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Dresdner Journal : 29.09.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186509298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-09
- Tag1865-09-29
- Monat1865-09
- Jahr1865
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- Dresdner Journal : 29.09.1865
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.V22V. Arcitag. dm 29. Scptmibrr. 18vs. Lb«mr>nr»w»rrile: Itkrliolc: « Itctr. — kix-. io s-otr—u. > Im ^»»I»»ä» 1 „ IS „ „ „ i tritt?o,tunä Hoo»tlicl> in vr,»U,» I» !§xr l ditemprl- Lu»»«lo« Kuuuurru: I K^r. - »uictll»x tuuru. raserntenpreist: kür ä»o L«um «iuer ms»p»It«oen 2«il«: I dixr. Vot«r „lüii»^«»«llät" äi» 2«ll«: L tixr. Lrschrtae«: IKssliek, mit Xu»o»bm« äer 8onn- null k«isrt»x«, stboucl» tllr ä»o koixcllävll DreMlerÄumal Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann ' > ' —SS-»«—. . -- -!— Insrralenannahme auswärts: l,»ip»rx: 1» IIi«^.xi>-at.rr»i«, koinmiiiiaollr <>«» I>r<!9<liier ckournnli; rb«n<tic».: II. I'x'ü.»«, i: li.i.nLi«! Harndurg-sltoa»: Ilaa-^x-r-ix sc Vuoi.» n Lc-rlio: Orr >nit-'»obe Ituek- knixll , tiic c.:uc cItxn xi; Lr»w«ll! k. 8v--r.oa-r»; Lr«»l»ll- I.<>tix .»>r>xuc:x: krLnilkurt Id. Sl : ^.»dxiiiii'srko Uuctrti.; Xvlrr: ctuorr ltai-ix- ?»ri» v. I.ücr>c!«»-r r.» (20, riieciu-d-iiu-c-utiliici; tra^^ I'ir i:>ii,l.icii - itudrk.; Visa: Oviujituir ä. Ic. N iuuc-r Xvituux, Lteluu-pt. 867. Herausgeber: Idüuigl. kxpoilitio» -le- Orvsitner ^ouruull, Orvsäon, .tlitriou-tru-so Ko. 7. Amtlicher Theil. Dresde«, 28. September. Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und di« Fra« Prinzessin Friedrich der Niederlande nebst Prinzessin Tochter Mart«, Königlich« Hoheit, sind heute Vormittag 10 Uhr nach Mutkau abgeretst. Dretdeo, 25. September. Le. Majestät der König haben allergnädigst geruht, dem k. hannover'schen General- Polizetdtreetor Lout» von Engelbrechten da» Comthur- kreuz zweiter Elaste' vom Albrecht-Orden zu verleihen. Nichtamtlicher Theil Uebersicht. Krle-raphische Nachrichten. Aritnngtfchau. (Berliner Reform. — Time». — Sa« tnrday Review. — GoloS.) Kaaetgrschicht«. Dresden: Manöver bei Mittweida. Staaltmintster v Falkenstein zurück. Cholerasälle in Altenburg. — Wien: Vom Hofe. Amnestie und Amtssprache für Galizien. Bon der BundeSconferenz für deutsches Obligationenrrcht. Berichtigungen. — Agram: Auflösung einer Kongregation. — Verona: LandeSgrnrralcommando und Armeecommando. — Berlin: Der König zurück. Die „Prov. Eorresp." über di« Cireulardepeschen bezüglich der Gasteiner lieber» etnkunft. Zeitung-confi-cation. Anweisung bezüglich deS LebenS der Gerichtsbeamten. — Ratzeburg: Ein« zug und Aufenthalt deS Königs. — Stuttgart: General v. Brand -f. — Hamburg: Berichtigung. — Paris: Räumung der römischen Provinzen. — Florenz: Der König zu den Manövein. Diner zu Ehren de» spanischen Gesandten. -- Rom: Konsisto rium. — Madrid: Cholera im Abnehme«. Nach richten auS Peru. — London: Die verhafteten Fe nier. Neuer Truppeneommandant in Neuseeland. — Kopenhagen: Die AmtSentsetzung Birkedal'S. Eisen« bahnproject. — New-Bork: Convent in Massachusetts. Schleswig-Holstein. (Vermischte«) Ernennungen, Versetzungen re im öffentl Dienste Dresdner Nachrtchteu. Provtuzialnc.chrichtru. (Mittweida. Pirna. Pott- schappel.) Eingesandt»». Statistik a. Lolkswirtbschaft Uenilletoa. Inserate. Lagetkalevder Börsen nachrichten. Ttltgraphische Unchrichttn. Wien, Donnerstag, 28. September. Der„Wan- derer" and die „Ostdeutsche Post melden überein- ßtwmeud, daß der österreichische Botschafter in No», Geh. Rath Freiherr v. Bach, seine Demis sion erbeten vnd dieselbe anch erhalten habe. Ratzebnrg, Vouuerttag, 28 September- Der Präsident der lauruburgschen Regierung, Graf Ktrl»auutrgge, ist zum wirklichen Geh. Rathe mit de« Prädikat „Excrlleaz" ernannt worden. Rach eine« Berichte der „Hamb. Rachr." sagte Graf v. Bismarck gelegentlich der Lorstellung der Beamten de» Hrrzogthum« Lanrnburg: Sie wer den du» neue Gouvernement wilder nach Innen, doch ranher al» da» frühere nach Außen finden. Kiel, Donnerstag 28 September Einer tele graphischen Meldung der ,Hamb. Nuchr." zufolge hat Herzog Krtedrich dem Statthalter m Holstein, Freiherr» v. Gablenz, eine» Gegenbesuch gemacht. Lissabon, Mittwoch, 27. September, Abend». An» Niobe-Janeiro eingetroffene Berichte mel den eia auf dem Uruguayfluffe stattgebabtes Ge fecht zwischen varaguitischen und brafilianischeu Schiffe«. Die Brasilianer siegten; der Feind ver lor, außer Kanonen und Kuhnen, 17VV Gefangene. Dresden, 28. September. Dir „Berliner Reform" zieht infolge der Mit- theilung über die Gleichstellung einer Anzahl höherer Lehranstalten in den Herzogthümern mit den preußt« schen Gymnasien und Realschulen erster Ordnung in Be zug auf den Eintritt ihrer Schüler in da» preußische Heer darau» folgende Folgerungen: 1) Daß den Zög lingen aller andern Schulen der Hcrzoglhümer die Pflicht obliege, drei Jahre im preußischen Heere zu dienen; 2) daß Preußen di« alleinige Verfügung über daS Cul» tu-wesen in beiden Herzogthümern bereit» gesichert sei. Hieran knüpft da» Blatt die Frage: Wir sind sehr begierig, von Wien her zu erfahren, für wie viel diese» Recht, da» „Lastet die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht!" an Preußen verkauft worden ist? Die „Nordd. Allg. Atg." welche diese Anfrage erwähnt, beantwortet dieselbe nicht, stellt auch die Richtigkeit der Consequenzen nicht in Abrede, sondern wirft der „Ref." nur vor, eS gehe ihr „preußischer Patriotismus" ab. WaS man in Wien dazu meint, ist au» den dortigen Blättern noch nicht ersichtlich. Wir kommen heut« noch einmal auf die Art zurück, in welcher die englischen Blätter die in Wien ver kündete Ststtrung der allgemeinen Reichsverfassung besprechen. So wohlwollend sie auch gemeint ist, dürfte sie in Wien doch unangenehm berühren. Daß nach An sicht der englischen Presse die österreichische Monarchie ohne rin zeitige» Aufgebcn Venetien» einer segensreichen Zukunft nimmer gewärtig sein könne, verbittert die ge neigte Weise sehr, in der sich sonst die englischen Blät ter über den Vorgang in Wien vernehmen lassen. Aber Aussöhnung mit Ungarn, Abtretung Venetien» (der „Ob server" sagt: ,,eS muß verkauft werden, wie Lauenburg '), Verminderung de» stehenden Heere» und Freihandel, da» find, wie die englische Presse mit Einstimmigkeit versichert, di« einzige«, aber dafür auch unfehlbaren Mittel, um der österreichischen Monarchie ihre frühere Machtstellung tm Innern unO nach außen wiederzugcben. In diesem Sinne schreibt die „Times": „Wir unsrerseits glauben im All gemeinen nicht an die Macht einer Regierung, den Wohl stand einer Nation zu schaffen, viel größeres Zutrauen haben wir in die schaffende Kraft der Nationen selber. Wir arg muß demnach die Verwaltung in Oester reich bestellt gewesen sein, wenn allgemein zugestandcn Wird, daß die Regierung an allem bisherigen Unglücke Schuld gewesen sei. Ihr thut Ruhe im Innern noth, sie kann sie haben, wenn sic den Ungarn ihre alte Ver fassung wirdergiebt; sie braucht geregelte Finanzen, und sie kann sie ebenfalls haben, wenn sie ihre HeereSaus- gaben vermindert und dem veralteten Schutzzollsystem den Rücken kehrt. Aller dieser Uebel kann eine vernünftige Regierung Herr werken. Tief wie Oesterreich nun rin« mal gesunken ist, steht eS doch in seiner Macht, seine frühere Stellung in Europa zurückzuerobern, c» braucht sich nur mit Ungarn auSzusöhnen, VenetienS sich zu ent ledigen, die Armee zu rrduciren und seinen Zolltarif zu ermäßigen. Eine günstigere Gelegenheit wir die gegen wärtige findet sich nicht leicht wieder, und von ganzem Herzen soll eS un» freuen, wenn die vom Kaiser jetzt be rufenen Minister sie zu benutzen vei stehen." — Die englische Presse fährt übrig nS fort, über die Circular« schreiben Drouyn de Lhuys' und Russell'» ihre Ansichten auszusprechen. Ja einem „Der Triumph d»r Gewalt" überschriebenen Artikel äußert die „Saturday Review" sich im Wesentlichen folgenderweise: „Theore tisch wissen di« Regierungen England» und Frankreich» nicht» von der Gasteiner Convention, hatten daher kein ' Recht, sich über sie auszusprcchcn. Da jetoch ihre Rund schreiben sofort in allen europäischen Zeitungen abgedruckt erschienen, haben sie dieselbe Wnkung. als ob sie cfficiell in Berlin und Wien überreicht worden wären. B-qu.m, wie diese Methode auch sein mag, liegt in ihr doch ein gefährlicher Präcedcnzsall. Wir würden e» gewiß übel aufnehmen, wenn fremde Höfe uns in solchem Tone zu- rcchtwctsen wollten und uns hinterdrein sagten, daß e» ihnen frei stehen müsse, sich g:gen ihre eigenen Agenten zu äußern. Auf dem Gebiete der Politik lassen sich aber nun einmal keine allgemein giltigrn Regeln aufstellcn. Sich jeder Aeußerung zu enthalten, war nicht gut mög lich am wenigsten für England, nachdem dtcscs zu den Londoner Conferenzen etngeladcn hatte, und auf diesen Oesterreich und Preußen wiederholt bestimmt versichert hatten, daß c» ihnen bloS um Erfüllung der gerechten Wünsche der Herzogthümer und der deutschen Nation zu thun sei. Da Preußen und Oesterreich diese Zusicherungen gebrochen haben, war cs an England, ihnen seine Mei nung zu sagen, und zwar offen, ohne Hehl. In Form einer Note gcklridet, hätte sie kaum weniger als den Ab bruch der diplomatischen Beziehungen zur Folge haben müssen, und um dieses und Schlimmeres zu vermeiden, wurde rin anderer Modus gewählt. Freilich werden Viele lagen, Schweigen wäre angemessener, wenn ein Staat seiner Meinung nicht mit den Waffen Gehorsam ver schaffen will. In vielen Fällen ist die» richtig, und wir haben von der Redseligkeit unserS auswärtigen Amte» zu viel zu leiden gehabt, als daß wir geneigt wären, sie aufzumuntern. Doch hat jede Regel ihre Ausnahmen. Wenn von fremden Mächten neue politische Principien im europäischen Haushalt cingcführt werden, die wir, und mit uns der größte Th il Europas, verwerflich an sehen, dann ist eS gewissermaßen unsre Pflicht, zu prote- stiren." Die russische Presse hat sich auch bezüglich der Gasteiner Convention ausgesprochen. In ihren Aeußerungen ist zu bemerken, daß, so wenig sie sonst In teresse für das Recht und die Selbstständigkeit der Her zogthümer zeigen, ihnen doch das «inseitige Vorgehen der deutschen Großmächte zuwider ist. In diesem Sinne spricht sich z. B. die „Russische Korrespondenz" aus und der St. Petersburger „Golos" vom 19. d ihut folgende Acuße- rung: „Die Depeschen des Herrn Drouyn de Lhuys und dis Earl Rass.ll haben den Gastcincr Vertrag so gut ge kennzeichnet, daß nichts weiter hinzuzusügen bleibt. Wie derholen aber müssen wir doch, daß die Position, welche die beiv-n deutsch>n Gioßmächte am Eingänge der Ost see genommen haben, unhr den Inter-ss n Rußlands, als Frankreichs und Englands zuwider ist; wir können auch darauf rechnen, daß das Et Petersburger Cabinct nicht ermangeln wird, seinerseits Protest zu erheben." Tagesgeschichte- Dresden, 28. September. AuS Mittweida erhalten wir folgenden weitern Bericht vom 27. S ptember. Für den zweiten Tag deS Manövers hatte die östliche Ar meebrigade den Befehl, ihre Offensive gegen Rochlitz sort- zusetzcn, während die westliche Brigade von ihrem H upt- rorps den Befehl erhalten hatte, dem Drängen d-S Geg ners zwar langsam Raum zu geben, ihrcm (,upponirtcn) Gros jedoch jedenfalls das Debouchiren aus Rochlitz zu flch-rn. Dir Brigade fand, ihrer Aufgabe ent p-cchend s vkovil der Straße, sowohl auf der „Scheibe" al» auf dem SchäblingSbcrge Gelegenheit, dem vorbringenden Gegner einen läng-rn Widerstand entgegen zu sitz n. Die östliche Abthcilung war, die Siärke der gegnerischen Stellung erkennend, auf ihrem linken Flügel nur demon- stiirrnd verfahren, auf dcm rechten mir dem größien Thrile der Infanterie in dem durchschnittenen Terain, nördlich Zetteritz umgehend, vorgegangen. Das W-stcorpS gab dl-ser Offensive nach und sctzie seinen Rückzug lang sam, bei Groß- und Kleinstebten vorüber, gegen Pürsten fort; vor diesem Orte abermals Stellung nehmend. Hier ging für die östliche Brigade die Miitheilung «in, daß daS (supponirte) Gros derselben nicht folgen werde, son- die Marichnchlnng auf Kb maitz cingeschlag-n hab«, und daß die Brsi-ade sich demgemäß »ine Rückzugslinie auf Cv-mnitz sichern solle. Der westlichen Brigade wurde gleichzeitig der Besihl gcg-ben, sich durch einen Off nsiv- stoß Aufklärung zu verschaff il. ob ter Feind seinen Vor- martch gegen die Mulde noch sortsitz. Es gaben diese B-f hlc zu einer Frontveränderung beider Brigaden Ver« anl ssung, ind,m die östlich- über Winkeln du'ch da» duich'chnittene Gelände westlich Zichoppelshain bi» süd lich Wied.rau zurück.og, während die w-stliche bis auf die nördlich dies.» Dorfes gelegenen Höhen folgte. DaS coupirtc Terrain, in welches die Truppen bei dieser Be wegung gcricthen, gab zu sehr interessanten G fechtsmomen- ten Veranlassung. Nachdem die östliche Brigade daS De» filee bei Wiederau passtrt, wurd.n die Vorposten, Wie derau zwizchcn sich lassend, auf den nördlichen und süd lichen Höhen diesiS Dorsis von den zum Bivouakiren bestimmten T-uppen bezogen. So. MasisiLt der König, sowie Ihre körr-glichen Hoheiten der Kronprinz, die Frau Kronprinzessin und Prinz Georg geruhten auch heute, den Manövein wäbrind deren ganzen Dauer bcizuwvhrrcn, und verließen das Manöverlcrraur erst *-ie3 llhr von Wiederau aus Se. Hoheit d-r Herzog von L-ch- sen Altenburg hatte MrtwciVa dl:>en Morgen 9 Uyr bereits wieder ver lass-n. Dr Aden, 28 September Se. Ercellenz der Mi nister t»S Eulrus und kffentlich-n Uirierrichts, Herr Slaalsminiltcr v. Falken stein, ist gestern von seiner Reise zurück.,ek-hrt. Dresden, 28 S-Ptembcr. Nachdem aus Alten burg gesrern die Nachricht hier eing gangen, daß seit mehrern Tagen daselbst Cholerasälle — infolge Ein- schl-ppung der Krankheit durch eine Frau aus O^-ssa — vo>g kommen seien, bat sich im Aufiraae deS k Ministeriums deS Innern sofort der Vorsitzende des LandeSmedicin-lcol- legiums, Hcrr geh. M dicinalrath l)r. Walther, dorthin begeben, um sich an Ort und St-Ue über d.n Sachver halt zu unterrichten. Eine heute früh von d-mj-lben hier cingelangte Meldung lautet dahin, d. ß sich das Vor kommen von Cholcrasällen in Altenburg zwar bestätige, daß jedoch von einer größern Epidemie keine Rede sein könne und in den l tzten Tagen d-reits eine entschiedene Abnahme der E kiankungSsälle zu conft tiren sei. — Wir bringen dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß, um übertri denen G-rüvten vorzubrugen, und zugleich al» eine Mahnung zur Vorsicht für bas Publicum. * Wien, 26. H-Ptember. Se. M.j släl der Kaiser wird, hiesigen Correipoirdenzen zutolgc, am 18. Octvr. von Ischl zurückkehren. Borgest,rn sind ter Großherzog von ToScana, He zo., Karl Th-okor in B y.rn und der Erbprinz von Thurn und T-ris in J,Ll eingetroffen und andere süistlich: Personen werden nächster Tage noch dort erwartet. Es sollen dann mehrere große Jagden gehalten werden. Die Verlängerung des Ausenihalt» Sr. Majestät in J,chl dü ftc wohl mit auS Rücksicht aus den Kronprinzen Rudolph beschlossen worden sein, dem das Klima von Jichl außerordentlich zujogcn soll. — (Pr) Im G gensahe zu fiüherrr Angaben, nach welchen daS gegenwärtige Ministerium auS Rücksichten auf Rußland Anstand nehmen sollte, die weg n Tveil» nähme am Ausstande gegen Rußland veruitheillen öster« rrich-siben lnterthanen in Galizien der alleihöchst-n Gnade zu empfehlen, wird jetzt aus Lemberg mitgeih-ilt, daß cs denn doch den Anschein gewinne, als ob die Frage der galizischen Amnestie eben j tzt wieder ernstlich ven« tilirt werke. Zu dem auf den 23 November einberufe nen galizischen Landtag müssi-n, da bekannilich viele Mandate erledigt sind, Ergänzungswahlen ausg. schrieben Werden; man will wissen, d,ß noch vor der AuSichret- bung dieser Wahlen der k iserliche Gnatenact erflußen werde. — Die „Gazeta Narodowa" läßt sich aus Wien schreiben, daS Ministerium Haie de Provinzbehölde« angewiesen, den Nationaliiäten in B-Ir-fs des G.brauch» d-r Sprache bei ten Aemtern voll. G-r chiigkcir wider fahren zu lass «. Bei den Mmist.rien selbst soll künftig jeder Beamre wenigstens zweier Sprachen vollkommen mächtig sein. Feuilleton. Lom statischen Schwarzwald. Wett im Südwester» von Deutschland, an den Mar ken der Schweiz und Frankreich», stehen in der Nähr de» alten Later Rhein die Ausläufer de» Schwarzwalde», viel gepriesen in Lied und Rede und dennoch oft unsern nächsten Nachbarn, unsern nordischen Brüdern beinahe immer, gerade in seinen größten Schönheiten, unbekannt. Et« paar hundert Stunden, ja nur 40 — 50 Stunden nördlich gelegen, wär« der Schwarzwald da» vorzüglichste Reiseziel de» Norden», so aber unmittelbar an brr Schwetzergrenze thut un» die Konkurrenz der Gletscher »ehe und Tausend« eilen an un» vorüber, ohne un» zu beachten. Einzelne Punkte haben sich durch ihre sonsti gen Etgrnthümltchkeiten wohl die Beachtung der Reise- »elt erworben, wie Baden Baden und in den letzten Jahren auch da» reizend« Badenweiler, immer noch sind zahlreiche der herrlichsten Punkt« unbekannt. Um nun di« Schönheiten de» Schwarzwald«» kennen zu lernen, braucht man etwa 8—10 Tage, die man gewiß nicht be- rruen wird. Die Tour ze»fällt in zwei Theile, von denen der rin« den nördlichen Schwarzwald umfaßt, an der badische« Eisenbahnstation Achern oder Apprnweyer an fängt und nach dem lieblichen Freiburg führt; der andere von Freiburg au» durch da» tzöllenthal in den südlichen Schwarzwald und von da nach dem Rheinfall von Schaff hausen und de« Bodensee auSmündet. Im nördlichen Schwarzwald kommt man durch da» Renththal mit sri- »rn prächtigen Heilquellen, Rippoldau, Griesbach, Peter»- thal, da» Kinzig, und Gutachthal, trifft die zwei herr lich«« Wasserfälle von Allerheiligen und Trtberg an, weich« vielleicht die schönste« in Deutschland find, und »»gleich einen theilweisrn Ueberblick über die berühmt« Schwarzwaldiodustrte. Freiburg ist feine» groß- artigen gothischen Münster-, seiner Universität und herr lichen Loge halber berühmt genug, so daß e» unnöihig sein dürste, noch etwas bcizusügcn; dagegen verdient der südliche Schwarzwald eine besondere Erwähnung. Durch da» imposante Höllenthal nach dcm Titisee und dcm Feldberg mit seiner weiten AlpenauSsicht, welche von den tiroler Alpen bi- zum Montblanc reicht und von da nun nach Sk. Blasien am Eingang der drei Thäler ter Wtesand, Werra und Alb. Jedes piächkig in seiner Art, durchzogen von vortrefflichen Fahrstraßen, von denen die Albihaistraße den wohlverdienten Beinamen der vi, mal» de» Schwarzwald«» erhalten hat. Wir haben hier einen kurzen Reiseplan für eine Echwarzwaldreise angegeben, der selbstverständlich nach allen Richtungen hin modificirt Werden kann. Ueberall wird man herrliche Punkte und, wa» tm Gebirge ebenso selten al» angenehm ist, eine vorzügliche, komfortable Unterkunft finden, ist doch ar f der Spitze de» F-ldberg» sogar ein ganz moderner Gast hof errichtet worben! 8ck. Dreisten, 28. September. Gestern Nachmittag gab Herr Gerrit Ztlltnger, Organist an der hiesigen resor- mtrtrn Kirche, ein Orgelconcert in der Frauenkirche. Hr. Zilltnger spielte ein Präludium und ein Toccata und Fuge von I. S. Bach, außerdem zwei Orgelionaten eige ner Composttion. Er bewährte sich in seinen Produc- tionen al» ein fertiger, tüchtig gebildeter Spieler, der die Orgel mit Berständniß und musikalischer Intelligenz be handelt; seine Vorträge erwiesen lobentwerthe Corrrct- heit, Reinheit und Klarheit, können aber in der Rhyth mik noch gewinnen. Abgesehen von der techniichen Fer tigkeit, von vollendeter AuSsührung der Bindungen, der Lnschlagmanteren — wobei der Mechanismus de» In strument» ost Schwierigkeiten bereitet — und von der Registrirkunst, bleibt die Schärfe, dir leitend« Bewegung und innere Belebung der Nhyihmik für die Orgel das Hauplmittel deS Vortrag-, um Form und geistigen Ge halt der Komposition zur Wirkung zu bringen. Von eigenen Kompositionen des ConcerlgcbcrS hörten wir die Sonate Nr. 1, zwei Sätze, Andante mit Variationen und fugirtcm Schlußsatz, im ernsten Stil