Weißeritz-Zeitung : 24.06.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189306247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18930624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18930624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1893
- Monat1893-06
- Tag1893-06-24
- Monat1893-06
- Jahr1893
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- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 24.06.1893
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Mr „Wel-erlh. Zeitung" «rschsint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. Üb Psg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie vte Agenten nehmen Be stellungen an. Amtsblatt Jnferste, welche Sei d« ^deutenden Auflage des Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 10 Psg- di« Spaltenzeile oder der«« Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Eilige- sandt, ini redaktionell«« Lheile, die Spaltenzeile 20 Pfg. für die Königliche Umtshauptmmmschafi Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redaeteur: Paul Ikhnr in Dippoldiswalde. Mit ichtseitigem .^llustrirtrn üutkrhsllungsblatt". q- Mit humoristischer wschenbeiluge „Seiscnblssen". » Mit lind- und haurairthschsstticher Louotsdeilose. Nr. 73. Sonnabend, den 24. Juni 1893. 59. Jahrgang. . ! ! .. l «> .löl.v : >. ' > - - „ . m—i ü Bom Himmel steigt hernieder Der St. Johannistag; Es jubeln Vögellieder Im grünen Friedhofshag, Es blühen alle Grüfte, Um Kreuz und Leichenstein Zieh'« müde Rosendüfte Und fluthet Sonnenschein. Zum Garte» ist geworden Das stille Todtenfeld, Und ernst durch seine Pforten Drängt die lebend'ge Wett; Es kommen viele Gäste Mit Kranz und Strauß daher, Stuf daß an diesem Feste Kein Hügel schmuckesleer. St. Ioha Und unter grünen Zweigen, Bon Gottes Hauch umweht, Siehst Du die Häupter »eigen Sich stille zum Gebet; Das alte Weh vom Scheiden Wird heute wieder jung, An Freuden und an Leiden Zehrt die Erinnerung. Aus heißen Augen tropfe» Die Thränen schwer rum Grund, Einsame Herzen klopfen Sa traurig, bang und wund; Die aber ruh'n im Schlummer, Die wir zu Grab gelegt, Von Trauer nicht, noch Kummer Wird mehr ihr Herz bewegt. nnistag. Nichts kann uns schöner trösten: Sie sind, vom Kamps befreit, Die seligen Erlösten, Wir stehen noch im Streit; Sie nahmen mit zu Grabe Ein Stück von nnserm Glück, Uns blieb als Abschiedsgabe Der Sehnsuchtsschmerz zurück. , Der drängt uns heut', zu wandern Zu ihrem letzten Harrs, Da weint mit lausend andern Die Wehmuth still sich aus. Hier beugt sich auch der Stolze: Am Monument aus Erz, Am schlichten Kreuz aus Holze Weint heut' derselbe Schmerz. Ob mit dem Marmorflügel Eilt Genius hier wacht, Ob auf dem armen Hügel Ein einzig' Blümchen lacht, — Beseelt von gleichem Triebe, Erfüllt von gleichem Druck, Naht still und sacht die Liebe Und bietet ihren Schmuck. Nicht Fremde sollst Du senden Zu deines Todten Haus, Trag' ihm mit eignen Händen Dein Kränzlein heut' hinaus! Das sei ihm noch beschieden Zu deiner Blumen Zier, Er giebt von seinem Friedere Dann auch «in Theilchen Dir. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 23. Juni. Am morgenden Sonnabend soll die Entscheidung getroffen werden, wer unfern Wahlkreis auf dem Reichstag zu vertrten hat. Es handelt sich darum, ob diese Vertretung einem Kandidaten der Ordnungsparteien oder einem Kandidaten der Sozialdemokratie übertragen wird. Nun, einem Jeden, der sein deutsches Vaterland wahr haft liebt, wird bei richtiger Würdigung des Ernstes dieser Zeit die Wahl nicht schwer fallen, er wird in diesem Sinne Herrn Hänichen-Lockwitz wählen. Doch, es gilt bei dieser Stichwahl, daß ein jeder Reichsbürger seine Wahlpflicht ausübt, die gegnerische Partei tritt wohlgerüstet in den Wahlkampf und be treibt die größten Anstrengungen, um den Ordnungs parteien den Sieg zu entreißen. Daher Alle, vie Ihr zur Erhaltung unseres auf blutigem Schlachtfelds erkämpften deutschen Reiches, zur Erhaltung des Frie dens beitragen wollt, Mann für Mann, morgen zur Wahlurne. Alle parteipolitischen Erwägungen müssen vor der großen Sache des Vaterlandes in den Hintergrund treten. Die Losung zur morgenden Wahl sei: Zum Siege des von den Ordnungsparteien auf gestellten Kandidaten Herrn Oscar Hänichen-Lockwitz! — Das hiesige Wahlkomitee für die Ordnungs partei wird am Tage der Stichwahl eifrig bemüht sein, säumige Wähler noch in letzter Stunde zu bitten und aufzusordern, ihrer Pflicht nachzukommen. Mehrere Herren erklärten sich zu diesem Dienste bereit, wovon einer auch sein Geschirr zur Verfügung stellte für alte oder leidende Wähler, denen der Weg nach dem Wahl lokale sonst zu beschwerlich fallen würde. — Am 22. d. M. fand im Gebäude des Ministe riums des Kultus und öffentlichen Unterrichts zu Dresden unter Vorsitz des Staatsministers Herrn v. Seidewitz die Bezirksschulinspektorenkonferenz statt, zu der außer anderen Schulmännern auch Herr Schul direktor Nasche Einladung erhalten hatte. Gegenstand der Besprechung war die Schulbankfrage für 2- und 4klassige Volksschulen und der bibl. Geschichtsunter richt des alten Testaments. — Wer lange nicht in unserem Alterthums- Museum gewesen ist (geöffnet von It—12 Uhr Sonntags) wird verschiedene neuere Bereicherungen wahrnehmen. Als da sind: Aeltece Stadt-Ansichten. Chi». Stahlstiche von Herrn Baumstr. O. Schmidt. Antike Männer-Ohrringe mit Bezug auf die Profession von Frau Walter. Die Wetterfahne des abgetragenen Wohlsarth'schen Thurmes. Zweimarkstück, geprägt in Gegenwart Sr. Majestät des Königs Albert, von Steuerinspektor Kretzschmar. Stöckel-Schuhe aus dem vorig. Jahrh. von Frau Brandvers.-Jnsp. Treitschke. Deckenbild aus der Kirche zu Reichstädt u. A. mehr. Lauenstein. In der sogenannten Karlsleithe ent stand am Dienstag eiu Waldbrand. Durch Anzünden eines Reisighausens wurden schnell die danebenstehenden Bäume ersaßt. Bei der Trockenheit hätte ein großer Waldkomplex zum Opfer fallen können, wenn nicht durch den Feuerlärm die herbeteilende Löschmannschaft das Feuer dämpfte. Für unsere Stadt wäre es sehr nachtheilig gewesen, da unsere Waldungen von den Sommergästen gern betreten werden. Man vermuthet, daß das Feuer von ruchloser Seite angelegt worden ist. - Possendorf. Ueberall regen sich bei uns fleißige Frauen- und Mädchenhände, um zu dem morgenden Fahnenweihfeste unseres Gesangvereins „Arion" die Häuser und Straßen des Ortes recht schön schmücken zu können. Bis spät in die Nacht hinein werden Kränze und Ranken gebunden. Ueberhaupt ist das Fest vom Festkomitee in sehr geschickter Weise vorbe reitet worden und wird es sicher den morgen bei uns eintreffenden Gästen und sonstigen Festtheilnehmern wohl gefallen. Bei günstiger Witterung werden gegen 350 Sänger erwartet.. Dresden. Der sächsische Landtag soll in diesem Jahre etwa vier Wochen früher als sonst einberufen werden. Maßgebend hierfür ist der Wunsch, die Ar beiten derart zu fördern, daß die Session noch vor Ostern zum Abschluß gebracht werden kann. Da das Osterfest aber im nächsten Jahre sehr zeitig, nämlich auf den 25. März fällt, so wird man eben einige Wochen früher als sonst mit den Berathungen beginnen müssen. Mit Rücksicht hieraus werden auch jedenfalls die Ergänzungswahlen zur Zweiten Sländekammer einige Wochen früher als üblich, also etwa in der ersten Hälfte des Septembers, erfolgen. — Um die Begehung einer gemeinsamen Buß- tagsseier in dem größeren Theile des evangelischen Deutschlands zu ermöglichen