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Dresdner Journal : 13.03.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186603132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-03
- Tag1866-03-13
- Monat1866-03
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- Dresdner Journal : 13.03.1866
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S8. DimStag, dr» >8. März. Aba»miu«tMrttstr ILbrlicl»! 4 -ru, - ln «—»—.> l- 4» " » .. » stritt kost «»4 Koo.tlirk io vr-»-: t» l 8wwp«I i^o—lo« «ooui-r». 1 tt^. -ou»obl»,ll»M». Luserntrvretst: ä«o «»um «io«r ««»pulwuou L«U«: 1 Mssr vuwr „LtuguvauLt" Lio LoUor 4 Kgr. I. skrschet««: HxUob, wir Xooooluo« Lor Koo» ooL r»i»r1»Lo, ^d«uL» Nir Loo koi^ooLoo Dres-nerImlmal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 186«. 1»s«r«1r»L»»Ltz>u »uowtrtH: k'o. Lu^nooroerna, O»ouoi»U»»Lr Loo veooLuoe äouruuliz odovLao - S Luar.»», L. li-i.»»»; «»»duen-»!»«»; L^ooooroi» 4 Vo»l.o»! «orUu: üoorrv» ock» Lueb- bo»LI., L»r»u»r»»'o Sorooa; Ir«»«: L. 8o»l.orr»s Irootoo: L,ov» 8r.»»o»; NruuklUct o. N.: ^»ooo'oei»» Loobb.; LU«: Looi.» SLonuoa; kortoi o. l,SM«»»»i.O (», rooLoodoooookooo); rmgr s'n.Luul.iv»'» öllcdk j Vi«! Lompioir L. k.^i,oor LottuuU, swtauopl. 447. Htrn,t»rr: LL0I4I LcooLiUoo Loo vrooLoor ^ouiuull, vrooLoo, ttoiioooir»»«« Iso. 7. Amtlicher Theil. Dresden, 6. März. Seine Majestät der König haben dem außerordentliche» Gesandten und bevollmäch tigten Minister Seiner Königlich Belgischen Majestät, Baron von Nothomb, heut« eine Particular-Audienz zu ertheilen und darin besten neue Beglaubigungs schreiben entgegen zu nehmen geruhet. Nichtamtlicher Theil, lleberflcht. Telegraphische Nachrichten. 8tit»«ßsscha«. (Wiener Abendpost. — Norddeutsche Allg. Ztg. — Reue Preuß. Atg. — Constitutionellr Oesterr. Ztg.) DagesAeschichtr. Wien: Überreichung des Grohkreuzes der Ehrenlegion für den Kronprinzen. Ministerrath. Der Herzog von Nassau. Kusa. Reducirung der Finanzwachmannschaft. — Lemberg und Agram: Bon den Landtagen. — Berlin: Hohe Gäste. Pe tition um Abtragung der Königsberger Festungs werke. Veilchenfest in Potsdam. Aufruf zu Beiträ gen für de» Nationalfond. Erkenntniß gegen May. Der Fond zu einem Denkmal für die Märzgefallenen abgeliefert. — München: GehaltSbezüge der Minister. — Darmstadt: Verhandlungen bezügl.de» PostlehenS- vcrhältnisiet. — Karlsruhe: Kammerverhdlgn. -Paris: Erste Sitzung der Donaufürstenthümercon- ferenz. Nachrichten aus dem Libanon. Prevost. Pa- radol's Aufnahme in die Akademie. Aus dem gesetz gebenden Körper. Vermischtes. — Brüssel: Kam- merverhandlungen. — Florenz: Au» der Kammer. Verurtheilung. — Madrid: Peruvianische Schiffe. — London: Parlamentsverhandlungen. Verhaf tungen in Irland. Hoffnung auf Freilassung Ca meron'». Die Maßregeln gegen die Viehseuche. — St. Peter»burg: Neue Gemeindeverfaffung für die Reichsbauern. Zur Donaufürstenthümerangelegenheit. — Bukarest: Delegirte zur Pariser Conferenz. Schleswig * Holstein. (Erklärung schleswigscher Volks vertreter. Vermischtes.) Telegraphische Nachrichten. London, Mining, 12. Marz. Dieheutige„M»r- niag-Post" demrntirt do» Gerücht, Oesterreich Hase England» Dienste Kehns» einer Ansgleichnng mit Preu- tze« erdete«, damit letztere» kein Ultimatum nach Kien atzschicke. (Laut der „Sunday-Gazette" sollte Oester reich die englische Regierung um ihre Freundschafts dienste behuf» Vermittelung in der Herzogthümerfrage angegangen, der Earl