Dresdner Journal : 23.11.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186611232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18661123
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18661123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-11
- Tag1866-11-23
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- Dresdner Journal : 23.11.1866
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srs. Frntag dca A Nwnnbrr Dres-mrIounull. Verantwortlicher Redactenr: A G. Hartmann. 18V«. »»frrittr—uuah»» »»»würt»: I^IpilU: Ka»»o»r-»r-r»», 6«, Oroaüoor ckonrn»!,; ,k«»ü»,.: 71 Lu»,.»», «vuo» k'ouv^ S-uodur» VI,» kr»»kiUrr ». N.: Nn»»»,r»l» t Vool.ua; Larlwl: 6»opiv»'«ok« Nnekü., ttarauurua'a övraa»; >r«»«».- L. Scuror-r»; vr»«I»a: 7,. 8ra»«»»'»4ool>»e«>il>»r«»», ^»aa» L 8a»»louav»a»; vraavkurt ». »uvkk.; LSI»: Xo Süoaaa»; kart«: ttara», 7>a--iru, kvl.i.1»» L6o., <8, klao« ä« I« Soor»«); kr»G;-'n, Luario»'» SoekL.j Vt«a: ^l.. Sa-uam Ssermlagrder: NVolxl. Lxp«6ltioo ä«> 7>r«,üu«r ^ooraala, vr«»<1«ll, dtariomlr»»»« Ho. 7 Xdaaaemeut,»reise: 7» »a-il—o. ^lkrlieü: «rille.—Xxr. . ^MrUek: t „ IS „ Uovatllrk:— „ IS „ Slo»»Iu«ksuu>m«ro: 1 „ Snseratenprelse: k°ilr <1«o Hanm «in-r xe«p»Iteii«v Teil«: I 77xr. Uvt«r „Li»xv»»»äl" 6i« 2«U«: 1 klxr. Erscheine«: 7>8>icl>, mit Xmnakm, üee Sono- nn6 T'-i-rtax«, ^t>«ock» kür ä«o folxauäell r»x. NichlamUicher Theil, llebersicht. Telegraphisch« Nachrichte». TageSgeschichte. Berlin: Der König nach Blanken burg. Kammerverhandlungen. Neue Abgeordneten- fraction. Da» ReichStag-wahlgesetz. — Hannover: Gesuch um Gestattung der Militärvertrrtung abge schlagen. Protest bei Uebernahme der Krvnkasse durch da» Finanzdeparttmenl. Die Verhandlungen wegen de» HauSvermögtnS de» König» Georg. — Frank furt: Von der BundeSliquidationScommission. — Dessau: Landta-Seröfsnung. — Wien: Der Zu stand der Kaiserin Charlotte. Städtische» Anlehen. Au- dem Gemeinderathe. Die Creditanstalt. — Pesth: Telegraphischer Dank der Kaiserin. Land tagsangelegenheiten. Journalstimmen über da- kö nigliche Rrscript. — München: Neuer päpstlicher Nunttu-, Die Verlustliste der bayrischen Armee. — Stuttgart: Versetzung de» Pr»f. Pauli. — Pari»: Generalkonsul für Frankfurt ernannt. Han delsvertrag mit Japan publicirt. Msgr. Pavy f. Vrrurtheilungen wegen Arbeitseinstellung. — Au» den Niederlanden: Festungswerke geschleift. — Rvm: Geschäftsträger für Monaco ernannt. Fürst - Epada-Verelli -f. Die römische Legion. Cardinal ABaluffi -s. — Madrid: Truppenrevue. — Lon- dvn: Reformdemonstration in Cdinburgh. Ucber- schwemmungen und Stürme. — Warschau: Kai serlicher Ukas. — New-Bork: Die Wahlen. Meri« Mcanische». Fentsche Angelegenheit. Rückzahlung von WBondS. Dresdner Nachrichte«. Provinzialnachrichte». (Zwickau. Lößnitz.) Vermischte». Etatisti! und BolkSwirthschaft. Oeuillrton. Inserate. Tagrskaleadrr. Barseuuach« richte». Lelegraptzische Nnchrichten Pari», Mittwoch, 21. November, Abend». (W. T B.) Der „Abend-Moniteur" sogt in seiner Wocheu- rundschau bejüglich de» neuesten Rundschreiben» Ri- easali«: Da» Florentiner Labinet rrwackt heute die so oft von der Regierung de» Kaisers ausgesprochenen Ideen, besten unablässige Anstrengung auf dir Ver söhnung der nationalen Wünsche mit den religiösen Gefühlen auf der italienischen Halbinsel gerichtet ist. Angesicht» solcher Stimmung könne der Papst ver trauensvoll der Zukunft entgegrasehn. Man habe allen Grund zu glauben, daß die Extreme der Par teien nicht