und um mit der für diesen Zweck gebotenen Verlegung des zweiten jähr lichen Bußtages auch die Feier des ersten Buß'ages in Uebereinstimmung zu bringen, haben die in lüvan- goliois beauftragten Staatsminister beschlossen und unter Zustimmung der evangelisch-lutherischen Landes synode Folgendes verordnet: Die in der evangelisch lutherischen Landeskirche gesetzlich bestehenden beiden Bußtage werden von Verkündigung dieses Kirchen - gesetzes ab von Freitag vor dem Sonntag Oculi und Freitag vor dem letzten Trinitatissonntag verlegt auf Mittwoch vor dem Sonntag Oculi, daö ist der l. März, und Mittwoch vor dem letzten Trinitatissonntag, das ist der 22. November. Aus der Lößnitz. Einen ungewohnten Anblick bot dieser Tage eine spielende Musikkapelle auf dem Dreirad. Fröhlich und wohlgemuth zogen nämlich die Mitglieder des Radfahrervereins „Sturm" von Kütz- schenbroda mit einer lustige Weisen spielenden Musik kapelle an der Spitze durch die Straßen der Lößnitz. Die radreitenden Musikanten, deren Aus- und Umzug allgemein Aufsehen erregte, gehören sämmtlich dem Mustkchor der wackeren freiwilligen Feuerwehr von Kötzschenbroda an. Jedenfalls ist dies die neueste Errungenschaft auf dem Gebiete des RadfahrsporteS. Mügeln bei Pirna. Seit vergangenem Sonnabend Nachmittag wird die 5 Jahre alte Clara Hedwig Heine von hier vermißt. Dieselbe ist bekleidet gewesen mit blauem Kleidchen (weiß und blauer Einsatz), weiß leinenem Hemdchen, vermuthlich 6. II. gezeichnet, und rothem Schürzchen. Das Kind, welches hellblonde Haare und blaue Augen Hal, geht barfuß und soll zuletzt am genannten Tage gegen Abend in Zschieren und Meußlitz gesehen worden sein. Die von der Mutter deS Kindes in der Umgegend angestellten Nach forschungen sind bisher ohne Erfolg geblieben. Es wird gebeten, Mittheilung über die event. Auffindung des Kindes an das Gemeindeamt in Mügeln bei Pirna gelangen zu lassen. Wehlen. Am Montag badeten zwei Knaben Hier selbst in der freien Elbe; sie verloren jedoch bald den Grund und verschwanden in den Wellen. Rasch hin zueilenden Schiffern gelang es, den einen Knaben zu soffen und nach angestrengter Arbeit wieder in's Leben zurückzurufen, während der andere, der zehnjährige Schulknabe Schlenkrich von hier, ertrank und bis jetzt noch nicht gefunden werden konnte. Ein Bruder des selben hat bereits durch Ertrinken den Tod gesunden. Freiberg. Als Hauptgeschworene für die dritte- diesjährige Sitzungsperiode deS königl. Schwur gerichts zu Freiberg wurden folgende Herren ausge- loost: 1) Fabrikbesitzer Friedrich Fürchtegott Fischer in Oberseiffenbach, 2) Erbgerichtsbesitzer Clemens Felix Schuberth in Memmendorf, 3) Rittergutsbesitzer Karl Philipp Steyer in Naundorf, 4) Kaufmann Friedrich Max Schmidt in Dippoldiswalde, 5) Rittergutsbesitzer Gerhard Kühne in Stockhausen, 6) Kaufmann Ernst August Hüffner in Nossen, 7) Seifensieder Hermann Otto Schmidt in Döbeln, 8) Gutsbesitzer und Friedens richter Anton Hermann Friedrich in Großschirma, 9) Erbgerichtspachter Otto Eschenbach in Niechberg, 10) Wirthschastsbesitzer und Brauereipachter Heinrich Clemens Behge in Mittelsaida, H) Brandvsrsicherungs- Jnspektor Oskar Emil Heinrich Seitz in Freiberg, 12) Cigarrenfabrikant Johann Gottfried Ernst Stockmann in Döbeln, 13) Gutsbesitzer und Gemeindeoorstand Ernst Moritz Ebert in Börlas, 14) Herrschaft!. Revier förster Ernst Friedrich Ueberschaar in Bad Einsiedel, 15) Rittergutsbesitzer Franz Hermann Oehmtchen in Berreuth, 16) Nittergutspachter Christian Hermann Winkler in Bieberstein, 17) Tuchhändler Friedrich Wilhelm Kretzschmar in Roßwein, 18) Freigutsbesitzer Dr. Albert Platzmann in Saida, 19) Karl Theodor
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