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Dresdner Journal : 05.06.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186406056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18640605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18640605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1864
- Monat1864-06
- Tag1864-06-05
- Monat1864-06
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- Dresdner Journal : 05.06.1864
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»k gr. m. von ^üh bi» 2-tgr ob: , > 7. ». U7 l. v vur tt. Xd 1V. HL1S8. Lb,»«xr»t«»rrist: FLbrliel»: « Hk. — dkgr. i» »—b—.1 I» ^aalaa-H ^jLbrl.-l „ 1» „ „ „ (kitt ko« «»6 biol>»tllck io vr—ii«a: 15 ktxr. I ktowpalau- i^ioiato« Isummrro: 1 blgr. - »<rbl»x biuau. »nseratenpretse: klk ä«o 8.UM «lo«r -«Ip»k«n»n 2«ll«! 1 rtxr. vutsr „Lio,,»»««" äl« L«il«: 2 ksssr. «rfchrt«»: Vllgllok, o>it Lueuakm« ck«r Koon- ooä S'«iatt»E0» Lbooäi kllr <i«n kvlx«oä«o Sonntägigen 5. Junj. Drrs-nrrMmnal. VerantwoMcher Redieteur: Z. G. Hartmann. 1864. »«seratrnamlatzme au,wär!,: L«ip«lU: t«. 8»»«iririrr«», 6owou«8iooiir äei Oreiäosr Fouru»!»; »den«!»».: kk. kxoi.n«, 11. li.i.oin; lliuodorx-iilloo» L Vonk.r«! >»r!io: Oiroi>iv»'iiotis Üocil- k»oäl., lirrnurrru', Kur«»«; Lr«w,n: i:. kcni-orr»; I.0I7I, kr»olrkort ». »l : ,k»t:oi!ir'so>><» LucbU.; Lot»: Xvorr UXvLir»: v. <28, ru« 6« boo, ens«n,); kr»x: 1«. I^um.ioo'8 Luotili.; Vt«: Lomptoir 6. Ii. 4Vieu«r ^eituo^, 8t«f»uiipl. 807. chrrauagebrr: völlig!. ürpoäitioo <Ie» l>rr»äner Foorool», vrs^ioo, bi»rl»n»tr»«» K«. 7. Lbä.7, », 7.t- 1 kr. « dtw. Z Pastor Oskar dchen: Toronto >. Pohl! mm in )re»den. u. strl. — Hr. l. «uo. »oä. R. Zwickau, rl. Thr- Aüller — Hr. Ehem- — Hr. Bertha »ger in smann scham- Eduard rchen b. vspilal !. S.- >»'g- Naum- n Leip- >jig — «hren- iedt in Amtlicher Theil. Dretd««, 27. Mai. Der zettherige Pfarrer in Flem mingen, vr. pkil. Ernst Juliu» Meter, ist zum Pfarrer und Superintendenten zu Lößnitz ernannt worden. Nichtamtlicher Theil. Ueberstcht. Telegraphische Nachrichten. Zrituugtschau. (Nordd. Allg. Ztg. — National - Atg. — Dänische Blätter.) Tage-grschtchte. Dresden: Truppen zur Ablösung nach Holstein. — Wien: Dänisch« Kriegsgefangene. — Pesth: Wünsche für Regelung der Gemeindever waltungen. — Berlin: Reise d«S Königs. Truppen nach dem Kriegsschauplätze. Steuer Schullehrplan. Zur Anwesenheit deS Herzogs Friedrich. Spende für die Kronprinzstiftung. — Stettin: Adresse bezüglich der Blokade. — Strzelno: Duell. — München: Schrei ben d«S Freiherrn v. Beust. — Parisi Versetzung R-nan's. Die verurtheiltrn Italiener. Senatssession geschlossen. Graf Wollte nach London. Proceß Psmmerai». Nachrichten aus Tunis und Algerien. — Bern: Commissar nach Liestal. — Genf: AuL dem Großen Rathe. BüchrrconfiScation. — Lissabon: Freie Getreideeinfuhr. — Konstantinopel: Ver mischtes. — Bukarest: Zur Complotangelczenheit. Athen: Reise deS Königs. Blattern. Räuber. — Korfu: Abtretungsacte unterzeichnet. — Bombay: Aufstand in Birmah. Telrgraphenverbindung. ohbrrg «lder >0 u. 0. ). 1-reu. Sönigl. 8-.; ; do. v. . 1852 si. s<t>K,. ; Land» «iskll Lrchzlg» l.;Mag» I2V B.; deutsch« chwelgrr kimarcr 7^ G. »ugi- stran!