Dresdner Journal : 03.01.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186901039
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- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18690103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18690103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1869
- Monat1869-01
- Tag1869-01-03
- Monat1869-01
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- Dresdner Journal : 03.01.1869
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186S Sonntag, den, 3. Januar Ib*»»r«ril»«rnsr: Dres-nerÄonrnal Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. mit »ist »r mä 6«« dor go- ao» nach auch die »eübten hen La- köuneu. heile« zu e speciell ßl , H.Ca- Thlr. ost-Str. ei»er äaSlichem drso»derS ist tlr vraue- r latte«. >latz tage. ir erfu». r tz t i' lokrso»^» trittjldrllod 1 rblr. »tsmoelgsdübr, > »u»»«rd»Id so» kionia. öuoli«» ?»»t »o<l SiEwpowosobiogbio»«. rung, daß kein Staat einen mit den Beziehungen guter Nachbarschaft unvereinbaren Stand der Dinge so lange ruhig hingenommen habe, wie die Pforte dies gethan. men. Uxtlui.o bsim der naiven Schwester Anna's, Friederike wäre noch zu erwähnen. Die übrigen Partien sind unbedeutend, treten in ihrem Verhältniß zur Handlung wie in ihrer Charakteristik völlig zurück. Sie wurden sämmtlich be friedigend repräsentirt und stellten ein durchaus löb liches Ensemble der Gesammtvorstellung her. C. Banck. « juo-t« i-e« und 'men. e, l80v. rnstraltnpreist: kür Z«o Novm eioer x.»p.lt«>»«» !«N«: i kkgr. vuter „Lioge^oät" ät. L-U«: d Xxr. erscheinen: I^Uliod, mit Xu.n.km. ä.r Koon 006 kelsriogo, Lb.itä- Mr 6«o kolg«oa«o Haltung des Friedens eine rasche Beilegung finden sollen, und daß die anscheinende Spannung zwischen den europäischen Mächten mehr und mehr einem ver trauensvollen Einvernehmen weicht." Die „Kölnische Zeitung" bemerkt zu der preu ßisch-österreichischen Zeitungspolemik unter Anderm: „Für jeden Unbefangenen liegt das Ueber- triebrne, um nicht zu sagen, das Unsinnige der gegen seitigen Anschuldigungen auf der Hand. Es ist z. B. wahr genug, daß Preußen eine Vorliebe für Ungarn zeigt und dafür gute Gründe hat; denn die Ungarn wollen nichts von einer Einmischung Oesterreichs in die deutschen Angelegenheiten wissen und protcstiren laut dagegen, etwa gar einen Krieg führen zu sollen, um für Oesterreich dessen alte Stellung zurück zu erobern, den Rachedurst des Grafen Beust in Preußenblut zu löschen. Diese Vorliebe für Ungarn erklärt sich also sehr leicht, auch ohne daß Preußen an Oesterreichs Zer trümmerung zu denken braucht. Dann kann Preußen aber unmöglich gleichzeitig Rumäniens angebliche Pläne auf Thetlung von Ungarn begünstigen. Wirklich noch un sinniger sind aber die Pläne, die man in Berlin Oester reich unterschiebt. Oesterreich soll Unruhen im Orient anzetteln! Oesterreichs ausgesprochenstes Bedürfniß ist der Friede, namentlich aber der Friede im Orient. * Das dritte Heft des 7. Bandes des vom Archiv director vr. K. v. Weber herausgegebenen „Archivjs für dir sächsische Geschichte" enthält eine Be sprechung einiger, Sachsen betreffenden Prophezeiungen vom Herausgeber und eine Kritik der angeblich unter Kurfürst August ausgezeichneten cabbalistischen Betrach tungen des Mardahai, Rabbi del Relle, welche nach dem 