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Dresdner Journal : 10.03.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186603102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-03
- Tag1866-03-10
- Monat1866-03
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- Dresdner Journal : 10.03.1866
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Atz. Sonnabend, den 10. März 1866. L»«mr»nit«»retfr: iLdrUck: « lülr. — ^-e. iu »—lm MrI - 1 ,. IS „ „ „ l tritt?o,»u«ä Muo»tliek iu vr—<t»u: lü Xgr. I 8t»iop«I- kiua»»sru: 1 Kxr. /»uivül»» üiunu. »isrrateaprtist: k>ir ckev 8«ui> eio«r ge>p,It«u«u L«U»: t kkgr. Notsr „Liug«,»aät" äi, Lsil«: 3 kgr. Erscheinen: ^Lxliek, mit Xi»n»km« ä«r 8onu- nuä kaiartag«, ^vsuä» kur ä»o kol^«llä«u »L DresdnerImmml. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Insrratenamtatznu ««»Lrtt r L«tp«!U! 1^» Ln^»o«e»rr»n, 6vmw1«t»»Le 6.» vr«»äo,r Journal,; ,b«o6»».: S Lnai.»», L Ivra»; L»»darA-41t«»al bVool.»»! >«rUu: 8»or>v»',<:i>« 8uvb- k»o<U., Karin»«»»'» Sore»,»; Nr««»: L Sonvoer»; Zr«U»»: l,ov» kr^no»; UrauüeUrt ». N.; ckanann'ieb» Lllckk.! IIUu: Xvol.» Säo««>»; ?«rt»r. (33, ru«ä,idou»«lls»o»); kr»E: k'n.Lnnl.io»', Surdd-z Vt«»: 6ompt«ir ck. ü. V/i.o.r Laituog, St«s»L»pt. 347. Herm-^der: Lüulgl. Lip-äiUoo ä»» 0r«»cka«r ckournal», vr»»a«u, tlarisuitr»«« K«. 7. Amtlicher Theil. Dretden, 5. Märj. Se. Königliche Majestät haben dem Conrector ewor. vr. Georg Philipp Eberhard Wag ner zu Dresden, aus Anlaß seine» fünfzigjährigen Doctorjubiläums, das Ritterkreuz vom Albrechtorden zu verleihen allergnädigst geruht. Nichtamtlicher Theil. Übersicht. Lelegraphifche Nachrichte«. ^«tetgefchichte. Wien: Zur schleswig - holsteinschen Frage: Reformen in Venetien. Neues Pensionsnor malt. AusstrllungScommission. Dementi. — Prag: Die Ercesse in Tmain. Vom Landtag«. — Feld kirch: Der Harder Proceß.— Agram: Vom Land tage. — Venedig: Orsinibombenproceß. — Berlin: Antwort aus die Neunzehneradresse. Fürst Radziwill. Verbesserung des Turnwesens. Die innere Krisi». Fürbitten für die Kronprinzessin. Militärisches. — Köln: Proceß Classen-Kappelmann. — Wies baden: Die Ständeversammlung einberufen. — Vom Main: Wechsel im Kommando der BundeS- truppen in Frankfurt. — Ratzeburg: Budget. — Paris: Adreßdebatte deS gesetzgebenden Körper». Der „Moniteur" über dieselbe. — Florenz: Prinz Papoleon. — Rom: Graf v. Flandern. — Lon don: Die bevorstehende Debatte über die Reform- bill. Prof. Whewells. — Kopenhagen: Reisedes Kronprinzen. Reichsrathsverhandlüngen. — St. Pe tersburg: Die bevorstehende silberne Hochzeit deS Kaiserpaars. Hebung von Schissen beiSebastopol.— Bukarest: Zur Absetzung des Fürsten Kusa. — New-Uork: Vom höchsten Gerichtshöfe. Ueber- wachung der Presst. Die Freedmenbüreaur. Schleswig * Holstein. (Ein Nachtrag zu dem Gutach ten des preußischen Kronsyndikats. Zusammentritt der holsteinschen Budgetcommtssion. Die finanziel len Verhandlungen mit Kopenhagen. Vermischtes.) Ernennungen, Versetzungen rr. im öffentlichen Dienste. Dresdner Nachrichten. Prodinzialaachrichten. (Leipzig. Glauchau. Werdau.) vermischte». Lingejandte». Statistik und volkßwirthschaft. Feuilleton. Inserate. Tage»k>lender. vörsennach« richten. Telegraphische Nachrichten. Alton», Freitag, 9. Marz. Au» Niel geht der „Schleswig-Holsteinschen Zeitung" folgende Mitthei» lung zu: Der Statthalter Freiherr d. Gablenz hat die Antwort de» Wiener Kabinett betreff» der Neun- zehnrradreffe und der dirtbezüglichen Eingaben de» Gtattbaltrr» so wie der Landesregierung empfangen. Die Antwort anerkennt da» pflichtgemäße, nur der Aufrechterhaltung der Gesetze gewidmete Wirken der holsteinschen Landesregierung, und erklärt die Gefühle für gerechtfertigt, mit welchen dieselbe die in jener Adresse ausgesprochenen Beschwerden über die Landes verwaltung zurückgewiesen habe. Da» Wiener Ea- binrt theile die Ansicht de» Statthalter», daß eine gerichtliche Verfolgung der Unterzeichner der Neua- zehneradreffe dem Geiste der kaiserlichen Administra tion nicht entspreche; aber es liege auch andererseits nicht die geringste Veranlassung für die Landesregie rung vor, um Enthebung von ihren Functionen zu bitten, welchen dieselbe stet» in anrrkenneuSwerthester Weise nachgekommen sei. Frankfurt, Freitag, 9. März. Au» Wien geht dem „Frankf. Journ." die telegraphische Meldung zu, daß der Herzog von Nassau heute daselbst ein treffen werde. Fortwährend fänden in Wien Mi- ... . . , , — Feuilleton. Der Jahresbericht der Tiedge-Stiftung ist am 3. März ausgegeben worden und bekundet da- fortgesetzte gewissenhafte Streben de- Comites, die Wirk- famkeit der Stiftung auf alle Theile des deutschen Va terlands zu erstrecken. Auch in finanzieller Beziehung dürste sich die Tiedgestiftung mehr wie jede andere der artige Stiftung vergrößern, als nach K. 14 der Sta tuten von den jährlichen Zinsen des Stiftungscapitals rin Drittheil zur Erhöhung des Stammcapitals zu ver wenden ist. Das Vermögen der Stiftung belief sich am Schlüsse de» Jahres 1864 laut der dem kgl. sächs. Kultusministerium abgelegten Rechnung auf 169,711 Thlr. 21 Ngr. 3 Pf. Hiervon sind im Jahre 1865 entfallen: 6954 Thlr. 19 Ngr. 5 Pf. Eapitalzinsen. Davon ab 350 Thlr. 1 Ngr. 1 Pf., als 100 Thlr. an die Kasse des k. sächs. Kultusministeriums für Aufbe wahrung und Verwaltung der Stiftungscapitalien, 58 Thlr. Rentensteuer, 31 Thlr. 1 Ngr. Druck- und In- sertionskosten, 111 Thlr. 1 Pf. Büreauaufwand, 50 Thlr. für Besorgung der Registrande und Kassenge schäfte bei dem Comits. Von dem verbleibenden Be stand ist mit 2201 Thlr. 16 Ngr. 1k Pf. al» H das Stammcapital zu vermehren gewesen, so daß 4403 Thlr. 2 Ngr. 2K Pf. als K zur Verfügung geblieben sind. Die Bestimmung der Statuten, wonach die ThLttgkeit der Stiftung auch darauf sich zu richten hat, Werke der Kunst anzukaufen oder in Auftrag zu geben, um sie zur öffentlichen Aufstellung zu bringen, ist hierbei zu dem Zwecke in Anwendung gekommen, dem verewigten Serre, dem die Tiedgestiftung ihre Entstehung und ihre allmähliche Ausstattung mit erheblichen Mitteln vor zugsweise verdankt, ein künstlerische» Denkmal zu be reiten. Auf Veranlassung de» Comites ist zu dem Ende nistercanseil» unter Theilnahme de» Felbzeußmeifler» Ritter» tz. Benedek statt. In Prag sollen d» Ema- mandanten der böhmischen Festungen zu Verathungen zusammengetreteu sein. Tagesgeschichte. 