- .1^ G-; .; Wun oul-o'or lat^AnI. ianlelen d. 8re- zd. 5,44; jtiaai» ItX) H.; iß. Anl. 's!.; neue G-; 1b vslei. <Lchah- Brann» . Lärm- G.; do. »3gtz Ä- >0. Leip- >8.; do. bergisch er 17»sh >.4ros<t' reiburz- Itmdner G.; d». 0. mcck- 1 Fried» eichsich- chlcsische V7 G.; r INH .; Sstcrr. >4^ G. Silber >. Ms»; bib .. 8S^. »wolle: rDhol- rse ,» iß loco senmehl griesler l S. 20, 1, pr. pr. 8K. » THIr. k2-25. » loco lKB. staune, ael. örse) Roggen Gerste r-2«. ai-Jull . WU; lr. sier. rcten« > Sgr,; «erste Srbsen Rüddl . soib Feuilleto«. Die k. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft in Dretden. Mit dem 1. Oktober 1863 sind eS 10 Jahre, daß die Direktion der zu dem k. HauSfidetcommiß gehörigen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft zufolge allerhöchster Entschließung mit dem Ministerium deS k. Hauses verbunden worden, und daß alle hierauf bezüg lichen Geschäfte von diesem, und insoweit sich dieselben für die Concurrenz eines verantwortlichen Staatsmini- sterS eignen, nach den hierüber getroffenen Bestimmungen des allerhöchsten OrtS bestätigten Regulativ» vom 23. Sep tember 1853 unter Mitwirkung deS Ministerium» des In nern besorgt worden sind. In diesem 10jährigen Zeit räume hat durch die Vollendung de» Neubaue» de» Mu seums und die Wiederherstellung der durch den Brand im Mai deS Jahre» 1849 zerstörten Thrtle der Zwin- gergebäude, ein Theil der k. Sammlungen wesentliche Ver änderungen erfahren, und «S düste nicht ohne Interesse sein, einen kurzen Rückblick auf Da» zu werfen, wa» in dieser für die Sammlungen bedeutungsvollen Periode für deren Erhaltung und Vermehrung unter der jetzigen Ver waltung gescheh«!» ist. Einrn solchen Rückblick hier zu gewähren, ermöglicht der über die obengenannte Derwal- tungSperiode vorliegend« amtliche Bericht, welchem wir auszugsweise Folgende» entnehmen. WaS zunächst die Gemäldegalerie betrifft, so sind in dem neuen Museum die Uebelstände, welche in dem alten Galeriegebäude die Erhaltung der Gemälde so sehr bedrohten, »or Allem die so schädlichen Lemperaturver- änderungen mit dem durch sie bewirkte« Niederschlage von Feuchtigkeit, welcher da» häufige Anlaufen der Bil der, einen weißlichen Ueberzug oder sogenannte« Schtm- »ul bewirkt hatte, so weit verschwunden, al» u«s« Klima Telegraphische Uachrichten. Frankfurt, Freitag, 3. Juni, Lbendt. (lieber Berlin.) Ueder die gestrige Sitzung der Londoner Eovferruz find hier folgende, angeblich zvvrrlLsfige Nachrichten eingegavgra: Die neutralen Mächte haben bezüglich der von ihnen vorgrschlagenen Lhei« lnvg Schleswig» die Schleilivie und daS Verbot, auf dem abgetretenen Territorium Befestigungen und Hafeubaaten auzulegru, feftgehalteu, die von deutscher Seite dagegen vorgeschlagene Apenrader Grenzlinie aber einstimmig adgelehnt, ebenso haben fie die von deutscher Seit« propouirte Befragung der Bevölkerung abgklehut. Sine Verlängerung der Waffenruhe ist angeregt worden, Dänemark will jedoch erst Montag darüher sich erklären, falls ihm dtS dahin eine ArirdeuSbakS srfichert erscheint. Der „Postzeitung" wird au» London telegrapyirt, daß die Vertreter Dänemarks die Verlängerung der Waffen ruhe verworfen, auf daS Andringen der neutralen Mächte, während Oesterreich und.Preußen sich an der Debatte nicht betheiligten, aber versprochen haben, bis Montag für entgegenkommende Instructionen zu sorgen. Ein Londoner Telegramm der „Schl. Ztg." meldet: Die dänischen Bevollmächtigten nahmen daS Princip de- englischen TheklungsvorschlageS unter den von England am 28. Mai aufgestellten Bedingungen an, verlangten übrigen» die Linie Eckernförde-Friedrichsstadt. Die deut schen Bevollmächtigten proponirten die Linie Apenrade- Tondern. Angesicht» de» lebhaften Widerspruche» von Seiten der Neutralen erklärten die deutschen Bevollmäch tigten, wegen der Linie FlrnSburg-Tondern Instructionen einholen zu wollen. Eine Befragung der Bevölkerung wegen der Grenzlinie wurde nur von Preußen verlangt. Alle Andern, auch Oesterreich, waren dagegen. Die Waf fenstillstandsfrage ist auf Montag vertagt. Der „Boh." wird auS Wien trlegraphirt: Die letzte Eonfrrenzsitzung hat in der Sache selbst nicht» gefördert. Im Uebrigrn hat Dänemark den Waffenstillstand zuge geben, aber unter unannehmbaren Bedingungen. Des halb haben die deutschen Mächte die einfache weitere Waf fenruhe beantragt, deren Annahme in der nächsten Sitzung gesichert scheint. Frankfurt, Sounabend, 4. Juni. (Urber Ber lin.) Der gesetzgedrube Körper beschloß gestern in einer geheimen Sitzung auf Antrag d«S Senats den Beitritt zum Zollverein unter dem Vorbehalt' deS Beitritts von Knrhessen und näher zu bestinr «euder finanzieller Lortheile. FlenSburg, Freitag, 3 Juni, Abends. Di' „Nordd. Ztg." meldet: Bei der heute stattgefua denen Neuwahl d«S hiesigen (unterm 13. Mai vor den Civilcommissaeen mit aufgelösten) Deputirtencok- legtumS hat der Gkderthril 12 deutschgefiunte Di- putirte gewählt, der Rordertheil dagegen 1 deutsü« grfiuuteu, 2 zweifelhafte und S dem Gesammtstaale anhäugende Drputirte gewählt. Bern, Freitag, 3 Juni. Der vom Bundet- rathe als außerordentlicher Commissar nach Base land abgesandte Vicrpräfident Schenk ist von dock mit der allseitigen Versicherung wieder hier angk- kommen, daß keinerlei Ungesetzlichkeiten vorfttllri. Die Stimmung ist ruhig und besonnen. Dresden, 4. Juni. Zu den gestern aus Brüssel und London veröffent lichten Telegrammen über die Sitzung der Londoner Cor- ferrnz am 2. d. M. macht die „Nordd. A. Atg." sie Bemerkung: „Dieselben enthalten theil» ganz unrichtste, thrilS völlig erdichtete Mittheilungen über die in derfl- ben geführten Verhandlungen und bestätigen unsre schm neulich gemachten Bemerkungen über die Unglaubwürdh- keit der über die Londoner Konferenz verbreiteten Naä- richten." — Die Londoner Telegramme über die Vorschläie der beiden deutschen Großmächte meldeten übereinstim mend, diese hätten dahin gelautet, die Herzogthümcr unter die Herrschaft des Herzogs Friedrich zu stellen, falls der selbe seine Erbansprüche zu begründen vermöchte. Trotz dieser Uebereinstimmung kann die „National - Zei tung" aus guter Quelle die Versicherung geben, daß der betreffende Passus in dem österreichisch-preußischen Vorschläge ganz anders gelautet habe ES sei