überwiegen und die Curie denjenigen Ein flüssen unzugänglich bleiben werde, welche unter der MaSkr falschen Eiser» für dir Sichrrhrit und Würde de» päpstlichen Throne» schädliche Absichten bergrn. Florenz, Mittwoch, 21. November, Abend». (W. T. B.) Der König ist von seiner Rundreise durch Be- nrtien hierher zurückgekehrt. Dem Journal „Jtalir" zufolge übernimmt die italienisch» Regierung den ver- hältnißmäßigen Antheil an der römischen Schuld bi» 186K. Die seit 1861t hiazugetretenr Schuld wird eon- solidirt. Italien zahlt dafür die Zinsen und bezahlt nur die Schuld de» letzten Jahre» daar. Der Pro- eeß de« Admiral» Persano kommt am 1. Deeember vor dem höchsten Gerichtshöfe zur Verhandlung. Varon Rirasoli hat gestern den österreichischen Geschäftsträ ger, Varon d. Bruck, empfangen. Konstantinopel, Mittwoch, 21. November. (W. T. B.) DaS Ministerium Fuad Pascha stellt »ine kon stitutionelle Regierung in AnSficht. Für Kandia find neue Untergouverneure ernannt worden. Belgrad, Mittwoch, 21. November. (W. T. B.) Dir serbische Regierung fordert direkt von der Pforte die Räumung aller Festungen, besonder» die Belgrad«. Feuilleton. Dresden. In der Sitzung bk- hiesigen Verein» für Erdkunde am 16. November erfreute StaatSrath Schleiden die Versammlung durch die Analyse eine» interessanten Vorläufers von „Reichard'» Passagier" und „BLdeker's" rothrm Handbuche, eine- zweibändi gen Werke», welche» unter dem Titel: vikliotkeea« »ou oxouaurav porogrinantium k. e. vwtormm (Bibliotheken oder HundeschwLnze fPolarsterne! der Reisenden, d. h. Wegweiser) im Jahre 1644 von „Er. k. k. Majestät Mathematik»» für d^S Reich Ungarn", David Fröh lich „Einwohner von Käsmark" veröffentlicht worden war. Der überaus viel Ergötzliches bietende Bericht über diese» seltene Buch ward um so dankbarer aufge» nvmmen, al- weder Jöcher in seinem „Gelehrtenleri kon", noch Adelung in der Fortsetzung diese- Werke» da- Buch genau gekannt haben, die 8ouv. kidliograpkio »öaSealv der Gebrül-er Dibot nur einen Auszug au» Adelung giebt und Brunet von dieser Erscheinung ganz und gar nicht- weiß. Der Umstand, daß Fröhlich bei Schilderung der Champagne den Weinbau gar nicht erwähnt, giebt Eonsul Andree Veranlassung, zu con« statiren, daß vor Ludwig XIV. in der Cheimpagne von Weinerzeugung noch keine Rede gewesen, sowie zu eini gen wettern Bemerkungen über den Beginn der Wein« cultur in jenem Theile Frankreich», und die Fabrication de» Schaumwein» im Allgemeinen. , Oe. Ruge giebt einige Erläuterungen zu den von Fröhlich geschilderten fünften Welttheilr, Magellamca oder Südlaud, unb weist nach, daß die vom Verfasser gebrauchten Namen für Theile diese» Wrlttheil»: Lucach, Beach u. s. w. von Marco Polo herrühren. — Nicht minder interessant und da»ken»werth waren die Mittheilungen, welche Hr. Felix Zinketsen sodann an» dem Briefe eine» Italiener« Kairo, 18. Novembrr. (W. T B.) D»r virrkönig hat die Notabelnvrrsam«lnng eraffnet. Tagesgrschichte. verlin, 2l. November. (B. Bl.) Se. Majestät der König reiste heute Mittag mittelst Ertrazug» nach Halberstadt und zu Wagen nach Schloß Blanken burg, wohin Se. Majestät mit den Prinzen de« könig> lichen Hause« die Einladung de» Herzog« von Braun schweig für drei Jagdtage angenommen hat. Die Rück kehr de« Königs von Schloß Blankenburg nach Berlin erfolgt voraussichtlich am Sonnabend den 24 , Abend». Nach »er Rückkehr wird der königliche Hof seinen Win teraufenthalt dauernd in Berlin nehmen. * Berlin, 21. Navember. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses brachte der HandelSmini- ster den Gesetzentwurf, betreffend die Herabsetzung des Briefporto», ein. Da» Gesetz, welches vom 1. Juli 1867 ab in Anwendung kommen soll, ist daraus berech net: die Portostufe von 3 Sgr. für frankirte Briefe fallen zu lassen und nur für unsrankirte Briefe aufrecht zu erhalten, ferner die Portostufe von 1 Sgr. für fray- kirte Briefe bis zu 2» Meilen zu erweitern, während für Briefe über 5 bi- 20 Meilen im Falle der Nicht» frankirung der Satz von 2 Sgr. Anwendung finden soll, sür die mäßigen Entfernungen unter und bis 5 Meilen aber bei frankirten und unlrankirtcn Briefen den bisherigen Satz von 1 Sgr. beizubchalten Nun- mehr trat das Hau» in die Vorberathung des Staats- hauSbaltetats ein. Nach einigen Vorbemerkungen deS Präsidenten über die geschäftliche Behandlung der De batten, welche „Allgemeine Gesichtspunkte" und 0. di« „Specialberathung" umfassen werden, wurde die selbe über den erstcrn Theil eröffnet. Das Wort er hielt zuerst der Abg. Twesten. Die Abgg. Groote, Michaelis, Rohden und v. Vaerst nahmen ferner an der Generaldebatte Theil, welche geschlossen wurde, nachdem der Finanzminister Freiherr v. d. Heydt noch einige er läuternde Erklärungen abgegeben hatts. Derselbe erklärte, daß der Etat für dre neuen Landestheile für da« letzte Quartal 1867 drmHause vorgelegt werden soll, in welchem die Mitglieder au» den neuen LandeStheilen sitzen. Äbg. Rohdeu fragt, welche Deckungsmittel di« Regierung für die Ausgaben in den neuen LandeStheilen in den drei ersten Quartalen habe? Der Finanzminister erwidert, daß aus den neuen LandeStheilen Einnahmen, die für den StaatS- hauShattetat des alten Gebiets disponibel sein könnten, nicht fließen. Die Aufhebung »es Salzmonopol- habe er im Zollverein angeregt; sei nicht sofort mct den süd deutschen Staaten eine Vereinbarung über allgemeine Aushebung im ganzen Zollverein zu treffen, so werde die Regierung um die Ermächtigung bitten, zunächst für Preußen vorzugehen. Die Steuerreformen (Verein fachung de- Zolltarif«, Ermäßigung »er Besteuerung de» Zuckers) werde er im Auge behalten. Der Minister de- Innern brachte hierauf einen Entwurf, betreffend »ie Inkorporation der von Bayern und Hessen-Darm stadt erworbenen Landestheile ein. Zugleich bringt er einen Entwurf ein, betreffend die Abänderung de» Ar tikels 67 der Verfassung, um die Zahl der Abgeord neten entsprechend den neuen Gebieten zu ändern. Der Entwurf verlangt eine Ermächtigung, diese Zahl durch königliche Verordnung festzusctzen, jedoch nach Maßgabe des Verhältnisses der Zahl der gegenwärtigen Abgeord neten zur jetzigen Bevölkerungszahl. Dies Verbältniß ist da- von 1 zu 54,000, so daß etwa 80 neue Abge ordnete hinzutreten. Der Minister empfiehlt Beschleu nigung. Der erstere Entwurf wird der 13. Commis- sion überwiesen, der zweite geht an eine besondere Commission. DaS Haus schritt hierauf zur Specialbe- rathung, zunächst über die Dotationen. Cap. 26: 500,000 Thlr. Zuschuß zur Kronfidricommißr«nte wurde ohne Di-cusfion genehmigt. Da- Kapitel 27 de« Haupt etats, öffentliche Schuld, gab dagegen Veranlassung zu eingehender Beraubung Nachdem der RegierungScom- mtssar, geh. Oberfinanzrath Mölle, in einem länger» Bortrage die einzelnen Positionen erläutert hatte, be- übrr die in der neu«stcn Zeit gemachten Anstrengun gen seiner Landsleute z»r Hebung de- Handels von Venedig gab. Die in de» Angaben de» Italieners ent haltene Beschuldigung, daß Oesterreich absichtlich Triest auf Kosten Venedig» zu heben gesucht habe, berichtigt Or. Andree dahin, daß Oesterreich die Venrtianrr nie gehindert habe, sich durch Handel und Industrie eine bessere Lage zu bereiten, und daß abzuwarten sei, ob Venedig al» ein Theil vom Königreich Italien ein neue- Leben beginnen werde. 