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Dresdner Journal : 03.01.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186601036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-01
- Tag1866-01-03
- Monat1866-01
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- Dresdner Journal : 03.01.1866
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I Riwooch, den ! Januar 18««. -Uaiivii: « 'tklr. — tt»r i- »—»—u > lm Ü«N—S» „ »b „ „ ,, l tritt t»»,t»Lä MoUatUrk io VrWlE: lb ttssr. I »ttwt-l k»ur«tnv kiu«»w«ru: 1 dissr tüoia. H«ser,tra»rrtsr: kvr ä»o L«w etnar r»»p»it«ra«o L«U«: t ttssr. Vnt»r ,,irii^s«»»i»<It" cki« L«il«: I tt^r Erschrtuc«: -r»DUrt>. ^«r^ono^U°^k-°u.rt^^Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. >' >» > iS..° H., M>^s. - . DreMerMmml. »nseratenamuttznu a»»»Lrt«: L«tP«lL! k» ti^»ia»r»i-ri», Oomwi»ii,iUir <t>» vr«»äa»r äoanull»; »baaä«»: S. Luac.»», L. L»»d»rg-Lit»«Lr chVoai.»»; >«rU»: V»o»iv,',cl>« Sucd- k»uäl , ltiruunr«»'» Lor«»»! Lr,»«»: L 8cilt.a^r»; »r—l»»:Iaov», 8r»»aiii«! »n»ärkilrt».N.:^,s,» ,od, üuvbb; KU»: ^ook.» öLv»»»»; k»rt» v. l.8^»»»»,.« lv», r»><l»»dvll»«»/»»»); kr»^: k-».!!»»».,«» , Liietch; Vwu: 6oi»ptl>ir ä. L. tVtausr 2«ituo^, 8t«5»a»j>l. ««7. q^«t«,rder: LSvigl L»o«ckiU<>a ck«, vr»»äQer ^oanull,, vr—a»», tt»ri«L»tr»»— Lio. 7. Amtlicher Theil. Drr»ben, 28. December 1865. Seine Majestät der König Haden dem Lribwagenhalter Johann Beckert di« zum Verdienstorden gehörige Medaille in Silber zu verleihen geruhet. Dresden, 2. Januar 1866 Seine Majestät der König Haden den zeithrrigen Adjutanten Seiner Kö niglichen Hoheit des Prinzen Georg, Obersten v. d. A. Wilhelm Rudolph Woldemar von Thirlau - Rus sin g zum Oberftallmeister zu ernennen geruhet. Verordnung, den Gebrauch von Stadtwappen von Seiten der Privatpersonen betreffend, vom IS. December 1865 Da neuerdings über dir Berechtigung der Privat personen zum Gebrauch von Stadtwapprn, insbesondere auf Preßrrzcugniffen, Zweifel entstanden sind, so findet das Ministerium des Innern sich veranlaßt, in lieber einstimmung mit der von der Mehrzahl der KreiSdirec- tionrn und Stadträthe, welche mit ihren Gutachten ge hört worden sind, dargelegten, in der Hauptsache auch schon der zeithrrigen, thatsächlichen Uedung entsprechen den Ansicht, zu Herbeiführung «ine» gleichförmigen Per fahrens hierdurch zu bestimmen: daß Privatpersonen als zum Gebrauche von Stadtwappen, ohne Genchmi gung der betreffenden Stadträthe, berechtigt nicht an zusehen sind. Hiernach haben sich die Obrigkeiten und Alle, die es angehl, gebührend zu achten. Dresden, den 1b. December 186b. Ministerium de« Innern. Frhr. v. Brust. Weiß. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern. Nachdem die von Herrn Theodor Knauth in Leip zig bisher verwaltete Function als Konsul der verei nigten Staaten von 6ol»mbi» und das demselben er- theilte L,«q»»tue sich erledigt hat, so wird solches zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, den 2l December 1865 Ministerium de« Innern. Frhr. v. Brust. Demuth. Nichtamtlicher Theil. Uebrrsicht. Telegraphische Nachrichten. Zeitungsschau. (Presse.,— Schlesische Zeitung. — Spe- nersche Zeitung. — National-Zeitung. — Wesrr- Zritung ) TageSgrschichte. Dresden: Neujahrscoür am könig lichen Hose. — Wien: Die Kaiserin zurück. Finanz gesetz für 1866. Verschmelzung der cisleithanischen Einzelnlandtage.