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Dresdner Journal : 05.02.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186502055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-02
- Tag1865-02-05
- Monat1865-02
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 05.02.1865
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Amtlicher Theil. vrttdk«, 26. Januar. Seine königliche Majestät haben zu genehmigen geruht, daß die nachbenanntrn Per sonen di« betreffende von de» Kaiser» von Oesterreich Majestät ihnen verliehene Dekoration annrhmrn und tragen: der kreisdirrctor von Burgsdorff zu Leipzig den Orden der eisernen Krone ll. Klaffe; der Oberbür germeister Pfatenhauer zu Dresden da» Comthurkreuz de» Franz Joseph-Orden»; der Bürgermeister Haber lern zu Zittau, der Stadtrath Hempel zu Dresden »ad der Sladtrath Förtsch zu Leipzig da» Ritterkreuz de» Franz-Joseph-Orden»; der krankenhau»insp«ctor Henk« zu Dresden da» goldn« Lerdirnstkreuz mit der Krone; der Bahnhofs-Restaurateur Weiße zu Dre»d«n, der Kaufmann Haselhorst zu Dresden und der Re- fiaurateur Gel Horn ebendaselbst da» silberne Vrrdienst- kreuz mit der Krone; der Bevollmächtigte der Leipzig- Dresdner Bahn, Geßler, und der Bevollmächtigte der Leipzig-Magdeburger Bahn, Pommr, da» Ritterkreuz des Franz. Joseph-Ordens; der Bahnhofsinsprctor der Leipzig-Dresdnrr Bahn, Heber, da» goldne Verdienst kreuz mit Krone; der Maschinenmeister der Leipzig- Dresdner Bahn, Nagel, das goldne Lerdirnstkreuz. Bekanntmachung des Ministerium» de» Innern. Durch den Ankauf neuer Beschäler ist es thunlich geworden, dir in der Bekanntmachung vom 18. Januar Ürses Iihres angekündigte Besetzung der Beschälstationen dahin abzuändern, daß 1) in Großenhain Remu» statt Pan, 2) in Großhennersdorf Magnat anstatt Starost, 3) in Sirülla Titan anstatt RemuS, 4) in Wernsdorf Topas anstatt Magnat zur Aufstellung und 5) in Moritzburg zu den drei gemeldeten Beschälern noch Pan kommt. Dresden, den 31. Januar 186s. Ministerium de» Innern, Abtheiluag für Ackerbau, Handel und Grwerbe. vr. Wriultg. Demuth. Telegraphische Nachrichten. Wiesbaden, Tonvabevd, 4 Februar. Die „Mittelrbriuische Zeitung" wurde gestern durch di, Regierungsbehörde bis zum 1. April d. Js. fistlrt Einer Bürgrrdeputation, welche zusammen- getrrteu war, um das Ttaatsministerium um Rück nahme dieses Regirrungsbeschluffes zu bitten, ant wortete der Staattmiaister Prinz Wittgenstein: Die Suspeudirnng der „Mittelrbeiuisch v Zeitung" sei ohue Lorwissra des Staatsminifteriums er folgt «ad versprach Abhilfe. Heute ist eine Massen- drputattou zum Zwecke der Rücknahme des Ler- bots beabsichtigt. Turin, Freitag, S. Februar, Mittags. Der Vertrag, den Verkauf der Staalseisrubahnen au die lombardische Eisenbahn Gesellschaft betreffend, ist gestern unterzeichnet worden. Florenz, Freilag, S. Februar. König Victor Emanuel ist hier «»gekommen und euthufiastisch empfangen wordeu. Madrid, Freitag, 3. Februar. Die heutige „Epoca" meldet, Admiral Pareja fordere G nua- thuuug von Chili wegeu der von diesem Staate in der peruanischen Frage beobachteten Haltung. Aus Kopenhageu meldet die am 4 Februar in Hamburg ringetroffeue „BerliugSke Lidende": Mit