Suche löschen...
Dresdner Journal : 13.06.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186606138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-06
- Tag1866-06-13
- Monat1866-06
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 13.06.1866
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mittwoch, den 13. Juni. 186«. Lvan» ein rut,preise: Iw -o«!»«»« tritt?»«« o. 8t«mpK »«»«klitx birnu. ^»keliok^ ^dle — Nge Z4i>ibelivb: l „ IS „ k!oQ»tI>ek:— „ 13 „ Li»»«Io« dtummeev: 1 -nserateupreisr: . -Ar 6«n u»nm einer ^eepeitenev Lell«: I ktxe. Votee „Linxe,«n<1t" äi« Lell«: 3 li^r. Erscheinen: lAxiled, mit -nrn»bm« ä«e 8onn- vnZ reiset»^«, ^deoä» Nie ä«o s»I^en6so Dres-nerIourml. Verantwortlicher Redakteur: 3- G. Hartmann rnseralenaanahmr «u»»-rt«: l.«ip»lU: k» 8»t«v,e»^n», Oomwleeloole äs» Deeeckner ^onrnel»^ «benä»,.: H Koon», >!voe» Io»e; «»mdae^ v«eU>- Vieo-preo^eoN « H.: t Vooi.«»; lerlto: U»oeiu»'irb« ttuebk., limxie««', Uure»u: vr«»«»: 8cm.oee«; vr««l»«! l.. 8eL»<,i«', Xouvoc«ndnr»«o, ^««»i t 8L»«iai,»r,»»: kr«olckoet ». 1»»<,,»',eb« Kucdk.; «Sl»: Xn Utvn«« ; kerie: Uten, I^reie«, Lvi.l.1«» L6o., j8, 1'1»-« 6« I» Kone»«); krog: k». tin»i.ico', liucbk.; Vi«»: vi.. Oeeoi.««. Herausgeber: Lvoigt. krpsäitlon 4«, veeeäoee ^oo^el», vreeäeo, blaeieoetroee» No. 7. Amtlicher Theil. Dresden, 7. Juni. Se. Majestät der König haben zu genehmigen geruht, daß der Dirrctor der Turn- lehrerbildungSanstalt i>e. pl»>. Moritz Kloß zu Dresden das ihm verliehene Ritterkreuz » Slasse des Königlich Hannöverschen Ernst-August-Ordens annehme und trage. Dresden, 12. Juni. St. Majestät der König haben allergnädigst geruht, den Prinzen Georg von Schön burg - Waldenburg, Durchlaucht, zum Obersten ä I» »uit« der Armee zu ernennen. Nichtamtlicher Theil. Uebersikbt. relegruphische Nachrichten. Dagesgeschichte. Dresden: Vom Landtage. — Wien: Erkrankung deS Fürsten Liechtenstein. Graf Blome nach München zurück. — Berlin: Neue Depeschen des Grafen v. Bismarck. Fallissements. Ein un begründete- Attentatgerücht. Steuervorauszahlung willkommen. — Köln: AeitungsconfiScation. — München: Rede des Staatsministers v. d. Pfordten bei der Adreßdebatte. General v. d. Tann. — Hannover: Kammerverhandlungen. Dementi. — Koburg: Reise des Herzogs. Neue Zeitung. — Altenburg: Landtagswahlen. — Frankfurt: Bun- destagSsitzungen. — Paris; Nachrichten aus Merico. — Konstantinopel: Armeecorps für die Donau- fürstcnthümer. — Bukarest: Kriegsstcuercredit. Di plomatisches Rundschreiben. Schltswig-Holstet». lProclamation des Generals ».Man teuffel an die Holsteiner. Neuer Amtsverwalter für Rendsburg.) Eraniuungr«, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Dresdner Nachrichten. Statistik u. v,lk»wirthfchaft. Frnilletnn. Jnfrrat». Dageskalender. virfennach- richten. Vellage. Landtagsvrrhandlungen. (Sitzung der Zweiten Kammer vom 11. Juni.) Inserate. Telegraphische Nachrichten. Wien, Montag 11. Juni, Abend». (Directe Meldung.) Der Statthalter in Holstein, Frhr. v. Gablenz, hatte ursprünglich Ordre erhalten, Altona za behaupten, unter allen Umständen aber zu vermeiden, den ersten Schuß zu thun. Er erklärte jedoch, diese Ordre sei den sechsfach überlegenen preußischen Streit kräften gegenüber, welche ausreichend seien, um Gewehr i« Arm die Oesterreicher fortzudrängen, unausführ bar; es gebe vielmehr nur dir Alternative: entweder die österreichische Brigade zu opfern oder dieselbe aus Holstein zurückzuziehen. Hierauf erhielt der Statt halter Befehl, Holstein zu räumen. — Der k. k. Ge sandte in Berlin, Graf Karolyi, wird abberufen. Wien, Dienstaa, 12. Juni Mittags 1 Uhr. (OH ficielle Meldung.) Infolge der militärischen Okkupa- FeuMeton. K. Hoftheater. Montag, den 4. Juni, wurde nach dem dramatischen Scherz der Frau Wilhelmine v. Hil lern, in welchem nicht in scherzhafter, sondern in fri voler Weise mit den Worten „Guten Abend" Theater- spiel getrieben wird, Karl Töpfer'-Lustspiel „Karl XI«. gus der Heimkehr" neu einstudirt gegeben. An dem Verdienste, das Töpfer sich durch einige treffliche Lustspiele erwarb, die noch länger auf der deutschen Bühne heimisch bleiben werden, hat dies ernsthafte militärische Lustspiel keinen Antheil. Diese Verherr lichung des zum Unglück seine- Volke- tapfern, kriegs süchtigen SchwedrnkönigS ist aus dem schlechten eng lischen Material des Planche mit gewöhnlichster tech nischer Routine geformt und macht jetzt mit seiner gröb lichen, unverständigen Komposition, seinen verbrauch ten Situationen und Coulissrnfiguren einen traurigen Eindruck. Da- Stück blieb schon vor 18 Jahren aus unsrer Bühne wirkungslos, und die gestern wieder ver suchte Aufführung erwies erfreulicherweise den Ge schmack deS Publicums noch unverändert. Die Dar steller liehen sich durch solche voraussichtliche- Resultat nicht abhalten, mit Fleiß möglichst Beste- zu leisten. Herr Jass« Larakterisirte Karl XU. nach dem Töpfer'- schen Schema vortrefflich und mit gut gewählter MaSke. Herr Winger gab den biedern, lebensfrohen Adam Whülig, dem Lachen und Gutthun zum Segen au»- schlägt, mit Natürlichkeit, Humor und herzlichem Ton. Unter den übrigen Mitwirkenden seien noch Fräulein Guinand und Herr Räder hrrvorgehoben. C. B. b Drespe«. Am Montag, 4. Juni, wurde in Verhinderung Er. kgl. Hoheit deS Prinzen Georg un ter dem Vorsitz Sr. Ercellenz de- wirkt. Geh. Raths tion Holstein» und der von Preußen dort ergriffenen Gewaltmaßregrln haben Se. Majestät der Kaiser be schlossen, Allerhöchstihre Gesandtschaft am preußischen Hofe von dort abzuberufen. Wien, Montag, 11. Juni, Abend». (Ueber Ber lin.) Die „Wiener Abendpost" veröffentlicht einen Erlaß de« Grasen Men»dorff an den österreichischen Gesandten in Berlin, Grasen Karolyi, datirt vom v. Juni, al» Antwort aus die preußische Depesche vom 3. Juni, worin e» heißt: „Graf Bismarck hat den Versuch für erlaubt ge halten, die Wahrheit der Worte anzutasten, welche wir in Frankfurt gesprochen. Dieser Versuch wird nicht ge lingen. Die Beweise des Gesagten sind nur zu sehr in der Erinnerung Aller; sie belasten schwer das Berliner Cabinet, und nicht nur in Oesterreich und im außer preußischen Deutschland hat die Stimme des öffentli chen Gewissens allgemein sich mit der unsrigen vereinigt, sondern auch in Preußen selbst giebt eS der wahrheits liebenden, unabhängigen Geister viele, auf deren Ur theil wir uns mit vollem Vertrauen berufen können." Es wird hierauf des jüngsten Vorgehens Preußens in Holstein Erwähnung gethan, feierliche Einsprache gegen die zur Rechtfertigung desselben aufgestellten Behaup tungen erhoben und alle und jede Verantwortlichkeit für die ernsten Folgen des preußischen Entschlusses, den Streit nunmehr auf das Feld der Thatsachen zu über tragen, von der österreichischen Regierung abgelehnt. Die Depesche führt weiter auS, daß Preußen durch Wort und That, ohne rechtmäßigen Grund, seit der Berliner Depesche vom 26. Januar 1866 sich in den Herzogthümcrn eine Stellung gegeben habe, welche dem durch den Gasteiner Vertrag geschaffenen Zustande nur noch den Werth eines völlig precären Besitzstandes ließ. Oesterreich habe nichtsdestoweniger diesen Besitzstand ge achtet und die