in ihm nur die Rede gewesen vom Herzog Friedrich, dessen An erkennung durch den Bund gesichert sei. (Wir unsrerseits sind nicht in der Lage, beurtheilcn zu können, was an diesen, sowie an den heute vorlie genden telegraphischen Meldungen Wahres oder Falsche» ist, glauben jedoch die Mittheilung der unS von ver schiedenen Seiten zugehenden Telegramme nicht unter lassen zu sollen, um hinsichtlich der „politischen Neuig keiten" hinter den andern größer« Zeitungen nicht zu rückzubleiben; wollen hin indessen ausdrücklich bemerken, daß wir eine Vertretung deS Inhaltes derselben selbst verständlich ihrer Quelle überlass,» müss«» »nd bi, Verantwortung füv ti« Richtigkeit nur sbei denjenigen Telegrammen übernehmen, welche wir als „direkte" be zeichnen. D. Red.) Die neuesten dänischen Blätter sind von Inte resse. Die officiöse „Berl. Tid." äußert sich noch nicht über den von England ringebrachten Vorschlag einer Thei- lungSchleswigs. Dagegen findet „Faedrelandet", das Organ de- Ministerpräsidenten Monrad, diesen Vorschlag weit weniger unannehmbar und verderblich, als die Per sonalunion der Herzogthümer mit Dänemark. Denn die Personalunion habe außer manchen Nachtheilen sür Dä nemark auch den erheblichen, daß die Herzogthümer einen Thronwechsel benutzen werden, um sich einen andern Für sten zu wählen, als den, welchen das eigentliche König reich wählen würde. Personalunion sei gleichbedeutend mit Verlust Schleswigs und Ausrottung der dänischen Nationalität und gänzlicher Trennung beider Herzogthü mer von Dänemark in kürzerer oder längerer Zeit. Diese Ordnung der Frage würde absolut zu verwerfen sein, und ihr müsse man den Krieg bis aufs Aeußerste ver ziehen. „Was aber — so fährt das Blatt fort — wer den wir groß durch die vorgrschlagene Theilung verlie ren? Die Einnahmen werden nicht mehr so reichlich fließen, die letzten zwölf Jahre haben uns aber auch über zeugt, daß wir mit den Holsteinern nicht in Frieden leben können, und wir haben gesehen, es war eine Illu sion, zu glauben, daß holsteinsche Soldaten und Matro sen brauchbar wären. Was Kiel anbetrifft, so ist mit seinem Besitz die deutsche Flotte auch noch nicht geschaf- und der Wechsel der Jahreszeiten rS nur konnte erwarten lassen, und die Verwaltung erblickt auf dieser Seite gar keine Gefahr mehr. Die Aufmerksamkeit und Thätigkeit der Restaurationskunst mußte sich vielmehr nach einer andern Seite richten, auf die Folgen des zunehmenden Alters der Kunstwerke, auf die Sicherung der festen Ver bindung der Malerei mit dem Material, auf welchem sie ausgeführt ist, und auf die gute Erhaltung dieses Ma terial». ES wurde in letzterer Beziehung nothwendig, nach und nach sämmtliche auf Holz ausgesührte Gemälde zu untersuchen und nicht nur die aufgeleimten Querlei sten mit nur eingeschobenen zu vertauschen, sondern dir alten, unzweckmäßig construirten Parquets sämmtlich zu entfernen und neue, zweckmäßig eingerichtete einzuführen. Bei dieser Gelegenheit wurde auch bei vielen dieser Bil der die ganz unnöthige Stärke der Tafeln auf ein rich tige» Maß zurückgeführt und viel ungesundes, von Wür mern zerfressenes Holz beseitigt. Bei fünf Gemälden