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Dresdner Journal : 27.06.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186506276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650627
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-06
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- Dresdner Journal : 27.06.1865
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.— 18«S ^riÄS DiruSIag, dcn 27. Juni Ärrs-imMurnal iss Verantwortlicher Redakteur: I. <K. Hanmann ttte 4«» Solgonäon 1»U. — des der die pro um be ¬ tritt kott os ling da- Wort ergreift. Er setzt dem Borwurfe, die Regierung hätte bisher wenig gethan, einen Vergleich de« jetzigen Budget» mit denjenigen früherer Jahre entgegen, er girbt zu, daß Reformen auf allen BerwaltungSgrbteten nothwrndig seien. Die Regierung sei mit diesen ernstlich beschäftigt, sie werde eine Reihe von Vorlagen dem enger» RcichSrathe und den Landtagen einbringrn. Die Regie rung sei bemüht, da» Staat-cinkommen durch Erschlie ßung neuer Hilfsquellen, nicht durch Gtrurrerhöhung, zu erhöhen. Die Gründung von Kreditinstituten, die Eisrn- bahnvorlagen bewiese» dies. Wenn r» der Regierung unter Mitwirkung des Reichsraths gelingen werde, durch Reformen die Ausgaben zu vermindern, neue Einnahme quellen zu schaffen, dann werde die Herstellung de» Gleich gewichts im Staatshaushalte gelingen. Damit ist die Generaldebatte beendet. Schluß der Sitzung. — Im Ausschuss« des Abgeordnetenhauses für dir Franz Joseph- Bahn klärt der RrgierungSvertretrr auf, daß die Garantiesumme 4,272,580 Fl. betrage. Herbst beantragt, principiell zu erkennen, eS werde die Bahn Wien Pilsen mit den Zweigen an die ReichSzrenze und nach Prag garantirt. Der Antrag wird angenommen. — Das Herrenhaus trat am 24. d. in die Spe- kialbrrathung des Budgets ein, bei welcher Graf Leo Thun und Graf Anton Auersperg den Versuch machten, die Ziffern, wie ste im Budget des Abgeordnetenhauses firirt sind, auch von Seite des Herrenhauses zum Be schlüsse erheben zu lasten. Graf Thun versuchte cS bei dem Budget des StaatSrathS, Graf Auersperg bet dem Budget de» Auswärtigen; aber da» Herrenhaus nahm mit überwiegender Majorität die Anträge seiner Eom- misston an. Der Antrag deS Grafen Thun veranlaßte den StaatSrathSprästdrnten Freiherr» v. LichtenfelS, den StaatSrath gegen die von Seite de» Abgeordnetenhauses wider denselben erhobenen Beschlüste zu vertreten. In nerhalb des Rahmen» der Verfassung werd« der StaatS- rath stet» einrr freisinnigen Förderung der geistigen und materiellen Interessen Raum geben, einem auf eine weiterge hende Schmälerung der verfassungsmäßigen Rechte der Krone gerichteten Streben aber Widerstand entgegensetzen. Bet Titel „Reichsrath" nimmt Graf Wtckenburg Veranlas sung den Wunsch auSzusprechcn, daß schon jetzt die Pläne für die zu erbauenden Parlament-Häuser stchergestellt und die Oertlichkeit bestimmt werde, wo die Häuser gebaut werden sollen, damit, wenn die Finanzlage des Reiche» e» gestatte, zum Baur zu schreiten, all« Vorar beiten bereit» fertig seien. Der Herr Staat-Minister v- Schmerling macht hierauf Mitteilung, daß die Pro- jecte bereits ringelaufen, daß diese nach erfolgter Ein sichtnahme von Er. Majestät dem Kaiser den Präsiden ten der beiden Häuser und sodann einer Commission zur Begutachtung zugewiesrn werden sollen, und daß alle Vor kehrungen getroffen sein werden, damit, sobald die Mittel vorhanden, zum Baue geschritten werden wird. (Die Finanzcommission hat bekanntlich die dafür postulirten 