Clarendon jedoch dieses Ansuchen abgelehnt haben.) Bukarest, Montag, 12. Marz, vielseitig wird der Drin; Alexander do« Hessen al» künftiger First von Rumänien bezeichnet. Die für die Pariser Lon- seren; ernannten rumänischen Deputirtea (vgl. unter „Taaesgeschichte") reise« morgen ad. Dir Gemahlin de» Fürsten Kusa kehrt mit Genehmigung der Negie rung in» Land zurück nnd nimmt idren Wsh«sttz in Nuginasa. valareano ist al» rumänischer Agent »ach Pari», Alexander Goletko in seidiger Eigenschaft nach Konstantinopel »Kgerrist. Dre»de«, 12. März. Die österreichische Presse hat bisher den preußi schen Sensations- und Drohartikeln ziemliches Phlegma entgegengesetzt, da man dort denselben keinen Glauben abgewinnen konnte. Liberale und unabhängige Blätter sprachen sich oft sehr scharf, vollkommen zurückweisend gegen die preußischen Strebungen auS, während die of- ficiösen Blätter mit großer Ruhe, ost mit einer gewissen Ironie daran gingen, daS Unhaltbare der preußischen Anklagen, Forderungen und Drohungen darzustrllen. So enthält die „Wiener Abendpost" eine Auslas sung gegen einen auch im „Dr. Journ." erwähnten Artikel der „Preuß. Provinzial-Korrespondenz", der bezeichnend sein möchte für di« Auffassung«» des Wie ner Cabinets. Derselbe druckt zunächst jene Auslassung der „Prov.-Corresp." ab und fügt dann hinzu: „Man sieht, die Anklagen der preußischen „Provinzial-Corr." sind ziemlich allgemeiner Natur, und sie hat es ver schmäht, den Beweis für die einzelnen der von ihr an geführten Beschwerden anzutretea. Es wäre immerhin interessant gewesen, zu erfahren, au- welchen Thatsachen hervorgehen soll, daß die österreichische Verwaltung i« Holstein den Gegensatz gegen Preußen zu ihrem leiten den Gesichtspunkte gemacht hab«, welchrs die concreten Momente des Vorgehen» der österreichischen Regierung gewesen seien, die dem „unbefangenen Beobachter" mit dem Begriffe von Bunde»genoffenschaft «nvereinbar er scheinen sollen. Da» ministerielle Blatt findet es ange- zeigt», ohne weitere Begründung die österreichische Ver waltung in Holstein als die Quelle der „Ueberzrugung" hinzustellen, welche sich seit einiger Zeit geltend gemacht hat, daß dir preußische Gemeinschaft mit Oesterreich entweder bereits aufgegrben oder doch in der Lösung begriffen sei. Seltsamerweise stimmt aber nicht einmal der Gedankengang der betreffenden Ausführungen zu der gewagten Behauptung. Im Eingangx ihres Artikels bemerkt nämlich die „Provinzial-Correspondenz" ganz richtig, daß die preußisch-österreichische Einigung des halb zu Stande gekommen sei, weil in ihr nicht blo» die sicherste Bürgschaft für die Durchführung des deut schen Rechtes in Schleswig-Holstein, sondern zugleich eine Bürgschaft für die kräftige Wiederaufrichtung deut scher Macht und deutschen Einflusses erblickt wurde. Im Verlause der Darlegung aber werden die preußische Ehre und die preußischen Interessen in einer Weise be tont, welche der ,,Prov.