Dresdner Journal : 31.01.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-01-31
- Sprache
- Deutsch
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- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186501314
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- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-01
- Tag1865-01-31
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- Dresdner Journal : 31.01.1865
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leiste». — I« Mossul find zwei Do«tuiea»er er» Mordet «vrtze». U, di« Mörder nuSßndi» »» »achan, ist eine Commission dorthin von Aleppo am 3 d. adgcgangeit. K»»st»»ti»0t»«l, 21. Januar. (W. BL) Hairrulah Efendi ist z»m Gesandte» in Teheran «rnan»t morde». Die Etnfuhr Verfälscher Lutter wurde verboten. — Eiu Odessaer Bries bestätigt, daß zwischen de« Dnteper und Dntefter 120,000 Mann stehen. — Russische Agent«» werben auf de« ArchipelägnZinseln Seeleute a«. Skt» Kork, 11. Januar. (H. R.) Jefferson Lavi» hat unter der Richmonder Press« «in ihm unbedingt er gebene» Orgau, der „Sentiael", deffen Leitartikel ent- weder voa ihm geschrieben fl»d, oder doch sein« Politik, sein« Gedanke», Hoffnungen und Befürchtung«» klar anß- sprechea. Dasselbe findet da» Heil der Eonföderation plötzlich tu der Rückkehr der Staate» zu dem Colontal- zustande unter der Herrschaft von England, Frankreich und Spanien : Erstere» solle seine früher« Besitzungen, darunter auch Miffouri, Kentucky und Tennessee erhalte», Frankreich erhält Louifiana und dir au» dem alten Loutfianagrbtete gebildete» Staaten, und Spanien be gnügt sich mit Florida und Trra». Für die Bevölkerung der Confvderatton, meint Herr Davi», bedürfe r» Heiner Rechtfertigung diese» Vorschläge» — sie werde und müsse die Abhängigkeit von einer fremden Macht der unerträg liche» Kanker-Herrschaft tausendmal vorzirhen. Zugleich räth der „Sentinel" da» Anerbieten, Ha» in Baumwolle uud Freihandel gekleidet schon verführerisch genug ssti, durch di« Dreingabe einer allgemeinen Emanetpalton der Srlaven unwiderstehlich zu machen.—von Merico haben wir sehr detailltrte Berichte, welche auf der eisten Seite entschieden« Erfolge der Imperialisten in der Unterwer fung von Städte« und Gebieten melden, auf der anher« aber von der allerwärt» herrschenden Anarchie und Un sicherheit der Verhältnisse sehr betrübend« Schilderungen machen. Mazatlan, Colima, Tebie und Manzantlla stad von den Kaiserlichen ohne Widerstand besetzt worden: aber ihre Herrschaft reicht gerade nur so weit, al» ihre Bayonnrte reichen. Da» Volk im Allgemeinen will und achtet dih neue Herrschaft nicht und sie findet auch in der Kirche di« gehoffte Stütz« nicht. Guerrilla» umschwärmen überall die kaiserlichen Colonnen, die Anhänger voa Juarrz find äußerst thättg, und die Regierung gießt durch ihre ungrmeffene Strenge Oel in da» Feuer. In San. Loui»-Potofi, einer freilich sehr unruhigen Stadt, ent stand «ine Rauferei, in deren Folge mehr al» 300 Ver haftungen vorgenommen und 35 der Verhafteten auf der Stelle erschossen wuden. RewUork, 14. Januar. (Tel.) General Sherman marschirt gegen Graham»ville und bedroht Harleöton und Branchviltt. — Eine neue Expedition gegen Wilmington hat Hampton - Road» verlassen und ist vor New-Jnlet angrlanqt. — Die Gefechte vor Mobile dauern fort. — E» sind FriedenSgerüchte in Umlauf, werden aber d«»avoutrt. — Wie verlautet, ist M'Clellan nach Eu ropa abgereist. — Di« gesetzgebend« Versammlung de» Staate» Missouri hat di« unbedingt« Abschaffung der Sklaverei mit 60 gegen 4 Stimmen beschlossen. — E» geht da» Gerücht, baß rin Thetl der Einwohner de» In- «er« von Georgien sich für den Norden