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Dresdner Journal : 15.08.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186508157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-08
- Tag1865-08-15
- Monat1865-08
- Jahr1865
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- Dresdner Journal : 15.08.1865
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708 Agram. In Bezug auf Nachrichten, die über die Weigerung der Bürger in Zengg, Deputirte für den kroatischen Landtag zu wählen, verbreitet waren, wird der „Agr. Ztg." von dort der „wahre Sachverhalt" mit. gethrtlt. Die Zenggcr Bürgerschaft weigerte sich al« Srrnz- communität zu wählen, indem sie daraus bestand, al« königlich« Fretstadt ihre Deputirten wählen zu können. Die Einwilligung erfolgte und man schritt zur Wahl. Nach einer herabgelangten Zuschrift soll nun dir Stadt, da sie al« k. Freistadt ihre Ablegaten gewählt hat, die Diäten für dieselben selbst bestreiten. Kegen diese An« ordnung aber soll RecurS ergriffen worden sein. Triest, 12. August. (W. Bl.) Die Fregatte „No» vara" ist von Vera-Cruz hier angrkommen. — Auf einem in Rovigno von Ancona eingetroffenen Schiffe befand sich ein Cholerakranker. Da« Schiff wurde mit dem -ranken zur Abhaltung der Quarantäne hierher dirigirt. Berlin, 12. August. (B. Bl.) Ein Telegramm au» Wien bringt die Nachricht, daß Ee. Majestät der Könilg sich bei der jüngst stattgefundenen Gemsenjagd leicht am Auge verletzt habe. Wie wir erfahren, ist die Verletzung dadurch herbeigrfühlt worden, daß der Büchsenspanurr Sr. Majestät, al« Allerhöchstdieselbe eben auf eine Gemse geschossen hatte, eine frisch- Büchse zunichte. I» dem selben Augenblicke drehte 8e. Majestät sich lebhaft um und stieß dabei an den Lauf der Büchse, wa« eine leichte Verletzung am Auge herbeiführte. — Wir hören, daß Ee. Majestät Gastrin am 17. d. Mt«. verlassen werd«. — Wegen eine« CorrespondenzartikelS au« Elber- frld ist dort gegen da« hier erscheinende Blatt: „Der Eocial-Demokrat" Anklage erhoben und dessen Redacteur vor die dortige Zuchtpolizrikammer geladen worden. Dir Anklagr, zunächst gegen den Verfasser gerichtet, gründet sich auf mehrere Paragraphen des Strafgesetzbuches, welche Vergehen wider die öffentliche Ordnung betreffen. Außer dem sind noch drei Nummern de« Blattes incriminirt. — Die Commission in der Arbeiterfrage wird am 21. d. M. zusammentretrn und nach der ,,N. A. Z." durch den Herrn Handel-Minister eröffnet werden. Au« den verschiedenen Zweigen der Industrie sind 32 Fach» männer eingeladen, und zwar sowohl aus dem Stande der Handwerksmeister und Handwerksgchilfen, wie au« dem der Fabrikbesitzer und Fabrikarbeiter. Für die Dauer der Berathungen ist zunächst ein Zeitraum von 3 Wo- chen in Aussicht genommen. München, 12. August. (A. Ztg.) Die auf gestern Abend anberaumt gewesene Wiederabreise de- Herrn v. Beust ist verschoben. Wiesbaden, 12. August. (Fr.J.) In der heutigen Sitzung der Ständeversammlung stellte vr. Lang folgenden Antrag: „Die Ständrvcrsammlung wolle die am 31. März l. I. vorgenommene Wahl dreier Beiräthe zur Landesbank für ungtltig und ein Mandat derselben für nicht bestehend erklären und daS Präsidium ersuchen, die Neuwahl der Landesbankbeiräthe auf die nächste Ta gesordnung zu setzen." In der nächsten Sitzung erfolgt die Rechtfertigung dieses Anträge«. — Abg. Eigner trug den Bericht drS Finanzausschüsse« über die Anforderung von zwei Simpeln Steuer vor, und wurden dieselben, nachdem Abg. l)r. Lang darauf hingewiesen hatte, daß von Seiten der conservativcn Partei bei den Wahlagita tionen behauptet wurde, die Fortschrittspartei habe im Lande daS Gerücht verbreitet, in Nassau brauchten fer nerhin keine Steuern mehr bezahlt zu werden, einstimmig genehmigt. Abg. Rau wollte davon nichts wissen, daß von konservativer Seite da« fragliche Gerücht verbreitet worden, worauf l)r. Braun antwortet, daß dasselbe durch einen katholischen Geistlichen von der Kanzel herunter gepredigt worden sei. Die Sitzung war damit zu Ende. Kodurg. 11. August. (Allg. Ztg.) Heute früh nach 7 Uhr kam die Königin Victoria mit ihren jünger» Kindern mittelst eines EonderzugS hier an und fuhr so fort nach OeSlau (Eisenbahnstation für Schloß Ro senau) weiter. In OeSlau wurden die Herrschaften von dem Herzog und dem Prinzen Alfred, in Rosenau von der Herzogin empfangen. Der Aufenthalt der Königin auf Schloß Rosenau wird voraussichtlich bi» zum An fang des nächsten Monat» währen. In der Begleitung der Königin befinden sich die Herzogin Rorburgh und Lady Churchill, die Generäle Grey und Biddulph, die Herren Buff und Sahl und die 00. Jenner und Mead«. — DaS Programm für die Enthüllung deS Prtnz- Albert-DenkmalS ist nunmehr festgestellt. Sie wird am 26. August Nachmittags um 4 Uhr unter Anwesen heit sämmtltcher hohen Herrschaften stattfinden. DaS Monument selbst ist seiner Vollendung nahe. Sockel und Piedestal find bekanntlich in Weißenstadt in Bayern und die Statur selbst in Nürnberg (Lenz-Herold) gegos sen worden. Frankfurt, 10. August. (A Z.) Der Amerikaner vr. Schönfeld, welcher wegen nicht erfüllter Militär pflicht in Gelnhausen verhaftet worden, befindet sich, wie die hiesigen Lokalblätter erzählen, augenblicklich auf freiem Fuß in unsrer Stadt, nachdem er in Hanau 1200 Fl. In frohen Tagen lauter Jugendlust, In banger Stunden tiefempfund'nen Schmerzen: O trage un» mit leichtem Flügelschlag In deine- Himmels ewiglichten Tag! Ja, laß un« selig deinen Lippen lauschen, Die Kunde hören, die dein Mund erzählt; Wo jene süßen Schauer un« umrauschen. In denen still sich Leid und Lust vermählt. Nicht gegen alle Schätze laß un» tauschen Da« schöne Loo«, zu dem du unS erwählt: Sobald die Lieder, deine Stimmen klingen, Regt auch befreit der Aar die stolzen Schwingen. O schöner Klang, dich, deutsche» Vaterland, Mit allem Glück der Heimath sein zu nennen! Am Gruß der Lippe und am Druck der Hand De» Lande» Sohn al« Bruder zu erkennen! Die Herzen, die die Gegenwart verband, Wird auch die Zukunft nun und nimmer trennen: Nein! du wirst selbst trotz Zwietracht, Haß und Neid, Siegreich besteh'« den schicksalsschweren Streit. Es kommt der Tag, und seine Boten nahen, Dem sehnsuchtsvoll da« Herz entgegenschlägt; Den unsre Väter nur im Traume sahen, Nach dem verlangend Mund und Auge srägt. Da« Sceptrr wird dann Der von dir empsahrn, Der dir voran dir BundrSfahne trägt. Den Fehderuf: „Hie Watbling! und hi« Welsen!" Sollst du zerstören und vergessen helfen. Wenn die Hrllenen in Olympia Einmüihig sich zum großen