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Dresdner Journal : 16.08.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186408161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18640816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18640816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1864
- Monat1864-08
- Tag1864-08-16
- Monat1864-08
- Jahr1864
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- Dresdner Journal : 16.08.1864
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802 allgemet« gehaltener, durch die schleSwig-holsteinsche An- arlrgenheit hervorgrruscner Mahnungen erblicken können." Nürnberg, II August. (D. A. Z.) Gestern und heute tagte hier die von dem Börsenverein der deutschen Buchhändler berufene Commission zur Berathung deS BundesgcsctzentwurfS zum Schutz der Urheberrechte an literarischen Erzeugnissen und Werken der Kunst. Zu der Konferenz hatten sich die meisten Mitglieder der beiden Commissionen eingefundrn, welche 1855 und 1857 denselben Gegenstand in Leipzig brrathen hatten und aus deren Berathungen der dem Bundestag und der königl. sächsischen Regierung vorgelrgte Gesetzentwurf hervorge- gangen war. Die Konferenz beschloß nach speciellcr Durchgchung des neuen Gesetzentwurfs, das Ergebniß ihrer Kritik der sächsischen Regierung mitzutheilen und dieselbe zu ersuchen, dafür zu wirken, daß ein derartiges Gesetz baldmöglichst und in allen deutschen Staaten pu- blicirt werde. Karlsruhe, 13. August. Die „Karlsr. Ztg." thcilt den auf den Hirtenbrief des Erzbischofs vom 19. Juli d. I. in Betreff des Gesetzes über die Aufsichtsbehörden für die Volksschulen erfolgten Erlaß mit, welchen das großherzogliche Ministerium des Innern hieraus unterm 11. d. M. an das erzbischöfliche Ordinariat ge richtet hat. Es wird darin das Hirtenschreiben als „eine Kette unwahrer Angaben, entstellter Mittheilungen und jeden Grundes entbehrender Ueberlreibungen" bezeichnet urrd schließlich gesagt: »Dir Regierung selbst wird unbeirrt ein verfassungsmäßige» und wohlthätiges Gesetz, welches den Staatsangehörigen ein neues und edles Recht gewährt, durchführen, und wenn cs gelingen sollte, die katholischen Geistlichen der Schule zu entfremden, um so mehr bemüht sein, anderweitigen Ersatz zu gewinnen. Sie wird, auch wenn etwa Geistliche sich der Theilnahme am OrtS- schulrath enthalten und damit die Schule zu schädigen suchen sollten, dennoch die religiöse Seite der Schule in echt christlichem Sinne aufrecht zu hallen wissen, und sie wünscht innigst die Er leuchtung Derer, welche im verblendeten Sinne den Versuch machen wollen, durch Verletzung heiliger Pflichten ihre selbstsüchtigen und fanatischen Zwecke zu erreichen. Wenn aber von der Kirchenbe- hörde ein förmlicher Kamps gegen das Gesetz angekündigt und begonnen werden will, so mögen die Folgen davon Die treffen, die ihn heraufbeschworcn haben und Mittel gebrauchen, welche nur die gänzliche Erschütterung ihrer eigenen Autorität herbei führen müssen. ES wird dabei nicht der Hinweisung bedürfen, daß es sich der demselben nicht um die Verttzcidigung eines ver meintlichen gesetzlichen Rechts handelt, sondern um eme Aufleh nung gegen das Gesetz selbst, welche die großherzogliche Regierung mit den ihr zu Gebote stehenden gesetzlichen Mitteln zurückzuwcisen wissm wird. (Gez.) A. Lamey." Meiningen, 12. August. (R. Pr. Z.) Die gebrachte Nachricht von dem erfolgten Rücktritte des Staatsmini sters v. Krosigk entbehrt der Begründung. Hr. v. Kro sigk leitet als Minister nach wie vor die Geschäfte. Frankfurt. Ueber die Bundestagssitzung vom 11. August lautet die offizielle Mittheilung: In ihrer heutigen Sitzung beschäftigte sich die Bundesversammlung mit Berichten der Bundesciviicommissarc