4 Wien, 7. März. Berliner Berichte, welche dafür gel ten, aus guten Quellen zu schöpfen, melden jetzt überein stimmend, daß das preußische Eabinet beschlossen habe, in der schleswig-holsteinschen Frage keine Action (?) zu unternehmen, sondern vielmehr abzuwarten, ob und welche Anerbietungen Oesterreich zu stellen habe werde. Vorausgesetzt, daß solchen Meldungen nicht die Taktik zu Grunde liegt, absichtlich den wahren Sachverhalt zu verdunkeln, ist schwer verständlich, was hiermit gesagt werden soll. Ist es doch Oesterreich nicht, welches neuer dings Forderungen aufgestellt oder welches mit Be schwerden hervortretend, daS durch den Gasteiner Ver trag geschaffene Verhältniß als unhaltbar bezeichnet hat! Vielmehr ist es Oesterreich, welche» in der vielbe sprochenen Depesche vom 7. Februar, jene Beschwerden ablehnend, wiederholt und auf das Bestimmteste erklärt hat, von dem Gasteiner Vertrag nicht abzulassen, bis die Möglichkeit gegeben sein werde, das durch denselben geregelte Provisorium durch eine definitive Vereinba rung zu ersetzen. Die österreichische Anschauung über die Bedingungen einer solchen Vereinbarung sind dem Berliner Cabinete wohl bekannt; ein Meinungsaus tausch über diese Bedingungen hat seiner Zeit stattge- funden und zu keinem Ergebniß geführt. Eben diese» negative Resultat hat die Nothwendigkeit herausgestellt, da» Provisorium in den Herzogthümern zu reguliren. Findet nun das preußische Cabinet diesen Zustand un erträglich, so ist es an ihm, denjenigen Schritt zu thun, welcher allein geeignet ist oder doch die Aussicht eröff net, der Wirksamkeit des an und für sich unkündbaren Gasteiner Vertrags ein Ende zu machen, nämlich solche Vorschläge in Betreff eine» DefinitivumS zu stellen, die Oesterreich al» einen geeigneten Ausgangspunkt zu er neuter Verhandlung zu betrachten vermag. Diese Sätze enthalten freilich nichts Neues, aber immerhin ist eS nützlich, sie Denen ins Gedächtniß zurückzurufen, welche offenbar bestrebt sind, auf die öffentliche Meinung be irrend «inzuwirken. Wien, 8. März. (Deb.) Die Regierung schreittt rüstig vorwärts aus der Bahn der Reformen, welch« sic bezüglich des lombardisch-venetianische« Kö nigreiche- betreten hat. Nebst den administrativen Re formen soll demnächst auch die Reorganisirung der dor tigen Gerichtsbehörden vorgenommen werden. Der be zügliche Reorganisationsplan soll u. A. dem Wunsche der seinerzeit zur Berathung de- StatutentwurfS für das lombardisch-venctianische Königreich berufenen Ver- trauenscommisston Nachkommen und die Einsetzung eines eigenen obersten Gerichtshofes (8enito äi xiostiria) für das lombardisch-venetianische Königreich anordnen. Die ser würde seinen Sitz in Verona, da- Appellationsge richt den seinigen in Venedig haben. Die Provinzial tribunale würden in ihrer jetzigen Zahl und Gestalt fortbestehen, das Handelsgericht aufgelöst und dessen Attributionen dem dortigen Landesgerichte zugcwiesen werden. Die Zahl der Präturen würde reducirt und auf 58 herabgesetzt werden, wodurch eine nicht unbe deutende Ersparung erzielt werden würde. Weiter ver lautet, daß der Entwurf eines Gemeindegesetzes, mit dessen Verfassung die lombardisch-venetianische Central- congregation vom Staatsministerium betraut wurde, schon in der nächsten Zeit dem Ministerium wird vor gelegt werden können. — Seit geraumer Zeit wird auf die Nothwendigkeit der Aenderung des österreichischen Civilpensionsnormales hingewiesen; heute versichert die „Gen.