500,000 Fl. gestrichen.) Triest, 23. Juni. Amtlichen Nachrichten zufolge ist in Livorno, Genua und Ancona eine siebentägige Ob servationsquarantäne, in Malta eine achttägige Qua rantäne, in Athen eine acht- bis zwölstägigr Obstr- vationkquarantäne, in Konstantinopel und allen türki schen Häfen eine fünftägige Quarantäne bloS für Per sonen, tn Marseille für jetzt eine 48fiündige Quarantäne angeordnet. Lrnedig, 22 Juni (Pr.). Die Verkündigung des UrtheilSsprucheS tn dem in geheimer Sitzung ver handelten Proteste gegen die Ercutiv« OrganejdeS comiloto Voovlo ist nun erfolgt. Aus den Geständnissen der Vcr- urtheilten geht hervor, daß rin Beamter der hiesigen Staatsbuchhaltung der sich der ihm drohenden Verhaf tung durch die Flucht nach Piemont entzog, den Erccutiv- Organen de» Lomitalo, welche unter der Leitung eines gewissen Scampanini standen, die Befehle über die au»- zusührenden Demonstrationen und sonstigen Attentate übermittelte. Scampanini besorgte dann deren Ausfüh rung, so daß er al» Haupt der Unruhestifter wegen des Verbrechen» de» Hochcerrath», Störung der öffentlichen Ruhe und mehrer anderer Vergehen, deren er theils Theilnahme und Pflege. Im Jahre 1815 wurde von Soldaten sämmtlichrr europäischer Potentaten ihr zu Ehren ein große» Fest veranstaltet. Ihr Bildniß wurde in Kupfer gestochen, ste ist darauf mit dem Kreuze der Ehren legion abgebildet, das ste aus den eigenen Händen Na poleon'» l. empfing, bei dem ste tn der höchsten Gunst stand. Ich habe mir zum Schluß noch eine Mittheilung Vor behalten, die ich ohne Urbrrschätzung und namentlich ohne Wortspiel pikant nennen darf. Ausstellungen sind nun einmal die große Mode de» Augenblicks; man stellt eben Alle» aus, sogar Hund«, wie ich in meinem letzten Briefe mitgetheilt habe. Gegenwärtig wird aber hier tn Pari» «ine Ausstellung vorbereitet, die ihre« Gleichen noch nicht gehabt hat, und vermuthlich auch einzig in ihrer Art blei ben wird. Es soll nämlich in der Zeit vom 15. August bis zum 5. September im Jndustriepalaste der Champs« Elysöc» eine große Jnsectenausstellung stattfindrn, in welcher sämmtlich« Jnsectenfamilien, welche je nach ihrer Art da» Menschengeschlecht in allen fünf Thrilcn der bekannten Welt rntwrdcr quälen oder ihm Dienste leisten, zur Anficht de» wißbegierigen Publicum» gebracht werden sollen. Ich bitte meine geneigten Leser, ja nicht etwa zu glau ben, daß ich mir einen Scherz erlaube; dir Sache ist voll kommen ernst. Die hiesige Crntralackerbaugesellschaft hat den Plan zu dieser Ausstellung gefaßt, der Minister des Ackerbau«» hat die Angelegenheit unter seinen Schutz ge nommen, und es hat sich zu deren Ausführung bereits rin Comitt gebildet, der aus sehr gelehrten Männern besteht. Di« Myriaden von Insekten, die der Bewunderung des Publtcums dargeboten werden sollen, werden tn zwei groß« Kategorien ringet heilt: die nützlichen Insekte« mit ihren Produkten und di« schädliche» Insekte» mit beige- die Industrie hat sich seinen Besuch auch schon zu Nutze gemacht und eS werden bereit» äoo ooonv, t I'Xbck-ot- lleckor, äoo todotitrvo t l'Xbä - ol - liockoe re in großen Mafien auf den Boulevards zum Verkaufe auSgrboten. Die Saison ist übrigen» noch sehr brillant, da die große Welt Pari» noch nicht verlassen hat, und der Senat wie das Corps - LegiSlatif noch in ihrer legisla torischen Thätigkrtt begriffen sind. Die Rückkehr des Kaisers hat auch zu vielen enthusiastischen Kundgebun gen, zu officiellen und Privatfestlichkeiten Veranlassung geg-ben, und noch immer wird