— Lemberg und Bregenz: Von den Landtagen. — Pesth: Keine Erklärung Deak's. — Berlin: Der Streit innerhalb der Fortschritts Partei. Polizeiliche Vorsichtsmaßregeln. Landtagsvor lagen. Die Lövinson'sche Angelegenheit. Chiffrirte Privattelegramme. Unterzeichnung des Handelsver trags mit Italien. — Königsberg: Kriegsrechtliche Verurtheilung. — München: Vermischtes. — Nürnberg: Sitzung des Ausschusses der deutschen Turnvereine. — Stuttgart: Der Diöcesanausschuß vom Könige empfangen. — Wiesbaden: Ernen nung. — Altenburg: Eröffnung der Gößnitz- Geraer Eisenbahn. — Lübeck: Eisenbahn nach Tra vemünde. — Paris: Ueberreichung des Stephans- ordens für den kaiserlichen Prinzen. Amortisations kaffe. Tagesbericht. — Florenz: Neues Ministe rium. Wahlen in Neapel. — London: Nachrichten aus Jamaica. Fenierproceß. Viehseuche. Vermischtes. — St." Petersburg: Circular in Preßangelegen- heiten. — Warschau: Truppen an die österreichische Grenz« Vermischte-. — Konstantinopel: Zufrie denheit mit Aegypten. Omer Pascha. — New-tzork: Betrogene Auswanderer. Die mexikanische Frage. Vom Kongreß. Vermischte-. Schleswig-Holstein. (Vermischtes.)' Trlegraphischt Nachrichten. An» Siel geht den „Hamburger Nachrichten" die Mittheilung z», daß der Statthalter, Frhr. ». Gaklenz, hei de« NrujahrSrmpfanae seine Genugthuuug dornber ««»sprach, vaß der am 81. vor. »1». an» Wie« zn- rückgekehrte Ciailaplat««, Miniflerialrath ». Hoff mann, Nachrichten mjtgrdracht haße, welche ihm (dem Statthalter) rdenso erfreulich seien, wie fie sich anch de» ih« Sratulirrnden al» solche Herausstellen »ärden. Pari», Montag, 1. Jannar. Bei de« Nenjahrs- -ipfung in den Tuilerirn hielt der Kaiser diesmal, wie dir „Presse" meldet, da» diplomatisch, Larp« län gere Zeit al» gewöhnlich zurät «ad richtete a« ei«en jeden der Vertreter der auswärtigen Mächte einig, Warte. Bei Empfang de« Präfidentr« Walew»ki ««d der Dep»tirten äußerte der Kaiser: Er nehme mit Vergnügen diese Glückwünsche entgegen al» einen vr- wri» für die Eintracht, welche zwischen den graben Etaattlkirpern bestehe« «iffe u«d welche da» Glück de» Vaterland» ««»mache. Ma« versichert, daß der gesetzgebend« Körper a» 22. oder 2S. Jannar znsammentrrten wird. Florenz, Montag, 1. Januar, Abend» Die „Gazetta uffieiale" meldet: Gester« hat der neuer nannte datzersche Gesandte, Graf Hompesch, dem Kö nige sein Beglandiguvgrschreide« überreicht. Gras Hompesch verlieh in» Namen de» König» do« Bayern de» Wunsche« desselben für da« Gluck de» König» Victor Emanuel und der italienische« Köirig«fan»ilie, sowie für da» Gedeihe« Italien« Ausdrnck. Der Kö nig von Italien sprach dieselben Wünsche für tzn» bayerschr Konigrhau« und Batzernland au« und schloß mit den Worten: Sir »erde« «ich stet» z. Alle» geneigt finden, wa» dazu beitrage» kann, die erneuerte Verbindung zwischen zwei Lindern zu befestigt», welche berufe« find, in Freundschaft mit einander;» leben. Florenz, Dienstag, 8. Jannar. Da» neue Ta- binrt ist wie folgt zusammengesetzt: Lamarmar«, Vor sitz und Auswärtige«; Chiavr», Innere»; Anckni, if- WEGHr. Arbettr«; Dtfaleo, Just»; Scialaja, Finan