2. Dresden. In der Hauptversammlung der „Isis" am 15. d. M. sprach Herr Professor Oe. Hartig sehr eingehend über den mikroskopischen Bau der Seide, der Schafwolle, der Baumwolle, der Flachsfaser und deS Strohhalms und setzte sodann die Art ihrer Bearbei tung zu Geweben und die im Holländer zu Papiermaffe auteinander, überall Seitenblicke auf verwandle Er scheinungen werfend und die neuesten Resultate der Wis senschaft verwendend. Hierauf fußend, beschrieb er die mikroskopische Untersuchung von Papiersorten, u. A. auch »ie von ihm angestrlltrn, um falsche» Papiergeld von echtem zu unterscheiden. Eine Reihe Vorlagen diente zur Brrdcutlichung. X. Kunst. Zu d«n am meisten hewundrrten Schöpfun gen Raphael'- gehört die au- seiner besten Zeit stam mende „heilige Cäcilia". Der große Meister malt« die- Bild im Jahre 1515 für die von der später kano- nisirtrn Elena Duglioli del Oglio der Heiligen gestif teten Kapelle in der Kirche San Giovanni-in-Monte zu Bologna. Ravharl selbst legte »inen solchen Werth aus diese Arbeit, daß er seinem Freunde, dem bekann ten Maler France-co Francia z» Bologna, an den er da» Bild sandte, in »inem Briefe dir Bitte »»«sprach, gründete der Abg. Lasker seinen zum Etat der Eisen» bahnvcrwaltung eingebrachten Antrag in Betreff »es von der Rcgieiung mit der Köln - Mindner Eiscnbahn- gesellschaft abgeschlossenen vertrage». Derselbe lautet: »DaS Hau- »er Abgeordneten wolle beschließen: Die königliche StaatSrcg'eruug anfzufordern, den zwischen ihr und der Köln Mindner Eiseubadagesellschaft unter dem 10. August 1805 abgeschlossenen uud durch die Gesetzsamm lung veröffentlichten Verlr^a, betreffend die Aufhebung der dem Staate zustehenden Amortisation der Köln-Mindner Eisenbahnacti-n, dem Landtage zur verfassungsmäßigen Geneh migung schleunigst vorzulegen. Motive. Im Gesetzentwurf, betreffend den StaatshauShaltetat für 1807, sind die Rechts- verhültnisse zwischen der Köln Mindner Eisenbahngesellschaft, deren Gläubigern und dem Staate nach Inhalt des Vertrag« vom 10 August 1865 dargestellt uud die Emuahmeu deS Staates von der Köln Mindner Eisenbahn in gleicher Weise veran schlagt. Der Vertrag hat bisher der Beiathung und Beschluß- faffung des Landtages nicht unterlwen; es bedarf aber der Mit wirkung des Landtages, weil er über Staatsvermögen, welches als Einnahmequelle dient, mit den Folgen einer Veräußerung verfügt und Staatsverträge abändert, welche auf Grund be sonderer Gesetze zu Stande gekommen und wirksam gemacht worden sind." Gegen den Antrag sprach Finanzminister v. d. Heydt. Gegen die Ausführungen de» Finanzminister« sprachen die Abgg. Virchow und Simson. Graf Schwerin und v. Vincke befürworteten, dem La»k«r'schen Antrag, der in dir Form corrrct, aber durch da« Jndemnität-gesetz in der Sache erledigt sei, keine weitert Folge zu geben. Von dem Grafen Schwerin wurde ein vermittelnder Antrag in diesem Sinne gestellt, von dem Abg. Vir chow wurde beantragt, den Antrag der Budgetcommis« ston zu überweisen. Bei der Abstimmung wurde dieser Antrag abgelehnt, woraus der Lasker'scke Antrag in namentlicher Abstimmung mit 129 gegen 122 Stimmen angenommen wurde. Für den Antrag stimmten die ge- sammte Linke, die Clericalen, die Polen und einige Alt liberale. Es wurden al-dann noch die Titel 1—9 de« Etat» der öffentlichen Schuld ohne Di-cusston genehmigt. — Die neue Fraktion der Liberalen bat, wie die „N. Pr. A." meldet, nun ihre definitive Constituirung al» „Fraktion der nationalen Partei" auf dem Büreau de» Abgeordnetenhauses angemeldet. E» be steht die Fraktion gegenwärtig au« folgenden 18 Abge ordneten: Berger (Posen), Gras zu Dohna, ve. Ham macher, v. Hennig, Hinrichs, John (Labiau), Lasker, Oe. Lette, »e Lüning, Lent, Michaelis, Reichenhcim, Richter (Berlin), Röpell, Iw. Tcchow, Twestcn, v, Un ruh, u»^ Baron ». Värst. (N»r die Abg« v. Fvrcken- beck, al» Präsident de» Hause», und Jung haben sich keiner Fraktion angeschlossen, sonst alle bi» jetzt in da» Hau« emgetretrnen Mitglieder.) — Da« Wahlgesetz sür den Reichstag de» Norddeutschen Bundes, schreibt die „Pro».-Corr.", wel che« unterm 15. Oktober d. I. von Er. Majestät dem Könige vollzogen und durch dir preußische Gesetzsammlung veröffentlicht worden, ist durch eine besondere allerhöchste Verordnung nunm-hr auch in den ncuerworbencn Lan- deStheilen eingesührt worden. Die preußische Regie rung wird die Vorbereitungen zu den Wahlen nach al len Richtungen so «ntschieden fördern, daß mit der Aus- sühruna »er Wahlen am Anfang Februar vorge- gangcn werden kann. Eine entsprechende Aufforderung dürfte auch an die übrigen Regierungen deS Norddeut schen Bundes gleichzeitig mit der Ausforderung zu den vorgängigen Berathungen erfolgen. Hannover, 20. November. (H. C.) Der hiesige Ma gistrat hat in einer Eingabe an da« Generalgouverne ment gebeten, den Militärpflichtigen au« dem Ge burtsjahre 1843 die Stellung von Stellvertre tern zu gestatten, ist damit aber abschlägig beschie- den worden, da das Stellvertretungssystem dem Geiste der preußischen Heeresverfassung widerspricht. — Al ain Donnerstag die Beamten de» Finanzministeriums, an ihrer Spitze der geh. Finanzrath v. Seebach, in den Geschäftsräumen der königl. Kronkasse erschienen und auf Grund der Verfügung des Go»vernements die Uebergabe der Kronkassr an da» Finanzdcpar- tement verlangten, erhob namen» der Kronkasse der Finanzrath Flügge Protest gegen die Uebergabe und überreichte den Protest auch schriftlich dem Director de» für sorgfältige Aufstellung dcsselbkn Sorge zu tragen. Francia selbst, sowie ganz Bologna empfingen das Werk mit Begeisterung, und Dichter feierten die Herrlichkeit desselben in zahlreichen Gedichten. Ende de» vorigen Jahrhunderts kam da- Bild nach Paris, wo e» mit eben nicht viel Glück und Geschick von Holz auf Lein wand übertragen und restaurirt worden ist. Im Jabre 1815 nach Bologna zurückgebracht, ward e» in der dortigen Pinakothek aufgestellt, wo es noch heute die Perle der Sammlung bildet. Neben den hohen cvm- posttionellen Schönheiten bewundert man vor Allem die Harmonie und Verbindung der Farben, deren Reichtbum, Pracht und Gluth in den unendlichen Mischungen der drei Hauptsarben dem Ganzen jene wunderbare «kstastsche Stimmung verleiht, „wie wir sie beim Anblick der höch ste» Gipfel der Alpen empfinden, wenn sie wie Mittler zwischen Himmel und Erde im Abendrothe glühen und unsre Seele in ihrer Betrachtung versunken still wir» und feiert." — Weder Dominichino, Carlo Dolce, Ru bens u. s. w., welche gleichfalls die heilige Cäcilie dar- stellten, haben da- Raphael'sche Urbild auch nur an nähernd erreicht, bei dessen Anblick Goethe »ie in