dem Befinden deS Prinzen Johann von GlückSdurg geht eS besser. Drei Führer der demo kratischen Partei uud der Baurrnfreund, seien unter Protest wegen der Richtannahme der vou Christensen bei der ersten Berathung über die Grund gesetzvorlage beantragten motivirtrn Tagrsorduuug (wonach die Behandlung dieser Vorlage zuerst vor den Reichstag und dann erst vor den ReichSrath aehöre) aus dem ReichsrathS-LolkSthiug auöge- schieden. Wahrscheinlich würden diesem Beispiele noch Andere Nachfolgen, was das Lolksthiug un vollzählig machen werde. Nichtamtlicher Thrü. Uekersicht. telegraphisch, Rachrichie« Tagrsgeschtchte. Dre»den: Inhalt des neuesten Ge setzblattes. — Wien: Parlamentarische». Zur schles- wig-holsteinschen Angelegenheit. — Berlin: Oeffnung der Festungsthore. — Iserlohn: Dir Auslösung der Arbritervrrsammlung. — München: Freigebung der ärztlichen Praxis. König Ludwig I. — Au» Ba den: Reorganisation der polytechnischen Schule. — Wiesbaden Freisprechung. — koburg: v. Schwend- ler'S Ernennung. Münzausprägungrn. — Paris: Befinden de» Großfürsten-Thronfolgers. Suezcanal« eröffnnng. Der polnische HilfScomits — Turin: Ausbruch de» Aetna. Die Tumulte in Turin. — Rom: Verurthrilung. — Konstantinopel: Neue- Pr-ßzesetz. Telegraphenverbindungen. Weigerung ent- laffener Soldaten. ELcularistrung der Moscheengüter. — Bukarest: Kammerbeschluß bezüglich der Bischöfe. — New-Bork: Sclavenrmancipation in Missouri. Bom Senate. Kriegsberichte. Schleswig - Holstein. (Zur Festfeier der Befreiung Schleswigs. Die Eivilcommissare in Schleswig. Eisen- bahnverkauf. Unterstützungsgelder für die Alsener.) vresdurr Nachrichten. ProvtNzialunchrichtea. (Leipzig. Chemnitz. Schwarzen. berg. Neustadt b. Et.) Statistik uud Lolkswirthschaft. Feuilleton. Inserate. Lagrskaleuder. Börse«- uachrichteu Feuilleton- K. Hoftheater. Freitag, den 3. Februar, wurde neu rinstudirt „Gebrüder Foster, oder: Da» Glück mit seinen Launen" gegeben, Charaktrrgemälde in fünf Acten nach einem englischen Plane von vr. C. Töpfer. Nur die virtuose Leistung der Träger der beiden Haupt rolle« — nebenbei gesagt, der einzig dankbaren — wird dieses au» der Vergessenheit hrrvorgeholte Stück einige Mal« auf de« Repertoir erhalten. E» nennt sich Cha- raktrrgemälde, ist aber nur peinliche Gesühltmalerei. Die sogenannten Charaktere find nichts als logische Katego rien, schematisch gegrnübergrstellt: ein Verschwender durch Glück, rin Erwerbender durch Unglück gebessert. Eigent liche innere psychologische Gegensätze, eine andere al» durch iußere Mittel herbrigrführt« Umwandlung, Handlung, Verwickelung fehlen. Der Zuschauer, der den Gang der locker aneinander gereihten Sccnen von vornherein durch schaut, bleibt interessrlo» und wird noch dazu durch excen« Irische und unnatürliche Situationen übermäßig lang ge quält. Schon di« Theilung de» Interesse» zwilchen zwei Helden würde den Eindruck schwächen, wenn so veraltete Motive und hausbackene Moral wirklich eine ästhetische oder ethische Anregung zulaffen könnten. Es ist daher nur dem vorzüglichen Spiele der Darsteller der beiden Brüder zu danken, daß die Aufnahme al» eine wohl wollend« erschien. Herr E«tl Drvrient verstand es trefflich, sich dem