Bund« schaarte«! Wenn stolz der Grieche auf die Kämpf« sah, Wo Kraft und Kunst sich, Geist und Sitte paarten: Lautto« gestellt. (Auch die in Preußen au» ähnlicher Ursache verhafteten Amerikaner find »egen Kaution sir betrug bet einem in Weißeastl» verhaftete« nur SO Thlr. — auf frei«» Fuß gesetzt.) Paris, 12. August. (K. Z.) Der Kaiser hat im Lager bet Chalou» einer großen Revue brigrwohnt; er befindet sich vortrefflich. — Heute hat sich der kaiser liche Prinz von Fontainebleau nach d«m Lager von Chalon» begeben. Nach den letzten Berichten au« Eha- lon« wurde der Kaiser, der am 10. Abend« 5 Uhr im Lager etntraf, dort mit großem Pomp empfange». Er hielt seinen Einzug zu Pferd«; an seiner Sitte ritt der Marschall Niel und hinter ihnen eia glänzender Stab. Hundert-Garden eröffneten und schloffen den Zug. Alle Truppen standen in Schlachtordnung. Um 7 Uhr war große« Diner im kaiserlichen Hauptquartier. Im Lager wußte man noch nicht genau, wie lange der Kaiser dort verweilen werde. — In der gestrigen Sitzung de« Zucht polizeigericht» wurde da» Urthetl in dem neuen Kutscherprocrß gesprochen. Da» Urheil de« Gerichts höfe» lautet in Bezug auf Charbonnel: daß er vermit telst betrügerischer Manöver die Grtve der Kutscher der kaiserlichen Compagnie aufrecht erhalten, oder doch we» ntgsten» »ersucht hat, dieselbe aufrecht zu erhalten, rin Vergehen, welche» im Art. 414 de» Strafgesetzbuch» vor- grsrhen ist; in Erwägung, daß Caron, nachdem er sich mit Unrecht den Delegirten seiner Kameraden genannt, sich wisftntlich dem Auftreten Eharbonnel'» zugesellt hat, indem er seinen in der „Opinton-Nationale" abgedruck ten Brief schrieb und indem er die Lüge Charbonnel'», der sich den Delegirten der Delegirten nannte, bestätigte, und daß, wenn er so im Verein mit ihm da» nämliche Vergehen begangen, er sich ebenso sehr au» Schwäche, al» au» böser Absicht von Charbonnel verleiten ließ; betreff» Millet'», in Erwägung, daß er Unrecht gehabt, Char bonnel und Caron nach den Lüreaur der „Opinton-Na- ttonale" zu begleiten, um durch seine Gegenwart der Lüge Charbonnel'« mehr Gewicht zu verschaffen, daß jedoch sein guter Glaube hinreichend constatirt ist, spricht ihn von der Verfolgung frei; aber verurtheilt infolge der Charbonnel und Caron zur Last gelegten vergehen und in Anwendung de« Art. 414 de« Strafgesetzbuch« Char» bonncl zu Z Monaten Gcsängniß, Caron zu 14 Tagen der nämlichen Strafe und Beide solidarisch in die Kosten. Florenz, 8. August. (K.A.) Die Noth in An cona ist laut den Berichten der Ankommenden über alle Beschreibung groß; 14,000 Menschen haben die Stadt verlassen; die Straßen sind verödet und alle Läden ge schloffen. Einen herzzerreißenden Anblick gewähren die Kinder der Gestorbenen, dir ohne Kleidung und Nah rung in den Straßen umherirren. Solchem Elende kann natürlich nicht in ausreichendem Maße gesteuert werden, trotz der aufopfernden Bemühungen des zu diesem Zwecke gebildeten Ausschusses von Notabeln d.. Stadt. Alle Blätter sammeln für die Unglücklichen. Srlla, Natoli, Lanza unterstützen die Behörden von Ancona mit Rath und That. AuS dem raschen Wegsterben der Erkrank ten, da» in wenig Stunden erfolgt, schließt man, daß die Krankheit auf ihrer Höhe angckommen (wa« auch die neuesten