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Dresdner Journal : 30.12.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186612305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18661230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18661230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-12
- Tag1866-12-30
- Monat1866-12
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- Dresdner Journal : 30.12.1866
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.U 301. Sonntag den 30. December 18«« Abs»»r»r»i«prrisc: Dres-mrIMrml Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Wie die nur mit Vorbehalt aufzunehmen sind. stelnsche Oberpostbehörde ward bekanntlich im Juni d. I. mit der schleSwigschen vereinigt, und die Bramtrn muß ten nach Schleswig ziehen. Fraukfurt, 27. December. Im heutigen '„Amts blatt" werden die k. Verordnung vom 16. December in Betreff der Einführung der Bankordnung vom 5. Octaber 1846 und de» Gesetzes wegen Abänderung und Ergänzung einiger Bestimmurgrn derselben vom 7. Mai >856 im Gebiete de- vormaligen Königreichs Hannover, de- Herzogthum- Nassau und der freien Stadt Frankfurt, sowie die Bankordnung und das Ge setz selbst publictrt. Ferner enthält das „Amtsblatt" die Verordnung, betreffend die Aufhebung der Vor schriften des im Gebiete der ehemaligen freien Stadt Frankfurt geltenden bürgerlichen Rechts über den in der Appellationsinstanz zulässigen Antrag der Par teien auf Actenversendung behufs Abfassung der Ent scheidung und über daS gegen Entscheidungen der zwei ten Instanz zulässige Rechtsmittel der Actenversendung in Kraft der Revision. Wien, 28. Dec. Das ,,W.J." schreibt: „Fastsämmt- liche hier erscheinende Morgenblätter enthalten die Nach richt, daß demnächst hier eine Vertretung sämmt- licher risleithanischer Länder zusammentrrtensolle. Wir haben Ursache, die Richtigkeit dieser Meldung an zuerkennen, obwohl über die Modalitäten derselben noch verschiedenartige Versionen auftreten, die zur Zeit wohl (Schluß au« Rr. VW.) Urber da- Jntzianermuseum hielt der Professor'An- Dre»den, 22. December. Sc. Königliche Majestät haben dem emrritirten Kirchschullehrer Christian Friedrich Ackermann zu Ottendorf die zum Verdienstorden ge hörige goldene Medaille zu verleihen allergnädigst geruht. Dresden, 24. December. Se. Königliche Majestät haben dem Kirchschullehrer Johann Gottlieb Glaß zu Schweiker-Hain, auS Anlaß seine- fünfzigjährigen Amts- jubiläum», die zum Verdienstorden gehörige goldene Medaille zu verleihen allergnädigst geruht. genwärtig definitiv angenommenen Armeecintheilung i Divistonen würde die» vollkommen entsprechen und c würde sonach die Arme« auf 25 Divisionen mit 50 Br> gaben gebracht werden können. — Ferner soll da- be reits der Vollendung nahe gerückte neue Avancement gesetz für dir Armee als Hauptbasis das Gruppenavance ment in Anwendung bringen. Diesem nach würde somi beispielsweise das Avancement in der Infanterie naö den Nationalitäten künftig stattsinden. Es würde da Avancement daher in den ungarischen, deutschen, böh mischen, polnischen Regimentern abgesondert in der gan zen Gruppe stattfinden. Analog diesem einzuführendei Gruppenavancement bei der Infanterie und in der IS gertruppe, welche- künftig vom Kriegsministcrium un nicht von den RegimeutSinhabern erfolgen soll, soll auc das Avancement in der gejammten Cavalerie, jrdoc auch abgesondert, in der deutschen (schweren) Cavalcric bei den Husaren und Ulanen stattsinden, wie dies jcs schon bei der Artillerie eiugeführt war. Unter den Ar beiten in der Armeereorganisation soll auch bereits di mit großer Sorgfalt und im auSgedehntern Maße eir zuführende Schulbildung in der Armee zum Abschlu gebracht sein. So viel darüber in militärischen Kreise verlautet, sollen Stabsoffizierschulen in den verschiedene Generalaten, DivisionS- und Brigadeschulen für Obe offiziere, Cadetten-, Feldwebels-, Unteroffiziers- ur MannschastSschulen zur Einführung beantragt sei Schließlich heißt eS, daß auch die Militärgerichte rin wesentlichen Umgestaltung unterzogen und die bezü lichen Arbeiten bereit- beendet und allerhöchsten Or genehmigt sein soÜen. Lemberg, 27. December. (W. Z.) Der Regierung commiffar erklärt im Landtage in Beantwortung ö terer Interpellationen: ES sei die Einführung von B zirksgerichten und Friedensgerichten neben den Krci und Collegialgerichtcn zu erwarten; der jetzige Branr weinbesteuerungsmodus bleibt unverändert. Die La deSausschußvorlage wegen veränderter Bemeffungswe der Erwerb- und Einkommensteuer wird angenommi Dietl proponirt namens der Schulcommission eine Bi an Er. Majestät um Einführung einer LandeSschul! Hörde mit Zuziehung eines Delegirten des Landesar schusse». Hinilewicz proponirt den Uebergang zur T gesordnung, weil diese Vorlage die Competenz t Landtags überschreite und der polnischen Hegern»! diene; er erklärt, daß, wenn die Tagesordnung ab, lehnt wird, die rulhrnische Partei sich der sernern T batte enthalten werde. Für die Vorlage sprechen F bath und Zirmialtowski, bageqru Lozinski und Pan koff; Letzterer weist den von Zocmialkowskc gemach Vorwurf des MoSkowiterthums als unbegründet zuri München, 27. December. (N. C.) Zufolge allerhö ster Anordnung haben von Neujahr an dre k. Staal Minister wieder in directen Verkehr mit dem Kö zu treten und wird Se. Majestät an jedem Tage eii der Herren Staatsminister zur Vortrag, A tung < pfangen. — Der bisherige königlich sächsische Gesan dahier, Freiherr v. Könneritz, nunmehr Gesand Sachsens in Berlin, ist von dort noch einmal hier c getroffen, um Sr. Majestät dcm Könige sein Abbe fungsschreibrn zu überreichen, zu welchem Zwecke t selbe morgen von Er. Majestät empfangen werden w Nürnberg, 25. December. (B. Z.) Der Magist hat in seiner letzten Sitzung den Antrag des Reel rathes Marr auf Errichtung einer höherntechnij wissenschaftlichen Anstalt unter dem Namen „< werbliche» Polytechnikum der Stadt Nürnberg" als satz für die zur Auflösung bestimmte hiesige polyt nische Schule einstimmig angenommen, und gesche nun zu dessen Ausführung die weitern Schritte. Pari», 27. December. (K. Z.) Graf Bisma wird demnächst hier, in Paris erwartet, wenigst spricht die „France" davon, um hinzuzusetzen, daß lange dieser Staatsmann am Ruder sei, Preußen bemühen werde, mit Frankreich die besten Beziehun zu behalten. — Der auf gestern anberaumte Min ist rath wurde auf heute verschoben, da man Depes au» England über die gemeinsam mit Frankreich zu Iw tritt I-v»t a. 8tomp«I- ,a»ct>I«x dioru. „Deb." erfährt, soll gleichzeitig mit der Ausschreibung von Neuwahlen die Einberufung einer Gesammtvertre- tung der diesseitigen ReichShälfte