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Weißeritz-Zeitung : 03.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189611030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18961103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18961103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1896
- Monat1896-11
- Tag1896-11-03
- Monat1896-11
- Jahr1896
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.11.1896
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Schluß, die Beseitigung des Duellwesens in der Armee betreffend, zur Anerkennung und Durchführung ge lange, und daß die noch immer für i/e Angehörigen deS Militärstandes bestehende eigene Gerichtsbarkeit, soweit sie sich nicht auf Dienstvergehen bezieht, auf gehoben werde. — Zum Kapitel der adeligen und bürgerlichen Off iziere stellt die „Voss. Ztg."fest, daß nach der letzten Rangliste in der preußischen Armee nicht weniger als 46 Regimenter vorhanden find, die keinen bürgerlichen Eekondelieutenant hatten, also seit fast 10 Jahren jeglichen Nachwuchs, der nicht dem Adel angehört halte, von sich fern hielten. Von diesen Regimentern waren 31 überhaupt ohne jeden bürgerlichen Offizier. In der ganzen Garde-Jnsanlerie find nur zwei, in der Garde-Kavallerie keiner, in der Garde-Artillerie ein bürgerlicher Eekondelieutenant vorhanden. Seit 1870/71 hat sich die Zahl der Regimenter, die nur dem Adel vorbehalten find, mehr als verdoppelt. Italien. Kardinal Hohenlohe, ein Bruder des deutschen Reichskanzlers, ist am 30. Oktober in Rom gestorben. Frankreich. Der Wiederzusammentritt des fran zösischen Parlaments hat sich, wie zu erwarten stand, in der Deputirtenkammer wie im Senat unter Er innerungskundgebungen der beiderseitigen Präsidenten an den Czarenbesuch in Frankreich vollzogen. Natür lich pries hierbei Herr Brisson wie Herr Loubet die russisch-französische Freundschaft über'S Schellendaus, wofür sie den begeisterten Beifall der Herren Depu tierten, resp. der Senatoren und die dankende Aner- erkennung der Regierungsvertreter ernteten. — In der Deputirtenkammer wird die Berathung der ein gebrachten Interpellation über die orientalischen An gelegenheiten am 3. November staltfinden. Frankreich. Das „Journal" erfährt gegenüber anderwärtigen Meldungen, daß der Generalstab gegen wärtig keineswegs eine Verstärkung der Garnisonen deS 1. Armeekorps vorbereite. Belgien. Obwohl die bevorstehende Kammer tagung voraussichtlich eine der wichtigsten sein wird, die der belgische Staat zu verzeichnen hat, so wird sie doch ohne Thronrede sang- und klanglos eröffnet werden. Die belgischen Ultramontanen brechen immer offener mit der Sitte der feierlichen Parlamentseröff nung, wie sie in allen monarchistischen Staaten Europas herrscht, wie sie sagen, aus dem Grunde, um dem Parlamente Zeit zu ersparen, denn eine Thronrede er fordert eine Adreßdebalte und diese wieder viel Zeit. Das ist aber eine Ausrede, welche die wahren Gründe für das Ausbleiben der Thronrede verschleiern soll. In Wirklichkeit liegt der Hauptgrund in Ker Furcht vor der Sozialdemokratie, die in Belgien bekanntlich unverhältnißmäßig viele Vertreter in der Kammer be sitzt. Da der König sich dem Gebrauche gemäß zur Verlesung der Thronrede ins Parlament begeben muß, so fürchtet die Regierung, daß die 33 Kammer sozialisten die Gelegenheit zur Beleidigung des Staatsoberhauptes benutzen könnten. Diese Besorgniß ist nicht ungerecht fertigt, denn die belgische Sozialdemokratie hat, seitdem sie im Parlamente sitzt, den Beweis geliefert, daß die Ekandalsucht ihr über alles geht und daß eS ihr mit der Theilnahme an positiver, parlamentarischer Arbeit keinesfalls ernst ist. So lange die sozialistische Kammer fraktion so stark ist, wie jetzt, wird sich König Leopold nicht entschließen, vor dem Parlamente zu erscheinen, eS wäre denn, daß die Regierung ein Mittel findet, damit der König nicht zum Parlament, sondern daS Parlament zum Könige komme. England. Die englischen Staatsmänner kam« in öffentlichen Reden noch immer an den orientalischen Dingen herum. So hat der KriegSminister Marquis LanSdowne dieser Tage in Leeds eine Rede gehallt«, in der er sich, wie vor ihm schon andere seiner Kolle gen, ebenfalls entschieden gegen jedes gesonderte Vor gehen Englands im Orient äußerte und das Verbleiben Englands im europäischen Concert dringend befür wortete. Auch den Nilfeldzug der Engländer besprach der KriegSminister, er warnte davor, den Feldzug zur Zeit über Dongola hinaus auszudehnen. England. Wie der Londoner Berichterstatter der „Birmingham Post" mittheilt, hat sich die Königin bereit erklärt, ihr im nächsten Juni stattfindendes 60- jähriges Regierungsjubiläum in ausgedehntestem Maße im Reiche feiern zu lassen. Die Art und Weise der Feier in London hängt natürlich zumeist vom Befinden der greisen Eouveränin ab. Das ganze Reich wird seine Vertreter nach der ReichShauplstadt senden, so daß die Feier in noch höherem Grade, als eS beim SOjährigen Regierungsjubiläum 1887 der Fall war, einen Reichscharakter tragen wird. Das Programm ist im Einzelnen noch nicht festgestellt worden. Wahr scheinlich dürften die Souveräne Europas nach England kommen und ihrem „Doyen" zu der seltenen Feier ihre Huldigung darbringen. Wenn auch großartige Hoffeierlichkeiten die bejahrte Königin zu sehr an greifen möchten, heißt eS doch, daß sie gern bereit ist, den Wunsch ihrer Unterthanen zu erfüllen und das in der Geschichte einzig dastehende Ereigniß festlich zu begehen, soweit ihre Kräfte eS zulaffen. Dänemark. Der Kasfirer d:S Kopenhagener Anarchtstenklubs, der Vergolder Peter Jensen, wurde hier am Sonnabend am Oersted-Park in dem Augen blicke verhaftet, als er von einem Knaben 20 Kronen entgegennahm, die auf gefälschte Sparmarken in der Danske Sparemärkekaffe erhoben waren. Die Kaffe ist in letzter Zeit wiederholt ähnlichen Fälschungen mit bedeutenden Beträgen zum Opfer gefallen. Der Verhaftete gestand, Sparmarken im Betrage von 5000 Kronen gefälscht zu haben, angeblich um dem Anar chistenklub Agitationsmittel zu verschaffen. Türkei. Bei zwei Armeniern der Vorstadt Pera wurden Bomben, Dynamit und Patronen gesunden und von der Polizei beschlagnahmt. — Gerüchtweise verlautet, daß der verurtheilte Armenier-Notable Apik Effendi im Gefängaiß ermordet worden sei. — Die Mafien-Verhaftungen der Armenier dauern fort. Türkei. Aus amtlicher türkischer Quelle wird die Nachricht, daß eine ZwangSkontributlon beschlossen sei, für unrichtig erklärt. Die Regierung eröffnete einfach eine freiwillige Subskription, um die noth- wendigen Fonds zur Komplettirung der Ausrüstung der Truppen aufbringen zu können. Die Muselmanen eien in erster Linie berufen, au der Subskription theil- zunehmen, an welcher jedoch auch die Christen freiwillig heilnehmen können. Griechenland. Gin« Band« von makedonische» Aufständischen unter dem Führer Takis hatte bet Sorytza rin längeres Gefecht mit türkischen Truppen. Wie verlautet, wmden SO Soldaten getödtet und 8 ge fangen genommen. Takts beabsichtigt, die Gefangene» gegen die in Monastier in Hast befindlichen Auf ständischen, die einer grausamen Behandlung aus