7jährigen Kriege fabricirt worden zu sein scheinen, 2) Notizen von Karl Sahrer von Sahr über den Ca- binetsminister Grafen Hoym und über das in dessen Besitz gekommene lausitzer Rittergut Skaßka, 3) vom Major Winkler die Mobilmachung der sächsischen Armee 1740 und 1741, als Sachsen und Bayern im Einver ständnis, mit Frankreich österreichische Provinzen annec- tiren wollten, und 4) des Referenten Darstellung der verständigen und für die Sache der Evangelischen noth- wendigen auswärtigen Politik des Kanzlers N. Krell 1590 und 1591 nach dem reichen Material de- königl. sächs. Hauptstaatsarchivs, das für diesen Gegenstand di- jetzt noch wenig benutzt worden ist. Den Schluß machen wie gewöhnlich kleine Notizen in Mtscellen. »st -f Die besonders an Kunstliteratur sehr reiche Bi bliothek des verstorbenen Dtrrctors der Londoner Kunst akademie. Sir Charles Eastlake, ist von der Nativ- nalgalerte angrkauft worden, in welcher ein öffentlicher Lesesaal errichtet werden soL lt-UW-, xrei. se«. einbar ge- Die Note prüft alsdann die verschiedenen Punkte des Ultimatums und bemerkt, bezüglich der Frciwilligen- banden sei der Einwand der griechischen Regierung, daß die Verfassung ein Einschreiten nicht gestatte, un zulässig, weil alsdann keinerlei Sicherheit zwischen Nachbarstaaten bestehen könne; übrigens würden die griechischen Gesetze die Bestrafung solcher Vergehen gestatten, da Artikel 127 des Strafgesetzbuches Diejeni gen mit Todesstrafe bedrohe, welche ohne Erlaubniß der Regierung Soldaten anwerben. Wenn sich die griechische Regierung darauf berufe, den kandiottschen Flüchtlingen die Erlaubniß zur Heimkehr gegeben zu haben, so wisse man doch wohl, daß die Abreise der selben nur nächtlich stattfinden konnte und oft gewalt- thätig -gehindert wurde. Die Note weist alsdann die Beschwerden Griechenlands über die Angriffe an den Grenzen zurück, da diese Angriffe eher Griechenland vorzuwerfen seien. Die Nothwcndigkeit, die Griechen aus türkischem Gebiete auszuweisen, sei nachgewiesen durch die Rolle, welche viele in der Türkei lebende Griechen spielten, indem sie den Aufenthalt benutzten, um einen feindseligen Widerstand gegen die Negierung zu organistren. Nichtamtlicher Theil. - Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. ZeitungSschau. (Provinzial-Correspondenz. — Köl nische Zeitung.) ageSgeschichte. Dresden: Bom kgl. Hofe. — Berlin: Rückkehr des Kronprinzrnpaares. Tages bericht. Köln: Ueberschwemmungen. Journa listisches. — Malchin: Vom Landtage. Steuer- angelegenhrit. — Altenburg: Ordensverleihung. Landtagsichluß. — Bremen: Bürgerschaftssihung. Petition wegen Zollvereinsanschluß. — München: Bom Hefe. Süddeutsche Consulatsangelrgenheit. — Wien: Zum tschechischen Ausgleiche. VolkSschul- gesetzentwurf. Zettungspolemik. — Paris: Mini steri alverfügung bezüglich der amtlichen Presse. Aus zeichnung. Zur Unfaire Baudin. Berryerdenkmal. Er nennungen für die mobile Nationalgarde. —Genf: Zur Arbeiterfrage. — Brüssel: MinisterkrisiS. — Venedig; Demonstrationen. — Madrid: Ent waffnung der Bürgerwehr. Vermischtes. — Lon don: Staatseinnahmen. Aus Sidney. — Athen: Neueste Lrvantepost. Antwort auf da- türkisch« Ul timatum. — New-Uork: Au- San-Doming». Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Dahlen.) Vermischtes. Feuilleton. Inserate. TageSkalendrr. Börsen- nachrichten. Beilage. Dresdner Nachrichten. Vermischtes. Statistik und Bolkswirthschaft. Inserate. - Feuilleton. K. Hoftheater. Freitag, den 1. Januar, wurde zum ersten Male „Gustav Wasa, oder Ma-ke für Maske", Schauspiel in 5 Acten von Bernhard Scholz gegeben. Da- Süjet verknüpft sich mit historischen Persön lichkeiten und Ereignissen ums Jahr 1523 in Schwe din. Gustav Wasa, dieser Fürst von kühnem und pa triotischem Geiste und hohen Rtgentrneiaenschasten, ist nach glücklich überstandenen abenteuerlichen Schicksalen im Begriff, Schweden vom Joch der dänischen Herr schaft zu befreien. Er steht mit seinem Heere vor Stock« Holm, vom größten Theile der Schweden selbst schlecht oder gar nicht in seinem Unternehmen unterstützt. Unter dem dänisch gesinnten Adel Wrstgothlands sind aber Nil-, Graf Gyllrnsterna auf Schloß Grip und seine Schwester Anna im Verein mit der Bauernbevölkerung im Geheimen begeisterte Anhänger Gustav'-. Die.Bauern sind bereit, auf den ersten Ruf mit den Waffen in der Hand aufzustehen. Gustav Wasa ist wundrrlicherweise hiervon nicht benachrichtigt. Al- nun seine Soldaten den Grafen Trolle — einen dänisch gesinnten Schwe den — mit Vollmacht vom König Christian nach Schloß Grip gesendet, gefangen nahmen und Gustav hört, daß dieser ihm sehr ähnlich sehe, geht er selbst al- „Graf Trolle" nach Schloß Grip, um dort die Gesinnung der Schweden zu erforschen. Er handelt dort al- „Graf Trolle" und verfügt rasche Bewaffnung der westgoth- ländischen Mannschaften, während Graf Nil- und seine Schwester ihm Treue für Dänemark heucheln: Ma-ke für Maske. Die Idee dieser gegenseitigen Verstellung gleich- gesinnter Menschen ist originell, drängt aber zu bal diger Lösung, um nicht endlich al- überflüssig und ge- Konstantinopel, Freitag, 1. Januar. (W. T. B.) Das Wiener „Telegraphen-Correspondenz- büreau" meldet: Es ist nicht mehr zweifelhaft, daß die Pforte die Conferenz mit den bekannten fünf Punkten des Ultimatums alS Grundlage acceptirt. Die „Turquie" veröffentlicht die Antwort der Pforte auf die daS Ultimatum zurückweisende (unter „Tagesgeschichte" Athen ihrem Hauptinhalte nach mit» rich »i- , Kreuz- Dresden, 2. Januar. Zwischen preußischen und österreichischen Zeitungen, und vorzugsweise zwischen solchen, welche das Publi cum all „mspirirte" zu betrachten gewohnt ist, hat sich in der letzten Zeit wieder eine hitzige Polemik cnt- fponnen; die crstcrn behaupten, daß Oesterreich gegen Preußen, die letztcrn, daß Preußen gegen Oesterreich „Hetze", und auf beiden Seiten hat diese Polemik bereits eine Schärfe angenommen, bei der die Wahl der Aus drücke kaum noch in Frage kommt. Einen recht wohl- thuenden Eindruck diesem bedauerlichen Zeitungskriege gegenüber macht daher ein Artikel der neuesten „Pro- vinzial-Correspondcnz", in welchem das mini steriell« preußische Organ einen Rückblick auf das Jahr 1868 wirft, und sich in Bezug auf die Angelegen heiten Deutschlands wie folgt ausspricht: „Das Jahr 1868 hat vollends auch die Zuversicht erhöbt, daß die Neugestaltung der deutschen Verhältnisse nicht eine Spaltung zwischen Nord- und Süddeutschland begrün det, vielmehr die sichern Grundlagen einer unvermeid lichen festen Einigung ganz Deutschlands geschaffen hat. Zum ersten Male in diesem Jahre hat eine Vertre tung de- gesammten deutschen Volkes gemeinsame deut sche Interessen berathen. Trotz der Nachwirkung der lebhaftesten Parteikämpfe, welche die Wahlen zum Zoll- Parlamente begleitet hatten, trat die einigende Macht des deutschen Bewußtseins schon in jener ersten Ver sammlung siegreich hervor. Inzwischen hat die natio nale GHinnung sich auch in Süddeutschland immer kräftiger geregt, und jüngst sind von dort neue erfreu liche Kundgebungen ausgegaugen, welche keinen Zweifel darüber bestehen lassen, daß Süddeutschland aus dem Boden der bestehenden Verträge die Gemein schaft mit dem Norddeutschen Bunde aufrichtig pflegen und wefter entwickeln will. Unter dem Eindrücke solcher Stimmungen werden die künftigen Berathungen der gemeinsamen Volksvertrctungcn gewiß immer mehr dazu betragen; das geschlossene Band zum Segen Deutsch lands zu befestigen. Dieses Band gemeinsamer Kraft und Wohlfahrt ist von vorn herein vornehmlich als eine Bürgschaft des Fricdens aufgefaßt worden; — auch in dieser Beziehung haben unsre Hoffnungen sich nicht getäuscht. Alle trüben Vorhersagungen, daß um der deutschen Angelegenheiten willen im Laufe des JahreS 1868 ein neuer großer Krieg entbrennen müsse, sind zu Schanden geworden, und mit größerer Zu versicht denn je können wir jetzt einer wei tern friedlichen Gestaltung entgegensetzen. besiegt die Dänen, Stockholm ergiebt sich, die Stände versammeln sich, um Gustav zum König zu wählen: dieser kehrt nochmals als „flüchtiger Graf Trolle" nach Schloß Grip zurück, um Anna's Liebe zu werben; das Maskenspirl wird von Seiten Gustav's fortgesetzt, eine Lösuna gemieden — denn es bleibt noch der fünfte Act. Der König läßt die Schwerter der Schweden ihn be drohen, sich gefangen nehmen, um als Verräther ge richtet zu werden rc. — bis endlich eine Deputation aus Stockholm den König enthüllt, der Anna zu seiner Königin erhebt. Diese hartnäckige Ausdehnung der Grundidee wird zum Comödiespiel im Schaupiel selbst, zum theatrali schen Scheinleben mit gesuchten Effecten, dankbaren Rol len und weniger phrafinfreier Sprache, aller Wahr heit und Wahrscheinlichkeit widerstrebend. Die interessante Wirkung des Schauspiels bleibt dennoch in seinem größern Theile bestehen und ebenso sehr die Anerkennung eines Talents, das vortreffliche Leistungen für die Bühne verspricht, wenn es sich zu vertiefen, sein Streben mit Ernst zu verfolgen bemüht ist und den Lockungen der sogenannten „Mache" we niger willfährig nur mit strenger Erwägung und Selbst kritik folgt. Den Gustav Wasa stellte Herr Dettmer höchst vorzüglich dar. Der Künstler gab ein lebcnswahres Bild voll männlicher Kraft, Thatendrang und Leiden schaft. Anna ward von Fräulein Ul fr ich sehr lobens- werth durchgeführt, namentlich auch mit feiner Aus arbeitung der erwähnten Scene im dritten Acte. Die Aufgabe leitet leicht zu künstlicher Behandlung hin über. Den HanS von Bonde, eine sehr nach Shakespeare aber mit Geschick copirte komische Figur, zeichnete Herr Jaffs wirkuna-voll, obwohl in der äußern Haltung etwa- übertrieben. Auch die gelungene Darstellung Amtlicher Theil. Dresden, 2. Januar. Seine Königliche Majestät haben dem Vorstande der Kanzlei des Justizministeriums Commissionsrach August Wilhelm Mantttus daS Ehren kreuz de- Verdienstorden» zu verleiben huldreichst geruht. Dresden, 