ihrer Einfachheit so zutreffenden Worte au»rief: „Er hat eben immer gemacht, was Andere zu machen wünschen!" — Bon großer Schönheit ist aus dem Bilde besonder- da« edel geformte Antlitz der Heiligen, welche-, den himm lischen Klängen der Engel-ckörr lauschend, verloren in ruhigem Entzücken, aufwärts blickend dargestellt ist. Professor Schurig hat diesen Kopf nach dem in Bologna befindlichen Originale gezeichnet und zwar in höchst ge lungener Weis«, mit jener Correctheit, jenem feinen Verständniß und geschmack- und wirkungsvollen Vor trag, mit allen jenen Vorzügen, die wir dem Künstler schon Issters an dieser Stelle nachzurühmrn Gelegenheit sanden. Di« werthvolle Zeichnung ist in den Besitz »e« -.r . Finanzdepartement-. D«r zugezogene Notar Wölffer nahm über den Vorgang ein Protokoll auf. Der Pro« test macht materiell geltend, daß die Vereinigung der Kronkassc mit der Lande-kasse dem Rechte de» König- Georg widerstreite, formell daß, da die Kronkassr durch königl. Verordnung mit der Verwaltung der auSgr- schirdenen Domänen und deS Lehn-allodification-fond- bcauftragt sei, eS zur Entziehung dieses Mandats auch wieder einer königlichen Verordnung bedürfe, eine ein fache Verfügung de« Gouvernements dazu nicht au»- reiche. — Die Verhandlungen zwischen der preußi schen Regierung und König Georg in Betreff der Auseinandersetzung über »aS Vermögen de» kgl. Hau» ses sind jetzt, dem Vernehmen nach, bis zu dem Punkte gediehen, daß eine Commission zur Regelung dieser Angelegenheit niedergesetzt werden kann. Wie wir hö« rea, wird hannöverscherseit» Staatsminister a.D. Windt horst an der Commission Theil nehmen. Frankfurt a. M., 20. Novbr. (Fr. I.) Der gestri gen Mitthcilunß über die Bundesliquidation»- commissivn ist berichtigend nachzutragen, daß für jede der ehemaligen BundeSfestungen nicht eine, son dern zwei Commissionen beschlossen sind, deren eine au» drei Offizieren zur Abschätzung de« Artillerie- u. Genie- material«, die zweite au« drei Lerwaltungsbeamten für Abschätzung »er Einrichtungen in den Casernen, Spi tälern, »es Pr»»iant« rc. besteht. Preußen u. Oester reich schicken in jede dieser Commissionen Mitglieder; die dritten Mitglieder schickt für Mainz Hessen-Darm stadt, für Ulm Württemberg, für Rastatt Baden, für Luxemburg und Landau Bayern. Die Mitglieder die ser Commissivnen versammeln sich, bevor fie ihre Func tionen antreten, am 1., resp. 10. December hier in Frankfurt. Dessau, 19. November. Heute vormittag wurde, wie wir der „Köthener Ztg." entnehmen, der Landtag eröffnet. An Stelle de« erkrankten EtaatSminister« v. Sintcni« hielt der Regierungspräsident die Eröff- nung-rede. Dieselbe bemerkte hinsichtlich der Umgestal tung der politischen Verhältnisse: »Seit wir zum letzten Male hier versammelt waren, sind in unserm großen Baterlande Ereignisse einoetreten, welche die kühnste Phantasie damals kaum ahneo ließ. Der Deutsche Vuad ist aufgelöst uud ein Norddeutscher, unter Theilnabme Anhalt-, an dessen Spitze Preußen steht, an seine Stelle aetreteu, dem künftig ein Parlament zur Seite stehen soll. Es ist voraus- zusehen, daß diese Einrichtung die Gesetzgebung in einem weit arößern Umfange an sich ziehen wirb, al- der Deutsche Bund sie belaß und auszukben vermochte. Wir haben daher geglaubt, von einer Anzahl von Gesetzentwürfen absehea zu müssen, wie wohl sie theilS fertig, theils io der Bearbeitung begriffen find, — ohne jedoch letzterer, um event. keine Zeit zu verlieren. Ein halt zu gebieten- Der Abschluß de« Norddeutschen Bündnisse« wird indessen noch eine besondere, jetzt schon voraussichtliche Aenderung zur Folge haben, obschon sich deren Umsang bi« jetzt noch nicht bemessen läßt; da- ist, einmal, Ausgaben von allge- meiner Natur, wie sie früher der Deutsche Bund auch schon kannte; sodonn Mehrausgaben für das Militär Eine bestimmte Summe läßt sich bei jetziger Lage der Sache auch nur annähernd nicht annehmen, es muv daher die Befugniß in Anspruch ge nommen werden: über den Etat hiuaos, resp. nach Verwendung der jetzigen (bisherigen) in den Etat aufgenommenen Sätze, die zur Ausführung der Buudesbeschlüffe gebotenen unerläßlichen Ausgaben zu bestreiten." * Wien, 20. November. Im Hinblick auf die neuesten Journalmittheilunqen über »a« Befinden der Kaiserin Charlotte schreibt das osficiöse „W. Jour».": Der Director der Jrrenansialt, Regierungsrath Riedl, ist vor einige» Tagen von Miramare nach Wien zurück- gekehrt und hat Sr. Majestät dem Kaiser sofort Be richt über den GesundbritSzustand der Kaiserin Char lotte erstattet. Bei der strengen Abgeschlossenheit, in Welcker die Kaiserin lebt un» die sich zum Tbril auf »ie mit ihr allein in Berührung kommende Umgebung ausdehnt, ist die Zuversicht überraschend, mit der fast täglich von hiesigen Localcorrespondenzen ein neue», ganz specielle« Bülletin über da« Befinden d«r hohen Kranken in die Welt gesetzt und gläubig nachgedruckt wird. — (Pr.) Gestern beschloß die Finanzprogrammcom mission des Gemeinderath», damit der städtische Haus halt eine sichere Basis erhalte und das Oberkammer amt nicht gezwungen sei, sozusagen von der Hand in den Mund zu leben, oder die Ausgaben der Commun durch seine Publikationen vortheilhaft bekannten photo- giaphischen Instituts von F. und O. Brockmann in Dresden übergegangen und hat durch dasselbe eine treff liche photographische Nachbildung und Vervielfältigung erfahren. Ebenfalls von Interesse für Kunstfreunde find die aus dem gtnannten photographischen Atelier hervor» gegaugenen guten Reproductionrn zweier hervorragen der Werke der hiesige» Galerie. Die eine derselben giebt d«S kürzlich acquirirte ChristuSbild von Albrecht Dürer nach einer Zeichnung von C. Ven»S wieder; die andere die Grablegung von Rotermun» nach einer Zeichnung von G. Planer. DaS erstere Bild, Christ»« am Kreuze in dem Moment, al« er mit gen Himmel erhobenen Augen die Worte ruft: „Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist", gehört, wa« Tiefe der Empfindung, ergreifenden Ausdruck und vollendete Durchführung «nbelangt, zu den besten Werken de» großen deutschen Meister». Da» zweite Bild, die Grab legung, ist »ie Erstlingsarbrit eine» der Kunst zu früh entrissenen, reich begabten jungen Malers und w»hl eines der besten Gemälde, die bi- jetzt in Dre-den ent- standen. D«r Werth der beiden Bilder ist schon öfter» und eingehend erörtert worden. C. s Jllustrirte Literatur. „Hella». Da» Land und Volk der alten Griechen. Bearbeitet sür Freunde de« klassischen Alterthums, intbesondere für die reifere Jugend »o» Oe. Wilhelm Wägner. Zweite vermehrte un» verbesserte Auflage. 2 Bände. Mit vier Ton bildern, sowie mit 170 in den T«rt gedruckten Abbil dungen. Leipzig. Verlag von Otto Spamer. 1867." Mit diesem Buche eröffnete vor einigen Jahren die Spamer'sche V«rlag»handlung die Herautgabe einer Reih« von Geschicht»werkrn, deren Tendenz mit der bei« i» tritt Port u. 8t«mp«I- »u»okl»u tlior»
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