auf Grund der be stehenden ReichSgesctze (Octoberdiplom und Februar patent) erfolgen, und mit Grnugthuung constatirt die „Deb.", daß — wenn sich diese Nachricht bestätige — sich die öffentliche Meinung und die Intentionen der Regierung in zwei wesentlichen Punkten begegnen. — Wie der „Boy." gemeldet wird, ist noch bevor Herr v. Beust seine Reise nach Dresden angetreten (wie es scheine unter dem unmittelbaren Eindrücke seiner an Ort und Stelle in Pesth angestellten Beobachtungen) nicht blas die Einberufung einer Centralvertretung der cisleithanischen LandeStheile im Princip entschieden, son dern es sind auch die Modalitäten derselben bereit» fest gestellt worden. — Die „N. Fr. Pr." erhält die „ver bürgte" Nachricht, daß die elnzuberufende Reichsver- tretung aus auf Grundlage des Februarpatentes neu- gewählten Landtagen hervorgehen solle. — Die französisch« Ausgabe der officiöse« „Genc- ral-Corr." läßt sich übor di« Stellung Oesterreich« zu Preußen in folgender Weise vernehmen: „Alle In structionen und Weisungen, welche Herr ». Beust seit seinem Amtsantritte betreffs der Beziehungen Oester reichs und Preußens erlassen hat, stimmen, wie wir von zuverlässiger Seite erfahren, darin überein, den Agen ten Oesterreich- im Auslande einzuschärfen, daß sie sorg fältig Alles zu vermeiden hätten, wa- wie ein Zeichen des Uebrlwollens oder der Jntrigue g«gen die neue Stellung Preußens in Deutschland auSgelegt werden könnte. DaS Wiener Cabinet wolle die durch den Pra ger Frieden geschloffene Situation ehrlich acceptiren, und so lange Preußen Nichts thue, wa» die seiner Macht stellung in Deutschland durch diesen Vertrag gesteckten Grenzen überschritte, werde isterreichischrrseits einem treunachbarlichen Verhältnisse, wie eS zahlreiche, nament lich materielle Interessen für beide Theile so wünschens« Werth erscheinen ließen, gewiß nichts im Wege stehen. Das Meiste muß in dieser Richtung allerdings die Zeit thun, aber die guten Dispositionen des Wiener Cabi- netS verdienen constatirt zu werden. — (Deb.) Die zahlreichen Detailarbeiten, welche auf dem Gebiete de- Heerwesen» die Reform vorrube- reiten bestimmt sind, scheinen ebenfalls bereit» ein gute« Stück vorwärts gediehen zu sein. Wie nämlich in mili tärischen Kreisen verlautet, soll mit der im Zuge be findlichen Armeereorganisation, für die man dem nächst schon die allerhöchste Sanktion erwartet, die Ver mehrung der Infanterie auf 100 Regimenter und der Jäger auf 50 Bataillone zu erwarten sein. Der ge- !>»«'» ' — ——- ... » - -- toine BreSciani in der Sapienza (der römischen Uni versität) einen länger» Vortrag, der zunächst in der „civitw callolic," und dann in einem Eeparatabdruck erschien und den Werth dieser Jndianerbilder in ethno graphischer, archäologischer und artistischer Hinsicht ein gehend erörterte. Die Sammlung ist unstreitig ein sehr schätzen-werther Beitrag zur Lösung der erhobenen Zweifel hinsichtlich der ursprünglichen Abstammung der amerikanischen Urstämme. Die Kopfform, da» Oval des Gesicht», die Gebogenheit der Nase mit den leicht aufgeblasenen Nüstern, der breit gespaltene Mund mit der etwa» dicken Unterlippe, die geschmeidigen, kräftigen Glieder, die starke Brust, Alle» sagt un» — nach der Anschauung jenes gelehrten Herrn Professors — daß ihre Urväter au» Phönicien, Aegypten und