zen; P-isin iig», Krieg; Angiolerti, Marine; Berti, Unterricht. Nom, Montag, 1. Jannar, Abend«. Bei dem heutigen NrujahrSempfangr der Offiziere de« franzö sischen vesatzungtrorp« sprach der Po pst sein väter liche« Wohlwollen «nd seine Dankbarkeit für die fran zösische Armee an«. Diese« Gefühl sei bei ihm te- ,)nvees lebhaft in diesem Jahre, da« vielleicht da» letzte sei, wo er fie in solcher Feierlichkeit segne. Nach ihre« Abzüge kämen vielleicht Feinde der Kirche »nd de» heiligen Stuhle» nach Nom. Erdete, wir Lhri- stu» in» Garten, für die französische Armee, für die kaiserliche Familie, für Frankreich und für da» arme Italien, welche» mit so vielen Uebel» «berhänft sei. St. Petersburg, Dienstag, 2. Jannar. Da» „Journal de St. P^terSbourg" dementirt die in der Presse aufgetauchten Gerüchte von einer bevorstehen den Intervention der gnsch.ichen Schutzmichte und ronstotirl die Unfruchidurkei» der bisherigen Bemühun gen in> Interesse Griechenland». Dir Action mäste eine rein moroiische sein und möglicherweise könnte eine einmüthigr Manifestation der Schuvmächte einen heilsamen Einfluß üben durch die Gruppirung der gesunden Elemente um den Souverän. Die» sei der einzige Zweck, welchen da« diplomatisch« Conrert ver folgen könne. Für die neu« westlichen Gouvernement» de» Kaiser reich» ist fo!fts»k>rMaßregel beschlossen worde«: De« In dividuen polnischer Abkunft ist e« »erböte«, künftighin Gru«dbesitz a«f ander« Wege, al»anf de« der gesetzliche« Feuilleton. K. Hoftheater. Montag, den 1. Januar, wurde zum ersten Male „die Zauberin am Stein", Volksdrama in 4 Acten von Franz Riffel, gegeben. Bor 6 Jahren ging hier dessen historisches Trauerspiel „Heinrich der Löwe" in Scene,' ein dramatisch schwache- Werk, wel ches einst ein edlere- Streben und ernsten Fleiß be kundete und für da» Talent de- Verfassers Theilnahme erregte. Er hat sich von dieser bessern Richtung abgc- wendet, oder vielleicht auch nur für gut befunden, ein mal in dem gestern gegebenen VolkSdrama die Gunst des ordinären Bühnenrffeets zu versuchen. Wenigsten» wird Jedermann, dessen Urtheil aus Bildung und Ge schmack beruht, auch bei mildester Auffassung diese- Stücke- damit überrinstimmen, daß e» nicht- mit der Kunst zu schaffen habe. ES wäre daher unfreundlich und unmotivirt, durch eine eingehende kritische Betrach tung besten Bühnenleben verkümmern zu wollen. Der Verfasser führt un» dir jungfräuliche Wirthin „am Stein" am Traunsee vor, die durch ihre Erziehung von einem frommen Klausner mehr Bildung empfangen hat, als sie vertragen kann, und zudem manche arzneiwifsen- schaftlicht Kenntniß. Da sie sich nach dem Tode ihrer Aeltern wegen des üdelberüchtigten Andenken- derselben von dem Volke der Umgegend schlecht behandelt sieht, greift sie, um sich davor zu schützen, mit Anwendung ihrer gehrimnißvollen Arzneikunde zu dem gefährlichen Mittel, sich in den Ruf einer Zauberin zu setzen und wird nun wenigstens gefürchtet. Hierin beruht aller dings ihre tragische Schuld, und Riffel läßt sie weid lich für diese- vermessene Spiel büßen. Aberglaube, Borurtheil und rohe Unvernunft verfolgen sie, die Liede zwischen ihr und einemMüllcrSfohn, dessen Schwe Per sie au- schwerer Krankheit gerettet, giebt