Dresdner Journal : 10.10.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186610109
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-10
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- Dresdner Journal : 10.10.1866
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235 186« Mittwoch, den 10. Oktober DreMerÄMmal Perantworütcher Redactrur: I. G. Hartmann. -7 F t«. S « « I» «»»I»»«« tritt polt- ». 1 Stückt! - Thlr. Thlr. d »pro. LL.3O, öftrrr. t- mob" 4U8.7V, . opt.; Lonsole it alten Mexic. seo 89; »V^i »ab» oldag» i3!4. :. «vl» Imsatz. , goov »llcrah ra I I, rse r« b loco »nicht Besler l , pr. . Ctr. l : loco elsaa 3 G. Spi- ohne Zro- Ihlr. Plbr. zvdr. MlchtamÜicher Theil Uebersicht. cher mit der malerischen Ausschmückung der Kreuzschule betraut worden, ist Anton Dietrich, ein auS der Schule Schnorrs v. CarolSfeld hervorgegangener Künstler, der sich durch einige Arbeiten bereits vortheilhaft bekannt gemacht hat; wir erinnern in letzterer Beziehung nur an einen Chklus von Composttionen aus dem Leben Otto'-s des Großen, welchen wir seiner Zeit in diesem Blatte anerkennend zu besprechen Gelegenheit fanden, und der auch in der letzten zu BreSlau abgehaltenen Versammlung der Verbindung für historische Kunst sehr beifällig erwähnt worden ist. Die gegenwärtig von Dietrich ausgestellten Vorarbeiten geben die Gewähr einer zufriedenstellenden Ausführung der ihm anvertrau ten Aufgabe. Der Inhalt seines Entwurf- ist wohl durchdacht und, obwohl eine derartige Aufgabe ver schiedenartige Auffassungen zuläßt, zweckentsprechend und ansprechend. Der Künstler findet die Aufgabe d«S deutschen Gymnasiums darin, die Kräfte de- Willen- und die Einsicht seiner Schüler zur Humanität in dein doppelten Sinne zu entwickeln, den diesem Worte das Alterthum beilegt. Jene sollen durch Lehre und Vor halt der erhabenen Beispiele der Geschichte zur Got te-- und Menschenliebe herangezogen, diese durch die vertraute Bekanntschaft mit den heiligen Schriften und den Dichtern, Rednern und Geschicht schreibern und der zu ihrem Verständniß nöthigen Kennt- »iffe, zu einer Bildung (»arökla) gebracht werden, die den Boden zu geben vermag, daß der darin zu pflan zende Zweig einer einzelnen Wissenschaft, eine- beson der!, Leben-berufe-, bi- zu den höchsten und schönsten Wipfeln treibt. Die Liebe zum Guten, Wahren und Schönen, die Sehnsucht nach dem unendlichen Glück, da- die Tugend auch ihren Märtyrern bietet, und da» Verständniß der stillen, geheimnißvollen Segnungen, womit die Wissenschaft auch den ärmsten ihrer Jünger Tagrsgeschichte. Dresden, 8. October. Zu einem in Nr. 233 der „Eonstitutionellen Zeituug" enthaltenen Artikel, datirt Dresden vom 6. October, mag eS gestattet sein, hier einige kurze Bemerkungen zu machen. Die so häufig jetzt in verschiedenen Blättern wiederkehrende Phrase: „Sachsen zögere" Frieden zu schließen, „setze vielmehr zähen Widerstand" entgegen, ist so allgemein und trägt so deutlich die Tendenzen an der Stirn, daß man sie um so mehr unbeachtet lassen kann, als sicherlich der Verfasser jenes Artikels so wenig Etwas von den Frie- drnSverhandlungrn weiß als Schreiber diese-; Das aber lechzt und den Sturm der Leidenschaft beschwichtigt, soll daS Resultat der Erziehung eines deutschen Gymnasiums sein. In der Verstnnlichung dieser Ziele fand Dietrich den künstlerischen Schmuck, den man der Aula eines solchen Gymnasiums, also dem Orte, wo seine Schüler in Stunden der Wethe sich jener Ziele besonder- be wußt und für sie erwärmt werden sollen, zu geben hat. ES standen ihm zur Lösung dieser Aufgabe in der Höhe de- Saale- vier größere Felder, wie solche ein Spitz bogen in sich schließt und eine» dergleichen, da- in seiner M«ttr durch einen gothischen Thürüberbau halb verdeckt ist, zu Gebote; ferner darunter acht frieSartige Wand- streifen. Den sittlichen Werth über die geistige Bil dung stellend, nimmt der Künstler den Raum in der Höhe für die sittliche Seite seiner Aufgabe in Anspruch, während er die geistige derselben den nieder» Räumen überweist. Demnach sehen wir oben in den vier Wand- feldern die vier Tugenden, Liebe zu Gott, zum Dater- lande, zur Wahrheit und geistiger Muth dargestellt, und zwar in folgenden Beispielen: da- Opfer Abraham's, der Opfertod deS Markus CurtiuS, der Tod dc- SokrateS und Luther auf dem Reicbstage zu WormS. Ferner soll in acht Friesbildern die Culturgeschichte in ihren her vorragendsten Vertretern zur Darstellung kommen: die mythische Zeit, die mosaische Zeit, die Zeit der klas sischen griechischen AlterthumS, die Zeit de» classi schen römischen AlterthumS, die Zeit Ehristi, da» Re formationszeitalter und die Neuzeit. Gleichlam als Ein leitung dieser Btlderreihe dient eine Darstellung in dem obenerwähnten, durch einen gothischen Thülüberbau halb- verdeckten, fünften Wandselde: eine allegorische Figur der Schule, welche Jünglinge anregt und belehrt, der Tugend und wissenschaftlichen Bildung nachzustreben Die in Sternennähe thronend gedachte Figur spricht in großen, edeln, der Kunstblüthezeit der italienischen Re- Ansprache vor der Verkündigung de- Patent»: „Die hier versammelten Tausend« geben davon Hrugniß, daß das hessische Volk die unermeßliche Bedeutung de- Er eignisses für sein Glück und für seine Wohlfahrt zu erfassen und zw würdigen weiß. Mag auch so Mancher mit Wehmuth auf den Untergang de- Kurfürstenthum- blicken, «inst werden Alle die Wandlung segnen." Bei dem auf Se. Maj. den König Wilhelm ausgebrachten Hoch salutirten die Truppen, donnerten die Kanonen. Zum Schluß der Feier wurde von den Gesangvereinen die Volkshymne und eine Festhymnr vorgetragen. Die Privathäuser sind theilweise mrt Flaggen geschmückt. LvieSbadrn, 7. October. (Fr. I.) Die gerichtliche Untersuchung bezüglich der am 7. August l. I. hier vorgekommenen Pulvererplosion ist beendigt und hat zu keinem Resultate geführt. Bon einem Knaben sind zwar unmittelbar vor dem Knall zwei Personen ganz in der Nähe des Pulverhauses gesehen, aber nicht erkannt worden, und es läßt sich nur vermuthen, daß diese Beiden den Frevel begingen, die Stadt einer äußerst großen Gefahr auszusctzcn. * Wiesbaden, 8. Octobrr. (W. T. B.) Die feierliche Publication des Besitzergreifung-Patents und der allerhöchsten Proclamation an die Einwohner des vormaligen Herzogthums Nassau fand heute Vor mittag 1l Uhr aus dem durch Flaggen festlich ge schmückten Schillerplatze statt. Auf dem Platze waren die anwesenden Truppen aufgestellt und die Behörden und Geistlichkeit im Ornate, sowie die Schüler der Stadh.anwesend. Der Eivilcommifiar Landrath v. Diest verlas das Besitzergreifung-patent und die königliche Proclamation und schloß mit den Worten: „So spricht zu uns Se. Majestät. Antworten wir darauf mit vollem ganzen Herzen: Hoch lebe der König!" Alle Anwesen den stimmten laut in den Ruf rin. Unter tausend stimmigem Hurrah, dem Geläute aller Glocken und dem Donner von 10l Kanonenschüssen wurde die preußische Fahne aufgehißt. Nach dem Gesänge der preußischen Nationalhymne schloß die Feier mit einer Militärparade in der