gesetzt sein sollen, auszuwechseln. Amerika. In den Bereinigten Staaten geht es bei den Wahlen offenbar lebhafter zu als im alters schwachen Europa. Nach einem Telegramm deS „Daily Chronicle"-Korrespondenten, derben „wüthendenKampf im mittleren Westen" schildert, lassen die Republikaner dort die Wähler in nicht weniger als 11 Sprachen zugleich bearbeiten, nämlich in englisch, deutsch, italie nisch, französisch, holländisch, jüdisch, finisch, spanisch, norwegisch, schwedisch und böhmisch. Eie ziehen mit einem Riesenzelt umher, das 12000 Personen fast, und haben eigene Mufikbanden. An Feldzugsliteratur sind bereits 300 Tonnen verschossen worden. Unter dessen ist Bryan nicht unthälig. Er hat in Indiana in jedem Ort gesprochen und volle 150000 Personen sollen ihn allein in diesem Staat gehört haben. Und nun höre man, wie er in Illinois empfangen wurde: „Große Haufen Männer und Weiber brachen in die Stadt, um ihn zu hören. Hundert Jungfrauen in stlbergestickten Kleidern auf Schimmeln find ihm ent gegengeritten und haben ihm Blumen gebracht. Der demokratische Theil deS Staates scheint wie bezaubert von ferner Gegenwart. Nichts entmuthigt ihn. Seine Stimme ist heiser und seine Nerven find schrecklich überspannt, er hat aber doch zu jeder TageS- und Nachtzeit ein Lächeln und ein freundliches Wort für Alle, die herbeiströmen, um ihn vorbeiziehen zu sehe». Sein Zug wird von seinen Bewunderern mit Blumen überschüttet; er und seine Frau werfen sie büschelweise ihren Verehrern zu, die aber nur mehr zurückwerfen." Indien. Die Gefahr der HungerSnoth nimmt einen bedrohlichen Charakter an. ES ist unwahr scheinlich, daß jetzt Regenfall eintreten wird. Die Aus sichten in den nordwestlichen und mittleren Provinzen im Pendschab sind sehr trübe. Der Kornmangel macht sich in Behar und Bombay fühlbar. Die Preise find bedeutend gestiegen. ES wird starke Getreideeinfuhr erwartet. Die Arbeiten zur Linderung der Noth haben begonnen. Hauptgewinne 5. Klaffe 136. königlich sächs. Landeslotterie (nach telegraphischen Privatnachrichten ohne Gewähr für deren Richtigkeit.) 1. ZiehungStag am 2. November >896. 800,000 M. auf Nr. S6S85. 18,000 M. auf Nr. 700S 29523 34076. 8000 M. auf Nr. 4414t 51788. 8000 M. auf Nr. 1034 ,51 l 1643 4469 6940 9733 I2I33 16028 16098 I8I97 19883 23287 36116 36136 36686 38923 4640» 46852 52287 52808 54523 55919 59636 61061 63665 70562 7177» 77292 80326 81033 85447 85488 86669 86841 90118 90868 91838 92700 93574 93691 93828 96577 96588 97203. Abonnements auf die „Weißeritz-Zeitung" für die Monate November und Dezember nehmen alle kaiserlichen Postanstalten, Briefträger, unsere Zeitungsboten und die unterzeichnete Expedition entgegen. Inserate werden in unserer Expedition und in allen unseren Annoncen-Annahmestellen angenommen und finden die weitgehendste Verbreitung. Die Expedition der „Weißeritz-Zeitung". Amtlicher Theil. Aus Folium 126 deS Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute die Firma Bruno Herrmann in Schmiedeberg und als deren Inhaber Herr Kaufmann Alfred Bruno Herrmann daselbst eingetragen worden. Dippoldiswalde, am 29. Oktober 1896. Königliches Amtsgericht das. Geuder. tzs-ss—s- -'"'-i-i- Allgemeiner Anzeiger. IVV.Ctr. gutes Grummet oder Wiesenheu. wird zu kaufen gesucht. Offerten mit Preisangabe unter L. LVV. an die Exped. d. Weißeritz-Ztg. Frisches Schöpsenfleisch empfiehlt Gafthof zu Tchmiedeberg. Massiv goldene Ringe sowie alle anderen Schmucksachen find immer am billigsten bet A. Herschel, Uhrm., Brauhofstr. 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