genügende ll--- -- HA sss Gelegenheit, die äußerste Roth und Pein von außen her und in innerer Seelenqual über sie und ihren Ge liebten ergehen zu lassen. Die Handlungsweise der Jungfrau Margarethe ist ganz danach eingerichtet, um der grellen Schilderung Nahrung zu geben, und zum Besten des starken Kolorits spielt das Stück, scheinbar wenigstens, zur Zeit des dreißigjährigen Krieg-. Der Verfasser hat eS auf eine GesühlSstrapaze abgesehen, und wer nach solcher Emotion verlangt und in den Mitteln und im Zweck derselben nicht wählerisch ist, wird sich kaum getäuscht finden. Die sonstigen künst lerischen Anforderungen einer dramatischen Dichtung, auch in bescheidenstem Maße genommen, hat der Ver fasser allerdings außer Augen gelassen; er hat höchst locker, oberflächlich und unmottvirt, aber mit kühnem derben Griff und ohne sich vor dem Widrigsten zu scheuen, auf Realwirkungen losgearbeitet; daß er es dabei mit vier Acten bewenden läßt, ist sehr anrrken- nenswerth, denn Komposition und Entwickelung des Stücks — um solche Begriffe hier mit wenig Recht zu gebrauchen — stehen einer doppelten Anzahl von Acten mit ähnlichen schaurigen Bildern nicht im Mindesten entgegen. Aber schon im vierten Acte findet Margarethe, die Zauberin, dir Quälerei uL tträglich und nimmt Gift; die Zuschauer komme« uÄzesLhrlich davon: fie gehen verstimmt nach Hause. Die Jnscenirung diese- Volk-drama- war ganz aus gezeichnet und effectuirend, di« Darstellung eine vor zügliche. Fräul. Ulrich gab in der Titelrolle ein sehr ergreifendes Bild, mit Kunst und Phantasie zu den schärfsten Affectwirkungen durchgrarbettet. Haltung und Wesen einer Bäuerin kann bei der Sprache, die der Verfasser der Margarethe verliehen hat, nicht in Betracht kommen. Hr. Dettmeä gab Franz««'» stürmischen Ge fühlen und dem Jmmnfir seiner Lied« schwunghaften und Erbschaft zn erweichen. Jrbach sind piejenige» pslni- schen H«1»vesttzer, welche der Theilnahme am U»s- ftande nicht Lderfnhrt Warden sind, nicht verpflichtet, ihren Grnnddesitz z» »erknnfr«. Diese Maßregel fin det «af da» Kvaißreich Pale« keine Anwendung. Sinne jener Partei berechtigt. Ein Theil will Be ratung deS Budgets, ein anderer Theil Nichtberathung; der erstere weist darauf hin, daß die Nichtberathung verfassungswidrig sein würde; der andere führt aus, daß dir Kammer nicht noch einmal dem Lande das Bild Nr»«V«rk, 23. Derrmder, Märzen«. (Per .n sinn, als eine Negation der Musik erschienen. Ulibi >rch den Ober- Anlaß des ruht. Mn Tage M neue anze Wärmsten Ausdruck. Die Aeltern desselben wurden von 'Dresden, 2. Januar. Da» Gerüchten Betreff einer österrrichisch- lianz" hat noch keine volle Auf- htz>ch ist zu notiren, daß die offi- Tagesgeschichte. «, 2. Januar Se. Majestät der Söflig gestrigen Neujahrsfeste von Nachmittags 1 Uhr ^ckwünschungS-Eouren der Herren Staats diplomatischen Corps, der am königl. Hofe ^rren vom Civil, der Herren Militärs a.D., ^der ständischen Zwischendeputationen und völliger politischer Ohnmacht geben dürfe. < ES kommt nun ein Vermittelungsvorschlag in der „Rational- Zeitung" auS der Provinz Preußen. Derselbe em pfiehlt eine Borberathung deS Budgets und schlägt vor, daß, wenn dasselbe nicht dem Verlangen des Abgeord netenhauses entsprechend