Wilhelmsstraße. * Frankfurt, 8. October. Heute Vormittag II Uhr versammelten sich, wie das „Fr. I " meldet, im Kaiser» saale die Mitglieder des Senates, die christliche und israelitische Geistlichkeit, die Oberlehrer der hiesigen Schulen, die SMen der Verwaltungsbehörden, der Post, des Telegrafen und der Eisenbahnen, die Schutt- hmßen der Dorsschaften, sowie der hier commandirende General v. Beyer mit dem Offiziercorps Ser Garnison, um dem feierlichen Act der Besitzergreifung der ehemaligen freien Stadt Frankfurt durch die Krone Preußen beizuwyhnen. Au- dem gewöhnlichen Sitz ungszimmer des Senats, dem frühern Wahlzimmer der deutschen Kaiser, begaben sich der k. Civilgouverneur Frhr. v. Patow und der k. Eivilcommifiar, Landrath v. Madai, in den Saal. Nach einigen einleitenden Worten des Frhrn. v. Patow verlas Herr v. Madai die bezüglichen Aktenstücke, welche mit den bei der Be sitzergreifung Hannovers veröffentlichten im Wesentlichen übereinstimmend sind. Nach beendigter Verlesung er klärte, einer Meldung von „Wolff's Telegr. Büreau" zufolge (welche wir bereits im größten Theile der Auf lage unsers gestrigen Blattes gebracht haben), der k. Civilgouverneur im Namen Er. Maj. deS König- von Preußen die ehemalige freie Stadt Frankfurt nebst Ge biet rechtsgiltig und thatsächlich mit der Monarchie Preußen verbunden und forderte den Senat und die Behörden auf, ihre Functionen bi» zur Einführung der preußischen Verfassung in bisheriger Weise fortzuführen. Der k. Civilgouverneur gab hierbei in längerer Rede dem ergreifenden Ernste des Augenblickes Au-druck. In Anerkennung de» berechtigten Schmerzes der Bürger Frankfurts über den Verlust ihrer Selbstständigkeit stellte derselbe diesem Opfer den Gewinn eine- starken, mächtigen Vaterlandes, wie die Frankfurter ein solche» bisher nicht ihr eigen nennen konnten, gegenüber und hob die Vortrefflichkeit des neuen Vaterlandes in der Heeresverfafiung — dem Volke in Waffen —, in Ver waltung, Justizpflege, in der freiheitlichen Tendenz be- «WH »oto-Cow- . NX G-: r Sa-kW Meininger 1SU r. EredU. G.; wei- .77KG.; Nat. Ani. lSantehev . Credttb. eo«.«^; >, 6.0et. -«. d. M. rocent. -Thlr. tv Ngr. ü Rbl.: übil 3^. ung: stellung deS diplomatischen Verkehr- zwischen beiden Staaten eine so maßlose Sprache gegen da- preußische Volk Überhaupt, schleudern gegen die Regierung und deren höchstgestellte Organe so unwürdige Jnvectiven und Verdächtigungen, ja sie erlauben sich gegen daS preußische Herrscherhaus selbst uNd gegen dessen erhabene Mitglieder solche Ausfälle, daß wir uns deren Be sprechung aus Rücksichten deS Anstandes versagen müssen. Die Wiener Zeitungen leisten in dieser Beziehung noch weit mehr als die Journale in den Provinzen, was bei dem bisher herrschenden Belagerungszustände doppelt charakteristisch erscheint. Der Umstand, daß diese gestei gerte Gehässigkeit der Zeit nach so ziemlich mit dem Ein treffen des Ritters v. Haymerle und dem Beginn seiner Wirksamkeit al- hiesiger Vertreter Oesterreichs zusam- menfällt, wird dagegen wohl nur ein Spiel des Zufalls sein." — Der Minister für landwirthschaftliche Ange legenheiten, v. Selchow, hat sich auf sein Gut in Pommern begeben. — Die Andeutung von einer Be rufung des preußischen Gesandten in Hamburg, Frhrn. v. Richthofen, zum Obcrprästdentrn in Schleswig- Holstein, ist eine müssige Erfindung der betreffenden ZeitungScorrespondenten. Ebenso ist die Mittheilung, daß der Legationsrath Bucher eine Stellung in der Verwaltung Hannovers erhalten solle, wie wir hören, völlig grundlos. — Am 6. d. ist zu Paderborn infolge eine- Schlaganfalls der erste Präsident deS dortigen kgl. AppellationsgerichtS, Büchtemann, sanft entschlafen. Aus Hannover, 6. October, schreibt man den ,,H. Nachr.": Ganz unerwartet kam die tröstliche Nachricht, daß König Georg sich in letzter Stunde doch ent schlossen hat, seine Diener und Unterthanen vom Eide zu entbind«^ und damit Unzähligen eine drückende Last vom Herzende wälzen. Von dem Fahneneide ist in dem Erlaß (dessen Wortlaut wir in voriger Num mer mittheilten) der Ministerien keine Rede, es wird ^sich aber das Militär nach der, wenn auch ziemlich ver- clausulirten Wortfassung doch als mit einbegriffen an sehen können, da von allen Unterthanen, vnd nur ins- desonderMpden Civildienrrn die Rede ist. — Von dem feierlichen Act der Verkündigung des Paten te- über die Besitznahme Hannovers und der könig lichen Proclamation wußte man gestern noch gar nicht-, Viele erfuhren erst davon, als heute um 11 lhhr die Kanonen donnerten und mit den Glocken geläutet wurde Im Residenzschlofie, wohin die Spitzen der Be- börden, der städtischen Collegien, die Geistlichkeit (auch der jüdische Lankrabbiner der israelitischen Gemeinde) rc. geladen waren, verlas der Major Graf Waldersee die berdrn Aktenstücke und der Gencralgouverneur sprach einige patriotische Worte. Das Ganze ging, wie mir ein Tbeilnehmer?verichte1e, rasch und einfach vorüber. Von den öffentlichen Gebäuden wehte die preußische Fahne; die übrige Stadt hatte ganz ihr gewöhnliches Ansehen. Die beiden Urkunden wurden gegen Mittag durch Anschlag an Säulen und Mauern, daneben durch die Gesetzsammlung und sämmtliche Blätter, auch in den Straßen durch Ausruf unter Trommelschlag zu allge meiner KerOrtniß gebracht. Man hat den Einverlei- bungsact mit der ihm gebührenden Feierlichkeit voll zogen, aber offenbar mit Rücksicht auf die gelheilten Empfindungen von jeder festlichen Begehung des Tages abgesehen. Am Montag erst wird der GonoEtcur sein erstes solennes Diner haben. Ich höre auS sehr sicherer Quelle, daß die Eidesentbindung, dem mit aller Ein dringlichkeit geübten Einfluß der Königin Mqrie zu danken ist, die in stiller Zurückgezogenheit auf ihrer Burg lebt. * Kassel, 8. October, Mittags. (W. T B.) Die Besitzergreifung ist soeben durch einen öffentlichen Act v'om Altan des Residenzschloffes unt^r freudiger Theilnahme einer unabsehbaren Volksmenge verkündigt. Bei der feierlichen Verkündigung de- Einverleibungs- Patents befanden sich der Militärgouver«6ur, der Ad ministrator und das militärische Gefolge aus dem Balcon des Schlosses, die Geistlichkeit, die Behörden und die Vereine auf dem Friedrichsplatze auf festlich geshmückten Estraden. Der Administrator v. Möller sagte in seiner neue „St.-A." enthält in einer besonder» Beilage die sämmtlich vom 3. Oktober datirten BesitzergnpifungS- patente, Proklamationen rc. für die neueinverleibten Länher (über die wir gestern bereits auf Grund tele graphischer Meldungen berichtet haben). Es sind dies folgende Aktenstücke: Patent wegen Besitznahme des vor maligen Königreichs Hannover; allerhöchste Proclama tion an die Einwohner des vormaligen Königreich- Hannover; Patent wegen Besitznahme des vormaligen Kurfürstenthum- Hessen; allerhöchste Proclamation an die Einwohner des vormaligen KurfSkstenthum- Hessen; Patent wegen Besitznahme deS vormaligen Herzogthums Nassau; allerhöchste Proclamation an die Einwohner des vormaligen Herzogthums Nassau; Patent wegen Besitznahme der vormaligen freien Stadt Frankfurt; allerhöchste Proclamation an di^^Einwohner der vor maligen freien Stadt Frankfurt; Verordnung, betreffend die Justizverwaltung innerhalb de- ehemaliWen König reichs Hannover; Verordnung, betreffend die Justiz verwaltung innerhalb des ehemaligen Kurfürstenthums Hessen; Verordnung, betreffend die Justizverwaltung des ehemaligen Herzogthums Nassau; Verordnung, be treffend die Justizverwaltung der ehemaligen freien Stadt Frankfurt. — (B. Bl.) Se. Maj. der König hat sich Sonn abend, begleitet von Ihren königl. Hoheiten den Prin zen Karl und Albreckt, dem Hausminister v. Schleinitz, dem Oberjägermeister Graf Eberhard zu Stolberg-Wer nigerode, dem Flügeladjutanten Major Graf Letzndorff rc. zur Jagd nach.Hem Jagdschlösse Hubertusstock begeben. Von dort kehrt Sc. Majestät der König morgen Abend nach Berlin zurück. — Die erste diesjährige königliche Parforcejagd, welche auf künftigen DNnstag angesetzt war, ist nach dem „Fr. Bl." der St. Hubertu-jagd we gen auf Freitag den l2. d. M. verschoben worben — Die „N. Pr. Z." schreibt: „Während die preu ßischen Zeitungen sich bis auf wenige Ausnahmen durch eine würdige Haltung gegen Oesterreich auszeichnen, führen die österreichischen Journale, denen wir freilich eine freundliche und nachbarliche Haltung Nften Preußen niemals nachrühmen konnten, nach Wiederhtr- weiß Letzterer und weiß da» ganze Land, daß, wenn unser König Etwa» verspricht, er Wort hält, und daß er daher, nachdem er einen ehrlichen Anschluß an den Norddeutschen Bund zugesagt hat, diese Zusage auch ehrlich meint und halten wird. An der Treue und Ehr lichkeit des König- hat außer dem Verfasser jene» Ar tikels noch Niemand gezweifelt. — Der Artikel ergeht sich ferner über dieAu-gletchung der Kriegslasten. ES ist aber unrichtig, Wenner sagt, die Stände hät ten die Ausgleichung beantragt; sie haben vielmehr die Frage zur Erwägung gestellt und die Beschlußfas sung Vorbehalten. Darüber spricht sich die Verord nung der königlichen Landescommission vom 1. Oktober ' d». I». deutlich au». Hat das königl: preußische Gou vernement zu beschleunigter Erlassung dieser Verordnung Anlaß gegeben, so wird dies nur dankbar anzuerkennen sein: es konnte aber wohl jene Verordnung nicht eher erlassen werden, bis der Krieg in der Hauptsache been det war, also z. B. wenigstens die Truppendurchzüge aufgehöit hatten. — Endlich bespricht jener Artikel die Maßregel des königl. preußischen Gouvernements, wo nach die Miethbewohner von Einquartierung frei sein sollen. Der Verfasser dieser Bemerkungen will über dieselbe nicht urtheilen; darüber aber läßt sich nicht zweifeln, daß unsre Regierung zu einer solchen Maßregel nicht berechtigt gewesen sein würde ; denn sie greift entschieden in die Au onomie der Gemeinden «in; und wir — ehedem auch die „Constitutionelle Zeitung" — achten diese Autonomie viel zu hoch, als daß wir die Regierung veranlassen möchten, dagegen zu handeln. Was sonst der Artikel sagt, geht unS Nicht- an und lran»i»i cum cotoei». Dresden, 9. October. Wie wir erfahren, ist der Kommandant der Festung Königstein, Generalleutnant v. Nostitz-Drzewiecki Erc., nach mehrtägigem Leiden an den Folgew»rineS Karfunkels gestern verstorben. * Berlin, 8. Oktober, Abends Der soeben erschie- 'N >r «Üm >« Pot-daM? Brr». t S.: ich« l.le. 4. *G.; rh«. »n "4t L; r ilopaptarr: G.: aat-schntb- l. tri».. . Rational . do. ««»»er se «7'ch ankn. 7«K ruff.-pow I.7VH G; naiffance abstrahirtcn Formen ihren idealen Gehalt au». Ebenso ist Dietrich bemüht gewesen, die vier übrigen ausgestellten historischen Hauptbilder durch «ine künst lerische Charakteristik auscinanderzuhaltcn und zugleich durch Anordnung und malerische Wirkung wieder in Bezug zu einander zu sctzen. Das Opfer Abraham», im kirchlichen Stil gehalten, spiegelt treffend in den wenigen Figuren der Composttion die Liebe zu Gott, wie auch die Liebe Gotte» zu dem Menschen wieder. Don einer frischen Phantasie zcugt das ebenfalls gut componirte zweite Bild. Unheimlich beleuchtet von den Flammen einer unsichtbaren Gefahr, auf dem wetter- schwülen Hintergründe einer bedrängten Stadt, taucht, gleich einer Vision, auS der Vorgeschichte Rom- die sagenhafte Gestalt des Markus Curtius aus; di« Göt ter anrufend, sein Opfer anzunehmen, stürzt er sich, von Vaterlandsliebe begeistert, in den Tod Freunde, Braut und Mutter, au» welcher die alte opferbereite Bürgertugend, die starre Giöße de» Römerthum- spricht, blicken aus den jugendlichen Helden, während weiter hin in dem Volke, da- angsterfüllt den Tempeln zu eilt, die allgemeine Bedrängniß »»gedeutet ist. Fein und warm empfunden und belebt ist die Gestalt de» SokrateS in dem dritten Bilde. An einen bekannten schönen Zug au- der Geschichte der letzten Stunden de» Weisen anknüpfend, reicht demselben der Henker be kümmert und niedergeschlagenen Auge» de» Giftbecher dar. Im Gegensatz zu der KreundeSschaar, die laut» jammernd dem für seine Ueberzeuzung Sterbenden um ringen, scheint die Bewunderung über den Schmerz i» einem Jünglinge obzufiegen, dessen Blick still auf So» krate» ruht. E» ist die verkörperte fruchtbare Anre gung, die Sokrate» dnrch seinen Charakter und sei« Beispiel gab; die Hindeutung auf die Fortsetzung »nd Au-bildung, welche der Sokratici-mu- in Plato fand. co« -r., »r.. sr rfic seo -90 B- Telegraphische Nachrichten Dage-gefchichte. Dresden: Bemerkungen zu Zeitungs nachrichten. Generalleutnant v. Nostitz-Drzewiecki -s. — Berlin: Publication der Besitzergreifungspatenle und Proklamationen. Der König zur Hubertu-jagd. Di« Haltung der österrrichischrn Journale gegenüber Preußen. — Hannover: Die EideSenlbindung. Da» Besttznahmepatent. — Kassel: Der Befitzer- greifung-act. — Wiesbaden: Untersuchung bezüg lich der Pulvererplosion beendet. Besttzergreifung-- patent publicrrt. — Frankfurt: Der Besitzergrei- fungSact. Kein Protest des Senats gegen die Ein verleibung. Strengere Handhabung de- Vereinsge- setzeS. — Oldenburg: Die Anleihe. — Gotha: Waldstrecke in Schmalkalden abgetreten. — Wien: Vom Hofe. Tagesbericht. Die hannöv. Demonstrationen. — Prag: Ausschreitungen gegen die Jesuiten. — Mün chen: Verordnung betreffs der Bildung der Schul lehrer. — Darmstadt: Ernennungen. — Paris: Vom Hofe. Veränderungen im Ministerium des Aus wärtigen. Die Kaiserin von Mexico erkrankt. — Florenz: Der Friedensvertrag mit Oesterreich. Ver- lhridigungSschrift Persano's. — St. Petersburg: Abreise de- Kronprinzen von Dänemark. Truppen-^ reductionen. Eisenbahnunglück. — Korfu: Schlacht auf Kaadia. Die Versammlung von Rethyme. — New-Uork: Der Conflict zwischen Johnson und dem Congreß. Conventionen. Attentat auf den Prä sidenten. Neueste Post. Aus Mexico. Preisverthetlung bei der kgl. Akademie der bildenden Künste im Jahre IE. Ergänzungen und Berichtigungen zur sächsischen Ver lustliste. (Fortsetzung.) Telegraphische Nachrichten »»seratrnpretse: -Ur 6«a «»am «io«r »,»p»It«o«o 2«IIoi i Vot«r „LiQ^«»»aat" <U« L«il«: S Kar. Lrschrtimi: mit >la»a»bm« <I«r 8ona- ovä «siert»a», «Ur <t»o sula«i"i«a 7 »a ^Lrlieb: 6'ldlr. — K^r. i»jM>rIiob.