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Dresdner Journal : 05.02.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186502055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-02
- Tag1865-02-05
- Monat1865-02
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 05.02.1865
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Wiesbaden, 31. Januar. (N. Fr. Z.) Dieser Tage ist der wtedergewählte liberale Abg. Kling von Lan- geuschwalbach, de« man auL Anlaß eines durch Haus« suchung erhobenen Brieses in «in« Untersuchung wegen MajestätSbeleidtgung verwickelt hatte, von dem hie« stgrn Hof« und AppellattonSgericht in seiner Plenar sitzung, woran säwmtliche 12 Mitglieder thrilnahmen, einstimmig sreigrsprochen worden. -f-f Kotzurg, 3. Februar. Das neueste hiesige Re gierungsblatt enthält die officielle Ernennung d<S bisherigen großherzogl. sächs. BeztrkSdirectorS, Kammer« Herrn Karl v. Schwindler zu Eisenach zum Borstand der Abthrilung d«S Herzog!. EtaatSmintsteriumS für Ko- bürg mit dem Dtenstprädicat „Geheimer Siaattrath". — Eine kürzlich erlassen« Ministerialbekanntmachung be zieht sich aus die AuSmünzungen, welche sür die Her- zogthümer Koburg und Gotha auf Grund des Dresdner und de- Wiener MünzvertragS vom Jahre 1837 bi- zum Schluß deS Jahre- 1864 vorgenommrn worden sind. Hiernach beläuft sich dirGesammtsumme der AuSmünzungen auf 446,293 Thalrr 12 Groschen 6 Pf. und 38,834 Gulden 36 Kreuzer und sind die Sechs- und Dreikreuzer- stücke auf der vormals in Gotha bestandenen Münze, di« übrigen Münzen auf der köntgl. Münze in Dresden geprägt worden. Paris, 2. Februar. Da» „PayS" meldet, daß die beiden Aerzte, Herr Roher und Herr Nelaton, welche nach Nizza berufen worben waren,.um über den Ge sundheitszustand de- Großfürsten« ThronfolgerL von Rußland consultirt zu werden, wieder in Pari- rin-etrofsen sind, und daß die Besorgnisse sehr übertrieben Warrn. — Der Gesetzentwurf über die administrative Drcenlralisation ist nach der „K. Z." vom Staat»« rath in seiner Sonnabendsitzung votirt worden. Am selben Tage beendete der StaatSrath die Prüfung de- rectificativen Budget» von 1865 und de» außerordent lichen Budgets von 1866. — Herr v. Lessep» hat, wie der „K. Z." geschrieben wird, so eben an die Han delskammern einiger Hauptstädte Europa» ein Rund schreiben gerichtet, in welchem er die Verbindung beider Meere al» hcrgrstellt anzrigt. Seit dem 1. Januar ist «in täglicher Verkehr mittelst kleiner Boote von Port-Said nach Suez und von J-mallta nach Zagazig eröffnet. Diese Boote legen bei allen Zwischenstalionen der Land enge an. — Nach Toulon ist, den „K. Bl." zufolge, vom Ministerium der Befehl ergangen, einen Aviso dampfer nach Civita-Vecchia zu senden, welcher daselbst zur Verfügung de» französischen Obercomman- dantrn in Rom bleiben soll. Diese Maßregel gibt zu allerlei kühnen Dermuthungen Anlaß. — Der HilfScomits für Polen macht durch «ine öffentliche Erklärung bekannt, er habe bi» jetzt 60 pol ruschen Emigranten Wohnung und Kost, 412 Unter stützungen und 20 jungen Polen Unterhalt zum Besuche von Gewerbeschulen erthrilt und 80,000 Fr. dafür auS- gegebrn; jetzt stehe er vor der Unmöglichkeit, damit fort- zufahrrn, und werde bi- auf Weitere- seine Unterstütz ungen etastellen. Larin, 1. Februar. (W. Bl.) Gestern Nacht fand nach vorhergrgangrpen wiederholten Erdbeben ein AuS- bruch d«S Aetna an der östlichen Seile de» BergeS Fromento statt. Die Lava strömt sehr schnell und be« droht die Ortschaften Villa-Lavena und Annunziata. — Der „Allg. Ztg" wird auS Mailand über den Turiner Tumult vom 28. Januar Abends geschrieben: Die-mal floß Birgrrblut. Mehr al- 5000 Individuen, worunter Studenten und Arbeiter das größte Eontingent bildeten, mit Fahnen an der Spitze, durchzogen unter fortwährendem Lärmen und drohenden Geberden die haupt sächlichsten Straßen der Stadt und hielten endlich vor dem Stadtgrbäude an. Hier ertönte der in den verflosse nen Tagen wiederholte Ruf: vir, Aaraini, viv, Voriduläi, wort» »i aollombrioti, und unter Andern, auch „Gerechtig keit, Brod, Arbeit". (Wir müssen hier erinnern, daß wenige Tage früher bet 300 Arbeiter entlassen wurden, die nun ohne Brod sich befinden.) Die im Stadtgebäud« constgnirtr Bürgergarde, zwei Bataillone, wurde gegen dir lärmende Menge entsendet und da diese der dritten und letzten legalen Aufforderung, sich zu zerstreuen, kein Ge hör gab, so machte die Bürgergarde Gebrauch von ihren Waffen. Griten der Tumultutrenden bediente man sich der au-gehobenen Pflastersteine und der Knittel. Beider seits sanden Verwundungen statt. Bon der Bürgergarde wurde rin Offizier durch Steinwürfe schwer, mehrere Sol« baten leicht verwundet. Nur mit Mühe gelang e-, die Menge zu vertreiben und die Ruhe einigermaßen herzu stellen. Viele Verhaftungen fanden statt. Man befürchtet weitere Demonstrationen, da die Studenten entschlossen sein sollen, die Freilassung ihrer Kameraden zu fordern. — DaS Journal ,,Le Alpi" veröffentlicht eine Adresse, welche die Bürger Turins beschlossen haben dem Senate vorzulegen: Ehrenwerthe Senatoren! Die Füsilladen (knoilats) bet 21. und 22. September, welche Hunderte von Opfern dahin rafften, verletzten all« Bürger im Innersten deS Herzens. Turin war schmerzerfüllt; aber e» mäßigte sich. Turin ließ e« zu, daß seine Bewegung, welche provocirt und im Blut erstickt ward, vor den Augen Europa, in ein falsche» Licht gestellt wurde; denn e» lag dem Parlament und nicht dem Auflaus ob, die Rechte der unter drückten Gerechtigkeit zu beanspruchen. Die Depulirtenkammer ordnete die Untersuchung über jene trauervollen Begebenheiten an. Dir zu diesem Zwecke gewählte Commission, so sehr sie e» auch »ersuchte, die Evidenz der Thalsache zu verringern, konnte nicht umhin zu erkennen, daß seilen de» Volk» keine Provokation statt fand; daß in der Action der Regierung weder Vorsicht noch Ein heit, noch Energie war; daß dce Nation hinsichtlich der Natur der in Turin staltgesundenen Ereignisse irre gesührt wurde. Die Mehrzahl der Kammer beschloß, über die Resultate einer Arbeit, die sie doch selbst angeordnet, nicht zu berathen. Ehrenwerthe Senatoren! Da» Votum de» 23. Januar ist sür Italien ein de» dauerungSwürdigere» Blutbad, al» jene» de» 21. und 22. Sep tember», da, indem man da« Recht mit dem Unrecht unter dem Schleier einer lügenhaslen Eintracht vermengt, mit demselben der moralische Sinn der Nation getödtet wurde Wir, die unter zeichneten Italiener, wollen nicht mit unseren Stillschweigen zu Mitschuldigen diese» moralischen Selbstmord» unser« Vaterland« werdrn. Wir sind bereit Alle« zu opfern; aber keineSweg« da« Gefühl der Gerechtigkeit. Wir protestiren im Namen derselben gegen da» Votum vom 23 Januar, welche« dieselbe mit Füßen getreten hat. Diesen Protest, den wir angesichts Gotte» und der Well machen, legen wir, ehrenwerthe Herren, in Ihre Hände, da Sie in der Sitzung vom lO. December >864 erklärten, darüber feiner Zeit zu berathen Die Zeit dieser Beralhung ist nun ge kommen. Sie Haden da» Recht, die Pflicht, die Verantwortung. Unsre Pflicht ist für jetzt erfüllt. (Folgen zahlreiche Unter schriften.) Nom, 28. Januar. (K. A.) Bon den sieben einge- brachten Personen, welch« der Theilnahmr der Ermordung zweter französischer Gendarmen durch die Briganten bet Eeprano beschuldigt waren, verurthrtlte das französisch« Kriegsgericht einen Eontadino zum Tode. Der ver- »rtheilte suchte beim Kaiser Napoleon die Begnadigung nach, ist aber gestern abschläglich beschteden. Er soll schon übermorgen in der Engrlsburg erschossen werden. L»»ß««ttv0pe1, 23. Januar. (». Z.) Die Türkei hat nun auch «in neues Preß g«setz erhalte» mit ver- W»lk»«^e», LonftStatione« und Suspensionen; aber de« 118 Gesetze fehlt eigentlich der Gegenstand, die Press« selbst. In türkischer Sprache haben wir den ottomanischrn „Moniteur", der aber nicht» weiter ist als eine Samm lung von Ferman» und osficiellen Aktenstücken, heraus- gegeban und redtgirt von Staatsbeamten, wo also preß gesetzliche Bestimmung« schwerlich irgend je in Anwen dung komme» werden. Bon Privatuntrrnehmungea er» scheinen hier drei politische Blätter: das „Journal d« Eonstanttnoplr", der „Eourrter d« l'Oriot", beide in französischer, und der „Levant-Herald" in englischer Sprache. Von denselben ist erstere» da» offieiöse Organ der Regierung. Der Herausgeber de» Journals ist Hr. Edwards, ein Levantiner englischen Ursprung», au» Smyrna gebürtig. Durch seine Hand werdrn insbeson dere die Ferman» au»grth«ilt, unter deren Eoncesston in den letzten Jahren verschiedene industrielle Unternehmun gen, wie Eisenbahnen, Bankinstitute, Gaswerke und Fa briken verschiedener Art, durch europäische» Capital ins Werk gesetzt wurden. Der „Eourrier de l'Orient" wird aus dem Hotel de» französischen, der „Lrvant-Herald" aus dem Hotel d«S englischen Botschafter» influirt. Die einzige praktische Bedeutung bietet da» neue Preßgrsetz gegen di« in griechischer Sprache geschriebenen Zeitungen und Bücher und gegen die auswärtigen Blätter. Eine große Anzahl der Bewohner Rumrlien» und Anatolten» (europäische und astatisch« Türkei) sind Griechen oder sprechen und schreiben vielmehr da- griechische Idiom. Seit dem hellenischen FreihritSkampfe und der Bildung eine» eigenen griechischen Staat«- haben unter diesen Ra» jah die Ideen der Emancipation große Fortschritte ge macht und werden durch eine geistige Propaganda immer mehr ausgebildet. In dieser Beziehung wirb von Athen au» energisch und erfolgreich gewirkt. Der Volksunter richt in den griechischen Schulen ist musterhaft, und da alle Kosten durch freiwillige Beiträge der Reichen und durch den Kirchenfond bestritten werden, so sind sie auch dem ärmsten Manne zugänglich. Es erscheint sowohl in der Hauptstadt als auch in den Provinzen, zumal aus dem Inseln, ein« nicht unbedeutende Anzahl griechischer Zeit-, Wochen-, selbst TageSblätter, worin auch die Ta gespolitik behandelt wird. Außerdem werdrn au» Grie chenland Volksbücher und Jugendschriften in großer Masse und zu spottbilligem Preise eingesührt, in denen gerade nicht Liebe, Achtung und Gehorsam für den tür kischen Herrscher gepredigt werden. Hier glaubt man nun Gelegenheit zu finden für Anwendung eine» strengen PreßgesetzeS. Konstantinopel, 1. Februar. (K. Bl.) Die tele graphischen Verbindungen zwischen Bagdad und Indien sind jetzt eröffnet. Da» erste Telegramm ist vom 29. December vom Generalgouverneur von Bagdad an den Gouverneur von Bombay gesandt worden. — Die mit dem Hause Laing angeknüpften Unterhandlungen be treffs der Eonsolidation der tnnrrn Schuld der Türkei sind unterbrochen worden. — Die entlassenen Sol daten weigern sich, in ihre Heimath zuiückzukehren, bi» zur Auszahlung deS bedeutenden, ihnen geschuldeten rück ständigen Solde». Einstweilen fährt dir Regierung fort, die Kosten ihre» Unterhalte» zu tragen. — Es ist die Rede'davon, die Güter der Moscheen zusäcularisirrn; so wie den Fremden daS Recht de» Besttzthum» zuzuer- kennen, jedoch mit Restriktionen, welche den Gesandten nicht anstehen. Bukarest, 1. Februar. (Tel.) Die Kammer hat heut« beschlossen, daß die Metropolitanen und Bischöfe hinfort vom Fürsten ernannt und auf gleichen Fuß mit den Staatsbeamten gestellt werden sollen. New-Aork, 17. Januar. (K. Z.) Eine erfreuliche Thatsache ist es, daß Missouri seil dem 11. d. M. zu den freien Staaten zählt. Die zur Revision seiner Ver fassung in St. Louis tagende und von einem deutschen Richter, Arnold Krekel, eröffnete Versammlung beschloß gleich am dritten Tag« nach ihrer Zusammenkunft mit 60 gegen 4 Stimmen die sofortige und unbedingte Eman- cipation aller Eclaven. Der Gouverneur Fletcher proclamirte dieses Votum am 14-, an welchem Tage da» Volk de» ganzen Staat» da» freudige Ereigniß durch Il luminationen, Musik und Festlichkeiten aller Art feiert«. Zunächst werden Delaware und Tennessee dem von Maryland und Missouri gegebenen Beispiele folgen. In erstgenanntem kleinen Staate hat bereit» der Gouverneur die betreffenden Vorschläge gemacht, deren Ausführung sich trotz deS Einflüsse» einiger mächtiger Sklavenhalter nicht über den Winter hinaus verhindern läßt; in Ten nessee hat sich da» Volk selbst ronstituirt und in einem vom 9. bi» 14. Januar zu Nashville abgehaltenen Con vente die Grundlage zu einer Reorganisation des Staat- auf der Basis der Freiheit gelegt, zugleich aber auf den 4. März Neuwahlen ausgeschrieben. Eine fernere von der Convention angenommene Resolution widerruft die UnabhängigkeilSttklLrung von 1861 und annullirt die mit der südlichen Confödrration geschloffene militä rische Allianz, sowie die infolge jener Schritte be schlossenen und ringrsührten Gesetze. Die Freiheitspartei will, sobald diese in ihrem Sinne anSfallen, sich dann sofort an den Kongreß um Anerkennung ihre» Verfahren» und um Wiederzulassung in den Bund wenden. — Im Senate ist die Aushebung deS kanadischen Rect- procitätSvertraq» mit 36 gegen 8 Stimmen durch gegangen. Außer diesem Schlage stehen Canada noch ei nige andeie, nicht minder empfindliche bevor. Zuerst di« verschärften Paßmaßregeln, welche nicht allein den Han delsverkehr bedeutend erschweren, sondern sogar einen großen Theil der Passagiere in den Westen von dieser englischen Provinz ablenkcn. Bisher war die Reise von New-Bork über Albany, Buffalo und Detroit nach Chi cago, St. Louis und Milwaukie eine der beliebtesten Routen, weil die kanadische Great-Western-Eisenbahn (vom Niagara bi» Detroit) eine der besten Bahnen war. Der bedeutende, durch sie beförderte Verkehr an Maaren und Personen geht jetzt per Erie-Eisenbahn, Pennfllva« nia-Central oder Lake-Shore in den Westen. Bleibt die Paßverschärfung in Kraft, so sind die Grrat-Wcstern- Bahn und die sich an dieselbe anschließenden Bahnen, wie die Michigan-Central, die fast ganz mit englischem Capital gebaut sind, ruinirt. Im gestrigen Senate brachte Sumner al- Vorsitzender de» Ausschusses sür aus wärtige Angelegenheit «ine fast einstimmig passirte Bill rin, welche die Kündigung de» sogenannten Ashbur- tonvertrag» verlangt. Damit w-rd« jede Auslieferung flüchtiger Berbrrcher feiten der beiden Staaten aushörrn. Ich zweifle nicht daran, daß dir Sumner'sche