Hrsperien kamen, daß sie Brüder der PelaSger und Iberer waren. „Ihre Traditionen, ihre Sprache, ihre Gebräuche, wie sie un- Elavigero, Humboldt, Kingsborough, Brasseur de Bourbourg, Biandelli und Andere geschildert haben, finden in den phönicischen, ägyptischen und tyrrhenischen Monumenten der zweiten »Epoche ihren Anknüpfungs- punkt." Und so ist der Abstand nicht so groß, wenn man von den altheidnischen Skulpturen und urchrist liche» Sarkophagen sich mit einmal unter Indianer ver setzt steht. Auch sie sind Trümmer einer untergegan« genr» Zeit, di« Zeuge« eine- Volke-, über welche» der Egoi-mu» der modernen Civilisation vernichtend hin- wegaegangen ist; auch hier begegnet un« der trauernde Blick der Vergangenheit, wenn auch die schönen und heldrnmüthigen Züge, die un- Chateaubriand und Cao- Per au- derselben mitgrtheilt haben, un» noch frisch »or der Seele stehen. Die Sammlung besteht au- leben-großen Statuen, au- Büste« und Ba-relief-, welche vorzug-weise, die Stämme der SacS-Fore-, der Siour de» Mississippi, der Winncsagos, der Creeks und der Hacton-Siour treten, und der Eindruck der verschiedenen Figuren Köpfe ist um so imposanttr, jemehr die Farbe des i tertals der natürlichen Hautfarbe jener Stämme spricht. Unter den Statuen ist die über sechs Fuß > Gestalt de- Tah-tape-saah (d. i. der verheerende Str wind), de- Häuptlings der Siour vom Misstsfipp Bezug auf Ausdruck und künstlerische Ausführung je fall» die imposanteste, eine Gestalt, die ganz Len dern entspricht, wie sie uns die Schilderungen e Cooper vor die Seele zaubern. Sein Stamm z> vor ungefähr 30 Jahren noch 70,000 Köpfe uni gegenwärtig auf kaum 7000 zujammengeschmolzcn^ vielleicht bald gänzlich zu verschwinden. Eine ar Statue zeigt un- einen sterbenden Krieger, den der! ten Häuptling aller westlichen Jndianerstännnc, tapfern Te-k«m-seh, der, in drr Schlacht tödtlich > wurdet, fich noch einmal erhebt, um die Seinen L muthigen und in dieser Stellung durch einen E de- Obersten Richard Johnson getödtet ward. Künstler zeigt uns den sterbenden Helden,'wi mit dem letzten Atyemzuge zusammensinkt. ! selbe Oberst, der ihm den Todrsftreich verj' ließ nach der Schlacht von dem Gesichte be fallenen Krieger- eine GyPsmaSke adnehmcn und diente dem Künstler zum Modell. Auf der Bruß» Kriegers sehen wir die Klapperschlange, d«S Nati> zeichen der Swuhani, zu deren Stamm derselbe gc> Nicht minder anziehend ist di. Gestalt eine» iu^ lichen Jäger«, der am Ufer eines Flusse« iu ein srndickigt schleicht und im Begriff ist, einen Pf« einen Schwarm Wasservögel ab/,»schießen. Vier Ba-relief« zeigen un« einen Kr.eg-tanz der S«<K^ und der Siour de« Mississippi, einen Kampf Pv de» Winnebago» und den Creeks, eine BüKessfilat die im Kriege invalid gewordenen Offiziere, wdlche diese Erhöhung für die Offiziere und »bern Militärbeamten davon abhängig macht, daß die Betreffenden im Kriege invalid und dadurch zur Fortsetzung de- Dienstes un fähig geworden sind, nicht so aufzufaffcn ist, gl« müßte da« die Invalidität herbriführendr Körperteilen erst im Kriege entstanden sein; vielmehr eine Zuständigkeit der Pcnsion-erhöhung auch da erwächst, wo die Stra pazen de« Kriege« ein Körperleiden, welche» im Frir- denSdienst nach ärztlichem ErWtssen vorauSstchÜich noch in längerer Zeit nicht dienstunfähig gemacht hätte, fich