Weißeritz-Zeitung : 25.08.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188708250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18870825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18870825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1887
- Monat1887-08
- Tag1887-08-25
- Monat1887-08
- Jahr1887
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- Weißeritz-Zeitung : 25.08.1887
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WeWtz-ZeitW Verantwortlicher Redacteur: Lari Ikhne in Dippoldiswalde, Militär- dilletS. I in Erfüllung geht, aber auch ein totaler Mißerfolg der daraufhinzielenden Bestrebungen wäre nicht aus geschlossen und dieser würde vielleicht zum Verluste des ganzen auswärtigen Marktes für den deutschen Spiritushandel führen und hierdurch wieder auf die Produktion unserer Landwirthschaft in empfindlichster Weise zurückwirken. Ob sich die Gründer der Spiritus koalition auch diese Kehrseite ihres Unternehmens schon klar gemacht haben, steht noch dahin. Des Pttjekt der Spiritus-Koalition. Das bis jetzt noch immer in den Windeln liegende Projekt der Gründung einer Spiritus-Aktien-Gesell schaft, welches gegenwärtig den Mittelpunkt der inner politischen Tages-Diskusston bildet, scheint insofern etwas mehr Leben und Gestaltung gewinnen zu wollen, als in den letzten Tagen zahlreiche Beitrittserklärungen norddeutscher Brenner zu dem „Spiritusring" erfolgt sind. Ja, es ist sogar der Vertrag, den die projektirte Gesellschaft mit den Spiritus-Produzenten schließen will, in allgemeinen Umriffen bekannt geworden, aus welchem als Hauptpunkte die Fixirung des Aktien kapitals auf vorläufig 30 Millionen Mark und die dreijährige Dauer des Vertrages hervorzuheben wären. Aber offenbar fehlt der ganzen Sache noch das „Tipfel chen auf dem i" und nicht nur widerstreben noch zahl reiche Spiritusintereffenten dem Unternehmen, sondern auch die Reichsregierung, rcsp. die preußische Negierung zeigt sich in ihrer Stellungnahme gegenüber diesem Plane noch äußerst reservirt. Auch die Meldung, die preußische Seehandlung habe ihre Mitwirkung bei dem Unternehmen erklärt, begegnet verschiedenem Wider spruche und so dürfte überhaupt noch Verschiedenes an dem projektirten Unternehmen der Klärung bedürfen. Die politische Spekulation hat sich nun bereits dieses Themas eifrigst bemächtigt und namentlich bemüht man sich in einflußreichen freisinnigen Blättern, Vie Gründung der „Spiritusbank" für spezielle Partei zwecke auszubeuten. Um so mehr gilt es aber, solchen Versuchen gegenüber das Projekt der Spiritus-Koalition unbefangen zu prüfen, und da wird wohl zugegeben werden müssen, daß die deutschen Landwirthe nicht ge tadelt werden können, wenn sie sich zu einer Ver einigung behufs besserer Verwerthung ihres Spiritus zusammenschließen. Das Streben der deutschen Spiri tusproduzenten, durch eine Koalition sich den Gewinn zuzueignen, den bislang bloß die Großhändler und Exporteure dieser Branche, also die Interessenten des Zwischenhandels, hatten, erscheint an und für sich ganz begreiflich; Niemand verdenkt es ja auch den In dustriellen, wenn sie zur Wahrung ihrer Interessen Cartells in der Eisenbranche, Chemikalienbranche rc. schließen. Vielleicht würde auch der in dem Plane des Spirituskonsortiums liegende Versuch, die deutsche Spiritusausfuhr einheitlich zu regeln, seine großen Vortheile für diesen ganzen wichtigen Zweig unserer wirthschaftlichen Thätigkeit haben. Aber unwillkürlich muß man sich fragen, ob nicht durch eine solche mäch tige Koalition, welche nach dem vorliegenden Plane den weitaus größten Theil der deutschen Spiritus brenner in ihren unmittelbaren Jntereffenkreis ziehen würde, die allgemeinen wirthschaftlichen Interessen der Nation zu Gunsten einer kleinen Clique beeinträchtigt würden? Außerdem hätte die Beseitigung der Groß händler und Exporteure, die sich nothwendig aus der quasi privaten Monopolisirung des deutschen Spiritus handels ergeben