Nachrichten bestätigt haben) Der Erzbischof von Ancona und der dortige Generalprocurator sind er legen und von den 20 Aerzten der Stadt 11 schwer er krankt. Beamte, welche ihren Posten verlassen, sind mit Entlastung bedroht. Ancona 10. August. (A. A.) Da« kurze, aber hef tige Gewitter, welche« am Abend deS 7. d. M. über dieser Stadt sich entlud, scheint zuerst die glückliche Wen dung der Krankheit veranlaßt zu haben. Die Abnahme ist erfreulicherweise eben so rasch wie da« Steigen. Wir hatten vom 6. zum 7. August 207 Erkrankungen mit 102 Todesfällen, während von gestern auf heute nur 92 Erkrankungen mit 62 Todesfällen vorgekommen sind. AuS Nom in Marseille eingetroffene Berichte vom 8. d. M. bestätigen, daß die päpstliche Regierung Ordre rrthrilt bat, 3000 Mann zur Vervollständigung der jetzigen Cadre« der päpstlichen Armee anzuwerbcn. Die Cholera hatte in Rom noch keine Opfer gefordert. Madrid. Die „Epoca" vom 11. August schreibt: „Die auf die Anerkennung de« Königreich« Ita lien von Seiten Spanien» folgenden Unterhandlungen zwischen der päpstlichen und der spanischen Regierung sind zu einem befriedigenden Ende gediehen. Die spanische Regierung hat versprochen, den Papst so wie die Inter esten der Religion in Spanien zu schützen." — Man will wissen, daß Herr Ulloa, der spanische Gesandte in Flo renz, beauftragt sei, Unterhandlungen wegen rine« Han dels und PostvertragS mit Italien anzuknüpfrn. London, 11. August. Wie man allgemein vernimmt, wird das Parlament gegen End« November zur Be eidigung der Mitglieder und zur Erwählung de« Sprecher zusammenkommen, aber zur Erledigung von Geschäften nicht vor der ersten Woche de» Monat» Februar zusam- mentreten. — Der „Gceat Eastern" hat sich noch im mer nicht blicken lasten, weder bei Valentia, noch bei Cape-Clrar. I» Znstaade de« Drath«» war bi» gestern Abend kein« Veränderung eingetreteu. Erdströnmngeu gelangten nach valentia, und die Signale vom Land« au» zeigten eine Fortdauer oer vollkommenen Jsolirung an einer etwa 1230 Meilen von der irischen Küste ent fernten Stelle. — Die Gesellschaft de» atlantischen Telegra» pH en hat gestern eine außerordentliche Generalversamm lung abgehalteu, welche bereit» vor einer Woche angekün» digt worden war, also keine« speeiellen Bezug auf die jetzig« Lag« de» Unternehmen« haben sollte. Der den Vor sitz führende Direetor I. Stuart Wortley ließ e» in sei ner Anrede nicht verkennen, daß er den diesjährigen ver such der Legung de» Kabel« für verunglückt halte, und bedauerte den gewaltigen Wechsel der Verhältnisse, unter welchen die Versammlung einberufen und unter welchen sie abgehalten wurde. Er sprach sich jedoch mit großem Vertrauen auf Erfolg für die Wiederholung de» Unter nehmen« im künftigen Jahre au», und e« wurde ihm hierin von der Versammlung beige pflichtet. Die vorge- schlagenrn Resolutionen — Umwandlung der «ingezahl- trn 8proeent. Prioritätsaktien in consolidtrte 8procent. PriorftätSfond» und der ringrzahlten gewöhnlichen Aktien (462,860 Pfd. St.) in gewöhnliche consolidtrte Fonds der Gesellschaft und die Einzahlung der noch nicht emitttrten 800,000 Pfd. St. — wurden ohne Widerrede angenommen. — Die „Time-" schreibt: ES gereicht uns zur großen Freude, melden zu können, daß LordLyon» der Nach