erklärt hab«. Der Gouverneur, welcher an der Eprtz« dieser Bewegung steht, soll die Miliz aufgelöst haben. Der Senat zu Washington hat für de» RectprocitätSvertrag mit Canada «ine zwülfmonatliche Kündigungsfrist beschlossen. — Ge neral Hood soll in Corinth Winterquartiere bezogen haben. — E» wird versichert, der Süden habe 15 kom- missare ernannt, um mit dem Norden über einen Krie- densvertrag zu unterhandeln. — Der Wechselcour» auf London stand in New-Bork 241; Goldagio 110; Bond» 109A; Baumwolle 110. — Wir au» Mexico gemeldet wird, hat der Kaiser Maximilian ein Manifest veröffentlicht, welche» di« Kirchengütrr zu Staatsgütern erklärt. Die Franzosen find dem Vernehmen nach bei Etla geschlagen worden. Die Stimmung de» Lande» wird als revolutionär geschildert. Schleswig-Holstein. lieber di« Haltung Frankreich» »ad England» gegenüber de«vonPrrußenau»gesproch«nra Annexion»« gedankt« find in der Presse sehr verschiedene Nachrichten verbreitet. So wird au» Wien der „Hamb. Börsen- Halle" geschrieben: „Die Enthüllungen der „Presse" über den preußisch- österretchschen Deprtzchenwechsel haben nicht blo» zahlreiche Erörterungen in hea Zeitungen her- vorgerufea, sondern auch einige Cabtnefe in eine gewisse Bewegung versetzt. Der französischen Regierung find vom Fürsten Metternich Erläuterungen zur richtigen Wür digung de« österretchschen Standpunkte» mttgrtheilt wor den, ebenso wie dcr französische Botschqfter, Herzog von Grammoat, Gelegenheit gefundenhat,persönlich«»« Grafen MenLdorff über diesen Gegenstand Aufschlüsse zu erhalten. Auch da» Londoner Cabinet, welche» sich so lang« für die zwischen den deutschen Großmächten chentilirte Herzog- thümerfrage anscheinend absolut theilnahmlo» verhaltrn hat, ist durch jene fragmentarischen Enthüllungen au» seiner Gleichgiltigkeit aufgrrüttelt wortzen und hat sich sogar »«ranlaßt gefunden, sein« Anschauungen über diesen Gegenstand in einem diplomatischen Äctenstücke nieder- zulegen, deffen Inhalt zur Kenntniß der Cabiarte von Wien und Berlin gebracht worden sein soll. Man ver sichert wenigftenS, daß der hiesige britisch« Geschäftsträ ger, Mr. Bonac, in jüngster Zeit eine Note de» Earl Ruffell zur Ke»nt»tß de» Grafen MrnSdorff gebracht habe, welche die in der Herzogthümerfrage zu Tag« tre tenden Teudenzra der preußischen Politik vom Gesichts punkte einer gewissen Brsorgniß vor allfälligen, au» der Verwirklichung der Bestrebungen Preußen» fich ergeben den Verwickelungen europäischen Charakter» beleuchten soll." — Auch der Pariser „Temp»" hat, wie schon früher «rwäh»t, bereit» von einer neuen Kundgebung Lord Ruffell'» gesprochen, welche jedoch nur allgemeine Ermah nungen zu enthalten scheint, den Frieden Europa» nicht durch Störung de» Gleichgewicht» in Gefahr zu bringen, und dabei wohl da» Bedauern erneuert, daß nicht eine Theilung Schleswig» nach den Nationalitäten stattgefun« den hat. Jndeß behauptet die „Norddeutsche All gemeine Zeitung", man wisse von einer derartige« tnglischrn Depesche in Berlin nicht». — Die französisch« Regierung scheint ihre bisherige Zurückhaltung bewahrt »nd jede diplomatisch« Arußerung vermieden zu habe«. Mindesten» sagt die offieiös« „Patrie": „Mehrere Jour nale zeigen an, daß die französisch« Regierung an unsre Botschafter der Höft von Berlin und Wien sehr präctse Depesche« im Stirne eiarr nationale« Lösung der Her- jogthümrrfrage abgrferttgt hab«. Ma« kennt di« Haltung de» Cabinet» der Tutlerten seit dem Begin«« d«S dänisch deutschen Coaflict», und di« Sprache de» Fürsten La Tour d'Auvergnr vor der Londoner Conferenz ist «och in der Erinnerung aller Welt. Wir finden durchaus kein Mo ment zu glaub«», daß Frankreich seit jener Zett von sei«« Gestcht»punkte, der stet» der setnige gewesen, abgrwiche« wär«, »»d daß e» zu wünsche« ausgchört hätte, die Be- völkerung möchte stet ihr Votum geben; aber, so viel »ntr wissen, ist keine Depesche der Art, wie hier in Red« steht, an Herrn B-Md-tht -der m» de» Herzog von Grammont abgesendet worden." lieber Form und Farbe der provisorischen Flagge der Herzogthümrr ist der „N. Ä. A." zufolge zwischen den beide« Großmächten noch keine Vereinbarung ge troffen; die dortigen Rheder würden also vorläufig noch unter preußischer oder österreichscher Flagg« segeln müssen. E» ist — bemerkt die „Nat.-Atg." — gewiß charakteristisch für den ganzen Stand der österreichsch - preußischen Vrr- etabarungSversuch« in der Herzogthümerangelegenhrit, daß diese nun schon geraume Zeit dauernden Verhandlungen über einen rein formalen, nebensächlichen Punkt bisher «in lediglich negative» Resultat geliefert haben. Gegenüber einer Auslassung der Berliner officiöse« „Prov.-Corr", worin dieselbe in hinlänglich bekannter Weise den Standpunkt der preußischen Regierung in der Herzogthümerfrage erörtert, bemerkt die officiöse „Wie- »er mbendpost": „WaS die vsterreichsche Politik anbelangt, so bedarf e» wohl nicht erst der ausdrücklichen Hervorhebung, daß fi« noch immer an den Principien frsthält, di« fit sür eine gedeihliche Erledigung der An gelegenheit im Interesse der Herzogthümrr und Gesammt- drutschland» al» maßgebend anerkenne« mußte." Innere Angelegenheiten. Behuf» einer Besichtigung der Irrenanstalt Sonnen stein traf in den NachmittagSstunden de» 27. Januar» der Herr Minister de» Innern re. Freiherr v. Beust unerwartet in Pirna rin. Sr. Ercellenz unterzogen in Begleitung de» Vorstand» der betreffenden Ministeriell- abthrilung nach Vorstellung der sämmtlichrn Anstalts beamten, unter Führung de» Direktor», Hofrath» Or. Les sing, die Anstaltlräume in ihren hauptsächlichen Thrilrn, insbesondere di« Erweiterungsneubaue de» Frauenhause» einer eingehenden Besichtigung, wobei zugleich durch Un terredungen mit einer Mehrzahl von Kranken und durch Vorstellung charakteristischer KrankhritLformrn die Vor» au»setzungen und Mittel der an stattlichen Heilpflege wie deren Verlauf und Erfolge ausführlich in Betracht ge langten. Die in allen Räumen der umfänglichen Anstalt herr schende musterhafte Sorgfalt für da» Wohlbefinden der Kranken, insbesondere für Galubretät, Ordnung und äußerste Sauberkeit, die mit geschmackvollem Comsort umgestaltete Ausstattung der Wohnungen der Pensionäre und der Verpflegten 1. und 2. Klasse, ferner namentlich die Abwesenheit alle» Störenden und Lärmenden selbst in den Abtheilungrn der Unruhigen geben erneute» Aeugntß für die ausgezeichnete Leitung der Anstalt, welch« auch da, wo di« innere Anordnung der noch vorhandenen alten FrstungSgebäude den dermaligrn Anforderungen an eine Irrenanstalt starr widerstrebt, durch gesteigerte Sorgfalt dies« Hindernisse zu überwinden weiß. Al« die Besichti gung in der unterhalb de» eigentlichen Sonnensteins ge legenen, aber mit demselben nur räumlich zusammen hängenden sog. Genesungsanstalt, welche der speciellen Leitung de» 2. AnstaltSarztrS vr. Klotz unterstellt ist, ihr Ende gefunden hatte, versammelte Se. Ercellenz die AnstaltSbeamten, um in Worten der wärmsten Anerken nung denselben zu eröffnen, daß Se. Majestät der König huldvoll geruht habe«, die Verdienste de» Dtrreror» Hof» rath» vr. Lessing und de» Vorstände» der Genesungs anstalt vr. Klotz um da» glückliche Gedeihen der Anstatt Sonnenstein — nach längerer Unterbrechung in den KriegSjahren konnte die im Jahre 1811 gegründet« An stalt erst im Jahre 1814 wieder hergestellt