-Corr.", daß, wie sie aus verläßlicher Quelle ver nimmt, ein neues, auf den Grundsätzen der Lebensver sicherungswissenschast basirtes Pensionsnormale be reits in Berathung ist und in nicht ferner Zeit schon der definitiven Schlußfassung unterzogen werden dürfte. ' Serre's Büste von dem Bildhauer Herrn Adolph Donn- dorf, Schüler Rietschel'», modellirt und in carrarischem Marmor trefflich au-geführt worden. Die Büste ist zunächst der Gattin de- verewigten Major- Serre über geben worden, um ihr gleichzeitig ein Dankeszeichen darzubringen für di« trrue Opferwilligkeit und seltene Hingebung, womit sie die erfolgreichen Bestrebungen ihre- verstorbenen Gemahl» zu Gunsten der Stiftung von deren Gründung an unausgesetzt unterstützt und gefördert hat. Hinsichtlich der öffentlichen Aufstellung der Büste an geeignetem Orte sind bereit» Einleitungen getroffen. Von den nach Obigem verfügbaren 4403 Thlr. 2 Ngr. 218 Pf. sind statutenmäßig verausgabt worden: 31 Thlr. zu Unterhaltung der Grabstätte Tiedge'S und seines Denkmals, 3700 Thlr. zu Ehren gaben (deren Empfänger im Bericht mit Namen auf geführt sind), 600 Thlr. für die Büste des Major- Serre, 4331 Thlr. Summa, wonach ein Bestand von 72 Thlr 2 Ngr. 2lß Pf. verblieben ist. f Eine Wandkartr v«m Kiuigrrich S»chf«a. Die vor neun Jahren von dem Kirchschullehrer Hrn. Trommer in Trünzig bei Werdau herauSgegrbene Wandkarte vom Königreich Sachsen ist soeben in einer sehr vereinfachten und verbesserten Auslage er schienen. Ein Werk so großen Fleißes verdient wohl eine nähere Besprechung, und wir wollen nachstehend versuchen, daS Wesentliche hervorzuheben. Die Karte besteht au- 9 Sectionen und ist 3 Ellen 8 Zoll breit und 2 Ellen 11 Zoll hoch. Dadurch wird r» möglich, daß der gezeichnete Stoff groß und stark dargestellt und von Schülern in «»«er Entfernung von 9—12 Ellen noch deutlich gesehen werdrn kann. Da sich dir Zweck mäßigkeit rmrr Schulwandkarte, außer d«r Korrektheit und instruktiven Behandlung de» Inhalt», inSbeson- — (Pr.) Wie wir erfahren, beabsichtigt da- Han delsministerium, zur Feststellung de- Platze- für die im Jahre 1870 hier abzuhaltende Weltausstellung eine eigene Commission zusammenzuberufen, welche un gefähr um die Mitte de» laufenden Monat» hier zu- sammenzutreten hätte. Vorläufig hat der Prater, und da namentlich die CircuSwlese, die meisten Chancen, zum AuSstellungSplatze gewählt zu werdrn. Wit«, 8. März. (Boh.) Eine Bekanntmachung der Südbahn hebt den Agiozuschlag zum Frachten- tarif« auf. — Die „G.-C." schreibt: In einem hiesigen Blatte wird heute gemeldet, daß einige hochgestellte österrei chische Generäle sich nach verschiedenen deutschen Re sidenzen theil» schon begeben haben, theilS zu begeben im Begriffe seien, und e» werden diese angeblichen Rei sen mit politischen Zwecken in Verbindung gebracht. Wir sind ermächtigt, diese Mittheilung al- jeden Grun de» entbehrend zu bezeichnen. Prag, 7. März. Die „Prager Zeitung" meldet, bei der vorgestrigen Judenplünderung in Tmain hät ten sowohl der Gemeindevorsteher, al- die Insassen unthätig zugesrhen. Ein christlicher Beschützer wurde von den Plünderern geprügelt. Feldkirch, 5. März. (Pr.) Ueber Requisition de- k. k. Landesgerichts Innsbruck wurde heute Vormittag der Redacteur der „Feldkircher Zeitung", C. Kunz, der in seinem Blatte die an den Landtag gerichtete Dank- und Vertrauensadresse der Gemeinde Hard zuerst ver öffentlicht hatte, durch einen Richter des hiesigen k. k. Krei-gericht- bezüglich d^r Veröffentlichung der Adresse vernommen. Diese Thatsache bestätigt meine neuliche Mittheilung, daß der Harder Proceß daS Stadium der blosen Information über den Thatbestand über schreiten dürfte. Pesth, 7. März. (W. Z.) In der heutigen Sitzung der Deputirtentafel wurden nach