folger Sir Henry Bulwrr'S bet der Pforte sein wird. — Die Viehseuche hat ihren gefährlichen Charakter noch nicht verloren. Der Streit über den Ursprung dauert fort; die Einen glauben an dir Einführung der Ansteckung au« fremden Ländern, die Andern behaupten, der Herd d«S Nebel« sei in England selbst. DaS Ministerium hat inzwischen Schritte gethan, um da» Land eventuell gegen die wettere Uebrrpflanzung der Seuche durch ausländische» Vieh zu sichern. In einem Circular weist Lord Russell die britischen Vertreter im Norden Europa« an, die Re gierung der Vieh erportirenden Länder, in denen da« Uebel sich gezeigt hat, zu einer strengen Inspektion de» nach Großbritannien bestimmten ViehS zu vcranlasten, indem sich sonst die englische Regierung genöthigt sehen werde, Maßregeln zu ergreifen, welche beiden Thrilen unange nehm sein müßten. Die Einfuhr gänzlich zu verbieten, sei bei dem großen Bedarf Englands nicht möglich; doch könnte e« nothwrndig werden, ihr solche Beschränkungen aufzulegrn, welche dem Handel bedeutenden Eintrag thun Würden. Kopenhagen, 10. August. Die von der „Presse" in einer Et. Petersburger Correspondenz gebrachte Nach richt, die Königin Louise und Prinzessin Dagmar beabsichtigten rine Reise nach St. Petersburg zu unter nehmen, wird von der „Berl. Tid." al« völlig unbegrün det bezeichnet. — Bei dem Schlosse JägerspriiS fand am Montage die Enthüllung einer Denksäule für den ver storbenen König Frederik Vll. statt, welche von der Lehn»- gräfin Danner daselbst errichtet worden. Die gegen vier Ellen hohe Granttsäule ist au« Ellaholm in Biekingen und trägt die vom Bildhauer Bissen in Marmor auS- geführt« Büste des Königs. An der Säule ist deS Kö nig» bekannter Wahlspruch: „In der Liebe deS Volke» liegt meine Stärke" und darunter: „6. Oktober 1808. 15. November 1863" eingehauen. — Der „Berl. Tid." zufolge hat der Minister de» Innern unterm 11. d. M. dem Ingenieur Kröhncke vor behältlich der Zustimmung de« ReichSratheS die Bewilli gung zur Anlage einer Eisenbahn von Kopenhagen über Seeland, Falster, Laaland nach Hamburg ertheilt. Dt. Petersburg, 5. August. (H. B.) lieber den ge genwärtigen Bestand der russischen Flotte erfahren wir au» dem Rechenschaftsberichte de» Seeministeriums, daß dieselbe am 1. Juni d. I. 258 Dampf- und 36 Se gelschiffe zählte. Alle Kriegsschiffe, Segel- und gepanzerte Fregatten, Batterien mit Ausnahme einer, Korvetten, Clipper und gepanzerte Thurm- und Kanonenboote find Dampfer; dahin gehören auch 7 Dampsfregatten, 4 kais. Jachten, 61 kleinere Dampfer und 18 Dampfbarken und Jollen. Unter den 31 Schoonern find 25 Dampfer und 6 Segelschooner, von 17 Transportschiffen 6 Dampfer und 11 Segelschiffe; nur 10 Barken und 2 Tender zäh le« zur Srgelflotte. Am 1. Januar waren im Bau be griffen: 1 Panzrrfregatte, 1 Panzcrbatterie, 1 kleiner Dampfer, 2 Kanonenboote. Die Kriegsschiffe sind ver- theilt: in der Ostsee, dem schwarzen und kaSpischrn Meer und dem Aralsee, wie auch an den Küsten de« stillen Ocean« (die sibirische Flottille). Die Flotte in der eigent lichen Bedeutung de« Wort» besteht nur in der Ostsee; in den andern Gewässern sind nur Flottillen. Aoustautinopel, 2 August. (Tr- Z) Hier sind vom 26. Juli bi« 1. August 1442 Personen an der Cho lera gestorben, in Pera ereigneten sich blo« zwei Fälle; in Galata und auch in einigen Quartieren Stambul« ist eine Besserung eingetreten. Ekutari blieb von der Ja, diese Zeit ist wiederum un« nah, Bon der wir nur der Jugend Bild bewahrten, — «Die schönen Tage, da beim leichten Spiel Da« Volk gestrebt nach einem ernsten Ziel. So sei auch du dann unser« Thun gewogen, Und in der Hütte wie in dem Palast Set, Tonkunst! mit de« Frieden» Regenbogen Der hrtßersehnte, allverehrte Gast! In Sturm und Drang, durch rauher Zetten Wogen Sri du mit un», und halte gute Rast! Wie hoch die Wellen auch zusammenschlagen, Nur stolzer fühlt da« Schiff sich dann getragen. " * O * Nacht war'« geworden, doch er achtet'» nicht, Der Sänger stand in Sinnen tief verloren; Hell war'» in ihm, in seinem Geiste Licht, Froh sein Gemüth, da« Herz wie neugeboren. Und Die erschien in seinem Traumgestcht, Die er zur Leben-führerin erkoren: Ja, heldenkühn, stark und doch wundermild Sah er Germania'« edle» Friedensbild. Da» Banner in der deutschen Farben Glanze Trug sie zum Schmuck, zur Augenlust und Ehr'; Dem Feind« grimm im wilden Waffentanzr An ihrer Seit« hing da» Schwert zur Wehr. Da» Haupt geschmückt mit grünem Eichrnkranze, So stand sie vor dem Sänger hoch und hehr. Dann schwand ihr Bild wie Geisterweh'a von hinnen, Und scheidend rief er mtt entzückten Sinne«: Gott sei mit dir! du herrlich Vaterland! An Füll« reich und ungeahntem Segen! Do auch de» deutschen Sänger» Wieg« stand, Durch alle Gmü» strömt «in mächtig Rege«. Du Sängerbund, Liedhoch! — mit Mund und Hand Bring' ich dir jetzt noch meinen Gruß entgegen. Mag auch di« Form in Trümmern dann vergeh'»: Wahrt euch den Geist! Lebt wohl, auf Wiederseh'n! Dresden, 10. August 1865. vr. F. L. Bvsigk. * Die Chronik de» germanischen Museum« berichtet, daß der König Karl von Württemberg zum Zwecke der Abtragung der durch den Ankauf der freiherrltch v. Auf- frß'schen Sammlungen dem germanischen Museum erwach senen Schulden letzter« die Summe von 500 Fl. hat zugehen lassen: « Die Borversammlung Leipziger Schrift steller wegen de« am 19. und 20. August in Leipzig abzuhaltendrn allgemeinen deutschen Schriftstellertage» fand — nach der „Lpz. Abdp." — am 11. August Abend« 8 Uhr im „Hotel de Sare" statt und war zahlreich be sucht; r» fehlten von den bekannter» Namen nur zwei oder drei. Prof. Wuttke eröffnete die Verhandlungen mit einer warmen Ansprache. Die Versammlung wählte, nachdem verschiedene abgelehnt, vr. Fr. Friedrich zum Vorsitzenden, worauf man dazu schritt, die Verhandlungs gegenstände für den Schriftsteller tag festzustellen. Man verständigte sich hierin überraschend schnell und kam zu dem Beschlüsse, daß man für« erste Mal genug gethan haben würde, wenn man 1) den Begriff feststelle, wer ist überhaupt Schriftsteller, 2) in dem deutschen Schrift- strllerbunde rin Organ gründe, von dem «ine weitere ge meinnützige Wirksamkeit zu erwarten, und 3) den Begriff de» geistigen Eigenthum» frstsrtze. Alle übrigen Gegen stände und Anträge beschloß man zunächst zur Verhand lung in Sektionen zu verweisen. * In der Näh« von Knebworth, dem Ahnenfitze Gtr Edward Bulwer Lytton », erheben sich drei reizend ge legene und in dem gothischen Stil« der Tudor'« erbaut« Krankheit »erschoat. I« Smyrna