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Weißeritz-Zeitung : 07.06.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189406079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18940607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18940607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1894
- Monat1894-06
- Tag1894-06-07
- Monat1894-06
- Jahr1894
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 07.06.1894
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'-F - Ä Amtlicher Theil 2? Sparkasse in Reinhardtsgrimma. Nächster Erpeditions - Tag: Sonntag, ;den 10. Juni? mittags von 11—V»1 Uhr, Nachmittags von 2—4 Uhr. nichts besonders StaunenSwertheS sein müßte, doch ist dieses ganz und gar nicht der Fall. Die ÄÄnga- leute sind sämmtlich seegewandte Leute, denen die Be wegung eines Schiffes, sei es durch Wind, sei eS durch Dampf, nichts Ungewöhnliches ist, die sich aber nicht erklären können, daß ein Fahrzeug zu Lande ohne Menschenkraft beweglich ist. Mit Ausrufen deS Er staunens begleiteten sie deshalb jede Bewegung der Lokomotive und versuchten, derselben lausend zu folgen, was ihnen aber nicht gelang. Am Schluffe der Fahrt umringten sie den Direktor der Bahn, Herrn Bau inspektor Bernhard, und begleiteten diesen, eine Goma tanzend und Freudenruse auSstoßend, bis zu seiner - Wohnung. Es war wirklich werth zu sehen, welchen Eindruck unser modernes Verkehrsmittel auf diese Naturkinder machte. Japan. Im fernen japanischen Jnselreiche hat man sich vortrefflich in die parlamentarischen und po litischen Sitten Europas etngelebt. Hiervon zeugt u. A. die vom Mikado verfügte Auflösung des japa nischen Parlaments, man weiß also auch in Japan ebensogut wie im Abendland-, wie mit renitenten Volksvertretungen umgesprungen werben muß. Ueber die speziellen Gründe, welche den Mikado zur Auf lösung des Parlaments bestimmten, liegen noch keine informirenden Nachrichten vor. Sparkasse in Schmiedeberg. Nächster Erpcditions-Tag: Sonntag, den 10. Juni, Nach mittags 2—5 Uhr. sehr gut bewährte." Ernstere Zwischenfälle scheinen nach der RegierungSaufsaffung nur die Vorgänge in Sofia selbst zu sein, während das, was in den Pro vinzen geschieht, nicht gerechnet wird. Dabei waren die Kravalle in Varna und Tatar-Bazardschik nicht zu unterschätzen. Außer daß der Herausgeber des „Progreß" in letzterem Orte erschlagen wurde, ist auch die Druckerei des Blattes vollständig zerstört worden. In Sistow wurde das Haus des Schwiegervaters von Stambulow demolirt, während in Rustschuk Anhänger von Stam- bulows das fürstliche Palais attaquirlen. Soviel ist zu ersehen, daß die neuen RegierungSstützen — Studenten und junge Burschen — ganz wie in rus sischer Zeit die Gegner mit Gewalt bedrohen. Das alte System der „Knüppelgarde", das sogar eine Zeit lang in der Sobranje Eingang fand, ist wieder auf getaucht und Minister Radoslawow hat in der Or- ganisirung dieser Bande ja von altersher einige Er fahrung. Stambulow verstand alle Elemente in Ordnung zu halten; er brauchte oft eiserne Gewalt, aber in Bulgarien herrschte Ruhe, wegen politischer Meinungsverschiedenheiten sanden keine Gewaltthätig- keiten statt. Heute ist dies bereits anders; die zurück gehaltenen Kräfte machen sich Lust und Ministerpräsident Stoilow ist nicht im Stande, seine Anhänger im Zaume zu halten. Der beste Beweis, daß die ver fassungsmäßigen Freiheiten nicht mehr existiren, ist das Nichterscheinen der Etambulowschen „Swoboda" seit letztem Dienstag. Unter der „DiktaturStambulow" konnten alle Oppositionsblätter täglich m>t den wüthend- flen Angriffen erscheinen, heute muß sein Blatt das Erscheinen einstellen. Der beste Beweis sür die Ferdinandeische Freiheit. Und doch dürfte der Sturz Stambulows ganz umsonst erfolgt sein. Ferdinand hat sich dadurch weder seinen Thron befestigt, noch hat er die geringste Aussicht, von Rußland anerkannt zu werden. Alle Nachrichten aus Petersburg stimmen darin überein, daß Rußland nur von der Absetzung des „Koburgschen Usurpators" eine Lösung der bul garischen Frage erwartet. Serbien. Von der serbischen Verschwörungs geschichte ist es endlich auch stiller geworden. Es scheint