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Dresdner Journal : 04.05.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186705042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670504
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1867
- Monat1867-05
- Tag1867-05-04
- Monat1867-05
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Journal : 04.05.1867
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———. 4S0 - 8». vl Westl Oestl, M rei TL lar mu W« wa tea die wiel Sta Sol auS, ang, zwci thril schieb Soll obig Ver Wax Da vor Mr Gei Wi 6. Kiersi Gößn Löbai Zittai vorig Mari Rächt den 8 luug des I wurd> sreiwi U in der ruthei cmgeb stelle ren u T gut dl einges werd« ri soll dl ocr R scrote allen ter de 8a. vr D «tt dem Lerttaant v. Scriba wieder nach hier zurück »ad trat«« ta preußische Dienste. Da» Gericht »er« arthetlt« Brüggen zu vier Wochen Aefängniß. st— (N. P. Z.) In dem Dors« Adensen, unweit von Hannover, find seit mehrer« Wochen wLhrend de» sonntäglichen Gottesdienste» Ruhestörungen vor- »«fallen. Diese haben sich trotz aller Ermahnungen deS Geistlichen und der Befsergefinnten der Gemeinde nicht gelegt und find sogar am Ostertage in tumultuarischer Weise sortgrsetzt. Zur Verhütung sernerrr Ungebühr - lichkeitrn, denen politische Motive zum Grunde liegen, ist heute Mittag ein Detachement von dem hier in Gar« utso« liegenden 3. Garderegtmrnt zu Fuß nach Adensen abgegangrn und wird solche» von der Gemeinde bi» auf Wettere» verpflegt werden. Eine Untersuchung ist rin« geleitet. ' Frankfurt a. M., 2. Mat. Da» heutige „Fr. I." schreibt: Oesterreich hatte bisher stet» den Standpunkt sestgehalttn, daß ihm auch da» unbewegliche Bun- dr»etge«thum in sämmtlichen Festungen, über welche» bekanntlich im Prager FriedenSvertrage nicht» stipultrt worden ist, Ansprüche zuständen. Sein Bevollmächtigter hat nunmehr in der Sitzung der BundeSliquida- tton»commission vom 17. d. die früher vorbehal- tene Erklärung dahin abgegeben, daß nach den allge meinen Recht»grundsätzen Oesterreich sich bezüglich diese- Eigrnthum» al»Miteigenthümer insolange ansehrn werde, al» ihm nicht eine entsprechende Entschädigung für seinen matricularmäßigen Antheil geleistet worden Als An haltspunkt für die Ermittelung einer Verglrich-summe wird der Betrag der aus den Grundankauf, die forti- ficatorischen und andern Bauten verwendeten Summen bezeichnet und danach der Antheil Oesterreich» an diesem Aufwande in runder Summe zu 13,450,000 Fl. be rechnet (für Mainz 3,150,000, für Luxemburg 1,000,000, für Ulm 5,360,000, für Rastalt 3,470,000, für Lan dau 470,000 Fl.). Dieser Erklärung de- österreichischen Bevollmächtigten gegenüber bezogen sich die preußischen Bevollmächtigten endgillig auf die Erklärung ihrer Re gierung vom 31. October v. I. zurück, wonach die aus Grund de» Prager Friedens zusammengetretene Liqui dationskommission in keiner Weise competent sei, da unbewegliche Eigrnthum zum Gegenstand rhrer Verhand lungen zu machen, und eine DtScusfion darüber über haupt nicht zugelassen werden könne. Die Bevollmäch tigten von Bayern, Württembürg, Baden und Hessen verwiesen gleichfalls auf den in frühern Erklärungen von ihren Regierungen eingenommenen, mit dem preu ßischen übereinstimmenden Standpunkt. Hierauf erklärte der österreichische Bevollmächtigte, daß er sich auf seine früher« Erklärungen