in Holstein über verschiedene administrative Gegenstände, inglcichcn mit weitern Berichten des Generals v. Hake über die Vor gänge in Rendsburg. Sämmtliche Berichte wurden zur weitern Behandlung an die vereinigten Ausschüsse ge wiesen. Außerdem wurden Beschlüsse gefaßt über Auf hebung deS auf den Grund des Bundesbeschlusses vom 2. Juni d. I. erlassenen Verbots der Ausfuhr von Pul ver und Munitionsgegenständcn aus den deutschen Nord- und Ostseehäfen, ferner über ein Pensionsgesuch eines Offiziers der ehemaligen schleswig-holsteinschen Armee und über Festungsangelegenheiten. Eine Regierung erstattete Anzeige über die Einführung der Zusatzbestimmungen zu kamen noch Vorlagen über die Bundesstnanzen und meh rere Eingaben von Privatpersonen zur Erörterung. — In der BundcstagSsitzung vom 4. August ist dem holsteinschen Ausschüsse bekanntlich ein Antrag der kur fürstlich hessischen Regierung in Betreff der vom Prin zen Friedrich Wilhelm von Hessen erhobenen An sprüche auf sofortige Anerkennung als Herzog von Lauenburg und Uebcrlassung der Regierung in diesem Herzogthume überwiesen worden; es ist mit diesem An träge eine Eingabe des Prinzen Friedrich Wilhelm über reicht worden, welche aus Nenndorf, 22. Juli, datirt und von sieben Anlagen begleitet ist. Die „Ndd. Allg. Ztg." giebt nunmehr folgende Analyse dieser Eingabe: »Der Prinz erklärt in dieser Eingabe, daß er nur mit schwe rem Entschlüsse dein Verzicht seiner verstorbenen Mutter, der Landgräfin Louise Eharlotle von Hessen, auf ihre Erbrechte an die Krone Dänemark, das Herzogthum Laucnburg, die früher» schauenburgischen AUodialbcfitzungcn und die frühen» Plönfchen Lande in Holstein und mit ausorücklichcr Bezugnahme aus alle Elauscln der Verzichtsurkundc beigelreten sei, und nur darum, weil in der Darbnngung eine- so großen und schmerzlichen Opfers von seiner Seite das einzige Mittel erkannt worden, womöglich die Integrität der dänischen Monarchie zu erhalten. Die Eingabe weist, um darzuthun, daß die Erreichung dieses Zieles die Vor aussetzung und ausdrückliche Bedingung des beiderseitigen Ver zichts gewesen, aus eine hierauf bezügliche Stelle in der betreffen den Urkunde hin, sowie aus die Worte, welche der Prinz am IS. Juli 1851 an die Mitglieder des dänischen Staatsraths ge richtet und aus ein Schreiben, welches er unterm S. August des selben JahrcS eben diesem Eolleaium hatte zugehen lassen. AuS allem Diesen wird gefolgert, daß, sobald der zur Erhaltung der münze, die dem geschilderten Elend gegenüber zwar un endlich wenig, aber mehr war, als man gewöhnlichen Bettlern zu geben pflegt. Aber die Italiener sind Mei ster in der Verstellungskunst und ich bereute cS schon im nächsten Augenblicke, daß ich mich nicht mit einer Kupfer münze von 5 Ccntrsimi abgefunden hatte, denn in dem eigenthümlichcn Blicke und Gesichtsausdrucke, womit meine Gabe empfangen, in dem Tone, ,,ßr»-.io, lSixnorv" gespro chen wurde, schien mir fast eine Art triumphirendcn Hohnes über die Leichtgläubigkeit des Foresticre zu liegen, der sich so schnell durch eine leicht erfundene Geschichte hatte bc- thvren lassen. Man darf in Italien, so viel wirkliche» Elend hier auch herrschen mag, nicht jedes bleiche schmerz hafte Gesicht für ein Wahrheitszeugniß irgend einer Jam mergeschichte halten, deren ewiger Refrain die hingchal- tene Hand ist, und ick wußte, indem die Bettlerin sich schnell entfernte, daß ich diese Lehre außer Acht gelassen hatte. (Fortsetzung folgt.) f Literatur. Da» im Verlag von Ferd. Dümmler in Berlin erscheinende „Magazin für die Literatur de» Ausland«»" enthält in seinem Juliheft u. a. folgende größere lesrnSwcrthc Aufsätze: England. Par teien und Aussichten im Parlament. — Die alten höl zernen Wäll« Englands und die neuen Panzerschiffe. — Der Cityverkehr London». — Barbara'» Geschichte von Miß Edward». — Frankreich Pariser Bilder. Na poleon «nd die Veilchen. — Victor Hugo'» kleinere Schriften. — Di« Pariser Theater und die civilisatorische Mission Frankreich». — Zur Statistik des Selbstmorde». — Italien und dir Italiener nach statistischen Mo menten. Da» Ministerium Rteasoli. — Der römische Musenalmanach. — Griechenland. Ein neugriechische» (politisch«») Gedicht. - Schweiz. Die Sletscherbil- -ung, nach einer geologischen Vorlesung von Agassiz in Integrität der dänischen Monarchie g,schlöffe»« Londoner Vertrag seine Giltigkeit verloren habe, a»ch jene Aerzichlleistungen recht lich vollkommen bedeutungslos geworden seien und daher alle SuccefsionSrechlk de» Prinzen sofort wieder in volle Kraft und Geltung treten müßten. Da nun der Londoner Vertrag al» eine mögliche Grundlage zur endlichen Beilegung de» dennaligen Strei te» bereit» allseitig von dm Mächten ausgegeben wordeiz. so sei «S offenbar, daß die Bedingung, unter welcher er t d«r PtMtz) aus leine Erbrechte verzichtet habe, nicht erfüllt sei, noch auch in Er- stillrm» gehen wero«. Mgltch bestand«« feine stunmtltch« Kron erb,echte gerate »iebar in derselbe» Vollständigkeit und Integrität, wie vor der AttSstcldmg de» Verzicht», «nd werd« otr hohe^un- derversammluna, vclche ja «bnehin «iemel» den Londoner Ver trag als recht»destä»dtg anerkannt hab«, es daher «ur dollkommeu gerechtferiigi stutzen, wenn er in diesrr Versammlung die Erklä- rung niederlege, daß er sich als der nächste legitime Erbe der dänischen Krone, des Herzogthum» Lauenburg und der übrigen, zu der dänischen Krone und dem dänischm König-Hause gehörigen Länder und Besitzungen für berechtigt erkenne, die königliche und herzogliche Krone, sowie das Souveränetälsrecht in allen vorbe zeichneten Ländern und Besitzungen als bereits von Rechtswegen und unmittelbar an ihn übcrgegangen zu betrachten." In Betreff der Ansprüche des Prinzen Friedrich Wilhelm von Hessen werden von der „D.A.Z." drei ältere bezügliche Aktenstücke mitgetheftt. Das erste ist die Cessions- und Verzichtsurkunde des Prinzen vom 18. Juli 1851, das zweite die Ansprache des Prinzen an die Mitglieder des dänischen StaatSraths, welche ge kommen waren, ihm ihren Dank auszusprechen, daS dritte rin Schreiben des Prinzen an den dänischen Staatsrath vom 9. April 1851. In dem letzter« wird hervorgrhoben, daß der Verzicht des Prinzen an die Bedingung geknüpft sei, daß die dänische Monarchie bis zur Elbe, einschließ lich der Herzoglhümer Holstein und Lauenburg, in ihrer Integrität erhalten bleibe. Paris, 12. August. (K. Z.) Die Entscheidung über den Streit zwischen der Suezcanalgesellschaft und dem Vicekönige von Aegypten ist von allen Bethetligten acccptirt worden und selbst der Hof von Konstantinopel hat sich mit den einschlägigen Festsetzungen einverstan den erklärt. — Der Abend-„Moniteur" kündigt heute an, daß der Prinz Humbert, ältester Sohn des Königs von Italien, nach der Schweiz und Deutschland abgereist ist. Der Prinz, welcher von zwei Adjutanten, dem Ge neral de Revel und dem Obersten Sonnaz, und zwei Ordonnanzoffizieren begleitet ist, wird nach seiner deutschen Reise nach Paris kommen. — In auswärtigen Dingen stehen die Berichte auZ Mexico heute obenan. Sie gehen bis zum 9. Juli. Die Zufriedenheit mit der neuen Ordnung ist im Zu nehmen, und man verspricht sich Gutes von den Aus schüssen, welche Kaiser Mar aus den angesehensten Män nern zusammengesetzt hat. Diese Ausschüsse haben die Vorarbeiten zu der neuen Reichsverfassung unter den Hän den; ihre Berichte sollen Ende September oder anfangs October dem Kaiser vorgelegt werden, so daß bis Januar 1865 