Dresdner Journal : 19.11.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186111198
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- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18611119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1861
- Monat1861-11
- Tag1861-11-19
- Monat1861-11
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- Dresdner Journal : 19.11.1861
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.V 270. Äbo»»r«r»t«»rrtft: 3it>u»1ed. ü H»tt. 10 «xr. i» «.d-». j I» 1 „ 10 ., „ „ cu»4 «vnatlleb io vr„L«o: Id l 8t«o>pelro- Llureloe Ikuwwern: 1 Ner. 1 «cvl»^ bivra. > . . . . - * * ' -i »»srr«t«aprrts»: kitt ä«o R»um eio«r x«»p»lt«oeo L«ll«: 1 Hz». v»t«r „Liox«,«o2t" <i« L»il«: 2 KL». mit ^QMVA^MS ärr 8vQL Mllä ^E^OrlLAO, ^devä, Mr äeu TNU. , . DieMag, dell 19. November. -n — f — Dres-nerIourml. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 1861 Insrratenanuahme auawärt«: Ij»mv»r»rr«», 6c»mwi»3ioo»r cke» Vresäver lourosls; «d«vg»»«Ib»t: tt. UV»»«»; LUso»: L Voai.1:»; N«rUo: Osopivi'sck« öuciiti., ttü^rnüriil» öureou; Lr«w«a: ti. 8c»l.o^^»; kr»oicNirk ». U-: ^Lroeo scli« öueliitttnälunx; Lvio: Xvoi-k LLvr»»u»; k»ri»' v. 1,üVvr»irLl.» (28, rue äe» dooi eo5»o»); r's. kooi-lco'» Lucti>>»oäluvx. Herausgeber: Xiioixl. Lrpeüitioo äe« vresäoer ckouro»!«, Oresäeo, Xlitrievstr»»»« ^kr. 7. Amtlicher Thril. Drrtdrv, 18. November. Sein, Majestät der Königs find hente früh ^7 Uhr aach Meiningen gereist. Seine Königliche Hoheit der Kronprinz ist gestenn" ftüh Uhr von Hannover witder etugetroffe«. Dresden, 6 November. S«. Königliche Majestät haben zu genehmigen geruht, daß da» Mitglied de- aka demische« Mache» Profeffor Julius Hübner da» von Sr. Majestät de« Könige der Belgier chm verltehene Rittterkceuz de» Leopold-Orden» aanühme und trage. Dresden, 6. November, Seine Königliche Majestät haben den von Gr. Majestät dem Kaiser von Brasilien zum General-Konsul in Dresden «rnannten Manoel d« Araujo Porto Alegre, in der gedachten Eigenschaft anznerkenne« geruht. Dresden, 4. November. Seine Königliche Majestät haben dem Ftnanzprokurator Advokat Ferdinand Adolph Opitz hier dir Annahme und Führung de» ihm von Seiner Hoheit dem Herzoge von Sachsen Eoburg und -alha verliehenen, dem Herzoglich Sachsen Ernefttutschen HauSorden asfiliirten filbernen Verdienstkreuze» zu ge statten huldreichst geruht. Dresden, 9. November. Seine Königliche Majestät haben de» ersten Sekrrtair bei der Kanzlei de» Ober- appellatton»g«richt» Jültu» Emil Jährlichen den Cha rakter eine» Kommission»rathr» in der fünften Klasse der Hoftangvrduung beizulegrn -nädigst geruht. Nichtamtlicher TIM. ««»„sicht. Zeit««,sscha». (Koburgische Atg.--Pay». — Temp». Patrie. — Presie. — Ostdeutsche Post. — Wefer- Aeitung.) ragesgeschichte. Wien: Enthebung von Obergespanen. Kammerverhaudlungen. Die ftebeubürgifche» Angrle- g«heilen. — Pesth: Functtonsetastvllmegea städtischer Beaurten. — Herma»ustadt: Wahle« für di« Na- ttonsuntvnfität.-- Triest: Jstrische Städtewahlen.