Bill auch durch» Hau» gehen und bei der gegenwärtigen gereizten Stimmung de- Volk» dessen Beifall finden wird. Seine schlimmsten Feinde hätten Canada nicht so sehr schaden können, als seine eigenen Behörden bet Gelegenheit der Untersuchung gegen di« Et. Albanirrräuber. — 2l. Januar, vom Admiral Porter trifft di« Bestätigung der Nachricht «in, daß die Conföd«rirtea da» Fort Smith geräumt und zerstört hab«», sowie daß die nordstaatlichen Kanonenboot« in dem Eap-Frar- flusse ankern. Da« Fort CeSwrll, sowie di« andern Werke, tvrlche den Old-Jnlrt, dir alte Einfahrt, des Flusse» deckten, sollen gleichfalls rafirt worden sein. Briefe au» Savannah vom 17. Januar berichten, Sherman habe bedeutend« Verstärkungen erhaltrn und rücke entwe der gegen Augusta, Lranchvill« oder Charleston vor. Daß die Pocataligobrücke an der Eisenbahn nach Char- lr»lon mit zwölf Geschütze» von de« Bundestrupprn ge nommen worden ist, bestätigt sich. Die Sieger erlitten nur geringen Verlust. Die Conföderirten zogen sich nach Asheroo zurück, in der Richtung nach Charleston. Da- nordst«atltch« Thnrmpanzerschtff „PatapSco" ist durch eine Höllenmaschine vor Charle-ton zerstört worden; 50 Mann kamen um. — Der südstaatliche KriegSminister Srddon soll durch General Brrckinridg« ersetzt worden sein. — Der „New Bork-Tribun«" zu folge wird rin neuer Streifzug au» Canada her im Schild« geführt.,— Der Gerichtshof von Toronto hat den Leutnant P. Burley der Räuberei schuldig erklärt und seine Au»ltef«rung an di« UuioaSbehösh« be schlossen. Der B«rth«idiger hat RechtsetnwLnd« «rhabru. Schleswig-Holstein. Die anhaltinische Regierung hat, wie di«„Na1^, Atg." meldet, der Bundesversammlung rin« neu« Denk schrift über ihre Ansprüche auf Laurnburg zugrstellt, an deren Schluffe r» heißt: „So fest sich da» herzogliche Hau- Anhalt seine» Recht» in dieser SuceesstonSfcage bewußt ist, so verkennt «S dabei gleichzeitig nicht, daß für di« praktisch« Lösung diesrr Frage da- Interesse der Sicherhrit und der Machtstellung Deutschlands gleich mäßig in den Vordergrund tritt. Das herzogliche Hau» wird sich d«»halb auch einem Arrangement nicht entzie hen, durch welche» diese verschiedenen Interessen vereinigt und gewahrt werden. Rendsburg, 1. Februar. (H. N.) Der heute Abend - in Veranlassung der Feier d«S l. Februar» veranstaltet« Festzug wurde unter allgemeiner Betheiligung der Be völkerung abgrhalten. Alle Vereine, sowie sämmtlich« städtische Gewerke mit ihren Fahnen waren dabei zahl reich vertreten. Geführt wurde der Festzug von zwei Herolden (ehemalige schleSwig-holsteinsche Kampfgenossen) zu Pferd«, von dene» der eine die preußische, der andere die österrrichsche Fahne trug«n. Außer diesen und den vielen GewerkSfahnrn (circa 80) wurde noch die schle»- wig holsteinsch« und deutsche Trikolore, zwischen beiden die Stadtfahne, im Auge geführt. Dem Festausschuß hatten sich, der Einladung desselben Folge gebend, da» , preußisch« und österrrichsche OsstziercorpS angeschlofle«, wt« letztere auch bereitwilligst das preußische Musikchor und die Tambours deS österrelchschen Bataillon» zur Verfügung stellten, welche nebst dem Musikchor der KarlShült«, theils an der Spitze, theil» in der Mitte de» von circa 200 Fackel trägern begleiteten Auge» placirt waren. An dem west lichen Ende der Stadt, dem Punkte, von wo am 1. Fe bruar v- I. die österreichschen Jäger den Dänen die ersten Kugeln über die Eider zusandten, war «ine einfache Red nertribüne errichtet. Nachdem der Zug daselbst Halt ge macht, bestieg Advocat Wigger» die