Dresdner Journal : 09.01.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186901093
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- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18690109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18690109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1869
- Monat1869-01
- Tag1869-01-09
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- Dresdner Journal : 09.01.1869
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1869 Sonnabend, den 9. Januar Fdm,«r«tMs»rM: Dres-nerMnnal Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann ct- v. Brück. v. Weiffcnbach. — b — crhaltcn hat. st N >. r. »e lr. >r. l.: 'e: lr. ir- »0; t>.- »le ik Cyklus an vier Abenden über diese Sammlung von Präparaten, Schädeln und Büsten Berichte und Erläu terungen zu geben, welchen durch Aufstellung der be sprochenen Gegenstände die größte Anschaulichkeit ge sichert ist. Am 4. Januar wies der Bortragende die Wichtigkeit der Anthropologie als der Kenntniß vom Gipfel des organischen Lebens, als der Blüthe der Naturwissenschaft nach und gab sodann die Geschichte der anthropologischen Sammlung, welche zuerst im 6ol- legium meliicum in der Cascrne zu Neustadt-Dresden ausgestellt war, dann in das von Sahr'sche Haus ayr Alt markt und s päter in das kurländische Palais am Zeughofe kam. Dabei wurde der Männer, welche, zuerst im Kriege 1813, sich um Herstellung der Sammlung Verdienste erworben, der Acrzte Tobias, Schön, Pech, Seiler und Anderer, rühmend gedacht und namentlich erwähnt, daß ve. Seiler nicht mehr blos anatomische Zwecke im Auge gehabt, sondern die Richtung auf Ethnologie und Phrenologie verfolgt habe. Daran schloß sich eine Be schreibung des reichen Inhaltes der Sammlung und der Anordnung, welche sie an ihrem jetzigen Platze Bekanntmachung, die Ausloosung von Albertseisenbahn-Prioritäts obligationen lüt. ö. und 0. betr. Die fernrrweite planmäßige Ausloosung der in Folge des zwischen der Königlichen Staatsregierung und dem vormaligen Ausschuß und Direktorium der Alberts-Eisenbahn-Gesellschaft am 24. Novem- Nichtamtlicher Theil Uebersicht. >c. st; Ue n o. ü: ai X); eu m- ß- nl- ol. d.- er- >r, m- Iv; ose m- )u- IU a- !N V N: S »er »f- ff- m. m- er- to rie kl id- iz. ue :d- io- o.- ti- n- d.) «X, Wien. Bodenbach. Paris. Bern. Turin. St. Peters burg.) Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. Statistik und Volkswirtbschaft. Feuilleton. Inserate. TageSkalender. Börsen- nachrichten. »»»»«» tritt litbrNol» > -rblr. 8to»v«Iis«bUkr, Lu»«!«» kost »llä Via»». Iw ^U-rliob: S tdlr.— --MrU°k- 1 „ lü „ I1oo»tlieb:— „ 1b „ Lü»«to«Hcuiuil«ri>: l „ struction für den Norddeutschen Bund vom 26. März 1868 und in der dazu gehörigen Ausführungsverord nung vom nämlichen Tage unter pct. 12 und 13 (Ge setz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1868 p. 51- und 525) enthaltenen Bestimmungen werden diejenigen, tm Bereiche deS Dresdner Regierungsbezirks nach tz. 26 der Ersatz-Instruction gestellvflichtigen jungen Leute, welche die Berechtigung zum Dienste als einjährige Freiwillige zu erlangen wünschen, hierdurch aufgefor-> dert, sich bis spätestens zum ' 1. Februar dieses JahreS bei der unterzeichneten KreiSprüfungs-Commission schrift lich anzumelden. Es wird hierbei ausdrücklich darauf hingewiesen,' daß dir Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Dienste nicht vor vollendetem 17. Lebensjahre nackgesucht wer den darf, bei Verlust des Anspruchs aber spä testens bis zum 1. Februar des Kalenderjahre-, in welchem das 20. Lebensjahr erreicht wird, nachgesucht werden muß. Der Anmeldung sind beizufügen: ») rin Gebnrtszrugniß (Taufschein), d) ein Einwilligungsattest des Vaters, beziehungsweise Vormundes, c) ein Unbescholtenheits-Zeugniß, welches für Zög linge von höheren Schulen (Gymnasien, Real schulen, Progymnasien, höheren Bürgerschulen) von dem Direktor, beziehungsweise Rector der be treffenden Lehranstalt, sür alle übrigen jungen Leute von der Polizei-Obrigkeit auszustcllen ist. Insoweit sich nach Befinden Prüfungen als erfor derlich ergeben sollten, werden dieselben im Laufe der Monate März und September d. I. zur deshalb noch weiter bekannt zu gebenden Zeit abgehaltcn werden. Dresden, am 2. Januar 1869. Königliche Kreisprüfungs-Commission für einjährige Freiwillige im Dresdner Regierungsbezirke. von Schimpfs, Stelzner, Major. Geh. Negier.