müßte, ebenfalls ihre schweren Nach theile — man denke nur an die zahlreichen kleinen Existenzen, die hierdurch vernichtet werden würden. Schließlich wäre der ganze Plan praktisch überhaupt nur durchzuführen, wenn der Inlandspreis für Trink- und Brennspiritus so hochgestellt wird, daß der über schüssige gebrannte Spiritus im Auslande zu wesent lich niedrigen Preisen abgesetzt werden kann und schon diese nothwendige Hinaufschraubung der inländischen Branntweinpreise würde dem Unternehmen in rein ge schäftlicher Beziehung eine bedenkliche Aussicht stellen. Es ist möglich, daß die kühne Hoffnung der Unter nehmer, de» Weltmarkt für den deutschen Spiritus zu erobern, unter Erfüllung bestimmter Voraussetzungen auf Monat September, 42 Pfennige Abonnementsgebühr, nehmen alle IlUUMUMMkMkUl Postanstalten und die unterzeichnete Expedition gern entgegen. Expedition der „Weißerih-Zeitung". Dresden . 204 Hainsberg. 208»/, Dippoldisw. 7l'/» beim Zugs. 209'»/, Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Das diesjährige Erntefest wird in unserer Parochie Sonntag, den 18. Sep tember, gefeiert werden. — Bei der jetzt vorgenommenen Reparatur des Daches des Schloßthurmes machte sich auch eine Er neuerung des Knopfes desselben nöthig. Bei Ab nahme desselben zeigte es sich, daß er nur aus Blech gefertigt und durch die Einflüsse der Witterung sehr gelitten hatte. Da er nur etwa erst 35 oder 36 Jahre auf seinem Platze, war von alten Schriften rc. in dem selben wohl nicht viel zu erwarten, aber Luch das Wenige war völlig verdorben und zerstört und ließ sich nicht einmal vermuthen, was es gewesen sein mochte. — Bei dem am Sonntag bis Dienstag abgehal tenen 4. Preisschießen der Dresdner priv. Scheiben schützengesellschaft waren auch die Schützengesellschasten von Dippoldiswalde und Geising mit vertreten. — Wohlzuthun vergesset nicht! Der im Monat Februar d. I. hierorts eingeführte und bereits über 200 Mitglieder zählendeWohlthätigkeits-Verein „Säch sische Fechtschule", dessen Verbandssitzung am 17. d. M. stattgesunden, hat es sich zur Aufgabe gestellt, aus zu sammelnden Spenden die Armen und Noth- leidenden nach Kräften zu unterstützen. Die so rege, aufs Wohlthun gerichtete Thätigkeit des Vereins und die so erfreulichen Erfolge, welche derselbe bereits zu verzeichnen hat, macht es in hohem Grade wünschens- werth, wenn sich weitere Kreise für dessen edle Be strebungen interessiren, immer mehr und mehr Mit glieder demselben beitreten, denn so lange die Welt neben Glück und Wohlstand noch das bleiche Elend beherbergen wird, so lange ist auch der christlichen Liebe und Barmherzigkeit ein schönes und herrliches Arbeits feld zugewiesen. Die Liebe aber, sie sucht und erwirbt gleichgesinnte Seelen, um mit ihnen gemeinsam der Noth und Drangsal entgegenzutreten, sie wirksamer bekämpfen zu können. Ja, diesem hohen, guten Zwecke gilt auch die obengedachte Vereinigung. In Hoffnung ward sie begründet und der Segen hat ihr bisher nie gefehlt. Durch ihr edles, opferfreudiges Wirken ist schon manche Thräne des Kummers und Elends ge trocknet, so mancher Kranke auf dem Schmerzenslager getröstet worden. Mögen sich daher um diesen Verein noch viele Gönner und Menschenfreunde, noch viele und erhabene Herzen schaaren; möge der Verband immer schöner und herrlicher erblühn, in seinem braven Streben nimmer ermatten und erlahmen, dann ist die Wohlfahrt desselben gesichert für alle Zeiten! 8. — Zu den bisher bekannt gewordenen sozia listischen Kandidaturen für den sächsischen Land tag ist neuerdings noch diejenige des Destillateurs Münch in Zittau hinzugekommen, der schon öfters so wohl bei Reichstags- wie auch bei Landtagswahlen erfolglos kandidirt hat und diesmal im 18. städtischen Wahlkreise Zschopau - Oederan aufgestellt worden ist. Das vor mehreren Monaten in Chemnitz gebildete sozialdemokratische Zentral-Komitee für die bevorstehen den Landtagswahlen, welches aus drei Personen be steht, ist kürzlich seitens des Polizeiamtes der Stadt Sa. 692"/, 6809-"«/, 1086",9324"»/,284 2916 1535"/, 1692-«/, 3181»»/, „Wei-erttz-gettung" «scheint wöchentlich drei mal: DienStag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 26 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzeln« Nummern 10 Pfg. — Alle Posten, stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. 18,195 und 472 Kinderbillets, überhaupt 18,667 Billets. Befördert wurden 2,370,451 Kilogramm Güter. Im gleichen Monat des vorigen Jahres wurden 15,115 Billets verkauft und 2,201,970 Kilogramm Güter befördert. Vom 1. Januar 1887 an wurden 110,619 Per sonen und 18,445,217 Kilogramm Güter befördert. Schlottwitz. Sonntag, den 21. August, beging Herr Friedr. Wilhelm Richter das seltene Fest des 25 jährigen Amtsjubiläums als Gemeindevorstand zu Schlottwitz. Von seinem Gemeinderathe und den Nach barvorständen aus Hausdorf und Reinhardtsgrimma wurde ihm ein silberner Pokal überreicht. Es möge dem Jubilar vergönnt sein, noch recht lange Zeit seinem Amte vorzustehen. f Dresden. Prinz Georg ist am Montag Abend zum Besuche seiner Tochter, der Erzherzogin Maria Josepha, nach Schloß Persenbeug an der Donau ab gereist, da dieselbe nicht ganz unbedenklich erkrankt ist. Ursprünglich hatte der Prinz nicht die Absicht, sich nach Persenbeug zu begeben, sondern es stand bei befrie digendem Verlaufe des Wochenbettes im Herbste ein Besuch der Erzherzogin im Schlöffe in Hosterwitz bevor. — Die Nachrichten vom 23. August über das Befinden der Erzherzogin Maria Josepha lauten immer noch nicht befriedigend: Auch heute noch meh rere Krampfanfälle, wenn auch schwächere. Situation bleibt so lange besorgnißerregend; keine momentane Gefahr. — Bei der internationalen Bäckerei-Ausstellung sind 20 Staatsmedaillen in Silber, 51 Ehrenpreise, 10 Preismünzen in Gold, 67 dergl. in Silber, 89 dergl. in Bronce und 73 Preisdiplome zur Verthei- lung gelangt, das macht in Summa — 310 Aus zeichnungen. — Die Einnahmen der Ausstellung betrugen ca. 70000, die Ausgaben aber 80000 M., so daß ein Defizit von etwa 10000 M. in Aussicht steht. — Die Tagesordnung der auf den 27. August einberufenen 24. öffentlichen Plenar-Sitzung des Landeskulturrathes umfaßt folgende Punkte: 1. Negistrandenvortrag; 2. Erledigung der Rechnung für 1886; 3. Gesetzentwurf, die Regelung der Unfall- und Kranken - Versicherung der in land- und forst- wirthschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen auf Grund des Reichsgesetzes vom 5. Mai 1886 be treffend; 4. Einstellung der Wetterprognosen; 5. Ge such des sächsischen Fischereivereins um Zuwahl eines außerordentlichen Mitgliedes für Fischzucht; 6. Wahl von drei Preisrichtern für die Beurtheilung der Schriften, welche in Bewerbung um den von der Reuningstiftung ausgesetzten Preis eingegangen sind. — In einem fiskalischen Weinbergsgrundstücke unterhalb des Spitzhauses in der Lößnitz sind von dem zuständigen Aussichtsbeamten, Garteninspektor Lämmer hirt, Reblausherde aufgefunden worden. Chemnitz aufgefordert worden, seine Statuten einzu reichen, weil die genannte Behörde der Ansicht ist, daß jenes Komitee als ein politischer Verein im Sinne des ß 19 des sächsischen Vereinsgesetzes zu betrachten sei. Bisher hat man in Sachsen von einer Anwen dung dieses Gesetzesparagraphen auf Wahl-Komitees noch nichts erfahren. Dippoldiswalde. Die Frequenz auf der schmal spurigen Sekundärbahn Hainsberg-Kipsdorf im Monat Juli gestaltete sich in folgender Weise auf den ein zelnen Stationen und Haltestellen: Tourbilleis. Tagesbillets. III. II. 1265 550 1554-0/» 253«/, 1243-»/, 139 2747'»»/, 144»/, Minerale/ welche »et »M bedeutenden Auflag« des Blattes ckie sehr wirk same Verbreitung findet^ werden mit 10 Pfa, di« Spaltenzeile oder der«« Raum berechnet. — Ta bellarische und complieirt« Inserat« mit entsprechen dem Aujschlaa. — Einae- sandt, im redaktionellen »heile, di, Spaltenzeil« «Pf,.
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