Tribüne: Heute vor einem Jahre habe die alliirte Armer die User der Eider überschritten, um einem übermüthigen Feinde, der Deutsch land lange Jahre verhöhnt, die Kraft de» deutschen Schwerte, sühlen zu lassen. Durch di« ungestüme Tapferkeit der drrttschen Heere seien drei deutsche Laude dem groben Vaterland« zurück- acwonnen. Hcer ständen wir auf der Stätte, wo vor einem Jahre österrrichsche Jäger dem Frinde die ersten Kugeln zugesandt und von wo au» Liechlrnstein'sche Husaren in rastloser Hast die Ver folgung desselben begonnen hallen. Wir hätten diese Stelle zur Feier auäersehen, um dem Dankgesühle sür unsre Befreier Aus druck zu verleihen. Mil stolzer Freude gedächten wir der Aus dauer und de» HeldenmulheS der deutschen Brüder, die in allen Kämpfen nur zn siegen gewußt, die Tage von Oberselk und Ocver- see, die Namen der heldenmüthrgen Führer, Prinz Karl und Feld- marschalll. Gablenz, würden ewig in der Erinnerung de» schle»- wig-holsteinschen Volke» verbleiben. Mit Wehmuth gedächten wir auch der Tapsern, dir ihr Blut und Leben im Befreiungskämpfe verloren und in Schleswig-Holstein» Erde ruhten Sei auch unser Ziel noch nicht vollständig erreicht, sei e» un» auch diesmal nicht vergönnt gewesen, selbst mit Hand an da» Werk unsrer Be- sreiung zu legen, so lassen Sie un» doch dem Dankgesühl, wel che» un» zu dieser Feier an dieser Stätte hier versammelt, Aut- druck geben und stimmen Sie mit mir ein in den au» aufrich tigen Herzen kommenden Ruf: ,E» lebe die siegreiche alliirte Armee, e» leben die tapsern Kriegsherren Se. Majestät Kaiser Franz Joseph von Oesterreich und Se. Majestät König Wrlhrlm von Preußen, Sie leben hoch!" Schleswig, 2. Februar. (H. N.) DteCivilcom- missare, sowie die gesammten übrigen Beamten der schleLwig-holsteinschen Landesregierung sind nunmehr ein getroffen. Herr v. Halbhuber wohnt bet dem Amt mann Jakobsen, für Herrn v. Zedlitz sind die Räum lichkeiten de» Prinzenpalai» — Besitz deS entlassenen HauSvogl» MohnS — in Stand gesetzt. FlenSburg, 1. Februar. (Ndd. Atg.) Wie neulich schon gemeldet, werden die Generalversammlungen der südschleSwigschrn und der nordschleSwigschen Eisenbahn gesellschaft am 4. März (rejp. um 12 und um 2 Uhr) stattfinden. AuS den Einladungen zu diesen Versamm lungen ersehen wir, daß beide Bahnen sammt Perti- nrnzen und sämmtlichem Eigenthum der Gesellschaften, unter Uebernahme der Aktive» und Passiven derselben zum Partprris« de- Nominalwerth» aller Actien und der PrioritLtSobligationen verkauft worden sind. Die Käu fer haben sich verpflichtet, wc^en Ausführung ihre» Ge bot» Sicherheit zu bestellen und die Auszahlungen in kurzen Zahlungsterminen zu beschaffen. Sonderburg, 28 Januar. (H. Corr.) Nach dem letzten Berichte deS UnlerstützungSeomits» für die kriegSbeschädigten Alsener beträgt die bi» dahin empfangene Summe der UnterstützungSgelder 301,548 Mark Crt. LrnemmlMli, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement der -inanzen. Forstverwaltung: Der zeithcrigc Oberförster auf Lauterbacher Rcvirr, Forstbezirk Maricnberg, Julius Robert Groß ist zum Forstinspector und der zeit- herige Rrvirrförster auf Obersrauendoifer Revier, Forst bezirk Grillenburg. August Friedrich Schaal zu« Ober förster aus Olbernhauer in demselben Forstbezirke be fördert worden. Dresdner Nachrichten, vom 4. Februar — von morgen (Sonntag) an find im Loealr des sächs. Kunstverrins auf der Lrühl'schen Terrasse (ge öffnet von 11—3 Uhr) neu ausgestellt: Vor dem Schlafen gehen, Oelgrmäld« von Elisabeth Pochhammir in Berlin ; Blumenstück, deSgl. von derselben: drei Landschaften, desgl. von Goldstein; Wtnterlandschaft, desgl. von D. Stuart; sechzehn Zeichnungen, da- Profect zur Kirch« für Falkenstein, von Professor Arnold. — Bei beiden Expedition«» hiesiger städtischer Spar kasse, dir der Ztnsadrrchuuug wegen vom 1.