da Manches übertrieben worden zu sein, ja, die lange Untersuchung in Sachen der behaupteten gefährlichen antidynastischen Verschwörung hat jetzt ergeben, daß ein strafbarer Thalbestand gegenüber den verhafteten radikale» Führern nicht sestgestellt werden konnte und überhaupt schwerere Verdachtsmomente gegen dieselben aus älterer wie neuerer Zeit fehlen. Man scheint demnach in Belgrad mit Kanonen nach Spatzen ge schaffen zu haben. König Alexander reist bestimmt Mitte Juni nach Konstantinopel zum Besuche des Sultans ab, in Salonichi wird der König eine ihn bereits erwartende Dacht des Sultans besteigen. Türkei. Ueber die Stellung der Deutschen in der Türkei und speziell in Kleinasien bringt die „Republ.frany." einen Klageruf in einer Korrespondenz Vermischtes. Ein altes Meteor. Ter Werth, welchen die Ver breitung der Beobachtung von Natur - Ereignissen in Tages zeitungen hat, wird durch folgendes Vorkommniß veranschau licht: Der dänische Gelehrte Torwald Köhl veröffentlicht im Jahre 1891 in einem dänischen Almanach eine Zusammen stellung von beobachteten Feuerkugeln und Meteoren. Der jetzige Kriegsrath Koch, bis zum Jahre 1864 Pächter auf Düppelburg, erinnerte sich daran, daß er vor 48 Jahren, nämlich im August 1843, einen Meteorstein niedersallen sah, welcher in eine Weide herabsuhr. Jetzt erst aus die Wich tigkeit des Ereignisses aufmerksam gemacht, begab er sich nach dieser langen verflossenen Zeit an den betreffenden Platz und hatte das Glück, die Weide wieder aufzufinden, in deren an- gesaulter Wurzel der Meteorstein sich noch befand! Das In teressante bei der Sache ist, daß der Finder nach so vielen Jahren sich der Stelle so genau erinnerte, wo er damals das Meteor Abends um 10 Uhr in den Baum hatte einschlagen sehen und daß die Weide während dieser langen Zeit sich noch erhallen hatte. sind zu haben bei Otto Straube, Schmiedebrrg. Cine halbe Scheune ist sofort zu verpachten, event. auch getheilt. Osv»r Müs»»». daß dieselben fest angeschirrt, mit einem sicheren Maulkorbe versehen und außer der Zeit des Gebrauches festgelegt werden. Die Verwendung von Hirtenhunven zur Begleitung der Heerde, von Fleischerhunden zum Treiben von Vieh und von Jagdhunden bei der Jagd wird unter der Bedingung gestattet, daß dieselben außer der Zeit des Ge brauches (beziehentlich außerhalb des Jagdreviers) festgelegt oder mit einem sicheren Maulkorbe versehen an der Leine geführt werden. Wenn Hunde dieser Vorschrift zuwider innerhalb des gefährdeten Bezirks frei umherlaufend betroffen und dabei weggefangen werden, so können die Ortsbehörden deren sofortige Tödtung verordnen, falls solche durch die Umstände geboten erscheint. Zuwiderhandlungen werden, insoweit nicht die Strafbestimmung in Z 328 des Reichsstrafgesetzbuchs Anwendung zu leiden hat, mit Geldstrafe bis zu ISO M. oder mit Hast geahndet; wissentliche Verletzungen von Sperrmaß regeln aber aus Grunv des vorgevachten Gesetzesparagraphen mit Gesängniß bis zu Einem Jahre bestrast. Die Ortsbehörden haben die genaueste Befolgung dieser Anordnungen sorgsam zu überwachen, vorkommende Zuwider handlungen aber anher anzuzeigen. Dippoldiswalde, am 4. Juni 1894. Königliche Amtshauptmannfchaft. v. Einsiedel. Bekanntmachung, Hundesperre betreffend. Nach Mitlheilung der Königlichen Amtshauptmannschaft Freiberg ist am 28. vorigen Monats in Mulda ein tollwuthkranker graubrauner männlicher Hirtenhundbastard getödtet worden. Da derselbe nach den angestellten Erörterungen auch in Dittersbach, Nassau und Rechenberg gesehen worden ist und daselbst Menschen und Hunde gebissen haben soll, so wird in Gemäßheit von Z 38 des Reichsg-setzes, die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen betreffend, vom 23. Juni 1880 und der Verordnung zur Ausführung dieses Gesetzes vom 9. Mai 1881 sür die Ortschaften Bienen- mühle, Burkersdorf, Dittersbach, Frauenstein, Holzhai», Nassau und Rechenberg hiermit Folgendes angeordnet: Alle diejenigen Hunde und Katzen, welche von dem erwähnten tollen Hunde etwa gebissen worden sind, oder rücksichtlich deren der Verdacht vorliegt, daß dies der Fall sei, sind, soweit dies nicht bereits geschehen, sofort zu tödten und vor schriftsmäßig zu verscharren. Alle im Bezirke der obgenannten Ortschaften vorhandenen übrigen Hunde sind während der Dauer von drei Monaten und zwar bis zum 7. September L8SA festzulegen — anzuketten oder einzusperren. Der Festlegung gleich zu achten ist das Führen der Hunde an der Leine, wenn dieselben zugleich mit einem vorschriftsmäßigen Maulkorbe versehen sind; jedoch dürfen ohne Erlaubniß der betreffenden Ortsbehörde Hunde aus den als gefährdet gellenden vorgenannten Ortschaften rc. nicht ausgeführt werden. Die Benutzung der Hunde zum Ziehen ist unter der Bedingung gestattet. Allgemeiner Anzeiger ?M^ie billigsten Preise bei nur guter Waare findet man im SthuhlvNareN- Lager von Carl Gäbler, Schuhg. 120. Botschafter und die Fürstin Radolin haben sich vor I Anzahl Wagen mit Leichtigkeit nach sich zog. Man einigen Tagen nach Bruffa begeben, um in diesem I sollte zwar meinen, daß den Tangaleutsn, die monat- kleinasiatifchen Badeort« einige Wochen zu verbringen, l lich mehrere große Dampfer sehen, eine Lokomotive Der Botschafter führt «in namhaftes Gefolge von deut schen Ingenieuren und Gelehrten mit sich. Die In vasion der Deutschen in die Türkei reicht schon einige Jahre zurück. Alle Zweige der Civil- und Militär verwaltung, ebenso wie die Bergwerks- und Transport unternehmungen, sind bekanntlich von Deutschen be völkert. Aber seit der Ernennung des Fürsten Radolin hat die deutsche Invasion einen noch viel beunruhigen deren Ausschwung genommen. Alle diese Deutschen, die hierher kommen, sind eben so viel Pioniere der Germanenfamilie. Nach dem Tempo, in welchem jetzt die Dinge gehen, wird Kleinasien bald sich in eine große Kolonie verwandelt haben." Was mit dieser Uebertreibung bezweckt ist, liegt auf der Hand; eS soll dem Sultan vor den Deutschen bange gemacht werden. Thatsache aber bleibt, daß die Bedeutung deS deutschen Elementes in der türkischen Hauptstadt und in Klein asien einen namhaften Aufschwung genommen Hal. Spanien. Durch die deutsche Note vom 25. Mai sind nicht nur voraussichtlich die Beziehungen zwischen Deutschland und Spanien auf unabsehbare Zeit abgebrochen, es ist in Spanien damit auch wahrschein lich eine totale Krisis, ein Systemwechsel, ein Ueber- gang von den Liberalen zu den Konservativen ein geleitet. Denn nicht allein der Minister des Aeußeren, Moret, sondern auch Sagasta halten sich für den Ver trag Deutschland gegenüber verantwortlich; so haben sie es wenigstens Beide unumwunden in den letzten Cortessitzungen erklärt. Daß aber der Handelsvertrag um die Mitte Juli, um welche Zeit die Cortes ge schlossen werden sollen, noch erledigt wird, scheint un möglich, da die Senatskommission in ihrer Obstruktion fortfährt und neuerdings allerlei neue Gründe entdeckt hat, um die Verschleppung noch Wochen lang mit Er folg sortsetzen zu können. Die Konservativen trium- phiren; um der liberalen Regierung den Todesstoß zu versetzen und dabei mit vereinten Kräften zu handeln, scheinen sich ihre beiden Fraktionen, die Silvelisten und Canovisten, wieder versöhnen zu wollen. Drutsch-Ostafrika. Ueber die erste Probefahrt mit einer Lokomotive auf der im Bau begriffenen deutsch-ostasrikanischen Strecke Tanga-See wird be richtet: Am 9. Mai fand die Probefahrt der ersten Lokomotive auf der im Neubau begriffenen Strecke Tanga-See in einer Streckenlänge von ungefähr 4 Kilometern statt. Hiermit beginnt der Lokomotiv- verkehr und setzt uns nunmehr in den Stand, schwere Lasten, die bisher mit Aufwand von vieler Mühe und Geldmitteln bewegt werden mußten, mit Leichtigkeit zu transporliren und somit den Bau kräftiger als bisher zu fördern. Interessant war der Eindruck, den die schnaubende Maschine auf die hiesigen Einwohner machte. Ganz Tanga war auf den Beinen und sah „Republ.frany." einen Klageruf in einer Korrespondenz i mit Staunen, daß das dampfende schwarze Ungeheuer aus Konstantinopel. Es heißt daselbst: „Der deutsche j nicht allein sich vorwärts bewegte, sondern auch eine Hn. NkffkMchk AP«- der AMmoOnklcn z« DiWldisvM Freitag, den 8. Juni I8SL, Abends 8 Uhr. , Die Tagesordnung hängt im Rathhause aus.
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