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Dresdner Journal : 13.07.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186607133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-07
- Tag1866-07-13
- Monat1866-07
- Jahr1866
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- Dresdner Journal : 13.07.1866
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W tSS.Freitags 13. Juli. - 1866. DreMcrIourml. Verantwortlicher Redacteur: Z. G. Hartmauu. Ldsuuement,preise: I« AGL^OGL: ^»belieb: 6 1'KIr — Hxe ^»krl.cd- 1 ., lk .. S1vL»tli«k: — „ tb „ Liussio« dtummsrn: 1 „ »useratrupreisr: kür ä«n 8»nw «iosr »«,p»Itsu«» 2«ils: 1 kl^r. vntsr „Liux«,»Q<it" <U« L«U«i 3 li»r Lrschrüm,: l'lxlick, mit Xn,o»bm« cksr 8ooo- noä k«I«rt»^s, Xbeoü» tLr <i»n folxeu<j«u Amtlicher Theil- Verordnung, die Vorauserhebung von Grund-, Gerwerbe- und Personalfteuer betreffend; vom 7. Juli 1868. Die gegenwärtigen erhöhten Ansprüche an die Staats kasse machen eine Vorauserhebung von Grund-, Gewerbe- und Personalsteuer erforderlich. Die König liche LandeScommisston verordnet daher hiermit Fol gendes: 8- 1. k An Grundsteuer sind zudem dritten, am 1. Au gust laufenden Jahres eintretcnden Termin anstatt der in der Ausführungsverordnung zum Finanzgesehe auf die Jahre 1864 bis 1866 vom 24. August 1864, §. 2 (Seite 282 des Gesetz- und Verordnungsblattes vom Jahre 1864) ausgeschriebenen zwei Pfennige Drei Pfennige von jeder Steuereinheit zu entrichte», so daß für den vierten Termin, d. h. am 1. November dieses Jahres anstatt der ausgeschriebenen zwei Pfennige nur Ein Pfennig von jeder Steuerein heit zu verrechten bleibt. 8- 2. ^Bei der Gewerbe- und Personalstruer ist der nach tz. 3 der vorgedachlen Ausführungsverordnung zum 15. October lausenden Jahres ausgeschriebene zweite halbe Jahresbetrag bereits am 1. September laufenden Jahres zu entrichten. Die Bestimmungen im zweiten Satze des erwähnten K. 3 wegen Beurtheilung der Steuerpfiicht, ingleichen in K. 5 wegen Vorzeigung der Personalsteuerquit- tungen bei Erhebung von Besoldungen rc. erleiden jedoch keine Abänderung, auch bleiben die wegen der Rechnungsablegung ertheilten Vorschriften allenthalben in Kraft. Hiernach haben sich Alle, die es angeht, zu achten. Dresden, den 7. Juli 1866. Königlich Sächsische Landes-Commission. v. Falkenstein, v. Friesen. Itr. Schneider, v. Engel. v. Weber. Bekanntmachung. Die Handdarlehne betreffend. Der Zinsfuß der in Folge der Bekanntmachung des Finanzministeriums vom 11. dieses Monats an die Fr- nanzhauptkasse eingezahlten und noch eingehenden Hand darlehne wird hiermit aus sechs Procent auf's Jahr erhöht. Nach diesem Betrage werden die Zinsen der bereits eingezahlten Handdarlehne auch auf die seit der Ein zahlung schon abgelaufene Zeit berechnet und gewahrt. Dresden, den 26. Juni 1866. Finanz - Ministerium. von Friesen. Reuter. " Nichtamtlicher Theil. Nebersickt. TageSgeschichte. Dresden: General v. Schack einge troffen. Bestand in den Militärlazarethen. Säch sische Verwundete u. Kriegsgefangene. — Zwickau: Bayerscher Soldat gefangen eingebracht. — Grimma: Preußische Garnison. — Wien: Hirtenbrief des Cardinals Rauscher. — Pesth:Die Kaiserin. Manifest des Kaisers. Aushebung in Kroatien. Proklamation Kos- suth's. — Berlin: Vertragsmäßige Verpflichtungen zwischen Preußen ».Italien. Die VermittelungdesKai- sers Napoleon nicht abgewiesen. Die Landtagseröff- nung betr. Die Weimar. Truppen. Neue Verwendung des Generalintendanten v. Hülsen. — Stettin: Die Eholera. — München: Vorschriften für die Beamten. Convention mit Oesterreich. Die bayersche Armee. — FenMeton. Reise - Erinnerungen. Von vr. Mehwald. ». Das Dovresjeld ist einer der größten und be kanntesten Bergstöcke mitten in Norwegen. Die in einer Höhe von 3000 bis 4000 Fuß über dem Meere liegende Oberfläche dieses Bergstocks mißt ungefähr 7 Quadratmeilen und enthält gegen Süden Fichten, gegen Osten Rothbirkenwaldungen, gegen Norden präch tige Hochseen, große Moore, weit ausgedehnte grüne Weideplätze, und im Nordwestcn wächst der 8000 Fuß hohe Snehätten mit noch zwei niederer» Bergkuppen heraus. Sieht man vom Snehätten oder dem benach barten Ziegcnrücken herab, so erscheint die Oberfläche deS Dovre beinah als eine kreisrunde Scheibe mit einigen Silberaugen (Seen), grünen Umwallungen und Abfällen nach allen Seiten. In Wirklichkeit ist aber die ganze Fläche sehr wellig und wird überall von Ringgebirgen eingeschlossen. Auf dem großen Bergstöcke giebt eS nur zwei Bauernhöfe: Fokstuen im Südwesten und Hjörkin im Norden. Letzterer liegt am höchsten und von ihm ist der Weg nach Snehätten der kürzere. Doch kann man Snehätten nur in sehr warmen Som mern besteigen, weil dann die Wärme auf der Südost- seite das EiS abthaut. Deshalb ziehen viele Touristen den viel bequemer gelegenen Ziegrnrücken vor; denn erstlich ist der Weg nicht sehr lang und bietet nicht die' Schwierigkeiten, wie der nach Snehätten, wo man fort während auf zerklüftetem Gestein über stehende und fließende Gewässer, über Schnee- und EiSgruben klet tern und springen muß; dann liegt der Ziegenrücken mehr gegen die Mitte der Oberfläche und ist somit dem größten Theile deS zu Sehenden näher, und endlich Wiesbaden: ZeitungsconfiScation. Volksversamm lung verboten. — Weimar: Das großherzogliche Contingent. — Braunschweig: Wahlvorbereitungen zum deutschen Parlament. — Frankfurt: Neubil dung einer hannöverschen Armee. — Paris: Zur Gewehrfrage. Die schwebenden Verhandlungen. Des Prinzen Napoleon Abreise verschoben. — Bern: Aus dem Nationalrath. — Florenz: Ricasoli. — Rom: Cardinal Matteucci j-. Franz. Tagesbefehl. — Kopenhagen: Reichstagseröffnung. — Konstan tinopel: Der Bericht der internationalen Sanitäts- conferenz. — Bukarest: Räuberbanden. Juden heyen. Bedingungen der Pforte zur Anerkennung des Prinzen Karl. — New-Pork: Nationalconvent nach Philadelphia berufen. Der revidirte Zolltarif. Die Schuld der Union. Aus dem Repräsentanten haus«. Vermischtes. Schleswig-Holstern. (Glückwünschadressen an den König von Preußen. Das schleswigsche Appellationsgericht.) KriegSnachrichtrn. (Vermischtes.) Dresdner Nachrichten. (Liste kriegsgefangener und ver wundeter Militärs.) Provinzialnachrichten. (Leipzig. Budissin. Meißen. Frauenstein.) EingesandteS. Feuilleton. Inserate. TageSkalender. Börsennach- richten. TageSgeschichte. Dresden, 12. Juli. Der neue k. preußische Mili tärgouverneur für das Königreich Sachsen, Herr Ge neral v. Schack Ercellenz, ist heute Mittag gegen 1 Uhr hier eingetroffen und hat sein Quartier im „Ho tel Bellevue" genommen. — Der Bestand der in den hiesigen Militär- lazarethen befindlichen Kranken und Verwundeten war gestern folgender: im Garnisonhospital 278; in der „neuen Kammer" 162; in der Pionniercaserne 374; im Cadcttenhause 359; im Opp-llbospitale 344; in der Diakonissenanstalt 105; in der Gardecaserne 19; Summa 1641. — Aus Berlin ist uns ein Verzeichniß der in den dasigen Lazarethen befindlichen verwundeten sächsi schen Soldaten, aus Torgau eine Liste der dort un tergebrachten sächsischen Kriegsgefangenen zuge gangen, die wir umstehend nebst dem Namensverzeich- niffe der hier neu eingetroffenen Verwundeten mit- theilrn. Zwickau, 10. Juli. (Zw. Wbl.) Eine Schwadron preußischer Landwehrulanen, welche seit dem 6. Juli eine Recognoscirung gegen die bayersche Grenze vor genommen, kehrte gestern nach hier zurück; sie führte einen bayerschen Infanteristen (Baptist Wolf aus München, vom 14. Linieninfanterirregiment) als Ge fangenen bei sich. Grimma, 10. Juli. Seit Sonnabend haben wir von Leipzig aus eine kleine preußische Garnison (circa 70 Mann), die, wie man hört, bis Ende der Woche hier bleiben soll. Sie hat eine beträchtliche Quantität Hafer — angeblich 2400 Dresdner Scheffel —, der im vorigen Herbst für die hier garnisonirenden bei den Schwadronen des 2. Reiterregiments angekauft wor den war, sowie ein Quantum Heu mit Beschlag belegt. — Daß die hiesige königl. Landcsschule zum Lazareth gemacht werden soll, ist ein seit einigen Wochen coursi- rendes und neuerdings wieder aufgefriscktes Gerede, das bisher wenigstens jeder Begründung ermangelt. Wien, 17. Juli. Wie tief der Ernst der Lage in allen Kreisen empfunden wird, das zeigt der soeben erschienene Hirtenbrief des Cardinals Rauscher an die Geistlichkeit und alle Gläubigen der Erzdiözese in Wien, in welchem.es heißt: „Es ist Unglück, gro ßes Unglück über Oesterreich hereingebrochen, aber es ist nicht das erste Mal, daß dies durck Gottes Zulas sung geschieht. Im Laufe der Jahrhunderte hat Oester reich schon viel Schlimmeres erfahren, mehr als ein mal schien es am Rande des Unterganges zu stehen, riskirt man beim Besteigen desselben nicht so leicht durch Nebel der Ausficht beraubt zu werden, wie es bei dem Snehätten meist der Fall ist. Ich sah bei meinen öfter» Besuchen des Dovre nicht nur, daß dasselbe für den Meteorologen, wie Mineralogen und Botaniker gleich interessant ist, sondern ick beobachtete auch selbst, über den Wolken stehend, stundenlang, wie sich Wolken bil deten und auflösten. Ueber irgend einer Stelle ent standen weiße Nebel und zogen, die Erde berührend, fort. So wie sie im Zuge über schneegefüllte Schluck ten kamen, waren sie augenblicklich weg; sckwebten sie aber über schneefreie Berge hinab in die Thaler, so wuchsen sie zu Ungeheuern Wolkenmassen, welche die Thäler bedeckten und erfüllten. Ferner beobachtete ich auf dem Dovre einen Regenbogen; er stand über einer hervorragenden Bergkuppe und senkte beide Hörner zu beiden Seiten des Berges in die Tiefe hinab, so daß es sckien, als sei eine bunte Glorie über das Bergbild gewölbt: rin herrlicher Anblick! Ueberhaupt ist es interessant, von jener Höhe die merkwürdigen, brillanten Lichtreflere vor und nach Mit ternacht — wenn im Sommer dieser Ausdruck für jene Gegend erlaubt ist — zu beobachten. Schon in Chri stianis kann man bei wolkenlosem Himmel während der Zeit der langen Tage die ganze Nacht hindurch wie bei Tageshelle ohne Licht Zeitungen oder Bücher lesen. Je weiter man nach Norden hinauf kommt, desto Heller bleibt es in der Nacht, bi» endlich die Sonne nicht mehr untergeht und der sogenannte ewige Tag beginnt. Aus dem Dovre, wo die Sonne auch in den längsten Tagen noch untergeht, sieht man beim Auf- und Niedergange Farbentinten, wie man sie erst hoch oben unter dem 70. Breitengrade wiederfindet. Der Schlagschatten de» Snehätten und seiner kleinern Geschwister, sowie die Finsterniß in den weit hinablaufenden tiefen Schluchten doch bald erhob es sich neugekräftigt wieder und seine Unfälle waren wie der Schatten, welcher manchmal ver finsternd die Sonnenscheibe bedeckt, doch bald vorüber zieht und dem Tageslichte Raum giebt. . . . Ein Ver- räther an Gott, Thron und Vaterland ist, wer jetzt an etwas Anderes denkt, als an Oesterreichs Rettung mit Gottes Beistand und Segen!" Pesth, 9. Juli. (K. Bl.) Die Kaiserin ist hier angekommen und von der Bevölkerung mit Jubel empfangen worden. — Ein Manifest des Kaisers wendet sich an die Ungarn mit der Aufforderung, zur Vertheidigung ihre- Herdes und Vaterlandes freiwillig unter die Fahnen Oesterreichs herbei zu eilen. — Die österreichische Regierung hat in den Theilen von Kroa tien, die nicht zur Milstärgrenze gehören, eine neue Aushebung aller waffenfähigen Mannschaften von 18—40 Jahren angeorbnet. — Kossuth hat unterm 24. Juni „aus dem Haupt quartier des Königs von Italien" eine Proklamation an die Ungarn erlassen; doch glauben wir von der Wiedergabe des Inhalts derselben absehen zu können. Berlin, 11. Juli. Der heutige „Staats Anz." ent hält folgende (im größten Theile des gestrigen Blattes bereits telegraphisch erwähnte) Erklärung: „Um die in der Presse hervortretenden Jrrthümer in der Beurtheilung der gegenwärtigen poli tischen Lage aufzuklären und die dadurch in den Ge- müthern hcrvorgerufene Ungewißheit und Unruhe zu beseitigen, sind wir zu der folgenden Erklärung ermäch tigt: Die zwischen Preußen und Italien bestehenden vertragsmäßigen Verpflichtungen machen es unmög lich, ohne gegensiitige Zustimmung beider Staaten, einen Waffenstillstand oder Frieden mit Oesterreich ab zuschließen. Diese Verpflichtungen haben auch Italien verhindern müssen, auf den einseitigen, nur dorthin ge richteten Friedenswunsch Oesterreichs durch Annahme Venetiens als Geschenk einzugehen und den eigenen Antheil am Kriege zu beenden. Europa weiß, daß nicht niedrige Eroberungssucht die Triebfeder Preußens in dem großen Kampfe ist, zu welchem es durch Oester reich und seine Bundesgenoffen gezwungen wurde. Was Preußen erobern will, dient den höchsten nationalen Zielen, betrifft die edelsten nationalen Güter. Wir ver langen für uns nur Garantien für die territoriale Si cherheit unsrer Zukunft. Für Deutschland aber die Her stellung einer staatlichen Einheit, wenigstens unter der Mehrzahl deutscher Stämme und Staaten, um den un würdigen Zuständen innerhalb seiner Grenzen ein Ende zu machen, welche das Ansehen und die Machtstellung der Nation so lange herabgedrückt und erniedrigt haben. Bei Erfüllung dieser nationalen Mission steht die Mehr zahl der patriotischen deutschen Fürsten an Preußens Seite. Unser Volk aber opfert Gut und Blut dieser hohen Aufgabe, und unsre Söhne in der Armee, unter der Führung ihres königlichen Kriegsherrn, sind erfüllt von der Heiligkeit des großen Kampfes, wie unsre Vä ter von 1813. Ueberall, wo sie in Feindesland auf treten, legen sie ein leuchtendes Zeugniß davon ab, wie sie als Träger europäischer Gesittung von dem Bewußt sein durchdrungen sind, daß sie nicht den Völkern den Krieg machen, sondern nur den Regierungen, welche jene vergebens zu blindem Hasse gegen Preußen auf zustacheln versuckt haben. Ueberall, wo unsre Fahnen eine Zeit lang Wehrn, weicht dieser Haß cdlern Ge fühlen gegen uns. Unsre Armeen aber, begleitet von den Sympathien der Nation, getragen von dem Be wußtsein ihrer hohen Aufgabe, werden für die Lösung derselben zu siegen und zu sterben wissen." — Die „Prov. Corresp." bestätigt, daß die preußi sche Regierung die Vermittelung des Kaisers Na poleon nicht abgewiesen hat. Nachdem das mini sterielle Organ darauf hingewiesen, daß Preußen durch seine Siege jetzt „zwei Königreiche und ein Kursürilen- thum in Norddeutschland, sowie zwei Provinzen Oester reichs in seiner Gewalt hat", fährt dasselbe sort: „In dem Preußen überzeugt sein darf, daß auch der Kaiser Napoleon die Bedeutung und das Gewicht dieser That- und Spalten stechen gar wunderlich ab gegen das blen dende Weiß oder Roth des Schnee- und Eismantels auf dem Snehätten. Die Reflere des purpurnen Him mels, wie der schwarze Schatten der Berge mischen sick auf dem Spiegel der Seen in wunderbarer Weise und üben auf das Auge des Beschauers eine solcke Gewalt, daß es fast geblendet wird und den unbeschreiblichen Eindruck nicht lange erträgt, wenn es denselben auch nie vergißt. Die Fahrt von Fokstuen nach Hjörkin über das Dovre mackte ich in einem tüchtigen Sckneesturme. Merkwürdig fand ich es, auf dem Hofe Hjörkin, welcher gegen 4000 Fuß über dem Meere liegt, an dem einen Hause unter dem Dachfimse eine ganze Reihe Schwal bennester und sehr fleißig atzende Schwalben zu sehen. Von Hjörkin steigt man auf den Nordrand des Dovre (dem höchsten Punkte des ganzen Weges zwischen Christiania und Drontheim) und sieht auf dieser Tour außer Steinen Nickis als Zwcrgbirken, kriechende Wei den sowie Wachholder, und hört Nichts als den durch dringenden Pfiff der Schneevögel. Sobald man deu höchsten Punkt des NordrandcS erreicht, geht der Weg steil über den Abhang hinab bis in die Schlucht zu KongSvold. Diese Partie ist noch romantischer als die früher beschriebene über den Rusten bei Laurgaard. Die am und auf dem Dovre wohnenden Familien Toste, Hjörkin und Kongsvold sind für den Reisenden nicht nur bemerkenSwerth, weil man sehr gut bei ihnen logirt, sondern auch weil es Königsfamilien sind. Diese Familien leiten ihren Ursprung von König Ha rald Haarfager ab, haben alle Hausgeseye, wie die deutschen KönigSsamilien in Bezug auf ebenbürtige Hei» rathen, Erbrecht u s. w., und handhaben bis in die neueste Zeit diese Gesetze sehr streng. Wie eS scheint, wird aber dir Alle» nivellirende Zeit auch am Dovre nivrlliren; denn Tofte'ist unverheirathet, Hjörkin hat Inseratenannahme auawLrto: k». ttommissloaLr äs» Vrvsänsr 3ouru»I»! ek«n6»».: kl. kxui.ii», kvu»» konr: S»mdur^ LsrUn ». H.: t Vool.»»^ Lerlin: 0»oeiv»svk« Onekk., U»rix»r»»'« liurenu; Srsiusa- k. kcnnor^»; Lr»,I»a: k. 8,1x0s»', ^unonosnburean, L 8i»xlonsv,»x ; krsoLkurt ». Lnclck.; LSI»! ^o. Liv,»»« ksri»: Uavu, Loni-i», L 60., (8, kl»c« ä« I» Lonr»«); kr»z: K». kn»r.iv»', öoebb.; Visu: ^i,. Orese-i». Herausgeber: LLnigl. krpsäition <i«» vreeäuer ^ourn»!», vresäeo, dso. 7. sachen vollkommen anerkennt, hat unsre Regierung seine Vermittelung zur Herbeiführung von Friedensunler handlungen an und für sich nicht von der Hand gewiesen. Bevor jedoch ein Waffenstillstand abge schlossen werden kann, muß Preußen verlangen, daß befriedigende Grundlagen für den Abschluß eines wirk lichen Friedens in sichere Aussicht genommen seien, — weil sonst der Waffenstillstand die größten militärischen Nachtheile für Preußen im Gefolge haben könnte. Frank reich scheint auch diesen Gesichtspunkt durchaus zu wür digen und seine ernsten Bemühungen eben dahin zu richten, von vornherein geeignete Friedensgrundlagen darzubieten." — (Pr. C.) Die Einberufung des Landtags ist mit Rücksicht auf die neuesten politischen Verhält nisse, welche Se. Majestät den König und den Minister präsidenten Grafen Bismark an das Hauptquartier fes seln, um eine kurze Zeit hinausgeschoben worden. Der Wunsch Sr. Majestät des Königs ist es gewiß, den Landtag gerade unter den gegenwärtigen, für Preußen so hoch erfreulichen Verhältnissen in Person eröffnen zu können. Sollte dies aus militärischen oder politi schen Rücksichten unausführbar sein, so würde die Er öffnung, wenn irgend möglich, durch den Ministerprä sidenten geschehen. — Der „Staatsanz." meldet: „Die Regierungen von Weimar und Schaumburg-Lippe haben der königlichen Negierung die Anzeige gemacht, daß die Truppen beider Staaten, welche auf Grund des Bundesbrschlusses vom 6. v. M. einen Theil der Besatzung der neutralisirten Bundesfestung bildeten, zum Verlaffen derselben gewaltsam genöthigt und theilS nach Ulm, thcils nach Rastatt dirigirt worden seien. Die genannten Staaten haben gegen dieses völkerrechts widrige Verfahren einiger zum „frühern" Deutschen Bunde gehöriger Regierungen protestirt und das Berliner Ca- binet von diesem Schritte in Kenntniß gesetzt." (Vgl. unter Weimar.) — (N. Pr. Z.) Wie wir hören, ist der Oberstleut nant » Is suite des Generalstabes der Armee und Ad jutant bei dem Gouvernement von Berlin, v. Bessel, dem 2. Neservearmeecorps als Generalstabsoffizier zu- gethcilt worden. In Stelle desselben ist der Major » >» suite des 2. Bataillons (Gumbinnen) 2. ostpreußischen Landwehrregiments Nr. 3, v. Hülsen, Generalintendant der königl. Schauspiele, für die Dauer deS mobilen Verhältnisses dem Gouvernement von Berlin als Adju tant überwiesen, mit der Berechtigung zum Tragen der Uniform des Kaiser Alerander-Regiments. Stettin, 10. Juli. (L. Z.) Von gestern zu heutr erkrankten an der Cholera 84 Personen (vom Militär 10) und starben 59 (vom Militär 5). München. (A. Z.) Auf Befehl Sr. Maj. des Kö nigs sind bezüglich des Verhaltens der Beamten und Bediensteten im Falle einer -feindlichen Jnvasiorr oder Occupation nachstehende Anordnungen erlassen: „Die Beamten und Bediensteten haben im Fall einer Invasion oder Occupation eines bayerschen GebietS- theils durch feindliche Truppen unter allen Umständen auf ihren Dienstesstellcn zu verbleiben und, treu den beschwornen Pflichten, ihre Functionen in der bisheri gen Weise fortzuseyen, bis sie durch ausdrücklichen Befehl der feindlichen Gewalthaber daran verhindert werden. Alle Amtshandlungen können nur unter bayer- fcher Autorität ausgeübt werden und dürfen Nichts in sich fassen, was mit der Unlerthanentreue deS bezüg lichen Beamten und seinem, Sr. Maj. dem König von Bayern geleisteten Amlscid nicht vereinbar ist. Die Leistung eines Huldigungseides an die feindlichen Machthaber muß deshalb auch entschieden verweigert werden." München, 8. Juli. (N. C.) In Betreff der zwischen Oesterreich und Bayern vor-Beginn des Kriegs abge schlossenen, in den jüngsten Tagen in den Blättern er wähnten Convention kann ich Ihnen mittheilen, daß dieselbe von dem Generalleutnant Frhrn. v. d. Tann während dessen Aufenthalt in Wien und Olmütz abge- sckloffen, daß aber der desfallsige Entwurf dann hier keine Söhne und Kongsvold's Sohn hat jüngst uneben bürtig geheirathet. Im Uebrigen unterscheiden sich diese Familien wenig von den andern umwohnenden Baucrn- familien ; denn ihre Trackt ist die allgemeine des Landstrichs, ihre Häuser sind von Holz gebaut und mit Rasen gedeckt, wie alle andern Bauernhäuser, und ihre Beschäftigung ist die aller andern Bauern im Binnenlande Norwegen-; denn ich traf Tofte heumachend, Mutter und Tochter Hjörkin melkend und Kongsvold Vater ein halbgahreS Pferdeleder mit den primitivsten Werkzeugen gerbend, den jungen Kongsvold aber mit Stiefel- und Schuh machen beschäftigt. Weil, nämlich im norwegischen Bin nenlande noch keine Industrie besteht, so ist der nor wegische Bauer gezwungen, alle Geschäfte, zu welchen der deutsche Bauer ein Dutzend verschiedener Professio nisten bedarf, in seinen Händen zu vereinen. Der nor- männische Landmann ist daher Viehzüchter, Thierarzt, Ackerbancr, Förster, Zimmermann, Müller, Schmied Dachdecker, Stellmacher, Theersicder, Rußbrenncr, Gerber Kürschner, Riemer, Täschner, Schuster, Schneider rc. rc. und die Normänninnen ziehen das Schaf, scheren eS färben, krempeln und spinnen die Wolle und webe allerlei Stoffe Dasselbe thun sie mit dem Flachse, un so primitiv der plumpe Webstuhl immer sein mag, s! muß man dennoch die Fertigkeit, große Teppiche, Bet decken und Umschlagctücher in geschmacrbollen bunte Mustern auf diesen Webstühlen zu fertigen, so wie d Geschicklichkeit, mit vielfarbiger Wolle allerlei Zeis nungen auf Handschuhen, Strümpfen u. dergl. dur Stricken darzustellen, bewundern. Wenn die genannten drei Königsfamilien auch Wed in Tracht, nock Lebensweise, noch Beschäftigung sich v> ihren Nachbarn unterscheiden, so dürfte sie doch äußer Reichthum, theils auch körperliche Schönheit und ei gewisse Haltung, welche nur das Bewußtsein hohen U Im tritt?»«t n. 8t«mpsl- »useül»» Yius».
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