—IS. Ja- «nar geschlossen waren, wurden in der Zett vom 19. bi» 31. Januar, mithin an 11 ErprdittonStagen, 66,509 Thlr. in 2938 Poften ringrzahlt und 38 084 Thlr. in 1549 Posten zurückgrzahlt, dabei aber 722 neue Bücher ausgestellt und 264 erloschene zurückgeltrfrrt. Bei der Erpetzstion in Altstadt-Dresden erreicht« in den Tagen vam 24. bi» 31. Januar die Zahl der täglich rrpedirtrn Bücher allein die hohe Durchschntttsziffer von 1300 und r» ist sonach anzuerkennen, daß di« Beamten da» Mög lich« geleistet haben, da» Publicum schnell zu befriedigen. Di« Kasse hatte Obigem zufolge einen Totalumsatz von 104,593 Thlr., d. t. durchschnittlich pro Tag 9000 Thlr., und eine Mehreinnahme von 28,425 Thlr. — Wie der „B. a. d. s. Schweiz" berichtet, fand vorgestern allhier im „Helbig'schen Locale" eine Ver sammlung von SchtffSeigenthümern statt, wobei die definitive Feststellung einer „Versicherung der EchifsS- fahrzeuge" erfolgte. In» Direktorium wurden gewählt, die Herren: Moritz Förster in Riesa, Wilhelm Richter in Wehlen, Finke jun. in Meißen und Plake in Akeu. — Eine vom köntgl. Ministerium der Finanzen er lassene Bekanntmachung, die dermaligen Provinzial- geschäftSstellen der AlterSrentenbank betreffend, ist im Jnseratentheilr unser» heutigen Blatte- enthalten. ProvinMnachrichten. Leipzig, 3. Februar. (L- Abdp ) Das sächsische Feldhospttal zu Plön in Holstein ist nunmehr auf gelöst worden. Infolge dessen trafen gestern Abend ^b9 Uhr der zur Verwaltung desselben commandirt gewesene Hauptmann v. Baumann sammt 2 Aerzten, 2 Apothe kern und 20 Unteroffizieren und Soldaten d«S Sanität-- corpS mittelst der Magdeburger Bahn hier ein, um — mit Ausnahme eine- zur hiesigen Jägerdrigad« gehörigen Arzte», sowie eine» al- Sanitätssoldaten verwendeten Jäger- hiesiger Garnison — heute früh 9 Uhr nach Dresden zurückzukehrrn. Gleichzeitig waren gestern die dem gedachten Hospital zugetheilt gewesenen 9 Ambu- lanzwagen sammt 2 Chaisen mit angekommen. In Plön befinden sich nun nur noch zwei am TyphuS da- niederlirgend« sächsische Soldaten, deren HierhertranSport zur Zeit unthunllch ist und dir sitzt in dem preußischen Militärhospitale zu Plön Aufnahme gefunden Haden. — Bekanntlich hat der Stadtrath da» Recht, wie für das Bürger-, so auch für daS Vicrbürgermetstrramt drei Kandidaten vorzuschlagen, auS denen die Stadtver ordneten zu wählen haben. Für da- durch Cichorius' Rücktritt erledigte Bitebürgermeisteramt hat nun der Rath jetzt den Stadtrath Julius Francke, den Stadtverordneten Advocat vr. Stephani und den Syndikus bei der allge meinen deutschen Creditaustalt, Advocat Wac^Smuth, in Vorschlag gebracht. Cßtvmitz, 3. Februar. AuS Anlaß der bevor stehenden Vermählung der jüngsten Prinzessin unser» königl. Hause» haben Rath und Stadtverordnete von hier Er. Majestät dem Könige eine BcglückwünschungS- adresse überreichen lassen, in welcher dir freudigste Theil- nahme unsrer Stadt an diesem Ereigniß bezeugt und ter Wunsch ausgesprochen wird, daß da» neu« Biindniß sür Seine Majestät und das ganze königliche Haus zu einer Quelle ungetrübter Freude werden möge. Chemnitz, 3. Februar. (CH T.) Wie man ver nimmt, ist da» große Grundstück des Herrn C. Wilh. Schüffner zu Echloßchemnitz von einer belgischen Gesell schaft behufs Anlegung rinerFlach-spinnrrcierkaust worben. Schwarzenberg, 2. Februar. Am Gestrigen hielten dir Vorstände etniger zwanzig Sängervereine des ObererzgebirgrS im Bade Ottenstein allhier eine Ver sammlung. Zweck derselben war die Begründung eines obererzgcbtrgschen SängergauvcrbandeS. Nach Constitui- rung desselben wurde der, trn Statuten des Elbgauver- bande» nachgebildete Statutenentwuif berathen und mit unwesentlichen Modifikationen angenommen, sodann die Abhaltung eines SängcrtagcS auf den 14. Juni v. in Schwarzenberg, al» dem erwählten Voroite, beschlossen und Berathung bezüglich deS deutschen Sängcrsiste» in Dresden gepflogen. Den Vorsitz bei diesen Verhandlun gen führte Cantor Röder au- Johanngeorgenstadt. Letz tere Stadt wurde zum Sitze de» Ausschusses ernannt. Neustadt d. St-, 2. Februar. (AmiSbl.) Durch zwei von der Regierungsbehörde gesandte Ablösung-com- missarr ist vorige Woche di« Ablösung der Fleischbank gerechtigkeiten bewirkt worden. Nach dem Ankaufs preise stellte sich rin Durchschnittswert- von zweihundert und einigen sechzig Thalern auf jede Fleischbank heraus. Nach kurzer Unterhandlung mit den berechtigten Fletschermeistern erklärten sich diese mit einem Abfin- dungSquantum von zweihundert Thalern für jede Bank al» zufrieden gestellt und fand diese Angelegenheit somit ihren Abschluß. Statistik und Votkswirthschast. Käuigl. sächs. Ersiubung,patr»te. Aus »Jahre ertheilt: am IS. Januar 1865 dem Herrn FabrikantenH HauSmann in Rinteln aus eine Maschine zum Einlegen und Absüllen von Zündhölzchen. Berlin, 3. Februar. (Nat.-Z^) Die Versammlung der Meist- betheiligten der preußischen Bank wurde um H6 Uhr Nachmit tag» vom Handel-Minister Grafen Jtzcnplitz in Person eröffne», in dem er den bekannten Antrag aus Abänderung der <8 2 und b der Bankordnung durch den außerordentlich gestiegenen Geschäft,- verkehr der Bank mvtivirte. Hieraus wurde der Antrag: Di- Bank soll ermächtigt sein, auch aus nichtpreußischen, aber deut schen Plätzen Filialbankanstalten, Eomptoire und Sommanditen zu errichten, einstimmig zum Beschluß erhoben. Ein hrerauf von dem gehe,men Sommerzienrath Eonrad eingebrachteß Amendement, nach welchem bei der Schwierigkeit der Elnberufung der Meift- detheiligten eß praktisch erscheine, den Eentralautschuß zu den, in dieser Angelegenheit voraussichtlich noch mehrfach nothwendigen Verhandlungen mit der Bankverwaltung zu bevollmächtigen, wurde ebenfalls sofort einstimmig angenommen und daraus dre Sitzung um 6 Uhr geschlossen. * Glauchau. (Gl. Tgbl.) Im Jahre 1864 wurden in die Sparkasse in 3940 Posten 101,779 Thlr. eingezahll und 101,660 Thlr. in 2374 Posten an die Einleger zurückgezahlt. Ausgestellt wurden 512 neue Stnlagebücher. Beim Leihhaus« sind im ge nannten Jahre auf 943V Pfandschein« 23,870 H Tblr. außge- lieben und 9242 Pfänder mit 23,601 Thlr. wieder «ingelöst bez. versteiaert worden. Eisenbahnen. Die , Leipzig - Dresdner Eisenbahn' erzielte im Jahre 1864 eine Totaleinnahme von 2,078,017 2 dir b. i. 22,211 Thlr. »«Niger al» 1863 — Die .Thüringsche Eisenbahn' erzielte in gl«icher Periode eine Tolaleinnahme von T735,207 Thlr., d. l. 127,722 Thlr. mehr al, l86r. Bauunuoseunsu» Au« dem Zahrelbericht, der Manche ster Ha»tz«l»k«u,»er geht Hervar, daß der BaumwMlconsu« in 1860 lOPV Millionen Pfuno überstieg, »ährend er in 1864 nur etwa die Hälft« 561 Millionen Pfund erreicht«, und circa SO bi, 7Ü Procent der früher« Arbtiterdevölkerung Beschäftigung gewshrkr
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