Suche löschen...
Dresdner Journal : 30.12.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186612305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18661230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18661230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-12
- Tag1866-12-30
- Monat1866-12
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 30.12.1866
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
folgende Politik i»t Orient erwartet. Die Herren MouS- tier und Rouher begaben sich um I Uhr bereits in die Tuilerien, um den Kaiser schon vorher von den eng lischen Communicationen in Kenntniß zu sehen. — Ge stern versammelte sich der Staatsrath in den Tuile» rien, um unter dem Borsitze des Kaiser» über da» Ar- »eereorgantsationsproject zu berathen. Ueber die in der Sitzung stattgehabte DtScussion erfährt man, daß rin großer, wenn nicht der größte Theil der Mitglieder desselben gegen die Annahme de» Projekte» in seiner jetzigen Form ist. Die Majorität diese» Staatskürper« erhebt sich besonder» dagegen, daß die Hälfte der Re serve gänzlich zur Verfügung de» Krieg-ministerS ge stellt werden soll, und daß man die Festsetzung des Kon tingent» eines jeden Jahre» dem gesetzgebenden Körper entzieht. Ihr scheint es genügend, wenn man alle jungen Leute, welche nicht in die active Armee kommen, der Reserve zutheilt und sie im Hauptorte jährlich zu Uebungen versammelt. Ihre Zusammcnberufung zum Kriegsdienste wollen diese Leute aber von einem Gesetz abhängig gemacht haben. Nach Dem, was man in den letzten Tagen hörte, werden diese Modifikationen dem Kaiser nicht besonder- behagen. Der Widerstand, den sein Projekt findet, ist aber so groß, daß er selbst ein» sehen soll, daß er cs ohne wesentliche Modifikation nicht wird durchdringen können. — Ein Blatt brachte di« Mittheilung, Gereral Fleury kehre in Begleitung eine» italienischen Generals nach Paris zurück, dessen Ausgabe der Sendung gleichkomme, die Govone in Ber lin zu erfüllen hatte. Die» ist eine Erfindung: es ist kein italienischer General hierher gekommen, und Gene ral Fleury hat keine andere Sendung bei Vietor Ema nuel zu erfüllen gehabt, al» die auf Rom bezügliche, und auch diese ist überflüssig gewesen. London, 27. December. (K Zig.) Um circa 9 und 1V Stunden hinter der Siegerin drein sind nun auch di» beiden andern amerikanischen Jachten vor Co wes angekommen: die „Fleetwing" gestern Nacht um 2, di» „Vesta" um K3 Uhr. Wiederholt stehen in den Logbüchern der Schiffe hoher Wogcngang, schwere Kreuz- fern und Sturmwetter eingetragen ; in der letzter» Hälfte der Fahrt wehten günstigere Winde al» zuvor. Die „Fleetwing" aber hatte am Abend des achten Tages da- Unglück, durch einen Südsturm nicht nur den Klü verbaum und einen Theil ihrer Leinwand, sondern auch sechs Leute einzubüßen, welche von einer Sturzwelle über Bord gespült worden und in der Dunkelheit nicht gerettet werden konnten. Dieser Schwächung ihrer Mann schaft und Segelkraft schreibt man den Mißerfolg der „Fleetwing" zu, eines wunderschönen Erzeugnisse» der Kunst de» Schiffbaues. 