Dualismus seiner Rolle zu fügen, in welcher er zurrst als übrrarüthiger, kecker, Bonvivant mit lockerer Moral, Gefallen a« Spiel und an Verschwendung erscheint, und da», al« ernster praktischer Geschäftsmann, nämlich reser- »tri, Tugendheld, selbst Moralist. Entzückte er beson ders in i^rn ersten Acten durch seine« Humor, die Frisch« und Elasttettät der Willenskraft, durch sprudelnden Leber- vmth uud durch et« ^wifst naturalistisch«, aber immer Tagesgeschichte Dresdeu, 4. Februar. Dom „Gesetz- und Ver ordnungsblatt für da» Königreich Sachsen" find Henle das 19. und 20. Stück des Jahrgang» 1864 auSgegrben worden. Dieselben enthalten: Nr. 157) Ausführungs verordnung zu den Gcsctzen vom 6. November 1858, die Errichtung einer AlterSrentrnbank, und vom 23. Mai 1864, dir Erweiterung der Wirksamkeit dieser Bank be treffend, vom 31. December 1864; Nr- 158) Verord nung, di« Gebühren und die Verwendung von Stempel papier bei Ausfertigung von kirchlichen Zeugnissen in Heimath- und Slaal»angehörigk«tlssachen betreffend, vom 9. December 1864. (Für Ertheilung eines auf die Constatirung der Heimathangehörtgkeit bezüglichen ein fachen kirchlichen Zeugnisses ist eine Gebühr von 4 Ngr. zu entrichten, Stcmpelpapier hierzu nicht zu verwenden; wenn r« sich dagegen hierbei um Erwerbung der Staats angehörigkeit oder um Ausstellung von AuslandSheimath- scheinen handelt, so find diese kirchlichen Zeugnisse als gebühren- und stempelpflichttg anzusehen.) Nr. 159) Verordnung, die Eröffnung der Strafanstalt zu Hoheneck betreffend, vom 9. December 1864. (In das Weiberarbeitshaus zu Hoheneck sind zur Verbüßung der ihnen zuerkannten Arbeitshausstrafen bis auf Weiteres diejenigen Frauenspersonen rinzuliefern, welche vorher entweder überhaupt nicht eine schwere Freiheitsstrafe, oder doch nur erst einmal eine solche verbüßt haben. Die Gerichtsbehörde erster Instanz für da» WeiberarbeitshauS zu Hoheneck ist daS GerichtSamt Stollberg.) Nr. 160) Verordnung, Nachträge zur V. Auflage der Arzneien taxe und zur pksrmeoopo«, 8»xonio» betreffend, vom 14. December 1864 (abgedruckt in Nr. 9 deS „Dresdner Journal-"); Nr. 161) Decret wegen Bestätigung der in der ihm vorzüglich eigenen ästhetischen Beschränkung bleibende Derbheit, so war der zweite Theil seiner Auf gabe insofern um so schwieriger, als die Rolle hier offen bar abfällt und sich die einigermaßen poetische Färbung in eine abgrblaßte prosaische verwandelt. Dennoch hielt das lebhafte Interesse, da» sich an seine Pers»n knüpft, auch hier nach, indem SinneSadtl, Würde, ManneSkraft ihren Zauber andauernd übten. Dankbarer in dieser Be ziehung war Herrn Jaffe'» (Thoma» Foster) Thema. Denn die heftige Leidenschaft de» ersten TheilrS, die, be sonder» wenn sie mit zu starken Mitteln und polternd dargrlrgt wird, weniger angenehm wirkt, klärt sich nach der mit vielem Talent und feiner psychologischer Nüan» cirung dargrstellten Katastrophe befriedigender ab; sie er hebt sich fast zu tragischer Wirkung in ihrem letzten Theile, der mit künstlerischem Geschick bis zu Ende durchgeführt wurde. Von den übrigen Rollen sind die stiefmütterlich ausgestatteten der „Stiefmutter" (Fräulein Berg), die statt de» angeschlagenen pathetischen und sentimentalen Tone» bester den trocknen prosaischen wählen sollte — der Agnese Welsted (Fräulein Langenhaun), des Sohnes Robert (Herr koberstetn), de» Kaufherrn Browr (Herr Porth) und die episodischen Caricaturen des Ritters Kling sporn (Herr Kramer) und Meister» Jnnocent Lamm (Herr Meister) — eigentlich zwei verunglückte EhakeS- prare'schr Figuren — durch redliches Bemühen zur Gel tung gekommen, soweit überhaupt in diesem Ganzen von Geltung die Rede sein kann. Das zahlreich ver sammelte Publicum zeichnete den Fleiß und das Talent der Hauptdarsteller durch öftern Hervorruf aus. —v— DreSdkU, 4. Februar. Gestern begann zu wahrem Genuss« der Musikfreund« der zweite Qu arte ttcy kl us der Herren Lauterbach, Hüllweck, Göring und Grützmacher. Dir geschätzten Künstler brachten die Quartette von Mo zart, v-<lar Nr. 1, von R. Schumann, op. 41 X »oll Nr. 1 Statuten de» Gewerbeverrin» zu Dresden, vom 15. December 1864; Nr. 162) Dekret wegen Bestäti gung der Statuten des Lindenau-Plagwitzer Gas beleuchtung» - Aetienvrreins, vom 16. December 1864; Nr. 163) Bekanntmachung, die Eröffnung der Telrgraphenvrreinsstation Meerane betreffend, vom 17. December 1864 (abgrdruckt in Nr. 300 de» „Dr. Journ." vom v. I ); Nr. 164: Decret wegen Be stätigung der Statuten dr» Lorschußbankvereins zu Ernstthal, vom 22 December 1864; Nr. 165) Ver ordnung, dir Einschärfung der im § 81 der Ausführungs verordnung zum Strafgesetzbuche und zur Straspro- ceßordnung vom 31. Juli 1856, sowie der in 8 37 »ob v der Instruction für einen AmtSfrohn enthaltenen Vorschriften und die Anerkennung der Effectrnvrrzrichnist« durck dir Gefangenen betreffend, vom 23. December 1864. WikU, 3. Februar. (Boh.) Abgeordnetenhaus. Der Ausschuß betreff» Herabminderung ,der stebenbürger Personalsteuer beantragt, die Regierungsvorlage anzu nehmen und die Regierung aufzuforden, den Steuer ausfall auS Landesmittrln zu decken. Die Generaldebatte blieb unbeendet. — Die Wahl in den von GiSkra vor geschlagenen Ausschuß zur Berathung der Erklärung Plener'S fiel ministeriell au»; von der Opposition wurde nur Giskra gewählt. — Finanzausschuß. Der Ab strich bet Straßenbauten beträgt 616,317 Fl., bei Wasserbauten 149 364 Fl. mit Gestattung von Revire ments. Der Dispofittonsfond kommt morgen zur Sprache. — Die „Ostdeutsche Post" meldet: DaS Budget für 1866 liegt bcim^ Kaiser und wird Anfang nächster Woche eingebracht. Die Regierung hofft von Plener'S Darlegung den günstigsten Erfolg und Anbahnung einer Vereinbarung auch für da» Budget von 1865. — (Pr.) Es liegen uns wieder einige neue Berichte von Einzelreferenten deS Finanzausschusses vor, so die Berichte de» Abg. Wohlwend über daS Erforderntß für die Ftnanzwache und die Steuerämter, sowie über den allgemeinen PenfionSetat; ferner der Bericht des Abg. v. Hopfen über daS Erforderns für daS Polizrimint- sterium. Interessant ist der Bericht über den allgemeinen PenfionSetat. Derselbe wird pro 1865 mit 11,585,850 Fl. präliminirt, waS gegen das Vorjahr eine Erhöhung um mehr al» eine halbe Million ausmacht. Der Bericht nennt diese Steigerung eine abnorme und findet die Ur sache derselben in den „steten Schwankungen der Ver- waltungssysteme" und in der „übermäßig, compltcirtrn, mit Beamten verschwenderisch besetzten Verwaltung". Im Begleich« mit dem Verzeichnisse de» Vorjahre» zeigt da» vorliegende Verzeichniß der Pensionisten, welche derzeit im Bezüge von, das höchste Normalmaß überschreitenden Pensionen von 8400 Fl. sich befinden, vier Gnadenzu lagen, die im Vorjahre nicht vorkommen. Diese sind ertheilt an die Herren: Grafen Buol-Schauenstein mit 3600 Fl., Grafen Wickenburg mit 5250 Fl., Grafen Forgach mit 3200 Fl., Grafen Rechberg mit 4000 Fl. An den Grafen Buol-Schauenstein wurde die Gnaden zulage schon im Jahre 1859 ertheilt und nur au» Ver sehen ins vorjährige Verzeichniß nicht ausgenommen. Da, wie der Bericht bemerkt, diese Zulage vor Erlaß der Con stitution ertheilt wurde, so kann auf Herabminderung derselben nicht angetragen werden. Dagegen wird bean tragt, die übrigen drei Gnadenzulagen, die in den Jahren 1863 und 1864 verliehen wurden, gänzlich zu streichen. Schließlich wird noch der Antrag gestellt: das hohe Hau wolle wiederholt an die hohe Regierung die Aufforderung richten, noch in dieser Session des GesammtreichSratheS einen Gesetzentwurf über da- Pcnsionswesen zur verfas sungsmäßigen Behandlung einzubringen. — Die „SchleSwig-Holsteinsche Zeitung" meldet in einem Telegramm auS Wien vom 2. d.: Oesterreich, welche» von der Antwort Preußens nicht befriedigt ist, wird an dem Vorschläge der Besthübertragung an den Herzog Friedrich festhalten und in der demnächst zu erpcdirenden Depesche von Preußen peremtorisch die Fest setzung der präci» formulirten Forderungen in Betreff der Zukunft der Herzogthümer verlangen. Berlin, 3. Februar. (B. Bl ) E» ist genehmigt worden, daß in ruhigen Zeiten die mit Wachen besetzten und von Beethoven, 0-6ur op. 59 Nr. 3, zu Gehör. In Schumann'» Quartett bekundet sich in interessanter und edler Weise dir geistreiche Individualität des Componi- sten, zugleich auch eine Beschränkung seine- Talents: Seine Phantasie und Empfindung liebt e», sich mit nach innen gekehrtem Brüten auf einen kleinen Jdeenkrei» zu siriren — wie im ersten Satze ; eine zu höchster Steige rung und Mannichsaltigkeit entwickelte Ausführung selbst schöner danach verlangender Motive — so im Adagio — gelingt ihm schwer, und jene vollendete GestaltungSweise seiner Gedanken und Tonsprache, welche mit pocsievoller Innerlichkeit zugleich eine geistig zwingende Bestimmtheit und unmittelbare sympathische Kraft deS Ausdrucks ver bindet, gelingt ihm seltener. Aber bei diesen subjectivrn Eigenthümlichketten bleibt der bedeutende hervorragende Gehalt dieser Quartette, die an genialen Zügen reich sind, bestehen, und nur ihre Schwierigkeiten für Zusam menspiel und Auffassung — welche unsre Quartettisten so vorzüglich überwanden — haben die Geltung derselben noch einigermaßen behindert. Beethoven'» Quartett bezeichnet mit jenen zwei an dern desselben Opus jene bedeutsame neue Phase seines Quartettstils, in welcher er dir einzelnen Stimmen neben einheitlicher Gestaltung de» Ganzen zu freiester Selbst ständigkeit und Ungebundenheit entwickelte und zugleich im Schwünge seine» idealen Gedankenzuge» in die sym phonische Haltung hinüberschwe'ft. Ein wunderbarer Satz ist der zweite: Leidvoll und hoffnungslos wir ein rastlos umwandrrndeS nationales Klagelied um Verlorne« in ferner Heimath, au» dem sich schneidende Wehrrufe er heben und Erinnerung nur in Thränen hervorbricht. Meiner Ansicht nach müßte dieser Satz um rin Wenig mehr »oelonoto genommen werden, um der Tiefe des Ge fühls im Kolorit und Ausdruck voll genügen und die Accent« des Schmerzes etwas breiter marktren zu können. Di« Ausführungen der Spieler waren von künstlrrt« Thore der Festungen auch dem nächtlichen Verkehr geöffnet bleiben können, soweit nicht in brsondern Fäl len mit Rücksicht auf die Sicherheit, auf die Interessen der Strurrverwaltung re. eine Ausnahme hiervon rroth- wendig erscheint. Iscrloha, 30 Januar. Einer Corr.spondenz des „Social Demokraten" (Organ» der Lassallianer) entneh men wir zur Ergänzung der gestrigen Meldung in Be treff der Auslösung einer Arbetterversammlun g noch folgende Angaben: Das Vorstandsmitglied Herr Hillmann aus Elberfeld führte, den Bestimmungen de» GeschäftsreglemrntS gemäß, den Vorsitz. Nachdem der selbe die Versammlung unter Hinweisung auf jene Be stimmung eröffnet und einem Redner da» Wort gegeben hatte, erklärte Bürgermeister Hülsmann im Namen des Gesetze» die Versammlung für aufgelöst, weil nicht der „Unternehmer", Bevollmächtigter Bländgen, die Ver sammlung leite, sondern rin Mann, der dieselbe nicht angemeldet habe. Hillmann'S Protest blieb unberücksich tigt und der Bürgermeister forderte zur Räumung dr» Saale» auf. Herr Hillmann entfernte sich au» dem Saale mit den Worten: „Wir gehen hinaus und kom men dann wieder herein". Bürgermeister HülSmann ordnete nun die Verhaftung dr» Herrn Hillmann an, die sofort erfolgte. Nur die Ermahnung besonnener Männer hielt die Massen von gewaltsamer Befreiung de» Gefangenen ab. Heute war die Aufregung groß. Mehrere Verhaftungen. Herr Hillmann wurde Vormit tag» 11 Uhr und Nachmittag» 5 Uhr zum Poltzeiamte geführt und wieder zum Gefängnisse. Die Correspon- denz schließt mit folgender Nachschrift vom 31. Januar: Herr Hillmann ist erst heute um 2 Uhr entlassen, aber unter GendarmrrieeScorte zum Bahnhofe transportirt worden. Der Staatsanwalt hat erklärt, keinen Grund zur straf rechtlichen Verfolgung zu haben ; der Polizei, welche Herrn Hillmann verhaftet habe, müsse überlassen bleiben, wa» sie mit ihm beginnen wolle. Arbeiter ruhig. Sonntag wieder Versammlung. München, 1. Februar. (A. Z.) Ge. Maj. der König Ludwig II. hat vorgestern eine Acte unterzeichnet, welche bestimmt zu den folgenreichsten seit seinem Regierungs antritt gezählt werden muß: die längst ersehnte Frei gebung der ärztlichen Praxi».— Die letzten Nach richten aus Rom vom 24. d. besagen, daß S«. Majestät König Ludwig I. sich dr- besten Wohlsein» erfreut. Am 23. war Sr. Majestät durch einen Besuch de» hei ligen Vaters in der Villa Malta erfreut worden. Der Gesundheitszustand Pius' IX. scheint ebenfalls ganz be friedigend zu sein. Aut Baden, 30. Januar. Die „karl-r. Ztg." be richtet heute an der Spitze ihrer Mittheilungen über die höchsten Ort- genehmigte Reorganisation der poly technischen Schule. Die polytechnische Schule erhält die Stellung einer technischen Hochschule mit dem oben charakteristrten Zwecke. Sic hat 7 Fachschulen: 1) mathe matische Schule, 2) Ingenieurschule, 3) Maschinenbau- und mechanisch-technische Schule, 4) Bauschule, 5) chemische und chemisch-technische Schule, 6) Forstschule, 7) land- wirthschastliche Schule. Auf Grund der Jahresberichte aus den Schlußconferenzen werden Zeugnisse ertheilt sowie auch die Anstalt Zeugnisse und Diplome auf Grund freiwilliger Prüfungen nach Beendigung der Studien- curse ausgestellt. Unter den Lehrern werden neben den Professoren der polytechnischen Schule, den Functionä ren und den Assistenten „Hilfslehrer" eingeführt, welche in Stellung und Beruf eine lange vermißte Zwischen stufe zwischen den Professoren und den Assistenten bil den. In ungefährer Parallele zu Prorector, Senat und Plenarversammlung wird Stellung und Geschäftskreis de» Direktors, eine» kleinen Raths und eines großen Rath» bestimmt, übrigen» nicht blo» die Bezeichnung, sondern auch Andere» auS den Universität-Verhältnissen bei Seite gelassen oder umgrbildet, waS nun einmal an Univer sitäten erklärlich, erträglich, empfohlen oder nethwendig ist, für die polytechnische Schule aber, dieses Kind der Neuzeit, mit seiner in andern Personen und Berufs kreisen wurzelnden Bestimmung, durchaus nicht am Platze wäre. scher Vollendung; al- eine Steigerung derselben sei nur die Energie und Verve deS Vortrag- erwähnt, die ent schiedener al- sonst neben den zartesten und duftigsten Tonfärbungen hervortrat. Herrn Concertmeister Lauter- bach's Spiel wirkte durch gleichmäßige Meisterlichkeit und mit sympathischer Gewalt durch Beseelung und Schönheit de» Ton-, durch musikalisch feine Gestaltung. Auch Herr Grützmacher entfaltete in dieser Hinsicht außer ordentlich reizende, fein empfundene Einzelnhrtten und hat an jener maßvollen Ruhe ungemein gewonnen, die die wahre Wärme de- Vortrag- durch künstlerische Be herrschung steigert. C. Banck. * In den musikalischen Kreisen wird e» überraschen, daß der Violinvirtuose Joachim in Hannover seine dortige Stelle bekanntlich die glänzendste und am freiesten gestellte Concertmeisterstelle ln Deutschland, gekündigt hat. DaS Motiv ist nicht in einer Uebereilung, sondern in einem zwingenden Ehrenpunkt zu suchen. Joachim hatte auf amtlichen Auftrag den Violinisten Grün (früher in Weimar) au-gewählt, um in eine erledigte Kammer« mustkusstelle in Hannover rinzutreten, und mit Ermäch tigung der Intendanz demselben die betreffende Zusage gemacht. Nachdem nun Herr Grün seit zwei Jahren in der hannöverschen Kapelle — vorerst probeweise — ge dient hat, forderte Joachim endlich dessen feste Anstellung al- Erfüllung der eingegangenrn Verdtndiichk-tt. Dies« ward verweigert und al- Grund dafür rin unübersteig- lichrr Wille angegeben, keine Bekenner der jüdischen Re ligion in der Kapelle haben zu wollen, obwohl keine gesetzliche Einrichtung und kein kirchlicher Dienst eine Frage nach der Confesfion der Kaprllmitglirdrr veranlas sen kann. Joachim — der noch selbst vor wenigen Jah ren dem jüdischen Glaube« angehörte — findet in der thatsächlichen verläugnung seine« Auftrag« einen gebie tende» Grund, seine Entlassung zu nehmen. —v—
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