reich ten die gewöhnlichen Mittel, die losen Farbentheile an zulegen und zu befestigen, nicht mehr auS. Man mußte sich entschließen, die Malerei von dem Holze, auf wel chem sie auSgeführt war, ganz abzunchmen und auf neue Leinwand zu übertragen. Auch das Rentoiliren oder Unterspannen der auf Tuch gemalten Bilder mit neuer Leinwand wurde vielfach in Anwendung gebracht. ES bedarf nur eine» Blicke» auf die werthvollsten Kunst werke unsrer Sammlung, um zu der Ueberzeugung zu gelangen, daß dir Restauration bei un» auf einer hohen Stufe künstlerischer Ausbildung steht und da» höchste Lob sich dadurch verdient, daß der Beschauer über der Wir kung de» Original» die Restauration nicht ganz über sieht. Wa- die Vermehrung der Gemäldesammlung an langt, so hat dieselbe theil» durch Ankäufe und Gcschenke Sr. Majestät de» König», ferner durch Erwerbungen au» de» AuSstellungtsond, durch Stiftungen und Vermächt- frn, die deutsch« Flotte, ist «ine Geldfrage; wenn die Deutschen Geld haben, so können sie sie bauen und bei JaSmund oder Putbu» ist sie unS ebenso nahe, wie in Kiel oder Neustadt. Sicherheit gegen zukünftige Erobe rung-Versuche müssen wir zu erlangen suchen, entweder dadurch, daß Europa unser Land für «in neutrale- er klärt oder durch Anschluß an andere kleinere Staaten." — Ander» urtheilen „Dagbladet" und die „Flyvepost." Bedenke man doch, meint die letztere, waS es heißt, Hol stein und da- Stück Schleswig bis zur Schlei abtrrten! ES sind gerade die reichen Marschgegenden, die fettesten und besten Getreide- und Walddistricte deS Reiches, die Halbinsel Schwansen und Dänischwohld und endlich der Eibercanal, der einzige Verbindungsweg zwischen Ost- und Nordsee. Im Laufe der Jahre wird man noch mehr verlangen, man wird sich wieder auf Sprache und Nationalität berufen und nicht eher ruhen, als bis man bis zur Königsau vorgedrungen sein wird. — „Dagbladet" vom 31. Mai baut zum ersten Male in unzweideutiger Weise auf der Annahme der Annullirung de- Londoner Protokoll» die skandi navischen Pläne auf. „Die Erbfolge in der dänischen Monarchie", sagt das Blatt, „ruht auf der Voraus setzung, daß das 1852 getroffene Arrangement in seiner Gesammthrit aufrecht erhalten wird, und daß die In tegrität dadurch bewahrt wird. Bricht diese Voraus setzung, bricht Europa sein vor 12 Jahren gegebenes Wort, die getroffene Anordnung anzuerkennen, so stürzt damit das ganz« Gebäude zusammen; die Renunciatio- nen der nächsten Erbberechtigten gelten nicht mehr; das Thronfolgegesetz vom 31. Juli 1853 bleibt nicht mehr in Kraft, und König Christian IX. verliert da- Recht, mit welchem er am 16. November v. I. den Thron, nicht den deS Königreichs, sondern den der dänischen Monarchie bestieg. Sollen die deutschen Unterthanen der Krone zu Herren über ihr Schicksal gemacht werten, un angesehen die Tractate und die staatsrechtlichen Forde rungen, so verlangen wir Dänen für uns dasselbe Recht. Wir wollen dann auch frei über unser Schicksal entschei den und unsre Stellung wählen. Wir haben dann das Recht, zu bestimmen, wen wir zum Könige haben wollen, — vorausgesetzt, daß wir nicht eine andere Staatssorm, als die monarchische, verziehen — und zu entscheiden, ob wir einen selbstständigen Staatskörper bilden wollen oder möglicherweise Ersatz für die Schwächung suchen wollen, welche Europas Gewalt hervorgerufen hat, da durch, daß wir uns unser« Nachbarn anschließen und in den Deutschen Bund (?) oder in die skandinavische ^Tluio« Tagesgeschichte. Dresden, 4. Juni. Den 6. d. M. früh 11 Uhr geht eine größere Anzahl Mannschaften der Infanterie, Rei terei und Artillerie mittelst Ertrazugs auf der Eisenbahn nach Holstein ab, zur Ablösung derjenigen Mann schaften der mobilen Armeebrigade, welche ihre gesetzliche Dienstzeit in der aktiven Armee oder eine übernommene Stellvertretung beendigt haben. Die Abzulösendeu sollen den 8. d. M. Mittags gegen 2 Uhr hier eintreffen. * Wien, 2. Juni. Der Separatzug, welcher 500 dänische Kriegsgefangene nach Wien brachte, ist um 1 Uhr 25 Minuten am Nordbahnhofe eingetroffen. Am Perron hatten sich mehrere höher gestellte Beamte der Nordbahn, sowie zahlreiche Stabs- und Oberoffiziere ein gefunden, welche die Angekommenen auf das Freundlichste empfingen. Die Gefangenen sind von der Infanterie, Artillerie und Landwehr, viele derselben sprechen im platt deutschen Dialekt. Sic wurden unter Vortritt und Be gleitung zahlreicher Stabs- und Oberoffiziere, sowie der ganzen Ungeheuern Menschenmasse vom Nordbahnhofe durch die Franzensbrückenstraße, Wcitzgerberftraße, über die Ra- detzkvbrücke nach der Franz Josrphcascrne geführt. Die Eskorte bestand aus 109 Mann Infanterie vom Kaiser Alexander-Regimentc. Später sah man viele der Ge fangenen in kleinen Abteilungen, je von einem öster reichischen Soldaten ohne Waffen begleitet, durch dieStraßen Wiests ziehen. Von den Kriegsgefangenen werden 200 nissr, thrils durch die Aufnahme einer nicht unbedeuten den Anzahl von Gemälden aus dem sogenannten Vor- rathe — einer Sammlung von Bildern sehr verschie denen, meistens geringen Wcrthes, welche von jeher zu dem Bestände der Gemäldegalerie gehörten und in den Jahren 1859, 1860 und 1861 ausgelöst wurde — den wesentlichen Zuwachs von 157 Bildern erhalten, während man sich gleichzeitig von 30 Galeriebildern befreite, die nur Raum in Anspruch nahmen und weder für kunst geschichtliche Forschung, noch in Ansehung der künstleri schen Leistung Bedeutung hatten. Die auf Befürwor tung der Verwaltung angekauften Gemälde sind fast ohne Ausnahme Werke der alten und ältesten Schulen. Zwölf Bilder neuerer sächsischer Künstler wurden aus den Aus- stellungsgrldrrn angekauft. Die Zahl der aus dem Vor rath in die Galerie aufgenommenen Gemälde beläuft sich auf 100 Nummern, von denen hier nur rin Gemälde von Amerighi genannt Caravaggio herau-gehoben wer den mag. Wesentliche Bereicherungen erfuhr durch Ver- mächtntß und Schenkung die Sammlung von Miniaturen. Noch ist zu gedenken, daß die Zahl der die Gemälde galerie Besuchenden seit der Ueberstedelung in da» neue Museum gegen früher in enormer Weise gestiegen ist. Dieselbe beläuft sich jährlich auf mindesten» 60,000 bi» 70,000 Personen. Die Sammlung der Kupferstiche und Hand zeichnungen wurde im Winter 1855 — 1856 tn da neue Museum übergesührt. Wie in dem früher» Cabi« nrt wurden auch hier die Kupferstiche nach der von dem berühmten Kunstforscher und ehemaligen Vorstand der Sammlungen, Hofrath v. Heinecken, ringeführten Rei henfolge nach den Malern geordnet und tn zwölf Haupt klaffen gethetlt, bei der größer» Räumlichkeit de» neuen Local» aber konntm die Handzeichnungrn von den Kupfer stichen getrennt in einem besonderer Saale ausgestellt wer- nach Salzburg, 200 nach Graz und 100 nach Komorn transporttrt. Ptfth, 1. Juni. (E. Orsi. Z.) Fast allenthalben wünscht man die Beseitigung der seit November 1861 stationär gewordenen Unstatthaftigkeitrn in der Admini stration deS Lande- überhaupt und eine eingreifende Re gelung der Gemeindeverwaltungen insbesondere. Wer da» Municipalunwesen in Pesth und Ofen, die deruten Administrationszustände beider Städte und was drum und dran hängt während der letzten drei Jahr« in der Nähe gesehen hat, der muß wünschen, daß endlich mit entschiedenem Ernste aufgeräumt werde. In Ofen müssen Beamte und Diener oft 3 bi» 4 Monate vom Eigenen leben, weil in der städtischen Kass« auch nicht ein rother Heller zu finden ist, ein Umstand, der auf die Moralität der Bediensteten nicht eben vortheilhaft ein fließt. In Pesth zeigen sich Mißstände anderer Art. Hier herrscht, weil die Leitung eine total ungenügende ist, Willkür und Confusion nach allen Seiten hin; di« Ge meinde hat keine Vertretung, und der Bürgermeister stellt sich damit zufrieden, daß eine kleine Anzahl von Bür gern, die aber leider nicht populär sind, aus Gefälligkeit sich herbeilasscn, in sogenannten Commissionen, die sich systemlos bilden, die Angelegenheiten der Stadt zu be- rathen. li Berlin, 3. Juni. Erft am Sonntag bcgiebt sich Se. Maj. der König nach Stettin und Swincmünde. Im Gefolge des Königs wird sich auch der Ministerprä sident befinden. Morgen reisen die kronprinzlichen Herrschaften voraus. Die Parade in Stettin wird Se. königl. Hoheit der Kronprinz al» Höchstcommandirendcr de» 2. Armeecorps commandiren. — In allen miliiäri- schen VerwaltungSzwcigen ist der kurzen Ruhe durch den Waffenstillstand jetzt die allerlebhafteste Thätigkeit gefolgt. Die beurlaubten Soldaten und Offiziere der Operations armee kehren täglich in so großen Massen auf den Kriegs- schauplatz zurück, daß namentlich die Courierzüge der Hamburger Eisenbahn kaum alle Fahrgäste befördern können und der Verkehr auf jener Bahn den höchsten Grad seit ihrem Bestehen erreicht hat. Der Höchstcom- mandirende der allitrtcn Armee, Prinz Friedrich Karl, hat jüngst mit Sr. Maj. dem Könige eine stundenlange Unterredung gehabt, welche sich auf den Operationsplan für die event. Wiederaufnahme der Feindseligkeiten bezogen haben soll. In Verbindung damit steht die Herbeirufung mehrer Offiziere vom Generalstabe des Prinzen Friedrich Karl. — Die hiesige städtische Schuldeputation hat jetzt einen neuen Lehrplan für die Elementarschulen l»ss«n, welcher im nächsten Wintersemester eingesührt werden soll und von Fachmännern belobt wird. — Die Unterredung, welche der Ministerpräsident am Mittwoch Abend im auswärtigen Amte mit dem Herzog Friedrich von Schleswig-Holstein hatte, dauerte drei volle Stunden. — Die Aeltesten der Kaufmannschaft in Magdeburg haben dem Kronprinzen für die Kro nPrinz stift ung die Summe von 3221 Thlr. überschickt. Stettin, 2. Juni. (O.