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Dresdner Journal : 08.08.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186508085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-08
- Tag1865-08-08
- Monat1865-08
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 08.08.1865
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18SS. DicMag, dm 8. AuM W181 Adr»»r»«t^> reise: ^tidiiivd: H H>lr. — kk»r. io >»«»—») lo> Ln,1,»S» «zjUrrl.! 1 „ 1» „ „ „ 1 tritt ko«t iu»L tlou»tUct> Io vrick»»: Id Kxr. ( 8t«o>p«l»o- ^io,,lo« Itoouuoro: 1 U^r. 1 »cvt»^ tdiooo. »»seralrnprrist: ^ilr äso 8»au> «io«r »«ip^ltooeo 2«ll«: 1 klge. votor „Lio^«»»oat" cki» Leit«: tz kixr. Lrsch eiern: lU^lirtz Mit 1lv»n»luo« Lar Sono aoä S'«i,rt«E'-» ^dovä» ktir So» kvlr«»ä«o To^. DresdnkrÄnmal. Lerantwortlichcr ittcdacteur: I. G. Hartmann. Fnirralroanllaymt auswürr». -^Ipriss t'o. Ii»ti,v«rorrik», 6uww,«,iooilr ä«» Dcssüovr .lunrool»; «nenü»».; il. Hui.r.», k! Il.i.v0!«i 8»mI)urjs-LIl»o». L Voocr»; Lvrtta: ltnurivasvliv t!u-:l»- brruiit., liri^urrr.«'» Ii»r«-i,u; 8c«m»n: II. 8<oi.orr»z I.OI I« 8r»x>i>'Xi t riu-Ukurr». tl txru. «'»«>>» Ilu^ltli., Lvlo. .Vooi.r Ilxiit Xt «, kori» v. I. ovtxrxl.» ^8, rue >1« l>uu« <-ns«u8>, kixj; t«. l^iiui.it »'» tiu-titi.z Vi»o tluixzilttir li. It. tt i^ner/,-ituu^, Llesouipl. 80'.. cherauegedrr: Lrpeckltioo <!«» Dk«iäo»> ^^uroot», Drsitieo -I»ri»»»lr»i,» Ko. 7, Amtlicher Thril. Bekanntmachung. Nachdem vermvge Allerhöchsten Beschlusses auf den Vorschlag der Handelskammer zu Chemnitz der Kaufmann Aaton Leterechl Sch del in Mittweida für die nächsten sich» Jahre zum stellvertretenden Mitglied« de» Handels« -rrichtS im Bezirksgericht Mittweida ernannt worden ist, so wird Lolche- hierdurch zur öffentlichen K-nntniß gekracht. Dresden, den 20. Juli 1865. Ministerium der Justiz. vr. v. Behr. ManitiuS. BekuMikvrachuna drS deS Innern, die Jagdkarten aus das Jagdjahr 186d/66 betr. Da» Ministerium de» Innern hat beschlossen, die Jagdkarten auf das Jagdjahr 1865/66 in grüner Farbe mit dem zeithrrißen Muster auf der Vorderseite auSgeben zu lassen. Die» wild hiermit zugleich zur Nachachtung sür diejenigen Beamten, welchen nach § 37 de» Gesetzes, die Au-übung der Jagd betreffend vom 1. Deeember 1864, die AusfichtSsührung über dir gehörige Befolgung der Vorschriften diese» Gesetze- obliegt, bekannt gemacht. Dretden, am 3. August 1865. Ministerium de« Innern. Für den Minister: Körner Pursch. Bekanntmachung de» Ministeriums de» Innern. In GemäSheit § 6 der Verordnung über den Ge« schäfttbelrieb ausländischer Versicherungsanstalten im Kö nigreiche Hachscn vom 16. September 1856 wird von dem Ministerium de» Innern andurch bekannt gemacht, daß die Ba-ler Transport« Versicherung-- Ge sellschaft Behuf» der Annahme von Versicherungen in Sachsen den Vorschriften in Ktz 2 bis 4 der gedachten Verordnung Gnügr geleistet und insbesondere die Stadt Leipzig zum Sitz ihre- GeschäftSbetriev» in Sachsen gewählt hrt. Dresden, den 28 Juli 1865- Ministerium de« Innern. Für dcn Minister: vr Weialig. Demuth. Bekanntmachung deS Ministerium- des Innern. In GcmLSHeit § 6 der Verordnung über den Ge schäftsbetrieb ausländischer VerstcherungSanstaltrn im Kö nigreiche Sachsen vom 16 September 1856 wird von, dem Ministerium de» Innern andurch bekannt