24 Stunden nach ihrer Ab fahrt verloren die Jachten einander aus den Augen und erblickten sich nicht wieder vor der Ankunft. Die Siegerin „Henrietta" legte durchschnittlich 218 Seemeilen täg lich zurück; ihre größte Schnelligkeit betrug 280, ihre mindeste 113 Meilen. ES führte sie der vormalige Ca» pitä» de» Clipper» „Dreadnought", namens Samuels, der nur durch sich selbst übertroffen dasteht. Denn mit dem „Dreadnought" hatte er zur Ueberfahrt von Li verpool nach New-Nork einmal nur 13k Tag gebraucht. Der Eigenthümer, welcher die Reise mitgemacht hat, ist Jame» Gordon Bennet, der Chefredakteur des „New- Pork Herald" und Sohn des weltbekannten Gründers jener weltbekannten Zeitung. Man hatte ihm in Ame rika schon den Sieg prophezeit, weil „ihm Alles egal sei, wie viel oder was für Leinwand er ausspanne, so fern er nur seine Nebenbuhler aus dem Felde schlagt", — ein Ausspruch/ der sich bildlich auch auf seine jour nalistische Thätigkeit anwenden läßt. Jedenfalls hat er, dem Staube des Redactionsbüreaus entflohen, in fri scher Meeresluft auf dem weiten atlantischen Occane eine schöne Ferienreise gemacht, an deren Wendepunkt ihm noch der Preis von 90,000 Dollar» zufällt. Rtfr-Hor!, 15. December. (H. N.) Der Senat sowohl wie da» Hau» der Repräsentanten haben mit Hb Majorität den Negern im District von Colum bia, der bekanntlich direct unter der Jurisdiction des ' Congresse-I steht, da» Stimmrecht ertheilt. Mehrere auf die Errichtung von sogenannten Territorialregierungcn im Süden bezügliche Bill» sind dem gemeinsamen Aus schüsse beider Häuser sür die ReconstructionSfragc über wiesen worden. — Beide Häuser des gesetzgebenden Körper» in Nordcarolina haben das Amendement zur Verfassung, die Sclaoeucmancipation betreffend, fast i einstimmig «bgelehnt. — In Missouri herrscht eine gänzliche Gesetzlosigkeit, und in vielen Grafschaften hat da» Militär zur Herstellung der Ruhe und Ord nung einschreiten müssen. — Man erzählt, daß die Aus sagen von Suratt mehrere Persönlichkeiten, aus denen bisher kein Verdacht ruhte, in Bezug aus die Ermor dung de» Präsidenten Lincoln arg compromittiren dürften. — E» heißt, daß die Behörden in Canada die ver- urtheilten Fenier der englischen Regierung ausliefern wollen. Endlich eine Zuiammenkunft vom Jahre 1836 in Wa- sshingto» zwischen den Vertretern der Regierung und Den Häuptlingen der Sacs-ForeS und der Siour we gen Abtretung der, beiden Stämmen zugehörigen Ge biete. Sämmtliche Figuren dieses Bilde» sind getreue Portraits, und wir erkennen unter den Indianern mehrere Persönlichkeiten wieder, deren Bekanntschaft wir bereit- sinter den Büsten gemacht haben. Da ist „der schwarze Kalke", der furchtbare Häuptling der SacS-Fore-, und ein Sohn, „der brausende Donner"; hinter diesen ste ten die Abgeordneten und Krieger der Sacs-Fores. Hie übrigen Personen der interessanten Gruppe sind >er Interpret der Vereinigten Staaten, der erste Kanz- er de» StaatSsecretärS, der am Tische sitzend den Con- ract aufsetzt,-der Staatssekretär Forsyth, der Kricgs- nmister Poinsett, der Häuptling der Sionr, Tah-tape- siah und die Abgeordneten der Siour. Auf den Ge- ichter« liegt der Schatten bitterer Schwermuth, womit de» Abschieds von den Jagdgebieten ihrer Väter ge- «nken mögen — der Schatten ihres eigenen Endes. — inter den mit ihrem natürlichen Kopfputz geschmückten Lüsten giebt e» einige wunderbar anziehende Köpfe. Bet en meisten istdrr charakteristische Ausdruck lauernder Wild- titvorherrschrnd, auf der Stirn und in den Zügen einzelner icr leuchtet mehr Hoheit und Adel al« in manchen Marmor- lpfen der Kaisergalerie de« Capitol«. Besonder» auffällig Uer ihnen ist durch ihren verwegnen Ausdruck die Büste nc» Krieger» der Winnebagos mit einem Pfeil, dem riegSzcichen, im Haar; dann die Büste des „schwarzen siken", eine« Häuptling» der SacS-Fore», der in die »Walt der Truppen der Vereinigten Staaten fiel und «r wieder freigelaffen, aber von seinem Stamme zur »rase für die Schmach der Gefangenschaft abgesetzt lrd«; dir Büste seine» Lohn«», de» „brausenden Don- rs"; die Büste eine» andern Häuptling» der Eacs- iri4 Ernennungen, Versetzungell rc. im öffentlichen Dienste. Departement der Finanzen. Bet der Chaussee- und Brückengeldverwal- tung ist ernannt worden: Friedrich Traugott Pachow, pens. Gendarm, «l» Khauffeegeldeinnehmer in Pauls mühle. Dresdner Nachrichten vom 29. Deermber. ll In einer kurzen Sitzung beschäftigte sich gestern die hiesige Handelskammer mit den Wahlvorschlägen für komplettrung der Handelsgerichte zu Dresden, Meißen, Freiberg und Pirna. Bekanntlich ernennt Se. Majestät der König die kaufmännischen Mitglieder der Handelsgerichte, während den Handelskammern gesetz lich die Aufgabe ertheilt ist, ihrerseits geeignete Per sönlichkeiten in Vorschlag zu bringen. ob. Der sächsische Localwahlcomitö im 5. Wahl kreise (Altstadt-DreSden) hielt gestern, den 28. Decbr., seine Hauptversammlung im Helbig'schen Saale ab. Als Candidaten für da» Norddeutsche Parlament waren ausgestellt Herr BetriebSoberinspector Taubrrth und Herr Hofrath Schlömilch. Der Letztere verzichtete indessen zu Gunsten des Erstern auf die Kandidatur, hauptsächlich „weil er in den Kreisen der Gewerbtreibenden und der Arbeiter nicht die Popularität besitzen dürfte, die gerade jetzt so wünschenswerth sei und deren sich Herr Ober inspektor Tauberth mit vollem Rechte in hohem Maße erfreue". Hierauf wurde Herr Oberinspektor Tauberth mit einer an Einstimmigkeit grenzenden Majorität ge wählt. Die Motive, welche Herrn Oberinsp. Tauberth bewogen haben, sich um die Candidatur zu bewerben, hat derselbe in seiner Ansprache ausführlich dargelegt; er sagt in derselben u. A.: „Meine Antecedenzen, indem ich vor 30 Jahren, auf meiner Hände Arbeit angewie- fen, als Maschinenschlosser in Chemnitz meine Laufbahn begann, dann nahezu 30 Jahre lang theil» im enger» PrivatgeschästSkreise, theils im großen öffentlichen Ver- kehrSleben Erfahrungen gesammelt, dürsten mich so gut als manchen Andern ermuthigen, da» Vertrauen meiner Mitbürger für den gegenwärtigen Moment voraussetzen zu können. Eine mehr al» 20jährige Vermittlerstellung zwischen büreaukratischer und gewerbmäßiger, zwischen kaufmännischer und technischer Thätigkeit hat mir auf der einen Seite das Verständniß sür das große Ganze im öffentlichen Staatsleben erschlossen, auf der andern Seite mir aber dabei ein Herz für das Bürgerthum, ein Herz sür den Stand der Arbeiter erhalten." Außer dem bemerkt derselbe darin ausdrücklich, daß <S für ihn keine „Niederlage" sein werde, einem bessern und be- sähigtern Concurrenten zu weichen. S Der unter der leitenden Fürsorge Ihrer königl. Hoheit der Frau Prinzessin Georg bestehende „Verein sürHebung des sittlichen Gefühls der hiesigen Dienenden" hat auch in dem gegenwärtigen Jahre sich einer solchen Betheiligung und Unterstützung feiten der allerhöchsten Herrschaften, wie aus der hiesigen Stadt« hauplkasse und von dem Publicum zu erfreuen gehabt, daß es dem VerwaltungsauSschusse möglich geworben ist, nicht nur invalide, hilfsbedürftige Dienstboten fortlau fend zu unterstützen, sondern auch auf die Preisver th eilung an virljährig treue und sonst bewährte Die nende eine erhebliche Summe zu verwenden. Diese Prämiirung fand vorgestern im Saale der Stadtver ordneten in Anwesenheit vieler Herrschaften statt. Nach dem Ihre königl. Hoheit Prinzessin Georg im Saale erschienen war, begann die Feier mit einem Choral gesange, worauf Herr Archidiakonu» Böttger als Ver- einsvorsttzender herzliche Worte der Begrüßung an die hohe Protectorin richtete, während alsdann Herr Pastor vr. Kummer eine crweckliche Ansprache an die Versamm lung hielt. Von den zur Preisvertheilung angemeldcten Dienstboten empfingen 9 (8 weibl. und 1 männl.) die höchste statutengemäß zu gewährende Belohnung: da» Ehrenzeugniß des Verein» und zugleich die 12 Thlr. betragende Geldprämie. Hiernächst erhielten die Geld prämie allein 7 weibliche Dienende, und desgleichen wurde einem weiblichen Dienstboten ein Ehrengeschenk zuerkannt. Was die Dienstzeit bei diesen 17 Prämiirten anlangt, so hat die kürzeste Zeit 9 und die längste 45 Jähre betragen. Bei der Gelegenheit fei wiederholt darauf hin- gcwiesen, daß vom Vereine grundsätzlich nur solche Die nende berücksichtigt werden, welche außer Lvhn und Kost auch Wohnung bei der Dienstherrschaft haben, fowte daß Dienende, deren Herrschaften gar nicht oder nicht seit zwei Jahren Vcreinsmitglieder sind, keinen Anspruch auf die Geldprämie haben und wenigstens denjenigen, deren Dienstherrschaften schon seit längerer Zeit Mit glieder sind, nachstehen müssen. — Die Vorsteherinnen der 2. und 3. Kinderbe wahranstalt des hiesigen Frauenverein» veröffentli chen ihren Dank sür die Spenden, durch die es mög ¬ lich wurde, 278 Zöglinge der Anstalten ein freudige» Weihnachtsfest zu bereiten. G Im Monat November sind aus hiefiger Ar menkasse 2955 Thlr. (nämlich 1863 Thlr. Almosen und Erziehungsbeihilfen, 998 Thlr. außerordentliche Unterstützungen und 93 Thlr. Legaten und StiftungS- zinsen) verausgabt, sowie 812 Brode aus besondern Stiftungen vertheilt worden. Mit ärztlicher Behand lung und Medikamenten wurden 354, mit Armrnbe- gräbniß 41 versehen, an 404 Personen aber 259 Paar Schuhe, 121 Hemden, 456 Ellen Flanell, 44 Paar Ho sen, 46 Jacken, 16 Etrohsicke rc. gewährt. Ende No vember wurden auf communliche Kosten 246 Kinder (darunter 77 im Waisenhause, 42 im Findelhause, 33 in Maren, 28 in verschiedenen Familien) erzogen. Ver pflegt und detinirt waren im städtischen Bersorghause 203, im Asyl für Sieche 68 und in der Arbeitsanstalt 188, überhaupt 459 Personen. — Ein Vergleich mit demselben Monate vor. Jahre- erzieht, daß sowohl die Unterstützungen gestiegen, al- auch die Zahl der Ver sorgten sich gemehrt hat. — Von morgen (Sonntag) an sind im Locale de» sächs. Kunstvereins auf der Brühl'schen Terrasse (geöffnet von 11—3 Uhr) neu ausgestellt: Kinberkopf, in Pastell gemalt von G. Schlick; weibliches Porträt, deSgl. von demselben; Glaube, Liebe, Hoffnung, Kreide zeichnung von demselben. * Gestern ist uns der Rechenschaftsbericht des „Ham burger Verein» zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger" zugegangen. Wir entnehmen dem interessanten Inhalte desselben Folgendes: Im Ganzen sind bei dem gedachten Hamburger Vereine, welcher eine sehr segensreiche Wirksamkeit entfaltet und da» Feld seiner Thätigkeit hauptsächlich in Sachsen und Schlesien gesucht hat, eingegangen an baarem Gelbe 87,644 Mk. Bco. und Naturalgaben im ungefähren Schätzwerthe von 25,000 Mk. Bco. Außer den Geldbeiträgen (von denen 950 Thlr. für die Hospitäler in Dresden an geführt sind) hat der Verein im Ganzen 205 Sendun gen mit 1641 Colli im Totalgewicht von circa 160,000 Pfund nach 39 Ortschaften an 52 Lazarethe, Vereine und Aerzte (darunter 16 Sendungen mit 128 Colli nach Dresden) erpedirt. Außerdem hat der Hamburger Verein spcciell für hilfsbedürftige Hinterbliebene ge fallener sächsischer Krieger und für sächsifche Ver wundete eine Summe von über 2000 Thlr. zur Ver fügung gestellt, wovon 1000 Thlr. zu Badegratifica- tionen «100 Thlr. für Offiziere bestimmt sind. Schließ lich weist der Vorstand in seinem Rechenschaftsberichte noch darauf hin, daß der Hamburger Verein zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger, wie er schon vor Ausbruch deS Kriege» gegründet wurde, so auch als permanenter Verein künftig fortbestehen wird, da sein Statut ihm auch für Friedenszeiten die Auf gabe zuweist, durch Ansammlung von Geldmitteln, Ver folgung der Fortschritte des Kriegsheilwesens und För derung dazu gehöriger Anstalten und Bestrebungen sich wirksam zu zeigen. ProviNMlmuhrichtrü —v« Leipzig, 23. December. Nachdem vor Kurzem der „Comits zur Unterstützung hilfsbedürftiger Familien von zur sächsischen Armee Einberufenen" seine Samm lungen und Vertheilungen geschlossen, theile ich Ihnen in Nachstehendem eine Zusammenstellung der letztem mit, wie sie in den 14 Gendarmeriebezirken unsers Amts- hauptmannschaftSbereichcS erfolgt sind. Es empfingen 551k Thlr. 487 sh - 138 - 4SH . 22tz - 237 7VH , 2S4K - 188 26k ' 167-/8 . 73^ - 254 1903 k in Summa: 32 l Frauen, 480 Kinder, 33 Äeltern 4438k Thlr. Zu dieser Summe kommen die an 221 durchrei sende Kriegsreservisten vertheilten Spenden im Betrage von 308 Thlr. 15 Ngr., sowie die an 12 Familien in Leipzig mit 24 Thlr., an 6 Familien in Gohlis mit 12 Thlr., an 6 Familien in Volkmarsdorf mit 12 Thlr. und an 6 Familien in Stötteritz mit 12 Thlr. verabfolgten Unterstützungen, und beziffert sich die Summe der von dem Cassirer des Comits», Herrn Aug. Kind, im Ganzen vertheilten Beträge auf 4807 Thlr. Leipzig, 28. December. Ueber die heutige Sitzung der Stadtverordneten berichtet das „Tgbl.": Der Rath hat für die Bedürfnisse deS nächsten Jahres nur demnach überhaupt im Gendarmeriebezirk Volkmarsdorf 39 Frauen, 48 Kinder, 8 Aeltern Lindenau 7 18 34 10 3 19 11 22 II 2 12 S 20 40 14 6 v 19 2! 32 24 S I-' 28 Tauwau . . . Markranstädt. Heversdors . . Stötteritz. . . Borua Dölitz Pegau Lievertwolkwitz Rötha Jmmtz . . . . Gohlis . . . . Fores, „des Fuchses uuf der Lauer" (Ker-o-kuk) genannt; die Büste des Häuptlings der Creeks und endlich die Büste des Oberpriesters, deS Propheten und Medicin- Mannes der SacS-Fores, „Wah-pe-ki-suk", d. i. „die weiße Wolke". Eine daneben befindliche Skizze zeigt uns denselben Propheten noch einmal klagend und trauernd über den Untergang seine» Volke» — ein Jeremias der neuen Welt. Druckfehler. In dem mit Vorstehendem abgeschlos senen Aufsätze sind folgende Druckfehler zu berichtigen: Nr. 297, 1. Spalte, Zeile 9 lie»: Palast statt Platz; Nr. 299, 1. Spalte, Zeile 26 lies: „der unter den Bildwerken rc." statt „dem rc."; 4. Spalte, Zeile 4 lie»: Kana statt Kanaa; Nr. 300, 3. Spalte, Zeile 2 v. u. lie»: Cardinal Pacca statt Pocca. ä Periodische Literatur. „Jugendblätter für christliche Unterhaltung und Belehrung. Jahr gang 1867. Erste» und zweites Heft. München, Ver lag von Braun un) Schneider." Mit dem 13. Jahr gange ist diese Zeitschrift in den genannten Verlag über gegangen und wird von Isabella Braun redigirt. Dieser tüchtigen Jugendschriststellerin darf man wohl vertrauen, wenn sie im Vorwort verspricht, in diesen Heften Alle» zu vermeiden, was die jugendliche Pha» taste überreizt, unbillige Lebenserwartungen, oder Un zufriedenheit mit den einfachen Verhältnissen erweckt und über die Grenze der Jugend hinauSstretft. Da» Un ternehmen erfreut sich namhafter Mitarbeiter, wie Fr. Güll, Fr. Beck, I. Proschko, O. v. Redwitz, Fr. Pocci und Andere. — „Cornelia. Zeitschrift für häutlicheEr ziehung. HerauSgegebcn von vr. K. Pilz. Dritte- und viertes Heft. Leipzig und Heidelberg, C. F. Win- ter'sche Derlagshandlung." Nachdem wiederholt Ten denz und Haltung dieser Hefte von un» besprochen wor den, möge diesmal die Bemerkung hinreichen, daß die vorliegenden Nummern sich den frühern würdig an schließen. Besondere Hervorhebung verdienen die Auf sätze von Professor Oe. Bock und Oe. Reyher. Der „Wunschzettel der Cornelia für da« Aelternhaus" ist eine zeitgemäße Gabe. "'s Am 24. December starb in Berlin ein Veteran der königl. Hofbühne, der Regisseur Karl StawinSki, der noch unter Iffland dieselbe betrat und seit 1828 als Darsteller für Väter- und Charakterrollen, sowie al» Regisseur bei der Hosbühne engagirt war. Er blieb nach seiner Prnflonirung 1856 noch al» Regisseur thä- tig, namentlich im dramaturgischen Lesecomit» zur Prü fung der bei der Generalintendantur eingrreichten dra matischen Arbeiten. Seine Hauptrollen waren der Ober förster (Jäger), Riccaut (Minna von Barnhelm), Flap- pert (Mißtrauische Liebhaber), Geh. Rath v. Wallen feld (Spieler), Kalb (Kabale und Liebe), Obersthof- meister (Geheime Agent), Professor Lange (Vor hun dert Jahren) »k s. w. Als Regisseur glänzten sein Talent und seine gründliche Bildung besonder» in der Scenirung von ShakeSpeare's „Sommernachtstraum" und der griechischen Trauerspiele. Auch Meyerberr's Opern: „da» Feldlager in Schlesien" und „der Prophet" hat StawinSki mit Meisterschaft in Scene gesetzt. s Nach der „Pr." hat sich neuerding» in Brünn ein Zweigverein der Schillerstiftung gebildet. -j- Wie man au« Frankfurt meldet, ist kürzlich an Stelle de» ausgeschiedenen Professor» Zwerger ». Kau pert in Rom al» Lehrer der Bildhauerei an da» StL- del'sche Institut berufen worden. 453,980 Thlr. Deckung-mittel und braucht daher zur Befriedigung der Bedürfnisse noch 306,920 Thlr. Da au» den Kaffenbeständtn nicht» zu entnehmen, an den Bedürfnissen etwa» Wesentliche» nicht wegzulassen ist, so ist die letztgenannte Summe durch direkte Steuern aufzudringen. Der Rath fordert deshalb in runder Summe 320,000 Thlr. und zwar so, daß auf jede Grundsteuereinheit 8,» Pf., auf die Gewerbesteuer 1 Thlr. 18 Ngr. und resp. 24 Ngr. pro Thaler zugeschlagen werden soll. Der Finanzausschuß hält c» für geboten, 8 Simpla (zu je 40,000 Thlr.) direkter städtischer Steuer zu bewilligen, jedoch zuvörderst nur 3 Simpla sür da» erste Halbjahr 1867. Der darauf gerichtete Antrag de» Ausschusses wurde einstimmig angenommen. Hr. Scncke zog seinen Antrag auf Einräumung einer Theatcrloge für die Stadtverordneten zurück, da er von der Ableh nun- desselben im Finanzausschüsse bereit» unterrichtet war. Der Rath kann sich mit der Einführung de- In stitut» der Gassenmeister (durch freiwillig dazu sich er bietende Bürger) noch immer nicht befreunden; er be harrt auf Anstellung eine» städtischen Straßenmeister» (3 -0 Thlr. Gehalt). Der Bauausschuß schlägt vor, die Einführung des Institut« der Gaflenmeister abermals zu empfehlen, die Anstellung eine» neuen städtischen Beamten al» Etraßenmeister abzulehnen, dagegen die frühere Bedingung, unter welcher man die Anstellung eine» Assistenten beim Dauamte allein genehmigen wollte, fallen zu lassen. DaS Collegium genehmigte dies. Chemnitz, 28. December. (Tgbl.) Der sür Viele unglückliche und schmerzvolle 2. December d. I. (an welchem Tage durch Eisbruch auf dem Schloßtcichr 11 Menschen um» Leben kamen) hat gestern noch ein mittelbare- Opfer gefordert. Der 13jährige Sohn de» hiesigen Fabrikarbeiters Rihm war, als ihm von dem Unglücke de» gedachten Tages erzählt wurde, so erschrocken, daß er erkrankte. Er hatte sich eben erst einigermaßen wieder erholt, nachdem er Mitte Oktober d. I. einige Finger der rechten Hand eingebüßl hatte. Der Schreck erzeugte nicht blos einen fieberhaften Zu stand, sondern auch die fürchterlichsten Krämpfe, an denen er am 25. d. Nachmittag» K4 Uhr verschied. Gerichtsamtman» Friedrich hier hat bezüglich der bevor stehenden Wahl der ReichStagsabgeordnetcn für den Nord deutschen Bund ein Schema zu dem Protokolle unter Anfügung des Gesetzes und der Verordnung vom 7. December 1866 mit Anmerkungen zur Erläuterung entworfen, wa» so praktisch ausgestellt ist, daß es allen fraglichen Wahldirigenten als Richtschnur und Muster dienen kann und durch dessen Benutzung viele Unzu- träglichkeiten und Ungiltigkeiten ohne Zweifel vermieden werden. (Das fr. Schema sammt Anmerkungen und dem bez. Gesetze und der Verordnung kostet nur 2 Ngr. und ist durch die Buchhandlung von Eduard Focke in Chemnitz zu beziehen.) Zwickau, 21. December. Bei der am 17. LS. Mts. hier unter dem Vorsitz deS Herrn Kreisdirectors Uhde und in Gegenwart der Herren geh. Medicinalrath vr. Reinhard und Medicinalrath Oe. Günther abgchal- tenen drittenJahreSconferenz der Bezirksärzte deS Zwickauer Regierungsbezirk» war von allgemeinerm Interesse zunächst die Besprechung des diesjährigen Auftreten» der Cholera im hiesigen Regierungsbezirke. Nachdem eine statistische Mittheilung vorausgcschickt wor den war, wurde bezüglich der DeSinfection erwähnt, daß dieselbe namentlich auf dem Lande sehr mangelhaft bnrchgeführt worden sei, weil man da oft von der irr- thümlichen Ansicht ausgehe, daß der Dünger durch Des- infection verliere, während von sachverständiger Seite gerade das Gegentheil nachgewiesen worden ist. Ueber prophylaktische Desinfektion hatte man keine Erfahrun gen gemacht, da an keinem Orte noch vor dem ersten Cholerafallt Desinfektion durchgeführt worden war. Nur in der hiesigen Strafanstalt ist dies der Fall ge wesen, und es ist darin auch Niemand an der Cholera erkrankt. Der Mangel an Krankenhäusern hatte sich sehr fühlbar gemacht, an den meisten Orten waren die Schulen geräumt und zu Choleralazarethen eingerichtet worden. Es wurde deshalb die Errichtung von Kran kenhäusern, bez. der Zusammentritt von kleinern Land gemeinden zu KrankenhauSverbLnden al» sehr wünschens werth bezeichnet, und erging an die Bezirksärzte die Aufforderung, darauf hinzuwirken. Sodann ist hier der Antrag auf Wegfall der Bestimmungen über Siche rung und Ausmittelung de» Unterhalts für die Hebam men feiten der Gemeinden — Verordnung vom 13. Juni 1832 — und auf Aufhebung der Hebammenbezirke zu erwähnen. Dieser Antrag fand allseitige Unterstützung, nur wurde in Betreff sehr armer Gemeinden die Be fürchtung ausgesprochen, daß dort die Erlangung einer Hebamme schwer fallen könne, während man in wohl habenden Distrikten die Aufhebung der Hebammenbe zirke für ganz unbedenklich hält. Ein weiterer Antrag auf Aufhebung'des Gesetzes vom 20. Juli 1850 und Einführung eine» zweckmäßig modifirtrten Todtenschau- gesetzes wurde ab-elehnt. Zur Vervollständigung der Medicinalstatistik wurde hierbei der Wunsch geäußert, daß auf den Leichenzetteln die Todesursache durchgän gig angegeben werden möchte. Getheilt waren die An sichten bei dem Anträge aus Abänderung der Bestim mungen in Betreff des Studiums der Pharmacie und der Annahme vop Lehrlingen, die Einen wollten eine Verschärfung der Erfordernisse, welche das Mandat vom 30. Januar 1819 an die Lehrlinge stellt, die Andern dagegen hielten diese Erfordernisse sür ausreichend vor ausgesetzt, daß die Bezirksärzte bei Prüfung der Lehr linge mit Strenge »erführen. Schließlich mag hier noch deS Antrag», die Verantwortlichkeit der Apothekcrgehil- fen bett., gedacht sein. Man hielt e» unter Umständen für eine große Härte, wenn der Apothekenbefitzrr wegen Versehen seiner Gehilfen bestraft würde, und erachtete e» daher für zweckmäßig, daß wenigsten», wie z. B. in Holland, neben dem Apothekenbefitzer auch der Gehilfe für seine Versehen verantwortlich gemacht würde. Zwickau, 28. December. Ein au» konservativen Elementen zusammen-efttzter Comitö hatte unter Zu grundelegung de» von dem sächsischen Comit« in Dres den ausgestellten Progrzmm» sür heut« Nachmittag zu einer Wahlbesprechung in hiesiger Stadt sämmtliche Wahlberechtigte de« 18. Wahlkreise» eingeladen. In folge dieser Einladung hatten sich etwa 80 Wahlberech tigte eingefunden. Al» Wahlcandidaten für den Nord deutschen Reichstag brachte man hierbei Herrn Kreis director Uhde und Herrn Bürgermeister Streit von hier in Vorschlag, und e» sprach sich für jeden der beiden Herren eine gleich große Anzahl der Anwesenden aus. * Au» Zwickau, vom 29. Decbr. Morgen«, wird un« gemeldet: Gestern Abend nach 8 Uhr hat sich auf der Eisenbahnstr«cke zwischen hier und Werdau un weit de» hiesigen Bahnhofe», in der Nähe von Lichteu- taune, ein große» Unglück ereignet, indem durch den
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder