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Dresdner Journal : 20.11.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186611202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18661120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18661120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-11
- Tag1866-11-20
- Monat1866-11
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 20.11.1866
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^s«s 18«« Dienstag! den 20. November L»»mu»ma^,rrtsr: ZreMerHMrml Verantwortlicher Redacte«: I. V. Hartmann. Rosenberg. 1861/63 die Einnahme auf- für 7,092,684 Thlr. Geister Erinnerun« Nach eigenhän- au» gen ans Lßrmnitzrr le in Seide sittlich und de» königl. lern.) Die iten Hälfte o. in Ge le» königl. : t 5 Ngr. Uten durch i Dresdner den Sieuern und den Nutzun- dc» Staatsvermögen- und dem mobilen Staat»vermögen theil»ngen mitunter etwa» flüchtig und nicht immer Neue» bietend, so darf man da» 447 Seiten umfassende Buch dock immerhin al» einen dankenswerthen Beitrag zur Geschichte der deutschen Bühnenkunst bezeichnen, und für Fachgenossen ist da- Werk auch insofern lehrreich, al- e- eine Anzahl Stücke und Rollen recht verständig analysirt. Da» ganze Buck, angenehm und fließind ge schrieben, zerfällt in drei Abtheilungen, welche „die Ju gendjahre", „dir Wanderjahre' und „Wien" überschrie ben find. Für den Minister: vr. Hanel. ä Literatur. „Heinrich Anschütz, gen au» dessen Leben und Wirken. ist in dem Budget gesührt mit 30,126,372 Thlr. M (»uok , kr» * Herr Hafrath Gr äße in Dresden ist vo« der Sooiet» 6',robvo>ogi« zu Mv»k«u in ihrer Sitzung vom : Journal-* eine Kuost- beftens em- «r sich in wolldruck- rre Jahre eraugebil- u Poften mde wer- "tzl ttzeile ich de» E«- jiy»e»r» »orrhoi- ockungen iaudrana nn auch »rseat- ch deffen bediene etzt sehr fit »>, kürzester sei». en. an eiuer »oder sich saft gav, »Sitz-Li» >e- Herrn >orf a. O. üben, und >en diese- ich «eine »rheit ge- diener. im b. Jahre, ewicht. ld 7 Jahr, d teu Frühjahr schwere- Se- uet für eine» ffizier, auch Paar branne Närz 4 Jahr, »steu März L ckäuslich. ten Lager i» die grüsereu lige Offerten »t« rootavt» «ritt ko,t 8t«»^«l Bekanntmachung. Nachdem der seitherige Advokat und Notar Alexander Theodor Spranger in Geithain von den Aemtern der Advokatur und de» Notariat» entsetzt worden ist und diese Aemter Spranger'» sich hiernach beendigt haben, so wird die» hierdurch gesetzlicher Vorschrift gemäß öffent lich bekannt gemacht Dre»den, am 5. Novbr. 1866. Ministerium der Justiz. digen Aufzeichnungen und mündlichen Mittheilungen. Wien, 1866. Verlag von L. Sommer". Johann Im manuel Heinrich Anschütz, der in den 30er Jahren auch auf dem Drc-dner Hoftheater sich bekannt gemacht, war am 8. Februar 178b zu Luckau in der Niederlaufitz ge boren und starb am 29. December 1865 in Wien, nach dem er seit 1821 dem Hofburgtheater «l» Mitglied an- gehört hatte. Ihn hatte die Natur selbst, wie der Her» au»grber de» vorliegenden Buche» bemerkt, für den Be rns der Bühnenkunst gebildet. In einen starkgefügten, mächtigen Körperbau, weit über Mittelgröße, mit einem rdelgeformten, au»druck»vollen Antlitz, mit eine« klaren, forschenden und fernwirkenden Auge, goß die Natnr einen ebenso gesunden und kräftigen Geist. Wirkte der Künstler schon durch seinr. physische Gewalt, so wirkte er doch am meisten durch die geistige Kraft, die in allen seinen bedeutenden Schöpfungen herrschte. Einer der seltensten Charaktere war er im Leben. Ein patriar chalischer Zug ging durch sein ganze» Wesen; er kannte nur Zweierlei: seine Kunst und seine Familie. Zu letz terer gehörten aber alle seine Freundt, denn er selbst war der aufrichtigste und ausdauerndste Freund. Sein philosophisch-religiöse» Gemüth behandelte alle Menschen mit Wohlwollen, und wie er die ganze Welt mit Liebe umfaßte, so wurde auch er geliebt von allen Guten, die ihn kannten und erkannten. Heinrich Anschütz erhielt seine wissenschaftliche Bildung auf der Fürstrnschule zu Grimma und auf der Universität zu Leipzig. In letzt genannter Stadt bekleidete sein Daler da» Amt eine» Hausverwalter» de» St. Georgenhaust», da» damal- nicht nur Armen- und Waisenhau-, sondern auch Ar beit»-, Zucht- und Jrrenhau» war. In Grimma machte Anschütz die Bekanntschaft de» Dichter» Seume, der al» eine schlanke Gestalt von mittlerer Größe, von erdfahler Gesichtsfarbe und dunklem Haar und Auge geschildert wird, seine Erscheinung habe etwa» Bedeutende» an sich gehabt, obgleich seine Haltung nachlässig gewesen. — Wir können den später so berühmt gewordenen Schau spieler hier nicht durch alle Stadien seiner Lehr- und Wanderjahre begleiten, und so mag nur in Kürze be merkt sein, daß er 1807 dem Studium der Rrchttwls- senschaft entsagte, nach sorgfältiger Vorbereitung die theatralische Laufbahn einschlug und zuerst in Nürnberg Engagement fand. Daß man in diesen „Erinnerungen" einer Menge Berühmtheiten der Bühne, Literatur und Kunst au» älterer und neuerer Zeit begegnet, ist leicht erklärlich, wenn »an erwägt, daß Anschütz 80 Jahr alt geworden. Sind auch die Aufzeichnungen und Mtt- EelegrnpyisHe Nachrichten Berlin, Montag, lS. November, Mittag». (W. T B.) Se. Majestät der König rrtheilte heute dem neuen königlich sächsischen Gesandten, Baron d. Kön- neritz (bi-her in München), im Beisein de» Uuter- ftaatssrerrtär» v. Thile dir Lntritt»audien;. Genf, Montag, 19. November. (W. T. B.) Der Große Rath hat in einer gestrigen Sitzung den neuen verfaffunasgesrtzrutwurf verworfen. Dir Radikalen stimmten für denselben. ihm» de, Stallana eo Stadt, s >e vom Bah», ich zur Ruhe u 8 vO THlr. erfahren da« »om HauSbe- m, Berliner- schließen, sondern sogar öffentlich zu di-cuttren. Wie e» scheint, girbt e» gewiss» Leute und gewisse Krankhei ten, die unheilbar find." (Es wurde nach längerer Debatte, wie bereit» gemeldet, bestimmt, daß der Ent wurf einer besondern Commission von 14 Mitgliedern zur Borberathung zu übergeben sei.) — Der „St.-Anz." publicirt ei»e allerhöchste Ca- binet»ordre vom 30. Oktober 1866, betreffend die Ein- theilung brr Gardecavalerirregimenter in drei Gardecavaleriebrigaden. — Der kaiserlich französische Botschafter am hiesigen Hof«, Benedetti, ist, der „N. Pr. Z." zufolge, au» Pari» wieder hier eingetroffen. — E» ist selbstverständ lich, schreibt die „K. Z.", daß zwischen den alten und de» neuen Lande»theilen der preußischen Monarchie der Grundsatz gegenseitiger Freizügigkeit zur Gel tung kommt. Dazu bedarf e» keine» besondern gesetz lichen Acte», sondern nur der au-drücklichen Erklärung von Seiten der obersten Verwaltungsbehörden, daß die be stehenden gesetzlichen Bestimmungen überall auf die An gehörigen aller Lande»theile in gleicher Weise Anwen dung finden sollen. Au» dem Ministerium de» Innern sind die bezüglichen Anweisungen bereit» ergangen, und daran werden sich au- den Departement- de- Handel» und der Finanzen Instructionen schließen, welche dem freien Gewerbebetriebe