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Dresdner Journal : 17.02.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186502177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-02
- Tag1865-02-17
- Monat1865-02
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 17.02.1865
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158 verbot» mit der übrigen Gewerbtgesetzgebung und auf die Gesah- rrn der Strikt». — Die Debolt« wurde hlerauf geschlossen und drr Adg. Schulze-Berlin erhielt al» Antragsteller da« Wort. Da» sociale Lvsicm Wagen» sei Selbsthilfe mit Staat»,uschuß und Slaaltausficht. Bei diesem angeblich gemischten System gehe da» englische, parlamentarisch«' Element ganz verloren. Seine Fabrilinspecioren seien Organe zur Regulirung der «rdetttlöhne durch den Staat. Regulirung de» Lohne» durch den Staat sei toller al« Alle», wat dl« französische Präseelenwnthschast, gegen welche Hr. Wagen» sich verwahrt, sich je geträumt. Wenn die Eonservaliven nur mit solchen Fabrikinspectoren den Arbeitern da» Cvalttionörecht geben wollten, so wollten sie «» ihnen »st geben, wenn sie e» nicht mehr brauchen könnten. Wa» die Pro« ductivgenossen'chasten mit Staat-Hilse angehe, so passe die Ana logie der Elsenbahnaarantien durchau» nicht; jene Staaisbilse sei eine Chimäre, da sich nicht autrechnen lasse, wie die Majorität durch die Minorität ernährt werden könne. Drr Ltaat-säckel lebe nicht von der Lust, er fülle sich au» den Taschen der Steuerzahler. Nur eine Minorität könne solche Etande»vortbeile auf Kosten der Majorität genießen, nicht umgekehrt Die Slaatthilfe für die Majorität sei eine Art Selbsthilfe auf dem kostspieligen unpro duktiven Umwege ein» großen Perwaltunglmaschinenr. Wenn nun aber eine consrrvative Regierung, die so ungeheuer viel für sich brauche, noch die Majorität auf Staatskosten untrrftützen wolle, so komme ein ganz lächerliche» Rechnrnerempel herau». Die consrrvative Partei habe daher gut grlhan, sich auf einige Musterwirthschasten und gelegentliche Unterstützungen, etwa bei Wahlen, zurüekzuziehen An Kapitalien fehle e» den Arbeiterge nossenschaften nicht, aber an leitenden Kräften au« ihrer Mitte. Da« geistige Capital sei die Hauptsache, e» ziehe da» materielle an sich. Die sociale Frage sei keine specifische Frage, die durch spectfische Mrttel zu lösen sei, sie sei die allgemeine Fragt der geschichtlichen Entwickelung. Zum Schluß aber noch eine Mah nung, eine ernste Mahnung an die conservative Partei: Schon der Ada. Löwe hat Veranlassung genommen, Ihre Drohung mit den Arbeiterdataillonen gebührend zurückzuweisen. Ich erinnere Sie an da» tiefsinnige Bild de» Altertbum«, die Sphinx, ein Wesen, halb Thier, halb Mensch E» giedt in der menschlichen Natur dunkle Augenblicke, in welchen da» Thierische an da» Menschliche grenzt. Eie, meine Herren, wollen diese» Thiexische in dem Menschen durch Ihre Agitationen wach rufen; ich aber warne Sie: entfesseln Sie diese Bestie nicht, die Sie mit ihren Löwenklauen zerreißen würde. — E« erhält da» Wort der Refe rent Adg. Ur. Ziegert, welcher die Debatte recapitulirt und schließlich den EommisfionSanIrag mit dem Amendement Becker zur Annahme empfiehlt. Die Specialdebatte bezieht sich aus den ganzen st 1 de» Gesetze» Adg. v. Benin motivirt sein bereit« milgetheilte» Amendement. Sein Antrag entspreche genau der Situation. — Ministcrpräsident v. Bikmarck: Zu seiner Ver- thetdigung gegen den Angriff Reichenheim« sei er genöthigt, der in Aulsicht gestellten Veröffentlichung der Thalsachen in Betreff der Waldenburger Angelegenheit vorzugreisen. Al» die Deputir ten die Audicnj nachsuchten, habe er sich beim Landralhkamte nach dem Leumund der Leute erkundigt. Der Landrath habe an ihn günstig berichtet und zugleich einen Berich» in d» Sache an den Minister de» Innern gerichtet, von diesem aber die Antwort erhalten, daß e« nicht in sein, sondern de» Handelsminifter» Res- sort gehöre, er also auf die Frage wegen der Audienz keinen Ein fluß nehmen könne. Der Ministerpräsident verliest hierauf den wesentlichen Inhalt der von drr Deputation eingereichten