der Kaiser bei seinen täg lichen Ausfahrten mit großem Jubel begrüßt; die Reise scheint ihm vortrefflich bekommen zu sein, er sieht sehr wohl und zufrieden au» und nimmt die begeisterten Hul digungen der guten Pariser sehr freundlich auf. Wäh rend der Abwesenheit de» Kaiser» führte bekanntlich die Kaiserin unter dem Titel „Kaiserin-Regentin" die Re- gterung-geschäste. Der letzte Act, den Ihre Majestät ia ihrer Eigenschaft als Regentin vollzogen hat, war die Ausfertigung eines Dekrets', welches der verdienstvollen und berühmte« Thtrrmalrrtn Rosa Bonheur das Ritter kreuz der Ehrenlegion verleiht. Dieser Akt hat in allen Kreisen, namenlttch aber in der Kunstwrlt, viel Aussehen gemacht, denn er steht einzig in den Annalen der Kunst, geschichte da, es ist bisher noch niemals einer franzö sischen Künstlerin eine solch« Auszeichnung widerfahren Die einzige Frau, di« meine» Wissen» bisher jrmal» da» Ritterkreuz der Ehrenlegion getragen hat, war dir Schwester Martha, die einem geistlichen Orden angehört« und wäh rend der Revolution sowohl als auch während der Kriege des ersten Kaiserreichs mit rührender Hingebung der Pfleg« der verwundeten und Kranken in den Militärhospitälern oblag. Ste fragte weder nach der politische« Meinung, »och nach der Nationalität ihrer Pflrgrbrfohlnea, und jeder Unglücklich« »der Kranke hatte Anspruch aus ihre fügten Specimina der durch sie angerichteten Verhee rungen. Dir erste Kategorie wird in fünf Klassen rin- getheilt: Insekten, die Seide hervorbringrn, die Honig und Wach» erzeugen, die zu medictnischrn Zwecken verwendet werden rc. Die zweite Kategorie zerfällt in acht Klaffen, dahin gehören dir Insekten, die den Feldfrüchtrn, dem Wein, den Obstgärten rc. schädlich sind. ES ist nicht zu läugnen, daß diese Ausstellung manche» Interessante bieten wird, man spricht z. B. von Insekten mit halben Flü geldecken (kömipttro»), die aus Mrrico kommen und aus deren Eiern Brod bereitet wird; von Larven au- China und Indien; von Heuschrecken aus Afrika ; von Spinnen aus Australien rc. Kurz, die Ausstellung wird ganz voll ständig sein, und damit ihr ja nichts fehle, wird zum Schluß auch eine PrriSvertheilung stattfinden; es find zu diesem Behufe bereits goldne, silberne und bronzene Medaillen bestellt, und man ist sehr gespannt, welche Spinne oder welchem Parasiten unsrer HauSthiere solche Auszeichnung zu Theil werden wird. In einem ent legenen Stadtviertel au» Pari- eristirt noch eine schmuzig« Kneipe» auf deren Schild tn großen Letten zu lesen steht: „ä I» puov oooronoeo!" Dieses Aushängeschild krnn nun mehr zur Wahrheit werdrn, denn also will e» das Gesetz de» Fortschrittes l * Franz Liszt's Eintritt in den geistlichen Staad als Abb» wird durchaus keine Veränderung auf ,seine musikalische Stellung ausüben. Er selbst schreibt dar über an die Redaktion der „Neuen Zeitschrift für Musik": „Mein Eintritt in den geistlichen Stand ist kein Abbruch mit dem «esrntlichen (künstlerischen) Theil meines Le ben» re." — Liszt wird sich jedenfalls anfangs August nach Pesth begeben, wo sein Oratorium „Die heilig, Elisabeth" zur Aufführung bestimmt ist. er: De« ldr in < ctor Se< eilet von I 7 Uhr Parket igungen Durch ikfurt le«»»»». VL « ; llk S-i detgl. bs.-ichl-I Lanortdj. OretSaer !. preuh. IO? Ä.i Sü. Rat- Losse ». -kreid. u I-it. Leipziger Zant-SU. N 2L8K -ldlchiL,- »i Iich> Uhamp.- : kretd- . SV«.; . 7 dez.i pn-ri UH Hödels« mer V«- vnstzwer Rachrichten. Prsvinztalurlchrichteu. (Leipzig. Marienberg. Gegend von Freiberg.) vermischt,«. Statistik and »olkswirthschaft Zusrrate. behaltenen freien Verfügung der von Christian IX. über kommenen Titel das einzig praktische Mittel für eine dem allgemeinen Interesse entsprechend« Lösung erblickt. Auf Grundlage dieser beiden Erklärungen ist eine Verständi gung möglich, wenn ste auf beiden Seiten mit Aufrich tigkeit angestrrbt und vor allem Andern keine Forderung erhoben wird, welche in ihren Consequenzen die föderale Grundlage deS Bunde» erschüttert." — — — „Daß Oesterreich die Aufrechthaltung der Allianz mit Preußen wünscht, hat es klar und deutlich bewiesen, als eS aner kannte, daß Preußen eine bevorzugte Stellung im Nor den Deutschlands gegeben weiden soll. Selbst jetzt, nach dem Preußen alle» Mögliche gethan hat, um den Glau ben gründlich zu erschüttern, daß eS ihm um die Fort dauer dieser Allianz ernstlich zu thun sei, selbst jetzt ist e» Oesterreich, welche» die Hand bieten will, um zu einer Verständigung zu gelangen, dir den Ansprüchen Preußen vollkommen gerecht wird. Schleswig-Holstein soll in den Zollverein eintreten, Rendsburg soll BundrSfestung mit preußischer Besatzung werden. Preußen soll in den Besitz des Kieler Hafen- gelangen, und seine Forderungen hin sichtlich der Flottrnmannschaften und der Befestigungen an den AuSgängen b«S zu erbauenden Nordostseecanals sollen erfüllt werden. Auch gegen den Abschluß einer Militärronvcntion mit d.m zukünftigen Herzoge von Schles wig Holstein hat Oesterreich Nichts einzuwcnden, wen» »S auch verlangen muß, daß dieselbe mit den Bundesge setzen ia Einklang zu bringen sei. Voraussichtlich wird auch Herzog Friedrich diesen Punkten bristimmen. Es liegt demnach lediglich an Preußen, die Lösung der Her« zogthümerfragr zur Wahrheit zu machen. Die Loyalität und Uneigennützigkeit seine« Bundesgenossen zeigt ihm hierzu den Weg. Durch die österrcichschen Preposttionrn werden die preußischen Februarfordrrungen dem Wesent lichen nach erfüllt. Weigert sich Preußen dessen ungeachtet darauf einzugehrn, so würde hierdurch der Beweis gelie fert, daß man nicht tn Wien, sondern in Berlin die Allianz brechen will. Für Oesterreich ist cs nicht möglich, weiter zu gehen." Telegraphische Nachrichten. -amtzurg, Montag, 26 Invi (lieber Berlin.) An« Schleswig rivgegaugrar« Bericht,« zufolge hätte die Landesregierung vou der Obercivildehörde de« Auftrag erhalten, vortzereiteude Auorduuugea für die Stavdemahleo zu treff,«. nähme des Abgeordnetenhauses, wonach diese Einnahmen im StaatSvoranschlage um mehr als 3 Millionen zu hoch gegriffen erscheinen. Der Berichterstatter im Herrenhause nimmt nun für die Bedeckung di« niedrigere Ziffer Abgeordnetenhauses, und für die Ausgabe die höher« Regierung in Rechnung. Die Folge davon ist, daß Creditbewilligung zur Deckung de» Gebahrungsdrficit» 1865 in dem Berichte an da» Herrenhaus nicht nur fast 7 Millionen höher, al» da» Abgeordnetenhaus schloß, sondern auch um mehr al» 3 Millionen höher beantragt wird, als es sich nach der Anforderung der Rr- glerung bezifferte, wenn man den von dieser angebctenen, mit dem HerrenhauSbrrtchle fast gleichlautenden Abstrich von 20 Millionen an den Ausgaben in Betracht zieht. Di« drei verschiedenen Credttfordcrungen würden sich hier nach tn runden Zahlen respektive wie folgt zn einander verhalten: Abgeordnetenhaus 7,» Millionen, Regierung 10.» Millionen, Herrenhaus 13» Millionen. Nachdem der Berichterstatter v. Pipitz den Bericht verlesen, er greift derFtnanzminister da» Wort. Er erklärt na mens dec Regierung, daß über daS Maß der