Weißeritz-Zeitung : 17.05.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189405179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18940517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18940517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1894
- Monat1894-05
- Tag1894-05-17
- Monat1894-05
- Jahr1894
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- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 17.05.1894
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.mal: Dienstag, Donners tag Md Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. Raum berechnet, — L» bellarHthßuÄl. . Inserat« mit entsprechen dem Aufschlag. — Em«« sandt, im revaktionelk« «heile, di« Spaltens «Pfg. Inserat», bedeutende« Ausla Blattes «in» sqr same Verbreitung^ werden mit 10 Ps Spaltenzeile oder «ompliät« St Pfg-, einmonatlich 42 Psg. Einzelne Rummern 10 Pfg. — Sltz Postan- Nalten, Postboten, smvi« die tläentm nehmm Be stellungen an. Nr. 56. -Lokales rmd Sächst scher. Dippoldiswalde. Vor etwa 31 Jahren verließ ein hier geborenes Mädchen unsere Stadt und Ihre Mutter, um sich in Stellung zu begeben und kam auf ihren verschiedenen Reisen auch mit nach Rußland, wo sie dauernd verblieb. Verschiedene zwischen Mutter und Tochter gewechselte Briefe gelangten nie an ihre Adresse, ja, die Tochter erhielt einen der von ihr ge schriebenen mit der Bemerkung zurück: „Adressatin ge storben." Im Laufe voriger Woche kam dieselbe wieder hier an, um das Grab der Mutter zu besuchen und kann man sich die Freude denken, als sie erfuhr, daß die Mutter noch lebe und sie dieselbe bald um armen konnte. — Der Pfingstverkehr war in unserer Stadt diesmal nicht so lebhaft wie in früheren Jahren, doch scheint er auf der Bahnstrecke zum Mindesten den früheren gleich gewesen zu sein, ja ihn auf manchen Stationen noch übertroffen zu haben, so wurden am ersten Feiertage in Rabenau zum Nachmittagslokalzuge gegen 600 BilletS verkauft. Am Sonnabend und am dritten Feiertage hatten die Abendzüge bis zu einer Stunde Verspätung. — Steinpilze in der Mitte des Monats Ma» dürften gewiß zu den seltensten Ausnahmen mit zählen. Die feuchtwarme Treibhauswitterung dieses Frühjahres hat uns auch diese Ueberraschung bereitet. Von zwei Spaziergängerinnen wurden an den sonnigen Wald rändern des BödchenS am Montage mehrere gesunde Prachtexemplare dieser beliebten Gabe des Waldes ge sunden. — Um die zur Erledigung kommende Verwalter- stelle des Hospitals haben 46 Bewerber ihre Gesuche beim Stadtrath eingereicht. Da nunmehr die An meldefrist vorüber ist, wird die Wahl in nächster Zeit erfolgen. — Die geäußerte Vermuthung, daß die prophezeite Maikäferplage infolge der frühzeitig entwickelten Vegetation nicht eintreten werde, hat sich vollständig bestätigt, denn es ist nicht nur keine Plage, sondern sogar ein wirklicher Mangel an Matkäsern eingetreten und unsere Jugend sucht vergebens nach diesem so be gehrten „Jagdartikel". Als Ursache dieses vollständigen Ausbleibens nimmt man an, daß die Maikäfer durch die im Februar und Anfang März herrschende Wärme frühzeitiger entwickelt schon in die Nähe der Erdober fläche gelangten und durch den nochmals eintretenden Frost und durch das Schneewaffer vernichtet worden sind. — Zu besetzen: die Kirchschulstelle in Ruppe n!- dorf bei Edle Krone. Kollator: die oberste Schul behörde. Einkommen, außer freier Amtswohnung mit Gartengenuß 1000 Mk. vom Schuldienst, S96 Mk. 19 Pf. vom Kirchendienst und 72 Mk. für den Unter richt in der Fortbildungsschule. Bewerbungsgesuche sind unter Beifügung sämmtlicher Zeugnisse bis zum 2. Juni bei dem königl. Bezirksschulinspektor Richter in Dippoldiswalde einzureichen. — DaS königl. Ministerium des Innern hat der „Unterstützungskaffe Eintracht, eingeschriebene HtlsSkaffe für EeiferSdorf und Umgegend", auf Grund deren Nachtrags zum revidirten Statute vom 18. Februar 1894 bescheinigt, daß sie vorbehaltlich der Höhe deS Krankengeldes den Anforderungen des § 75 des Krankenversicherungsgesetzes vom 15. Juni 1883 in der Fassung der Novelle vom 10. April 1892 nach wie vor genügt. Pretzschendorf. Künftigen Freitag, den 18. dieses Monats, findet die Grundsteinlegung zum Neubau der hiesigen Schule statt. 