Petition. Allerdings seien die Löhne jetzt im Durchschnitt höher, al« früher, möglich aber, daß man damal» für niedern Lohn besser habe leben können; dethalb sei bewußte Unwahrheit nicht voraurzusetzen. Auch im Uebrigen nimmt Hr. v. Bitmarck die Deputation gegen den Vorwurs bewußter Unwahrheit in Schutz, bezeichnet aber die Beschwerden, die er vorlicst, sämmtlich al» unbegründet; zwei der selben al» nicht contrvlirbar. Er gebe zu, daß da« Elend zu übertreiben geneigt sei, aber daß dieser Nolhschrei mit der Le zeichnung der Lüge gedrandmarkt werde, scheine ihm hart. Die Leute seren in Unkenntniß üb» die Quellen ihre« Elend«, ihr Horizont reiche nicht weit genug. Er bestätige, daß die Arbeiter in der Reichenheim'schen Fabrik nicht schlechter gehalten würden, al« bei seinen College»; aber welchen Grund hätte er haben kön nen, den Nolhschrei der Armen vom Zutritt zum Könige fern zu halten k Die Könige Preußen» seien Könige für die Reichen nicht nur, auch für die Armen. Wenn 260 Arbeiter in einer fv wohl wollend geleiteten Fabrik, wie die de» Hrn. Reichenheim, sich ent schließen, trotz aller Nachtheile sich an den Thron zu wenden, so liege hrer cine Aufgabe für die Gesetzgebung vor, die sie wenig sten» versuchen müsse, in Angriff zu nehme». Die Kritik drr königlichen Privatwoblthätigkeit sei unberechtigt Die von Rei chenden» angegebenen Zahlen seien au« der Lust gegriffen. Es fee geweß freudig anznerkennen, daß die königliche Huld in dieser Weise sich um die Gründe, weshalb Productivassociationen schwer auskommen, sich im Einzelnen kümmere und guten Zwecken ihre Freigebigkeit zuweudr. — Reichenheim (persönlich): Au» der Petition haben wir ersehen können, daß sie nicht von Arbeitern gemacht sei. Er habe nicht ausgesprochen, daß er den Weg zum Throne den Aermern verschlossen wünsche. Er wünsche ihn für Alle offen, auch für die Stadtverordneten. Ein: Ersparniß seiner Arbeiter von ca. 2300 Thlr. habe den Behörde» bcweisen können, daß die Petition unbegründet sei. Rcdner geht hieraus aus Ein- zelnheiten ein. Er hab« gegen die Privatwohllhättgkeit de» Kö nig» kein Wort laut werden lassen, aber e» habe doch Jemand den Ralh dazu gegeben; diesem habe sein Angriff gegolten, weil er eine Wohlthätigkeil gegen Leute veranlaßt, die Unwahrheiten an den Thron gebracht. Ueber den Inhalt der Petition habe der Ministerpräsident sich sogar hier auf dem Ministerium eine« Bes sern belehren können. Nach einer Gegenerklärung de» Hrn. v. Bismarck, worin er sich al» den Rathgebrr, wovon Reichenheim gesprochen, bezeichnete, gelangte daS Hau» zur Abstim mung. Der Wagener'sche Antrag fällt gegen dir Stim men der Eonservattven, mit Ausnahme de« Hrn. v. d. Heydt; der Minister v. Selchow stimmt ebenfalls dagegen. Der Antrag v. Bonin fällt gegen die Stimmen der Eon- servativcn, drr Freunde de» Antragsteller» und eincS großen LheilcS de» Crntrums. Drr ursprüngliche Schulze« Fauchcr'sche Antrag wurde hieraus mit sehr großer Ma jorität angenommen. Drr Präsident erklärt hierauf den CommisstonSantrag für verworfen. ES entsteht Wider spruch und eine längere GeschäflSordnungSdebatte. Ostrr- rath legt Protest gegen weitere Abstimmung rin, ebenso mehrere der Eonservattven. ES behält schließlich nach der ten deS Russen; er betrinkt sich oft in einem Grade, wie man dergleichen in Deutschland kaum kennt. Auch die Weiber lieben Branntwein ebenso sehr wie die Männer. Ehe wir die Betrachtung der verschiedenen Festtage verlassen, müssen wir da» Fest der heiligen drei Könige am 6 Januar erwähnen. An diesem Tage findet zu St. Petersburg der „jardan" oder die feierliche Ein weihung der Gewässer der Newa durch den Metropoliten statt. Aus drr weiten EiSebene de» prächtigen Flusse- wird ein Gebäude errichtet, welche» für dir kaiserliche Fa milie bestimmt ist, denn sie fehlt fast niemals bei dieser feierlichen Ecremonie. Alle Truppen, welche in der Stadt anwesend sind, versammeln sich auf dem Else und erhöhen das Interesse de» Anblicks. Dann im Angesicht der ver sammelten Tausend« taucht der Metropolit ein Kreuz durch cine in» Eis gcmachte Oeffnung in daS Master hinein. Alle Anwesenden, welchen es möglich ist, schöpfen daS nun „heilige Wasser" in Gesäße welche sie für diesen Zweck mitgebracht haben und schaffen cs nach Hause. Etwa» Charakteristische» der Rusten ist ihr Aberglaube und ihre verschiedenen Dorurtheile. Ja Gemeinschaft mit vielen andern Böllern betrachten sie den Montag und Freitag al» schlechte Tage, an welchen man keine wich tige Unternehmung anfangen muß Auch glauben sie an den bösen Blick vieler Personen; demgemäß ärgert nichts rin« Amme oder Wärterin so sehr, al» wenn man rin Kind, welches ihr anvertraut ist, scharf anfieht; macht man irgend eine Bemerkung über die Schönheit desselben, preist man sein gesunde» Aussehen, so steigt nur der Zorn der guten Frau und sie spuckt dreimal au». Dies soll alle die bösen Folgen, welche die Worte herbrtziehen könn te«, vereiteln. — Gräbt ei« Hund mit seinen Pfoten ein Loch am Haus«, so sagen die Rusten, daß ein Unglück den Bewohnern desselben droht; fliegt eine arme Schwalb« zufällig dnrch das offene Fenster ins Zimmer, so schul- Erklärung de» Präsidenten bei der Abstimütüng, wonach der Schulze-Faucher'schr Antrag in der ursprünglichen Fassung angenommen ist, sein Bewenden. Somit hat da» Hau» beschlossen, die ZK 181 u. 182 (Beschränkung des Coalitionsrechi» der Arbeitgeber und Arbeitnehmer) der Gewerbeordnung aufzuhrbrn, während die ZK 183 u. 184 (verbot von Verbindungen unter Arbeitern und Be strafung der Arbeiter, welche ohne gesetzliche Gründe eigenmächtig die Arbeit verlassen oder sich groben Unge horsam» und beharrlicher Widerspenstigkeit schuldigmachrn), deren Aufhebung die Commission gleichfalls beantragt hatte, stehen bleiben sollen. — (N. Pr. Z.) Se kaiserlich« Hoheit der Erzherzog Ludwig Bieter von Oesterreich, jüngster Bruder Er. Maj. deS Kaisers, ist gestern von Dresden hier ein getroffen und im „British Hotel" abgestiegen. Er kai serliche Hoheit stattete sogleich nach der Ankunft Er. Ma jestät dem Könige einen Besuch ab, welcher später von Er. Majestät erwidert wurde. Auch Ihrer Majestät der Königin Augusta machte der Erzherzog einen Besuch. Derselbe begab sich Nachmittags zum Diner bei Ihrer Majestät der Königin-Witwe rach Charlottenburg und wohnte am Abend ter Vorstellung in Wallner'S Thea ter und dem Balle im Friedrich - WilhelmSstädtschen Theater bet. — Drr „Voss. Ztg." wird au» Oldenburg vom 12. d. M. folgende Nachricht mitgetheilt: Soeben wird hier da- für daS preußische Kriegshasenciablissement an derJahde so bedeutsame Resultat der uneimüdlichen Bohi- versuche nach Trinkwasserbekannt, laß man in Heppen endlich in einer Tiefe von 670 Fuß auf Wasser ge stoßen ist, was nur einen ganz unbedeutcnden Salzgehalt enthält. Der Wasserstrahl sprudelt in einer Höhe von 2 bi» 3 Fuß aus der Erde hervor. — Au» der letzten Sitzung der Vorsteher drr Stet tiner Kaufmannschaft meldet die „Osts -Ztg.": „Da» Vorstehcramt drr Kaufmannschaft zu Danzig haben da» Collegium benachrichtigt, daß sie in Betreff der durch den Krieg mit Dänemark entstandenen indirekten und Blo- kadeschäden bei der königlichen Staatsregierung keine Anträge stellen werden. Es wurde beschlossen, in dieser Angelegenheit keine weitern Schritte zu thun, da auf einen Ersah der gedachten Schäden nicht zu rechnen ist. — (N Z ) In Danzig hat die Eriminaldeputation in ihrer Sitzung am 13. d. Ml». Johanne» Ronge wegen Beleidigung dcs Ministerpräsidenten v. Bi-marck durch da» Flugblatt „Die zehn Gebote der Jesuiten" in contumooiom zu einer Woche Gefängniß verurtheilt Der Vertreter der Staatsanwaltschaft hatte 50 Thlr. Geld buße event. ein Monat Gefängniß beantragt. ' Glogau, 14. Februar. Wie drr ,.Dr. Ztg." von hier gemeldet wird, haben die in dem Kohlendampf- proeeß Vcrurtheilten die Appellation angemeldet und zur Einreichung der Appellation-rcchtfertigung eine vier wöchentliche Frist erbeten. Gegen den Pionnirr Nowag, welcher in dem Proeesse angeblich ander» al» vor dem Militärgerichte au-gesagt haben soll, ist selten de» Mi litärgericht» ringeschritten und derselbe bereit» zweimal vernommen worden. München, 12. Februar. (B. Z ) E» geht jetzt durch viele Zeitungen die Behauptung, in der ersten Hälfte Januar sei in München eine französische Depesche vorgelrten worden, welcher die Differenz der Mittelstäd ten mit den deutschen Großmächten zum Hintergründe diente und welche durch mittclstaalliches Befremden über Frankreichs ruhige Haltung in der schleswig holsteinschen Frage hervorgerufen worden sei. Wir müssen dahin ge stellt sein lassen, ob eine solche Depesche rristirt, können aber bestimmt versichern, daß eine solche hier nicht vor gelesen worden ist. Jedenfalls würde e» hierzu auch an jeder Veranlassung gefehlt haben, da von bayerscher Seite über die Zurückhaltung Frankreich» keineswegs Befrem den, sondern vielmehr Anerkennung ausgesprochen wor den war. Hannover, 14 Februar. (Wes. Z.) Die deutsche Civilproceßcommission ist heute hier wieder zu sammengetrcten. Al- Ehrenpräsident derselben fungirte der hannöversche Justizminister Herr v. Windihorst, als wirklicher Vorsitzender drr österreichsche Delegtrt« v. Riczy. Selbstverständlich wird die zweite Lesung deS Gesetzwerks weniger Zeit in Anspruch nehmen, al» die erste und wahrscheinlich in einigen Wochen beendet sein. Von den Dclegirten der deutschen Regierungen zur Proceßordnungs' commission sind übrigen» erst wenige Herren eingetrof fen. Die erste Sitzung ward mit Erledigung formeller Punkte au-gefüllt. Mecklenburg wird, wie früher, durch Herrn v. Scheve, Sachsen durch Herrn v. Tauchnitz, Württemberg durch Herrn v. Sternfels vertreten. * Paris, 15. Februar, Nachmilt. Folgende» ist (nach einem an Wolff'S tel. Büreau in Berlin gelangten Te legramm) dcr Wortlaut drr Rede, mit welcher der Kaiser die diesjährige Session de» Senats und d«S teln sie da» Haupt und deuten die» auch al» rin Zeichen de» Unglück». Viele ähnliche Beispiele de» Volksaber glauben» könnte man noch aufzeichnen, allein diese mögen genügen; wir wollen lieber, ehr wir unsre Bemerkungen schließen, einige Worte über die russische Sprache sagen. E» ist eine merkwürdige Thatsache, daß im ganzen Lande die Sprache überall rein gesprochen wird. Der gebildetste Mann spricht sie nicht grammatisch richtiger, als der niedrigste Bauer. Ohne daß dieser eine einzige Regel der Grammatik weiß, ohne daß er seinen eigenen Namen schreiben kann, spricht er seine Sprache fehlerfrei. Wir glauben, die» liegt im Gehör. Der Russe spricht richtig, weil sein Ohr, von Kindheit auf an die Melodie seine» Dialekt» gewöhnt, sich sogleich empören würde, wenn ein Mißten die Harmonie drr Worte störte. Wenn unsre Behauptung richtig ist, so könnte man al» festen Grundsatz annehmcn, daß diejenigen Sprachen am meisten melodisch sind, welche von ihren ungebildeten Eigrnthü- mcrn am besten gesprochen werden. Wir kennen nicht di« italienische Sprache, aber da sie al» die am meisten melodische anerkannt worden ist, können wir sie al» rin Beispiel de» Gesagten benutzen. E» giebt in Italien viele Dialekte, aber so viel wir wissen, spricht jeder Ita liener seine Sprache grammatisch richtig. Warum/ Die Erklärung scheint bet diesem Falle besonder» natürlich, denn die Italiener sind seit langer Zeit al» eine der mu sikalischsten Nationen bekannt, reden ihre Sprache nach Gehör. Arhnlich verhält es sich mit dem Französischen, wäh rend das Englische und Deutsch«, obgleich viel reicher und künstlicher, aus Mangel an melodischem Tonfalle oft unrichtig gesprochen werden*). KIr. *) Anmerkung der Redaction. Die« ließe sich mahl nach anders erklären. Jedenfalls müßte man den künstlichen Bau, den Fonnrnrrichthum und di« rasche EntwickelungsfLhigktt der »er« .Neue Vorlagen werden heute zum Zwecke haben, eine grö ßere Freiheit drr commerzirllen Vereinigungen zu lassen und die Verwaltung von der siet» illusorischen Lerantwortlichke» zu befreien. .Ich hab« es Mir angelegen sein lassen, alle Hindernisse au« dem Wege zu räumen, welche sich der Errichtung von GeseUschas- ten zur Verbesserung der Lage der arbeitenden Klassen ent- aegcnstellten. Indem wir dre Gründung dieser Gesellschaften ge- statten, ohne die Bürgschaften sür die öffentliche Sicherheit preis- »ugebcn, werden wir die