von ihr zu gestandenen Abstriche nicht füglich hinauögegangen werden könne, und reassumirte da» von ihm Gesagte schließlich dahin: „die Regierung glaubt durch ihr Vorgehen bei der Behandlung de» Staatsbudget» für 1865 und 1866 durch die selbst proponirten bedeutenden Hrrabmäßigun« gen ihre Ueberzcugung von dem Ernste der Lage und ihr Bestreben nach den schon in der Gegenwart möglich ge wesenen Ersparungen unzweifelhaft an Len Tag gelegt zu haben. Sie glaubt aber auch ihr Streben durch die Thal, nämlich durch die bereit» in» Werk gesetzten facti- schen Ersparungen bewährt und wirksam gemacht zu haben. Eie giebt aber den Muth nicht auf und hofft, daß trotz der großen UebergangSschwirrigkeiten der Jahre 1865 und 1866 die Bestimmungen der Bankarte dennoch werden ringrhaltrn und die daraus erwachsenen Verpflichtungen erfüllt werden, und daß sie in Zusammenwirkung mit dem h. Reichsrathe zu dem Resultate gelangen wird, für da» Jahr 1867 ein Staatsbudget festzustellcn, wrlches das Auslangen der Einnahmen zur Bedeckung der Aus gaben gewähren wird." GrasA.AuerSpergwies darauf hin, di'ß die Verfassung, wesentlich im Hinblicke auf die Finanzlage verliehen, diese noch immer nicht zu bessern vermocht habe. Er schloß sich in den leitenden Ideen zumeist den Anschauungen de» Abgeordnetenhauses an und Widerlegte den ihm von dem Herrn Grafen Rechbrrg gemach ten Vorwurf, die Lage allzu schwarz geschildert zu haben und dadurch zur Verschlechterung de» StaatScrrditrs beizutragen. Die AuSg, ben müssen nach den Einnahmen geregelt werden. Dir Ersparung sei ein unabweisliches Gebot. In dem Confiicte, welcher zwischen Abgeordnetenhaus und Regie rung droht, weil jedes auf seiner Ziffer bestehe, solle das Herrenhaus selbstständig Vorgehen, sich nicht mit der Re gierung idrnttficiren, sondern ein freundlicher Vermittler zwischen beiden sein. Graf Haller sagt, die Regierung sei berufen, die Initiative zu Ersparungen zu ergreifen, rr bedauert, daß sie r» nicht gleich bei Einbringung des Budget» gethan. Nachdem sie aber 20 Millionen herab gesetzt und die Herabminderung der Commission dieser Ziffer beinahe gleichkommt, werde er für die CommisstonS- anträgr stimmen. Graf Rechberg spricht gegen di« trau« rtge Darstellung der Situation, indem diese rntmuthige. Weitere Abstriche, als dir Commission beantrage, seien nutzlos, wenn daS Geld doch ausgrgeben würden müßte. Er legt der Regie, ung dir Frage ans Herz, ob nicht durch eine reue Organisation sich Reduktionen erzielen ließen. Graf Leo Thun k.nn dir Schilderung der Zustände, wie ste gemacht wurde, nicht für z.r schwarz halten. Eine offene Schilderung könne dem Kredite nicht schaden. Die gänzliche Beseitigung de- Deficit» schon jetzt sei unmög lich, und wenn dir Grenze LrS Möglichen festgestcllt sei, dann würden politische Erwägungen nothwendig werden. Graf Colloredo ist für die Reducirung der unproduk tiven Ausgaben auf «in Minimum, glaubt, in den ad ministrativen Ttzetlen der Armee seien Ersparungen mög lich und beantragt, die Regierung solle eine Vereinfachung der politischen Administration dringlich erwägen. Die Generaldebatte wird geschlossen, sirorauf Herr v. Schmer - Dresden, 26. Juni. Ti« „Const. Orstrrr. Ztg." enthält einen an scheinend tnspirtrten Artikel über die Lage der Verhand lungen zwischen Oesterreich und Preußen bezüglich der Hrrzogthümer. Derselbe sagt: „Die preußischen Kron syndici Haden mit Stimmenmehrheit anerkannt, daß kraft de» Wiener Frirdensvertrages und bis ein bessere» Erb recht nachgewiesen ist, 1 i« deutschen Großmächte da» meiste Souveränität-recht tn den Herzogtümern haben. Es entspricht diese Arußerung den Intentionen der preußi schen Regierung. Oesterreich seinerseits hat erklärt, daß e» ia der im Art. Ill de» Miener^FrirdenSvertrage» vor »uferatruamiatzuu emowärt« LotpetU: t ». 6oo>wio,iooitt 6«» Orooänor ckonroolo; tt. L»oe.,n, t). «Edurss Lteou«' ttoo-nno^xl« L Vool.ru UsrUa: tlno^ivo'ocli« l!»^t> k»oäl., I!ure»n; Srowoo: ti. 8< ur.orr',, U-o-too: l."0>i VruvUkorl ». w.: »<->— Luokb.; wolo: ^vor.« titbuurn; v. (28, roo <i« duv, t u. t^uui-ion » Uuekk.r Oowptoir ä. k. zVieoor Leitung, 8t<s»u»pl. 88'. Herausgeber: UHatzl. LnooiUtioo 6«, l)r«,<ia»r ^onknol», voooao», ickoi-iso-t-»»,« tt». 7. Ämst-re. lll »u i Ham- s vrU kant- mwoll«: ft. No- e 1»X. k Dhot- ,b NX, i. birst.) Roggen oco . «uguft lhlr LHIr. v. oSrlr.) Rogge» 1 «X, IVOget. loco IS Tligesgeschichte- ch Wieu, 23. Juni. Der Aeußerung der „Provin- zialcorrespondenz", der Herzog Friedrich von Augu stenburg, dessen Aufenthalt tn Kiel während der Ver handlungen der Stände unzulässig erscheine, hindere deren Zusammentritt, ist bi» jetzt eine entsprechende ossi- rtelle Kundgebung des preußischen Cabtnets tn Wien noch nicht erfolgt. In der jüngsten preußischen Depesche vom 13. d. ist eine Andeutung tn dem Sinne, daß Preußen von der Entfernung des Herzog« die Zulassung der Be« . rufung der Stände abhängig mache, nicht enthalten. Man erwartet jedoch etwa» Dergleichen in einer Rückäußerung auf dir diesseitige Depesche vom 17. Juni. Geschieht dies wirklich, so ist wohl anzunrhmen, daß Oesterreich, ohne di« DtScusfion in Bezug auf den Aufenthalt de» Herzogs von Augustenburg fortzusetzen, von der Erklä rung lediglich Act nehmen werde, um zu constattren, daß somit die Berufung der Stände in den Hcrzogthümern unmöglich und die den Civilcommifiarrn rrtheiltr In struction zur Vorbereitung der Berufung zu sistirrn sei. Wien, 23. Juni. (W. Bl.) Die heutige Sitzung de» Herrenhauses war eine der belebtesten und in teressantesten seit langer Zeit. Bor Allem müssen wir constatiren, daß Ton und Richtung der Reden, die über das Thema de» Tages, da» Budget für 1865, gehalten wurden, den Intentionen de» Abgeordnetenhauses bei Wei tem näher traten, al» nach den Ziffern des AuSschußbe- richte« zu erwarten war ; denn wa» die Worte diese» Be richtes betrifft, so schildern ste die finanzielle Lage deS Reiches derart, daß man beim Durchlesrn derselben an- dere Ziffern zu erwarten berechtigt wäre. Die Sachlage ist, noch einmal kurz gesagt, folgende: Die Minister wei gerten sich, auf einen größer« Abstrich von den Ausgaben als 20 Millionen unter der ausdrücklichen Voraussetzung einzugehen, daß die Einnahmen des Staates gegenüber dem Voranschläge keinen Ausfall erleiden können, und ste behaupteten diesen Standpunkt auch gegenüber der An« Amtlicher Theil. Drrsdn», 20. Juni. Seine Majestät der König haben zu genehmigen geruhet, daß der Kammerherr Egon Htinrich Gustav Freiherr von Schönberg-Btbran- Viodlau auf Luga den von Seiner Majestät dem Kaiser von Oesterreich ihm verliehenen Orden der eisernen Krone zweiter Claffe annehme und trage. Dresden, 26. Juni. Ek. Majestät der König haben allrrgnädigst geruht, dem Landstallmeister Major von Mangoldt zu Moritzburg das Comthu, kreuz zweiter klaffe de« Verdienstorden» zu verleihen. Nichtamtlicher Theil« Uebersicht. reletzraphische Nachrichten. Aettnu-sfcha«. (Constltutionelle Oesterreichs«-« Ztg.) Lagesgeschichtr. Wien: Dir neueste österreichschr De pesche nach Berlin. Verhandlungen im Herrenhaus«. — Lriest: Die Quarantäneairgrlegrnhett. — Ve nedig: Unheils spr üche in HochverrathSproceffen. — Ber lin: Vom Hose. Regierung-Maßregeln gegen Ab. geokdnete und die Diätenkosten derselben. Der schles- wig-holsteinschrCanal. Zur Coalitionssrag«. — Gum binnen: v. Bockum-Dolff» und Frentzel. — Mün chen und Stuttgart: Kammerverhandlungen. — Au» Mecklenburg: Die Nationalveretnsangrlegen- heit. — Karlsruhe: Zum Schulstreite. — Eise nach: Dir evangelische Kirchenkonfrrenz. — Koburg: Versammlung von Verwaltungsbeamtrn. Vom Land tage. — Frankfurt: Bundestagssitzung. — Paris: Broschüre über die Regentschaft der Kaiserin. Die Kutschersirik«. Algerien Betreffendes. Au» dem ge setzgebenden Körper. Ernennungen. — Bern: Han- delsveiträge. Die Revision der Bundesverfassung. — Brüssel: Kawmervrrhandlungen. — Rom: Die Ve- grzzi'sche« Unterhandlungen. — Madrid: Programm des neuen Ministeriums. Neuer Gouverneur. Die Entlassung von Narvaez. — Stockholm: Vom Hofe. — Wilna: General Panjutin s. — New-Bork: Neueste Post. DchlesVig-HolAeia. (Deputation beim Herzog. Dir Mission de» Prinzen von Hohenlohe. Vermischte» ) Inoere Aagelegeuhrttet». (VersammlungdeulscherLand- «nd Forstwirt-«. VI.) Feailleton. Pariser Briefe, xxi. Pari», 20. Juni 1885. (Schluß au» Nr. l«S.) Da e» mir, beim besten Willen, sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich sein würde, «inen paffenden Heber- -ang zu finden, der mich von dieser Wagen- und Kutscher- ralamtiät auf den Emir Abd el Kader sühren könnte, so muß ich eben ohne Uebrrgang mittheilrn, daß dieser hochberühmie, einst so viel genannte und besprochene Emir in den nächsten Tagen hier in Paris rintreffrn wird und einen länger« Aufenthalt hier zu nehmen gedenkt. Ob gleich Abd rl Kader bereit» vor 12 Jahren schon einmal in Paris «ar, so ist doch seine Erscheinung für sehr Diele noch neu und wird namentlich von den Neugierigen mit Ungeduld erwartet. Der Emir wird mit seinem gesamm» tn Gefolge, das sich mit seinen Frauen, Kindern, Se- crrttrru und Diener« auf mehr als dreißig Personen beläuft, einen Flügel des schönen kaiserlichen Palais de- l'Elystr-Rapolöon beziehen; es find daselbst bereit» präch tig« Grwächer für ihn eingerichtet worden, wobei nament lich anch auf di« Abhaltung des Gottesdienstes nach mu- hamedautschem Cultus Rücksicht genommen worden ist; Abd el Kader ist bekanntlich rin sehr frommer Musel »au»; rr ist gegenwärtig 58 Jahr« alt, hat drei Frauen und hatte 24 Kinder, von denen jedoch noch elf am Leben stutz; rr lebt gewöhnlich in Damaskus und zwar sehr «in fach, da rr verhältntßmäßig ar» ist; fein ganze« Ber- Ulsgeu besteht tu riarr jährliche« Rente von 106,000 Fes., dir rr »on Frankreich empfängt. Seitdem di« Nachricht —n sein« Aukuuft hier bekannt ist, sprechen sich viele Gchmpathi« für ihn aus, uutz Abd rl Kader hat all« t» tloottUcv io veooSo»: 15 Itgr. wto—t». 1 »gr. suserrtrupreisr: FH, Looio ,io«r -oopoltoo«» Lotto: 1 Ass». vutoe ,^iuFo»o»at" äio LoUo: s ttgr. " unter ö. chten. . üontjt K« r- do; v. M »s. <4Ie>. L«a»> . Lila i L-NM v. e cmste Le«,in >ülk Mm Louild'« iS. ttanlehm t.». -re- ijd Ü,l7; ckis« i!SH S.; ao>-Mog> NH udwegiH. -im 72X peinlich« 'nriil-a L (b ttal. nt tvlk ; R»l.- v. l«o ro^ vq tzt kant- pr. I8tit ; Lärm- ; Seraer an! NX S ; wkl- etcaule: urg t- S. k«n- . »l «. 5S,tÜ kremen Wein- Zenker -n: Hm. irlhiio ipWag- Richard »miaen, — Frau n Huna. JUmerd- önig ia , Schau-
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