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Dresdner Journal : 13.03.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186603132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660313
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-03
- Tag1866-03-13
- Monat1866-03
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 13.03.1866
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I sind, dem ganzen Inhalte nach legalistrt sein müssen. Die Generaldebatte über diesen Antrag wurde beendigt und die Sprcialdebattr begonnen. Agram, S. MLrz. (Deb.) In der heutigen Sitzung de- Landtags beantragte Polit: Die nach Pesth zu entsendende Deputation möge dahin wirken, daß Kroa tien im ungarischen Reichstage nach den 1848er Ge setzen collectiv vertreten werde. Trotz heftiger Debat ten wurde der Antrag des Ausschusses angenommen. Die strengunionistische Partei hat beschlossen, bei der für morgen bestimmten Fortsetzung der Berathung kol lektiv auSzubleiben. Heute fanden neue Clubberathun- gen statt. Agram, 10. März. (W.Bl.) Morgen wird im Land tage die Wahl der Mitglieder für die nach Pesth zu entsendende Deputation vorgenommen. — Die Debatten über den Comitöbericht bezüglich deS allerhöchsten Re- scripts vom 27. Februar auf die Landtagsadresse wur den beendet. Es wurde beschlossen, eine Repräsentation Sr. Majestät über das allerhöchste Reskript zu unter breiten. Abg. Vedekovich überreichte eine von mehrern Abgeordneten unterzeichnete Erklärung, worin sie be kannt geben, daß sic au der Wahl der Pesther Depu tation weder aktiven noch passiven Antheil nehmen wer den. — Die Debatte über Urbarialangelegenheiten hat begonnen. — (Deb.) Vierunddrcißig Mitglieder der Unions partei werden sich der Abstimmung bei den Deputirten- wahlen aus dem Grunde enthalten, weil die Instruction betreffs der gemeinsamen Angelegenheiten mit der Land- tagsadresse collidire. — Das Syrmier Comitat hat seinen Deputirten angewiesen, auf den engsten Verband mit Ungarn hinzuwirken. tt Berlin, 11. März. Heute Morgen ist Ihr« Ma jestät die Königin Olga von Württemberg ringe- troffen und im kaiserlich russischen Gesandtschaftshotel abgesticgen. Die hohe Frau wird morgen Abend in Begleitung Ihrer kaiserlichen Hoheit der Prinzessin Wilhelm von Baden zu mehrmonatlichem Aufenthalt nach St. Petersburg reisen. Heute findet zu Ehren der Königin von Württemberg Majestät große Tafel im k. Palais statt. — Nach officiösen Versicherungen ist an eine Publication des diesjährigen Etats als „Derwal- tungsnorm" durch den „Staatsanzeiger" noch nicht zu denken, weil die Zusammenstellungen und Normirungcn noch einige Zeit in Anspruch nehmen. — Schon vor längerer Zeit haben die städtischenVehörden von Danzig eine Vorstellung an Se. Maj. den König um Abtra gung der gesammten innern Festungswerke dieser Stadt gerichtet. Die eingeforderten Berichte und Gut achten des Oberpräsidenten der Provinz Preußen und des Regierungspräsidenten sind befürwortend ausgefallen und hierauf ist die Angelegenheit von Sr. Maj. dem Könige der Generalingenieurcommission zu wetterm Be finden überwiesen worden. Man hofft auch hier auf einen günstigen Bescheid und aus eine schließliche Er füllung der Petition, nach welcher dann für die Er weiterung der alten Handelsstadt große Vortheile ein- treten würden. — Das am Freitag zu wohlthätigen Zwecken von den P o tsd amer Eavalerieoffizieren ver anstaltete „Veilchenfest" ist höchst glänzend ausge fallen. Die Herren und Damen, welche sich bei den Turnieren und Quadrillen betheiligten, erregten leb hafte Thcilnahmc des zahlreich versammelten PublicumS aus den höchsten Gesellschaftskreisen, an dessen Spitze sich der gcsammte königliche Hof befand. — Ein Auf ruf zu neuen Beiträgen für den Nationalfond cir- culirt bereits in hiesigen Kreisen. Der kurze Aufruf unterscheidet sich von dem früher« dadurch, daß er die Zwecke des Fonds verallgemeinert und den Comit-mit- gliedern überläßt, die Fonds nach freiestem Ermessen für Parteizwccke verwenden zu können. Berlin, 10. März. (B. Bl.) Beim Criminalsenate des Kammergerichts, unter dem Vorsitze des Vice präsidenten Büchtemann, wurde heute die gegen den Redacteur May aus Altona erhobene Anklage wegen Majcstätsbclcidigung in zweiter Instanz verhandelt. Oberstaatsanwalt Adlung selbst vertrat die Appellation, die Vertheidigung führte der Rechtsanwalt Holthofs. Der Angeklagte war nicht erschienen. Die Oeffent- lichkeit bei der Verhandlung war streng ausgeschlossen. Das Kammcrgericht erkannte auf l Jahr Gcfängniß und l Jahr Ehrcnvcrlust. — In der Angelegenheit des Fonds zur Errichtung eines Denkmals für die Märzgefallenen wird der „Volkszeitung" eine auf eine Anfrage ergangene Verfügung des k. Stadtgericht» mitgetheilt, wonach der Bestand der Sammlung zur Errichtung eines Denkmals imFricdrichshain imGefammt- betrage von?659Thlr. amll. Febr. rrsp. 2. März 1853 von denComitsmitgliedcrn RentierJulius Berends und Kauf mann F.,H. Bathow zum gerichtlichen Depositorium eingcliefert wurde. Die Gesammtsumme mit den ge wonnenen Depositalzinsen in Summa 2759 Thlr. 9 Sgr. 6 Pf. sei nach erfolgtem öffentlichem Aufgebot als Her- Unkosten Staatshilfe in Anspruch zu nehmen und wird deshalb große Festlichkeiten fern halten. 's Die deutschen Künstler werden gegenwärtig auf- gesordert, Entwürfe für das in der Hasenhaide bei Berlin zu errichtende Iahnd enkmal einzusenden. Die Entwürfe sind unter offener Angabe der Künstlernamen spätestens bis zum 15. October 1806 an den Ausschuß in Berlin (z. H. des Schriftführers Oe. E. Angerstein, Berlin, Prinzenstraße 57) einzureichen. Die Gestalt Jahn'S soll in dem Modell 15 bis 20 Zoll hoch sein. Der Künstler, dessen Entwurf nach vorher eingehvltem Gutachten eines zuständigen BeurthcilungsausschusseS vor allen übrigen den Vorzug erhält, soll mit der Aus führung des Werkes betraut und mit demselben darüber Pertrag abgeschlossen werden. Die beiden besten Ent würfe sollen überdies durch zwei Preise ausgezeichnet werden. Der Preis sür den besten Entwurf ist auf 20V Thlr., der sür den nächstbesten auf 100 Thlr- fest gesetzt worden. Obgleich die künstlerische Ausführung nicht beschränkt werden soll, so ist doch zu bemerken, daß der Ausschuß folgende Punkte den Künstlern zur Berücksichtigung empfiehlt: 1) Das Denkmal wird auf V»em großen, mit Baumwuchs theilweise bedeckten, io größern Absätzen aufstcigenden Platze errichtet. Die Stelle des Denkmals befindet sich aus der untern Ab- satzfläche. 2) Die den Maalhügel bildenden Steine sind mit Rücksicht auf Form und Größe und zugleich so zu ordnen, daß diejenige Seite jedes Steins, auf welcher sich eine Inschrift befindet, sichtbar wird. 3) Da- Stand bild Jahn'S, besten Höhe aus etwa 12 Fuß zu bemessen ist, soll au- Erz aufgrsührt werden. 4) Man wünscht in der Darstellung der Gestalt Jahn'S die geschichtliche Treue seiner Erscheinung möglichst sestgchalteo zu sehen. * In Bern ist am 6 März Prof. Or. Trorler mit Tod abgegangen. Der Verstorbene war in seinen frü- a -GW renlose Masse am 27 September 1854 zur Justiz- officiantenwitwenkaste abgeliefrrt. München, 8. März. (N. C.) Dem Vernehmen nach sind in jüngster Zeit die Gehalt-bezüg^ der könig lichen Staat-minister neu regulirt worden, indem der Stande-gehalt derselbe«, der bisher 3000 Fl. be trug, auf 6000 Fl. festgesetzt wurde. Eine Erhöhung der Bezüge der StaatSminister, in so lange sie in Function sind, tritt hierdurch nicht «in, wohl aber eine Erhöhung deS PenfionSansprucheS, und insofrrn sind die Staatsminister durch die Neuregulirung der Ge halte wesentlich unabhängiger gestellt, als eS bisher der Fall war. Darmstadt, 6. März. Die „Darmstädter Zeitung" schreibt: Die in öffentlichen Blättern enthaltene (auS der „Köln. Ztg." auch in da» „Dr. I." übergegan- gene) Mittheilung, wonach die großherzoglich hessische Regierung dem Fürsten von Thurn und Taxi» den Postlehensvertrag gekündigt hätte und eine Ver einigung der beiden Hessen, Nassau», Frankfurt- rc. zu einem „mittelrheinischen Postverein" in Aussicht stände, ist, wie wir hören, nicht begründet. Richtig ist unser» Wissens nur, daß die großherzoglich hessische Regierung Verhandlungen mit der fürstlich Thurn und Taris'schen Verwaltung eingeleitet hat, die unter Umständen zu einer Auslösung des Postlrhensverhältniffes führen können. Karlsruhe, 9. März. (Fr.J.) In der gestrigen Sitzung unsrer Zweiten Kammer, in welcher Abg. Kirsner Bericht erstattete über die Nachweisungen der in den Jahren 1863 und 1864 eingegangenen StaatS- gelder und deren Verwendung, hielt der Berichterstat ter räthlich, über den allgemeinen Finanzzustand de- Landes eine öffentliche Erklärung abzugeben, da Blät ter einer feindlich gesinnten Partei desfallsige Verdäch tigungen gegen die Regierung gebracht hätten. Seit 1860 habe sich der Schuldenstand um circa 6 Millionen verringert; es seien innerhalb 30 Jahren für Zehnt« ablösung 19 Millionen und sür Loskauf der Feudal lasten 12 Millionen auS Staatsmitteln aufgewendet worden, zusammen außer den eigentlichen Bedürfnissen und der Schuldentilgung in fraglichem Zeitraum 3l Mill. Die Staatsschuld habe Ende 1864 nur noch betragen 16,160,000 Fl., und nach verschiedenen Abzügen (z. B. des Papiergeldes) bestehe die Restschuld eigentlich nur noch in 3,410,702 Fl. (mit Ausnahme der besondern Eisenbahnschuld). Dem Schuldenstande ständen als Ac tiva 11 Mill. Betriebsfond, die Rente » 2 Mill, jähr lich vom Domaoialgrundstock, capitalifirt zu 4 Proc., im Werthe von 50 bis 60 Mill, gegenüber. Für die Gläubiger der Eisenbahnschuld bestehe in Verbindung mit dem Werth« der Eisenbahn selbst eine mehr als doppelte Sicherung. Das sei gewiß ein günstiges Fi- nanzverhältniß. Paris, 1V. März. Der „Abend-Moniteur" mel det, daß heute Mittag h^2 Uhr die «rste Sitzung der Eonfrrenz zur Regelung der Donausürstenthü» merangelegenheit stattgesunden hat. Außer dem russischen Gesandten, Herrn v. Budberg, der sich unter wegs von St. Petersburg nach Paris befindet, wohn ten der Conferenz alle andern Vertreter der Mächte bei, wxlche den Pariser Vertrag unterzeichnet haben. Es sind diese: Graf v. d. Goltz (für Preußen), Fürst Metternich (für Oesterreich), Lord Eowley (für Eng land), Safvet Pascha (für die Türkei) und Hr. Nigra (für Italien). Rußland war durch den russischen Dot- schaftsrath Tschitscherin vertreten, und Frankreich durch Herrn Drouyn de LhuyS, der auch der Eonferrnz prä- sidirt; Herr Tangöre, bevollmächtigter Minister und po litischer Unterdirector im französischen Ministerium des Acußern, versah die Stelle eines Secretärs. Herr Drouyn de Lhuys eröffnete die Sitzung mit einigen Worten; dann wurde zur Prüfung der Vollmachten ge schritten. — Aus Beirut vom 9. d. M. wird gemel det, daß die Unterwerfung der Insurgenten eine voll ständige ist, und daß Joseph Karam die Grenze zu erreichen sucht. — Das Ereigniß des Tags ist die am 8. d. statt gefundene Aufnahme Pröv o st P aradol's in die Aka demie. Guizot hielt die Antwortsrede. Prövost Pa- radol war schon durch die ihm zu Theil gewordene Aufgabe, das Lob seines Vorgängers Ampere zu ver kündigen, darauf angewiesen, von der römischen Ge schichte desselben zu reden. Das, was Prevost Paradol in dieser Beziehung, namentlich was er über die Auf fassung der Persönlichkeit und Rolle deS Julius Cäsar durch Ampör« vvrbrachtr, erregte zum Theil große Sen sation. — Die ganze Sitzung des gesetzgebenden Körpers vom 8. d. wurde mit Debatten über das Amendement Pouyier-Qu-rtier ausgesüllt, welches sich gegen das gegenwärtig«Ackerbauregimeundnamentlichdie Verwaltung der Creditanstalten richtet. Der kürzlich erst gewählte Director des Crödit-fonci«r und des Crsdit agri- cole, Hr. Fremy, trat als Bertheidiger dieser Institute auf. Nach ihm sprach Hr. Baue« über den Verfall des Hern Jahren praktischer Arzt, widmete sich aber später nur wissenschaftlichen, namentlich philosophischen Stu dien. Infolge seiner regen Theilnahme an den politi schen Kämpfen der Schweiz vor und nach den dreißiger Jahren ist sein Name mit der Geschichte jener Zeit auf das Engste verflochten. Er starb in seinem 86. Lebens jahre. Literarische Aruigkeite«. Heinrich Anschütz: Erin nerungen aus besten Leben und Wirken. Wien, Som mer. — vr.C. Beyer: Erinnerung an Friedrich Rückert. Koburg, Sendelbach. — Otto Müller: Der Wild pfarrer. Historischer Volksroman. Berlin, Janke. — Ferdinand Gleich: AuS der Bühnenwelt. Biographische Skizzen und Charakterbilder. Leipzig, Merseburger. — Iuliu» Fröbel: Kleine politische Schriften. Erster Band. Stuttgart, Cotta. — CF. Förster: Reflerionen über Gemäldegalerien. München, Ackermann. — L. UrlichS: Johann Martin v. Wagner. Ein Lebensbild. Dortrag. Würzburg, Stahel. — Chr. August Brandis: Hand buch der Gesch chte der griechisch-römischen Philosophie. Dritter Theil. Berlin, Reimer. —I. Baumgartner: Die Schweiz in ihren Kämpfen und Umgestaltungen von 1830 bis 1850. Geschichtlich dar-estellt. Zürich, Schult- Heß. — Prediger Hunger: Eindrücke au» dem heiligen Lande zur Osterzeit 1865. Vortrag. Morr», Spaar- mann. — L. Krümmel: Geschichte der böhmischen Re formation im 1k. Jahrhundert. Gotha, PertheS. — v«. Andreas Räß: Di« Convertiten seit der Reforma tion nach ihrem Leben und au» ihren Schriften dar gestellt. Erster Band. Freiburg, Herder. — l)r. Gerhard Uhlhorn: Die modernen Darstellungen de» Leben» Jes«. Bier Borträge. Hannover, Meyer. — Vc. F. Epp: Seelenkundt. Mannheim, Schneider. Ackerbaues. Nach verschiedenen andern Hia- und Wie- derreden nahm Herr Fr-my nochmals daS Wort, um seine so schwer angegriffenen Institute außer Gefahr zu stellen. Da indeß die Zeit schon vorgerückt war, so konnte er seine Rede erst in der SitzunZ vom 9. h«- endtn. Nach ihm sprach JultS Bram«, der «achwit», wie dcr Credit foncier 1852 für di« Ackerbauiuteresten gegründet ward, doch wi« vom ersten Lage an diese Kreditanstalt den Häuser- uad Bauplatzspeculaaten der Hauptstadt den Vorzug gab, den Aktionäre« gute Di videnden verschaffte, aber dem Ackerbaue eine schwere" Täuschung bereitete. Al- 1856 der Unfug zu arg wurde, autorifirte der Kaiser die Bildung einer Acker- baucreditgesellschaft. Dieser wurde aber fünf Jahre lang vom Credit-foncler der Krieg auf Leben und Tod gemacht, bi» die großen Kapitalisten die schwächrrn Con- currenten matt gefttzt hatten und diese stch mit jenen verschmolzen. Nach Brame nahm Herr Forcade de l« Roquette, der Bicepräfident de» Staatsrath», da» Wort, um zu zeigen, daß die Regierung ganz besondere Für sorge dem Ackerbau widme. Die Debatte kam auch am 9. noch nicht zum Schluffe. — Da» „M-morial diplomatique" glaubt zu wisst«, daß brr in Rom au-gearbtitttt Eoncordat-rnt- wurf, welcher nach Mexico geschickt war, die Zu stimmung de- Kaiser- Maximilian erhalten habe. Man betrachte die Unterhandlungen über diese Angelegenheit al- beendet. — DaS „Mömorial" dementirt ferner die Nachricht, daß österreichische Truppen an der moldau- walachischen Grenze concentrirt seien. Es glaubt ver sichern zu können, daß Oesterreich und Frankreich in der Donaufürstenthümerfrage im Einverständniß sich befinden. Brüffkl, 9. März. (K Z.) DaS Abgeordneten haus hat heute in langer und theilweise stürmischer Sitzung den Antrag deS Herrn Couvreur auf eine par lamentarische Untersuchung über die Frage, wie die Organisation der Armee mit den Bedürfnissen der Na- tionalvertheidigung und mit der Finanzlage des Lan de» in gleichzeitigen Einklang zu bringen sei, berathen. Drr Finanzminister bekämpfte den Antrag heftig, in dem derselbe die der Regierung zukommcnde Verant wortlichkeit aus die Gesetzgebung übertragen wolle. In dessen schien daS HauS dem Couvreur'schen Vorschläge eher günstig zu sein, wa» schon daraus hervorging, daß ein Antrag auf Schluß der Debatte mit 49 gegen 40 Stimmen abgelehnt ward. Die Ministeriellen be gnügten sich schließlich damit, die Vertagung deS Vor schläge» zu beantragen, bi» die Vorlage des vom Kriegs minister versprochenen Berichts der Enquste eine that- sächliche Basis werde geliefert haben. Dieser Antrag aus Vertagung wurde mit 49 gegen 39 Stimmen ge nehmigt. Florenz, 9. März. (Pr.) In der heutigen Kam mer sitz ung interpellirte Marqui» Pepoli di« Regie rung über ihre Haltung in Bezug auf die Angelegen heiten der Donaufürstenthümer und der Elbherzogthü- mer. Lamarmora lehnt eine Beantwortung dieser In terpellation im eigenen Interesse der gedachten Länder ab und sagt, die Regierung werde eine, den Interessen und der Ehre Italiens entsprechende Haltung beobachten. — Der „Jtalie" zufolge hat da» Zuchtpolizeigericht von Florenz in seiner Sitzung vom 6. März in Con- tumaz den Herrn Antonio Losto, Geranten des ehema ligen „Zenzero", zu 6 Monaten Gcfängnißstrafe und zu einer Geldbuße von 100 FrcS., wegen Beleidigung der Person des Königs, verurtheilt. Madrid, 9. März. (Tel.) Nach der „Epoca" scheinen die peruvianischen Schiffe „Jndeprnden- cia" und „Huescar" den directen Cours nach dem stillen Ocean genommen zu haben. Lando«, 9. März. (E. C.) In einer gestern gehal tenen Versammlung von Mitgliedern der konservativen Partei wurde beschlossen, gegen die Einbringung des Resormproject» keine Opposition zu machen. — In Dublin ist gestern wieder ein ehemaliger amerikani scher Stabsoffizier — er nennt sich Oberstleutnant Byrne — verhaftet worden. Im Ganzen sollen, nach Angaben des Dubliner „Times" -Korrespondenten, seit der Aufhebung der HabeaScorpusacte 176 Verhaftun gen, darunter 42 gegen aus Amerika zurückgekehrte Ir länder, vorgenommen worden fein. — Die großbrita- nische Negierung hat vor einiger Zeit einen Agenten, Raffam, nach Abyssinicn abgeschickt, welcher die Be freiung des daselbst gefangen gehaltenen englischen Konsuls Cameron und seiner Leidensgefährten er wirken sollte. Der Regierung ist nun eine D«pcsche ihres Konsul- in Kairo zugegangen, gemäß welcher Raffam in Massuah eine Einladung des abysstnischen Königs Theodor und da- Versprechen freien Geleites erhalten hat. Die Regierung baut darauf die Hoffnung auf baldige Befreiung der Gefangenen, wie Earl Cla rendon in drr heutigen Sitzung des Oberhauses erklärte. — In der Unterhaussitzung am 7. März be antragte Hardcastle die zweite Lesung der Kirchenbau« abgabenabschaffungSbill. Seit dem Jahre 1834 sind, wie er bemerkt, im Parlamente 36 Versuche zur Lösung dieser Frage gemacht worden und gescheitert. Bald sollte die Abgabe umgewandelt, bald eine oder die an dere Section des Gemeinwesens von ihr befreit, bald der zwangsweise Charakter der Erhebung modificirt werden. Nur durch die unbedingte Abschaffung der Abgabe werde man die Lösung erzielen können. Eine Gefahr für den Verband zwischen Staat und Kirche liege in dem Anträge nicht. Der ganze Betrag der Kirchenbauausgabe, der jährlich unter ewigen Streitig keiten und skandalösen Auftritten erhoben werde, belaufe sich auf eine Viertelmillion Sterling. Wenn man nun bedenke, daß die Dissenter» unter sich an 3,000,000 Pfund Sterl, zur Erhaltung ihre» Gottesdienste» und Religionsunterricht» aufbringea, so dürfe man fragen, warum die Mitglieder der StaatSkirche an der Mög lichkeit zweifeln, ihre Kirchen durch freiwillige Beiträge in Stand zu halten. Walpole stellt den VerbesserungS- »orschlag, daß die zweite Lesung in 6 Monaten (d. h. nicht) stattfinde. Der Schatzkanzler sagt: Die Kirchen» bauabgabe unterhalte eine zwar kleine, aber unablässige und schädliche Reibung; aber trotzdem könne «r ihrer einfachen und bedinguagSlvsen Abschaffung nicht bei stimmen, weil dadurch auf den anglikanische« Cleru» eine Last mehr fallen würde. Aber Hardcastle möge doch an einen billigkeitögemäßen Compromiß denke», s» daß die Dissenter» von der Abgabe befreit, nicht aber zugleich da» Recht behaltrn würden, bet der Ver wendung diese» Theil» der Gemeindeabgaben mitzu- sprechen. Die Abstimmung ergiebt 2K2 für und 28k gegen da» Amendement. Die zweite Lesung ist demnach mit einer Majorität von 33 Stimmen geuehmjgt. Luch der Schatzkanzler stimmt mit der Majorität (obgleich er «ehr im Sinne der Minorität -esproche«) «nd rr«t«t neu> dem Am ist a aus Tod worl Joseph auf hi dem Ä Mutt Public genehv deS S Frl. L die N tendcn desselb in dir Allem forcir» gendli gehcnl in Et vcrwö einzel tion < stand rend ben v aber Ernst beweg noch netter Glai v. V< benst routi tungc Das von fühlt auch welch F° auf M dolph 1 Nassau, fier un Forstde vicrfö gestern tel de anstatt« erfreut Lustspi, ausgem Neue < Strebe frische matisch nen M Talent, zu schu gramm sängrri gabt v störte , dadurä nähme „Ich k stistu die der d. I. Februc Ebsen. Jtz Pfingst Verurt! scheu und wi Tö Rrctor lassen tinzustt hiesigen vorgeru tiger L mit 3, im ngei miti von tig zu« mef Tai dor anl Tr satz «v Tr Le' ft' ch' f» K dafür die LeisallSbezeugungen der ministeriellen Bänke. — In der Unterhaussitzung vom 8. wurde die zweite Lesung der Parliameatary - OathS - Amendment - Bill (Einsührung einer gleichlautenden Eidesformel für Par lamentsmitglieder alle, religiösen Bekenntnisse) der Ta- acSordnung gemäß beantragt. Et erhob sich Mr. Diöraeli zu der Erklärung, daß die jetzt gebrauchte Eidesformel zwar manchen vrralteten und für ein ka» IholischeS Ohr gehässig klingenden Ausdruck enthalte, aber die vorgeschlagenr neue Formel scheine ihm andrr- srit» allzu kahl und dürftig. Er wolle der zweiten Lesung nicht entgegentreten, aber eine Formel vorlegea, die, seiner Meinung nach, jeder Katholik ohne Beden ken schwören könnte und die der Comits in Erwägung ziehen möge. Sir I. Grey: Mr. DiSraeli'S Formel solle von der Regierung erwogen werden. Sir H. kairn» wies darauf hin, daß die conservative Partei ihrem vorjährigen Standpunkte treu bleibe, und be merkte, daß Mr. DiSraeli'S Verbesserung-Vorschläge ganz unumgänglich nöthig seien. Mr. Newdegate dagegen erklärte die ganze Bill für einen hinterlistigen Angriff auf die Verfassung und stellte da- Amendement, daß sie nicht oder, der Form nach, in 6 Monaten gelesen werde. Mr. Whalley zog gegen die Neuerung noch leidenschaftlicher zu Felde. Mr. I. ChambrrS sprach im Sinne DiSraeli'S. Die zweite Lesung wurde darauf mit der ungewöhnlich großen Majorität von 298 gegen 5 Stimmen genehmigt. — In dem von der thierärztlichen Abtheilung de- geheimen Staatsraths erstatteten Berichte läßt sich die heilsame Wirkung der zur Bekämpfung der Viehseuche gegebenen Gesetze, trotzdem sie erst kürzlich und nicht vollständig in Kraft getreten sind, schon deutlich ver folgen. Für di« am 24. Februar abgelaufene Woche wurden noch 10,167 ErkrankungSfälle aufgeführt, die folgende Woche bi- zum 3. d. ergab nur 7310, oder mit hoch gegriffenem Ansätze für die verschiedenen aus- gebliebenen Berichte 8491 Fälle. Die Zahl der ge- tödteten Thier« stieg für die beiden Wochen, gleichfalls infolge der strengern Gesetze, von 1711 auf 5197. Bisher hat die Seuche seit ihrem ersten Auftreten 143,799 Opfer gefordert, die theil» gestorben, theil» wegen ihrer Erkrankung gewaltsam grtödtet worden sind; es genasen 26,016 Thiere und von 17,154 ist da» Schicksal noch nicht entschieden. St. PrterSß»rg, 7. März. (H. R.) Einer kaiser lichen Verfügung zufolge erhalten dieReich-bauern aller nach den allgemeinen Gesetzen verwalteten Gouver nements eine neue, auf der Gesetzgebung vom 3. März 1861 beruhende Gemrindevrrfaffung und werden unter die allgemeinen Gouvernement»- und KreiSverwaltungen und die localen Institutionen für Bauernangrlegen- heiten gestellt. Im Uebrigen behalten die Reichsbauern alle Rechte, welche ihnen früher durch besonder« Gesetze, mögen diese sich auf alle oder nur auf einzelne Klaffen beziehen, verliehen worden sind. Ebenso behalten sie alle- Land, dessen Nutznießung sie inne haben, und die Hofstellen, wobei bi» zum Erscheinen der besondern Ver ordnung über die Organisation deS Landbesitzes dieser Bauern da» frühere Verfahren in Kraft bleibt. Die auf StaatSländereien lebenden Bauern bezahlen fortan die ReichSsteuera, den Grundzins für das ihnen über- laffene Land und tragen überhaupt alle Geld- und Na turalleistungen bi» auf Weiteres nach denselben Grund sätzen, die früher für sie gegolten haben. Außerdem entrichten sic aber noch eine Steuer zum Unterhalt der Localinstitutionen für Bauernangelegenheiten nach den durch da» Gesetz vom 19. Februar 1861 frstgestellten Regeln. Nach denselben Regeln erfolgt auch die Bil dung der neuen Dorfgemeinden und Wolosten, doch ist ohne Noth keine besondere Veränderung in dem Be stände der gegenwärtig vorhandenen Wolosten zuzu- laffcn. Die Umgestaltung und Organisation der Dorf gemeinden- und Wolostverwaltungen wird besonder» Kommissionen übertragen, welche auS dem Friedensrich ter, einem Beamten des Ministeriums der Reichsdomänen und einem Beamten des Gouverneur» bestehen und dieses Geschäft im Laufe von 3 Monaten nach Verthci- lung der Dorfschaften an die FriedenSrichterbezirke zu beenden haben. * St. Petersburg, 11. März. (Tel.) DaS heutige „Journal de St. PsterSbourg" sagt: Die gestern in Pari» stattgehabte Sitzung der Conferenzmitglieder war rein formaler Natur. Rußland ist bei derselben nur durch feinen dortigen Geschäft-träger vertreten worden; der russische Botschafter Freiherr v. Budberg hat erst gestern St. Petersburg verlassen. Nach dem „Journal" wird sich die Konferenz autschlirßlich mit der Donau - fürstenthümerfrage und dem Uebereinkommen wegen der Donauregulirung beschäftigen. Vukurrst, 10. März. (W. Bl.) Die Regierung, die Kammer und der Senat werden je zwei Delegiere zur Pariser Konferenz entsenden. imd seiner verschsrm,«mäßige« Holstein- «m Preuße« i« Siv^e Gchle-wig Holstein. Kiel, 9. März. Die „Hamb. Nachr." brachten gestern eine Kieler Korrespondenz, in welcher von mög licherweise zu erwartenden Maßregeln gegen Presse und Vereine die Rede war, indem die Landesregie rung namentlich eine Publication de- Bundesbeschlusses vom 13. Juli 1854, betr. da- Vereinswesen, in Er wägung gezogen habe. Die „Kieler Zeitung" erklärt jedoch, gutem Vernehmen nach entbehre diese Nachricht der Begründung. — (H C.) Hier ist eine Erklärung bisheriger schleswigscher Volksvertreter erschienen, welch« di« am 29. December 1863 von 49 Abgeordneten und Stellvertretern deS HerzogthumS Holstein und am 16. Septbr. 1865 von 31 holsteinschen Lande-vertretrrn an die deutsche Bundesversammlung gerichteten Einga- «) Ei»A«s einer Ein" ' vlstcm sind in ihrer n«. trennbaren Bercinlgung rin felbststänrnger Staat. 2) Nach der Erklärung Preußen», Oesterreichs und de- Deutscken Bunde- »Loudon, den 28. Mai dem Wahr sprich der juristischen Facultäte« Deutschland» und dem alten Landesrecht, ist Herz»» Friedrich Throns»l»r m Schle»» wig-Holftein berufen. H Oesterreich und Preußen habe», den Krieg gegen Däne mark begönne» im Interesse DentsäÜmid» nud zum der «echt. GchleSwwHÄatl». S« siud nutzt, besagt, Schiet- wia. Holstein al- Rechte beraubte» ben recapitulirt, und daran Folgende» geknüpft: Deu vorstehendeu Erklärungen der Majorität der holstel»- schen Abgwrdneteu treteu die unterzeichneten, bisherige Abge ordnete und Stellvertreter der schleSwigsche« Gtäudeversamm luug, mit folgender Erklärung bei: ....
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