die neue Constitution erscheinen und im März ins Leben treten kann, wofern der Bürgerkrieg nicht noch einen Strich durch die Rechnung macht. Am 25. Juni erschien ein Decret, worin die Kaiserin Charlotte als Reichsregentin für den Fall, daß der Kaiser stürbe oder in die Lage käme, die Zügel der Regierung nicht selber führen zu können, eingesetzt wird. In Betreff der innern Lage des Landes wird gemeldet, daß der Gesundheitsstand der Truppen gut ist und 9000 Mann Franzosen für October sich zur Heimkehr fertig machen; an deren Stelle rücken in die Besatzungsorte Truppen der Fremdenlegion, deren Organisation fertig ist. Außer den Jnfanterie- und Jägerregimentern, so wie den Artillerie, Genie- und Traincoinpagnicn, die vollständig heimkchren, werden im- r^rrvvrr orrvrr« anry aicr virirnMn, vcren Llienstzcir mit dem 31. Deccmber d. I. abläuft, entlassen. In Mexico treffen fortwährend Deputationen ein, und der Kaiser hat versprochen, daß er im Januar mit der Kaiserin eine Rundreise durchs Land machen werde, die acht Wochen dauern soll. — (?R.-Z.) Bekanntlich waren im Juni v. I. auf Befehl der polnischen Nationalrcgierung dem Staatsschätze in Warschau polnische Pfandbriefe im Werthc von drei Millionen Rubel entwendet, dieselben aber durch Ver öffentlichung der Nummern von Seiten der russischen Re gierung entwerthet worden. Der Pole Frankowski, von der polnischen Nationalrcgierung in Paris beglau bigt und mit wichtigen Missionen in London und Paris betraut, soll nun, um diese Papiere dennoch in Circu- lation zu setzen, die Nummern derselben gefälscht haben, und da er einen Theil derselben in Frankreich verkauft, so wurde er unter der Anklage, die Nummern von pol nischen Pfandbriefen gefälscht zu haben, vor den Asstscn- hof gestellt. Die Untersuchung stellte heraus, daß er zwei Mitschuldige hatte, von denen der eine, Ferd. Faucheur aus Verviers, flüchtig ist. Frankowski selbst behauptete, die Papiere gefälscht erhalten zu haben. Er giebt jedoch zu, daß er dieses gewußt, sie aber doch verhandelt habe, weil er den Befehlen der polnischen Regierung, von wel cher er sein Mandat gehabt, habe nachkommen wollen. Die Geschwornrn erklärten in der gestrigen Assisensitzung Frankowski unter Zulassung mildernder Umstände für Amerika. — Eine Stimme aus der französischen Schweiz für Schleswig Holstein. — Deutschland. Beiträge zur volksthümlichen Sprachkunde. I. Zur Lösung des Rälh- sels Mezzofanti. — Der deutsche Nord- und Osteccanal. — Aus Schinkels Nachlaß. Schinkel als Künstler und Kunstphilosoph — Fremde Ortsnamen in Deutschland. — Friedrich von Raumer als Literarhistoriker. — Der biographische Roman. — Ein Gottschcer Volkslied. — Böhmen. BöhmischeChristussagen. — Nordamerika. Die Sanitätscommission der Vereinigten Staaten. — Merico. I. W. v. Müllcr's Reisen in Canada und Mexico. Politische Stimmung der Canadier. Ein Hoff nungsstrahl für die Finanzen de» Kaisers Marimilian. — Ostindien. Neuestes Werk über den Buddhismus. — China. Die menschliche Ungenügsamkeit. (Gedicht.) * Der „Moniteur" stellt in seinen vermischten Nach richten u. A. auch einige Betrachtungen über die Preß - zustände in China an. „Die Bewohner deS himm lischen Reich»," sagt er, „genießen der vollständigen Preß- sreiheit, allein auf ihre Rechnung und Gefahr. Die Obrigkeit, welch« kein Recht hat, irgend eine Veröffent lichung zu verhindern, rächt sich nachträglich mit dem Stock für die Schmähschriften und die beißenden Satyrrn, welche man alle Tage gegen sie lvtzläßt. E» giebt eine große Anzahl von Handpressen bei Privatpersonen, welche die selben gebrauchen und mißbrauchen. In keinem andren Land« der W«lt sind di« Mauern so sehr mit Anschlag zetteln beklebt, wie in China." « Herr l>r. Hermann PrrSber richtet folgende Zu schrift an die Redaktion de» „Frankfurter Journal»": „Ich bin in d«r glücklichen Lage, einen Todtrn aufer- wecken und ihn seinen zahlreichen Freunden wiedrrgeben zu können. Einen Tag nämlich nach d«m laut Bericht de» „Schwäbischen Mercur»" in Bad Kreuznach erfolgten ne schuldig, V«»af Ihn der GrrichtShof zu zwei Jahren G«. fängnttz veturkhrilte; sein Mitangeklagter Barlan aus Saint,s wurde freigesprochen. — Man liest in drr „France": „Mehrere Blätter haben von einer, vom Tui- leriencabinet auSgrgangenen Depesche gesprochen, die mit Bezug auf die letzten, in Hhn H kommcnen Ereignisse i» «dttm 5 sein soll. Wir glaube« zu wifs derartige Tcpesch« an die Vertreter der ßaiser gierung tm Auslande abgegangen Ist." « Part», 13. A-aust. (K. Z.) Der „Rtznite heute bereits zwei Vorläufer zum Napoleon Obersten Marquis de Toulongeon und Graf Lepic wer den zu Brigadegeneralen ernannt; Altmeister Rossini hat auch bereits seinen Großoffizierorden in Sicherheit. Mor gen wird der „Moniteur" den ersten Schub der Beför derungen und Ernennungen in dieser großen Bandange- legenhrit bringen. Unter Anderm wird der Arbeitsmini- fter Behic Großoffizier, der Unterrichtsminister Duruy Kommandeur werden. Von den Herzogs- und Grafen kronen und ähnlichen Brosamen von deS Kaisers Tische ist «S wieder still. Am dankbarsten werden die 767 Opfer der strengen KriegSartikel sein, welche zum 15. August der kaiserlichen Gnade theilhaftig werden; 491 Militär sträflingen wurde der Rest, 276 andern rin Theil ihrer Strafzeit geschenkt. — Heute um 1 Uhr fand in d«M großen viereckigen Saale des Louvre die Vertheilung der Preise an die Aussteller, deren Werke auf der letzten Ausstellung eine Auszeichnung erhielten, und an die Zöglinge der kaiserl. Schule der schönen Künste statt. Der Marschall Vaillant, Minister de» kaiserl. Hauses und d«r schönen Künste, welcher der Feierlichkeit Vorstand, eröffnete dieselbe mit einer einfachen und warmen Rede. Große Begeisterung erregte die Ankündigung desselben, daß der Kaiser einen fünfjährigen Preis von 100,000 Fr. für das verdienstvollste Kunstwerk auSgesrht habe. Dieser Preis führt den Titel: „tlenock prix cko l'kmporvuv" und wird aus der Privatkasse des Kaisers bezahlt. Nur fran ¬ ken aufgeben müsstn. Aber mit Ehren gehl Ihr au» dem Kampfe hervor. E» soll anerkannt »erden, daß die Ausgob«, welche -nech von Anfang an gestellt wurde, mehr al» schwierig war; gegen über den feeren zweier Großmächte wäret Ihr nur eine kleine Schaar. Jede Hoffnung aus Hilfe schlug fehl, die Uedermacht des Feinde- zwang Euch zum Rückzüge, aber weder diese Ueker- machl noch dre Strenge des Winters brach Euer« Muth. Em pfangt daher, ehe Ihr Euch trennt, den Dank Euer» König-. Mit tiefer Bckümmcrniß bin Ich Euern schweren Ansttengungen gefolgt, mit schmerzerftUle« Stolze hab« Ich Eure Lharen ge sehen. Bewahrt auch während Eurer friedlichen Beschäftigung die Ruhe und die Selbstaufopferung, welche Ihr im Kannst be wiesen habt, bewahrt vor Allem die Liebe zu Euerm König und zu Euerm Baterlande, welche Euch bi-her geleitet hat.' Unter dem Beistände der Vorsehung wird Dänemark noch eine glück lich« Zukunft hoffen können, wenn auch die nächst, Zeit sich dun kel und drohend erweist. Seid im Frieden, was Ihr im Kampfe gewesen, und Ihr werdet zum Dohle de» Datcrlande- Verträgen, wie Ihr bisher bestell Ehre ausrechl erhalten habt. Kopenhagen, den «. August IA>4. Ehristt«« L." — Vorgestern kam im Reichsrathsvolksthing die Pastor Birkcdal'sche Interpellation an den Ministerprä sidenten (Verhandelt das Ministerium auf Bast» der Ab tretung ganz Schleswigs mit dem Feinde über den Frie den? Beabsichtigt das Ministerium dem Reichsrathe die Fricdensgrundlage