Erledigung der Formalien die Stimmzettel zur Wahl des PetitionSaus- schusseS abgegeben. Das Resultat wird in der nächsten Sitzung kundgemacht werden, deren Zeitpunkt jedoch heute noch nicht bestimmt wurde. Pesth, 8. März. (Boh.) An authentischer Quelle hält man eS für wahrscheinlich, daß der Adreßent- wurf der Neunercommisfion nächsten Montag dem Hause vorgelegt werdrn wird. Aßra«, 7. März. (W Z.) Im Landtage kam heute der Comitebericht über da- allerhöchste Rescript auf dir LändtagSadresse zur Verlesung. Der Könnt« beantragt die Absendung einer Deputation, aus 12 Per sonen bestehend, nach Pesth. Es wird beschlossen, den Bericht zu drucken und morgen zu berathen. Agram, 8. März. (Boh.) Landtag. Die Debat ten über das Rescript vom 27. Februar werden fort gesetzt. Der Ausschußantrag, eine Deputation nach Pesth zu entsenden, wir angenommen. Die Frage, ob diese Deputation mit einer Instruction zu versehen sei, wird nach lebhafter Debatte bejahend entschieden. Hier auf la- Haulik ein längeres Erposö bezüglich der ge meinsamen Angelegenheiten vor. Morgen Sitzung. Lenedig, 5. März. (Deb.) Bekanntlich wurde vor einigen Monaten in Mestre ein Depot vollständig con- struirter Orsinibomben sammt der zur Füllung der selben erforderlichen Quantität Sprengpulvers gefun den und mehrere Personen, in deren Wohnung sich diese Bomben befanden, verhaftet. Der Proceß wurde vollständig durchgeführt und gelangte vorige Woche zur Schlußverhandlung. Die Staatsanwaltschaft hielt die Anklage aufrecht und beantragte die Verurtheilung der Angeklagten zu mehrjähriger Kcrkerstrafe. Der Ge richthof aber sprach dieselben wegen Mangel- an Be weisen loS, gegen welches Erkenntniß der Staatsanwalt recurrirte. kl Verli«, 8. März. Da- Befinden des Fürsten Wilhelm Radziwill, welcher in der Reconvalescenz von einem Schlaganfall begriffen, jüngst in seinem Salon einen unglücklichen Fall gethan hat, wird als nicht günstig geschildert, es soll wenig Hoffnung auf gänzliche Wieder herstellung deS greisen Fürsten sein. — Da- Unter richtsministerium hat zur Verbesserung deSTurnwese n» an den höhern UnterrichtSanstalten de- Staate- durch Sachkundige Revisionen vornehmen lassen. So wurden im vorigen Jahre die Lehranstalten der Provinzen Bran denburg, Schlesien und Rheinland solchen Revisionen unterworfen, wobei gleichzeitig der Turnunterricht ge fördert worden ist. Um auch den Elementarschulen ge eignete Turnlehrer zugänglich zu machen, sind an de« Seminaren des StaateS vierwöchige Unterricht-curse angeordnet, nach deren Verlauf die betreffenden Lehrer den verschiedenen Schulen zugewiesen werden. — Die Amtsblätter bringen einen, ihnen aus dem Mini sterium des Innern zugegangenen gleichlautenden Ar tikel über die am 23. v. M. geschloffene LandtagS- session. Diese Artikel find namentlich ihre- Schluss«» wegen bemerkeuswerth, weil in demselben ausgesprochen wird, daß „das Land" noch vor Ablauf diese- Jahre» durch die Wahlen seine Meinung zu bekennen in de« Stand gesetzt werden wird. Die „N. Pr.Ztg." dagegen bringt eine Reihe von Artikeln, die „Krisis" über schrieben, worin gesagt wird, daß wenn die „richtige" Auslegung der Verfassung durch „unlautere" Ein flüsse nicht zum Gemeingute des Volke- würde, solle man der „buchstäblichen Beobachtung" der Verfassung den „Geist" der letztern (nämlich die königliche Sou veränität) und dasLandeswohl verziehen, die dann zu er greifenden