-Corr." selbst di« Vermuthung hält« nahtlegen können, daß keineswegs die Weigerung Oesterreichs, den ursprünglichen Zwecken der Einigung mit Preußen zu genügen, die Ursache der gegenwärti gen Verstimmung gewesen, sondern doch wohl die For derungen d«r preußischen Interessen in der Entwicklung der Frage über jene ersten Zielpunkte htnausgegangen sein müßten. Denn wa» die Verwaltung in Holstein anbelangt, so hat Oesterreich nur von lenen Rechten Gebrauch gemacht, welche ihm durch den Gasteiner Ver trag eingeräumt worden sind, und so wenig es Willens ist, eine Controle der preußischen Verwaltung in Schles wig auSzuüben, kann es geneigt sein, Preußen dies« Controle der Administration von Holstein zuzugrstehen. E» kann dazu nicht geneigt sei«, obwohl es diese Con trole nicht zu scheuen und zwar schon um deswillen nicht zu scheuen hätte, weil «S in der That nicht nur bei seiner Verwaltung billigt Rücksicht auf die speeifisch preußischen Interessen genommen, sondern die Berück sichtigung dieser Interessen ja schon in gewissen Zuge ständnissen deS Gasteiner Vertrag- Ausdruck gefunden hat und überdies für die definitive Gestaltung der Dinge in Aussicht gestellt worden ist. Die preußischen Interessen aber so ohne Weitere- und geradezu mit den allgemeinen deutschen Interessen zu identificiren, wird der österreichischen Regierung schwerlich zugemuthet wer den dürfen." Die Aeußerungen der officiösen preußischen Presse haben sehr an Interesse verloren, nachdem ihre frühern Sensationsnachrichten ihren Abschluß in jenem Berliner Ministerconseil am 28. Februar fanden, von dessen Re sultaten die officiösen Corrrspondenzen wieder in den altgewohnten vieldeutigen Redewendungen berichten. Diese» nachzugehen und nachzusinnen ist ein undankbares und uninteressantes Geschäft. Selbst in Preußen lassen sich nur wenige Blätter darauf ein; fast alle Blätter nehmen vielmehr diese officiösen Andeutungen aller möglichen Eventualitäten mit kühlen, abweisenden Wor ten auf, indem sie bei der Ansicht verharren, daß die preußische Politik in eine Lage gerathen sei, wo nur noch ein vollkommener Scenenwechsel weiter führen könne. Es scheint daher auch ziemlich überflüssig, wenn di« heu tig« „Nordd. Allg. Atg." die öffentliche Meinung über die Eventualität eine« nahe bevorstehenden Krieges Preußens mit Oesterreich zu beruhigen sucht, indem sie darauf hinweist, daß „man heutzutage keine Cabinet»- kriege mehr führt und daß, wenn nicht große nationale Interessen ins Spiel kommen, man den Völkern nicht die Opfer zumuthe, welche ein großer Krieg in seinem Gefolge hat". Interessanter ist die Diversion, auf welch« die „Nordd. Allg. Ztg." geräth, indem sie sagt: Wenn dennoch die Gemüther in Deutschland beunruhigt wären, so habe die- seinen Grund i» d«r deutschen Bundes verfassung, „welche während der schleswig-holsteinschen Frage recht deutlich de« Beweis lieferte, daß sie, in ihrer gegenwärtigen Weise g«handhabt, au» Deutschland ein anderes Polen zu machen drohe, dessen innere Strei tigkeiten jeden Augenblick die Intervention des Aus landes herbeirufen können". E» sei daher „nothwen- big, dem Austrage dieser Frag«, welche durch den Tod de- König- von Dänemark unterbrochen sei, wieder die Aufmerksamkeit in Deutschland zuzuwenden". Wir glauben kaum, daß die „Nordd. Allg. Ztg." hier einen Gedanken der preußischen Politik ausgesprochen hat, nachdem wir seit so langer Zeit ersehen haben, daß alle Versuche einer Reform der Bundesverfassung in Berlin sehr kühl ausgenommen wurden und dort die Zurück- drängung de» Bunde- von der schwebenden Frage der Herzogthümer der einzige Theil der Politik war, worin Eonsequenz bewiesen wurde. Man könnte sich in Deutsch land zu der Umstimmung nur gratuliren, wenn man in Berlin zu der Anschauung gelangte, daß eine Kräf tigung de- Bunde- durch eine Reform und dessen Her vortreten in den deutschen Nationalangelegenheiten zur Beseitigung aller Mißverhältnisse und Gefahren