise dieS ist, zeigen die rauchenden Trümmer von Eotronei, wel ches neuerdings erst, weil e- der Sih der provisorischen Regierung in Kalabrien gewesen war, ebenso wie Ponte- landoifo, Easaldumi und andere Ortschaften, den Sol daten zum Morde«, zur Plünderung und zum Nieder brennen preisgegeben wurde. Die unvermeidliche Folge eines solchen Verfahren» ist natürlich, daß die ihre- Ob dach- und ihres EigenthumS beraubten Einwohner, von der Noth und vom Gefühle der Rache getrieben, sich in die Berge flüchteten, um in die Reihen der Aufständischen einzutretcn. Die blutige Spur Pinelli'S, der kürzlich erst in Viesta einen Archidiakonu», 5 Kanonici und 21 Bürger erschießen ließ, muß überall der Bevölkerung die Waffen zum VcrzwcislungSkampfe in die Hände geben. Wohin die Truppen kommen, nehmen sie die Justiz den eingesetzten Richtern auS dcr Hand und üben dieselbe in einer wahrhaft schaudervollen Weise. Da unter den Hingemordetcn auch Viele, die sich gar nicht an dem Auf stande betheiligtcn, irrthümlich drschoffcn wurden, so fühlte sich sogar da- sonst gewiß nicht versöhnlich gesinnte Mazzini'sche Blatt „Pvpolo d'Jlalia" bewogen, «in sol che- Verfahren zu rügen. Wie gewöhnlich folgte den vorübergehenden Erfolgen der Truppen ein neue- Auf flammen der Bewegung, und die Nachrichten von Ge fechten und Einfällen der Königlichen lausen jetzt wieder ebenso reichlich, wie zu irgend einer frühem Zeit «in. Namentlich im Bencventistischen, Wo die Aufständischen im Besitze virlrr Orkschafttn sind, in Dtnen sie zu orga- ntstren anfangrn und eine durch rothe Bänder kenntliche auch die übrigen Eremplare auskaufen und dcr Vernich tung übergeben, da dcr Titel desselben ihn und da- Kaiserreich hinsichtlich der wissenschaftlichen Bestrebungen und Errungenschaften für alle Zeiten compromittiren dürfte. Da- Werk wird daher wahrscheinlich in Kurzem so selten sein, wie die Lächerlichkeit seine» Inhalt-. In München liefert da- Atelier des Hos-Photo- graphrn Albert jetzt lebensgroße Porträt», die keiner Retouche bedürfen und darin unübertroffen sind, daß sie nur aus einem Stück bestehen und nicht, wie die französischen, auS mchrern Theiicn zusammengesetzt wer den. Da- circa 7 Fuß hohe Porträt einer russischen Dame wurde dieser Tage vollendet Ein ähnliche- Bild will Herr Albert zur Londoner Weltau-stellung senden. -f Der Maler O. Bega» ist von der Antwerpner Aka demie mit dem Auftrage betraut Word«, da- Porträt von Corneliu» für den Sitzungssaal der Akademie aus- zuführerr. Ebenfalls im Auftrag« der Antwerpner Aka demie und zu demselben Zwecke führt gegenwärtig der Bildhauer Prof. Hagen in Berlin eine „Viktoria" von carrarischem Marmor auS. s Die Schillerstatue, womit König Ludwig Mün chen schmückt, wird auf dem MartmilianS- (Dult-) Platze an der Beringer Straß« und in der Nähr de» WittelSbachcr Palast«- ausgestellt werden. * Der erste Tag de- MufiksesteS in Birmingham am 27. August brachte 'eine -rsammteinnahmr von 1800 Pfd. St. rin. Art Garde oder Volksbewaffnung einrichletrn, haben die Sachen ein den Piemontesen bedenkliches Aussehen ge nommen. In einer Stellung bei S. Bartolomeo haben sich die Königlichen dort förmlich verschanzt und erwarten den Angriff der Truppen. Bei Eivitrlla mehren sich die Parteigänger sehr schnell, und die Bevölkerung hält eS nicht einmal für nöthig, ihre Sympathien für dieselben zu verheimlichen. An der päpstlichen Grenze stehen zu bedeutende Truppenmassen, um den Ausstand zu Kiäftea kommen zu lasten, doch werden auch von dort noch be ständig Verstärkungen verlangt, um die gerade j.tzt zahl reichen Einfall« verhindern za können. Di« Franzosen verharren nach vor wie in ihrer zweideutigen EteÜung, die eine Ldtheiluag die Königlichen entwaffnend, die andere nicht bemerkend. Eine Erpedition, die von Sora au- gegen die Banden der berüchtigte« Führer Chiavvne und Erntrillo gemacht wurde, blieb ganz ohne Erfolg. Der Aufstand, welcher sich unverkennbar durch Sendun gen von Unterstützungen aller Art au- Rom ginihrt, in Umbrien und den Marken vorbereitet, muß der be drängten Regierung bald noch ander« Verlegenheiten be reiten. Di« Arbeitslosigkeit und die Noth find allerdings mächtige Bundr-g«nofsen deS Aufstand«» und werden sich im bevorstehenden Winter noch deutlicher beuwrkbar machen, wenn e» nicht möglich ist, denselben in irgend einer Bleis« abprhelfrn. — Au» Neapel, vom 7. d. M., wird über Turin ge-mikt: Dü» Nattonalfgst warglLnj«»d; rin« Meng«
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