Anstellung eine» nützlichen Versuch» er leichtern .Der Staalrralh hat ein Gesetz, welcher bezweckt, den Mu- nictpal- und GeneralrLthen größere Befugnisse zuzuge- stehen, einer sorgsöltigen Prüfung unterworfen. Die Gemeinden und Departement» werben hierdurch berufen werden, selbst ihre Angelegenheiten zu behandcln, welche an Ort und Stelle entschie den um so schneller ihre Erledigung finden werden. Diese R<- sorm wird die Gcsamnttheit der Veranstaltungen vervollständigen, welche getroffen sind, um kleinliche Bestimmungen, die unnö- thigerweise da» BcrwaltungSräderwerk aushiellen, zu vereinfachen und zu unterdrücken. .Die Handelsfreiheit, durch den Vertrag mit England eingeweiht, hat sich auf unsre Beziehungen nut Deuttchland, mit drr Schweiz und mit dem vereinigten Königreiche von Schweden und Norwegen erstreckt. Dieselben Giundsätze mußten natürlich auf die Industrie der überseeischen Transporte ihre Anwendung finden. Ein Gesetz ist in Vorbereitung, um auf drr See dre Eoncurrenz hrrzustellen, di« allein den Fortschritt anspvrnt „Schltktzlich ist die schleunige Vollendung unsier Eisen bahnen, Canäle und Straßen die noihwendige Ergänzung der begonnenen Verbesserungen. Wir werden in diesem .fahre einen Theil unsrer Aufgabe auSsührcn, indem wir Privatuntermhmun- gen anregen, oder die HilsSquellen de» Staate» den öffentliche» Arbeiten zu Gute kommen lassen, ohne di« weise Verwaltung unsrer Finanzen zu beeinträchtigen und rhne zu einem Eredtt Zuflucht zu nehmen. Die Leichtigkeit des V-rtthrS im Innern wie >m Autlande befördert den wechselseitigen Austausch, stachelt die Industrie an und beugt der zu großen Seltenheit odcr dem zu großen Ueberflusse der Produkte vor, deren Wirkungen bald dcn Consumenten, bald den Producenten schädlich sind. I« grö ßere Au-dkhnung unsre Handelsmarine gewinnt, je luchter die Transportmittel werden, um so weniger wird man sich über dir plötzlichen Veränderungen im Preise der noibwendigsten L-denS» dedürsnisse zu beklagen haben. Durch solche Mittel werden wir im Stande sein, die theilweise Ungunst der Verhältnisse zu be schwören, welche heule auf dem Ackerbau lastet. Einige schreiben den augenblicklichen Mißstand der Aufhebung der beweglichen Scala zu; sie vergessen, daß im Jahre I85l, als derselbe be stand, der Preis de» Getreide» um ein sehr beträchtliches niedri ger war, und daß sogar in diesem Jahre die Getreideausfuhr die Einfuhr bedeutend überschreitet. „Ganz im Gegenthcil, Dank dcr liberalen Gesetzgebung, Dank dem Aufschwünge, der ollen Elementen des nationalen RcichlhumS gegeben ist, erbebt sich unser auswärtiger Handel, der im Jahre WSl 2 Milliarden 6l4 Millionen Francs betrug, heule auf die stauneuSwertbe Ziffer von mehr als 7 Milliarden. „Nach einer andern Richtung hin weiden Ihnen neue Ge setze vorgelegt weiden, welche bezwecken, die Bürgschaften der individuellen Freiheit zu erhöhen. Da» erste gestattet die provisorische Freilassung mit oder ohne Caulion, sogar in Cri- minalsachcn; es wird die Strenge der Untersuchungshaft mildern. Das zweite unterdrückt die körperliche Haft in Civil- und Han delssachen — eine Neuerung, die indessen nur daS Wiederauf tauchen eines sehr alten PrincipeS ist. Schon in den ersten Jahrhunderten Roms hatte man den Beschluß gcs.cßt, daß das Vermögen und nicht der Körper des Schuldnrrs für die Schuld haften solle. „Fahren wir daher fort, den vorgezeichneten Weg zu ver folgen: Lassen Sie unS nach außen hin in Frieden mit den ver schiedenen Mächten lebln und die Stimme Frankreichs nur sür dar Recht und die Gerechtigkeit erheben; schützen wir rm Innern die religiösen Ideen, ohne etwa» von dcn Rechten der bürger lichen Gewalt zu vergeben; verbreiten wir den Unterricht in allen Klassen der Gesellschaft; vereinfachen wir unser dewuuderunge- würdigeS Bcrwaltungslvstem, ohne er zu zerstören; verleihen wir der Gemeinde und dem Depaltemeitt ein unabhängigere» Leben; erwecken wir die individuelle Initiative und dcn Genvssenschasts aeist; kurz, erheben wir die Scele und stärken wir den KLiper der Nation. Indem wir uns aber zu eifrigen Förderern nütz licher Reformen machen, lassen Sie un» die Grundlagen der Verfassung mit Festigkeit aulrecht erhalten. Wioersctz-n wir un» den übcrtricbcnen Bestrebungen Derer, welche Veränderungen Her vorrufen in der einzigen Absicht, Das zu untergraben, wa» wir geschaffen haben. „Die Utopien verhalten sich zum Guten, wie die Illusionen zum Mahren und dcr Fortschritt ist kcincSweg» die Vcrwirllichung ciner mehr oder mind-r sinnreichen Theorie, sondern die Anwen dung dcr au« der Erfahrung gelvonncnen R-sultale, welche die Zeit geheiligt und die öffentliche Meinung angcnommcn hat." — Der „Moniteur" meldet in seinem nichtamtlichen Thcile unterm 14. d.: „Der päpstliche NunliuShat die Ehre gehabt, vom Kaiser in einer Privataudienz em pfangen worden zu sein. Se. Erocllenz drückte sein Bk dauern darüber aus, daß die Privatschreiben, die er an dir Bischöfe von Orleans und Poilier» gerichtet habe, der Oeffentlichkeit Übergaben worden seien, und veisicherle Er. Majestät, daß er, durchdrungen von dcn Pflichten seincr diplomatischen Stellung, niemals die Absicht ge habt habe, die Achtung vor den Vorschriften des inter nationalen Rechte- bei Seite zu setzen. Se. Majestät hat mit Wohlwollen diese Erklärungen entgegengenommcn." * Lern, 15. Februar. (Tel.) Der BundrSrath hat beschlossen, daß die Kosten der Occupation von Genf von der Stadt zu tragen seien. — Mit dem Ende de» Monats März, rcsp. de» Monats Mai sollen die Bun- desbeiträge für die polnischen Flüch tlinge aufhören. Turin, 14. Februar. (Tel.) Der Ausbruch des Aetna dauert mit aller Heftigkeit fort; die Flammen brechen au- vier Mündungen hervor. Die Lava ist 12 Kilometer weit vorgedrunzen, hat drei Thäler au-gefüllt und bedeckt da» angebaute Land. Drr Schaden wirb be reits auf eine Million veranschlagt. gesetzgebenden Körpers heute Mittag um 1 Uhr tn der „Salle des Etats" des Louvre eröffnet hat: .Meine Herren SenatorenI Meine Herren Drputirtenl .Zur Zeit Ihrer letzten Bereinigung hoffte Ich durch einen Songreß die Schwierigkeiten, welche die Ruhe Europa« bedroh ten, sich ebnen zu sehen; r« hat sich ander» gestaltet. Ich bedaurr es: denn da» Schwert durchschnridet ost die Fragen, ohne sie zu lösen, und dir einzige Grundlage eine» dauernden Frieden» ist die Genugthuung, welche durch die Eintracht der Fürsten den wahrhaften Interessen der Völker gegeben wird. Angesicht« de» Con-tcl», welcher sich an dm Ufern der Ostsee erhoben, hat Meine Regierung zwischen ihren Sympathien sür Dänemark und ihrem guten Willen für Deutschland getheilt, die stricteste Nrutralität beobachtet. Berufen, in einer Conserenz ihre Meinung abzugeben, hat sie sich daraus beschränkt, da« Princip der Nationalitäten und da» Recht der Bevölkerungen, über ihr Schicksal befragt zu wer den, geltend zu machen. Unsre Sprache ist in Ueberernstimmung mit der reservirten Haltung, welche wir zu bewahren gewillt waren, beiden Parteien gegenüber eine gemäßigte und freundschaftlich« gewesen. .Im Süden Europa» mußte die Action Frankreich» in ent schlossener Weise au-geübt werden. Ich habe die Lösung eine schwierigen Problem» möglich machen wollen. Die8vnvention vom lü. September, von leidenschaftlichen Deutungen befreit, hei ligt zwei große Principien: die Befestigung de» neuen Königreichs Italien und die Unabhängigkeit de» heiligen Stuhle». Der pro visorische und precäre Zustand, der so große Unruhm hervorrief, wird verschwinden. Es sind nicht mehr die zerstreuten Glieder de» italienischen Vaterland«», di« durch schwache Bande sich an «inen kleinen am Fuße der Alpen gelegenen Staat anzuschließen suchen, e» ist ein große» Volk, das, indem e» sich über locale Vorurtheile erhebt und unbedachte Aufreizungen verachtet, kühn in da» Herz der Halbinsel seine Hauptstadt verlegt und dieselbe mit ten in die Apenninen, gleichsam wre in «ine uneinnehmbare Veste versetzt. Durch diesen patriotischen Act constituirt sich Italien definitiv und söhnt sich gleichzeitig mit dem Kalholiciimu» au«; e» verpflichtet sich, die Unabhängigkeit de» heiligen Stuhle» zu achten, die Grenzen der römischen Staaten zu schützen, und ge stattet un» aus diese