zur Bestätigung vorzulegen, bevor hie Ratification staltfindet? Hat das Ministerium Recruten beurlaubt und überhaupt solche militärische Anordnungen getroffen, welche den Frieden voraussehen?) zur Sprache. Der Interpellant bedauerte nicht den Verlust Holstein- .1 die Armee noch tzereft iß, tzea Kaintzs ae«iz Keind jortsu- setzen; ahn der Ausgang steht nicht in Innrer Macht, uud ryäh- ^lend de« Kampf«» ist 1- ' 5 " - walt de» A«nde» und leide« unter einem Druck«, welcher Ktzigen Vernichtung führen wird. De-Hald mußte eine Bee ,H»s Kampfe- gesucht werden, .^sLande-therlen, welche seit uralter Zeit zu Dänemark gehört«« und . mit denen feder dänische Herz verknüpft war. Für Such, Sol« M.S-tzchen! ist der AuSgang der Kampfe- doppelt schmerzlich; Ihr gv: di»' kämpftet und Euer Blut floß für die Sache, welche wir jetzt Ha ¬ ien de» Krieg«, i-v», — ... , zurück. Der Krieg hai^.iu schwerer» muß der Friede Baterlande- erheischt, denN,l7k zuziehen. Ich weiß, EuerMx die Arme« »och tzereil iß, der größere Lhril »e» Land«» in der Ge- - —-zur bal len Vernichtung führen wird. Deshalb mußte eine Beendigung tzzs Kampfe- gesucht werden, wem« auch durch Abtretung von mitt zösische Werke können denselben erhalten. Er wird zum ersten Male im Jahre 1869 vergeben werden. Aus Madrid, 13. August, wird tclegraphirt: „In folge einer auf dem Kriegsministerium abg«haltenen Con- ferenz ist die Stadt Oviedo dem General Prim vom heutigen Tage an als Wohnsitz angewiesen worden." Brüssel, 12. Aug. (K. Bl.) Der große Wahlkampf des gestrigen Tages ist, wie schon telegraphisch bekannt ward, zu Gunsten des Ministeriums ausgefallen. Die Opposi tion verlor drei Stimmen zu Brügge, zwei zu Gent, eine zu Charlcroy, eine zu Namur und eine zu Soignies, ge wann dagegen eine zu Alost, eine zu Tongern und eine zu Waremme, so daß der Verlust im Ganzen fünf Stim men beträgt und die ministerielle Partei in der Kammer der Abgeordneten gegenwärtig 64, die der Opposition 52 Stim men zählt. Turin, 10. Juli. (F. I ) Der Justizminister Pisa- nelli hat an alle k. Staatsbehörden ein Circular erlassen, in welchem dieselben aufgefordert werden, mit aller Festig keit gegen den mit jedem Tage sich mehrenden Unfug der Duelle einzuschreiten und dem Gesetze bei jeglicher Ueber- schreitung die gebührende Achtung zu verschaffen. London, 13. August. (K. Z.) ES ist abermals die Rede davon, die Stelle des Bicekönigs von Irland ganz abzuschaffen. Drr Posten ist bekanntlich eine reine Sinecure, wenn auch nicht die allerangenehmste, und wäre längst cingezvgen worden, wenn man nicht fürchten würde, di». ocinal- dabci ihren Prosit haben, tödtlich zu beleidigen. Um den jeweiligen Vicckönig kümmert sich außer diesen Dublinern kein Mensch im Lande, ja, unter Hunderten weiß oft kaum Einer den Namen dieser allerhöchsten Person. Denn er hat nur bei gewissen Gelegenheiten zu repräsentiren und einen gewissen Hofstaat zu halten, während die eigent lichen Ncgierungsgcschäftc von London auS, vermittelst des Staatssecretärs, geleitet werden. Secretär ist gegen wärtig Str Robert Peel und Vicekönig Lord Carlisle. DeS Letzter« Amtsepochc nähert sich ihrem Ende, und die Regierung scheint zur Stunde noch keinen passenden Nach folger für ihn gefunden zu haben. — Am vorigen Mitt woch langte der Herzog v. Newcastle auf seinem Land gute Clumber-Park in Noltinghamshtre an. Sein Ge sundheitszustand hat sich dem Vernehmen nach bedeutend gebessert. — Die Mormonen haben in den letzten Ta gen hier mehrere große Meetings abgchalten, angeregt wahrscheinlich durch Brigham Boung den Jüngern, der in Gesellschaft mehrer anderer „Heiligen" vor Kurzem aus Amerika angekommen ist. Auf dem letzten Meeting ist beschlossen worden, daß besagter Brigham Noung jun. als Apostel und europäischer Präsident diesseits des Oceans, sein Vater aber, wie bisher, als Präsident der Mormonen aller Welt in Utah bleiben solle. Kopenhagen, 11. August. (H. N.) Die bereits tele graphisch erwähnte Proclamation des Königs an das Heer lautet wörtlich: „Soldaten! Der Kampf ist beendet! Von den blutigen Tha- Tode des lyrischen Dichters Emil Rittershaus schrieb mir dieser einen fröhlichen, Gesundheit und langes Leben ver sprechenden Brief von seinem Wohnorte Barmen auS. Frankfurt, 12. August 1864." 