in Deutschland führen würde. Diesen Schluß au» den Aeußerungen der „Nordd. Allg. Ztg." zu ziehen, hal ten wir freilich für sehr gewagt. ES handelt sich dabei wohl mehr um eine der jetzt beliebten Ablenkungen von der HerzogthümerkrisiS. Die „Neue Preußische Ztg." »ersucht die- heute in anderer Weise, indem sie den „Mittel- und Klrinstaaten" pathetisch zurust, ja nicht den Streit zwischen Oesterreich und Preußen zu schüren, denn käme e- zu einem Confiicte, so würde „gewiß der Handel mit Kleinstaaten äußerst lebhaft sein". Nach dem vo« dieser Seit« seit «inem halb«« Jahre den deut schen Großmächten vollkommen Ruhe gelassen wurde, um zuvörderst «ine Einigung zwischen ihnen abzuwar ten, sind solche Drohungen nur auS der Verlegenheit der Lage zu erklären. Wa- bei einem großen Confiicte wird, weiß übrigen- bi« „Reue Preuß. Z." so wenig, wie ein Politiker in den Mittel- und Kleinstaaten. Die Weltgeschichte zeigt aber, daß solche Ereignisse auch »ft größer« Staaten zu großem Nachtheil gereicht habe». Die- möchte doch auch nicht von den preußischen feu dalen Blättern zweiten und dritten Range-, dem „N. Allg. Volk-bl." und der „Zeidler'schen Correspondenz" vergessen werden, welche, wohl eher zu Verdunkelung al- Aufklärung der Situation, immer noch fortfahren, die Krieg-trommel zu rühren. Die officiöse „Const. Oesterr. Ztg." macht fol gende bemerkenswerthe Aeußerungen über die künftige konstitutionelle Gestaltung Oesterreich-: „Wir wol len, daß die einzelnen cisleithanischen KronlLnder, be ziehungsweise ihre gesetzlichen Vertretungen, da- Recht haben, ihre eigenen Angelegenheiten selbst und aus schließlich zu besorgen, daß die Summe dieser Vertre tungen — gleichviel vorerst, denn das ist eine Frage zweiten Ranges, wie die Gesammtvertretung zu bilden — nur für diejenigen Angelegenheiten competent ist, welche die Natur der Dinge oder ein höheres politisches Interesse zu einer gemeinsamen Angelegenheit aller von ihnen vertretenen Länder stempelt, und daß endlich und in dritter Stufe die gemeinsamen Angelegenheiten deS Reiches einer, beiden Hälstea de- Reiche» gemeinsamen 'constitutionellen Behandlung unterzogen werden. Wir wollen, mit andern Worten, nicht decentralistrt haben, wat gemeinsam sein muß, aber wir wollen auch nicht centralifirt haben, wa» nicht gemeinsam zu sein braucht. Die Decentralisation endlich und die Centralisation wollen wir nur in constitutionellen Formen, in den Formen, deren Unantastbarkeit da» feierliche Wort deS Kaiser- wiederholt bekräftigt und verbürgt hat." Ftuittetsn. Dresse«. Herr Hofrath vr. Alexander Ziegler, wel cher in Nr. 57 d. Bl. die Unrichtigkeit der brieflichen Angaben de- Tischler- Brinckmann, datirt Zanzibar den 10. December, in Bezug auf die gemeldete Ermordung de« Baron« v. d. Decken nachgewiesen, läßt un« heute folgende Notiz zugehen: Die au» dem Pariser „Abend-Moniteur" in ver schiedene Zeitungen übergegangene Notiz, daß nach Nach richten au» Zanzibar, datirt den 2. December, der Afrikareisende Karl v. d. Decken am 1. Octbr. v. I. im Lager (!) am Djubafluffe von den Somali« erdolcht (!) worden sei, ist glücklicherweise zu den sogenannten „afri kanischen Jagdgeschichten" z» zählen, da die bi« zum 10. resp. 12. December von Zanzibar in Deutschland eingetroffenen Briefe diese Schreckensnachricht nicht be stätigen. Möglich, daß der kühne Reisende ermordet worden ist — unmöglich aber im „Lager, wo er an fänglich die ihn zu