- t „ lü „ vloimtliob:— „ IS Kammern: l „ Feuilleton. Die Dresdner Kunstau-stellung von 1866. VN. Die Kunstau-stellung neigt sich ihrem Ende zu; nach dem bereit- ein Aufschub de- Schlußtermin» stattgefun- den, ist letzterer auf den 14. Oktober festgestellt wor den. Die Ausstellung gestaltete sich, obgleich sie immer mehr nur localer Natur blieb, in ihrem Verlaufe gün stiger, al» e» anfänglich den Anschein nahm. Nach dem zuletzt auSgegebenen Nachtrage zum Kataloge zählt die Ausstellung 679 Nummern. E» ist bereit- auf die ge lungener» Arbeiten an dieser Stelle hingewiesen wor den; wenn wir nochmal- auf die Ausstellung zurück kommen, so geschieht «S, um auf ein beachtenSwertheS Werk aufmerksam zu machen, dyrch welche- dieselbe in den letzten Tagen bereichert worden ist. Da- au-gestellte Werk, au- fünf großen CartonS zu Freskomalereien be stehend, dürfte um so mehr eine gewisse Beachtung er fordern, al- e- die Bekanntschaft mit einem künstleri schen Schmuck vermittelt, der einem hiesigen öffentlichen Gebäude, der neuerbauten Kreuzschule am Dohnaplatze, zugedacht ist. Die für die Aula de- genannten Ge bäude» in Au-sicht genommenen Malereien werden, unter Beihilfe de- sächsischen KunstvereinS, auS städtischen Mit teln au-geführt. E- ist eine erfreuliche Wahrnehmung, ein Kunstbedürfniß auch in städtischen Gemeinden sich wieder regen und die Aufgabe der Kunstsördrrung sei- ten eine» Gemeinwesen-, sei eS Staat oder Stadt, klar erkannt zu sehen. Durch Au-sührung monumentaler Arbeiten wird di« Aufgabe: die Kunst zum Dienste der Gegenwart, zur Verherrlichung de- Leben» anzulriten, sie dem Bewußtsein und Bedürfniß de» Volke» wieder «räher z« bringen und sie al« Bildung-element au»zu- beuten, am nachhaltigsten gefördert. Der Künstler, wel» Vre-ln«, Dien-tag, ü. Oktober, Mittag». (W. T. B.) DaS sieben erschienene MittagSblatt der„Schles. Zeitung" meldet: 1550 ungarische Legionäre wurden mittelst zweier Extrazüge am dorigen Sonntag nach Oderberg gebracht und dort von einem preußischen AegierungScommiffar entlassen. Die 700 Legionäre, welch« mit de« letzten Zuge eintrafeu, erfuhren bet ihrer Ankunft in Oderberg, daß ihre früher an* gelnngte« Knmernde» in Lundenburg frstgehalte» «nd forttran-portirt worden feien. Die Mehr zahl der zuletzt angrkommenen Legionäre verließ deshalb die Eisenbahn und unternahm eS, über di: Jablunkruschanzr (einem nach Ungarn führenden be festigten Engpaß) nach Ungarn zu marschirrn. Ein kleiner Tbeil der ungarischen Legionäre ist nach Preu ßen zurückgekehrt. Verona, Montag, 8. Oktober. (W. T B.) Jn- folAt eine» zwischen Bürgern und österreichischem Mi litar au-gebrochenen Crowalls, wobei virlsache Ver wundungen vorkamea und ein Todter auf dem Platze blieb, ist die Stadt in Belagerungszustand erklärt worden. St. Petersburg, Montag, 8. Oktober, Nach mittag». (W. T. B.) Drei Schiffe mit Telegraphenzu behör, für den russisch-amerikanischen Telegraphen be stimmt, find wohlbehalten au» Hamburg in Nikolajewsk emgetroffen. rasrratrmlaaahM« au »»Sri». L»lp»tU t» 8»»»o»^»rv»», cuiilllli»»t»»Li 6«, I)r»,<io»r ^oarv»l»; »k«vä»,.: H knot.», Lvo»» ?o»^i «»»dar, Vt»»-rr»»>i»u1« Vooi.»»; »«rU». 0»oi>iv,'»eb« ttaebk., Ii»r»>«»>»»'» Kur«»u; Nr»»»»! L. 8o»l.orr»; Nr«»l»»: l,.8,»»»«»'»Xvi>ov<:«i>dur»»», ^»»»» « ; rr»»kkiir1». M-: Kuodv.; «Sl» . Lo 8Lo»»a»; N»ri»: Uvr.i.1»» a Oo., (S, k>l»o» I» 8onr»»); kr»,! k-». L»»l-io»'» Socbb. j Vi»»: Orr»l.i». cheraaaarbrr: LviUal Lrp«<üc1oQ ä»» Or«,0o»r ^«>ar»»W, vr«»ä«», -t»ri»n»tr»^ K». 7.
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