die Vortheile de» neuen Verhältnisse» zu Gute kommen lassen. — (N-Z) Se. Maj. der König und die Prin zen folgen am 21. d. M. einer Einladung de- Herzog» von Braunschweig zu den Jagden, die am 22. und 23. d. bei Blankenburg abgehalten werden. Nach dem Reiseprogramm erfolgt die Abfahrt am Mittwoch Mit tag; am Sonnabend Abend will der König von dort in Berlin zurück sein. — In Bezug auf das mehrcrwähnte Schreiben de- Grafen ». Westphalen zu Haus Lasr, worin derselbe wegen Auflösung des Deutschen Bunde- seinen Sitz im Herrenhause aufgeben zu müssen erklärt, berichtet die „Köln. Ztg." jetzt, daß die Matrikelcommission bean tragt hatte, den Grafen seine» Sitze- für verlustig zu erklären, und daß dieser Anttag noch einer Commission von 15 Mitgliedern überwiesen wurde. Die Commis sion wählte dann au- ihrer Mitte einen Commissar, den Herrn v. Plötz, und dieser setzte sich in brieflichen Ver kehr, fragte an, ob der Graf jene- Schreiben al- von ihm »erfaßt und ferner al- mit seiner Ansicht überein stimmend anerkenne, oder was er zur Rechtfertigung seines Verhalten- anzusühren habe. Zur Beantwortung de- Schreiben- wurde eine zehntägige Frist gegeben, und der Commissar erklärte sich auch zu einer persön lichen Verhandlung bereit. Der Graf soll diese-, übri gen- höchst schonungsvolle Schreiben in ablehnender Weise beantwortet haben, und hierauf hatte jene beson dere Commission beschlossen, bei dem Herrenhause zu beantragen, die Eigenschaft des Grafen Clem. Aug ». Westphalen al- Mitglied de- Hauses für erloschen zu erklären und die königliche Bestätigung dieses Bcschlusses zu erbitten. In der Commission soll man der Ansicht gewesen sein, der Schritt deS Grafen sei ein Ausfluß besonderer politischer Erregung gewesen und würde da her zurückgenommen werden. Hannover, 15. November. (H. C ) Die Zukunft der Offiziere unsrer ehemaligen Armee findet eine allgemeine Theilnahme. Die Convention von Langen salza sichert denselben ihre vollen Kompetenzen zu, so lange Preußen Hannover occupirt hält, indem man da mals noch die Rückkehr des Königs Georg in sein Land und auf seinen Thron »orauSsetzle. Diese Voraussetzung ist nicht zugetroffen. Hört damit auch die Verpflichtung, welche Preußen in jener Convention gegen die Offiziere übernommen hat, aus? Da» ist eine Rechtsfrage, über welche bereit» verschiedene Ansichten laut geworden. Die durchschlagendste dürfte die sein, daß die Bestim mungen der Convention über die Offiziere so lange er füllt werden müssen, bis denselben Gelegenheit gegeben wird, in ihre frühern dienstlichen Verhältnisse zurückzu- treten. Da» hängt von dem König von Preußen, al» Rechtsnachfolger deS Königs von Hannover, ab. Aber - - " . "> ' '— , » sprechende geschmackvolle Darstellung eigen und auch die Illustrationen zeigen eine zweckentsprechende Ausführung. Unter den größern Beiträgen, welche die letzten neun Lieferungen (Lfrg. 3—11), neben zahlreichen kleinern Mittheilungen au> allen Erdthrilrn bringen, heben wir folgende hervor: D«S Trpi, die Umformung der Epra- chen, aus Tahiti. Der Maibaum in OstfrieSland, vo» H. Meier. In den russischen Ostseeprovinzen von M. Rosen. Erzählungen und Fabeln au- Hinterindirn von A. Bastian. Die Erhebungen und Senkungen der festen Erdrinde m Mittel- und Eüdeuropa, Nordafrika, Cen tralasien und Südamerika von H. Birnbaum. Leben und Treiben im Kongresse zu Washington. Die Halb insel Heia »vn F. Drntter. Au- Livingstone'» Reisen, auf dem Nyaffasee und dem Rosumastrome. Antropo logische Beiträge von F. Epp. Da- Posener Land jetzt und früher von E. Kattner. Die literarische Sprach familie von R. Rost. Stadt Steyer von F. Brinkmann. Robert Hartmann'- Skizzen der Nilländrr. Antropo logische Beiträge. Au- dem Hau-- und Volk-leben in China. Die Wirkungen de- Haschisch von G. Rohlf-. Ein siamesische- Märchen von A. Bastian. Die Käm pen zwischen Nogat und Weichsel von F. Dentler. Thea tralische- au- Tibet von E. Schlagintweit. Zur Kunde der Jnselbildungen von E. Boll Die Sagen vom Nachtjäger in Schlesien von R. Drescher. Eine Wan derung im »ordern Kleinasien (mit Jllustr. von Mou- stirr). Sevilla (mit Jllustr von Dors). Wilhelm Le- jean in Mesopotamien (mit Jllustr. von Flandin). Land- schaft-bilder an der Bay von Rio-de-Janriro (mit Jllustr. von Gra-Hof). Die indochinesischen »der hinterindischen Sprachen von R. Rost u. s. w. Nichtamtlicher Theil, llebersicht. Telegraphische Nachrichte». TagrSgkschichle. Dresden: Vom königl. Hofe. Au» dem Rechenschaft-berichte für 1861—1863. Militär- angelegenheiten. — Berlin: Da» Dotationsgesetz betreffend. Militärische». Freizügigkeit in de» neuen Landestheilcn. Neue Behörden in Kurhessen. Jag den. Die Angelegenheit des Grafen Westphalen. — Hannover: Die Zukunft der Offiziere. Do- mänenverwaltung. Ercesie. — Frankfurt: Von der BundeSliquidation-commisston. Grenzsteine. — — Wien: Revision des Vertrag» mit dem Zollvereine. Abgeordnetenvrrsammlung. Veränder ungen in hohen Militärstellen. Vermischte». — Prag: Tagetbericht. — Bud »ei»: Eiscnbahnbau. — Agram: LandtagSangelcgenheit. — München: Kein Justizstillstand in den abzutretenden Lande»- theilen. Vermischtes.— Augsburg: Aufhebung der FestungSeigenschaft. — Tübingen: Mißbilligung für ve. Pauli. — Luxemburg: Kein Notenwechsel mit Preußen. — Paris: Die verhafteten Studenten. Preßproceß. GeneralDir. Marinetruppen nach Cochin china. — Bern: Die Jesuitenaffaire in Wallis. — Brüssel: Kaiserin von Mexico. Kammerwahlen. — Florenz: Ministerruudschreiben an die Bischöfe. Die Septrmberconvention. Arese s. — Lissabon: AuS Monlevide». — Madrid: Revolutionäre Um triebe. — London: Standbild für Franklin. Au- Jamaica. — St. Peter-burg: Vermischte-. — Kandia: Neuer Kampf. — Athen und PatraS: Vermischte-. — Alexandrien: Versammlung der Notabeln. — Ostindien und China: Vermischtes. — New-Bork: Absetzungen in Baltimore. Ernranangru, versttzungt» rc. im ösientlichrn Dienst«. Dresdner Nachricht«». Vr»vt»zt»ln«chrichtr». (Chemnitz. Freiberg. Reichenbach.) Gerichtiverhandlunge». (Leipzig.) So» Or«»äa»e aoainul,; »bouä»,.: H 8»«l.»»> Lv«»» ^0»,; ». N.I » Vo«».»-; >orU» Uvvbb., L»r»«»r»»'o Sur««»; Lr»»«»: Mt cu, vo» ein, iodigem 1'<ui e». die Saizlei . «UUtE » »asrrateavrrise: S°Ar ävn »«um «ioer x,»p»Ir«u«u t Uawr «11« L«U«: » Erscheine»: TA^Iiab, mit au»o»kw« ä«r Koon- unä k'olorwx«, Nir ä«o fulxsuäou Hx Tagesgeschichtr. Drr»de«, 19. November. Se. k. Hoheit der Erb- großherzog von Mecklenburg-Schwerin und Se. Hoheit der Prinz Paul Friedrich von Mecklenburg- Nbrli.U: arktt. — kixr. ^stkrliod: 1 „ 1« „ Stou»tli«t>:— „ 1b „ Utuo«lu«Kumm»ru: 1 „ tdeiiruil rschlefie», « zwilchen Hay. ad drei Urtt- mpfrrde »er. Amtlicher Theil. Dresden, 12. November. Se. Königliche Majestät haben dem Prinzen Reuß Heinrich XV., al» lei tendem Ritter deS Johanniter-OrdenS im Königreiche Sachsen, daS Großkrruz de» Albrechtorden» zu verleihen geruhet. Suodk.; LU», -L. Siio»»F»;r«rlH. »vr.r.1»» » Lo, jp, ?i»o« ä« I» Sone»«)! kr»»:W», Luur-io»', UveUb.; ww»: Hermw^berr LNutpt. 8ip«<UUc>Q ä«« vr««-n«, ^oneuuw, vr»-«», 1t»ri«u»tr»^« »so. 7. frirder»- den: L. S. l am Elb« i Uage- welche» fScomite vm. n»n für der» i» -erzlich- S«. Schwerin waren vorgestern bei Ihren königliche-, Ma jestäten zur Tafel, zu der auch der großherzoglich hes sische Gesandte Frhr. v. Wambolt und die Staat-mi- nister Frhr. v. Friesen und v. Nostitz-Wallwitz zuge zogen worden waren. DrrSdt», 19. November. Dit „Const. Ztg." bringt in Nr. 268 die Nachricht, daß nach dem der Zweiten Kammer vorgrlrgten Rechenschast»berichte in den Jahren 1861 —1863 trotz der großen Mehreinnahme noch ein Deficit von 786,805 Thlr. entstanden und au» dem mobilen StaatSvermögen gedeckt worden sei. Diese Notiz wird nicht verfehlen, Aufsehen und Ver wunderung zu erregen, da man allgemein angenommen hatte, daß die sächsische Finanzwirthschaft zeither Ueber- schüsse gewährt habe und namentlich die Finanzperiode 1861/63 eine sehr günstige gewesen sei. Wie kommt nun die „Const.ßZtg." zu dieser Auffassung? Auf ziem lich einfachem Wege, — sie führt die gestimmte Au»- gabesumme an, einschließlich der auf Eisenbahnbau- ten, auf die Entschädigung der weggefallenen gewerb lichen Berechtigungen, auf Ablösungen verschiedener Renten und Lasten, die auf der Staatskasse ruhten, u. s. w. verwendeten außerordentlichen Ausgaben, für welche, da sie gar nicht au» den laufenden Einnah men gedeckt werden sollten, in dem Budget besondere außerordentliche Deckangsmittel in dem Betrage von 7,092,684 Thlr. vorgesehen waren, läßt aber diese letzter» bei der Anführung der Einnahmesummc, der veranschlagten sowohl, als der wirtlichen, einfach weg! Dadurch muß freilich ein Deficit hervortreten. Bei einer richtigen Vergleichung der gesammten Einnah men und der gesammten Ausgaben ergiebt sich aber für den gesammten Staatshaushalt in der Finanzperiode 1861 — 1863 rin reiner effektiver Ueberschuß von 6,484,811 Thlr. 5 Ngr. 1 Pf., wie Seite 12 des Re chenschaftsberichts klar dargrlegt ist. Der Const. Ztg." hat eS aber besser geschienen, die» Alle- einfach zu ver schweigen, um ein Deficit behaupten zu können. Für diejenigen unsrer Leser übrigen», welche mit der Ein richtung unser» Budget» und Rechenschaftsberichts nicht so genau bekannt sind, wie es die „Const. Ztg." durch ihre langjährige Beschäftigung mit unsern Kammer»er- handlungen sein muß, bemerken wir zur Erläuterung noch Folgende»: Da wir in Sachsen nur ein Budget haben, welches die ordentlichen und außerordentlichen Ausgaben umfaßt, so wird in jedem Budget zu Deckung dieser letzter», insoweit solche nicht au» den laufenden Staatseinnahmen gedeckt werden sollen, in Ueberrinstim- m»ug mit den Kammern ein entsprechender Betrag an» dem mobilen StaatSvermögen, welches sich au» den Ueber- schüssen früherer Finanzperioden und den Erträgnissen gemachter Anleihen bildet, in Einnahme gestellt. So FeuMeton. -f Kuuft. Von dem im Verlage von H. Graser'» Buchhandlung in Annaberg erscheinenden „Album der Chemnitz-Annaberger SlaatSetsenbahn", wel che» eine Reihe malerischer Ansichten an genannter Bahn, nach der Natur ausgenommen vom Gericht»amt- mann Edler in Wolkenstein, lithographirt von H. Wil- liard und A. Meysel in Dre»den, bietet, sind die bei den Echlußlieferungen au»gegrbrn worden. Wir haben bereit» auf da» Unternehme» aufmerksam gemacht und können auch den beiden letzterwähnten Lieferungen Treue und sorgsame Ausführung nachrühmen. Dieselben brin gen Ansichten von Annaberg (2 Blatt), Buchholz, Zscho pau, ErdmannSdorf, Wiesendad und Scharfenstein(2Bl ). Ferner al» Titelblatt: den Eingang in» obere Zscho- pauthal mit der Aussicht auf Augustusburg; wie end lich eine Specialkarte der Chrmnitz-Annaberger StaatS- eisenbahn. GrschichtSliteritnr. Von den „Historischen Skiz zen über Ungarn von dem Freiherrn Jnkey »on Pal- lin" (Verlag von Förster und Findel in Leipzig) ist gegenwärtig ein dritte- Heft au-gegeben worden, worauf wir insbesondere die Freunde der ungarischen Geschichte aufmerksam machen wollen. DaS erste Heft erschien im Jahre 1864. — Auch die kriegerischen Ereignisse dieses Sommers haben bereit» ihre Bearbeiter gefunden. Eine ausführliche Darstellung dieser Ereignisse erscheint im Berlage von Fr. Echnttheß in Zürich, unter dem Titel „Der Krieg »on 1866 in Deutschland und Italien, politisch und militärisch beschrieben von W. Rüstow, Oberstbrigadier." Der Verfasser ist durch verschiedene derartige krieg-geschichtliche Bücher bereit- hinlänglich bekannt; dir gegenwärtige Arbeit erscheint in vier Ab theilungen, »on denen bi» jetzt zwei »orliegen. s Alpstrirt« 8it«r»t«r. Dir im Verlage de» biblio graphischen Institut» in Hildburghausen von Karl An dree h«rau»gegebrne illustrirtt Zeitschrift für Länder und Völkerkunde „GlobuS" fährt unter umsichtiger Leitung in reger Weise fort, de» Interesse drr Lese- wrlt Rechnung zu tragen. Bei Gediegenheit de» rei che« Inhalt» ist den meisten Arbeiten zugleich eine an- (zur Deckung der außerordentlichen Ausgaben) 37,219,056 Thtt„ wodurch der gleich hohe Betrag der veranschlagten Aus gaben vollständig ausgeglichen wird. Nun haben aber die laufenden Einnabmen in jener Finanzperiode einen Mehrertrag vo« 9,760,775 Thlr. ergeben, durch wel chen nicht nur der Mehrbetrag der Ausgaben vollstän dig gedeckt, sondern es auch möglich geworden ist, 6,484,811 Thlr. reine Ueberschüsse an das mobile StaatS vermögen abzugeben. Die Differenz der oben erwähn ten, zur Deckung der außerordentlichen Ausgaben aus dem mobilen StaatSvermögen verwendeten und der zu letzt gedachten Summe, welche demselben durch die Ueber- schüssr der Finanzperiode wieder zugefloffen sind, giebt nun, nach S. 11 de» Rechenschaftsberichts, ein« Ver minderung des mobilen Etaatsvermögent, nicht um 786,804 Thlr., wie die „Const. Ztg." behauptet, son dern um 6»7,873 Thlr., während da-Budget eine solche Verminderung um 7,092,684 Thlr. in Aussicht genom men hatte. Infolge dieses überaus günstigen Resultat» ist natürlich di« im Jahr« 1862 zur Deckung jener außtrordrntlichellAuSgabrngcmachteAnleihr»on6H Ml- lionen zu diesem Zwecke abrrmat» nicht verwendet wor den, sondern dem mobilen StaatSvermögen erhalten geblieben. Dresden, 19. November. Ohne auf den Inhalt eines Artikels der „N. Pr. Z." Nr. 269 dat. Dresden, den 15. November, näher ringehen zu wollen, glaubt man doch bemerklich machen zu müffen, daß der betref fende Korrespondent der „N. Pr. Z." falsch berichtet ist, wenn er annimmt, „daß daS sächsische KriegSmintsteriu« schon in Einzelheiten mit der Reorganisation drr Armee begonnen habe." ES wird in dieser Richtung erst dann etwa» geschehen können, wenn die noch zu erwartenden Vereinbarungen zwischen den beiderseitigen Regierungen eine sichere Grundlage geben. — Die in dem angezogenen Artikel ebenfall« enthaltene Angabe, daß ein neue» Recrutirung»gesetz dem versammel ten Landtage vorgelegt werden solle, beruht allerdings in Wahrheit; doch wird man hieraus der sächsischen Re gierung um so weniger den Vorwurf der Voreiligkeit machtn kinnen, als rS überhaupt nicht angemessen sein dürfte, die Erfüllung der in militärischer Hinsicht ein- gegangenen Verpflichtungen, andauernd bis auf ein Jahr, d. h. bi» zu einem Wirderzusammentritt der Stände hinauSzuschieben. * Berlin, 17. Novbr. Der Finanzminister Frhr. v. d. Heydt überreichte in der gestrigen Sitzung de» Abgeordnetenhauses den bereit» erwähnten und vom September batikten Entwurf eine» Gesetzt», be treffend die Verleihung von Dotationen an preu ßische Heerführer, welche zu dem glücklichen Aus gange des letzten Kriege» in hervorragender Weise bei getragen haben. Dem Gesetzentwürfe zufolge wird die Summe von 1A Millionen Thlr. aus den eingehenden Kriegsentschädigungen bereit gestellt, und bleibt die Ver wendung dieser Summe königl. Bestimmung Vorbehal ten. Die Motive besagen: „In Phasen, welche nach entscheidenden Kämpfen eine neue Wendung im Leben der Völker einleiteten, ist jederzeit der Drama empfunden worden, denjenigen Männern den oleibeu- d«n Dank deS Vaterlandes darzubnngeu, welche durch ruhm volle Tbaten die Baku einer Hähern Entwickelung eröffnet ha ben. In diesem Gefühl haben des hochseliaen Königs Friedrich Wilhelm's Hl. Majestät nach siegreicher Beendigung des Be freiungskampfes von 1813 und 1814 denjenigen preußischen Heerführern, welche sich auf das Hervorragendste ausgezeichuet hatten, in Anerkennung ihrer Verdienste Dotationen zu ver- leihen geruht. „Der letzte Krieg hat den preußischen Namen mit neuen unvergänglichen Ehren vorderrlicht und der Monarchie eme Erweiterung ihrer Machtstellung eingetragen, welche von kei nen frühern Erfolgen preußischer Großthaten übertroffen wird. Auch in diesem Kriege haben preußische Heerführer in Hinge bung und Ausdauer voranaeleuchtei und durch heldenmüthiges Ringen und Vollbringen sich ein Andenken gestiftet, weiches die Nachwelt in treuer Verehrung bis iu die fernsten Zeiten bewahren wird. .Diesen Männern den Dank ihres königl. Herrn und des Vaterlandes zu bethätigen, wird in vollem Vertrauen des be reitesten Entgegenkommens der Landtag um seine versaffuugS- mäßige Mitwirkung angegangen. An ihn ergebt durch die ge genwärtige Vorlage die Aufforderung zur Bewilligung der Mittel, welche die Krone in den Stand setzen werden, durch Verleihung von Dotationen nach dem Vorgänge einer frühern großen Zeit Verdienste, welch« der Geschichte avgehöreu, auf eine der Gegenwart würdige Weise zu ehren." Die „N. Pr. Zeitg." bemerkt zu der Debatte über da» Dotationsgesctz in der gestrigen Sitzung de» Ab geordnetenhauses: „Mit Recht durfte man erwarten, daß da» gestern vorgelegte Dotationsgeseh, welche« von Sei ten deS Herrn Finanzministers zum Ueberfluß noch als auS eigener königlicher Initiative hervorgegangen be zeichnet wurde, mit derjenigen Rücksicht ausgenommen werden würde, welche der Stellung eine» Königs von Preußen zu seiner Armee gebührt. Man mußte wis sen, daß et für den oberste« Krieg-Herrn der Armee nicht wohl möglich ist, einen parlamentarischen Körper zwischen sich und seine Generäle treten und eine Na tionalbelohnung in Preußen durch eine andere Hand, al» durch die seinige, verthrilen zu lassen. Nichtsdesto weniger spielte man wieder „Englische» Parlament" u»d erhob kaum glaublicher Weise allen Ernste- den An spruch, nicht allein über Name» und Zahlen zu be > bei: renstr. 9. rptstr.16. Platz 28. aide.
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