Weise, unsre Truppen zurückzuzühen. Da wirksam geschützte päpstliche Territorium findct sich unter dcn Schutz einet Vertrages gestellt, der die beiden Regierungen feier lich aneinander bindet. Die Convention ist demnach nicht eine Krikg-waffe, sondern ein Werk de» Frieden» und der Versöhnung. .In Mexico befestigt sich der Thron. Da« Land beruhigt sich, seine unermeßlichen Hilfsquellen entwickeln sich: glückliche Wirkungen dcr Tapferkeit unsrer Soldaten, des gesunden Sinne» der merrcaiiischen Bevölkerung, der Einsicht und der Energie des Souveräns! .In Japan bat unsre Marine im Vereine mit der Marine England», Holland» und dcr Vereinigten Staaten einen neuen Beweis gegeben von Dem, was sie vermag, und von Dem, wa» sie zu thun weiß. .In Afrika hat eine plötzlich ausgebrochene Jnsurrection die Sicherheit unsrer Besitzungen gestört und dargethan, wie sehr gewisse Tribus noch in Unkcnntnitz über unsre Mach», sowie über unsre wohlwollenden Absichten leben. In dem Augenblicke, wo Frankreich durch eine edclmülhige Gerechtigkeit bewogen, der ara bischen Bevölkerung dcn Besitz de» Bodens sicher stritte, wo wir versuchten, durch liberale Maßregeln diesem getäuschten Volke be greiflich zu machen, daß wir. fern davon, dasselbe zu unterdrücken es zu den Wohlthatcn der Cioilisation berufen wollten; — in diesem Augcnblicke, sage Ich, Haden die der Wüste benachbarten Araber, verleitet durch religiösen Fanatismus, dir Fahne des Auf ruhrs erhoben. Trotz der örtlichen Schwierigkeiten und trotz der Strenge dcr Jahreszeit ist unsre mit Geschick geführte Armee bald Herr deS Ausstandcs geworden, und nach dem Kampfe hat keine blutige Bestrafung, keine unnütze Strenge dcn Sieg getrübt. Der Eifer de» erfahrnen Führer«, welcher an die Spitze Algerien- ge stellt ist, die wiederhergesteltte Einheit im Oberbefehl, die Con- statirung dcr hochherzigen Absichten Frankreich» — Alle» das wird, wie Ich hoffe, dazu beitragen, der Wiederkehr derartiger Ruhe störungen vorzubeugen. .So gehen denn alle unsre Expeditionen ihrem Ende ent gegen; unsre Landlruppen haben China verlassen, die Marine genügt, unsre Etablissement- ausrecht zu erhalten; unsre Armee in Attika wird vermindert werden; die nach Mexico gesandte kehrt bereits nach Frankreich zurück; die Garnison von Rom wird bald zurückkommen, und indem wrr den Tempel des Kriege» schließen, werden wir mit Stolz aus einen neuen Triumphbogen diese Worte einzeichnen können: ,.Dcm Ruhme der französischen Armecn, für die in Europa, Asien, Afrika uns Amerika errungenen Siege.'" .Geben wir uns ohne Beunruhigung den Arbeiten de» Frieden» hin. Der Zwischenraum zwischen den Sessionen ist dazu angewandt worden, die Mittel ausfindig zu machen, um da» moralische und materielle Wohlergehen de» Volke« zu heben, und jede nützliche und wahre Idee ist sicher, dci Mir Aufnahme und bei Ihnen Genehmigung zu finden. Prüfen Wir daher mit einander die Maßregeln, welche geeignet find, die Wohlfahrt de» Kaiserreichs zu föroern. .Die Religion und der öffentliche Unterricht find der Gegenstand Meiner beständigen Fürsorge. Alle Culten er freuen sich einer gleichen Freiheit; der französische Sleru» übt, selbst außerhalb seine» Amte», einen bercchiigten Einfluß auS; durch da» Unterrichtsgesetz trägt er zur Erziehung der Jugend bei, durch da» Wahlgesetz kann er Aufnahme in den öffentlrchen Kol legien finden; durch die Constitution hat er seinen Sitz im Senat. Aber je mehr wir ihn mit Hochachtung und Ehrerbietigkeit um geben, um so mehr rechnen wir auch daraus, daß er di« Grund gesetze de» Staates achten werde. Es ist Meine Pflicht, die Rechte der bürgerlichen Gewalt unversehrt aufrecht zu erhalten, welche, seit Ludwig dem Heiligen, niemacs ein Souverän in Frankreich preisgegeben hat. .Die Entwickelung des öffentlichen Unterrichts verdient Ihre sorgsame Pflege. In dem Lande de» allgemeinen StrmmrechtS mug jeder Bürger lesen und schreiben können. Es wird Ihnen ein Gesetzentwurf vorgelegt werden, um den Elementarunterricht immer mehr und mehr zu verallgemeinern. .Ich bemühe mich jedes Jahr, die Hemmnisse zu vermindern, welche sich schon seit so langer Zeit in Frankreich der sreien Kund gebung der individuellen Initiative entgegenstellen. .Durch da» im verflossenen Jahre votirte Gesetz über die Coalitionen haben Arbeiter, sowie Arbeitgeber gelcrnt, ihre Streitigkeiten untereinander au-zutragen, ohne auf die jedesma lige Einmischung der Regierung zu zählen, welche ohnmächtig ist, die so wechselvollen Beziehungen zwischen Angebot und Nach frage zu regcln. f Periodische Literatur. Die illustrirtr Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde „GlobuS", welche Karl Andree im Verlag dcs bibliogr. Institut- tn Hildburg hausen herausgiebt, bringt in ihrer neuesten Lieferung (Lieferung 9) u. A. folgende größere beachtenswerthc Auf sätze: Streifzüge an den Küsten von Madagaskar. Die Zigeuner in Spanien. DaS Vaterland und seine Be wohner von H. Meier. ArminiuS Vambery's Schil derung der crntralastatischen Hauptstadt Bokhara. Zu stände auf dcr Insel Martinique. Der Leba-Ece in Hinterpommrrn von l)r. E. Boll. * Von den illustrirtr« Monatsheften für die deutsche Jugend „Die Kinderlaube" (Dresden, Verlag von C. C. Meinhold u. Söhne, Redaeteur: Oberlehrer H Stiehler) liegen die ersten beiden Nummern des dritten Bande- vor und stehen mit ihrem Inhalte den frühcrn Heften nicht nach. Auguste Klein beginnt eine recht an sprechende Erzählung „Dora". Fr. Gcrstäcker beschreibt „Das erste Eis in Indien". Or. Feodor Wehl giebt L. Tieck'- Kindrrmärchen „Rolhkäppchcn" in kühnlicher Einrichtung. ES folgen dann noch zahlreiche Aussätze und Mittheilungrn auS der Geschichte, Naturkunde, Geo» graphie re. Sowohl die Auswahl der hier behandelten Stoffe, al- auch di« Form, in der da» Material bear beitet ist, geben Zrugniß davon, daß die Redaction mit Umficht und Tack verfährt. — Für die nächsten Hefte werden Erzählungen von G. Nirritz, Fr. Lubojatzki, Pau line Schanz, Schlimpert u. A., sowie sonstige Beiträge von ve. Lauckhard (Oberschulrath tn Weimar), Char lotte Krug, Fr. Körner, vr Pfaff, Prof. Lindner und schieden»« Sprachen, sowie bir Frage mit in Erwägung ziehen, ob da» ungebildete Volk nur dir einfachsten Dinge spricht, oder ob fein Geist sich bereits eine» feiner» Gebrauch« der Sprach« zuwenörn kann. v. Berlepsch in Aussicht gestellt. Da die Lerlagshand- lung auch hinsichtlich dcr Illustrationen auf- Beste be sorgt ist, so wird es wohl erklärlich, wenn „Die Kinder laube" zu den beliebtesten Jugendzeitungcn gehört und immermrhr an Verbreitung gewinnt. * AuS Stuttgart wird berichtet, daß Se. Maj. dcr König von dem tragischen Vorfall, welcher die erste Vor stellung der Laube'schen „KarlSschüler" auf eine so be- klagenSwcrthe Weis« unterbrach, tief ergriffen, sich sogleich genau nach den obwaltenden Verhältnissen erkundigen ließ und die Kosten dc» Leichenbegängnisses Birnbaum'S auf seine Privatkasse übernahm, wie auch für die Ausbildung de» Hinterbliebenen unmündigen Sohne- de- Verstorbenem Sorge getragen werden wird, dcr außerdem bi- zu seinem vollendeten achtzehnten Jahre 300 Fl. jährliche Unter stützung au» dem PcnstonSsond der Witwen und Waisen der Mitglieder d«S königl. HoftheaterS anzusprechen hat. Birnbaum wird einem früher von ihm ausgesprochenen Wunsche gemäß in Kannstatt brerdigt, um dort an der Seite seiner ihm im Tode vorangegangenea ältesten Toch ter, der Gemahlin dcs Prinzen Friedrich von Hanau, zu ruhen. -f Unter den zur Ausschmückung de» Marimilia- neum» in München bestimmten Malereien sind, wie die „Bayr. Ztg." berichtet, zwei im Auftrage de- ver storbenen König» von Seibrrtz in FrrSco au-geführtr Wandgemälde vollendet worden. Dieselben befinden tn zwei einander entsprechenden Räumen der Halle, durch welche man tn di« großen Ha-^ptsäle grlangt, zu deren Ausschmückung eine Auzahl großer Oelgemäib« mit Darstellungen der bedentnugsvollsten G«schichtsact« aus ersehen ist. Die beiden Fresken von Sctdertz, welch« auf di« letztgenannten Darstellungen vorbereitrn sollen, zetgrn die hervorragendsten Staatsmänner, wie andererseits die aa«h,first« Ssktztt«. Dicht« Küaftlsr d« Jetzt»« t.
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