Weißeritz-Zeitung : 03.09.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188709034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18870903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18870903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1887
- Monat1887-09
- Tag1887-09-03
- Monat1887-09
- Jahr1887
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- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.09.1887
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und von !ins 5863 Mark 4'Pf 5566 446 28922 Mark 13848 3000 5765 Mark 496 - 12523 - Mr „Wei-erttz-Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 2b Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- flalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be- Verantwortlicher Redacteur: Cäkl Ikhne in Dippoldiswalde dieselbe bedeutet eine unnütze und kostspielige nnlitä rische Spielerei, weiter nichts! — Nach dem neuesten Bericht des Sächsischen Landes-Medizinal-Kollegiums stehen die beiden Re gierungsbezirke Bautzen und Zwickau hinsichtlich der außerordentlich zahlreichen Opfer, welche der furcht bare Würgengel unserer Kinderwelt, die Diphthe- ritis, gefordert hat, allen anderen Bezirken obenau, so daß diese beiden Bezirke als die Hauptherde jener gefährlichen Geißel des Kindesalters bezeichnet werden, und alle dagegen angewendeten Maßregeln seitens der Bezirksärzte sich als unzulänglich und wirkungslos erwiesen. Im Januar starben im Jahre 1885 in Sachsen 7855, 1886 — 6788 Kinder, trotz eines Rückganges von 16 Prozent immerhin erschreckend genug. Jedenfalls würde eine größere Herabminderung zu erzielen sein, wollte man zur Beseitigung gesundheits widriger Zustände die Wohnungen öfters mit Wach holder ausräuchern und die Zimmer, auch im Winter, fleißiger lüften. Naundorf. Als eine Seltenheit für hiesige Ge gend (ca. 540 Meter über dem Spiegel der Ostsee) gilt gewiß ein Nußbaum, welcher in dem Garten des Herrn G. Gerber steht, und der so voll der schönsten Früchte hängt, daß dessen Aeste vielfach gestützt wer den mußten. f Schmiedeberg. Das am vorigen Montage aus gebrochene, glücklicherweise aber wieder unterdrückte Schadenfeuer im hiesigen Brauhause hätte unter Umständen nicht allein dieses, sondern auch noch einige andere in der Nähe stehende feuergefährliche Gebäude vernichten und großen Schaden anrichten können. Die Entstehung des Brandes läßt sich nicht anders erklären als dadurch, daß ein Funke aus der Esse auf einen leicht entzündlichen «Stoff des von der Sonnenhitze stark erwärmten Schindeldaches gefallen sein mag, da die Außenseite desselben vom Feuer zuerst ergriffen worden ist. — Der hiesige königliche Förster, Herr Heger, Premier-Lieutenant der Landwehr-Feld-Artillerie, wurde von Sr. Maj. dem Könige zum Hauptmann und der seitherige Unterarzt bei dem Reserve-Landwehr-Bataillon Nr. 108, Herr vr. v. Gostkowsky hier, zum Assistenz arzt 2. Klaffe befördert. Pretzschendorf. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat August 50 Einzahlungen im Be trage von 4271 M. 56 Pf. gemacht; dagegen erfolgten 6 Rückzahlungen im Betrage von 1408 M.98Pf. Die Gesammteinnahme, betrug 4666 Mark 51 Pf. in 56 Kassenposten, die Ausgabe 1499 Mark 88 Pf. in 9 Posten. Dresden. Das Friedrichstädter Seminar, welches nach Ostern 1787 eröffnet wurde, begeht Frei tag, den 23. September, die Erinnerung an seine ror 100 Jahren erfolgte Gründung. — Am Vorabend des Festes wird Concert und Begrüßung der Festgäste im Gewerbehaussaale, am Festtage selbst Festzug vom Se minar nach der Matthäuskirche, Festgottesdienst, Fest- aktus und Festmahl stattfinden. Für Sonnabend ist ein Ausflug nach Meißen in Aussicht genommen. — Von den fünf Handels- und Gewerbe kammerbezirken Sachsens ist der größte der von Dresden. Er umfaßt außer der Stadt Dresden und den Amtshauptmannschaften des Dresdner Kreises noch die Amtshauptmannschaften Oschatz und Grimma. Die Bevölkerung des Bezirkes beträgt gegenwärtig reichlich eine Million. An zweiter Stelle folgt die Chemnitzer Kammer, deren Bezirk die AmtShaupt- mannschasten Chemnitz, Flöha, Marienberg, Anna- berg, Glauchau, Borna, Döbeln und Rochlitz mit ca. 900000 Bewohnern umfaßt. An dritter Stelle steht der Plauen'sche Kammerbezirk mit 555 000 Seelen in den Amtshauptmannschaften Plauen, OelSnitz, Auerbach, Zwickau und Schwarzenberg, an vierter Stelle der auf die Stadt und die AmtShauptmann- schaft Leipzig sich beschränkende Leipziger Bezirk mit 3650tz0 Bewohnern, und an letzter Stelle der die 18797 Mark 52 Pf. Summa der Ausgabe. — Aeltere Dippoldiswaldaer erinnern sich noch recht gut an die Zeit, wo das ehemalige Huthaus am Ziegenrück eine der beliebtesten Zielpunkte eines kurzen Spazierganges war. Täglich in der ersten Nachmit tagsstunde tranken hier besonders ältere und jüngere Beamte, aber auch andere Herren ihre Halbe Kaffee, weshalb man diese zwanglose Vereinigung auch scherz weise „Caffonia" nannte. Im Sommer unter den schattigen Linden, im Winter in gut geheizter Stube hatte der Aufenthalt in guter Gesellschaft seine ent schiedenen Reize. Es war zu bedauern, daß nach und nach der Besuch immer schwächer wurde und von einer „Caffonia" schon längst keine Rede mehr war, als die Besitzerin, Fr. verw. Fischer, ihr Anwesen verkaufte und nach Dresden verzog. Jetzt hat der neue Be sitzer, Herr Richter, Haus und Zimmer restaurirt — Garten und Umzäunung werden wohl im Frühjahr dran kommen — und bietet das bescheidene, aber sehr angenehme „Huthaus" aufs Neue Gelegenheit zu er quickendem Aufenthalte unter schattigen Bäumen oder im traulichen Zimmer. — Das Füllmaterial der Decken unserer Wohn gebäude, mit welchem sich das Gesundheitsamt wieder holt beschäftigte, ist unlängs -von einem Münchener Gelehrten als die Herdstätte mannigfacher Krankheiten erkannt worden. Es beruht diese Erscheinung darauf, daß zur Ausfüllung der Hohlräume in den Decken, die ohnehin noch sehr schalldurchlässig geblieben sind, früher oftmals Bauschutt und ähnlicher Stoff ver wendet wurde, der von organischen Theilen vorher nicht befreit war. Da eine genaue Prüfung und Ueberwachung der Füllmassen große Schwierigkeiten bot, ist vom gesundlichen Standpunkte jeder Versuch zu beachten, der hierin eine Besserung schaffen kann. Seit einem Jahre nun liegen günstige Erfahrungen vor, die mit sogenannten Gypsdielen, als Ersatz der bisherigen Füllung, gemacht wurden. Es ist das ein Erzeugniß aus Rohr, Typs und Schlacken, in Dielen form gepreßt, welches zwischen den Deckbalken auf schmalen Leisten ruht, von oben vergossen wird, und dann nach den Aussagen anerkannter Techniker zur Trockenhaltung der Wohnung beiträgt, zugleich aber auch betreffs der Feuei sicherheit, geringer Fortpflanzung des Schalls und der Wärme sich bewährt hat. Inserate, ivelche bei de» bedeutenden Auflage det Blatte- eine schr wirb same Verbreitung finden, «erden mit 1V Pfg. )>i« Gpaltenzeile oder vete« Raum berechnet. — Ta bellarische und cmnplicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, nn redaktionellen Theil«, die Spaltenzeile 20 Pfg. Die prchrmdWwW in Frankreich. An diesem Mittwoch ist der Befehl zur Mobilisirung an das XVII. französische Armeekorps, das seinen Generalkommandositz in Toulouse hat, ergangen und selbstverständlich beschäftigt die Frage nach dem Ge lingen dieses merkwürdigen Versuches jenseits der Vogesen alle Gemüther. Wenn man erwägt, daß (allerdings infolge eines Vertrauensbruches eines Be amten im topographischen Bureau des französischen Kriegsministeriums) der Mobilifirungsversuch in seinen Einzelheiten schon längst bekannt geworden war und demnach sowohl der Korpskommandeur, als auch die übrigen hierbei in Betracht kommenden Behörden, wie die Eisenbahnverwaltung, Ortsbehörden u. s. w., die nöthigen Vorbereitungen in aller Gemächlichkeit treffen konnten, so stünde eigentlich der glänzende Ausfall der Mobilisirungsprobe schon im Voraus fest. Indessen, selbst wenn dies auch wirklich der Fall wäre, so be deutet dies noch keineswegs, daß nun auch die Mo- dilisirung der gesammten französischen Armee nichts zu wünschen übrig lassen würde, denn es ist doch ein gewaltiger Unterschied, ob nur ein einziges oder aber zwanzig Armeekorps aus die Beine gebracht werden sollen. Die französische Probemobilisirung soll die Vortrefflichkeit des noch von General Boulanger her rührenden neuen Mobilisirungsplanes der französischen Armee darthun und den Franzosen hiermit zugleich beweisen, daß sie auch in dieser Beziehung den Ver gleich mit den Deutschen aushalten können. Aber wenn auch der Versuch bei dem einen Armeekorps allen gehegten Erwartungen entsprechen sollte, so be wiese dies doch noch nicht, daß nun auch bei einer allgemeinen Mobilisirung alles klappen wird; es ist etwas ganz anderes, ob 20000 oder 400000 Mann in wenigen Tagen vollständig ausgerüstet und zum Kriege bereit stehen sollen und die Bedingungen und Verhältnisse, unter denen eine allgemeine Mobilmachung vor sich zu gehen hat, sind eben andere, als wenn nur ein einziges Armeekorps kriegsbereit gemacht wer den soll. In den militärischen Kreisen Frankreichs selbst fehlt es nicht an Stimmen, welche dem Mobili- sirungsversuch jede praktische Bedeutung für den Ernst fall absprechen und die vom Parlamente hierfür be willigten 8'/» Millionen Francs als zum Fenster hinausgeworfen bezeichnen, und vom Kriegsminister Ferron ist es bekannt, daß er nur mit Widerstreben diese seltsame Erbschaft seines Vorgängers übernahm. Aber die Radikalen warteten nur auf die Zurücknahme des betreffenden Gesetzentwurfes, um den ihnen ver haßten neuen Kriegsminister dann vor der Nation der Furcht vor Deutschland zu bezichtigen und so muß Ferron wohl oder übel das von seinem Vorgänger begonnene Unternehmen durchführen; was hierbei eigentlich herauskomml, wird sich ja nun zeigen, lieber die Gründe, welche den Kriegsminister Ferron zur Wahl deS XVII. Armeekorps als Objekt für die Probe mobilisirung veranlaßten, ist noch nichts Genaueres bekannt geworden. Jedenfalls vollzieht sich aber die Mobilisirung weit genug von den Grenzen Deutsch lands und verliert hierdurch die Bedeutung einer an die Adresse Deutschlands gerichteten Herausforderung, welchen die Mobilisirung eines der Armeekorps im Nordosten oder Osten Frankreichs unfehlbar getragen haben würde. Trotzdem wird man deutscherseits die Augen offen halten, denn die Franzosen könnten am Ende Gefallen an der Probemobilisirung finden und dieselbe auch ein bischen nach Osten ausdehnen. — Trau, schau, wem! Sonst aber wird sich Deutschland durch daS militärische Experiment seines unruhigen Nachbars im Westen weiter keine besonderen Schmerzen machen lassen und wenn dasselbe zur Zufriedenheit der militärischen leitenden Persönlichkeiten Frankreichs aus fallen sollte, so würde hierdurch doch nichts an den» bereit- feststehenden Urtheile des Auslandes über die Probemobilisirung in Frankreich geändert werden — «Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monate August 579 Einzahlungen im Betrage von 43,281 M. 33 Pf. gemacht, dagegen er folgten 232 Rückzahlungen im Betrage von 23,950 Mark 43 Pf. Sparmarken ä 5 Pf. sind 200 Stück verkauft worden. — Geschäfts-Bericht des Vorschußvererns für Dippoldiswalde und Umg. auf Monat August. Einnahme: Kaffenbestand vom vor. Monat. Stammeinlagen. Eintrittsgelder und Bücher, eingezahlte Spareinlagen. Einlage von der Leipziger Bank zurück. zurückgezahlte Vorschüsse. Provision von Vorschüssen. Zinsen von Vorschüssen. 11 Pf. Summa der Einnahme. Ausgabe: — Pf. eingezahlte Vorschüsse. 25 - gekaufte Staatspapiere. 57 - zurückgezahlte Spareinlagen. 70 - Stückzinsen auf Staatspapiere. — - erhobene Dividenden. — >> - Negieaufwand.
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