Maßregeln dürften aber keine halben sein. Man ersieht auS Alledem, daß die Fortführung der inner« Krisi» noch nicht klar ist. — Die Kronprinzessin sieht ihrer Entbindung entgegen. Mit dem nächsten Sonntage (I2.) beginnen für die hohe Frau in allen Kirchen des Landes die üblichen Fürbitten — Die „Ndd. Allg.Z." enthält einen halbamtlichen Artikel, worin gesagt wird: um die umständlichen und schwierigen neuen Ein richtungen bei der Gestellung im Frieden zu probirea, sei von dem Generalkommando deS dritten Armeecorp» schon vor einiger Zeit angeregt und von dem königl. Kriegsministerium genehmigt worden, daß die im Monat d. I. hier in Berlin stattfindendcn Controlversamin» lungen dazu benutzt werden, um bei Gelegenheit der selben die für die Linientruppen im Fall der Mobil machung aus Berlin zu stellenden Augmentationsmann schaften in derselben Weise, in derselben Geschwindig- digkeit und Zeitfolge und mit Anwendung derselben Kräfte, welche im Fall der Mobilmachung zu Gebote stehen, zu ihrer Gestellung zu beordern. Eine solch« Maßregel sei durch die Ausuahmeverhältnisse der großen GkM dringend nothwendig; 'und e» habe erforderlich erschienen, aus den Grund und Zusammenhang der be vorstehenden Operation hier besonders aufmerksam zu machen, um irrthümlichen Auslegungen, welche an die selben geknüpft werden könnten, vorzubeugen. — Die Antwort des Ministerpräsidenten Grafen Bismarck aus die Neunzehner-Adresse ist an den geh. Conferenzrath Grafen v. Reventlow auf Al tenhof gerichtet und lautet nach der „Neuen Pr. Ztg " wie folgt: .Berlin, den 2. März 18««. Lw. Excellen; und den Herren, welche mit Ihnen das Schreiben vom 2S. Januar d. I. an mich gerichtet haben, danke ich im Auftrage des König», meines allergnädigsten Herrn, für das Vertrauen, welche» Sie Allerhöchstdemselbeu durch den von Ihnen gethanen Schritt be wiesen haben. Sr. Majestät beklagt mit Ihnen, daß die Uebel- stände, welche der ocgenwärtiae UebergangSzustand mit sich bringt, durch die ausreaende Thätigkeit einer Partei gesteigert werden, deren Ansprüche im Rechte nicht begründet und mit den Verträgen von Wien und Gastein nicht vereinbar siud. Die k. Regierung hat sich bemüht, durch Verhandlungen mit der k. k. österreichischen den durch jene Verträge geschaffene» Rechrszustand sicher zu stellen und >eder Benntrichtigung de» innern Friedens der Herzogthümer, leder Gesährdung ihrer Zukunft vorzubeuoen. Ich hoffe, daß die Erreichung diese» Zweckes der Weisheit der beiden Monarchen gelingen werde, in deren Hände der Wiener Frrede die Entscheidung über di« Zukunft Schleswig Holsteins gelegt hat. Ich habe schon früher Gelegenheit gehabt, mich öffentlich darüber auSzusprechen, daß unter den verschiedenen Formen, in welchen die Rechte Preu ßens und die Interessen Deutschlands in den Herzogthümer» gewahrt werden können, die Vereinigung mit der preußische» Monarchie die für Schleswig-Holstein selbst voriheilhaftefte fei. Das Ansehen, dessen die Namen der Herren Unterzeichner i» Ihrer Heimath genießen, giebt der Thatsache, daß Sie mit mir der« auf «in« umfänglich«, weit erkennbare Darstellung des Kartenbildes gründet, so möchte dieser Karte schon deswegen der Vorzug vor mancher andern zu geben sein. Außer der Landesgrenze und den Grenzen der vier Regierungsbezirke sind noch folgende angegeben: die alt«« Krcisgrenzen, die der Schönburg'schen Receß- und Lehnsherrschaften, der