außergewöhnlich zur sofortigen Invalidität gesteigert hat. Hannovtr, 24. December. Bie Bekanntmachung wegen Auflösung de» MinifterumS de» könig lichen Hauses lautet: „De« König« Majestät haben allergnädigst geruht, mittelst allerhöchster Ordre vom 16. d. M. die sofortige Auflösung be« bisherigen Mi nisterium» de» königlichen Hause- hierselbst zu befehlen. Demgemäß habe ich Mnter heutigem Datu» die Aus lösung deS gedachten Ministeriums ausgesprochen und den Chef und bie Beamten desselben veranlaßt, sich je der sernern amtlichen Thätigkeit innerhalb ihres bis herigen Geschäftskreise» zu enthalten. Die» wird hier mit zur allgemeinen Nachachtung öffentlich bekannt ge macht. Hannover, den 23.December 1866. Der Ge neralgouverneur." Kiel, 27. December. (H. N.) Die Ob er post dir ec- tion für Schle-wig-Holstein wird zum 1. Januar wie der von Schleswig nach Kiel »erlegt werden. Die hol 8»l«rate»uuualMe auowaN». ä«» Dresdner «dsnäu«. 11 Luol.»», Lvira« t Vval.»»; v«rlr» Ituelik, ltic ruxicr»»'» . Ur«»»»: L 8em.nrr«; I„ 8r«noi»',^n»<>ue«odnr««cn, st ; rr»»>^ilrr » N : Luol»«.; «st» ULI»«»»:«, Lvl.r.1»» «c 60., <8, k-Ucv« <j« I» lioar»«); »'a Lu»l.iv»'l Luodd.; Vivo. ^i.. Oeror-r» churmogrder. 6«, 1)r«»Sa«r loririuU», vr«»<i«L, Llurlvustrui,«« U». 7. »»krlicli: »Idir — Hxr. ^Mriick: 1 „ ld Moo-liick:— „ 1b „ Li»«lo«HLwm»rn: 1 „ »aseratenpreise: kür 6«» 8»um «wer xe»p»It«uvn ^«>1«: 1 Uze Unter „Linxeeunät" äio Heile: 8 Xxr. Erscheine«: Tüxlioü, Illit Xnroukm« cker 8ooo uuü keierti»^, für ä«o follrelläen Tagesgeschichtr. Berlin, 28. December. Der „Gt.-A." meldet amt lich, daß Sc. Maj. der König dem kaiserlich französischen Minister deS Innern, Marschall v. La Valette, und dem kaiserlich französischen Botschafter am hiesigen königl. Hc^e, Benedetti, den schwarzen Adlerorden zu ver leihen geruht hat. — Infolge Präsentation deS alten und de- befestigten Grundbesitzes in dem LandschaftS- bezirke Posen ist der Graf Mieczyslau-Kwilezkt auf Oporowo zum Mitgliede de« Herrenhauses aufLebenS- zeit durch allerhöchsten Erlaß vom 12. d. berufen wor den. — Am 26. d. verstarb hier das Mitglied de» HerrcnhauseS, der Oberst a. D. und Oberburggraf deS Königreichs Preußen, MagnuS v. Brün neck, fast 80 Jahr alt. — Die „N. A. Z." schreibt: In diesen Tagen ist da» Generalgouvernement in Hannover »on dem Han- delSminister angewiesen worden, unverzüglich Entwürfe für den Neubau der Schleuse in der Weser bei Hameln und für die Herstellung einer Kammerschleuse bei Minden an Stelle de« zu beseitigenden Wehres in der Werra auSarbeitrn zu lassen und mit den erforderlichen Kosten- Überschlägen rinzureichen, um der Abhilfe der Beschwerden über Hindernisse, welche einer gedeihlichen Entwickelung der Weserschifffahrt in dem vormals königlich hannö verschen Gebiete entgegen gestanden haben, näher treten zu können. — Die Verhandlungen wegen UebergangS des Thurn- und TariS'schen Postwesrns an Preußen nahen sich jetzt ihrem Ende. Die sämmtlichen Verhältnisse, welche dabei in Betracht kommen, sind, wie man hört, bereits geklärt und geordnet und ist die An gelegenheit nun so weit gediehen, daß cs sich nur noch um die definitive Feststellung der Abfindungssumme han delt. — Durch Decret de« Krirg-ministerS ist entschieden worden, daß die Bestimmung de« tz 1 de» Gesetze» vom Feuilleton. Dresden, 29. December. Gestern fand die zweite Soiree für Kammermusik der Herren Lauter bach, Hüllweck, Göring und Grützmacher statt. Ja derselben kamen folgende Musikstücke zur Auffüh rung: 1) Quartett (v äur Nr. 7) von W. A. Mozart; 2) Quartett (k äor op. 41 Nr. 2) von R. Schumann; 3) Trio (6-sor op. 9 Nr. 1) für Violine, Viola u. Violon cell von L. v. Beethoven. Mozart schrieb in den Jah ren 1789 und 1790 drei Quartetten für König Friedrich Wilhelm II. von Preußen, welche zugleich bie letzten Stücke dieser Kunstform waren, welche er überhaupt componirt hat. Er soll für da» Quartett Nr. 1, welche» gestern zur Ausführung kam, von dem kunstliebenden Fürsten, der al« trefflicher Bioloncellspieler gerühmt wird, eine goldene Dose mit 100 FricdrichSb'or erhalten ha ben. Otto Jahn bemerkt sehr richtig, daß bei diesem wie bei den übrigen zwei Quartetten der Einfluß de« fürstlichen Besteller«/ dessen Lirbling-instrument eben da« Violoncell war, doch einigermaßen maßgebend gewesen ist; ste schwingen sich nicht zu der höchsten Bedeutung auf, wie jene sech» Quartette, welche Haydn gewidmet siud. Tvotzdem kann auch da« gestern gehörte Musik stück die! hohe Meisterschaft de- unsterblichen Mozart nicht verläugnen; e- erquickt beim jedesmaligen Hören stet- wieder durch frische Erfindung und feinsten, «uS- gebildetsten Formenfinn. Da» Beethoven'sche Trio, com- pontrt ich Jahre 1798, welche« wir von Herrn Con- «rtmeister Lauterbach wiederholt haben spielen hören, gehört zu den früßern Arbeiten de« Meister« und ath- met all.' jene gesustde und reiche Erfindung, verbunden «it meisterlicher Beherrschung der Technik, wtlchr die Seele de» Hörer» kitt „urkräfttgem Behagen" erfüllt. Die Vorführung de»Quartett» von Schumann muß da« - «ister da» Verfahren Belgien» iu drr Schrldeauge- legenheit. vrlaien habe ohne Wissen Holland« den UrtheilSsprnch fremder Nächte angerufen. Holland dürfe sein gute» Recht nicht ausgeben und anerkenne vorläufig keinen Richterfpruch. Florenz Sonuabeud, 29. Drr. (W. T. B.) Der Se nat hat gestern dir Adresse auf die Thronrede ohne Di»- rusflou angenommen. Der Fiuauzminifter hat einen Gesetzentwurf wegen provisorischer Forterhebung der Steuern vorgelegt. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichte. Berlin: Hohe Ordensverleihungen. HerrenhauSmitglirder. Schleusenbauten für die Weser schifffahrt. Uebernahme de» Thurn- und TariS'schen Postwesen». Die PensionSerhöhungen für Offiziere. — Hannover: Auflösung de» Hau»ministerium». — Kiel: Oberpostdirectivn. — Frankfurt: Amt liche Bekanntmachungen. — Wien: Die bevorstehende Einberufung der Reich-Vertreter- Stellung Oester reich« zu Preußen. Armeereorganisation. — Lem berg: Vom Landtage. — München: Verkehr zwi schen dem Könige und den Ministern. Herr ». Kön neritz. — Nürnberg: Gewerbliche« Polytechnikum. — Pari«: Zur Armeereorganisation. Vermischtes. — London: Die Wettfahrt der amerikanischen Jach ten. — New-Bork: AuS der neuesten Post. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichte«. (Leipzig. Chemnitz. Zwickau. Freiberg. Meißen. Wurzen. Löbau. Brand.) EiagrfaudteS. Statistik und volkswirthschast. Betrieb-Übersicht der Staatseisenbahnen pro Monat Oktober. bar gerühmt werden. Mendelssohn, Schubert und Schu mann sind die einzigen Componisten, welchen «S nach der „großen Ouartettperiode" unsrer clasfischen Meister ver gönnt war, in dieser Kunstgattung Bedeutende» zu leisten. Namentlich sind eS die beiden Letzter«, welche in dieser Be ziehung voran zu stellen find. ES ist erfreulich zu bemerken, daß da- Publicum auch für diese Productionen der Meister immer mehr Derständniß gewinnt: namentlich gilt die- von den Quartetten Schumann'-. Während wir dieselben früher oft unklar, unverständlich, unschön nen nen hörten, erscheinen sie jetzt dem unbefangenen Hörer in einem ganz andern, -ünsttgern Lichte. Wer wollte auch dem ersten, Inhalt und Form nach musikalisch so schön abgerundeten Satze de- r sur-QuartettS nicht »ollsten Beifall spenden; wer wollte bei dem so innig und ein fach empfundenen reizenden zweiten Satze (XosmNe, Variaüovi) oder bei dem geistvoll - sprühenden Scherzo fich nicht dem ungetrübtesten Genüsse und Eindrücke hin geben! Die Leistungen der Herren Concertgeber dürfen übermal- al- im hohen Grade befriedigend bezeichnet werden. Verhehlen wollen wir nicht, daß un« die Tempi im Scherzo de« Schumann'schea Qu^tett« und im Presto deS Berthoven'schen Trio« etwa- unruhig erschienen; frei lich läßt sich nicht verkennen, daß beide Sätze die Spieler gewissermaßen zu schneller Ausführung drängen. Wir müßten in Wiederholungen fallen, wollten wir auf die Vorzüge de» Lauterbach'scher» Quartetts immer wieder von Neuem etngehen. Man begiebt sich an« diesen Soireen mit dem Bewußtsein nach Hause, au« khsta- lischer Quelle reinste Begeisterung geschöpft zu hahtzn. Telegraphische NachrWen. Zwickau, Sonnabend, 2S. Derember, Mittags. Aus der Eisenbahn vou hier nach Werdau hat sich rin schwere» Unglück ereignet. Die Persournzüge 26 und L4 siud gestern Abend oberhalb de» Bahnhofes Zwickau in Schnee- und Regenstur« gegeuriuandrr gefahren. Wer den Falschlauf de» Zuge» 26 ver- iÄuidet, ist.noiLLiLt^ÜLÜLi. «iuiv M Per. sonen stütz verunglückt, abgesehen van mehrer» leicht Eontufiomrten; todt sind zur Zeit G, darunter ein Fruermau«, ein Postpackgehilfr und drei Passagiere. DirSchwerverwuudeten find sammtlich sofort in hiefiarn Anstalten natergebracht und befinden fich in ärztlicher Pflege. Mehrere Wagen und Tender find gänzlich zertrümmert. In drr Hauptsache find gegenwärtig beide Gleise gesperrt; die Freimachung dürfte jedoch bald erfolgen. Einstweilen wird der betreffende Ver kehr über Glauchau geleitet. Pari», Sonnabend, 29. Deeembrr. Der gestrige „Abendmonitrur" berichtet au» Schanghai, daß die Verhandlungen de» Admiral» Rozr mit de» Könige von Korea einen günstigen Verlauf nehmen. Drr hrutige „Moniteur" euthält ei» kaiserliche» Derret vom 27. d. M., welche» den Tonneuzall iu den frauzöstsche« Häfen vom 1. Januar k. I. au auf hebt; ausgeuommen find diejeuigen Nationen, welche französische Schiffe mit Differentialzöllen belasten. Nach der „Patrie" hat drr türkische Botschafter gestern dem Minister de» Au»«irtigen die letzte von dtr Pforte nach Athen gesandte Note uütgetheilt. Au» verarruz find Nachrichten vom 28. Novbr. einaetroffen. Eommandant Dandolo war au» Orizaba zuruckgelehrt. E» hieß, Kaiser Maximilian habe seine beabsichtigte Reise nach Europa auf unbestimmte Zeit verschoben. Haag, Freitag, 28. Derember. In der gestrigen Sitzung »er Ersten Kammer tadelte der Fiuanzmi-
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