4 Kreischa. Zum künftigen Pfarrer der Parochie Kreischa ist der dermalige Pastor Herr Johannes Paul Hempel in Bärenstein vom Kirchenpatron oorgeschlage» worden. In der am 8. d. M. abgehaltenen Kirchen- vorstandsfitzung wurde einstimmig beschlossen, denselben Donnerstag, den 17. Mai 1894. ! i '17 1—, -—--SS»- zum hiesigen Pfarrämte zu berufen und demnächst zur Abhaltung eines öffentlichen Hauptgottesdienstes in hiesiger Kirche zu veranlassen. 4 Poffeudorf. Nächsten Sonntag, den 20. Mai, soll bei uns der erste Versuch mit einem Kinder- gotteS dienst gemacht werden. Man hofft durch diese Einrichtung kirchlichen Sinn auch bei der Jugend zu erwecken. Dresden. Ein großes Hinderniß für die Schiff fahrt auf dem Elbstrom wird durch die Verlegung der Weißeritz aus dem Wege geräumt. Der auSgebreitete Heger, welcher sich am Ausfluß der alten Weißeritz bis weit in das Strombett der Elbe hinein erstreckte, das Fahrwasser einengte und die Schifffahrt zwang, in weitem Bogen diese Sandbank zu umfahren, wird jetzt abgebaggert und dadurch von der Marienbrücke aus eine gerade Fahrrinne geschaffen. Die großen KieSmaffen, welche an der erwähnten Stelle herauS- geschafft werden, finden sofortige Verwendung. Man verladet dieselben auf BaulowrieS, und auf diesen wird das Material auf der Hafenbahn über den Abstell bahnhof nach der Marienbrücke befördert, von welcher tagtäglich Hunderte von Wagen nach den Friedrich- städter Promenaden zur Aufschüttung deS mit der Brücke parallel lausenden Bahndammes abgeladen werden. — Die Generaldirektion der sächsischen Staats bahnen hat das ihr unterstellte Fahrpersonol erneut angewiesen, alle unnölhigen Störungen der Reisen den, namentlich zur Nachtzeit, zu unterlassen. So ist z. B. angeordnet worden, daß, falls ein mit Buchfahr karte versehener Reisender mehrere aufeinander folgende Fahrscheinstrecken ohne Unterbrechung zu durchfahren wünscht, die betreffenden Fahrscheine bis zu dem Punkte, an welchem ein Wechsel des Zugsbegleitungs-Personals eintritt, gleichzeitig zu durchlochen und erst nach Zurück legung der ganzen in Betracht kommenden Strecke dem Reisenden abzunehmen sind. Insbesondere soll ver mieden werden, die Koupeethüren heftig in's Schloß zu werfen. — Nach dem 1893er Jahresbericht der königlichen Gewerbeinspektion zu Leipzig sind wegen unerlaubter Beschäftigung erwachsener Arbeiterinnen über 11 Stunden täglich oder über 5'/» Uhr Nachmittags an Vorabenden der Sonn- und Festtage, drei Arbeitgeber in Geldstrafen von 15, 50 und 100 Mk. verfallen. Im Bezirke der königl. Gewerbeinspektion zu Zwickau aber ist bei Gelegenheit einer Unsallerörterung fest gestellt worden, daß ein jugendlicher Arbeiter 30 Stunden hintereinander beschäftigt worden war, was eine Bestrafung des betreffenden Fabrikanten durch das königl. Landgericht mit 1500 Mk. zur Folge ge hübt hat. Freiberg. Am 10. Mai wurden vom königlichen Landgericht verurtheilt: der Feuermann Simon Fürchtegott Richter, geboren den 22. August 1842 zu Nassau, wohnhaft in Lengefeld, wegen Vergehens wider § 173 Absatz 2 des R.-St.-G.-B. zu 2 Mon. Gesängniß und Auguste Amalie Kästner, geboren den 15. Mai 1866 zu Hartmannsdorf bei Frauenstein, wegen gleichen Vergehens zu 6 Wochen Gesängniß. Glauchau. Unter Hinweis auf die Seitens deS SiadtverordnetenvorsteherS Kästner gegebene Anregung bezüglich der Ehrung des in Glauchau geborenen Vaters der Mineralogie, Georg Agricola, be merkte in der am 10. Mai stattgesundenen Sitzung Stadtverordneter Pflugk, auch er sei der Meinung, daß daS Andenken an den großen Gelehrten in ge eigneter Weise wach gehalten werden müsse. Wenn m Städten, in denen dieser große Gelehrte sich nur ausgehalten habe, dies geschehe, wieviel eher müsse es Pflicht der Geburtsstadt sein, daS Andenken deS EohneS der Stadt zu ehren und lebendig zu erhalten. Er beantrage deshalb: Den Stadtrath zu ersuchen, 60. Jahrgang. das Andenken deS in Glauchau vor 400 Jahren ge borenen berühmten Mineralogen Agricola dadurch zu erhalten, daß man entweder eine hierauf bezügliche Erinnerungstafel an einem städtischen Gebäude an bringt, oder eine Straße mit dessen Namen belegt; ferner die über Agricola vorhandenen Nachrichten, so wie seine populärsten Werke sammelt und dieselben der in Aussicht genommenen Stadtbibliothek mit ein verleibt. Dieser Antrag fand einstimmige Annahme. Zittau. In der Nacht zum 10. Mai wurde bet einem Gärtner in der Hältergaffe ein Einbruchs diebstahl verübt, bei welchem den Dieben 1300 Mk. zur Beute fielen. DaS Geld bestand in 5 Ein- hundertnarkscheinen, 300 Mk. in Gold, 300 Mk. in Silber, 150 österreichische Gulden rc. Der Bestohlene hat auf die Ergreifung der Diebe eine Belohnung von 300 Mk. ausgesetzt. Meißen. In der hiesigen Aktienbrauerei Meißner Felsenkeller wurde von 10 Brauern am 21. April plötzlich die Arbeit eingestellt, weil sich die Direktion zur Bewilligung der vom Fachvereine der Braugesellen neuerdings gestellten Forderungen nicht ohne Weiteres bereit erklärte. Nach Niederlegung der Arbeit Seitens der Streikenden sah sich di« Direktion veranlaßt, die freigewordenen Stellen anderweitig zu besetzen. Die streikenden Brauerburschen hatten sich nun mit der sozialdemokratischen Partei in Verbindung geletzt und in mehreren Versammlungen wurde die Stretkangelegenheit berathen. Man beschloß. Meißner Felsenkellerbicr so lange nicht mehr zu trinken, als die Verwaltung die Aussperrung der abgegangenen Leute aufrecht erhält. Die Brauereidtrektion hat aber trotz dieser Beschlüsse keinen der Brauergehülfen wieder in Arbeit gestellt. Roßwein. In der am Freitag stattgefundenen SLadtoerordnetensitzung verursachte bei Berathung des diesjährigen Steuersatzes eine längere Aussprache-die vom Rathe vorgeschlagene Hinzuführung von 3000 Mk. zum städtischen Nothstandsfonds, der gegenwärtig 18000 Mk. beträgt. Der Zweck dieses Fonds ist, der Stadtverwaltung sofort bereite Mittel zu geben, wenn etwa bei Kriegszeiten oder bei verheerenden elementaren Ereignissen, wie z. B. Wolkenbrüchen rc., sich eine schnelle Unterstützung nothleidender Einwohner oder zur Hülfeleistung unverzügliche Inangriffnahme städtischer Arbeiten wünschenSwerth machen sollte. Da eine Erhöhung der städtischen Steuerlast nicht ein treten wird, wurde der Rathsbeschluß einstimmig ge nehmigt. Döbeln. Wie das hiesige Amtsblatt hört, ist das Unternehmen, in Döbeln eine Baugewerkenschule zu begründen, gesichert; deren Eröffnung steht für den 1. Oktober bevor. Es werden bereits Wohnungen und Räumlichkeiten gesucht. Die Direktion der Schule übernimmt Direktor Scheerer, bisher in Roda, S.-A. Leisnig. Ein entsetzliches Unglück, wobei 3 blühende Menschenleben zu Grunde gingen, hat sich am Nachmittag des 10. Mai im nahen Gersdorf er eignet. Der beim Gutsbesitzer Liebig bedienstete Knecht Friedrich, ca. 18 Jahre alt, hatte Chemikalien zum Binden des Ammoniaks in die gar nicht tiefe Jauchen- grübe zu schaffen. Zu diesem Zwecke war eine Leiter in die Grube gestellt worden. Plötzlich wird Friedrich bei seiner Beschäftigung durch die Einwirkung der der Grube entsteigenden Gase ohnmächtig und sinkt um. Der Gutsherr bemerkt den Vorfall und eilt zur Rettung herbei, allein auch diesem ergeht eS so. Auf das Lärmmachen der übrigen anwesenden SutS- bewohner springt der benachbarte 21jährige Etuhl- bauergehilfe Wagner, ein LetSniger Kind, herbei und will ebenfalls Rettung bringen; der Aermste muß das Schicksal seiner Vorgänger theilen. Ein Vierter, Vater von 6 Kindern, der eS wagen wollte, die Unglücklichen zu retten, wäre wohl auch zu Grunde gegangen, wenn man ihm nicht eine Leine umgelegt gehabt hätte, denn Verantwortlicher Redactmr: Paul Ithm in Dippoldiswalde. Mit achtteiligem »Hllustrirten UnterhaltungSblatt". Mit land- und hauSwirthschaftlicher MonatSbellage. Wmtz-Ieitilng Amtsblatt für die Königliche Umtshauptrnannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die StadtrLthe ^ zu Dippoldiswalde und Irauenstein
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