— Venedig: Maßregeln gegen willkürliche Benutzung der Weiden. — Berlin: Dir Majestäten zurück. Tagesbericht. — Stuttgart: Kammerverhandlnngen. — Mannheim: Der Wehrvereta untersagt. —Ko tz urg: Versammlung thüringischer Landtagsabgroed nrtrr. Juristische». AÜne Schul - Lonventto». — Frankfurt: vundestngssttzung. Parts: Die mericantsche Erpedttio« abgesegeU. Pater Laevrdair« -s. Vermischte». — Bern: Zur Dapprn- thalaffaire. Bodenseegürtrlbahn. Ostwrstbahn geneh migt. Die Staat»rath»wahlen in Genf. — Brüssel: Adresse auf die Thronrede. — Turin: Nachrichten au» Rom und Neapel. Ratazzi und Cialdint. Etsen- bahnconcesfion. — Neapel; Kämpfe mit Aufständi schen. — Et. Petersburg: Dte Studentrubewe- gung. — Warschau: Strenge Handhabung deS Kriegszustände». Keine Gewehre aufgefunden. Wie dern östaung der Kirchen verweigert. EtaatsrathSfitz- ung. Rabbiner verhaftet. Suchosanet nach Petersburg. Konstantinopel: Au» der neuesten Post. — Teheran: Bloqurville. — New-Bork: Aus Ken tucky. Di« Klottenrrpedition. Nachrichten aus Ecuador. Erueuuunwev und Versetzungen re. Dresdner Nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Paris, Montag, 18. November. Der heutige „Moniteur" enthält ein kaiserliches Decket, durch welche» der Senat zum 8. December einberufen wird. Turin, Sonntag, 17. November. Cialdiui hat da» Eommando des vierten Armeecorps nie dergelegt und ist nach Paris abgereist Lissabon, IS. November. (Tel. d. W. Ztg.) Der König (bisher Herzog von Oporto) ist mit dem Jufauten Herzog von Beja wohlbehalten (aus Deutschland über England) hier eingetroffev. Zu dem Befinden des Zufanteu Do« Augusto Bes ser«»,. Das Ministerium bleibt. New-Kork, S. Novembrr. In riuer Rede de» Oberbefehlshabers der Potomac Armee, Gene rals Mac Llellau, ist die Erwartung ausar- sPMchtz», der Krieg werde nicht «ehr lauge wab re», Obgleich er »och ei»e» verzweifelten Charak ter trage. Ma» glaubt allae«eiu, die große See- Expedition sei glücklich in der Balls-Bai oder bei Port Nopal-gelandet. (Ersteres ü deutsche Mei len nördlich, letztere» 12 Meilen südlich von CharleSton). Au Kremouts Stelle ist Geueral Hanus getreten. Dresden, 18. November. Die „Koburgtschr Zeitung" enthält eine dem Anscheine nach officiöfe Kundgebung über dte beiden „Koburger Programme'' für die Reorganisation der deutschen Bundesverfassung, welche jüngsthin durch die Blätter bekannt geworden find und deren erste» bckannt- lich in einem an den Frhrn. Mar v. Gagern gerichteten Briefe vom Januar d. I. bestand, während das andere in der Sitzung der Bundesversammlung vom 31. Oktober abgegeben worden ist. Die Presse hatte sich in sehr ver schiedenem Ginne über diese- „Programm" geäußert. Während die äußerste „nationale" Press« da« erstere Pro gramm nicht loben wollte — sagt« doch die „Kölnische Zeitung" z. B. darüber, daß sie dasselbe zu Ehren de» Herzog- von Gotha für apokryph halten wolle —, suchten dte gemäßigten Blätter derselben Richtung sich mehr mit diesem Programme zu befreunden. Bon -roßdeutschcr Seite wurde hervorgehobe», daß die» erste Programm viel Ähnlichkeit mit den von mittelstaatlichrr Seite aus gestellte« Gesichtspunkten für die Bundrsreform habe. Nu« kam da- zweite Programm. Sofort waren die „nationalen" Blätter bet der Hand, auszuführen, daß die» da» „wahre" sei und dem erstern widerspreche. Von andere« Seiten hat man sich nicht darüber geäußert. Der Umstand, daß dasselbe in einem Bortrage bestand, der jede» conerrten Vorschlag», jeder Specification der gewünschten neuen Einrichtungen entbehrt, mochte dazu beitragen, daß die» zweite Programm außerhalb der „na tionalen" Kreise keine eingehendere Würdigung in der Presse fand. Der eingangs gedachte Aufsatz der „Ko- burgischen Zeitung" versucht nun, die den beiden Pro grammen vorgrworfenen Widersprüche zu lösen und deren wahren Sinn herapSzustellen Inwieweit ihm da» ge langen ist, «ollen wir dem Urihelle unsrer Leser über lasten, denen wir nachstehend dir Hauptstrlle» de» Ar tikel» wörtlich mittheilen, indem vir keinen Anstoß daran nehmen zu sollen glauben, daß darin auch der Stellung der Mittelstaatrn in absprechender Weise gedacht ist. ES wird in demselben zu Anfang gesagt, daß „dir bi» in die Kreise der Souveräne sich fortpflanzende Bewegung des deutschen NationalbewußtsrinS" auf Preußen ihr Ver trauen gesetzt, daß aber der „Natwnalveretn unter fürst lichem Protektorat" vergeblich darauf gewartet hätte, Preu ßen werde sich der nationalen Bewegung annehmen. Da sei nun Oesterreich in eine neue Aera eingetreten und unter solchen Umständen wäre da» erste Programm ent standen. E» heißt dann weiter: „Ohne Rücksicht auf den specicllrn Inhalt dieser Vorschläge wird der Vatcrlands- freund die That an sich mit Anerkennung begrüßen, die nicht in gezwungener Stagnation den gesunden Trieb der Volk-kraft verkümmern, auch nicht dem Ungesähr unbe rechenbar gewaltsamer Ausbrüche ihn entgegeneilen lasten will, sondern die da, wo nur eine Aussicht auf vernunft gemäße Förderung, wo nur eine Handhabt sich bietet zum Beginn de» großen Einigungswerkes, mit Einsicht und Opferwilligkeit zuerst rinzutrrten bereit ist. Die Aufgabe de» praktischen Staatsmannes ist eine andere, als die de» philosophischen Theoretiker», der ein Ideal al» letztes Ziel kulturgeschichtlicher Entwickelung hiuzu- stellen und mit logischer Konsequenz zu demonstrirrn be rechtigt sein mag. Ganz abgesehen deshalb von der Frage, welche» an sich da» Programm deS fürstlichen Briefsteller» fein mag, handelt e» sich in dem Briefe an Mar v. Gagern um einen einzelnen Vorschlag, — um eine Annäherung an den Grobstaat, der selbst in der äußersten Noth die von der ebenbürtigen Großmacht angetragene Hilfe unter der Bedingung irgend welcher BundeSrrsormen abgcwiescn hatte, — um einen Versuch der Ucberredung zu gemein samem Handeln an den Kaiserstaat, der anderthalb Jahre vorher lieber eine Provinz geopfert, al» zu einer Con- cession in der Bunde-kriegSversaffung sich Herbeigelaffen hatte. Wäre man aber auf diese Vorschläge in Wirklich keit auch nur im Geringsten eingegangen, wie viel weiter wären wir mit der Constituirung der deutschen National krast dann jetzt schon gekommen, al» wir e» nun sind? Wenn man gegen da» Programm einwirft, daß e» weit, unbestimmt und elastisch abgcfaßt sei, so sollte man be denken, daß c» al» Grundlage der Verhandlung für die Ausgleichung sehr auScinandergchendcr Mächte, Jntercsfen und Parteien Spielraum zu gewähren hatte. Wäre dabei der gesummte positive Inhalt der 9 Paragraphen in Frage zu stellen, so bliebe doch die Ausführung deS ersten ne gativen Paragraphen immer zunächst noch das gemein same Ziel aller unsrer nationalen Bestrebungen, welcher e» unbedingt ausspricht: „daß das jetzige Bundckverhält- niß, gegründet auf die DundeSactc, aufzuhören habe." Daß über DaS, was nach solchem Aufhören NeucS zu begründen sei, die übrigen Paragraphen darauf dringen, daß die beiden ersten Großmächte Deutschlands über die dritten Elemente im Bunde, die bisher so unermüdlich trennend zwischen da» Werk der Einigung sich drängten, sich direkt zur Verständigung die Hände reichen sollen, ist der bedeutungsvollste Punkt diese» Programmes, das da durch von den jetzt ans Licht tretenden Vorschlägen eines mittelstaatlichen Minister», mit dem man dieses so gern zusammcnwerfen möchte, auf» Wesentlichste sich unter scheidet. Hat man ferner einen Widerspruch darin finden wollen, daß dieser Brief von einem „alternirendcn Ehren vorsitze der Kronen Österreich und Preußen" spricht, wäh rend das sogenannte andere Koburger Programm, d. i. die Erklärung de» Gesandten der sächsischen Hcrzogthümcr für Koburg Gotha am Bundestage vom 1. November d. I-, von der Nothwendigkeit „Eines persönlichen Willen»" an der Spitze de» Bunde» zu sprechen scheint, so ist da bei zu erwägen, daß dieser Vorschlag zu einer andern Zeit als der este, daß er ferner »n einem ganz andern Orte und daß er endlich im Namen der mit andern Re gierungen im Einverständniß stehenden Regierung von Koburg-Gotha gemacht ist, während jener ffeinzig au» de» Herzogs persönlicher Korrespondenz für eine bestimmte Gelegenheit hervorgegangen zu sein schien. Die Gesin nung, au» der beide Kundgebungen entstanden sind, wird da- deutsche Volk nicht verkennen. Daß ein patriotischer Zweck allein ihr Ziel ist, wird die Zukunft ferner lehren." Der Wiedereintritt Fould'S in daS französische Mi nisterium und dessen veröffentlichtes Finanzprogramm zieht die allgemeine Aufmerksamkeit der Presse auf sich. AuS den französischen Prcßstimmen heben wir zunächst Folgendes hervor: Grandguillot im „Pays", der, wie auch die übrigen Journale, die Stelle, worin der Kaiser verspricht, wenn cS der Wunsch Frankreichs ist, seine Ge walten noch mehr beschränken zu wollen, in seinen Be trachtungen wörtlich wieder giebt, schreibt eine Art Kom mentar zu den kaiserlichen Worten: „Damit — ruft er au» — ist Alle» gesagt. Kurz gefaßt ist dieses mit im perialistischer Bestimmtheit ausgesprochene Programm des modernen Recht» im Gegensätze zu dem alten. Das Königthum octroyirte, das Kaiserthum restituirt. Loyaler Tutor eines dankbaren, ergebenen Volks, würde er sich ein Gewissen daraus machen, auch nur für eine Stunde da» ihm anvertrautc Gut festhalten zu wollen." Nefftzer hebt im „Temps" besonder» die Stelle hervor, wovon den Rüstungen die Rede ist, und glaubt aus den Worten des Herrn Fould schließen zu dürfen, daß man dieselben nicht mehr mit dem nämlichen Eifer be tteiben wird, wie bisher. Auch glaubt er an weitere Reformen. „UebrigenS — sagt derselbe — sind die heu tigen Kundgebungen de» „Moniteur", so gewichtig sie schon an und sür sich sind, offenbar nur der Anfangs punkt einer neuen Situation. Ein Minister, der mit ihm eigenen Ideen rintritt und sie zur Annahme bringt, kann schon jetzt nicht mehr al» einfache» Jnstrumknt de» Feuilleton. Literatur. Die populär-wissenschaftlichen Werke, namentlich diejenigen, welche den verschiedenen Zweigen der Naturgeschichte angehören, haben immer mehr an Gediegenheit und an jener gewissenhaften Behandlung aewonne«, die dem Ernste und der Bedeutung deS Gegenstände» gemäß geschmackvolle und interessante Dar stellung mit Gründlichkeit verbindet und sich nicht den Lesern zu Liebe der Oberflächlichkeit und der nur phrasen reich gefälligen Einkleidung ergiebt. Die Erreichung eiae» solchen Ziele» muß in hohem Grade Hermann Wagner'» Buch „Malerische Botanik" nachze- rühmt werden. Er giebt un» in einer Reihe von Vor trägen über physiologische und angewandte Pflanzenkunde umfassende Schilderungen au» dem Leben der Gewächse, und erschließt un» mit reichster Belehrung die Geheim nisse der Pflanzenwelt vom riesigen Baume bi» zum winzigsten Pflänzchen in all' ihrer natürlichen Eigenheit und Erscheinung nach den bisherigen Beobachtungen und Erfahrungen der Wissenschaft und in ihrer Verwendung und Benutzung für die menschliche Cultur, für Industrie und Handel. Da» sehr empfrhlenSwerthe Werk ist in zwei Bänden, mit vielen erläuternden Holzschnitten und Tonbildern vortrefflich auSgestattrt, in Leipzig bei O. Epamer erschienen. Um die in bester Weise auSgeführte Verallgemeinerung der aufgehLuften Schätze der Forschung im Bereiche der Naturkunde zu veredelnder Erkenntniß und Bildung hat sich Herr Prof. Roßmäßler rin außerordentliche» Ver dienst erworben. Von ihm liegt der schon in diesem Blatte besprochene Begin« eine» neuen Werke»: „Der Wald" (Leipzig, C. F. Winter) vor. Kernige und reiz volle Darstellung sowie vorzügliche Ausstattung zeichnen dasselbe au». Ein andere» Buch: „DaS Luftmeer", vom zu ftüh verstorbenen C. I. Reimann verfaßt, ist von Roßmäßler (BreSlau bei Sander) herausgegeben und befürwortet, und verdient ebensosehr Beachtung und Schätzung de» gebildeten Publicum». Der unermeßliche Weltraum und Alle», wa» über sein Wesen, seine Er scheinungen und seine ewigen Naturgesetze die Wissen schaft seit Jahrtausenden erforschte, wird un» von dem Verfasser verständlich und fesselnd geschildert und er läutert. Wer sich in reichster Mannichfaltigkeit allgemeine Be lehrung und Kenntniß neuer Beobachtungen auf allen Gebieten der Naturwissenschaft verschaffen will, der möge die Wochenschrift „AuS der Natur" (Leipzig, Ambr. Abel), die sich bereit» seit neun Jahren durch ihre Lei stungen wohlbegründeten Ruf erwarb, seiner regelmäßigen Lektüre cinrrihen. Don trefflichen Mitarbeitern unter stützt, verbindet sie wissenschaftliche Gründlichkeit mit klarer und gefälliger Schreibart, und die Redaktion ist besonders darauf bedacht, neue und zwar praktisch und geschäftlich zu vcrwerthende Entdeckungen auS allen Zweigen der Naturkunde sofort mitzutheilen und zur Anwendung derselben anzurrgrn. Der vierteljährliche Preis dieses mit Illustrationen versehenen Wochenblattes beträgt einen Thaler. — Theater. Die in Berlin für Hebung der Oper gegründete „Akademie für die Oper", welche die deut schen Komponisten zur Einsendung ihrer Werk« auf forderte, hat bereit» viel derselben erhalten. Al» der Aufführung Werth sind von den Richtern „Schloß Warrrn" von Möhring und „Der LiebeSring" von Mcth- feffel befunden worden. Vorsitzender der Gesellschaft ist Musikdirektor Lewandowski. * Ueber den Zustand und da» segensreiche Wirken der deutschen Schillerstiftung entnehmen wir dem zweiten Jahresbericht de» VerwaltungSrathc» folgende Notizen: Die Stiftung besteht jetzt au» 22 Zweig stiftungen. DaS VereinSvermögcn von 70,000 Thlr. hat im Jahre 1860/61 eine bedeutende Vermehrung nic.ft erfahren, die Einnahmen sind aber um 4069 Thlr. — mehr al» die doppelte Summe des Vorjahre» — ge wachsen, und mehrere dieser Einnahmen sind auch für die nächsten Jahre zugesichert; ihr Verwaltungsauswand dagegen hatte sich von 368 auf 268 Thlr. vermindert. Die von der Stiftung gewährten Unterstützungen betragen 3310 Thlr., thcil» in lebenslänglichen, größcrnthcils in JahreS-Penstonen und kleinern Unterstützungssummen an körperlich leidende und zeitweise bedrängte Schriftsteller, an Witwen und hinterlassene Kinder von Schriftstellern. Unter den Empfängern sind alle Stände, Alter, Ge schlechter, alle deutschen Volkestämme, alle Zweige der Literatur vertreten. Von 44 Bittgesuchen konnten 36 berücksichtigt werden- Man erwartet bald den Zufluß der reichen Erträgnisse der Schrllerlotterie zum Kapital fond, und im Hinblicke aus die dann sehr vermehrten Vcr- waltung-arbeiten ist bekanntlich Herr vi. Gutzkow al» permanenter Generalsekretär gewonnen und an den der- maligrn Vorort der Stiftung, Weimar, berufen worden. *- Mit der über Marseille angekommenrn Ucberland- post erhielt der „Hamburger Corresp." einen Brief au» Adelaide vom 23. September mit der wichtigen Nachricht, daß Stuart vo« seiner Entdeckungsreise glücklich zurück gekommen war, nachtzam e» ihm vollkommen gelungen, den Continent zu durchziehen und zu durchforschen (»uc evs«sul in ero»8in8 Oie oontinonl). Die Detail» der Reise waren noch unbekannt. — Auch über dte Victoria-Ent deckung»-Erpedition unter Burke waren gute, wenn auch noch unverbürgte Nachrichten eingrlaufen. Nach der kaiserlichen Willen» betrachtet werden. UeberdieS ist alle Welt der Ansicht, daß dir, dem „Moniteur" einvcrleibte Denkschrift noch keineswegs das ganze Programm de» neuen Ministerium» enthalte, ein Programm, da» auf Nichts weniger hinausgcht, als dem Finanzministerium das Uebergewicht zu sichern, welche» klare Köpfe unter allen Regimes für dasselbe beansprucht haben." Ein Artikel der „Patrie" zollt selbstverständlich der neue sten kaiserlichen Politik den vollsten Beifall. Die Zeit, wo man blos Mißbräuche zu unterdrücken hatte, so heißt e» in diesem Artikel, sei vorbei. Heute müsse man ein zig und allein dahin streben, Frankreich zum reichsten Lande zu machen, und da» neue kaiserliche Programm lasse sich zusammen fassen in das Wort: „?rn<tuire". Wiener Blätter scheu in dem Fould'schen Programm ein FriedcnSzeiche!?. So sagt die „Presse": „Die Ver öffentlichungen des heutigen „Moniteur" rechtfertigen die Anschauung im vollsten Maße, daß die öffentliche Mei nung in Frankreich den Krieg und die damit verbundene auswärtige Politik des Kaiserreichs satt hat, und daß daS Begehren nach ruhigen und geordneten Zuständen in Frankreich sich der Regierung sehr entschieden fühlbar machen muß, wenn der Kaiser und sein Finanzminister demselben in einer so ausgesprochenen Weise, wie die» im heutigen „Moniteur" der Fall ist, Rechnung zu tra gen sich veranlaßt sehen. Der vorwiegend finanzielle Charakter der heutigen Pariser Nachrichten verringert deren politische Bedeutung sür die allgemeine Lage in keiner Weise; er ist im Gegcntheil ein hochwichtiges Symptom der Lage Frankreich», und wenn nicht alle Zeichen trügen, ein für Europa beruhigendes Symptom." Aehnlich schreibt die „Ostdeutsche Post": Die Stimmen, welche die Finanzwirthschaft Frankreichs als einen ver schleierten Abgrund bezeichneten, haben also Recht ge habt. Länger war da» Gcheimniß nicht zu verbergen. Die Übeln Folgen des Handelsvertrags mit England, die amerikanische Krise mit ihrer Rückwirkung auf den Ab satz französischer Industrie-Erzeugnisse, und endlich die schlechte Ernte — Alles da» nölhigte, dem Schwiudrl mit der fortwährenden Erhöhung der unbedeckten Schuld ein Ende zu machen. Wa» der weitere Plan Fould'» ist, ob er anders al» durch eine große Anleihe die kolossale Ziffer der unbedeckten Schuld in eine feste wird umwan deln können — daS ist Geheimniß, über welche» die Fiaanzwelt nicht lange im Unklaren bleiben wird. Für die große Politik kann man in all diesen Thatsachen dte beruhigende Ecscheinung sehen, daß Napoleon im Jahre »862 nicht wohl in kriegerische Unternehmungen sich ein lassen kann. Nicht blos in dem „Ausgeber: der Präro gative", von