sowie diese lrtzte Erklärung zurück beziehen und seiner Regierung jede weitere Aeußerung Vorbehalten müsse. Schwerin, 1. Mai. (H. N.) Zur ständischen Er klärung über die Verhandlung des Norddeutschen Bun de» ist ein außerordentlicher Landtag auf den 1. Juni nach Schwerin ausgeschrieben. Weimar, 30. April. (W. Z.) Gestern Abend ist der hier tagende Choleracongreßnach einer späten Abend sitzung auseinander gegangen. Die Versammlung war eine weit zahlreichere, als anfänglich erwartet wurde, und e» sind zumal auch auS weitern Entfernungen viele fremde Aerzte erschienen. Die Mitglieder sind, wie am Schluss« der Debatte mehrfach au-gesprochen wurde, mit der Ueberzeugung auseinander gegangen, daß, wenn auch eine definitive Aufklärung über die dunkle Natur der Seuche noch nicht erreicht ist, sich doch eine Basis gefunden hat, auf welcher vorzugsweise die wettern Untersuchungen sich zu concenttiren haben und von wel cher eine endliche Aufklärung über Natur, Verlauf und Prophylaxe der Seuche am sichersten zu erwarten ist. Einstimmig waren alle Mitglieder darin, daß auf die Verbreitung der Cholera der menschliche Verkehr den wesentlichsten Einfluß habe; fast ebenso einstimmig darin, daß für da» Auftreten einer Epidemie zeitliche und ört liche Disposition deS betreffenden Orte- auf Grund der Bodenbeschaffenheit und der Beziehungen des Wassers zum Boden vorhanden sein müssen. Am Schluffe der Debatten wurden von dem Kongreß betreff- der anzu- rathrnden sanität-polizeilichen Maßregeln neun Punkte sormulirt, die vor Allem eine zweckmäßige und energische, zwangsweise Desinfektion zum Inhalt haben. Die durch interessante Experimente der Versammlung zur Prüfung »orgesührte neue Süvern'sche DeSinfectionsmethode für Gossen- und Eanalwasser wurde zur fachmännischen Prü fung anrmpfohlen. Schließlich ward noch auf die mög lichste Reinhaltung deS Boden» der Wohnungen von rxcxementiellen Stoffen, ferner aus Herbeischaffung mög lichst reinen TrtnkwaflerS hingewirsen. Auch dürfte die demnächst zu erwartende Veröffentlichung deS stenogra phischen Berichts deS Interessanten viel bieten. Lübeck, 29. April. (H. C.) In der heutigen Ver sammlung der Bürgerschaft wurde ein einstimmmig an den Bürgerausfchuß verwiesener Antrag von den Herren vr. Sommer und H. Schwartzkopf gestellt, da hin: r» möge eine gemeinsame Commission (auS EenatS- und Bürgerschaft-Mitgliedern bestehend) eingesetzt wer den, welche untersuchen solle: ob und unter welchen Bedingungen der Anschluß Lübeck» an den Zoll verein für da» Interesse unser» Freistaates wünschrns- »erth sei. H Wir», 1. Mai. Schon am 7. Mai wird die Londoner Conserenz zusammentretrn, denn schon morgen werden an d»e Vertreter der Unterzeichner der Verträge von 1839 die betreffenden Instructionen ab gehen. Man glaubt, eS werde nur weniger Sitzungen bedürfen, um die Redaktion eine» Protokoll» vorzuneh men, durch welches die Bestimmungen der Verträge von 1839 in Bezug aus Luxemburg auf Grund de» öster reichischen MrdiationS-ntwurfrS abgeäadert werden. Je denfalls wird die Confexenz nur eine solche eä Koo sein. — (Pr.) Graf Andrafsy, der Kultusminister Baron Eötvö» und noch einige Mitglieder de» ungarischen Ea« binetS werden sür heute Abend hier erwartet. E« soll sich darum handeln, die nächsten Vorlagen für den ungarischen Landtag der Genehmigung Sr. Ma jestät zu unterbreiten. Die