werden und hat somit mit dem vergangenen Jahre da» 50. Jahr ununterbrochener Wirksamkeit erfüllt — durch Verleihung d«S Ritterkreuze» vom Verdienstorden auSzuzetchnea, unter dem Hinzusügen, daß, wenn e» einen Verdienstorden für Frauen gäbe, der erste Anspruch darauf der Gattin de» vr. Klotz, Oberin der TenesungSanstalt, gebühren würde, welche seit nunmehr 40 Jahren dem schweren Dienste der Jrrenpflege an der Seite ihre» Gatten in unermüdeter Sorgfalt fich gewidmet hat. Dresdner Nachrichten vom 30. Januar. d. Der hiesige Gewerbeverein feiert« vorgestern Abend io dem ebenso sinnig wie reich decorirtea großen Saale von „Brau»'» Hotel" unter sehr zahlreicher Be iheiligung seiner Mitglieder und in Anwesenheit vieler Gäste sein diesjähriges Stiftungsfest. Patriotismus, Intelligenz und Grmüthlichkeit waren die Träger desselben und gestalteten es zu einem schönen, echte« Bürgerfeste. Der Toast auf Se. Maj. den König, ausgebracht von dem ersten Vorstehende» Gewerbeveretn», Herrn vr. Rentzsch, unter Hinweisung azrf die Regententugenden, welch« Sach sen» Herrscher zierey, und die glücklichen Zustände seine» Lande», wurde von der Versammlung mit hohem Jubel ausgenommen. Dex Secrrtär de» Vereins, Herr Schul direktor Clauß, brachte den königlichen und den städti schen Behörden ein Hoch, die durch Bestätigung der neuen Statuten de» Gewerbeveretn» diesem soeben wieder einen erneuten Beweis ihrer Thrilnahme und ihre» Wohlwol len» gegeben, welchen Toast Herr Oberbürgermeister Pfo tenhauer in seiner Eigenschaft al- königl. Commtffar und erster Beamter der Stadt Dresden durch ein Hoch auf da» fernere Gedeih«« de» Gewerbeverein» und da» Wohl seiner einzelnen Mitglieder dankend erwiderte. Diesem folgten nun Toaste auf die Vorsitzenden und Direktorial- Mitglieder und specfell aus den heut« durch Dienstgeschäfte an der Thrilnahme verhinderten verdienten zweiten Vor steher de» Gewrrbevprrin», Herrn EisrnbahnbrtriebSinspec- tor» Tauberth (von svelchew bei der Tafel rin Begrüßung»- trlegramm au« Nürnberg ringing), die alle bezeugten, welch hoher Achtung und Liebe sich diese Herren für ihre treue AmtSwaltung von Gehlen de» ganzen Verein» er freuen. Der den Gästen auSgebracht« Toast wurde von dem Präsidenten her Dresdner Handelskammer, Herrn Stadtrath Rülke, yrit dem Wunsche erwidert, daß beim nächstjährigen Stiftungsfeste „ganz Dresden" dem Ge- werb«vereine, der ia der letzten Zeit einen so erfreulichen Aufschwung genommen, ««gehören möge. Auf einen der Press« und ihre« Wirken für di« Interessen de» Gewerbe verein» geltenden ^oast antwortetnr die Chesrrdactrure der hiesigem beiden Zeitungen, Herren Adv. Siegel und CommisfionSrath Hartmann, wobei Ersterer an di« viel fache« Verdächtigungen erinnerte, die er erfahren, al» er ettoa vor 10 Jahren zuerst für hie -ewerbefreiheit hin ia der Press« aufgqtreten, bi» Herr 0^ Leutzsch (dem« ri» Hoch darbracht,) zu seiner Unter Nützung eischicnen. währ«»d CommisfitznSratb Hartmann hervorhob, daß r» bezüglich de» Grwerbcvercinh.zrnd seiner Lngelegenhettcn in der Press« öei»« Parteiung gxh« und dre Fortdauer der jetzigen gute« Beziehungen zwischen dem Verei»e »nd hqr Presse feierte. Lebhaften Beifall erntete rin Toast de» Herr« Baumeister» Günther „auf »nser Sachsenland", den derselbe in gebundener Red« auSbrachte zzych mjt Hf« Dorten etalritete, „Wer woltte hier wohl prruß 'ch wer de«?"; ganz besonder» Ntzm» aber wurde ein Toast de» Vorsteher» de» Stadtverordnetenkollegium», Herrn Hof rath« Ackermann, von der Dersaaunsung ausgenommen, welcher „den drei Sternen echten Bürgerthum«" (Fleiß, Sinn sür Ordnung und Gesetz, Liebe zum Vaterland«) galt. Herr Photograph