wendischen Pflege oder deS wendischen Sprachgebiets, der Bezirksgerichte und die zwischen den Nachbarländern. Die Illumination ist bei Bezeichnung der Landesgrrnzen und der Regierungs bezirke stark, bei den Schönburg'schen Herrschaften und der wendischen Pflege schwach. Es sind acht Farben benutzt. Jede Gegend will und soll die wichtigsten Ort schaften, Berge, Flüsse rc. erhalten. Durch die ge troffene Einrichtung, daß die Namen der Ortschaften blos bei den Städten und wichtigsten Dörfern unmit telbar neben den Ortszeichen stehen, bei den minder wichtigen Dörfern aber nur Ziffern, wurde die Zeich nung einer größern Anzahl ermöglicht, ohne der Deut- lichkeit zu schaden. Die Namen dieser Dörfer stehen in dem betreffenden „Handbuche", daS demnächst in neuer Auslage erscheinen wird. Damit man sogleich durch die Anschauung di« ungefähr« Einwohn«rzahl «inrs Ort«- kennen lernt, sind besondere OrtSzeichen benutzt, und um die Ortschaften noch mehr zu versinnlichen und leichter von einander zu unterscheiden, wurde bei den Städten Fractur- und bei den Dörfern lateinische Schrift gebraucht. Die HauptgebirgSzüge sind nach ihrer größern oder geringer« Höhe, die Berge nach ihrer natürlichen Lage und Höhe stark oder weniger stark gezeichnet. Von 272 Bergen, von denen zuverlässige Höhenmessungen vorhanden find, haben die wichtigsten den Namen und die Angabe der Höhe unmittelbar aus der Karte »eben der Bergzeichnung erhalten, bei den ander« steht eine Ziffer, welche auch auf der 15 Zoll hohen und 2b Zoll breiten Höhrnkartr zu finden ist. Die Hauptflüffe, Flöß- graben, größten und wichtigsten Teiche, großen Wal dungen, Chausseen und Eisenbahnen sind ebenfalls nach zuverlässigen Unterlagen gezeichnet. Ebenso findet man eine sorgfältige Auswahl der allgemeinen denk- und werkwürdigen Jahre aus der Geschichte. Ferner find versinnlichende Zeichen zur Andeutung von vier Be hörden, von Gewerben rc. gewählt und die letzter« nach den Mittheilungen deS statistischen Büreau» beigesügt. Auf dem Raume der Karte südlich von Theresienstadt und Zittau stehen Abbildungen, nämlich: da- königlich sächsische Wappen, Chemnitz, Leipzig, Dre-den, die Festung Königstein, die Gölzschthalüberbrückung und die Pläne der drei genannten großen Sjädte. Die vorstehend in kurzen Andeutungen beschriebene Wandkarte des Königreichs Sachsen ist zunächst zu» Gebrauche in den vaterländischen Schulen bestimmt, dürfte jedoch auch zum Privatgebrauche für den Lieb haber der Vaterlandskunde dienen, da man auf ihr in jeder Gegend und Hinsicht da- Wichtigste und Wissenswertheste findet. Sie ist al- Handzeichnung, wie wir uns erinnern, in einem Zeiträume von fünf Jahren zweimal im Lande herum gesendet, vielseitig von Sachkennern geprüft und infolge dessen zweimal umgearbeitet worden. Der Verfasser kennt außerdem Sachse« nach allen Gegenden au» eigner An schauung genau, indem er e- schon seit 34 Jahren z» Fuße nach und nach wiederholt bereist hat. Dir vater ländischen Geistlichen und Lehrer seien daher auf dies« Karte aufmerksam gemacht. Eie ist in ihrer «unmeh- rigen Gestalt noch viel zweckmäßiger und brauchbarer al» früher. Die Zahl der mit Ort»zeichen und Ziffer» bezeichneten Dörfer ist um 87, die der kleine« Wald ungen um 60 vermindert worden. Di« Hauptflüffe (und auch di« Hauptbrrg«) find j«tzt stärker lithoßraphirt »«d
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