BerathungSgegenstände sind bekanntlich da» Jnauguraldiplom, die Kodifikation de» Elaborat» für „gemeinsame Angelegenheiten" und die provisorischen, von Seite de» Justizministerium» vorzu legenden Justizreformen. FLaflirchea, 27. April. (Drb.) Gestern hat hier die erste Versammlung der konstitutionellen Eomttat»- eommtssion stattgrfunden. Gegenstand der Berathung bildete die Vorbereitung für die Comital»restauration. E» wurde von.dem Vorsitzenden di« Wahl einer au» sech» Mitglieder bestehenden Commission vorgrschlagrn, bet welcher sodann Vle AmtScandidaten ihr« Anmeldung ettrzubringen hätten. Diesem Anträge wuxdr auch, nach et»« kurze» aattakteu Dt»cusfiou Folge gegeben. All- Dresdner Nachrichten vom 3. Mai. -f Die bekannte Antiquitätenhandlung von G. G. Weise hat auf der Johannisallee Nr. 6 und 7 in neu dazu eingerichteten Räumlichkeiten ein „ GobelinS- und Altrrthumscabinet" eröffnet, von dem Lieb haber von Antiquitäten und kuustgewerbttchen Kurio sitäten mit Interesse Kenntniß nehmen werden. Die Einrichtung rst geschmackvoll; in wirkungsvollen Arran gement» sind die einzelnen Gegenstände der Sammlung an den mit Holzschnitzwerk decorirten Wänden der ver schiedenen Räume aufgestellt. Man findet alte, gut gearbeitete Waffen, Münzen, Möbeln, getriebene und ciselirte Geräthfchaften, Jnnungshump.n (Willkommen) von Zinn und Silber, feine Elfenbein u. Holzschnitzereien, Bronzen, alte echte Point- und Brüsseler Spitzen, vene- tianische Gläser, Porzellane und eine Menge Schmuck gegenstände au» der Rococozeit. Eine der Hauptzier den der Sammlung ist eine Reihe großer, wohttrhal- tenrr Gobelin« mit Darstellungen auS dem „Trlemach". Die drm vorigen Jahrhundert angehörenden Tapeten sind bereit» einmal Hierselbst öffentlich ausgestellt gewesen und bei Vieser Gelegenheit auch in diesem Blatt« au» führlich besprochen worden. — Da neuerdings abermals ein toller Hund in die k. Thierarzncischule eingeliefert worden ist, wird von dem Stadtrathe die Frist, innerhalb welcher die Hunde Maulkörbe zu tragen haben, bis zum 24. Juli d.I. verlängert. — Die Direktion der sächsisch-böhmischen Dampfschifffahrt veröffentlicht soeben den Som merfahrplan, welcher mit dem übrrmorgrnden Tage (Sonntag, den 5. Mai) in Kraft tritt und sich im Jnseratrntheile unser» heutigen Blatte» befindet. ProvinMnachrichteu. Meißen, 2. Mai. Der Abzug der preußischen Garnison, welcher heute früh 8 Uhr erfolgen sollte, erlitt eine Verzögerung, über deren Anlaß die „M. Bl." Folgende» melden: Ein H7 Uhr diesen Morgen die Schiffbrücke passtrrnde» Floß stieß an dieselbe «ad xtß den nach der Stadtsrit« liegenden Thetl derselben mtt sich fort bi» unterhalb der gesprengten Brück«, wo selbst auch ein Theil de» Grrüste» zerstört wurde und da» zum Pfrilerba« dort ausgestellte Gerüste ta große Gefahr kam, beschädigt zu werde». Eta« Zille von der Schiffbrücke wurde lo»gerissen und schwamm noch wet ter abwärts. Mehrere vägagrwagea de» abzt«hr»drn drc A Heiln liegt Berd, noch heil i lichen meu. Herst, galt < scheu Die Einberufung ist vorgestern i« Namen de» König» von Holland al» Großherzog von Luxemburg von den Repräsentanten der Niederlandr, die an den Höfea vöa Part», London, Wien, Berlin »ad St. Petersburg aecre- Lrntlllmngrn, Versetzungen rc im öffentlichen Dienste» Departement der Finanzen. Forftverwaltung: Der zeitherige Hilfsbeamtc auf Neudorfrr Revier im Forstbezirke Annabcrg, Unter förster Karl Oswald Poh lisch, ist in gleicher Eigen schaft auf da- Lauterer Revier im Forstbezirke Schwar zenberg versetzt worden. Innere Angelegenheiten. Dresden, 3. Mai. Nach Ablauf de» Schlußtermin» für dir Anmeldung der KrirgSschLdtn ist der Control- commisfion für Krteg-schädenvergütuagen alsbald reichliche» Material für ihre Thätigkeit zugrgangen. Bi» zum Schluffe de» Monat» April Warrn ihr durch dir Amt»hauptmannschaften die revidixten Anmeldungen von 44 Städten und 262 Landgemeinden überreicht wor den. Hiervon sind die Anmeldungen der Städte, Glauchau, Lößnitz, Waldenburg, Königstein, Schandau, Aue, Har- trnstein, Lichtenstein, Kallnberg, Frohburg und Kohren, sowie einer größer» Anzahl Landgemeinden au» den GerichtSamtSbezirken Zwickau, Waldenburg, Hartenstein, Waldheim, Frohburg, Schwarzenberg bereit- definitiv festgrstellt und die ausgefallenen Vergütungen im Ge- sammtbrtrage von 27,720 Thlr. 22 Ngr.s, wovon gegen 23,000 Thlr. auf die Stadtgemrinde Glauchau kommen, durch Ausstellung von Anweisungen auf die Staatskasse gewährt worden. Die übrigen cingegange- nen Anmeldungen sind in der Prüfung und Feststel lung begriffen, und r» steht letztere, soweit nicht Zwi- schrnerörtrrungen als nöthig sich herausgestcllt haben, in naher Aussicht. Abgesehen hiervon hat das Mini sterium de» Innern, den bei der ständischen Berathung des KriegSschädenvergittungSgesetzts geäußerten Wün schen entsprechend, unerwartet der definitiven Feststel lung der Gesammtanmeldungen der betreffenden Ge meinden die Vergütung gewisser liquider Ansprüche IheilS nach ihrem vollen Betrage, theils in Gewährung ab- schläglicher Zahlungen sofort «intrelen lassen. So sind den Besitzern der im Kriegt zwangsweise enteigneten Pferde, soweit sie drm Ministerium bis jetzt bekannt geworden, die vollen Taxwerthe ausgezahlt worden und zwar im Bezirke der AmtShauptmannschafl Dresden mit 5850 Thaler, im Bezirke der Amtshanptmann- schaft Meißen mit 10,912 Thaler, im Bezirke der AmtShauptmannschafl Löbau mit 10,804 Thaler 15 Ngr., im Bezirke der AmtShauptmannschafl Budisstn mit 8920 Thlr., in Summa 36,486 Thlr. 15 Ngr. Desgleichen hat eine Anzahl unbemittelter Schiffseigner auS Pirna, Stadt Wehlen und Umgegend theilweise Vergütung der ihnen durch die Versenkung ihrer Elbkähne an letzter» zugefügten Schäden erhalten. Nichtmindrrhat da» Ministerium mehrern von der Kriegs last vorzugsweise hart betroffenen Gemeinden, nament lich m.it Rücksicht auf die von ihnen bereits ausgesührte oder doch eingrleitetc Auszahlung der Einquartierungs vergütungen an die einzelnen Quartierträger Abschlags zahlungen im Gesammtbetrage von circa 105,000 Thlr. vrrwilligt, welche nach § 7 des Gesetze» künftig von der endgiltig festgestellten GesammtoergütungSsumme bet Aus stellung der Anweisung auf die Staatskasse in Abzug zu bringen sind, ohne daß selbstverständlich im Uebrigen hierdurch da- gesetzliche Prüfung»- und Feststellungs verfahren alterirt wird. Eine Vergünstigung dieser letzter» Art ist neuerdings auch der Stadtgemeinde Dresden für den Zeitpunkt der beginnenden Auszahlung der KriegSeinquartierung-vergütungen inAuSstcht gestellt wor den. Werter gehende Erleichterungen find der Stadt Dresden ebenso wenig zugeflchert worden, als anderer seits früher bezüglich des Anmeldung»- und Feststel- lungSgeschäft» an sie andere, al- die im Gesetze begrün deten und allerwärt» in gleicher Maße zu beachtenden Anforderungen gestellt worden sind, und hiernach sind die neuerlichen Mittheilungen einiger Blätter über den Stand des AuSzahlungSgeschäft» 4>er Einquartierungs vergütungen in Dresden, soweit nöthig, zu berich tigen. dttirt find, vorgeaommtn worden Privatdeprschen von» Haag melden un», daß dieser Schritt auf Anrathen der drei vermittelndenden Großmächte beschlossen worden ist. Dir Regierungen von Großbritannien, Rußland und Oesterreich waren nämlich der Meinung, der bet dem Zusammentritt der Konferenz am meisten interesfirte Fürst sei der Köaig-Grvßherzog, und ihm komme e» zu, diesen Zusammentritt zu veranlassen. König Wilhelm von Holland hat sich beeilt, dem gegen ihn ausgespro chenen Wunsche zu entsprechen. Die ringrladenen Mächte haben also sofort di« Eonvocation angenommen, sowie da» erneuerte Anerbieten der englischen Nation, Lon don al» Ort der Versammlung zu wählen. Da» Datum der ersten Sitzung ist einer gemeinsamen lieber- einkunft gemäß auf Dien-tag den 7. Mai festgesetzt." — In Betreff de» Programm« der Londoner Conferenz schreibt man der „Korrespondenz Hava»" auS London- vom 30. v. M.: „Folgende Angaben über die Grund lagen der Beratungen der Konferenz finden hier den meisten Glauben: 1) Die luxemburgrr Frage allein wird diScuttrt werden; 2) die Konferenz w«rd nicht versuchen, Rechte zu schaffen, sie wird nur bereit» be stehende Rechte definier»; 3) Preußen wird die Diskus sion der Frage der Festungen autorisiren im Hinblick auf ihre Zerstörung; 4) eS wird nicht» bezüglich Luxem burg» gethan werden, ohne die Beisttmmung der Be völkerung. Preußen hat noch nicht eine vollständige Beistimmung zu diesen Grundlagen gegeben, aber man meint, eS werde keine ernstlichen Einwendungen machen. Man versichert, daß Preußen, fall» die Festungen zer stört werden sollten, verlange, die Provinz solle einen tntegrirrnden Theil des Bunde» bilden. Man meint nicht, daß die Konferenz ans diesen Vorschlag ein gehen könne." — Ein interessanter Preß proceß ist derjenige de» Gerauten deS „Glameur" gegen den Minister wegen zuviel abverlangter Kaution von 22,500 Frcs. Der „Glameur" ist nämlich rin liberales Blatt, welche» in EhartreS erscheint; da dasselbe dort keinen Drucker findet, muß r» in Pari» gedruckt werden. Die Regierung ver langte nun eine Kaution von 30,000 FrcS., wLhrend die Provinzialjournale nur 7500 Frcs. zahlen müssen. Haag, 30. April. Die Erste Kammer hat gestern die Budgets für das Innere, für die Marine und für da» KriegSdepartemrnt einstimmig angenommen und sich, wie bereits gemeldet, dann heute vertagt. Die Ver stärkung der Vertheidigungsmittel deS Lande- wurde im Hinblick auf die Zeitumständr allgemein gut geheißen. Die Einführung allgemeiner Wehrpflicht kam zur Sprache, ward aber als im Widerspruch mit der Verfassung deS Lande- betrachtet. — DaS Amsterdamer „HandelSblad" berichtet in einer Korrespondenz au» Luxemburg von einer Adresse, die von 150 Notabeln unterzeichnet ist, worunter ver schiedene Mitglieder der richterlichen Behörden. ES werde darin der Dynastie Oranien Dank bezeigt für alle Wohlthaten, die Luxemburg unter ihrer Regierung genoffen hat; aber es werde darin zu verstehen gegeben, daß die Autonomie von Luxemburg nach den jüngsten Ereignissen doch immer