Tausenden (!!!) umringenden Wil den mittelst seines Revolver« in Respekt hielt, aber al« er sich einen Augenblick (»io) bückte, um seine Waffen zu nehmen (wozu gebrauchte er denn de« Revolver?), drang die Menge auf ihn «in und schlrppt« ihn an da« User de- Flusse«, wo er erdolcht (!) wurde; sei« Arzt vr. Link hatte den nächsten Tag (??) dasselbe Schicksal". Wir haben schon früher aus die Unzuverlässtgkett der brieflichen Angaben de« Tischler« Brinckmann hinge- wiesen, der auf der zweiten Erpedition nach dem Djuba gar nicht mitgenommen, sondern wegen seiner Aengst- lichkeit in Zanzibar zurückgelaflen worden ist, und be streite» auch jetzt wieder die Richtigkeit der angeblich au« Zanzibar direkt erhaltenen Nachrichten de» Pariser „Abend-Moniteur" da wir mit Bestimmtheit wissen, daß Var»« ». d. Decke» sch»« d«« LS. September da» Lager am Djuba mit vr. Link rc. verlassen und sich nach Berdera begeben hatte. Der genannte Reisende hat daher dem Gefechte im Lager unweit der Stromschnelle nicht beiwohnen und deshalb daselbst nicht ermordet werden können — am wenigsten nach Briefen au» Zan zibar, datirt den L. Decbr., bi» zu welcher Zeit überhaupt keine bestimmte Nachricht über da« Schicksal de» aller- dings in großer Lebensgefahr schwebenden Baron» da selbst eingetroffen sein konnte. Die neuesten authen tischen Nachrichten können erst in der nächsten Zeit mit der MonatSpost ri» Bombay-Suez oder Srychellrs-Mar- seille eintreffen. Bi« dahin: io »llealio »t »p« »rit kor titoLo Dresse«. Sonnabend den 10. März hielt Herr Moritz Heydrich in der Aula der polytechnischen Schule vor einem zahlreich versammelten Publicum einen Vortrag über dir zwei letzten Bernauerinbearbeitungen Otto Ludwig'«, insbesondere über die vorletzte vom Jahre 1856. Rach kurzer Charakteristik der vier vollständig auSgeführten Dramen Ludwig'S, welche da» Schicksal der AgneS Bernauer behandeln und au« den Jahren 1840—1846 stammen, entwickelte der Vortragende den Plan und di« tragisch« Ide« der vorletzten Bearbeitung, auf Grund einer grnauen Durchficht sämmtlicher vor gefundenen Planhefte. Da« unglückliche Ende de« Lke- beSbundr« wurde in dieser Bearbeitung nicht sowohl durch äußere Gewaltthai von Setten des Hofes und Adels, als vielmehr durch tragisch« Schuld d«r Liebrnd«« ver ursacht, «ine «othwendig« Folge eines inner« wahrhaft tragisch«» MißverhLltniff«s d«r Liebenden Richt Miß - Verständnisse infolge derJntrigue, wie in de» früher« vier Bearbeitungen Ludwig s — dir Darstellung eines immer «ehr sich enthüllenden Mißverhältnisses s«r innersten Nutur her 8i«be»den war die Absicht der Tra gödie. Beide, getrennt von einander durch die Un gleichheit, durch den Kontrast der Bildung, de» Stande», der Sitte, schließen in blinder Uebereilung eine Ehe, die nicht blo» nach den historischen Verhältnissen, son dern weit mehr zufolge deS innern Charakter» der Lie benden eine Mißehe, eine nothwendig unglückliche Ehe war und immer mehr werden mußte. Wahrheit und Lüge, Schein und Sein im untrennbaren, unauflös lichen irdischen Truggewebe eine» tragisch schuldvollen, typischen Lebensschicksal» zu zeigen, das war die tief sinnige Absicht de» Dichter». Nach ausführlicher Ent wickelung de» au» den umfangreichen Planheften und kurzen Scenenskizzen zusammengestellten genialen Planes wurden einzelne Fragmente der bis Anfang de» 8. Acts in immer wieder veränderten Scene» vorgeschrittenen Ausführung vorgelesen. Herr M. Heydrich wird über sämmtliche vorgefundene Pläne und Fragmente aus führlich berichten, da dies« Niederschriften, sowie die gleichfalls von ihm zum Druck vorbereiteten ShakeS- prarestudien Ludwig'» zugleich wichtige Originalbeiträge zu der von ihm vorbereiteten Biographie de» Dichter» find. E» finden sich in ihnen «in Reichthum geistreicher Erfindung, durchau» künstlerischer Anschauung, neue und ergreifende Einblicke in da» innerste Wesen seine» Talent» und Charakter». Lei zu weit vorgeschrit tener Zeit mußte die Besprechung der letzten, wieder durchaus neuen Umdichtung vom Jahre 1858 und die Vorlesung der Fragmente derselben für diesmal unter- bleisen. — Der Ertrag ^er sehr beifällig aufgenom menen Vorlesung wird zvi einer vom Bildhauer Wolf au» schlesischem Marmor geftrtigtcn Steinplatte, in« Schmuck des Dichtergrabes, verwendet. Dresse«, 1L Märx. Nächsten Donnerstag den 15.d siudet das So ncert Hes bekannten Flötenvirtuosen Tagesgeschichte. Wie«, 10. März. (W. Z.) Heute sand die feier liche Ueberrrichung der für Se. k. k. Hoheit den Kron prinzen bestimmten Insignien des GroßkrruzeS der französischen Ehrenlegion statt. Der Botschafter Sr. Maj. des Kaisers der Franzosen, Duc de Grammont, begab sich zu diesem Zwecke in Begleitung des ersten Secretär» der Botschaft, Grafen v. MooSbourg, um 12 Uhr Mittag- in die kaiserliche Hofburg, überreichte Sr. Majestät mit den Insignien des Ordens zugleich ein Handschreiben Sr. Maj. deS Kaiser- der Franzosen und hielt dabei folgende Ansprache: „Ew. Majestät! Ich habe die Ehre, Ew. Majestät di« Insignien dr» Großkreuze» der Ehrenlegion zu überreiche«, welche der Kaiser, mein erlauchter Herr, Sr. k. k. Hoheit dem Herr« Kronprinzen von Oesterreich verlieben hat. — Se. Maj. der Kaiser haben auch auch beauftragt, Ew. Majestät da» beifolgende Schreiben zu überreicheu. — Ew. Majestät kennen die Gesin- uungeu meine» erhabenen Souverän», uud es kommt mir nicht zu, etwas zu dem Ausdruck derselben, wie allerhöchst Er ihn Ew. Maiesmt persönlich übermittelt hat. hinzuzusügen. — Die beiden Nationen werden mit gleicher Befriedigung diese offene Kundgebung der Freundschaft und Achtung, welche die beiden Höfe einigen, erblicken uud darin auch den aegenseitiaeu Wunsch erkennen, die Bande immer fester anzu ziehen, welche die zwer Völker an einander ketten und die, wie ich Hosse, sich unter dem glücklichen Einflüsse von Verträgen — von gleichem Nutze« für Oesterrlich wie für Frankreich — sicher vervielfältige« werdrn." Se. Maj. der Kaiser geruhte diese Ansprache mit nachstehenden Worten zu erwidern: „Herr Botschafter! Ich nehme mit Vergnügen die Insig- men de» Großkrenze» der Ehrenlegion entgegen, welche» Ihrem Souverän Meinem Sohne zu verleihen gefallen hat. — Wollen Sie dem Kaiser der Franzose« Meinen Dank «leiden und Sr. Majestät auSdrückeu. wie lehr Ich diese neue Kundgebung Sei- "" Freundschaft schätz«. — Ich nehme mit lebhafter Befried i- guug Alles wahr, was die Baade zwischen Unsern beiden Län dern iuarger knüpfe« kann. — Die Wünsche, die Sic in dieser Richtung aussprechen, stimmen vollkommen mit Meine« persön lichen Gesinnungen überein." Wie«, 10. März. (Ostd. P.) Gestern Vormittag fand unter dem Präsidium Sr. Maj. des Kaisers ein Ministerrath statt, an welchem sämmtliche Minister theilnahmen. Mittags wurde der Herzog von Nassau in besonderer Audienz empfangen, welcher Vormittag» hier eingetroffe« war. Der Herzog wird einige Tage hier verweilen und sodann sich über Triest nach Vtnedig begeben. — Alexander Susa ist mit dem gestrigen Abendzuge in Begleitung seiner Gemahlin, Fürstin Helena, von Pesth hier eingetrossrn und begab sich, ohnr von irgend Jemandem am Nordbahnhofe erwartet worden zu sei«, in daS Hotel zum „Erzherzog Karl". Die Kinder und da» Sesolge sind heute Abend hier eingetroffen. — Durch die nunmehr eingeleitete Redu cirung der Finanzwachmannschaft find gegen wärtig in Wien und den übrigen Kronländern über 1000 Mann, ebenso eine bedeutende Anzahl der Finanz- wachcommissare und Obercommiffare de- Dienstes ent hoben und je nach Umständen provistonirt und pcnflo- nirt wordrn, und eS dürfte wenigsten» noch 2000 Mann dasselbe Schicksal treffen. Ein großer Theil deS ent hobenen Mannschaftsbestande« hat sich in die k. k. Arme« einreihen lassen. — Der Decan der medicinischen Fa kultät, vr. Dlauhy, soll mehrer» Medicinern mitgcthrilt haben, daß der StaatSminister mit ihm über die Stu» dentenercesse gesprochen und sich äußerst mißbilligend über diese sowohl, al- auch über die Prager Erceffe geäußert habe. SemKerA, 10. März. (W. Bl.) Solejewski interpel lier im Landtage den RrgierungScommiffar wegen Be strafung de» griechisch-katholischen Pfarrer» in Roztoki, Gustynowicz, wegen Mißbrauch» der geistlichen Gewalt. Der RegierungScommiffar erwidert, r» sei die Verhand lung im Auge. Zabiniki beantragt, Schritte wegen Beschleunigung der Servitutenablösung zu machen. Hier auf referirt Soczynski namen- der Recht-commisfion über den,Antrag kichorzwegen einzusührender Wechselunfähig keit der Bauern und beantragt, daß nur erwerbsteuer pflichtige Personen wechselfähig sein dürfen, und daß Wechsel von Personen, welche der Schrift nicht kundig Herrn A. de Droye statt, der schon in der vorigen Saison hier zum Concertiren erwartet wurde. Die con« certirende Flöte ist in Dre-den eine so seltene Erschei nung geworden, daß da- musikalische Publicum voran»« sichtlich dem Concert seine Theilnahme zuwenden wird. Wir dürfen dazu noch besonder» auffordrrn, da Herr de Vroye «in mit Recht geschätzter Künstler ist, dem überall, wo er auftrat, nachgerühmt wird, daß er da» Concertrenomm» der Flöte wieder gehoben habe. B. Literatur. Schießpulver und Feuerwaffen. Jllustrirte Uebrrficht aller auf diesem Gebiete gemachten Erfindungen und Entdeckungen »c., unter vorzug-wei ser Berücksichtigung der gegenwärtig in den europäische« Herren bestehende« Geschütz« und Gewthre. Bon C. v. H. (Lrtpzig, Spamrr, 1866 ) — Da« H«ft ist «i« erw«ittrt«r Abdruck au« dr« Drrlrger« brstbtkanntrm „Buche der Erfindungen", und enthält eine ganz ge nügende Instruction über den fraglichen Wissenszweig mit recht deutlichen Illustrationen. Wir prvgnosticirr« baldigst eine neue Auflage, denn da- Heft empfiehlt sich al- „Waffenlehrr" für alle Nichttechniker in de« Armeen, die sich über Allgemeine- instruier« wollt«. » Da» Minutoli'sche Institut für Kunst und Gewerbr in Liegnitz wird um Mitte April d. I. wie im Jahre 1857 in den Räumen de» königlichen Schlofft» dastlbst eint großt «u»sttllung stintr sämmtlichrn Mu« stersammlungt« veranstaltrn. * In Frankfurt a. M. wird am 18. Stptembrr dir Versammlung drntscher Raturforsck.tr und Merzt» z«samm«ntrettn Bereits hat sich ein Loealcomit» ge- bttdet, der in diese« Tage« die Einladungsschreibt« er lassen wird Man beabsichtigt nicht, zur Deckung d«
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