gefunden werde, von der Re gierung eine neue Vorlage verlangt und dieses Ver langen durch eine Adresse an den König zur Geltung gebracht werde. Die dem an»erio«istischen Theile Fortschrittspartei ergebene „Weser-Zertung" sehr trübe in die Zukunft: „Seit dem Vertrage Gastein hat die Regierung neue Erfolge nicht errungen die Bevölkerung ist ihm in den Herzogtbümern ehe, entfremdet, als näher geführt worden. Der Hinweis auf dir äußern Erfolge kann den Landtag zu keiner Versöhnlichkeit mehr veranlassen. Andererseits hat der Landtag an Aussicht verloren, bestimmend auf die Haltung der Regierung einzuwirken. Vor einem, vor zwei Jahren drohte die Verweigerung einer Anleihe dem Ministe rium eine Quelle von Verlegenheiten zu werden; jetzt hat e- den Stein der Weisen gesunden, durch den es sich „heidenmäßig viel Geld" auch mit Umgehung des konstitutionellen WegeS verschafft. Der Vertrag mit der Küln-Mindner Eisenbahngesellschast, der Bezug der Jntraden auS Schleswig und Lauenburg ist eine Ein nahmequelle geworden, in deren Besitz die Regierung den finanziellen Beschlüssen deS Abgeordnetenhauses mit großer GemüthSruhe entgegensetzen kann. Das Abge ordnetenhaus wird und muß diesen Geschäften einen kräftigen Protest entgegensetzen, ohne von demselben einen Erfolg erwarten zu können; es wird aus dem Verhalten der Köln Mindnrr Eisenbahngesellschaft, wel che- deren Mitgliedern, ja dem ganzen Stande, aus dem dieselben hrrvorgegangen, zu unauslöschlicher Schande gereichen wird, aber auch die Ueberzeugung gewinnen, daß da- preußische Volk sich noch nicht auf dem Stand punkte politischer Reife befindet, auf welchen, allein ein Verfassungskampf, wie er seit 1862 begonnen worden, ^Erfolg verspricht." habens a« die Gi Minister, vorgestelltei^ der Mitglied der Generalitä^H Offiziercorps entgegen zu neh- """ """" >S 8 Uhr fand in den Paradesälen XAssemblee statt, wobei Ihre könig- ^rzen und Prinzessinnen des könig itmeine GlückwünschungS Cour (en. Der Assemblee war in e Vorstellung zahlreich ange bei Sr. Majestät und c^-orausgegangen. — Am Sc. Majestät bereits »es Stadtverordneten- mrbürgermcister Pfo französischen „ klärung gefunden. ciösen Wiener wie Prüfer Blätter darüber"schweigen, und daß die unabhängig. Wiener Blätter, selbst solche, d,e e,ner Annäherung Österreichs an die Wrstmächte sehr das Wort geredet ha^> B. die „Presse", auseinandersetzen: es könne sitz wohl nur um eine di plomatische Annäherung zwischl« beiden Rtgicrungen, nich» um eine „Allianz" handelnVvofitt einerseits kein Object vorhanden sei, während gdererseitS die italie nische Frage noch immer ein Steiges Anstoßes auf dem Wege zu einer solchen AllianzVeten müffc. — Die preußischen officivsen Blätter beobs^ten zum Theil gleichfalls völliges Schweigen über diesX zumTheil ist eine große Verstimmung darin Oester reich nicht zu verkennen, dem seine Hinneigung Frank reich zum schweren Borwurfe gemacht wird, «üe fort schrittlichen preußischen Blätter legen der AllianzgriHt keine große Bedeutung bei. Jndeß zeigt sich rttlgt- tvifse Beunruhigung, welcher z. B. die „Echteste Zeitung" durch folgende Sätze Ausdruck giebt: braucht sich von einer österreichisch-französischen AUiaX keine großen Begriffe zu machen; zwischen beiden Mäch ten eine Einigung darüber zu erzielen, daß Preußen sich nicht solle vergrößern dürfen, ist gewiß nicht so ent setzlich schwer, und der Widerstand, welchen die Abfich ten Preußens durch eine solche Abmachung finden, ist gewiß selbst mit der reorgantstrten Armee nicht leicht zu überwinden, so lange Preußen keinen einzigen Bun desgenossen bafitzt- Unter dem wüsten Geschrei der Menschen, welche mit der in Zeiten der Korruption üblichen Dreistigkeit den Patriotismus ausschließlich ge pachtet zu haben behaupten, scheint allerdings eine ruhige Erwägung solcher Dinge allmählich ganz verloren ge gangen zu sein, oder sich wenigstens nicht an die Öf fentlichkeit zu wagen." — Diesen beunruhigenden Auf fassungen tritt nun die „Gpener'sche Zeitung" mit folgendem, anscheinend auS officiöser Quelle geflos senem Artikel entgegen: Wiener Korrespondenzen in der „Kölnischen Zeitung" und in süddeutschen Blättern versichern, zwischen Oesterreich und Frankreich sei ein Bündniß abgeschloffen oder dem Abschluß nahe. Man wisse nicht, welche Gewähr jene Blätter dafür haben. Jedenfalls würde Preußen einen lebhaften Wunsch er füllt sehen, wenn die Beziehungen zwischen Oesterreich und Frankreich sich günstiger gestalten würden, al- in den letzten Jahren. Es sei nur erfreulich für Preußen, wenn die Lage seine» Bundesgenossen «ine durch die auswärtigen und innern Verhältnisse gesicherte beruhi gende Entwickelung nimmt. Die Annahme, daß ein österreichisch-französische- Bündniß mit preußenfeindlichrn Tendenzen in Aussicht stehe, sei nur Denjenigen glaub bar, die mit den politischen Verhältnissen unbekannt seien. — Ob dieser Beruhigungsartikel seine Abficht erreichte, steht dahin. Die Blätter der preußischen Fortschritts;, ar tei bieten gegenüber dem nahen Landtage ei« Bild der Uneinigkeit, das zu keinen großen Erwartungen im Mrprrssiv«aßrr»rl« »eßen Der Enngretz Hal sich ti» znm 8. Ja«»ar »ertngt. Pröfipent Jahns«« zeißle tze« Senile Pie Ernennung Campbel!'» ,1« Gesa«»ter per Unia« bei per Nepn- plik Mezic, ,u, Pa General La,an Pie Annahme pie sel» Pasten» abgelehnt haße. Der »ech eleanr« ans «anpan flanp 1W2; Galp- a,i« 4SK; Band» »«»«walle SI. men geruht. de» königl. Schloff liehen Hoheiten die liehen HauseS die entgegenzunehmen gei einer Präsentation-cou? meldeter Damen und H^s Ihren königlichen Hoheitc Zi. December Vormittags h' eine Deputation des Raths u^ collegiums, bestehend aus dem ^^??«?Eadtver°rdnetencolleg.u^,^nzprocuratcr Hofrath Ackermann und den Stadtv»^ Sremw- mar und Bierling zu empfangen und dw^. bürgrrmeister ausgesprochenen Wünsche Jahreswechsels gnädigst entgegenzunehmen * Wie«, 31. December. Heute, am deS alten ist endlich das Finanzgesrtz fü? Jahr erschienen. Daffelbe ist giltig für Reich, auf Grund des kaiserlichen Patents September d. I. erlassen, vom StaatSminister Äht' Belcredi und dem Finanzministrr Grasen Larifck gH gezeichnet. Hiernach sind die gesammten Staatsaus^ Frau Bayer und Hrn. Wingrr trefflich dargestellt. Fräul. Berg spielte die alte Magd Marie mit einfacher Wahrheit. Hr. Kramer zeichnet gut einen Soldaten, der mit inniger Vorliebe für Blut und Brand aus dem dreißigjährigen Krieg zurückkehrt und die Aufgabe hat, die Zeit des Stück- bemerkbar