gemacht, dah dir Frankfurter Glas > Versicherung--Ge-- setlschast Behuf- der Annahme von Versicherungen in Sachsen, von welcher jedoch die Versicherung von Glas« j scheiben gegen Feuerschäden ausgeschlossen ist, dcn Vor- ' tchriften in §§ 2—4 der gedachten Verordnung Genüge; geleistet und insbesondere die Stadt Dresden zum Sitz ihre- Geschäftsbetriebe« für Sachsen gewählt hat. Dresden, den 28. Juli 1865. Ministerium de« Innern. Für dcn Minister: vr Weinlig. Demuth. Nichtamtlicher T!M tlebersicht. Telegraphische Nachrichten. LageSgrschichte. Wien: Der Kaiser zurück. Befinden der Kaiserin. Staat-Minister v. Beust. Rundschreiben Feuilleton. Lu« der Bai von Parauagua. Bon Juliu» Platzm ann »Udschweinsiagd. (Fortsetzung au- Nr. 180.) Die Marucü», große, fleischige, breitbrüstige Bögrl, liehe» ihr dreimalige-, kurzes Pfeisen ertönen, welche» die Jäger erwiderten und da» ihrem rauschenden Fluge nach dem Baume, auf dem sie übernachten wollen, vor- auSgeht. Es fiel rin Schuß. Die Schatten der Nacht zogen den Gesichtskreis enger und enger. Da» Geläute ke- Urwald««, die Stimmen der Urü- erklangen. Wer, -er ihn einmal in der Wildniß gehört hat, könnte die sen lieblichen Ton je vergessen? Ein langsamer, weit- hinschallender, langanhaltrndrr Triller, den ein ganze» Hühnervolk zuletzt, wenn alle andern Vögel sich zur Ruhe begeben haben, mit Einbruch der Nacht auSstößt. Da et dann di« höchste Zeit ist, sich beim Feuer einzufin« den, sowohl für den Jäger, al» für den in den Pflan zungen Arbeitenden, so pflegen die Brasilianer diesem Gesänge: „kor-o, kogSo, ko,io" „zum Herd, zum Herd, zum Herd" unterzulegen, welche» Wort, von einer Ge sellschaft gesungen, eine ähnliche Wirkung hrrvorbringen würde. Jetzt wurde e» Nacht. Da» Feuer gewann an leuchtender Helligkeit. Der Wald hörte auf, vom Lage «hellt zu sein. Die nächsten Laubmassen nahmen den Schein de» Feuer» an: jetzt war e» Nacht. Schwarze Nacht im Wald und blendend« Hrlligkeit blo» am Feuer und in der grellerleuchteten Hütte von Palmenblättrrn. Die Jagdgraoflrn kamen an. Einer von ihnen hatte einen groh«a, schwarzen Affen, einen Mactcu geschaffen. Macucu, nicht zu verwechseln mit Macucä, welche« der Nam« eine» Vogel», de« oben erwähnten. Jetzt erst, mein Magen sand da» unbegreiflich, dachten di« guten Leut« de- rwucn Justizministers. Biand in Bucz.cz — Prag: Ersparnisse leim ModuS der Stcuereinhcbung in Aussicht Zur Preßamncstle. Ein Gcncrallandtag angcstrebt. — Berlin: FestungsamnöverS. -Silber ankäufe der Bank. Eisenbahnangelegenheitcn. Pol nische und mährische Schulsprache. Keine Reklama tionen in Stuttgart. Zur schle-wig-hclsteinschcn An gelegenheit. v. Bockum-DolffS au» dem Staatsdienste getreten. — Posen: Begnadigung. — Geestemünde: Ein österreichschk» Kriegsschiff. — Stuttgart: Ari der Kammer. — Kassel: Vr. Schönfeld. — Darm stadt: Gutachten der Handelskammern bezüglich eines Handelsvertrags mit Italien. — Frankfurt: Bun de »tag-sitzung-bericht. Von der gesetzgebenden Versamm lung — Hamburg: Polizeirrlaß bezüglich der Arbei« ter. — Pari-: Tagesbericht. Parade in Fontainebleau. Da» Rundschreiben bezüglich der Gcmeindewahlen. — Brüssel: Abdtcatirn König Leopold'» erwartet. — Florenz: Cbolcrasälle. — St. Petersburg: Be- eidigung deS Thronfolgers. — Warschau: Brand stiftungen Besichtigung der StaatSforstcn. — Von der polnischen Grenze: Englische Unterstützung für Emigranten Polen au- den Etrafcompagnien entlassen. — New Vork: Corrcspondrn, über die Auslieferung des ..Skonewall Jackson". Oesterreich scher Gesandter Buttler'S Rücktritt. Ethle-wi-- Holstein. (Die Beziehungen zwischen Oester reich und Preußen. Corrcspondenz zwischen Herrn v. Zedlitz und der Landesregierung in Kiel Ver mischte». Tagesbericht) Kruennun-rn, Lrrsttzunqen rc iw öffrntl Dienste. Lretdner Nachrichten Vrovsnzialnt'chlihtev (Pirna.) vermischtet. Lcleguizihische Unlijnchku, Wien, Montag. 7. August. Die „Debatte", die „Ostdeutsche Post und die „Neu- Kr. Presse" melden übereinstimmend, daß im vorgestrigen Mi- nisterrathe die ößerreichschcrsritt in Gastrin dar- grboteneu Coucrsfionen alt das Aeußerstr bezeich net worden seien, wat Oesterreich concediren könne, und daß man beschlossen habe, auf dem bithrrigen Standpunkte zu beharren. (Vgl. unter „Schleswig Holstein") Berlin, Sonntag, 6. August, Nachmittag«. Wie man vernimmt, soll da« Votum der Kron juristen (Majorität-Votum?) dahin gehen: 1) Dem Erbprinzen von Augustenburg fehle jedes Suc- crsfiousrecht auf das Ganze oder einen Thril drr Herzogthümrr, sowohl wril srin Vater verzichtet und die wegen der Throufolgeordnung zu trrffen- den Anordnungen im Voraus anrrkannt habe, ul« auch wril die Primogenitnrfolge im Augustenbur ger Kürstenhausr nicht nachweisbar sei; 2) dem GroßKerzogr von Oldenburg steh« nur ein rven- tnrllrt Rrverfion«rrcht zu auf den Gottorper Thril; 3) da- Succesfionsrecht Christian s IX. nach kem Throufolgegrsetzr vom 31. Juli 1853, «rlcheS auch in den Hrrzogthümrrn rechtskräftig publicirt und eiugeführt worden, sei allein al« rechtSgiltig auf da« Ganze anzuerkennrn, und dessen vollrö Nrcht sei durch den Wiener Frieden auf Preußen und Oesterreich übergegangrn. Magdeburg, Montag, 7 August. Laut Te legramm der „Magdrb. Presse" wurden im Burger Coalitiontprocrsse fämmtliche Angeklagte srrige- sprochen. Drr Präsident ermahnte nach Verkün digung de« Urtel« zur Versöhnung. Pari«, Montag, 7. August. Drr Admiral Graf Bouöt-Villauwez ist zum Senator ernannt worden. Ancona, Sonntag, 6 August. Abend«. Der Minister de« Innern ist hier angekommen. Die Minister der Finanzen und de« Unterricht«, welche an daS Essen. Die den Nahrungstoff enthaltenden Säcke wurden ausgebunden. Wenn ich Verse machte, würde ich hier eine Ode einschalten, da» Lob de» Mandioca- wehlS besingend. Außer diesem, in seinem körnig-pulveri gen Zustande, bestand unsre Mahlzeit au» Seefisch und getrocknetem Rindfleisch, tags zuvor in der Asche gebra ten. Aber wie un» da- schmeckte! Wer schildert da-T Superior!!! DaS stärkte. Kraft und Leben kehrte in den Körper, Frohsinn und Muth in die Seele zurück; auf beides wirkte ohnedem daS angenehme Gefühl, eine schöne, lange Nacht zum Ruhen vor sich zu haben. Den Füßen, zumal den meinen, war das auch recht. Ihnen war eine wohlthätige Uederraschung Vorbehalten. Aus dem Gefängniß meiner Rhizanthee wurden nämlich ein Paar Strümpfe hervorgezogen, für den gebildeten Mann die ooneiiiio »io« qo» ooo. Auf dem komfortabelsten Stratum, vor dem gluthanstrahlenden, lodernd, knistern den Feuer, dem Feuer, daS den Menschen so auSzeichnet, zumal in der Nacht von der Thtcrwelt, im