ernstlich bedroht bleibe und daß eS deshalb im Interesse de- Landes sein werde, von Frankreich einverleibt zu werden. Brüssel, 1. Mai. (K. Z.) In der heutigen Sitzung der Kammer der Repräsentanten ist das neue Wahlgesetz mit 61 gegen 45 Stimmen angenommen worden. Die Aenderungen, welche durch das neue Ge setz bei den Wahlen eingeführt worden, find im Ganzen unbedeutend. Der Vorschlag der Regierung zu einer Anleihe von 60 Millionen FrcS. für unvorhergesehene Eventualitäten ist in den Sektionen der Kammer fast einstimmig angenommen worden. Florenz, 30. April. Die „Offic. Ztg " verösfent licht ein Dekret, wodurch da» Dekret vom 28. März, welche» da» Verhältniß deS Ministerpräsidenten zu den CabinetSmitgliedern regelt, aufgehoben wird. — In der heutigen Kammersitzung erklärte Rattazzi auf eine Interpellation Micrli's die Nachricht von einer Landung italienischer Briganten in Sicilien für grundlos. * Florenz, 2. Mai. (Tel.) Der Krieg» Minister hat den Gesetzentwurf, betreffend die Organisation der Armee, den Kammern vorgelegt. Madrid, 30. April. Die „Epoca" giebt an, da» Deficit von 340 Mill. R. werde durch die Erspar nisse und die neuen Steuern gedeckt werden. — Da» OppositionSamendement betreffs der Haltung der Regierung wurde im Senat mit 117 gegen 60 Stim men verworfen. — Die Herzogin von Mont- pensier ist gestern eine- Prinzen genesen. Lissabon, 30. April. Nach Berichten auS Rio- de-Janeiro ist di« Mission de- amerikanischen Ge sandten zu dem Präsidenten Lopez und dem brasiliani schen Befehlshaber Carias erfolglos geblieben. Loudon, 2. Mai. (K Z.) Die Fenierhäupter Burke und Doraa sind in Dublin zum Tode verur- theilt worden; doch ist die Begnadigung unzweifelhaft. — Eine Proklamation de» Minister» de» Innern, Wal pole, warnt vor Betheiligung an dem auf den 6. d. angekündigten Reformmeeting im Hydepark. Die Versammlung der Abgeordneten de» Reformverein- hat gestern Abend unter Dorfitz de» Herrn Beale» beschlos sen, die Demonstration im Hydepark am nächsten Mon tag auszuführen trotz demVerbotede» Minister»Walpol«. Kopeuhagen, 30. April. (H. N.) In den sämmt lichen Blättern der Hauptstadt wird zur sofortigen Hilfe und Unterstützung der Flüchtlinge auö Nord- schleSwtg aufgrfordert. Wir hegen durchaus keinen Zweifel, sagt „RigStid.", daß diese Aufforderung, welche schon von selbst ihre Empfehlung auSspricht, eine all gemeine Bereitwilligkeit antreffen wird. Man muß be denken, daß diese Männer, welchen geholfen werden soll, ihre Hetmath aus Liebe und Anhänglichkeit zu drm Lande verlassen haben, welche» sie von ihrer Geburt an al- Vaterland betrachteten, und daß sie dasselbe nur auf Grund eine», ihrer Ueberzeugung auferleglen Zwange» verließen. Dänemark, al» Staat betrachtet, kann zur Verbesserung der obwaltenden Verhältnisse leider Nicht» beitragen; e» ist in dieser Beziehung machtlo» und würde aller Wahrscheinlichkeit nach bet einem etwaigen versuche in gedachter Richtung nur neuen Demüthigungen au-gesetzt sein. Aber da» dä nische Volk, welche» mit tiefem Schmerze Zeuge dieser Zustände ist, wird gewiß mtt Bereitwilligkeit die Leiden der aprdschleSwtgschrn Brüder »u lindern suchen rc. Au» Biborg in Jütland wird -eich'teben, daß trotz der große» Anzahl von ankommenden Flüchtlingen au» Schles wig, dennoch so viel» off en steh ende Plätze in den, Schles wig nicht liegend», Ortschaften, sowie auf der Insel Fühaea aagehotta »erd«», daß da» Comtt» in Friede rich sich bi» jetzt noch nicht geaöthigt gesehen hat, Flüchtlinge »etter nordwärts zu senden. gtweinra stürmischen Beifall krittele di« Rede des gret- sen Lerkes«, Propste», welche derselbe in Bezug auf die in Bettacht zu nehmende Oualifieatton. der Kandidaten gehalten. „Kopf, Herz und — Tasche" — entwickelte Redner — „müssen gut und rein sein Wenn ich ne- dendem auch noch auf dir Religiosität desselben Gewicht lege, so will ich damit nicht etwa sagen: Der Beamte müsse dieser oder jener Konfession angrhöre». Derselbe mag Katholik, Protestant oder Jude sein, nur soll er — reltgtö» sein überhaupt." Neben diesem würdigen Priester verdient auch der Herr Pfarrer von Hegye» hervorgehoben zu werden, welcher seine liberal« Gesin nung bei dieser Gelegenheit ebenfalls in eclatanter Weise durch den Antrag markirte, daß in den vorhingedachten Wahlcomitt neben dem Propst und dem Pfarrcr von Fünfkirchrn auch der Ort-rabbiner, seine Qualifikation in Bezug auf die Landessprache vorausgesetzt, gewählt werden möge. Die stürmischen Eljen, welche beide Prie ster ernteten, mag Ihnen beweisen, daß ihre liberale Gesinnung in der Versammlung kräftigen Wiederhol! gesunden. Ptsth, 1. Mai. (W Z.) Die nächste Sitzung der Deputrrtentafel wird am 7. d. M. stattfinden. Agram, 1. Mai. (W. Z.) Der Landtag wurde heute um !4l2 Uhr unter dem Präsidium de» ersten Viceprästdentrn vr. Suhaj eröffnet. (Die Galerie ist sehr zahlreich besetzt.) Es gelangten zur Verlesung da- königl. Rescript, betreffend die Eröffnung de- Land tag-, dann das königliche Rescript vom 23. April, in welchem gewünscht wird, daß die Landtag»berathungen beschleunigt werden, daß Sorge getragen werde, damit Kroatien und Slawonien bei der bevorstehenden Krö nung vertreten werde, und daß die Deputirtrn de» kroatischen Landtags bi» 15. Mai l. I. nach Pesth ent sendet werden. Sodann wurde verlesen die Antwort de» ungarischen Landtags bezüglich der von den beider seitigen Regnicolardeputationen gepflogenen Verhand lungen in Pesth, und da» königl. Rescript, betreffend die Agramer Rcchtsakademie. Um H12 Uhr endete die öffentliche Sitzung, vr. Suhaj eröffnete, cs werde jetzt eine geheime Sitzung stattfinden. (O«S Publicum der Galerie, die Berichterstatter der Journale und die Ste nographen verlassen die Sitzung.) Lemberg, 29. April. Die neucreirten polnischen Lehrkanzeln an der Lemberger Universität, über de ren Besetzung lebhafte kontroversen entstanden, fanden nun nach einem im nichtamtlichen Theile der officiellen „Gaz. Lw." enthaltenen Communiqus definitiv ihre Besetzung. DaS Ministerium für Cultu» und Unter richt — so sagt daS genannte Blatt — übertrug die Vorträge über österreichisches Civilrecht an den Privat- docenten vr. Ferdinand Arodlowlki, die über Civilpro- ceß an den Advocaten vr. M. Kabath, und schließlich die über österreichische» Strafrecht an den Lemberger LandesgerichtSadjuncten vr. F. Gryziezki. Die Vorträge beginnen mit dem Sommersemester 1867. Karlsruhe, 1. Mai. Heute ist hier die General synode durch Gottesdienst in der Schloßkirche mit einer Predigt de» Prälaten Holtzmann eröffnet worden. — Nicht allein nach Spandau, wie einige Blätter berich ten, sondern wie die „N.-Z." erfährt, auch nach Ber lin gehen badensche Offiziere und kleine Militär- abtheilungen zur Erlernung der Technik de» neuen Waffendienstes und zur wissenschaftlichen Vervollkomm nung. — Der „Köln. Z." wird von Berlin geschrieben: „Drm Vernehmen nach steht der Abschluß einer Mili- lärconvention Preußen» mit dem Großherzogthum Baden in Aussicht. Nach Erreichung diese» Ziele- wer den die großherzoglich hessischen mit dem b«denschen Ar meekorps zu einem großen Corpsbezirk vereinigt wer den, wLhrend die erster« gegenwärtig dem 11. Armee korps, dessen Stab sich in Kassel befindet, noch zuge- theilt sind." * Paris, 2. Mai. (Tel.) Der heutige „Moniteur" meldet: Der StaatSrath Iona» hat drm Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Marqui- de Moustier, gestern sein Beglaubigungsschreiben al- großherzoglich luremburgscher Geschäftsträger überreicht. — Der gestrige „Abend-Moniteur" kündigt den Zusammentritt der Conferenz noch nicht officiell an. Er begnügt sich damit, ein« Depesche der Agence Hava» mitzutheilen, worin gesagt wird, daß dieselbe am 7. Mai zusammentreten würde. In seinem Wochrnbülletin über die äußere Lage drückt er sich, ohne jedoch von der Conferenz zu sprechen, über die luxemburgrr Frage folgermaßcn au»: Wieder Staatsminister in sei- n«m Briefe vom 27. April dem Präsidenten de- gesetzgeben den Körpers geschrieben hatte, sind von den Großmächten für die Erhaltung de» Friedens in Europa Unterhandlun gen eingeleitet und fortgesetzt worden. Nachdem der König der Niederlande wegen der luxemburger Angelegenheit bei dem Berliner Kabinett angefragt hatte, hat diese» sich auf die Verträge von 1839 berufen. Die Regierung des Kaiser» gab die Prüfung dieser Stipulationen ohne Zögerung zu und beeilte sich, wissen zu lassen, daß sie, im Einverständnisse mit den übrigen Cabineten Euro pa», bereit sei, darauf einzugehen. England, Oesterreich und Rußland botcn ihr ihre guten Dienste an; sie nahm sie an, und uni durch ein direkte» Eingreifen in die Verhandlung daS Vorgehen der drei Mächte nicht zu behindern, überließ sie ihnen die Sorge, eine Angele genheit in Angriff zu nehmen, welche in den Augen Frankreichs vor Allem eine Frage de» Völkerrecht» und de» Gemeininterrssr» ist. Diese» kluge Vorgehen hat bereit» gute Resultate geliefert, und die seit einigen Tagen eingelaufenen friedlichen Nachrichten haben Se. Majestät bestimmt, den Befehl zu erlhetlen, daß kein« militärischen Maßregeln ergriffen werden sollen, welche der öffentlichen Meinung den Vorwand zur Beunruhi gung geben könnten. So wird der Einkauf von Pfer den auf da» strengste Maß de- Bedürfnisse» beschränkt, und die beurlaubten Soldaten, welche «inberufen wer den sollten, werden daheim bleiben. — Der gestrige „Moniteur" veröffentlicht u. A. die beiden FriedenScantaten (au» Anlaß der AuSsttllung), welche je zur Hälfte den Preis von 1000 Fe». erhielten. — Der „Etendard" meldet, daß die Konferenz (am 7.) zusammentretrn wird, ohne daß unter den Mächten eine Bast» der Unterhandlungen festgrstellt wurde; doch wür den die Neutralisation Luxemburg» und die Räumung der Festung durch Preußen die beiden Au-gangSpuokte bilden. Der internationale Vertrag von 1839 werde der alleinige Gegenstand der Berathungen sei». — Die „Patrie" sagt bezüglich der Londoner Konferenz: „Der Zusammentritt der Londoner Konferenz für die Ange legenheit Luxemburgs ist osficieller Weise beschlossen.
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