Krone gedachte de» vom Gewerbe verein beabsichtigten Baue» eine» eigene« Hause», al» Hessen Grundpfeiler er Einigkeit, mä»nliche Entschlossen heit und regen Eifer bezeichnete, welcher Plan sodann auch in einem humoristischen Tafellted« noch weiter au»- grführt wurde. Große Heiterkeit erregte eine Vorführung der neuesten Leistungen der Photographie, in welcher, ««knüpfend an da» HeirathSgesuch einer Dame, die Por trät» einer Reihe von Heirath-candtdatrn (in lebenden Bildern) vorgeführt wurden, eine Idee, die nicht nur originell erschien, sondern auch meisterhaft durchgeführt wurde. Die Festgesrllschaft trennte sich erst gegen 4 Uhr Morgen». Die Ausstattung der Tafel von Seiten de» Herrn Hotelier» Braun war eine recht gute und wollen wir al» eine Eigenthümlichkrit nicht unerwähnt lassen, daß auf der Speisekarte Strilack'» Nourtoak» Suppe, VrSmv s la Strilacb und shrische Torte standen. (-) Der pädagogische Verein allhier hatte am vorgestrigen Abend im Echulsaale de» Verein» zu Rath und Thal eine Feier zur Erinnerung an die im ver gangenen VereinSjahr verstorbenen Mitglieder veranstaltet. Die zahlreiche Versammlung stimmte zunächst einen er greifenden Chorgesang (gedichtet von A. LanSky) an, worauf durch dir Hrn. Lehrer Röber, Oberlehrer Wag ner und Direktor Zrhrfeld der Vortrag der Nekrologe von Christian Kießling (Oberlehrer an der IV. Ur menschule, geboren 1808 in Dobernitz, gestorben am 29. März), Heinrich Naumann (Oberlehrer an der Lehr- und Erziehungsanstalt für Knaben in Friedrich stadt-DreSdea, geboren 1815 in Kletnmockritz, gestorben den 8. August) und Karl Baumfelder (Director der k. Garnisonschule, geboren 1798 in Dippoldiswalde, ge storben den 5. Januar d. I.) statt hatte. E» waren drei wackere, verdiente Schulmänner, von denen jeder nach Maßgabe seiner Kraft treu gewirkt, deren LebenS- gang in warmer Rede vorgrführt wurde. Der Biographie Baumfeldr?» fügte der hochbejahrte Rector emor. vr. Rü diger, der «snst in Freiberg der Lehrer de» verstorbenen gewesen, noch einige Worte der Anerkennung hinzu. Mit Ehorgrsang wurde die pietätvoÜe Feier, der auch einige Anverwandte der Hetmg^avgenen beiwohnten, geschloffen. — Dle öffentlichen Prüfungen in den hiesigen Ar men-, Bezirk»- und Bürgerschulen haben am 23. Januar begonnen und gehen am 7. April zu Ende. — Am 3., 4., 5. und 6. September soll allhier eine erste allgemeine deutsche Müllerversammlung von Müllern und für dir Müllerei arbeitenden Gewerbtrri« brnden (alS: Mühlenbauer, Mühlsteinfabrikanten rc.), verbunden mit einer Ausstellung von Mühlenfabrikaten »nd Mühlenbcdarf (d. h. Mühlenprodukte im weitrften Sinne und alle für die Müllerei gebrauchten Maschinen, Mühlsteine, Werkzeuge und Gerätschaften), abgehalten werden, und fand zu diesem Zwecke heute in „Helbig'S Restauration" eine Versammlung statt, um den au» her« vorragrnden Fachleuten aller Theile Deutschland» zusam- menzusetzeadrn Generalcomit» zu wählen und da» Pro gramm endgtttig festzustellen. ProvinMnachrütztrn. Leipzig, 29. Januar. (L. T.) Gestern Morgen A7 Uhr kamen mit dem Dresdner Etlzuge unsre königl. Prinzen, Kronprinz Albert und Prinz Georg, sowie der Großherzog von Toscana hicr a» und begaben sich sofort mittelst Extrapost nach Großzschocher zur Jagd. Di« Rückreise nach Dresden erfolgte gestern Atzend. — Herrn Vicebürgermeistrr Cichortu», der zum allgemei nen Bedauern aus seiner jetzigen Stellung mit dem l. Februar d. I. dem Vernehmen nach ausscheiden wird, ist von Rath und Stadtverordneten da» Ehrenbürger recht unsrer Stadt ertheilt worden. — Zufolge einer Bekanntmachung de» Rath» hat Fräulein Henriette Flo rentine CaSpari, geboren zu Leipzig und am 