Dunkeln ver lebt und in der Kälte, fehlte r» nicht an lächerlichen Einfällen, an famosen Jagdgeschichtrn und schaudererre genden, natürlich den Jaguar betreffenden Erzählungen. Ein solcher hatte insbesondere dem Onkel JoSo's, mit seiner Familie im nahen Walde von Guaracessaba über nachtend, bö» mitgesptelt. Dieser unglückliche Mann fiel zuletzt im Kampfe mit dem Ungeihüm, nachdem e» in einer Nacht 5 Kinder, seine und deren Mutter getödtet hatte. Eine wahre Geschichte, die mir schon bekannt war. Ein andere» Mal halte eia kleiner Knabe, mit dem blosen Messer in der Hand den ungleichen Kamps beginnend, den Tod seine» Vater- gerächt. Wer hätte nicht gern Bernardo zugehört, d«r wochenlang im Walde gehen kann, ohne sich zu verirren, der vielleicht Hunderte von wilden Schweinen erlegt hat und sich im, ich weiß nicht wievielten Dutzend der Tapire befindet? An da» ebenfalls hier waren, find bereit« wieder abgereist. Heute haben 63 Todesfälle an der Cholera statt gefunden. (Vgl. unter „TageSgeschichte".) LlMügeschichtr Wien, 6. Juli. (W. Bl ) Se. Maj. drr Kaiser ist gestern früh von Ischl hier eingetroffen und hat sich so fort in die Hofburg begeben. Um 10 Uhr präsidirte Se. Majestät daselbst einem Ministerrathe, lei welchem dir Minister Traf MenSdorff, Gras Belcredi, Graf Larisch- Mönich, dann die Hoskanzler v. Majlath und Gras Haller zugegen waren. — Der Aufenthalt Ihrer Majestät der Kaiserin in Ktssingen war bis jetzt von den erwünsch testen Folgen sür da» Befinden terselb.n begleitet. Nach den bisherigen Dispositionen dürfte die Rückkehr Ihrer Majestät nach Ischl gegen dcn 12. d. zu erwarten sein. — Der königl. sächsische Staatsminister Frhr. v Beust ist mit dem gestrigen Prager Frühzuze von Dresden hier eingetroffen. Derselbe besuchte gestern dcn königl. bayer» schen Gesandten und machte später seine Aufwartung bei dem Grafen Meusdorfs. Herr v. Beust wird dem Ver nehmen nach heute von Sr. Maj. dem Kaiser in beson derer Audienz empfangen werden. — Justizmiuistcr R. v. Korners hat seinen AmlS- antritt den ciSlcithanischcn Oberland. sgcrichtSprästbien und den unterstehenden Justizbehörden mit einem vom 29. Juli batikten Rundschreiben nolificiit, in welchem <» h-'ßl: .Die Absichten Sr. Majestät sind einzig und allein dahin ge richtet, da- Wohl ferner Völker dauernd zu gründen und thätigst zu fördern; wir müssen eß als unsre Lebensaufgabe betrachten, zur Verwirklichung dieser hochherzigen Absichten, Jeder in fernem Wirkungskreise, nach Möglichkeit beizutragen. .Vom Richterstande, der dazu berufen ist, im Namen Sr. Majestät da» Gesetz zu handhaben und da» Recht zur Geltung zu bringen, muß ich unerschütterliche Treue an den Monarchen und strenge Unparteilichkeit vor Allem uns unbedingt fordern. .Aufopfernder Diensterser und makellose Ehrenhafirgkeil müs sen den Mann auszrichnen, in dessen Hände der Staat da» wich tige Amt des Richter» legt. .Er wird aber sür seine Autsprüche nur dann das allgemeine Vertrauen gewinnen, wenn er bei der Schöpfung derselben, jeder politischen Partcistellung fremd, stet» das Gesetz uns nur da» Gesetz im Auge behält. „Die Gericht»säle müssen Hallen der Gerechtigkeit bleiben und dürfen nicht zur Arena politischer Kämpfe werden. .Dabei mutz sich der Richter stets gegenwärtig hallen, daß er zum Diener des