Dresdner Journal : 21.07.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186607215
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- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-07
- Tag1866-07-21
- Monat1866-07
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- Dresdner Journal : 21.07.1866
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Or»»r.r«. chrrauegrdrr: LSalgl. kupeälrioa ä«, vreeäoer ^oarael», vreeäeo, «»rieaitr»«» Ho. 7. Vjiger siel und um IH >olh.- mp.- rfter- «'U ?am- . 77 >ank- s°ls kic. v«; >U; Lisrn Hü G.; Edamer ; VreS- Köln- A- gal. owigsh. irdbabn Vit. X. :blr. lbl.: Ickc: chlr. c. » lepap. >t G-, c. 3sib UH; ; dgl. schief. Land- K bz.; « O>.; eihe v. I8ü» nl. v. I8vo .Eisb. vi» atz. rab er- 7«^ G. ;Augs. Frauk- G.; Wien »uisd'or roc. .dü; err. obi- »80; pt., enbahn rcipzig- >U G.; nngische .' «llq. so O>.; »pirre: sichuld- iv G.; ational 1860er 3l G.; kn. -7 s.'poin. 88 H. ; 73 G. . Bank 8<) G.; i Eom U G.; in k inniger Lredit- .; wei. ?ü (8. sie den iusfuß inSsup Vlen asnigi. vt) G.; do. o. v. 1882 Pilger nkact. r H-; So elsrn- 4 de,, impf- igner- sdner 3 c-P.; be,.; rtort 7 G; G-; »72 se. >e» ,-k" U. »g- er- >co !p' te- Nichtamtlicher Theil. Ueberstcht. Telkyrnphischr Nachrtchte«. Ligt-geschichte. Dresden: Veränderung in der Br- köstigung der Einquartierung. Beiträge zur Pflege verwundeter Krieger. — Leipzig: Beginn de» Ab marsches der preuhischen Reservrdivision. — Zittau: Berauschte«. — Wien: Die diplomatischen Verhand lungen. — Berlin: Die Königin nach Charlotten burg Vom Kurfürsten von Hessen eine Acnderung seine» Wohnorte» abgelehnt. Die Cholera. — Glo gau: Die gefangenen Trautenauer Bürger. — Neiße: Militärische Ernennung. — Koburg: VerkehrSan- gelegenheiten. Die neue Turnhalle. — Bern: An trag im Nationalrath auf Ausdehnung der Volks bewaffnung. — London: Regierungspostulat zur Herstellung von HinterladungSgewehren. Parlaments verhandlungen. — St. Petersburg: Angeb liche russische Truppenbewegungen dementirt. — Bukarest: Zur AnerkennungSfrage des Fürsten Karl feiten der Pforte. — Schanghai: Militärische Vor theile der Kaiserlichen. — New-Aork: Tagesbericht. Au- Merico. — Valparaiso: CongreherSffnung. AuS Ecuador. Schleswig-Holstein. (Die irdischen Ueberreste des Ge nerals v. Kalik. Landrath v. Zastrow. Die schleswig- schen Oberbeamten nach Schleswig beordert.) KriegSnochrichte«. (Vermischtes.) Dresdner Nachrichten. Prodinzialanchrichtrn. (Leipzig. Löbau. Meißen. Herrnhut.) Eingesondtr». Feuilleton. Inserate. rage»kale«der. viirsennach- richten. Telegraphische Nachrichten. Franksart a.M., Donnerstag, 19. Juli, Adrud». (W. T. B.) Heute find die hiesigen 11 drwassnetru Vereine sowie da» Linienwilitar entwaffnet, die Ver eine geschloffen und die Mannschaften entlassen wor den. Die Senatoren Vrrnu» und Speltz, welche Ke« reit» nach Kol« »dgereist waren, sollen telegraphisch zurüSgerufrn und auf freie« Fuße belasten sein. Gestern entrichtete die Stadt z» den Unterhaltungs kosten der Mainarmre die Summe von 6 Millionen Gulden. Die Functionen de» Senat», de» Bürger* rollegium» und de» gesetzgebenden Körper» find einst weilen fistirr. Die Senatoren Fellner und Müller wurde« al» Regierungdaurschuß eingesetzt. — Die Eisenbahnverbindung mit Darmstadt wird heute her- arstrllt. — Da» vunderarmeerorp« steht mehrere Mei len südwärt» von dieser Stadt. - Heute Nachmittag ist die oldenburg-hanseatische Brigade in der Starke von 7 Bataillonen, 6 Schwadronen und 2 Batterien hier ringerückt. Wie versichert wird, soll der Hochstcommandirende der Mainarmee, General Vogel ». Falckenstrin, ein Tommand« in Böhmen erhalten und durch General v. Manteuffel ersetzt werden. - Ein Frankfurter Telegramm der „Köln. Ztg." meldet: Die Bayern haben die vom General Bogel v. Falckenstrin grstellten Bedingungen de» von ihnen nachgesuchtea Waffenstillstand» adgelrhnt. Die bei Aschaffenburg geschlagenen Bunde»truppen haben sich Feuilleton. Reise - Erinnernngea. Boa vr. Mtz»,lt. M. Auf dem Landwege von Christiania nach Drontheim (norw. Throndhjem, früher: Nidaro») steht man außer vielen Wasserfällen, Klüften, kupferhaltigen Bergen, wunderliche» Bergbildungen, schönen Acker- und Wiesen- flächen, romantischen Waldpartien u. dgl. — namentlich in GudbrandSdalen — an verschiedenen Stellen am Flusse ungeheure hau-hohe Vierflacht von reinem Feldspath, welche wie riesige Krystalle erscheinen und gewiß den hohen Bergen an den Seiten der Schlucht entfielen. An andern Stellen steht man ungeheure halbkreisför mige Amphitheater so scharf und gleichmäßig in der Stufenrrihe abgetheilt, al» sei da» Ganze da» Werk «ine- geschickten Baumeister-. Wieder an andern Stellen befinden sich große au-gedehnte Festung-werke in so richtigen Winkeln und Böschungen, al» seien sie Werke großer Ingenieur-. All' diese Gebilde hat da» Wasser von zerriebenem Gestein — welche» aber nach Tau senden von Jahren noch keine Vegetation zeigt und annimmt — an paffenden Stellen auf dieselbe Weise zusammengeschlagen, wie die Schlamm- und Eandbil- dungen in den Flüssen im Kleinen sich täglich erzeugen. Doch giebt e» im obgedachten Thale aus etwa» geebne ten Stellen regelmäßige Erdkegel, welche wirklich von Menschen zusammengefahrea wurden und Gräber der ehemaligen Könige von Vudbrand»dalen sein sollen. Au andern Stellen erblickt man an den dunkeln Berg wände« in einer Höhe, in welcher der Schnee im Som mer nicht liegen bleibt, große weiße Flecke, welche Schnee- Hausen nicht unähnlich sehen. Durch da» Tele»kop erkenut ««an aber, daß e» riesige Qnarzblicke find, welche im »eiter »urückgezogen und suche« sich mit den Bayern zu vereinigen. «l»daun dürfte e» zu eiuer eutschei- dendr« Schlacht kommen. Pari», Doa«rr»tag, 19. I«li, «be-d». (W.T B.) Die „Patrie" meldet: Dir französischen Vorschläge wrae« eine» Waffenstillstand» »erden hrntr durch den Prinzen Reuß de« Könige von Prevßen zngehrn; de« Könige von Italien find dieselben gestern durch den Prinzen Napoleon übergeben »orden. Die Antwort Oesterreich» wird erst bekannt werden können, »en« Preußen und Italien ihre Antworten formulirt haben «erden. E» werden folglich wenigsten» «och drei Taae hingrhea, ehe die Ungewißheit der Situation geklärt wird. Tageszeschichte. Dre»den, 20. Juli. Die hiesige Einquartie» rung-behörde macht heute bekannt, daß auf Anord nung der königl. Preuß. Stadtcommandantur die hier «inquartierten Militärmannschaften ihre Nahrungsmittel von heute an nicht mehr aus den Proviantmagazinen zu empfangen haben, sondern von ihren Ouartiergebern bis auf Weiteres in der früher angeordneten Weise zu beköstigen sind. — Wir machen auf die im Jnseratentheile unser» Blattes enthaltene Quittung des Schulmeisters de» Vereins zur Pflege verwundeter Krieger, deS Herrn Michael Kaskel hier, aufmerksam, aus welcher erhellt, daß bis zum 16. d. bei demselben der Betrag. von 12,200 Thlr. einging. Wie verlautet, sind dieser ansehnlichen Summe in den allerletzten Tagen wieder nicht unwesentliche Beträge hinzugetreten. Diese Re sultate legen ein neues Zeugniß ab für den sich bei jedem Anlaß bewährenden Wohlthätigkeitsstnn unsrer Landsleute. Der sehr bedeutende Umfang der Gaben an Charpie, Verbandmiltrln, Wäsche rc. ist den Be suchern des HauptdepotS des Vereins bekannt. — Heute sind uns auch die seit zwei Wochen rück ständigen österreichischen Blätter (darunter die amtliche „Wiener Zeitung" bis zum 17. Juli) nach träglich zugezangen. Leipzig, 19. Juli. (Tgbl.) Morgen früh beginnt der Abmarsch der (unter dem Obercommando Sr. k. H. deS Großherzog- von Mecklenburg-Schwerin) hier und in der Umgegend zusammengezogrnen ersten preußischen Reservediviston in der Richtung nach Zwickau, vvA wo au- sie dann wahrscheinlich nach Hof und Eger siw weiter bewegen wird. Zum Transport der Lebensmit tel rc. für die ausrückenden Truppen war preußischer- seitS ursprünglich die Gestellung von 400 zweispännigen Wagen vom hiesigen Rathe verlangt worden; auf den dagegen erhobenen Einspruch, daß so bedeutende Liefe rungen hier nicht zu beschaffen seien, soll die ursprüng liche Forderung bedeutend ermäßigt worden seist. -y- Zittau, 18. Juli. Heute hat der bisherige königl. preußische Stad-tcommandant Hauptmann v. Strantz Zittau verlaffen, und seine Stelle der Haupt mann v. Lenz eingenommen. Die Militärbäckerei auf hiesiger Schießwirse ist von hier nach Böhmen, zum Theil wenigstens nach Neukollin, verlegt worden. Un ter dem 16. d. M. hat die königl. preußische Eisenbahn- bauinspection einen Fahrplan zur Personenbeförderung in der Richtung Görlitz-Reichenberg und umge kehrt veröffentlicht, dem wir entnehmen, daß täglich ein Zug Morgens um 6 Uhr 45 Minuten in Görlitz ab fährt und Vormiltags um 8 Uhr 40 Minuten in Zittau, und um 9 Uhr 45 Minuten in Reichenberg anlangt, dahingegen Reichenberg Nachmittags 5 Uhr 40 Minuten wieder verläßt, um 6 Uhr 40 Minuten in Zittau und um 9 Uhr 4 Minuten Abends in Görlitz eintrifft. Selbst verständlich kann im Hinblick auf den Transport der Armee- und Lazarelhbedürfniffe für Innehaltung der Fahrzeiten keinerlei Garantie feiten der Jnsprction ge leistet werden. Die Zahl der Eisenbahnzüge, welche Verwundete weiter befördern und zum Theil hierher führen, hat sich in den letzten Tagen wesentlich vermin ¬ dunkeln Schiefer liegen und mit ihren glatten Außen seiten die Täuschung bewirken. Auch die Flüsse Nor wegen- sind bemerkrnswerth, weil sie sämmtlich grün aussrhen. Bei dem ewigen Schäumen der rasend schnell dahinrauschenden Gewässer macht sich die grünliche Was serfarbe äußerst frisch und malerisch. Auch die Fjorde erscheinen in einem lebhaftern Grün, als da» hohe Meer um Norwegen. Ob diese grüne Farbe durch das grün lich-blaue Gestein, auf welchem fast alle Flüsse laufen, oder durch daS Kupferoryd, welches sich an den vielen kupferhaltigen Bergen bildet, erzeugt wird, steht noch nicht fest; aber Thatsache ist, daß die norwegischen Flüsse grünliches Wasser führen, daß die Fjords ebenfalls leb haft grün leuchten; wogegen oben an den Küsten Lapp land» das Eismeer schwärzlich und der Schaum rauch farben auSsieht. Die letztere Färbung macht dort das Meer so unheimlich auSsehend, daß man unwillkürlich zu der Ucberzeugung kommt: nur gigantische Geschöpfe können in diesem Elemente leben und gedeihen. In den Thälern im Binnenland« findet man noch daS norwegische Urpferd und den Urpflug. Letzterer ist so primitiv, wie er war, als die Normannen von den Gebirgen ThibetS herabstiegen, und wird in drn nor wegischen Schluchten und Thälern auf fast lächerliche Weise angewendet. Da e» in Norwegen Nichts al» Bergabhänge giebt, so kann der dortige Bauer auch nur an Bergabhängen pflügen. Anstatt nun die Furchen quer zu ziehen, wie e» in allen andern GebirgSländern geschieht, zieht sie der Normann am Berge herab, und weil er seinen Liebling — sein Pferd — nicht an- strengen will, so wendet er nicht, sondern trägt bei jeder Furche, welche er herabgezogen, den Pflug wie der den Berg hinaus und zieht die nächste Furche an der letzten hinab und die» so fort, bi» da» in der Regel sehr kleiue Ackerstück umgewühlt ist. — Biel lieben»- dert. In dem zum Militarlazareth eingerichteten, an der Bautzner Promenade gelegenen neuen Bürger schulgebäude nehmen die Verwundeten die vollste Thä- tigkeit unsrer Civilärzte, die in ihrem schweren Berufe von Aerztrn aus den benachbarten Ortschaften bereit- willigst unterstützt werden, in Anspruch; daneben sind zur Pflege der Hilfsbedürftigen 8 barmherzige Schwe stern aus Münster thätig. Neben zahlreichen Samm lungen an Geldbeiträgen und Verbandmaterial, sowie Wäschstücken, hat sich ein Verein hiesiger Frauen gebil det, die durch. Zubereitung von Speisen für die im La- zareth befindlichen Soldaten denselben täglich Erquickung bereiten. Da- neue Bürgerschulgebäude selbst zeichnet sich durch geräumige, Helle und gesunde Räume au» und qualificirt sich außerordentlich zu dem verwendeten Zwecke, zumal auch die Umgebung, die freundlichen Promenaden, die Genesung der soweit Hergestellten, die sich in sol chen ergehen, nur zu befördern geeignet erscheinen. Wien, 15. Juli. (A. Z.) Die Meldung der „Bayer. Ztg.", daß nächsten» in Wien WaffenstillstandSvrrhand- lungen unter Betheiligung Bayerns stattfindrn werden, wird officirll verfrüht genannt; richtig ist nur, daß die betreffenden Vorverhandlungen nicht abgebrochen sind. Von einer bevorstehenden Ankunft des Freiherrn v. d. Pfordten ist hier nichts bekannt. (Auch die „Bayer. Ztg." selbst hat bekanntlich ihre deSfallfige Meldung wider rufen.) Wie«, 16. Juli. (Deb.) Gutem Vernehmen nach ist Herr Benedetti, der Botschafter Frankreich- am preu ßischen Hofe, welcher seit mehrern Tagen im speciellen Auftrage seines Souveräns mit dem Grafen v. Bismarck verhandelte, heute aus dem preußischen Hauptquartier hier eingetroffen. Wenige Stunden vorher war abermals ein französischer Cabinetscourier in dem französischen Botschaftshotel angekommen. Die diplomatische Ver handlung, welche Frankreich zwischen den am Kriege betheiligten Mächten führt, wird in diesem Augenblicke äußerst eifrig betrieben. 8«rli«, 19. Juli. (St.-A.) Ihre Majestät die Kö nigin begab sich zur Feier des Erinnerungstages in daS Mausoleum von Charlottenburg. — Se. Majestät der König hat den dringenden Wunsch ausgesprochen, daß Se. königliche Hoheit der Kurfürst von Hessen wegen des zur Zeit nicht günstigen Gesundheitszustände» von Stettin sich entschließen möge, seinen Aufenthalt auf dem königlichen Schlöffe zu Königsberg in Preußen zu nehmen. Se. königliche Hoheit der Kurfürst hat indessen eine Aenderung seine» Wohnorte» nicht für noth- wendig «rächtet und die vorgeschlagene Uebersiedelung nach Königsberg in Preußen abgelehnt. Infolge dessen hat Se. Majestät der König auf die Ausführung Aller- höchstseineS im Interesse Sr. königlichen Hoheit aus gesprochenen Wunsches verzichten zu können geglaubt. — (N.-Z.) Die Matinse des Vereins „Lyra" zum Besten verwundeter Krieger im Friedrich-Wilhelmstädti- schen Saisontheatcr findet nicht am 22., sondern am Sonntag den 29. Juli statt. — An der Cholera wa ren bi» zum 17. Juli erkrankt 2295 Personen; vom 17. Mittags bis 18 Mittags sind 174, vom 18. bis 19. Mittags 217 neue Erkrankungen hinzugekommen, von denen bezüglich 52 und 67 noch innerhalb dersel ben Zeit mit dem Tode endeten. Von drn Erkrankten sind 246 genesen, 1ZZ7 gestorben und 1103 in Be handlung geblieben. Am nächsten Sonntag oder Mon tag wird wahrscheinlich ein viertes Choleralazareth im Grundstück Tempelhofer Ufer Nr. 1 eröffnet werden können. Glogan, 17. Juli. (Schl. Z.) Seit einigen Tagen lassen sich verschiedene Zeitungen bald aus Posen, bald aus Breslau melden, daß die gefangenen Trau tenauer Bürger zum Theil ihrer Haft entlassen wor den wären u. dgl m. Wir können als ganz zuver lässig mittheilen, daS sämmtliche 19 Trautenauer sich noch heute im hiesigen Criminalgefängniß befinden. Auf das Schicksal derselben ist man freilich sehr gespannt. Das Gerücht, daß sie dem Civilgerichte zur Bestrafung überwiesen worden seien, ist unrichtig; aber auch dar- würdiger, als der primitive Urpflug, ist da» normän- nische Urpferd. Die Farbe desselben ist die der Turtel tauben, an drn Vorderbeinen mit schwarzen Querstrichen. Don der Nasen- bis zur Schwanzspitze läuft über Kopf und Rücken ein schwarzer Strich. Die schwarze Mähne an Hals und Kopf ist, namentlich bei den Hengsten, ungewöhnlich stark, und würde das Thier gar nicht gehen können, wenn man sie nicht ausbände. Die dichten schwarzen kargen Schwanzhaare schleppt das Thier eben falls hinter sich her und müssen dieselben fortwährend aufgebunden werden. Der Wuchs dieser Pferde ist mit telgroß, gedrungen und kräftig. Die Beine erscheinen etwas stark und steif. Letzteres sind sie aber durchaus nicht, trotzdem die Pferde ihr ganzes Leben hindurch nur auf Steinen gehen und auf Felsen herumklettern. Der Hal« dieser Thiere ähnelt dem deS polnischen Rare- Pferde»; der Kopf ist sehr hübsch gebaut; und da» kluge, feurige und doch dabei gutmüthige Auge ist unvergleich lich, wenn e» durch die dichte schwarze Mähne hindurch leuchtet. Drontheim ist die älteste nnd merkwürdigste Stadt Norwegens. Von hier au» — also vom hohen Norden — wurde Norwegen bevölkert ; wurde Norwegen christ lich; wurde Norwegen cultivirt. Stützpunkte dieser Cul- tur wurden in d«r alten Zeit Satvanger an der West küste und Sarpsborg im Süden. Wie alle nordischen Städte eine höchst malerische Lage haben, so liegt auch Drontheim äußerst freundlich an einer langen, halb mondförmigen Hügrlreihe um «inen Theil de» meilrn« weiten, reizenden Drontheimfjord»; e» hat ein überau» fruchtbare», malerische» Hinterland und erscheint von der Rhede au» gesehen, wie ei« schöne» eingerahmte» Bild. An beiden Hörnern de» terrasfirten Halbmonde» befin den sich Festungswerke und außerhalb derselben Berge mit viele« und reizenden Aussichten; besonder» laufen über, daß von Seiten de» Militärgerichtes eine Unter suchung gegen dieselben geführt wird, verlautet nicht da» Geringste. Neisse, 17. Juli. (Schl. Z.) Der hiesige erste Com- mandanl, Generalleutnant von Lehwaldt, hat mittelst Parolrbtfehls der Garnison bekannt gemacht, daß er durch Befehl Sr. Majestät de» König» von seinem Posten abberufen und zum Commandeur deS DerennungscorpS der Festungen Josephstadt und Kiniggrätz in Böhmen ernannt worden ist. f-f- Kodurg, 19. Juli. Seit gestern ist der Be trieb auch auf der Strecke Eisenach-Koburg der Werrabahn für Personen und Güter nach dem Fahr plan wieder eröffnet, so daß zur Zeit nur noch die kurze Strecke von hier nach Lichtenfels nicht befahren wird. — Die Telegraphenleitung von hier nach Bayern, welche kürzlich von preußischem Militär hier zerstört worden ist, ist bis heute noch nicht wieder her- Hestellt. — Der Bau der neuen Turnhalle geht trotz der kriegerischen Ereignisse rasch vorwärts, und wird daS stattliche Gebäude in diesem Jahre noch zum größern Theile seiner Vollendlung entgegen gehen. Bern, 16. Juli. (K. A.) In der heutigen Sitzung des Nationalrathes hat v. Planta von Samaden den Antrag auf Ausdehnung der Volksbewaff nung auf alle waffenfähigen Schweizer gestellt, wel cher Antrag nicht nur feiten der Mitglieder der Ver sammlung, sondern auch feiten des Bundesrathes, in dessen Namen der Chef deS eidgenössischen MclitLrdepar- tements, Fornerod, und Bundcsralh vr. Dubs sprachen, die wärmste Unterstützung fand. Wie sich aus dem Vo tum des Ersterm ergab, haben übrigen» die schweizeri* schen Schützengesellschaften dem Bundesrathe schon vor einiger Zeit den Wunsch zu erkennen gegeben, daß sämmtliche der Armee nicht eingereihte Schweizer einer militärischen Organisation unterworfen werden möchten, auf welche Kundgebung hin die eidgenössische Executive diese Angelegenheit bereitsuhrer Prüfung unterzogen hat. London, 17. Juli. iE. C.) Dem Parlament ist ein nachträglicher Voranschlag für da» Finanz jahr vorgelegt worden, ein Voranschlag, an drn, als Mr. Gladstone sein Budget einbrachte und sein „Sur- pluS" berechnete, noch Niemand im Lande dachte. E» ist nämlich eine nothwendig gewordene neue Veraus gabung von 245,000 Pfd. St. zur Verwandlung von Enfieldgewehren in Hinterladebüchsen. — Im Unter- Hause zeigte gestern Mr. Laing auf den nächsten Frei tag eine Interpellation an, um zu erfahren, ob der StaatSsecretär de- Auswärtigen dem Hause die Ver sicherung geben könne, daß die Regierung sich in de« Krieg aus dem Kontinent nicht einmischen werde, ohne dem Parlament zum Ausdruck seiner Meinung über die Politik einer solchen Intervention vorher Gelegenheit zu geben. Auf denselben Freitag Abend zeigt Mr. Horsman eine Besprechung der kontinentalen Ereignisse und einige Fragen bezüglich des jüngsten Schrifteu- wcchselS zwischen der englischen und französischen Regie rung an. Der Attorneygeneral zeigt an, baß die Re gierung die beabsichtigte Einbringung einer Bill zur Verbesserung der Bankerotgesetze wegen der vorgerückte« Sesflonsperiode auf nächstes Jahr verschiebe. Lord NaaS zeigt an, daß die Regierung keine Absicht habe, die vom vorigen Ministerium eingcbrachte Bill über die Pachtverhältnisse in Irland zu übernehmen. Capitän Vivian regt eine Conversation über die Hinterlade gewehre an, in deren Verlaufe Mr. I. B. Smith er zählt, er habe im Jahre 1851 von einem in Preußen lebenden Freunde einen Brief mit einer Beschreibung de» NadelgrwehrS erhalten und das Schreiben dem da maligen KriegSsecretär, Mr. For Maule (jetzigen Earl of Dalhousie) gezeigt, der es zurückgab mit den Wor ten: „O, das kennen wir!" General Peel erwiderte auf mehrere Anfragen, daß im Laufe deS Finanzjahre» 200,000 Enfieldbüchsen in Hinterlader verwandelt sein würden. St. Peter-burg, 18. Juli. (H. C.) Die Nachricht der „Gazeta Narodowa", wonach die Einberufung der > - im Osten und Westen hohe Berge bis an- Meer, welche dem prächtigen Bilde zur schönen Staffage dienen.— Der Stadt gegenüber ziemlich weit außen auf der Rhede liegt ein kleiner befestigter Fels — Munkholm —, wo zur Zeit der Dänenhrrrschaft der einst übermächtige Grissenfeldt in einsamer Gefangenschaft saß und in dem plumpen Thurme so lange herumwandern mußte, bis er mit seinen Schuhen tiefe Spuren in die Steinfliesen deS Fußbodens geschliffen hatte. Verlassen von aller Welt, unter ftet«r Todesfurcht und Nichts sehend in seinem Lüstern Ge mach, hörte er in den langen Winternächlen auch Nicht», als das unaufhörliche Anschlägen der Wogen an die Klippen und sehr häufig daS Rauschen der Brandung, welch« außen an den Felsen und zwar hoch über sein innere» Gefängnißgewölbe hinauf lief. Sonst hatte er Ruhe und sehr viel Zeit, über den Wechsel de» Glück» nachzudenken: — eine fürchterliche Ruhe und eine schreck lich lange Zeit für einen Mann au» der großen Welt! Eine Tour auf dem großen Drontheimfjord nach verschiedene« am Fjorde liegenden schönen Ortschaften, be sonder» nach dem gegenüber liegenden milden Frosten — wo der nördlichste Wallnußbaum auf der Erde steht —, ist sehr lohnend. (Schluß folgt.) Am 15. d. land in der evangelischen Kirche zu Em» die Trauung der bekannten früher» Berliner Hvf- schauspielerin, Frau Auguste Forme», geb. Aren», mit dem zum Chef de- Generalstabes des Großfürsten thum» Finnland ernannten russischen Obersten und kai serlichen Flügeladjutanten, Wilhelm v. Weymar«, statt. 's Boa den Koloffalstatuen, welche dir FastungS- thore Antwerpen» zu schmücken bestimmt sind, haben die mit der Ausführung betraut«« Künstlrr Bours und Cattirr die zwei ersten im Modell vollendet. ES sind die Figuren de» Boduognatu», Heerführers der Eb«» roneu und deS belgischen Helden Ambiorir.
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