zu machen. Hr. JaffS löste mit lobenswrrthestem Gelingen die undankbare Aufgabe, die widerwärtigste Figur deS Stücks, Martin, heruntergekommener Vagabund, etwas toll, etwa» Lieb haber, nebenbei auch Mörder und Brandstifter, zu cha- rakterifiren. Noch sei Fräul. Wolff — Schwester de» Franz — und Hr. Koberstein — ein Jäger — her- vorgehoben. Die Gesammtleistung aller Mitwirkendrn war so realistisch lebendig und mit Fleiß auSgrsührt, daß ihr der wärmste Beifall de- Publicum- auch bei den Wie derholungen des Stück- zu wünschen bleibt. C. Banck. DreSpe«. Sonnabend den 3S. December gaben die Herren koncerttneister Lauterbach, Hüllweck, Gö ring und Grützmacher ihre dritte Soiree für Kam mermusik im ersten Cyklu» Sir wiederholten darin die Ausführung deS selten gehörten 8 cknr-Quartetts op 136 von Beethoven, «ine jener letzte« Tondichtun ge« de» großen Genius, in denen er völlig vereinsamt und in sich selbst versuicken die innere Fülle und tiefe Ausdruckskraft seines Geistes nur noch i« Tongebilden offenhart, die, obwohl in Sprache und Formen fest und sicher auf höchster Herrschaft über die Technik und höch ster koncr«ttation deS Gedanken« beruhend, erst über Leden und Tod hinaus Unsterblichkeit verleihen. Die Zeit ist noch nicht gar fern, in denen diese und andere gleichzeitige Werke Berthoven'S guten Musikern al» Un schrff schrieb — und Viele dachten nicht anders—: al- Beethoven die Erinnerung an den Klang der Musik verloren hatte, und theilweise Schatten über seinen klaren Verstand zogen, so componirte er Werke, dir ihm an Ideen und an Harmonie erhaben schienen, die aber für Menschen, die mit ihren Ohren hörten, rin versiegeltes Buch blieben." Jetzt ist bl»S die bedenkliche Frage ge blieben, was das für Ohren waren, die so hörten? und von wie starken Schatten ein Verstand heimgesucht ge wesen, um so zu uriheilen? Run vollkommene technische Uebrrwindung mit poetischem Verständniß vereinigt diese Werke öfter zu Gebör gebracht, erscheinen sie mehr nnd mehr klar und brwunderungswerth, von bestrickender und erhebender Gewalt in ihrer tiefen seelischen Poesie, geistigen Macht, in der kühnen Phantasie der Tongebildr, in der freie« Mannichfaltigkeit und doch logischen Strenge ihrer Polyphon«. Unsre Ouartettisten haben sich hier um diese wachsende Erkenntniß ein wesentliche- Verdienst erworben. Ihre in sich fertige, musikalisch und vir tuo» musterhafte, edel erfaßte, warm beseelte und fein gestaltete Production des »-Sur-Quartetts giebt einen klaren, lichten und tonschvnen Eindruck deS Ganzen, er regt und erwärmt Stimmung und Gefühl der Hörer, zu voller innerster Hingabe an besten Poesie, die mit inspirtrtem Fluge, mit mnsteriösen Linien und Färbun gen zu geistiger Verklärung emporstrrbt, und oft sich de« materiellen Ausdruck der Tonmittel enthebt.—Den Schlußsatz diese» Quartett- bildete ursprünglich jene große p-äur Fuge, welch« al» op 134 auch im vierhän händigen ClavirrauSzuge von Beethoven selbst arrangirt edirt wurde. Rach der besten öffentlichen Aufführung des Quartetts beseitigte Beethovrü diesen Schlußsatz und componirte im Spätherbst 1826 den jetzigen; dieser ist Beethoven'» allerletzte fertig gewordene Arbeit.
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