13. Juli 1864 zu Zwickau verstorben, eine letztwillige Verfügung vom 24. Juli 1863 gemacht, wodurch sie die Summe von 2000 Thalern al» ein Vermachtniß zu dem Zwecke auSgesrtzt hat, daß jederzeit die Zinsen „einem, der Theo logie, Philologie, Pädagogik oder Medicin auf der Uni versität Leipzig oder auf einem Seminar fich wstimende» unbescholtenen Jünglinge" al» ein Stipendium gewährt werden. Dadei hat sie die Administration dieser Sti pendienstiftung dem Rathe der Stadt Leipzig übertragen, bezüglich der Collatur aber bestimmt, daß diese zwischen den beiden Stadträlhen von Leipzig »nd Zwickau abzu wechseln habe, und im Uebrigen ang^ordnet, daß da» Stipendium zunächst ihren, der Stifherin, Verwandten von väterlicher oder mütterlicher Seite, Paun jedoch, wenn rin solcher Verwandter fich nicht melden würde, andern geeigneten Jünglingen verliehen werd«. Aretberg, 27. Januar. Der hiesige Militär verein, der im Juli 1850 gestiftet ward, feierte vor einigen Tagen sein Stiftung-fest in einer ebenso loyalen al» heitern Stimmung. Daß Er. Maj. de» König» und de» Kronprinzen, de» hohen Protector» der sächsischen Militärvereine, mit Begeisterung gedacht ward, darf na mentlich in einem solchen Kreise al» selbstverständlich vor ausgesetzt werden. Der Chemnitzer Verein hMte seinen Vorstand abgeschickt, um dem Vorstande de» hiesigen Ver ein», der früher im 1. Reiterregiment mit Ehren gedient hat, um seiner Verdienste willen da» Diplom eine» Ehren mitgliedes einzuhLndigen. Der hiesige Verein besteht zur Zeit au» 325 wirklichen und 4 Ehrenmitgliedern. Ihre einzelnen Kategorien find folgende: 3 Mann dienten von 1809-1813, 7 Mann von 1812—1815, 8 von 1813 —1814 im Felde; «ine andere Anzahl hat t^Uß 1849 in Schleswig-Holstein gekämpft, thetl» gegen den Auf stand in Dresden. Da der Verein namentlich die Unter stützung seiner Mitglieder ia Krankheit»- und Sterbefällen im Auge hat, so sei bemerkt, daß der Verein während der Zeit seine» Bestehen» an Unterstützungen 2-4 si Tblr. gewährt hat, wovon auf da» Jahr 1864 allein 218 Tylr. fallen. Da» Kaffrnvermögen besteht zur Zeit in 4S4Thlr. * ElAerßert- 27. Januar. Durch den eingetretrnen Regen mit Thauwetter ist vergangen« Nacht dir Goltzsch bedeutend angrschwollea und in derselben da» Ei» aus gebrochen. Leider find diesem Ereignisse bereit» zwei Menschenleben zum Opfer gefallen. Heute früh gegen 6 Uhr wollten sich die ledigen Fabrikarbeiterinnen Dtetscherletn »nd Häberlein, sowie die verehel. Aar» a»» de« Reußtschen über die von Reinsdorf nach Netzsch kau fHrdütz« leicht« Ueberdrückung in die Dinkelmamp. sch« Fabrik begeben. Mitten aus de« Siege aug-taugt, ward dieser plötzlich mit ihnen in dir Fluthen gedrückt. Nur di« verehtl. Zorn vermochte fich mit größter Au- strenguug zu retten. Der Leichnam de» einen Mädchen» wurde einige tausend Schritt unterhalb der Unglücktstättr ausgefundea, der andere wird zur Zeit noch vermißt. Vermischtes. * Au» Brirg vom 24. Januar meldet dir „Schles. Ztg.": Gestern und heute fand die Verhandlung gegen die de» Raubansall» an de« Etaat»mintstrr a. D. Gra fen Pückler, rrsp. der Thrilnahme an diesem Verbrechen beschuldigten 12 Personen statt. Der Tagarbeitrr Ernst Scholz, »lie» Gleissenberg, au» Groß-Neudorf, der Knecht Karl Wilde au» TschLnschwitz und der Tagarbeitrr Wil helm Krautwurst au» Tarnitze wurden zu lebenSläng- licher, der Tagarbeitrr Karl John au» Kuja» zu zrhn- jähriger Zuchthausstrafe verurtheilt. Da» Urthril lautete ferner gegen die Johnschker und die Scholz auf fünf Jahre Zuchthaus und fünsjährige Polizeiaufsicht, gegen die Kühnel auf ein Jahr, Schuhmacher Echoltz auf sech» Monate, gegen den alten Johnschker, Pohl, Klinke und Rother auf je sechs Wochen Gefängniß und einjährige Polizeiaufsicht. * Au» Bueno»-Alrr» vom 11. Decembrr wird ge schrieben: Die Bevölkerung von Buenos. Aires wurde gestern durch ein schreckliche» Ereigniß erweckt. De« Mor gen» um 7 Uhr ließ fich ein furchtbarer Knall verneh men: da» Pulvermagazin in der Kaserne am Retiro war in die Luft geflogen und hatte zu gleicher Zeit den ganzen linken Flügel de» Gebäudes in die Luft gesprengt und unter den Trümmern desselben zwei Compagnien der Ar tillerie, die von ihrer Uebung zurückkehrten, begraben. Den Opfern wurde die schnellste Hilfe zu Thetl. Alle Truppen und eine große Zahl Bürger wetteiferten mit einander, um die Ruinen wrgzuräumen und die Unglück lichen, welche darunter lagen, zu befreien. Einige waren in einer wunderbaren Art geschützt worden, aber gegen 50 Personen waren getödtet oder sehr gefährlich verwun det und man hat sehr wenig Hoffnung, sie am Leben zu erhalten. Die Explosion war so heftig, daß dcr ganze Platz de» Retiro mit Trümmern bedeckt war und daß die eisernen Gitter der Fenster mehr al» 120 Fuß weit fort geschleudert worden stad. Unter den aufgehäuften Ruinen fand man zerrissene Glieder und Trümmer menschlicher Körper ohne irgend eine Form. Gerade 12 Stunden vor her promenirte der größte Thril der Bevölkerung auf dem Platze vor der Kaserne, und mehr al» 200 Wagen und Reiter befanden sich, um dir Miliiärmusik zu hören, an derselben Ecke, die am andern Morgen in die Luft flog. Die Kaserne enthält gewöhnlich kaum einige Pfund Pul ver, man hatte aber gerade jetzt eine größere Quantität dahin geschafft, um dem Belgranofest« zu Ehren, daS heute gefeiert wird, Salven lösen zu können, und wahr scheinlich sind die Borficht»maßregrln vernachlässigt wor den. Durch die Explosion hat keine Civilperson der Stadt da» Leben verloren. Statistik und Votkswirthschast. -- Dresden, 30. Januar. In Bezug aus den Ei-gang wird un» au» amtlicher Quelle mitgetheilt, daß gestern au- Prag salzende zwei Telegramme einaegangen find, welche im Interesse der Uferbewohner allenthalben Vorsicht gebieten: 2d. Januar früh S Uhr bO Minute». Wasserstand am 28. Abrod- 3 Zoll über Null, am 2S. um 7 Uhr früh 17 Zoll plu«, Ei-gang. Um S Uhr 51 Zoll über Null, Wasser noch im Steigen. Um l Uhr 20 Mumien Nachmittag». Höchster Wassertzand lO Ubr Vor mittag- 56 Zoll, 4 Grad Wärme; um 12 Uhr noch 32 Zoll, 4 Grad Warme. Die in dessen Folge sofort besetzten Eis- gang-stationen Sachsen- «erden aber bei dem eingetretrnen Nachtfröste und der geringen Wärme am Tage wieder emgezogrn werden müssen; dir Gefchützftationen find noch nicht besetzt. Au» Leitmeritz meldet ein heute eingegangene» Telegramm, daß daselbst Mittag» 1 Uhr die Elbe 4 Fuß V Zoll über Null stand, der Ei»gang aber in rascher und völliger Bewegung sich befand.- Achnllche Wahrnehmungen sind aus den kleinern Flüssen Sach sen» zu machen Schon in der Nacht vom 26. zum 27. d. Mt». trat plötzlich Thauwetter mit warmem Regen und daraus unge wöhnlich milde Witterung und lauer Südwind ein, und schon am 27.Adend»ersvlgt« unerwartet schnell derEi-ausdruch der Zscho pau und theilweise auch der Flöha. Am 28. Januar Nachm. trat wieder Frost und Schneefall rin und bei dem ohnedies vor handenen Wassermangel haben fich Schütze gebildet bei Zschopau thal, Henner-dorf uud oberhalb Sachsenburg, und zwar am letztem Orte in bedenklichem Umfange. Daselbst ist da» Strombett auf zh Stunde Länge völlig au-gestopst, da- Wasser au- demselben vrrdrängt und über die User abzufließen aenöthigt, wodurch die Frankenberger Mühl- uud Fabrikwerke zrötzikiubell» durch Rück stau in wohl dauemden Stillstand versetzt worden