-Z ) An der heutigen Börse lag eine Adresse an den Ministerpräsidenten v. Bis marck zur Entgegennahme von Unterschriften auf, worin es heißt: „Unsre Interessen werden durch eine Wieder aufnahme der Blokade am 15. Juni lange nicht so erheblich geschädigt, als durch eine auf kurze oder unbe stimmte Zeit verlängerte Waffenruhe, und so groß auch die Opfer sind, die eine erneuerte Blokade uns auferlegt, wir bringen sie freudig, wenn dadurch jeder spätere An laß zu einem Kriege mit Dänemark aus den jetzt vor liegenden Ursachen vollständig beseitigt wird." Die Adresse fand zahlreiche Unterschriften, darunter viele der größten Handelsfirmen. Strzelno, 1. Juni. (Ostd. Z.) Gestern früh fand in der Nähe von Siedlimowo an der russischen Grenze das längst erwartete Duell zwischen dem russischen Oberstleutnant Nellidof und dem preußischen Hauptmann v. Wenning statt. Der Russe soll endlich zur Annahme des Duells durch daS Drängen seiner Kameraden und, wie Einige sagen, durch den ausdrücklichen Befehl deS Generals Grafen v. Berg bewogen worben sein. Um den. Bestrebt, die Sammlung zugänglicher zu machen und ihr eine größere Nutzbarkeit zu geben, ohne dadurch die Werke zu gefährden, hat man einen großen Theil derselben, 700 Kupferstiche und über 300 Originalhand zeichnungen, unter GlaS ausgestellt. Der Schatz von Handzeichnungen und Kupferstichen wurde seit der Er öffnung im neuen Museum durch Ankäufe und Schen kungen ununterbrochen vermehrt und vervollständigt. Da neben wurden verschiedene große Prachtweik«, Aahn's u. Ternite'S Werke über Pompeji, die Publikationen der Arundel-Society u. s. w. angeschafft, ebenso die Biblio thek der Sammlung bereichert. Ein neuer, sehr nütz licher Zuwachs ist der Sammlung durch die Anschaffung photographischer Nachbildungen entstanden. Die erste Veranlassung, Photographien nach Originalzeichnungen Raphael'» zu sammeln, gab da» Geschenk de» hochseligen Prinzen Albert (Gemahls der Königin von England), welcher eine Anzahl derselben au» der Sammlung zu Windsor hatte photographiren lasten, um Folgen davon an die Besitzer anderer Zeichnungen desselben Meister» zu versenden und gleiche Wiederholungen zu veranlassen. An diese reihten sich die Nachbildungen der Florentiner Handzeichnungen, dann Geschenke gleicher Gattung von Basel und Kopenhagen. Da sich eine Erwiederung die ser Geschenke al» Wünschenswerth zeigte und häufig Pho tographien nach Zeichnungen der k. Sammlung verlangt wurden, so erthrilte da» Ministerium de» k. Hause» den Auftrag, 100 der vorzüglichsten Originale zu photoara- phiren und diese Eopien, nachdem die ringesandten Ga ben reichlich vergütet worden, zur Vermehrung de- Dis positionsfonds zum Verkauf zu bestimmcn^wa» auch mit bestem Erfolg geschehen ist. Al» rin Act^r Pietät und väterlichen Fürsorge ist endlich der Entschluß Sr. Maj. de» König« hervorzuhebea: da» tn der Mitte de« vori- gen Jahrhundert» begonnene „Galeriewrrk" wieder auf-
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