1° In Pistoja hat ein Soldat in den Ruinen eines Klosters einen großen mit Figuren reich verzierten silber nen Pocal aufgcfunden, der von Kennern als Werk des Benvenuto Celli ni erklärt worden und bedeutenden Kunstwerth besitzen soll. O Die Wiener Schauspieler, welche in den letzt verflossenen Wochen in dem Friedrich-Wilhclmstädter Theater zu Berlin 32 Vorstellungen gaben, haben eine Gesammt- einnahmc von 15,000 Thlr. erzielt. Das Hilfspersonal der Bühne erhielt durch sie ein Douceur von 108 Thlr. -f Durch festländische Blätter lief unlängst die Nach richt, König GcorgioS von Griechenland habe bei sinem Besuche in Missolunght eine Reparatur von Lord By- ron'S Grabmal angeordnet. Diese Notiz ist auch in englische Blätter übergegangen, welche am ehesten wissen mußten, daß der Dichter in England begraben liegt, und zwar in der Familiengruft der Byron'S, km Dorfe Huck- nall, unfern der Newstead-Abtei. In Missolunghi hat Byron also nur ein Kenotaph. Wie die „AugSb. Allg. Ztg." hierzu bemerkt, liegt jener Jrrthum übrigens auch einem Epigramm Platen'S zu Grunde. -s Die von verschiedenen Zeitungen gebracht« Nach richt, nach welcher drr Componist Gounod wahnsinnig geworden sein sollte, wird von Pari» au» auf da» Ent schiedenste widerrufen. Gounod soll sich einer vorzüg lichen körperlichen und geistigen Gesundheit erfreuen. * I. G. Kohl, ber berühmte Reisend«, scheint sich auf rin andere- schriftstellerische» Feld begeben zu wollen. Da» Cotta'sche „Morgenblatt" bringt von ihm einen größer« Aufsatz, drr sich mit der Charakteristik drr mensch- ltchrn Stimm« brschäfttgt. Lauenbnrgs, wohl aber die Lostrennung der dänischen Schleswiger von Dänemark. Die Beurlaubung der Rc- cruten und der grsammtcn Litern Mannschaft werde die Wiederaufnahme des Krieges unmöglich machen. Endlich habe lediglich das neue Erbfolgegesctz die LoSrcißung deS Hcrzogthums Schleswig von der dänischen Krone vekan- laßt? Hierauf erwiderte der Ministerpräsident Geh. Rath Bluhme ungefähr Folgendes: Könne daS Ministerium vortheilhaftere Bedingungen ermöglichen, als die in den Präliminarien enthaltenen, so werde dasselbe die Gele genheit sicherlich nicht unbenutzt vorübergehen kaffen. Eine gesetzgebende Versammlung könne sich nicht an Friedens verhandlungen bethciligcn. Die Nichtbeurlaubung der Truppen wäre unrichtig, da der Landmann behufs Ernte arbeiten deren Beistandes dringend bedürftig sei. Die großen Verluste Dänemarks seien allerdings zu bedauern, allein wer könne Geschehenes rückgängig machen? Für die Regierung sei die Befreiung von den StaatSgeschäf- ten nur eine Erlösung, und möge sich deshalb Jeder zur Uebernahmc des Ministeriums melden, der cs auf fein Gewissen nehmen wolle, auch Dänemark zu opfern, weil Schleswig verloren. Er (Bluhme) könne Solches nicht verantworten. Außerdem sprachen der Professor Ham- merich, Professor Steen und der Grvssirer Adler im In teresse Birkedal's, Pastor Haß aus Jütland «nd der Knegsministcr, Generalleutnant Hansen dagegen zu Gun sten des Ministerpräsidenten. Nachdem der Ministerprä- rweit-n »n«« »stt». rath Klein und 14 andern Abgeordneten Abschluß der Debatte beantragt, und der entsprechende Antrag von dem Dolksthing mit 43 Stimmen gegen 34 gutgeheiben. — In der gestrigen Sitzung des Volksthing» kün digte A. Hag« folgende Interpellation an den Ma rineminister an: 1) Weiche Kriegsschiff,: hatten den besvndern Auftrag, Alsen gegen feindlich« Angriffe zu vertheidigeu, namentlich im Alsen- lund? 2) Hal der Eh-l öe» Gefchwaorr- i» den letzten Lag«» vor dem 2V. Juni den Ches» der «ccegrschiffe irgend welchen B«- febl oder Mittheilung, einen bevorstehenden Angriff betreffend, mltgetheilt? 