find. Ebenso hat sich am 28. früh 3 Uhr auf dem Wrhrteiche der Nummer»- mühle da» Zschopau«» geschützt, da» Ei» steht bi» Waldheim, die Dietenmühle still. Wien, 28. Januar. (Gen. Corr.) Die anglo-öster» reichsche Bank, die ihrm vorjährigen Abschluß demnächst ver öffentlichen wird, soll, wie verlautet, ihrm Actiontren für da- zweite Semester eine Dividende von SH, vom eingezahlteN Ca pital vergüten. Da denselbm bereit» für da- erste Semester 3H> gezahlt wurden, so ergiebt die- einen Reinertrag von 8H>, der um so bedeutsamer ist, al» da» vorige Jahr da» erste Jahr dr» Bestehen» der Anstalt ist und au- den Erträgnissen außerdem auch die sehr bedeutenden Einrichtung-kosten bestritten wurdm. Da« junge strebsame und für di« Handelsbeziehungen mit Eng land so nützliche Institut steigt daher auch immer mehr in dem Vertrauen de» In- und Auslandes, und seine verschiedenen Ge schäftszweige gewinnen täglich mehr an Ausdehnung. , Weimar, 25. Januar. (Fr. I.) Unsre Staatsregierung nimmt jetzt ein sehr lebhafte- Interesse an Herstellung der Gera-Saal- selder Eisenbahn, wodurch der Neustädter Kreis in da- Eisen bahnnetz eingeschlossen würde. Einer von dort hierher abgeord neten Deputation Hal sowohl der Großherzog al» da- StaatSmi- sterium die eifrigste Mitwirkung für die Verwirklichung de- schon jange bestehenden BahnprojectS zugesagt; auch ist an den Land tag eine daraus bezügliche Vorlage gelangt. Verordnung, EisenbahnungluckSsSlle betreffend. Au» Wien schreibt man: Da» k. k. Polizeimimsterium hat im Einvernehmen mit dem Staat-Ministerium an simmtliche österreichsche Eisen senbahnen folgende Verordnungen erlassen: »Die in neuester Zett in höchst bedauerlicher Weise sich mehrenden Verkehrsstörungen und Unglücktfille aus den inländischen Eisenbahnen legen brr Staat-Verwaltung die Verpflichtung aus, den Ursachen dieser Uebelstände ein besondere» Augenmerk zuzuwrnden und zu deren Abhilfe mit allen zu Gebote stehenden Mitteln die erforderlichen Maßregeln zu treffen. Wiervohj nach der Eisenbahnbetrieb-ord- nung vom 16. November 1851 die unmittelbare Aussicht de» Eisenbahnbelrieb» zunächst der Generalinspection der Eisenbahnen zufleht und bei verkommenden Unalück»sällen dir strasgerichtltche Untersuchung von amt-wegen verfügt wird, so erscheint e» mit Rücksicht auf die dü und 101 der erwähuien Betriebsordnung, und in Anbetracht der fich ergebenden Zweifel, ob durch die straf gerichtliche Untersuchung alle sür die öffentliche Sicherheit maß gebenden Momente rechtzeitig erhoben werden, dennoch nothwen- dia, daß die betreffenden polnischen und Polizeibehörden bei Nn- glück-sälle» uud Vetzkehr-störungen die au» Lsse»tlichrn Rückfich- kn und zur Abiiüluvg wahrgeuommener Gebrechen nothwrndigr Untersuchung de« Vonalle» mtt belonlerer Rücksichtnahme aus die den Eisenbahnverkehr und Betrieb normirenden Gesetze unver- züalich vorzunehme» und da» Resultat zur «eitern Verfügung schleunigst der k k. Statthalter« mitzutheilen haben, «ober et sich jedo-d von selbst versteht, daß hierdurch der nach Anordnuna de» Gesetze« eintretendrn Amt-Handlung der kompetenten Etrasbeyördr in keiner Weise vorgegriffen werden soll und selbe hierdurch nicht entbehrlich gemacht wird. Rächst« Dampfer »ach Nordamerika, von Liverpool: Mittwoch, 1. FHruar, Abend» 5 Uhr, der .Aetna' über Cap Nace nach New-Bork (in Queen-town am 2. Nachm H-Uhr); Don nerstag, 2. Krbru-r. Abend» ö Uhr, der.Nonhamerican' über E«p Rae, nach Portland (in Moville am ». Nachmittag» 2 Uhr); Sonnabend, 4. Februar, Abend» b Uhr, di« ,Asia' über Hali fax nach Boston (in yurendtP»« a»t tz. R-chmrttag» H» Uhr).
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