Gasteiner Convention nicht gekündigt, und würde das durch diese Convention begründete Pro visorium ungestört bis zur künftigen Bundesentschei- dung haben fortdauern lassen. Indem Preußen seine Truppen in Holstein einrücken lasse, vollziehe es seiner seits thatsächlich den Bruch des Gasteiner Vertrags, und gründe sich der Protest Oesterreichs darauf, daß Preu ßen zur Selbsthilfe geschritten und durch die Besetzung Holsteins nicht nur das Vertragsverhältniß gegenüber Oesterreich, sondern auch Art. 11 der deutschen Bundes- acte verletzt und dadurch den in Art. 19 der Wiener Schlußacte vorgesehenen Fall herbeigeführt habe. Die Depesche behält schließlich der kaiserlichen Regierung die Schritte und Entschließungen vor, zu welchen sie ge- nöthigt sein werde, nachdem nichts mehr übrig geblie ben, als für die Wahrung ihrer Würde und Ehre und für den Schutz mißachteter Rechte Sorge zu tragen. (Vergl. unter Berlin.) Brrli«, Dien»tag, 12. Juni, Morgens. Die österreichische Antwort auf die preußische Depesche vom 3. Juni ist gestern hier übergeben worden. Dieselbe ist vom ü. Juni datirt und soll nach Inhalt und Form nahezu den Charakter einer Kriegserklärung tragen. Es heißt, eine beiderseitige Abberufung der Gesandten werde erwartet. München, Montag, N. Juni.*) Generaladjutant v. d. Tann ist gestern Nacht in außerordentlicher Mis sion nach Wien abgereist. München, Montag 11. Juni, Abends. Da» Re ferat des mit der Berathung des Gesetzentwurfes, einen Credit für die außerordentlichen Bedürfnisse der Armee betreffend, betrauten AuSschusst» beantragt, die erforderlichen Mittel im Kriegsfälle durch Ausgabe von Schatzscheinen, Erhöhung der Steuern und ein Anlehen, bei einer friedlichen Lösung de» Conflict» durch ein Anlehen, lowie Ausgabe von Schatzscheinrn und Papiergeld im Maximalbetrage von 15 Millionen Fl. zu beschaffen. Stuttgart, Dienstag, 12. Juni. Tämmtliche Beurlaubte find zu übermorgen einderufen, vom ersten ve. v. Langenn die Sitzung deS k. s. Alterthums vereins gehalten. Unter den geschäftlichen Eingängen ist die Mittheilung hervorzuheben, welche Herr Kurt Rösger über die beabsichtigte Gründung eines Alter- thumsverein» für Bautzen im Anschluß an das ober- lausitzrr AlterthumSmuseum daselbst machte; die erbetene Förderung von Seiten deS kgl. sächs. AlterthumSvereins wurde bereitwillig zugesagt. Auf die mythologischen Fragen de» vr. Mannhardt waren wieder neue Beant wortungen eingelaufen, und es wurde beschlossen, die bereits gesammelten zahlreichen Antworten demselben nunmehr als einen nicht unbeträchtlichen Beitrag zu seinem mythologischen Werke zu übersenden. Unter den neu eingegangenen Schriften sind bemerkenswerth das Lkrooieoa llenrivi <jv Uerkorä, das von 6e. Potthast im Auftrag der kgl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen herausgegeben und von Prof. Waitz im Na men dieser Gesellschaft dem Vereine überreicht wurde, die Fortsetzung deS hennebergschen Urkundenbuchs von Brückner, die Schriften der kgl. bayerschen Akademie, der Gesellschaft der Wissenschaften zu Dorpat u. s. w. Nach Erledigung des Geschäftlichen hielt vr. Falke ei nen Vortrag über eine im Jahre 17Z7 im Fürstenwald bei Geringswalde vorgenommene Ausgrabung. Im Frühling diese-Jahres entdeckten der Fahnenjunker Fried. Wilh. v. Logau und einige Bürger von Gering-walde aus dem sogen. „Hauskellerberg" im Fürstenwald neben Kellergewölben auch Spuren alter Befestigungen, und erbaten sich vom Kammercollegium die Erlaubniß, hier Nachgrabungen anstelle» zu dürfen. Diese führten spä ter zu einem Streite zwischen den