der das kaiserliche Schreiben spricht, ist die Zusage enthalten, keine neuen Schulden zu machen, son dern auch in der drängenden Nothwendigkeit, daß man die alten, durch Künsteleien geschaffenen zahlen, die drohende Krise durch energische Entsagungen beschwö ren muß." Die „Weser-Zeitung" giebt über diesen Gegenstand folgende finanzielle Bemerkungen: „Der gesetzgebende Körper stellte bisher daS Auögabenbudgct fest; kaum aber hatte er den Rücken gekehrt, so ging laut verfassungs mäßiger Vorschrift auf den Kaiser die Besugniß über, nach eigenem unbeschränktem Gutdünken die festgestcllten Budgetpostcn zu überschreiten, oder, wie cs in der Kunst sprache lautete, „außerordentliche und ergänzende Kredite zu bewilligen. DaS Geld ward aus den laufenden Staats einnahmen geschöpft, wenn diese einen Ueberschuß ergaben, oder wenn das unthunlich war (und in der Regel war es unthunlich), so wurden für die bcnöthigten Summen verzinsliche Schatzkammerscheine auSgegrben, welche nach Verfall immer pünktlich eingclöst wurden, nämlich durch neue Schatzkammerscheine. Diese Posten nennt man in der Sprache des französischen Haushalt» „Io» veoouvert»", die ungedeckten Posten, gleichbedeutend mit Demjenigen, wa» sonst die „schwebende Schuld" zu heißen pflegt. In dem Augenblicke, in welchem wir schreiben, hat die erste finanzielle kapacität de» kaiserlichen Frankreich» den Ge- sammtbetrag der Oocouvoii-i auf 1000 Millionen „ver anschlagt", wie der Ausdruck in einer osficiellen Denk- Aussage von Eingrbornen hielt er sich aus einem schwim menden Flosse auf einem Landsce im Innern de» Kon tinent» auf; er war also noch am Leben. Man schöpfte daher Hoffnung, daß cs der neuesten Expedition, die zu seiner Hilfe unter Mac-Kinley von Süd-Australien aus abgesandt wurde, gelingen würde, ihn aufzufinden. * Die von C. Hupp in Düsseldorf erfundenen Gelcise-Vorschrift-Tafeln zum Selbstunterricht für Anfänger im Schreiben haben den praktischen Zweck: die zur freien Nachbildung der zu erlernenden Buchstaben erforderliche Anleitung und Unterstützung in einer Weise zu geben, welche den Schüler in ungleich kürzerer Weise als bisher, dabei sicherer zum Ziele führt. Die Buch staben sind zu diesem Zwecke vertieft auf der Tafelflächc hergestcllt, so daß die Formen ein sicheres Geleise bilden, welches der Schüler mit dem Griffel oder Beinstift nach fahren soll. Da bei allen DiSciplinen der Lehrer die lebendige Methode sein soll, so ist nicht zu zweifeln, daß auch auf die angegebene Weise glückliche Resultate zu erzielen sind. Wer sich näher von diesen Vorschristtafeln, die in Sachsen patentirt sind, unterrichten will, kann in Buch- und Papierhandlungen auf dem mit Abbildung versehenen Blatte die au»sührliche Beschreibung einsehcn. * Shakespeare'» Geburtshaus — nicht sein jetzt durch öffentlichen Ankauf gesicherte» Wohnhaus — liegt in der Stadt Stratford. ES ist ein alte» Fachwerkhau-, unten mit dem Vorbau und den anderweitigen Herrich tungen eine» Fleischerscharrns; oben, eine Treppe hoch, befindet sich da» Zimmer, in dem Shakespeare geboren sein soll. Die Weißen Wände sind mit Tausenden von Namen und Inschriften bedeckt, darunter die Inschriften vieler Berühmtheiten: Walter Scott, Lord Byron, Thoma- Moore rc., so daß der Ausspruch richtig ist: er muß hier geboren sein, er mag wollen oder nicht. Ebenso inter essant, wie diese» Hau» mit dem Fleischscharrn, ist die
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