zählt« man vom 28. Juli bi« zum 4. August 264 Sodwfälle. — Au» Konstantinopel vom 2. August wird gemcldet, daß der Sultan den frauzöstschen Botschafter de Mou- stier in einer Urlaubsaudienz empfangen hat. Die Eue-eanalangelegeahett soll ganz nach den vor- fchlägen der französischen Regierung geordnet worden sein. Au« Bukarest, 11. August, wird gemeldet: Die Nachricht von Aufständen in Jassy und Krajowa sei eine reine Erfindung, ebenso wie die Nachricht voa AuSbruche der Cholera. Ja ganz Rumänien herrsche die vollkommenste Ruhe, und der Gesundheitszustand lasse nicht« zu wünschen. Athen, 29. Juli. (W. Z.) Da« Kamnrerbüreau wurde am Montag zum König beschieden. Auf die il>- sprache de« neuen Präsidenten, Herrn Kehaya, entgegn-te Se. Majestät Folgende«: .Meine Herren! Ich sehe mit Befriedigung da» Bureau dn Kammer um mich versammelt. Seien Sie überzeugt, daß ich meinen Pflichten getreulich und in vollkommener Uedrreinstimmunz mtt der Verfassung nachkommen werde. Ich hege die lieber- zeugung, dass die Kammer ihrerseits von demselben Äefichirpunkle ausgehend anerkennen wird, daß die Verfassung dir Bolkton- treter ganz ebenso verpflichtet, wie den Souverän.' In den ersten Tagen der Woche wählte die Kammer an Stelle der Sektionen, wie früher üblich war, zwölf Commissionen, die sich theil« mtt der Prüfung, theil» mit der Vorbereitung von Grsetzvorschlägen zu beschäf tigen haben. Jede dieser Commissionen wurde mit allei niger Ausnahme derjenigen, wrlcher die Prüfung de» Budget» obliegt und die 21 Mitglieder zählt, au» elf Deputirten zusammengesetzt. Die Wahl wurde mittelst geheimer Ettmmengebung »vrgenommen. Die mit der Redaktion der Adresse beauftragte Commission, welche au« fünf der ministeriellen Partei und vier der Oppo- fitiön angehörenden Mitgliedern besteht, hat ihre Arbeit beendigt, so daß die Kammer gestern ihre Ditcusfion über die ihr vorgelegten vier Punkte eröffnen konnte. Im Ganzen hat die Opposition in den verschiedenen Punkten der Adresse weder den Wunsch nach der Entfernung de» Grafen Sponneck, noch die Forderung, daß der Staat», rath unterdrückt werde, ausgesprochen, so daß die Hoff nung, welche Lord Russell seiner Zeit in dieser Beziehung au-drückte, al« vollkommen erfüllt gelten kann Die gestrige Sitzung bot da» traurige Bild unfruchtbaren Wort streite» dar. Die Opposition und namentlich die Herren Ajakovato» und DeilyiorghiS griffen die Minister aus da» Heftigste an und diese verthrtdigten sich so gut sie konn ten; aber der Streit führt« zu nichts und die Kammer trennte sich, ohne zu irgend einer Entscheidung gelangt zu sein. Rev'Nork, 28. Juli. (Per „Hansa".) Die Mit- glirder der Administration sind jetzt größtenthälr auf Fertenreisen begriffen. Der Präsident, obwohl nie lange von der Hauptstadt abwesend, stärkt seine geschwächte Gesundheit durch häufige Ausflüge zu Wasser, und wird demnächst die New-Borker mtt einem Besuche beehren. Mr. Seward und einige andere Minister sind in» Bad gereist, und auch der Mann, welcher da» Schwert der Union führt, General Grant, pflegt sich in Saratoza. Selbst der Finanzminister hat am Mittwoch mit seinen Büreauchef» einen Ausflug den Potomac hinab unter nommen. Im Uebrigen hält er brav auf seinem Posten au», dec jetzt der wichtigste geworden ist. — Der Ge neralpostmeister ist entschlossen, die Beförderung von Brie fen nach Europa durch Dampfer, welche nicht zum re gelmäßigen Postdienst gehören, nicht mehr zu dulden, und eS wird in Zukunft keinem dieser Dampfer gestattet sein, Briefe in einem „SchiffSsack" mitzunehmen, selbst nicht in Gouvernement-couvert». Da» Verbot findet auch aus ConsigneeS von Maaren Anwendung Folg lich können Connostemente auf diese Weise nicht «ehr versandt werden. Rev'Nork, 3. August. (Per „Afrika".) Die Passagiere de« verunglückten Dampfer» „Gla-gow", 260 an der Zahl, verlassen New-Bork am 5. d. M per Dampfer „London". Da» Schiff brannte durch Selbstentzündung von Baumwolle gänzlich nieder. — Die SüdgenerLl« Shelby, Magruder, Hood und Hampton sind dem Ver nehmen nach in Dienste de» Kaiser» von Merico getreten. Schleswig- Hol-ein. Die Berliner „Bank- u. HandelSzeitung" meldet au» Wien, Graf Blome habe die entgegenkommende Hal tung de» Königs und de- Herrn v. Bismarck gerühmt und Hoffnung auf gütliche Beilegung der Differenzen ausgesprochen. Eine Entsendung de» Generals v. Man teuffel mit einem eigenhändigen Antwortschreiben des König- sei bevorstehend. — Die „Nordd. Allg. Zeitung" schreibt: Man er wartet demnächst ein, dem Preßerlaß entsprechende» Circular der Landesregierung gegen da» politische V-.r- einSwesen in den Herzogthümern. Der „N Pr. Z " wird an» Wien vom 9 August geschrieben: Von einer den maßgebenden Kreisen sehr nah ¬ neue Häuser, welche am 29. Juli der Sammelpunkt einer distinguirten Gesellschaft waren. ES find Wohnungen für Schriftsteller und Künstler, nicht nur keinen MiethzinS den zukünftigen Bewohnern auferlegende, son dern noch mtt einem JahrrSgrhalte verbundene Asyle, errichtet von der „Gilde der Literatur und Kunst". Vor einem Dccennium gaben Sir E. Bulwer Lytton, Char les Dicken» und andere hervorragende Schriftsteller den ersten Anstoß zur Gründung der „Ouilck ok l-itoratur» aaä ^ri", welche in ihrem Endzwecke mit der deutschen Schtl- lerstiftung zu vergleichen ist. Bulwer schrieb für sie die Comödie. „Nicht so schlimm, wie wir aussehen", und von Dilettanten, wie Charles Dicken», Mark Lewon, John Leech, auf der Bühne dargestellt, hatte dieselbe dem Vereine einen ansehnlichen Gewinn abgeworfen; den Nest de» Gesammtvermögen« brachten Eubscripttonrn auf. Die erste That der „Gilde" steht nun in Gestalt jener drei Zufluchtsstätten vor Augen, zu deren Besichtigung der Urheber der „letzten Tage von Pompeji" die Mitglieder de» Verein« eingeladen hatte. C. Dicken», Alfred Austin, Percy Fitzgerald, Benjamin Webster, Edmund Nate» und Andere waren dem Rufe gefolgt und hatten sich nachher der glänzenden Gastlichkeit deS Hause» Knebworth zu er freuen, wo sie sich mit einer zahlreichen Gesellschaft ver einigten, welch« Bulwer Lytton auf seinen Landsitz ge laden hatte. Zwei Reden würzten da» Festmahl, welch« beide den Vorzug der Kürze besaßen: dir eine de» Gast geber», di« andere seine» freundschaftlichen Rivalen in der englischen Romanliteratur, Charle» Dicken». s Bei Teaby an der Küste voa Süd-Wale« fand die Enthüllung eine» Denkmal» statt, velch«« die vrwoh- ner voa Wale» zu« Gedächtniß de« Prinzen Albert errichtet haben.
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