2. Januar. Sr. Königliche Majestät haben dem Obersten vonMontbs, Commandeur dr- 2. Grenadic»R<giments König Wilhelm von Preußen Nr. 101, das Annehmen und Tragen des ihm ver liehenen Königlich Preußischen Kronen-OrdenS 2. Classe allergnädigst zu genehmigen geruht. künstelt zu erscheinen; um so mehr, da sich aus dieser Jntrigue kein fortgehende» und sich steigerndes Jn- triguenspiel entwickelt, und für die historische Handlung des Stückes, die uns anfänglich mit Ernst und Ge wicht vorgeführt ist, keine eingreifende Resultate ge wonnen werden. Dennoch hat der Verfasser seine Erfindung bis zum vierten Act sehr interessant und mit entschiedenem Ta lent für die dramatische Gestaltung durchgrführt. Gustav Wasa wird von Liebe zur Gräfin Anna erfaßt — ob wohl sie ihm als ergebene Dänin erscheint —. Anna liebt ihn und beherrscht mit schwerem Kampfe ihre Ge fühle, denn er ist der hassenswerthe Verräther Graf Trolle. Neben der anziehenden Situation dieser bei den Hauptfiguren treten die geschichtlichen Momente immer mehr als Staffage zurück. Die Sprache — zwischen Prosa und Jamben bisweilen wechselnd — zeigt zwar keinen geistigen Reichthum, aber sie ist ge wählt und doch natürlich, warm, lebendig und ohne Breite und Phrasen rasch vorschrritend; die Charaktere der beiden Hauptfiguren sind gut auSgearbeitrt, das Geschick scrntschrr Technik ist bedeutend, die Structur des Schauspiels bis zum vierten Act sehr gelungen. Ein Hauptgewicht ist auf die Scene des dritten Actes gelegt, in welcher Anna dem vermeinten Grafen Trolle — im Sinne einer alten Bäuerin — die Geschichte Gustav Wasa'S erzählt. Diese Erzählung ergiebt auch für das Publicum den Vortheil, über den Helden des Schauspiel- daS Wiffenswerthe zu hören. Hier aber wird in der Einkleidung schon ein »u gekünstelte- Spiel mit der theatralischen „Mache" bemerkbar, und der Verfasser verfällt ihm mehr und mehr. Gustav ahnt den patriotischen Sinn Anna's, Anna vrrmuthet unter Graf Trolle Gustav Wasa: aber sie scheiden ohne Auf- Närung. Dem Stücke fehlen noch zwei Acte. Gustav König hob gleichzeitig hervor, daß der griechisch-tür kische Cvnflict die einzige jetzt vorliegende Frage von Bedeutung sei; dieselbe werde jedoch auf friedlichem Wege durch die Conferenz gelöst werden. Der König betonte im Verlaufe de» Empfangs wiederholt, daß die Situation gegenwärtig eine friedliche sei; sollte sich der politische Horizont jedoch verdüstern, so könne Italien .stets in der Armee die sicherste Garantie seiner In teressen finden. , Auch die Generäle und andere StaatSwürden- träger wurden vom Könige empfangen. Madrid, Freitag, 1. Januar. (W.T. B.) Die amtliche Zeitung bringt keine neuern Nachrichten über die Vorgänge in Malaga, dagegen meldet die „Correspondencia", daß, nach den gestern Abend eingegangenen Depeschen, General Caballero de Rodas zunächst eine Proclamation erlassen habe; da dieselbe ohne Wirkung auf die Aufrührer blieb, so verkündigte der General den Belagerungszustand und beuachrichtiate die fremden Konsuln , daß er zum Astgriff schreiten werde. Die Insurgenten, welche auf etwa 700 Mann geschätzt werden, haben eine befestigte Stellung eingenommen und treffen Vorkehrungen zum Widerstande. Madrid, Sonnabend, 2. Januar. (W. T. B.) Aus Malaga wird gemeldet: Gestern Morgen griffen der General Caballero de RodaS, durch Kriegsschiffe unterstützt, und von anderer Seite der General Pavia die in der Vorstadt Trinitad ver schanzten Insurgenten an. Die Insurgenten wur den total geschlagen. Die Truppen kalten alle In- surgentenquartiere besetzt. General Pavia hatte 4 Todte. Der Verlust der Insurgenten ist ein be trächtlicher. London, Sonnabend, 2. Januar. (W. T. B.) Lon amtlicher Seite wird gemeldet, daß die Pforte auf Vermittelung deS britischen Botschafters in Konstantinopel allen griechischen Schiffen, welche vor dem Abdruck der Diplomatischen Beziehungen in europäischen Häfen Frachten eingenommen haben, gestattet, diese in türkischen Häfen auSzuladen. Wie gern würde Oesterreich das Siegel legen an da- Grab der orientalischen Frage! Herr v. Beust wird beschuldigt, daß er die Türkei gegen Griechenland auf gehetzt habe; aber erstlich ist diese hundert Mal aus gesprochene Vermuthung niemals bewiesen worden, und zweitens würde ihn, ließe sich der Beweis führen, kein Tadel treffen können. Es liegt nicht blo» im Interesse der Türken, sondern des europäischen Friedens und der - Ordnung, daß die Türken sich die beständige Verletzung des Völkerrechts durch Griechenland nicht ferner ge fallen lassen. Aber auch wenn es gar keinen Beust in der Welt gegeben hätte, hätten die Türken gar nicht anders handeln können, als sic gehandelt haben. Wozu also alle völlig in der Luft schwebenden Anklagen?... Es ist eine Kleinigkeit, die gegenseitigen Anschuldigungen ins Unendliche svrtzuspinnen, wenn jede wirkliche oder vermeintliche Beschwerde aus der Vergangenheit be ständig wiederholt und breit getreten wird und jede Aeuße- rung eines jeden Blattes, ja, selbst jeder Einfall eines ob- scuren Pamphletistengenügt, um dieRegierung dafür ver antwortlich zu machen. Wahr und gewiß ist bet allen gegenseitigen Anschuldigungen am Ende nur, daß zwischen Preußen und Oesterreich nicht die freundliche Stimmung herrscht, die man im Interesse des Friedens hoffen und er warten sollte. Wir vermögen keinen Grund abzusehen, wes halb Preußen und Oesterreich jetzt nicht freundlich und friedlich nebeneinander bestehen könnten, und Alles, was dazu beitragen könnte, das gegenseitige Mißtrauen zu bannen, würden wir mit aufrichtiger Freude begrüßen." Gerade die jüngsten Wochen haben gezeigt, daß selbst Verwickelungen, welche nach langjährigen Befürchtun- getheilte) Note der griechische« LtsAwrrmtz. -KE MU^?"se dazu angethan schienen, den Welt- Die Antwort der AZforte beginnt mit der Erna- fnebenzu erschüttern, jetzt'vermöge br» gemeinsamen .. . Wunsches und Strebens aller Regierungen für dieEr- Tagesgcschlchte. Dresden, 2. Januar. Am königlichen Hofe fand gestern die Neujahrscour in folgender Weise statt. Bei Ihren Majestäten dem Könige und der Königin: Mittags 1 Uhr die Herren Staatsminister und !42 Uhr das diplomatische Corps. Bei Seiner Majestät dem Könige: Nachmittags ^2 Uhr die am kgl. Hofe vor- grstellten einheimischen Herren vom Civil, sowie die Herren Militärs außer Dienst und H2 Uhr die Generalität und die Osfiziercorps. Bei Ihren Ma jestäten dem Könige und der Königin: Abends 7 Uhr die Frauen Oberhofmeisterinnen, die Zutrittsdamen und die Hofdamen, und sodann bei Ihrer Majestät der Königin die Frauen Gemahlinnen der Herren Gesandten, worauf ^8 Uhr Ihre königlichen Majestäten, sowie Ihre königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin und Prinz Georg die genehmigten zahl reichen Vorstellungen angemeldeter Damen und Herren in der Präsentationscour im Thronsaale entgegen zu nehmen geruhten. Um 8 Uhr fand in den Parade sälen Assemblee statt, wobei Ihre Majestät die Königin, sowie dir königlichen Prinzen und die Frau Kronprin zessin die allgemeine GlückwünschungScour entgegen zu nehmen geruhten. Die Assemblee war von circa 700 Personen besucht. Berlin, 1. Januar. (B. Bl.) Der Kronprinz und dieKronprinzessin sind gestern früh nebst Höchst- ihren Kindern aus England glücklich wieder hier einge troffen. Die beiden ältesten Söhne Ihrer k. Hoheiten, Prinz Friedrich Wilhelm und Prinz Heinrich, welche während der Abwesenheit der Aeltern im Amtshause zu Bornstädt gewohnt hatten, trafen mit Hüchstdensel- ben von Potsdam hier ein. — Die Besserung im Be finden des Ministers Grafen zu Eulenburg macht, wie wir hören, täglich die erfreulichsten Fortschritte, und es ist anzunehmen, daß derselbe bei der Schlußberathung des Budgets im Abgeordnetcnhause wird erscheinen können. — Dem Landtage wird nach dem Wiederbe ginn seiner Sitzungen auch der mit den Kasseler KreiS- ständen schon berathene Gesetzentwurf wegen Verwen dung der Einnahmen aus dem ehemaligen kur hes sischen Staatsschatz von der Regierung vorgelegt werden. — Die Commission zur Ausarbeitung des Ent wurfs einer Civilproceßordnung für das Gebiet des Norddeutschen Bundes hat im December 13 Ple narsitzungen abgehalten, in welchen die Lehre vom InscratrnamialMt auswLrt«: !,»ip»i^: I-'». Comioiiiloolk cke» Drvuvuer ^»urnol»; ebenso».! ü. kiui kvuxx b'om; Somborz V»lpii8-8»»<>!-i?r»okeurt » IltLsox-roi» « Vuoi.».o, LvrUo. Nuikv., Ilureou, Nlivvi-i-u ölumx; k. 8001.07?», Lrvdlou: I-, Xnuvnvxudurvsu, gilt L b'xxvxv; rrxolUurt x.N.: ltnekk.; Liv»: N-oxLxu. kori«: llLvz», llvr-i irx LCo., (8, I'w«e U« loüour»«); krox: b'» Luoi-ico'i, Lucbl».; Visu: Xl.. Herausgeber: LLolxl. ^epsäitioo <le» Douros!», bl»ei«o»te„»o bio. 7. Im No»«.: Hikeliob: t?l»le. — Hge »-MeUcbr I id blonstliubl— „ Ib „ Lioe-W« bluM'oreu: 1 „ Telegraphische Nachrichten. Paris, Freitag, 1. Januar, Nachmittags. (W. T. B.) Bei dem heutigen Empfange deS diplo- matischen CorpS hat der Kaiser, gutem Vernehmen nach, fölgende Ansprache gehalten: Im empfange gern Ihre Glückwünsche und consta- tire mit Vergnügen den Geist der Versöhnung, welcher die verschiedenen Mächte beseelt und uns gestattet, die Schwierigkeiten, welche sich erheben, jedes Mal zu be seitigen. Ich hoffe, daß es im Jahre 1869 wie im vergangenen Jahre gelingen wird, alle Befürchtungen zu zerstreuen und den Frieden zu consolidiren, welcher den civilisirten Völkern so nöthig ist. Paris, Sonnabend , 2. Januar. (W. T. B.) Zn diplomatischen Kreisen verlautet, die Conferenz solle am S. d. zusammentreten. Florenz, Freitag, 1. Januar, Nachmittags. (W. T. B.) Eine Deputation der Abgeordnetenkam mer überbrachte dem Könige die Glückwünsche der selben. Der König erwiderte die Ansprache der Deputa tion, indem er sein Vertrauen auf den Eifer und die Weisheit aussprach, mit welcher die Kammer ihre Ar beiten im Interesse deS Landes fortsetzen werde. Der ;be» öt"
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