durchgcsührtc Ar beiten, W-Ichc die gediegene musikalische Richtung dcs Komponisten b-kunteten. Die gefällige Mitwirkung einer Dilettantin gab dem Repcrtoir die nöthige Abwechslung; sie trug sicher und rein zur Orgelbeqleitung eine Altane au» Händ l'S , McssiaS" vor und einen geistlichen Ge-ang „Ein» in Liebe", componirt vom Concertgeber. B. Kuvstliteratnr. Da- „Verzeichniß der Gemälde in der ältern k. Pinakothek zu München" ist in einer neuen, vom Prof. l)r. R. Marggrafs bearbeiteten Ausgabe erschienen. Die neue Bearbeitung schließt sich in Bezug auf Einrichtung und Umfang an die f-üh-rn Ausgaben d-S Katalog» an, dagegen sind die B-lderbe- nennungen und Künstlernamen einer gründlichen Revision unterzogen und überhaupt überall da Abänderungen vor genommen worden, wo Ergebnisse ter neuern Kunstsor- schung und Kunstkritik zur Geltung zu bringen waren. Der alte Pinakoihckkatalog war in letzterer Beziehung sehr zurückgeblieben. Eine lange Reihe berühmter, zum Theil auch nur apokiyphcr und blos conventt neller Na men sind so au» dem Katalog verschwunden und an deren Stelle neue, entweder urkundlich be.laubigte oder durch Analogie u. s. w. gelotene Künstlernamen und, wo diese fehlten, die Bezeichnung der Schule und Ach tung od r d,r Epoche getreten, welcher da» Bild angr- hört. Auf dir kritischen oder kunstgesrhichilichrn Belege, die man hie und da für dir Aufstellungen de» Drrf>ff«>S vermißte, verspricht derselbe in einer eigenen Schrift umfassender zurückzukommrn. Der neue Katalog führt unter seinen 1281 Nummern gegen 380 ii-schi'f lich be glaubigte Bilder auf, d nn man früher nur gegen 100 kinnte. Auch d-r b »graphische Theil dcs KatalogS ist auf Grund der heutigen kanstg-sch chtlichen Forschung in gewissenhiflcr und cinsichtscoUer Weise nv d rt worden. In der Wiedergabe der Künstlernamen wurde, WaS nur zu billigen ist, die rigenthümlich nationale Schreibweise, wie sie auS archwuli ch n U-kund.n sich herst-ll.n läßt, gebraucht, so: M mm-linghe statt Memling, Brueghel statt Br-ughel, Vinck boons statt Vinckebooms, Ter-Boich statt Terdurg. Barzi stall Razzi u. bergt. Die Beschiel« bung der Bild r ist genau, von anschaulicher Kü-ze und Klaih ik. Die Bezeichnung der aus ten Bo>sse>öe',chen und W ll rstcin'ichen Sammlungen stammenden Bilder wird Vr len willkommen scin und d iS b«ig sü,te Register dazu dienen, Len Gebrauch des Katalogs zu erleichtern. Sollten auch nicht alle in demselben enih Irenen Behaup tungen und Ansichten sich stichhaltig erweisen, so ist durch die vorliegende Arbeit doch der A fang zu einer bester« Katalogistiung, als ter bisherigen, gemacht, und nicht nur der Laie wird in dem Buche einen praktischen und bcl»hrenden Führer finden, auch dcm Fachmann« wird daS darin beigcbrachte Material von Interest« scin. C. * Ti« Stelle eines G ncralkecr-täi- der deutschen Schillersttftung war nach K. G-Hkow's Rücktritte und nachdcm die VorauSschung, unter w lver O. Roquctt« in Wien die Wahl angenommen batte, nämlich da» Ver bleiben d-s Vorortes Weimar, nicht in Erfüllung gegan gen war, erledigt. Bon dem neu n Ve'waltung-rath (Üor- ort Wien) ist jetzt Hans Hopfen, dcr Dichter d s im vorigen Jahre erschienenen RomanS „P-regretta ' und einer der bedeutendsten Lyriker de- „Münchner Dichter buchs", gewählt worden.
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