3) Findet der Minister, daß der Ehef de- Geschwa der» und desfin skmnitliche ilnlcrgcdenen Alles gethan baiben, axck möglich war, um den Angriff aus Alsen abzuschlagenL An den Krieasmiuister: 1) Welche Stärke aller Waffengattungen hatte der auf Alsen am 20. Juni commandirende General zu seiner Ber- sitanng? 2) Hat der genannte General dem Oberkommando vor gestellt, daß mehr Truppen zur Vertycrdigung der Insel erforder lich waren, und welche Antwort hat er dann erhalten? 3) Wie war die Bewachung ber Küfienstrecke de» Alsenfimde» cmgevrdnet, namentlich au den Stelle», wo «in Angriff zunächst zu erwarten war? 4) Halt« hcr commandrrende General vor dem Juni irgend eme Mittheilung wegen eine» bevorstehenden Angriffs er hallen; halte cr Kunde davon, baß der Feind eine Menge Boote am Sunde sammelte; und Hai er alle Nachrichten, welche er hatte, dem Ehes de» Geschwader» Mltgetheilt? b) Find« der Minister, daß der coinmantnrcnde Geuaral und dessen Untergeber»« Alle» gethan haben, was möglich war, nm den Angriff aus Alsen nh- zuschlagen? Der Präsident des DolkSthing» meldete folgende In terpellation der Abgg. G. Christensen, I. L. Hansen, Alberti, Müllen und Krölund a«: «Erkennt di« Regierung an, daß daS Grundgesetz v- b. Zum 1849 und damit die gcsctzttche Befugniß de» dänischen Reichs tages in Gemäßheit der Reichstag-befchlusse» in der außerordent lichen Session I8N5 wiederum in ihrem ursprünglichen Umfange in Wirksanikeit treten muß, w«nn ein unglücklicher FricdenSschluß un» den letzten LandeSlheil raubt, mit dem daS Königreich annoch aemeinschastlichc Angelegenheiten hat und da- Lersass>nigSg«sey für diese gemeinschaftlichen Angelegenheiten dadurch wegsällrg wer den mnß?l! AuS Konstavtinoprl vom 3. d. wird über Mar seille telegraphisch gemeldet: Die türkische Regierung will infolge von Reklamationen de» englischen und amerika nischen Botschafters es gestatten, daß fernerhin religiöse Streitschriften und protestantische Bücher erscheinen, wofern dieselben keine Beleidigung gegen den Koran ent halten. Indessen werden die bekehrten türkischen Herren in Karputh internirt. — Der Sultan läßt zum Schutze der Meerenge verschiedene Werke und Batterien er richten. Auch an der montenegrinischen und griechischen Grenze soll eine Linie von Befestigungen angelegt werden. Bukarest, 8. August. (Pr.) Sin fürstliche» Decret ernennt heute den Fürsten Alexander Soutzo», den Sohn de» wegen HochverrathS und Verschwörung gegen Kufa eingekerkert gewesenen Fürsten gleiche» Namen», zu« Präsidenten deS neu instituirten Appcllhofe» zu Fokschan, dem früher« Sitze der Centralcornmisfion. New Nork, 29. Juli. (pr. „Amerika.") Au» St. Loui» kommen abenteuerliche Berichte über eine dort ent deckte Verschwörung zum Zweck der Gründung einer nordwestlichen Konföderation. Verhaftungen wur den vorgenommen und die Voruntersuchung ergab daS Bestehen eine» „Orden» der amerikanischen Ritter", dessen Chef der Rrbellrngenrral Price ist und welcher in viel« nördliche Staaten verzweigt ist. Einer der Führer ist der bekannte Dalandingha« vo-kPhfff-^Mß handelte sich geradezu um einen Ausstayd, welcher demnächst statt, finden sollte. Wir wisse« nicht, wir viel oder wenig
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