Armtern Rochlitz und Kolditz, welcher zwar die Ausgrabungen unterbrach, aber auch Veranlassung gab zur Anlegung vou ziem lich umfangreichen Acte«, welche da- HauptstaatSarchiv und da- geheim« Finanzarchiv bewahren. Alterthümer Landwehraufgebot die Ezrapitulavten und die dier- jährige uneinexercirte Mannschaft. Darmstadt, Dirn»1ag, 12. Juni. Inder gestri gen Sitzung der Zweiten Kammer äußerte der Mini- sterprofideat v. Talwigk: Der Bund werde allernäch sten» den Herzog Friedrich von Augustenburg aner kennen, seinen Bundettagsgejandten provisorisch zu lasten und die Frage einem AuSträgalgerichle zu- wrisrn. Au« Darmstadt wird dem „Franks. Journal" unterm gestrigen Tage trlegraphirt, daß der Zweiten Kammer feiten de« Präsidium« der Ein gang eine» Ministrrialjchreibensangezeigt wurde, in wel chem die Regierung aus dir fosortige Einberufung eine» mit den vollkommensten konstitutionellen Machtbefug nissen auSgestattrten Parlament« hinzuwirkrn verspricht. Frankfurt a. M., Montag, 11. Juni, Nachm.*) (Directe Bdeldung.) In einer heute stattgefundenen außerordentlichen Bunde»tag»sitzung hat Oesterreich den Antrag auf Mobilisirung der Bundescontingente ein- grbracht. Die Abstimmung findet Donnerrtag statt. Itzehoe, Montag, 11. Juni, Morgen».*) (Ueber Berlin.) Die telegraphische Verbindung mit Altona ist abgeschnitten. Etwa 36 Ständeabgeordnete be schlossen gestern, heute MMag zu versuchen, in den Ständesaal zu gelangen. Mitternacht« verhaftete Hauptmann Gottberg den Commistar Lester, welcher nach Rendsburg tranSportirt wurde. Civiladlatus v. Hoffmann verließ Nachts heimlich Itzehoe, um den Statthalter v. Gablenz zu benachrichtigen. Itzehoe, Dienstag, 12. Juni. (Ueber Berlin.) Eine zahlreich besuchte Versammlung in Brunsbüttel nahm gestern die Resolutionen der jüngsten Altonaer Versammlung an. In Heide beabsichtigt man heute eine Volksversammlung abzuhalteu, die sich den Alto naer Beschlüssen anschließen wird. Kiel, Dienstag, 12. Juni. Die „Kieler Ztg." meldet, daß der von Preußen ernannte Oderpräfidcnt der beiden Hrrzogthümer, Baron Karl v Scheel-Plesten, hier eingktroffen ist. *Hamburg, Montag, 11. Juni, Abends. Laut osfieieller Anordnung wird sich die österreichische Bri gade in Holstein heute Nacht von '/Yl2 Uhr an bi» früh nach Harburg einschiffen. Hamburg, Montag, 11. Juni, Nachm. (Ueber Barlin.) Hannover hat der österreichischen Brigade de» Durchzug unter Benutzung der Eisenbahnen gestattet. Dieselbe wird heute Nacht hier einrücken. * Hamburg, Dienstag, 12. Juni, Morgens 3 Uhr. Der Civiladlatus des Statthalter», Miniftrrial- rath v. Hoffmann, bleibt in Hamburg. Es verlautet als bestimmt, daß der Statthalter v. Gablenz ein Sendschreiben an den General v. Manteuffel gerichtet hat. Sämmtliche österreichische Truppen sind in Al tona abgezogen. Zwanzig holsteinsche Stänvrmitglie- der haben einen Protest gegen die Vorgänge in Itze hoe veröffentlicht. Beaustragt durch eine Cireulardrprjche de» Grafen BiSmarck vom 16. Juni, legte gestern der preußische Gesandte, Baron v. Richthofen, unserm Senate die Details des, aus zehn Artikeln bestehenden preußi schen BundesreformplaneS vor. Altona, Montag, 11. Juni, Nachm. (Ueber Ber lin.) Wie es heißt, ist Lester gegen einen von ihm unterschriebenen Revers, gegen Preußen nichts unter nehmen zu wollen, aus freien Fuß gesetzt worden. Altona, Dienstag, 12. Juni, Morgens. (Ueber Berlin.) SämmtlicheS österreichisches Militär ist von hier abgerückt, und zwar in der Richtung nach Harburg *) Die mit * bezeichneten Telegramme haben wir bereits in einem Theile der Auslage unsers gestrigen Blattes mitge- theilt. von Werth wurden nicht aufgesunden, außer einigen meißnischen Groschen, aus deren Alter hervorgeht, daß die Burg wohl zu Anfang deS 15. Jahrhunderts zerstört sein mag. Das Wichtigste war, daß der ganze Grund bau der Burg bloßgelegt und in den Acten durch eine Anzahl Prospekte erläutert wurde. Die Burg lag auf dem äußersten von vier künstlich gebildeten Abschnitten eines langgestreckten Hügels und hatte vor sich auf den drei andern kleinern Befestigungen. Sie selbst war von einer ringsum geschloffenen Ringmauer umgeben, welche durchaus keine Thoröffnung hatte, so daß der Eintritt in dieselbe nur durch die zwei neben einander liegenden Gewölbgänge von verschiedener Größe mög lich gewesen sein konnte. Die AuSgänge dieser Gewölbe waren unten außerhalb der Ringmauer durch besondere Befestigungen geschützt und oben wahrscheinlich inner halb der Burgbehausung. Beide Gänge waren gewalt sam eingestürzt und mit Steinen ausgefüllt. Diese Grundanlagt, sowie die Reste eine» runden, sorgfältig gearbeiteten Thurm- (Bergfrieds) deuten auf ein höhe- Alter der Burg und machen es nicht unwahrscheinlich, daß dieselbe von den beiden Burgen des Markgrafen Eckehckrd, Rochelinci (Rochlitz) und Titibutzim, welche Thietmar v. Merseburg zum Jahr 1018 nennt, die letztere gewesen sein kann. Als für die Sittengeschichte des l8. Jahrhundert- bemerkenswerth wurde noch dar gelegt, welche hervorragende Rolle zwei Muthrngänger von Freiberg und Leipzig, welche den HauSkellerberg, wie da- alte Schloß von Kolditz mit der Ruthe auf Schätze untersuchen mußten, bei dieser Ausgrabung spielten. Literatur. „k<1 « o«ttiag«e, Koniiene 4er lila» vte. l)rv»«l« 1866. Nie» «t-veil. live. lll.sllV inkol." Da» vor treffliche Werk deS Hrn. vr. Oettinger schreitet rüstig fort. DI« dritte Lieferung (S 65 — 96) enthält da- zweite Viertel zu. Der Herzog Friedrich von Augustenburg reiste gestern Abend ab, Statthalter v. Gablenz heute gegen Morgen. Gestern Abend fand vor der von Polizei» osfiriantrn besetzten Hauptwache ein großer Pöbelunfug statt, der von einigen zurückgrrusenrn Compagnie« der abrückendrn Oesterreicher unterdrückt werden mußte. Die Polizei und die Bürger halten jetzt die «iedrr- hrrgestellte Ruhe aufrecht. Altona, Dienstag 12. Juni. (Ueber Berlin.) Statthalter v. Gablenz hat folgende Proklamation erlassen: „Einwohner der Herzogthums Holstein! Der ver tragswidrigen Besetzung der Herzogthums Holstein durch königlich preußische Truppen, die mich veranlassen, den Sitz der Statthalterschaft und der Landesregierung nach Altona zu verlegen, sind Gewaltmaßregeln gefolgt. Das Zusammentreten der infolge allerhöchsten Auftrag» von mir berufenen holsteinschen Ständeversammlung ist durch Waffengewalt verhindert, der LandtagScommifsar ver haftet worden. Durch eine Proclamation vom 10. d. M. hat der königl. preußische Gouverneur für daS Her- zogthum Schleswig ferner kundgegeben, daß er die oberste Regierungsgewalt auch in dem Herzogthum Hol stein in die Hand nehmen werde; er hat in Ausführung dessen der von mir im Auftrage meines allergnädigsten Kaiser» bestellten Landesregierung ihre Entlassung angr- kündigt und eine andere Civilverwaltung bereits ein gesetzt. Preußische Truppen sind im Anmarsch auf Al tona. Die mir zu Gebote stehenden Streitkräfte waren nicht darauf berechnet, einem feindlichen Angriff ber bi-her verbündeten deutschen Macht Widerstand zu leisten^ ich bin außer Stande, mit meiner kleinen Schaar der verübten Gewalt wirksam entgegen zu treten und da- Recht zu schützen. Um die Truppen nicht nutzlos zu opfern, weiche ich, einem allerhöchsten Befehle Seiner Majestät des Kaisers folgend, der Uebermacht und verlaffe mit ihnen das Land. Als ich auf Befehl meines allergnä- digsten Herrn die Regierung Eures Landes übernahm, seid Ihr mir mit Vertrauen entgegen gekommen und Ihr habt dasselbe mir im wachsenden Maße bis heute bewahrt. Nehmt meinen herzlichsten Dank dafür. Schwere Tage werden über Euch kommen. Einstweilen wird dir Gewalt herrschen, fügt Euch derselben mit Eurer be währten Besonnenheit. Bleibet aber auch in der neuen Prüfung treu Eurer guten Sache. Euer Geschick steht in Gottes Hand, harrt auS im Vertrauen auf eine glück liche Lösung. Altona, am 12. Juni 1866. Der k. k. Statthalter für da- Herzogthum Holstein. Gablenz, Feldmarschallleutnant." Altona, Dienstag, 12. Juni. Soeben find preußische Truppen hier angelangt. General v. Man teuffel wird erwartet. Eckernförde, Montag, 11. Juni. (Ueber Berlin.) Bürgermeister Hoe ist heute Vormittag nach Kiel be rufen worden. Wie er heißt, soll derselbe in die neue schleswig-holsteinsche Regierung eiutreten. Schleswig, 12. Juni. Ta» „SchleswigscheVer ordnungsblatt" bringt eine Bekanntmachung de» preußischen Civilrommiffar», Herrn v. Zedlitz, worin dieser die Proklamation de» Gouverneur» v. Manteuf fel an die Holsteiner mittheilt (vergl. unter SchleSwca- Holstein), ausdrücklich bemerkend, daß die durch die Bekanntmachung vom 15. Septbr. 1865 für Schles wig veröffentlichte Organisation in Schle»wig bi« auf Weiteres unverändert bleibt. Florenz, Montag, 11. Juni. Der «exirnnifche Gesandte hat dem Könige ein eigenhändige» Schrei ben seine» Souverän», de» Kaiser» Maziwiliau, und drm Prinzen Humbert da» Großkreuz de» »rxiraai- schen Orden» überreicht. Genua, Montag, 11. Juni. Garibaldi ist heute von Caprera hier eingktroffen und geht direkt nach Como. London, Montag 11. Juni, Nacht». In der heu tigen Sitzung de» Unterhaus»» sprach Kinglake sei» des Buchstaben k und geht von BauhuiS bis Blan chard. Es versteht sich von selbst, daß auch diese- Heft mit der gewohnten Sorgfalt gearbeitet und corrigirt ist. Unter den darin vorkommenden Artikeln machen wir namentlich auf die Familien v. Beust, v. Beichlingen, v. Berlichingen und v. Bernstorff aufmerksam. Lücken haben wir sogut wie nicht bemerkt, e- wäre denn, daß der den bekannten Reisenden v. Beurmann betreffende Artikel uns nicht ausgestoßen ist. In der IV. Lieferung (S.97—128), die von Blanchard bis Brotier geht, hebe ich die Artikel v. Bose, Bourbon, Brahe, Bredow rc. hervor. Seit dem Erscheinen der vorigen Lieferung hat sich übrigens die Liste der Subskribenten aus die ses unentbehrliche Buch sehr bedeutend vermehrt und wird voraussichtlich bei jeder neuen Lieferung steigen, denn das Werk ist und bleibt die beste und vollstän digste viogeipkio universell«, die sich nur denken läßt. vr. Gr äße. -j- Den Malern Benjamin Vautier in Düsseldorf und Paul Meyerheim in Berlin ist von der Jury der Pariser Kunstausstellung dir goldene Medaille zu erkannt worden. -f Von Guizot ist ein neue» Werk: „Gedanken über den gegenwärtigen Zustand der christlichen Reli gion" bei Michel Levy in Pari» erschienen. G Wie der „Polksbote" wissen will, sind für die beiden, nunmehr auf allerhöchsten Befehl eingestellten, Opernaufführungen in München ursprünglich 75,000 Fl. au-gesetzt gewesen. « Eine Folge der gegenwärtigen kritischen Lage ist u. A., daß an der Münchner Universität in diesem Sommer die Zahl der Etudirenden um über 400 sich verringert hat.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite