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Dresdner Journal : 28.09.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186609280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660928
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-09
- Tag1866-09-28
- Monat1866-09
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 28.09.1866
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.V 22.,. Freitng, dni 28. September. 18«« Ldmmr»ma«pr«tstr i» »—»—» . ^»krlirk- « tklr. — Kxp. jIMpIick- 1 „ 15 „ I Mon-tUev: — „ lü „ . KillK-w« k1"ww«ro: 1 „ >asrratr«»rrtsr: 121 r ä«n Kanin «in«r avipaltro«» L«il«r 1 N^e. Hut" „Lin^eiaoot" ät« L«U«: 3 H»e Lrschrttm«: t , mit Xnivakm« ä«r Kollo- vnä KalnetaE», »b«oä, Nir ä«n kolL«oä«o l'ax. l» ü»1»»ä« > tritt?o«t o. 8t«w>p«l- »»»«klaa KillLll. DresdnerMMl. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. >»srr»tnui»»»h«r -»»«tri»: LolxiiU: 1'» 8»a»oir»rr»», Oolluoi»^»»!» äs« Orssäaor ^onrnal»; «d«»6»».: kl Lnor.»», Kva» ko»»; K»MdarU-L«rN»- Vi,»-rr»»«1Urt ».«.: llLt,i«ir»» ü Vooi.»»; Isrlto: 6»oriv»'»«k« Luevd., ttnr-o-r»»'» Lur«»N! L. koanorr»; «r»il»n: I,. Krans«»'» ^ollo»e«lldur«»», ä«««« L 8a»«lonav»i«; rrankNlrt«.N.':cka»a«»'»>:ü» vaekk.; »ölo: kii»»«»;r»rt»: Nara», l-a»»lr», Lvl.l.i»» L 6o., (8, t>I«o, ä» I» Lollr»); kr»U: k«, Lo»i.ioo'» Vnetld.; Vt»»: Ll.. Orr»l.r». Hera»»grver: Lünl^I. 8-p»«Utioo ei«» vr«»6ll»r äonnutt«, Or«»ä«o, I1»ri»ll»tr»«» 8». 7. I Abonnements-Einladung. Auf da- mit dem L October beginnende neue vierteljährige Abonnement de- „Dresd ner Journals" werden Bestellungen für aus- märt- bei allen Postanstalten, für Dresden hei der unterzeichneten Expedition angenom men. Der Preis beträgt in ganz Sachsen vierteljährlich I Thlr. IS Rar.; i« Aus- lande tritt Postzuschlag und Stempelgebühr hinzu. König!. Expedition des Dresdner Journals. (Marienstraße Nr. 7.) - 7'-.r. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichte. Dresden: Der König nach Prag. Mi- -ister v. Friesen zu Sr. Majestät gereist. Berich- >a eines Zeitungsartikels. — Berlin: Vertagung aq». Kammerverhandlungen. Officiöse Aus- ' ' TagcSsraqen. Zettungsverbot aus- ^^«^bruch. — Vom ' Ausgleich mtr »rh-dtpu- tation der »nnungen. Baron v. Wr». in Biarritz. Berichtigung. Lanotag»c.ttw»,»ng erwertet. — Prag: Neuer Oberstl-ndmarschall. Bau >«r Nord bahn. — Venedig: Diner der militäristzen Com- missare. Rücktritt des Statthalter-. Maßregln gegen Ercesse. — München: Die Königin Mutur. Be schickung der Pariser Ausstellung. MilitärisheS. — Stuttgart: Landtagseröffnung. — Mainz: Ver mischtes. — Pari-: Herr v. Moustier ervartet. Befinden des Kaiser-. General Türr. — Henf: Berathungcn deS Großen RatHS. — Florenz:Gari baldi. Freiwilligenauflösung. — Neapel: Nach ichten au-Sicilien.— Rom: Dementi. Militärische-Ban ket. — Manchester: Wahlreformmeeting. — Athen: Nachrichten aus Kandia. Dre»d«er Nachrichten. Pratzinzialuachrichtea. (Leipzig. Chemnitz. Zvickau. Reichenbach.) Gericht-verhandlangea. (Dresden.) Eingrsandte». Statistik und volkswirthschaft. Fruillet»«. - Inserate. T-ge-k-lender. Börsen««-» richten. Telegraphische Nachrichten verlin, Donnerstag, 27. September, Nichmitt. (W.T. B.) Das Abgeordnetenhaus hat in seiner heu tige», letzten Sitzung (vgl. unter „TageSgesckichtt") zu Mifilirdern der StaatSschuldeneommisfion gewählt dir Abg. Grabow, Hennig und Michaelis Dieselben wur den verpflichtet und sodann vom Hause die von der vutgetrommisston beantragten Dechargen sür das StaatS- schil denwesen ohne DiSrusfion rrtheilt, woraus sich dak HauS nach einem vom Präsidenten ausgrbrachten dreimaligen Hoch auf Se. Majestät den König bi» zum 12. Rodrmber vertagte. Stuttgart, Mittwoch, 26. September, Nachm. (W. T. B.) Zn der heutigen Sitzung des Abgeord netenhauses hielt der erwählte Präsident Weber seine Antrittsrede. Derselbe warnte davor, sich bei der Neu gestaltung der deutschen Verhältnisse einer Gefühls- Politik hiuzuzeben, und ermahnte die Kammer, der Gewalt der Thatsacheu Rechnung zu tragen. Die Ab geordneten G qg-n, Schott, Mittnacht und Wiest legten '' Erwahrung gegen die etwaige An- uo»»- der Präsident die Ansicht der Kammer rbe. Dir Regierung legte den Frie- FeuiUeton. . Leopold August Warukönig. Am 19. Aug. starb Stuttgart, wie bereits gemeldet, Prof. vr. Warn- ünig. Die Augsburger „Allg. Z." widmet in einer ihrer letzten Nummern seiner gelehrten Thätigkeit wie seinem Charakter einen warm anerkennende» Nachruf, dem wir Folgendes über die nähern Lebensverhältnisse Warnkönigs ^entnehmen: Leopold August Warnkönig war am 1. August 1794 zu Brüssel geboren, der da maligen Residenz de- Fürstbischofs von Speier, in besten Diensten sein Vater als VerwaltungSbeamter stand. In einer Pestalozzi'schen Lehranstalt im Schlosse Kißlau, wo'in sein V-ter versetzt worden war, zuerst gebildet, mayte er seine Gymnasialstudien mit Auszeichnung am Gymnasium seiner Vaterstadt, und seinen philosophischen Lexcursus auf dem Lyceum zu Rastatt 1811 — 1812. Hi rauf bezog er die Universität Heidelberg, wo er un ter Thibaut, Heise, Zachariä und Martin seine juristi schen Studien begann, und 1814 die PreiSmedaille durch eine Abhandlung über das römische Recht erwarb. Ent schlossen, sich dem Lehrfache zu widmen, begab er sich im ApLil 1815 nach Göttingen, wo er nach yollendeten Studien im Jahre 1816 promovirte, und al-bald al» Privatdocent auftrat. Er lehrte mit solcher Auszeich nung über römische- Recht, daß er schon im August 18,, al- 23jähriger junger Mann zum ordentlichen P Vssor desselben und der Rechtsphilosophie an der »o» der niederländischen Regierung neu errichteten Uni- ve "tät Lüttich ernannt wurde. Bei seiner Unbekannt- sch»zt mit der Landessprache trug er anfänglich in la- teirsch-^r Sprache vor und schrieb lateinische Lehrbücher über Institutionen, Pandekten und Naturrecht. Hier vehstzirte ei: auch mit wehrern französischen und belgi sche« Recht-gelehrte» Hf« Zeitschrift „Th-mi-" zehn Jahre denSdrrtrag mit Preußen vor und verlangte die Be willigung der Kriegsentschädigung. Die Kammer bat daun im weitern Verlaufe der Sitzung deu Erlaß einer Adresse aus die Thronrede (vgl. unter „TageS- geschichte") beschlossen. Unter den eingelaufenen Peti tionen ist eine aus Untersuchung der Kriegführung deS BundeSarmeerorpS gerichtet und eine andere will, daß dir Entschädigung für die preußische Einquartie rung von dem ganzen Lande geleistet werde. Pari», Donnerstag, 27. September. (W. T. B.) Der „Moniteur" meldet, daß der Kaiser gestern eine Revue über da» vor Biarritz vereinigte und vom Coatre- admiral Baron de la Rouridre le Roury befehligte Panzrrgeschwader de» OreanS abgehaltrn hat. Belgrad, Mittwoch, 26. September. (W. T. B.) Die ferbische Regierung hat eine Vorstellung an die Pforte adgesandt, um welcher um die Räumung von Kleinzwornik (an der Draka) und de» Elisabetyfort» bei Orsowa nachgrsucht wird. Der Fürst geht nach Poschorewatz, wo 6000 Mann Miliztruppen ein zehn tägiges Lager beziehen. Alexandrien, Mittwoch, 26. September. (W. T. B.) Das Gerücht von einer Niederlage der ägyptischen Truppen auf Kandia ist vollständig irrig. DieArgtzp- ter, einer Eröffnung der Feindseligkeiten nicht gewär tig, waren zwar momentan von der türkischen Armee adgeschnittrn; doch ist dem Nachfolger JSmael Pascha», Mehemed Pascha, sosort die Wiedervereinigung mit einem Verluste von 156 Mann gelungen. Gegenwärtig befinden sich 26,066 Mann ägyptischer Truppen aus der Insel Kandia. Tagesgeschichte. Dresden, 27. September. Wie uns mitgetheilt wird, sind Se. Majestät der König von Sachsen von Re gensburg nach Prag abgerelst, woselbst Se. Majestät heute Abend eintreffen werden. Dresden, 27. September. Se. Ercellenz der Herr Staatsminister Freiherr v. Friesen ist vorige Nacht von Berlin hier eingetroffen und hat sich heute Mittag zu Sr. Majestät dem Könige nach Prag begeben, von wo derselbe in den nächsten Tagen nach Berlin zurück- kehren wird. Dresden, 27. September. Nachstehende Berichtigung eines Zeitungsartikel» wird uns zur Veröffentlichung mitgetheilt: „Unter den verschiedenen Unwahrheiten und Ver leumdungen, welche, zum Theil angeblich aus Briefen von Soldaten entnommen, über sächsische Armee«er hält nisse sogar durch vaterländische Preßorgane Ver breitung gefunden haben, findet sich auch in Nr. 219 der „Constitutioncllen Zeitung" nachstehende Correspondenz: „QLeipzig, 20. September. Die „D. A. Z." erwähnte einer an die sächsischen Truppen gehaltenen Anrede über deren Aussichten auf emen baldigen Sieg mit Hilfe Frankreichs. Der Name des Redners wurde nicht genannt. Aus zwei mir vorliegenden Briefen sächsischer Soldaten ersehe ich, daß jene ermuthigende Rede von S. k. H. dem Kronprinz ausgcgangen ist: derselbe hatte ihnen in Aussicht gestellt, daß sie im Bünd nisse mit den Franzosen bald siegreich ins Vaterland zurück kehren würden. (Sollte Dem nicht ein Mißverständnis zum Grunde liegen. D. Red.) Der eine schreibt daher auch: „„Jetzt werden wir mit den Franzosen anders augeraffelt kommen, als mit den Oestreichern."" Doch leuchtet an andern Stellen schwere Sehnsucht nach der Heimath und bittre Klage über ihre Lage durch. Ein anderer Brief erzählt von den Hinwegrafsungen des Typhus und sagt unter Anderm auch: „„Früher schon waren .... und Klaußner, Obersignalist, daran verstorben. Letzterer war erst 1(4 Jahr verheirathet; in seinem letzten Todeskampfc wurde ihm von einem katholi schen Pfaffen das Ja abgezwungen, zur katholischen Religion überzutreten. Die Beerdigung ist dann mit einer solchen groß- artigen Ceremonie vollzogen worden, welche dieser Ort noch nicht aufzuweisen hatte."" „Abgesehen von den Gründen, welche die Aufnahme derartiger und ähnlicher Verdächtigungen überhaupt ver anlassen können, Verdächtigungen, welche nur zu sehr geeignet erscheinen, Haß und Mißtrauen, statt Offen heit und Vertrauen zu erregen, diene Folgendes zur Widerlegung des angeblichen Thatbestandes: „Se. königliche Hoheit der Kronprinz hat bei der erwähnten Ansprache an die sächsischen Truppen weder mit Worten ^noch dem Sinne nach nur der Möglichkeit einer Wiederaufnahme des Kampfe- oder der Hilfe ir gend einer auswärtigen Macht gedacht, vielmehr Höchst seine Anerkennung über die Leistungen der Armee wäh rend des Krieges, und hiernächst die Erwartung aus gesprochen, daß alle Glieder derselben auch in den viel leicht noch schwerern Prüfungen der nächsten Zukunft die Tugenden der Disciplin und des Gehorsams be wahren werden. „Jngleichen ist es unwahr, daß Oberstgnalist Klauß ner — 4. Jägerbataillon I. Comp. — in seinem letzten Todeskampfe oder sonst überhaupt durch einen katholi schen Geistlichen convertirt worden ist. Die meisten unsrer hier verstorbenen protestantischen Kameraden ruhen auf Kirchhöfen von Katholiken, mitten in deren Reihen, dahin begleitet unter Vorgang des Kreuzes der katholischen Kirche. Diakonissinnen und barmherzige Schwestern, Johanniter, katholische und protestantische Geistliche ha ben auch hier unsern Kranken, Verwundeten, Sterben den ohne Glaubensunterschied Trost, Hilfe und Linderung in echter christlicher Liebe gebracht. Sächsisches Cantonnement bei Wien, «m 24. September 1866. Robert Freiherr v. Welck, k. sächs. Hauptmann und Corpsadjutant." ** Berlin, 26. September, Abends. Beide Häuser des Landtags haben heute auf Antrag der Regierung (wie schon gestern telegraphisch gemeldet) ihre Ver tagung beschlossen, und der soeben erschienene „St.- Anz." enthält bereits die allerhöchste Verordnung, wo durch „auf Grund des Art. 52 der Verfassungsurkunde mit Zustimmung beider Häuser des Landtags der Mo narchie" die Vertagung vom 27. d. M. bis zum 12. No- vembrr dieses Jahres ausgesprochen wird. Im Ab- geordnetenhause, wo der Vertagungsantrag zuerst ringebracht wurde, schickte der Minister des Innern, Graf zu Eulenburg, demselben eine kurze Motivirung voraus: die Vorlagen seien erledigt, und zwar zur gro ßen Befriedigung; die Arbeiten seien sehr anstrengend gewesen, und sowohl die Abgeordneten wie die Mini ster bedürften der Ruhe. Die Regierung habe die Ver pflichtung, die Vorlagen für den nächsten Zusammen tritt des Landtages vorzubereitrn, und sie wünsche, daß die Berathungen desselben nicht zu lange dauern, um den Berathungen des Reichstages de- Norddeutschen Bunde- Platz zu machen. Es habe deshalb nicht an gemessen geschienen, eine Schließung des Landtags jetzt erfolgen zu lassen, um nicht alle Formalitäten bei einem neuen Zusammentritte des Landtags wiederholen zu müssen, sondern eine Vertagung eintreten zu lassen, die, da sie länger als vier Wochen dauern muß, der Zu stimmung der Häuser des Landtags bedarf. Er bitte den Präsidenten, den Beschluß des Hauses noch heute herbeizuführen, damit die Entschließung Sr. Maj. des Königs dem Hause noch heute mitgetheilt werden könne. Das Haus trat ohne Discussion dem Vertagungsan trage bei. Sodann wurde beschlossen, morgen noch eine Sitzung zu halten zur Wahl der Staatsschuldencom mission. Auf der Tagesordnung standen Wahlprüfun gen. Vor dem Schluffe der Sitzung erschien der Mi nister des Innern noch einmal und verlas (da der Ver tagungsantrag unterdessen auch vom Herrenhause ge nehmigt worden war) die obenerwähnte Vertagungs verordnung. — Das Herrenhaus erledigte in seiner heutigen, ka»m zweistündigen Sitzung eine ganze Reihe von Regierungsvorlagen, darunter auch das wichtige Gesetz, die Creditforderung von 60 Millionen betreffend. Für letztere schlug die Commission (Ref. Hr. v. Wal- daw-Steinhöfel) vor, dem Gesetzentwürfe, wie er aus den Berathungen des Abgeordnetenhauses hervorgegan gen ist, die Zustimmung zu ertheilen, und das Haus trat diesem Anträge ohne eigentliche Debatte einstim mig bei*). Vorher hatte dasselbe dem Gesetzentwürfe *) Dieser Beschluß wurde uns am26. Sept.durch „W.T. B." bereits telegraphisch gemeldet , allein obgleich das Telegramm in Berlin Nachmittags ^3 Uhr ausgegeben worden ist, kam dasselbe, da es in Dresden erst kurz vor 6 Uhr eingetroffen, - " lang. Im I. 1827 würde er nach Löwen aus seinen Wunsch versetzt. Dem außerordentlich regen wissenschaftlichen Le ben daselbst machte die Revolution von 1830 ein plötzliches Ende. Schon war er imBcgriff, mit seinen deutschen Kolle gen nach Deutschland zurückzukehren, als er im Januar 183l von der provisorischen Regierung Belgien- einen Ruf an die Universität Gent erhielt, den er namentlich au- Familienrücksichten annahm; ferne Frau war näm lich eine Belgierin und seine Söhne sämmtlich in Bel gien geboren. In Gent verlegte er sich vorzugsweise auf rechtshistorische Studien, wozu ihm die dortigen noch unerforschten Archive den reichlichsten Stoff boten, und begann auf Anregung Niebuhr's eine flandrische StaatS- und RechtSgeschichte, welche 1834—1837 in drei Bän den erschien und seinen Ruf als Rechtshistoriker in Frankreich und Deutschland begründete. Er hatte sich auch während seines dortigen Aufenthalts der besonder» Zuneigung des König- Leopold l. zu erfreuen, der ihn zum Mitglied der GesetzgebungScommisston für den öf fentlichen Unterricht ernannte. Bon Sehnsucht nach sei nem Heimathland getrieben, nahm er 1836 den ihm angebotenen, früher von Karl v. Rotteck innegehabten Lehrstuhl de- Naturrecht- und der deutschen StaatS- und RechtSgeschichte an der Universität Freiburg an, den er 1844 gegen den des Kirchenrecht» zu Tübingen vertauschte. Während dieser seiner Lehrthätigkeit schrieb er in Verbindung mit Profrffor Stein in Kiel eine französische StaatS- und RechtSgeschichte in drei Bän den, ein Lehrbuch der Rechtsphilosophie und der En- cykl-pädie. Im Jahre 1856 in Ruhestand versetzt, fie delte er nach Stuttgart über, wo er 1862 noch in Ver bindung mit G-rard eine Preisschrift über die Geschichte der Karolinger schrieb, welche von der Akademie zu Brüssel gekrönt wurde. Warnkvntg'S selbstständige Schriften bestehen a«S 5 Werke« t« lateinischer, 9 in französischer, 13 in deutscher Sprache, nebst einer Un zahl von Artikeln in mehr als 25 Zeitschriften. Die Gabe, in drei Sprachen fließend schreiben zu können, verschaffte ihm die vermittelnde Stellung zwischen deut scher und französischer Gelehrsamkeit und einen gelehrten Verkehr mit der halben Welt, von dem umfassende Cor- respondenzen mit den bedeutendsten Rechtsgclehrten uud Historikern Europas Zeugniß ablegen, und welche, ver bunden mit den hinterlassenen höchst interessanten Auf zeichnungen und Tagebüchern, ein reiches Material für die Entwickelungsgeschichte der von ihm gepflegten Wis senschaften und der Zeitverhältnifse, insbesondere über die Entwickelung-Periode des Königreichs Belgien, ab geben. Warnkönig war Mitglied von mehr als 25 Aka demien und gelehrten Gesellschaften. 1 Literatur. „Geschichte der christlichen Kirche für evangelische Schulen. Von I. C. Jäkel (Director der II. Bürgerschule in Dresden). Dritte, vervollständigte Auflage. Leipzig, Verlag von Iuliu- Klinkhardt. 1867." Die von Neuem nöthig gewordene Ausgabe beweist, daß da» Merkchen verdiente Beachtung gefunden. Zuvörderst al» Kommentar zu dem bekann ten „Größern und kleinern Handbuche für Schüler rc." bestimmt, wurde in dem Schriftchen au- dem umfäng lichen Stoffe der christlichen Kirchengeschichte nur Da- herauSgehoben und in möglichste Verbindung gebracht, wa- für eine Volksschule als unerläßlich erscheint. Der hier behandelte Stoff ist in 52 Capitel abgetheilt, so daß er in wöchentlich einer Stunde bei einjährigem Kur sus bewältigt werden kann. Der «l» tüchtiger Schul mann bekannte Verfasser hat den Gegenstand in einer gemrmfaßlichrn Sprache und mit zweckdienlicher Aus wahl deS Wichtigsten dargestellt. — „Cornelia. Zeitschrift für häusliche Er betreffs der DarlrhnSkassen in der vom Abgeordneten- hause beschlossenen Fassung einstimmige Zustimmung er- theilt. Dir Sitzung wurde vom Präsidenten mit einem dreifachen Hoch auf Se. Maj. den König geschloffen. — Durch die Zustimmung des Herrenhauses zu den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses ist nun da» Gesetz über den außerordentlichen Geldbedarf v»m Landtage erledigt und wir geben in Nachstehendem den wichtigsten Paragraphen desselben (8 2), wie er jetzt nach den Beschlüssen des Landtags der Regierung vor liegt und von dieser bereit- acceptirt worden ist, seinem Wortlaute nach: 8 2. Der Finanzminister hat der Militär- und der Marine- Verwaltung die uöthigen Geldmittel zu diesen Ausgaben (8 l) zu überweisen. Dieselben sind, soweit sie nicht aus den ver- wendbaren Beständen der Generalstaatskaffe und aus dem Staats- schätze, ferner aus den KriegScoutributionen und Kriegseatschä digungsgeldern entnommen, oder durch Berwerthung verfüg barer Effecten der Staatskasse bereit gestellt werden können, bis zur Höhe von 60 Millionen Thaler im Wege des Credits zu beschaffen. Aus den Kriegsentschädigungsaeldern ist jedoch zunächst der Staatsschatz mit 27>4 Millionen Thaler wieder zu ootiren. Die dem Staatsschatz durch die Cabinetsordre vom 17. Januar 1820 uud 17. Juui 1826 übereigneten Einnahme» fließen, sobald die haaren Bestände desselben durch fernere Em- üehunaen über 30 Millionen Thaler erhöht werden würden, dem allgemeinen Staatssond als Einnahmen, welche in deu Staatshaushaltetat als Deckungsmittel aufzuuehmeu sind, zu. So weit über dieselbeu nicht als Deckungsmittel im Staats haushaltetat des betreffenden Jahres oder anderweitig unter Zu stimmung der beiden Häuser des Landtag» verfügt wird, sind sie zur Tilgung von Staatsschulden zu verwenden uud an die Staatsschuldcntilguugskasse abzuführeu. — Auf die augenblickliche Erledigung de- Gesetz entwurfs über die Elbherzogthümer legt, wie die „N. A. Z." hört, die Regierung kein Gewicht, und sie hat eine Verzögerung der Vertagung der Session aus diesem Grunde nicht für erforderlich erachtet. — Nach Publication de» Gesetzes, durch welche» Hannover, Kur- hessen, Nassau und Frankfurt a. M. mit der preußischen Monarchie vereinigt werden, ist auch die Verkündung der Besitzergreifungspatente in kürzester Frist zu erwarten. „Im unmittelbaren Anschluß an'diese feier lichen Vorgänge werden dann die erforderlichen Anord nungen getroffen werden, um die Verwaltung der neuen Landestheile unter preußischem Scepter vorläufig zn regeln, bi- dieselben vollständig in die Gliederung deS preußischen Staatskörpers eintreten können." — Die „Prov.-Corr." schreibt: „Der Kurfürst v»n Hessen hat sich infolge eines mit Preußen getroffene« Abkommens entschlossen, seine bi-herigen Unterthanen und insbesondere seine TrWpen und Beamten ihres ihm geleisteten Eide» zu entbinden. Obgleich unser König nach völkerrechtlichem Herkommen in alle Rechte de» früher» Landesherr» tritt, und jeder wohlgesinnte Bürger Kurhessens augenscheinlich in der Lage war, dem neuen Herrscher treuen Gehorsam und redliche Pflichterfüllung zu geloben und zu leisten, so hat Sr. Majestät Regie rung doch Werth auf ein Abkommen gelegt, durch wel ches allen etwaigen Bedenken begegnet und selbst dem ängstlichen Gewissen volle Beruhigung gewährt wird. — Der Herzog von Meiningen hat durch eine Kund machung vom 20. d. M. dem Throne entsagt und seine Rechte auf den Erbprinzen übertragen. Bekanntlich waren die Unterhandlungen zwischen Preußen und Mei ningen an der Unwillfährigkeit des Herzogs gescheitert. Durch seinen Rücktritt ist da- Hinderniß beseitigt, wel ches dem Anschlusse Meiningens an den Norddeutschen Bund bisher im Wege stand. Sein Nachfolger (Erbprinz Georg, Gemahl der verstorbenen Prinzessin Charlotte, Tochter des Prinzen Albiecht von Preußen) hat sich den Aufgaben des deutschen Vaterlandes mit offenem Sinn und lebendiger Theilnahme zugewandt. ES steht daher zu hoffen, daß er gern die Hand dazu bieten wird, ein gutes Einvernehmen mit Preußen herzuftellen und zu erhalten. — Seit Kurzem wird mit großer Hartnäckigkeit das Gerücht verbreitet, daß die Unter handlungen zwischen Preußen und Sachsen zu doch für die gestrige Nummer des Blattes zu spät in unsre Hände. Dasselbe war der Fall mit einer andern telegraphi- schcn Meldung, die in Berlin Mittags R l Uhr ausqegebrn, in Dresden aber noch um einige Minute» später als die (43 Uhr in Berlin ausgegcbene eingetroffen ist. D. Red. ziehung. Unter Mitwirkung der Herren Prof. Bock, Seminardirector Curtmann, Prof. Eckstein, Ober- schulrath Lauckhard, Prof. Masiu», Prof. Mer kel, vr. Reyher, Director Zille u. A. herausgegeben von vr. Karl Pilz. Des sechsten Bandes erstes Heft. Leipzig und Heidelberg, C. F. Winter'sche Verlagshand lung. 1866." Diese Zeitschrift erstarkt nach innen und außen, wie sie es verdient, immer mehr. Das neue Heft wird durch ein zeitgemäße», inniges Gedicht Eduard Kaufs er's „Die Waisen der Gefallenen" eingeleitet. Dann beginnt eine neue Rubrik („Zeitbilder au» dem Familienleben"), welche der Unterhaltung und Beleh rung gewidmet ist. G. Lorenz spricht sich über „Er- ziehungssünden" auS, Karl Ruß girbt Anleitung zu „Naturstudien in der Häuslichkeit", vr. Wenzel behan delt „Die Pflege der Augen in den ersten fünf Lebens jahren", Albert Richter, ein sehr strebsamer Pädagog Leipzig», giebt einen Beitrag zur „Geschichte der häus lichen Erziehung in Deutschland" und vr. Curtmann erörtert die HauSlehrerfrage. Den Schluß de» Hefte» bilden verschiedene kleine Mittheilungen au» dem Er- ziehungSgebiete und Bücheranzrigen. -j- Nach dem Jahresbericht de» KunstvereinS für Böhmen zählt der Verein gegenwärtig 4272 Mitglie der mit 4701 Actien und 449 Agenten, um 635 Mit glieder mit 640 Actten weniger, al» im Vorjahre. Auf der diesjährigen Kunstausstellung befanden sich 277 Kunstwerke (im vorigen Jahre 380). Eintritts karten zur Ausstellung wurden 6042 gelöst, während die vorjährige Ausstellung nur von 4418 Personen be sucht gewesen war. Infolge der Preisermäßigung war aber Heuer die Einnahme eine geringere. Die AuS- stellungSkostrn sind durch den AuSstellungSertrag nicht geheckt. Von dem Verein wurden au» der Ausstellung
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