Staate» nur im Interesse der Bevöl kerung bestellt ist, daß die Parteien von ihm richierlichc Ent- )Oeidung erwarten, aber keine Gnaden beanspruchen, er mutz sie daher auch mit Würde, aber zugleich rmt jenen Rücksichten be handeln, die der Bürger dem Bürger schuldet. .Nur dadurch vermag er jene aufrichtige und dauernde Ach tung der Bevölkerung zu gewinnen, deren er in seiner amtlichen Wirksamkeit bedarf. .Oft in die traurige Nothwendigkeit versetzt, das Strafgesetz gegen Jene, die e» verletzen, anzuwenden, möge er die» mit lc,- denschastsloser Ruhe Ihun, und selbst mit der nothwendigen Strenge jene Humanität vereinen, welche auch in dem Schul digen noch den verirrten Menschen erkennt. .Diese Grundsätze entspringen klar au» der Natur unser» richterlichen Berufe», und ich bin nicht nur überzeugt, daß Euer "" dieselben v»n jeher thcilten, sondern rechne mit Sicherheit daraus, daß Sie dieselben in dem Ihnen »nvertrautcn Wnkungs- kreise nach jeder Richtung bin volle Geltung zu verschaffen wissen werden." — Ueber den furchtbaren Brand, der cm 29. und 30. v. M. in Buczacz gewüthet, bringt die „Gaz. Nar." nähere Details, nach denen das Feuer um 1 Uhr Mit tags am Dabbalh an drei verschiedenen Orten au-brach und so rapid um sich griff, daß da» Bezirksamt, das Kloster mit den Schulen der Lsi. Bastlianer, daS alter- thümliche RathhauS, die Neu- und Altstadt di - und jenseits der Stiype, die Kirche, alle Läden und Hotels iheils einstürztcn, theils verbrannten. Die Israeliten be wahrten ihre Kostbarkeiten, Gelder und wichtigen Papiere in der gewölbten Synagoge, die jedoch bald einstürzte, wobei Alles von den Flammen verzehrt wurde. Mehrere Personen fanden theils zufällig, thcil- beim Retten der Habseligkeiten durch Einsturz der Mauern ihren Tod. Z Prag, 6. August. In Wien tritt schon nächster Tage auf Veranlassung deS neuen Finanzministers, Herrn Grafen Larisch, eine Enquetecommission zusammen, welche sich mir der Auffindung von Mitteln zu befassen Uebernachtcn im Urwaldc gewöhnt, war er ter Erste, der die Pfeise weglcgte, um zu schlafen, un» das Feuer em pfehlend, damit nicht etwa ein Rudel Tatetos übcr uns wcgginge. Bald siegte d-r große Sieger Schlaf auch über unS andere. Als ich erwachte, war daö Fcuer nic- dergrbrannt. Der Mond war aufgcgangen und verlieh, ohne daß man ihn sah, dem Walde eine unbestimmte, feenhafte Helligkeit. Es fing an kalt zu werden. Ein Hcnkelkörbchen diente mir als Kopfkissen. Wir lagen Alle mit den Füßen gegen das Feuer; so schlafen die Indianer. Früh weckte mich ein allgemeines, vernehm bares Tröpfeln: daS hörbare, tausendfache Niederfallcn von Milliarden von Tropfen. ES war der Thau, der Uebcrschuß deS ThaueS, dcn der Wald zur Erde fallen ließ. Der Mond war untcrgegangcn. Wieder finstere Nacht. Trotz deS Feuers schüttelte unS Kälte und Nässe. Ich beneidete meine Begleiter um die Kunst, sitzend zu schlafen. Endlich fing es an zu tagen, endlich tagte es. Vier gewaltige Bratspieße, je eine Hälfte des Jacu und deS Affen durchbohrend, waren bereits präparier wor den und staken senkrecht in ter Hitze, wo mein Blech kännchen, da- unserm Hauptmann so unnöthig vorkam, wie etwa einem Bauer GlacShandschuhc, mir eine Tasse Kaffee verhieß. Nach einem tüchtigen, kannibalischen Frühstück — der Affe sah gerade wie ein gebratener „komuncnlu»" au- — wurde auf-, der Rancho (die Hütte) abgebrochen. Nie in meinem Leben habe ich mich frischer, Wohler, heiterer und kräftiger gefühlt, al- diesen Mor gen E» war ein herrliche- Wandeln in grüner Wal- dcSfrühe. Wer beschreibt die unbelauschten Flußufer, welche wir in ihrer Morgenstimmung überraschten? Wer die Klarheit der über die reinsten Kiesel rieselnden Strö mung? Wer die Frische der Luft, welche unsre Lungen athmeten? Wer die Frische de» Wasser», welch: unsre Füße netzte! Wir waren so recht in den Tummelplatz Halen wird, durch welche die V^rbrauchstcucr von Spiri tuosen und Zucker auf das Zweckmäßigste mit möglichst geringen Regiekosten eingehoben werden könnte. Diese Bcrathungen, welchen eine Anzahl Gutsbesitzer und In dustrieller aus verjchiedenen Kronländern beiwohnen wird, sollen schon am 12. August ihren Anfang nehmen. Aus Bödmen sind von dem Herrn Ainanzminister die Herren Bachosen p. Echt und lw. Doubek berufen worden. Es sind somit, wie man allgemein annimmt, Ersparun gen bei dem Modus der Steucrcinhcbung im Werke. — Bezüglich der Nachricht, welche Preßprocesse hier in folge der Preßamnestie niedergeschlagen wurden, ist be richtigend hinzuzufüaen, daß „Literarni Lisch" wegen Beleidigung des k. k. Militärs und nicht wegen deS Verbrechen- der Störung der öffentlich n Ruhe auf der Anklagebank erscheinen sollten. Mehrere Blätter waren wegen „Vergehen" in Untersuchung verwickelt, als die Amnestie erschien. — Das Hauptverlangen, mir dem sich jetzt die Ischechiichcn Föderalisten beschäftigen und über welches täglich Artikel erscheinen, betrifft die Einberu fung eines ,,Generallandtages" der Länder der böh mischen Krone Es ist darunter eine Vereinigung drr speciellen Landtage von Böhmen, Mähren und Schlesien zu verstehen. Dieser „Generallandrag" soll über die staatsrechtliche Stellung der „böhmischen Krone" verhan deln und zwischen ihm und der Regierung soll eine Ver einbarung, bezüglich kcr Verfassung Oesterreichs, strttfin- dcn. Es ist nicht überflüssig, zu ben erkcn, daß diese Forderung nur hier in Prag ausgesprochen wird; in Mähren und Schlesien würde man sich gegen einen sol chen G.ncrallandtag in Böhmen bis zum Acußersten sträuben. Die hiesigen Föderalisten behaupten, die Ein berufung dieses G-nerallandtages sei im Octoberdiplom begründet. l> Berlin 6 August. Den fitzt getroffenen Anord nungen zufolge begiebt Se. Maj. der König sich von Gastein nach Baden Baden, an welchem Orte Allerhöchst- derselbe bis Anfang Septem'er zu verweilen gedenkt. Um diese Zeit trifft Se. Maj der König mit sämmtlichen Prinzen in Neiße ein um den dort st iltfindenden großen Festungsmauövern beizuwobnen. Die letzter» haben bezonnen. — Die Neuorganisation der Artillerie naht fit, ihrem Atschlusfi und dürfte mit dcm 1. Okto ber d I. fast vollendet sein. — Aus eiinai Tbeilc West- sA.us und der Nh inproomz waren G juche an die bc- treffenden Eiscnbahnverwaliungen und abschriftlich auch an das Handelsministerium feiten der Klein Ersen- und Ltablfabrikanlcn ergangen, um eine Ermäßigung der noch zu hohen Frachttarife hcrbeizuführcn, welch' letztere, namentlich im Vergleich zu dcn englischen, gar nicht zu hallen wären. Den Bittstelsirn ist kürzlich der Bescheid geworden, daß die Frachtermäßigungen bei den Be- rathungcn d.r Eisenbahnverwaltungcn zur Erörterung kommen würden. — Die preußische Bank läßt in ihren Siltcrankäufeu nicht nach. Die deshalb crthrilten Auf träge werden immer noch ausgrführt, und die Baarbe« stände der Bank Zweiganst ilten, sobald sie bei diesen ent behrlich sind, hierher al geliefert. Die statutenmäßigen Baarbestände der Bank sind natürlich stets vorhanden. — Nachdem die französische Ostbahn beschlossen hat, eine Bahn von Thionville über Saargemünd nach Hagenau zu bauen, ist cs prcußischcrseits in Anregung gekommen, von Saarbrücken aus über Blitlersdorf in Saargemünd einen Anschluß herzustellen, um den j tzigen Umweg nach Straßburg und der Schweiz über Forbach abzukürzen. — Für die utraquistischen Schulbcziike ObcrschlcsienS ist an geordnet worden, daß der Religionsunterricht in den über wiegend polnischen, bez. mährischen Schulen nur in der polnischen oder mährischen Sprache zu erthei- len sei. * Berlin, 6. August. Dre „Ndd. Allg. Zeitung" widerspricht den Angaben deS „Frankfurter Journals": der preußische Gesandte in Stuttgart hätte bei der dor tigen Regierung Beschwerde geführt über die Ausfälle, welche der Abg. Hopf in der dortigen Kammer wegen der Vorfälle in Köln un) Oberlahnstein gemacht. Dies sei nicht begründet. Wohl aber habe die würtlcmberg- sche Regierung in bundcs freundlicher Weise gegen den eines Tapir gerathm und wateten keine 10 Schritt, daß wir nicht seinen 3 und 4 hufizen H rnd- oder Fußtapfen begegneten, sei cs an den Böschungen der Ufer oder auf den sandigen Anschwemmungen flacher Sandinselchen. Auf der Grenze zwischen Wasser und Erdreich sammelt sich natüilich Wasser in dcn Eindrücken der Hufe; aus der trüben oder klaren Beschaffenheit desselben beurtheilt der Jägcr die Fährte, ob sie frisch oder alt sei. Ber nardo war Meister in dieser Art der Bcurtheilung. Je der Tritt des Tapir gab ihm Veranlassung zu einer be- sondcrn Beobachtung: bald war cS die Epidermis einer Wurzel, welche der Huf geschrammt, welche schon ver gilbte Verletzung er mit dcm srischern G>ün verglich, daS sein Nagel daneben zu Tage kratzte, bald waren cS die Perlen d,S Thaucs, bald ein hcrabgcfaUenc» Zwctglein oder der Halm, den ein später passirtes Thier darüber geschleppt. Wir Jüngern sperrten Mund und Ohren auf, so haarklein »on Allem zu hören, wa» in dcn letz ten 24 Slunden hier vor sich gegangen war. Bald da rauf stießen wir auch wieder auf zahllose Wildschwein, spuren, welche den Fluß zu wiederholten Malen, von einem Jaguar gefolgt, passtet hatten. Sie schienen aber Bernardo all« nicht frisch genug, um dcn Hund darauf hin loSzulassen Einen ganz besonder» Eindruck machte auf mich die Schönheit eim» JngwerbuschcS. Einige 20, lediglich Blätter tragende, circa l2 Fuß hohe Stän gel gruppirten sich, rimm gemeinschaftlichen Wurzrlstock entspringend, zum herrlich grünen, obern Thcile de» Gan zen, und beschatteten zugleich seinen prachtvoll wirkenden, schwarz, roth und weißen untern Thcil, au- zahlreichen, wurzelständigen Blüthen und Fruchtständen bestehend. Schwarz werden die reifen Früchte, während die reifen den noch roth sind. Roth find auch die Fruchtknoten, roth di« Etielchen der Blüth » und der gemeinschaftlich« Stiel de» ölüthrnstande»; dir Blüthen selbst qhrr schnce-
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