-Rath. Hübler. Tngtsgeschichte. * Berlin, 7. Januar. Das Abgeordnetenhaus hat heute Mittag seine Sitzungen wieder ausgenommen. Präsident v. Forckenbcck machte Mittheilung von den vom Präsidium des Herrenhauses zur weitern Veran lassung übersandten Gesetzentwürfen. Das Haus be schloß, den Gesetzentwurf, betreffend die Anstellung im höhern Justizdicnste, den Entwurf über die juristischen Prüfungeii, den Entwurf über die Ausdehnung mehrer in den ältcrn Landestheilen geltenden Vorschriften des bürgerliche» Rechts auf die Bezirke der Provinz Han nover, in denen das allgemeine Landrecht gilt, der Justizcommission, den Entwurf, betreffend die Erwer bung und den Verlust der Eigenschaft als preußischer Untcrthan, einer besondern Commission von 14 Mit gliedern zu überweisen, endlich den Gesetzentwurf, be treffend die Abänderung und Ergänzung einiger Be stimmungen der Fischereiordnung sür den Regierungs bezirk Stralsund vom 30. August 1865, zur Schluß- bcrathung im Plenum zu stellen. Der folgende Antrag des Abg. W. Löwe: „Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen, zn erklä ren: die Erneuerung der mit Rußland unlerm 8. August 1857 geschlossenen Eartelconvention oder der Abschluß einer andern solchen Convention, welche in der Weise, wie die jetzt noch bestehende Convention, dem Staate Lasten auferlegt, bedarf zu ihrer Giltigkeit der Zustimmung des Landtags," soll durch Schlußberalhung im Plenum erledigt werden. Vor dem Eintritt des Hauses in die Tagesordnung nahm der Finanzministcr Fahr. v. d. Heydt das Wort, um die folgenden Gesetzentwürfe vorzulegcn: 1) Ent wurf eines nachträglichen Paragraphen zu dem Gesetze über den Staatshaushalt, der also lautet: tz 4. Die bis zur gesetzlichen Feststellung des Staatshaushalts- ctats (8 1) innerhalb der Grenzen desselben geleisteten Ausgaben werden hiermit nachträglich genehmigt. Die ser Paragraph ist zwischen die 88 3 und 4 einzuschal- tcn und der bisherige § 4 mit 5 zu bezeichnen. 2) Gesetz, betreffend die Stcmpelabgaben von gewissen bei der Hypothekcnbchörde einzubringendcn Anträgen. Der Beschluß über geschäftliche Behandlung dieses Ent wurfs wurde ausgesetzt, bis derselbe gedruckt vorliegen werde. 3) Entwurf, betreffend die Erweiterung dcr Verwendungszwecke der Einnahmen aus dem den com- munalständischcn Verbänden des Regierungsbezirks Kassel durch Erlaß vom 16. September 1867 überwie senen, vormals kurhcssischcn Staatsschätze. 4) Gesetz, betreffend die Verwendung des Nestbcstandes des ober- schlesischen Typbuswaiscnfonds und des dazu gehörigen Landgutes Altdorf im Kreise Pleß. Die Entwürfe 3 und 4 wurden der Finanzcommission überwiesen. Dcr Minister sür die landwirthschastliche Angelegenheiten, v. Selchow, überreichte die folgende Vorlage: Gesetz, betreffend die Umwandlung der Erblcih-, Landsiedelei-, Erbzins- und Erbpachtvcrhältnissc in Eigcnthum und die Ablösung dcr daraus hervorgehendcn Leistungen im Gebiete des Regierungsbezirks Wiesbaden und in den zum Regierungsbezirke Kassel gehörigen vormals groß- herzoglich hessischen Gcbietstheilen. Der Entwurf wurde dcr Agrarcommission übcuviescn. Der erste Gegenstand der Tagcsordnnng betraf: Vorbcrathung des Staats- haushaltsctats für 1869, directe Steuern, Einnahmen: Grundsteuer 12,974,000 Thlr., Gcbäudesteucr 4,452,000 Thlr., classificirtc Einkommensteuer 4 930,000 Thlr., Klasjensteucr 12 902,000Thlr., Gewerbesteuer5,066,(XX) Thlr., Eisenbahnabgabc 1,645,000 Thlr., verschiedene andere Einnahmen 93 000 Thlr., fortlaufende Aus gaben 2,060,000 Thlr., einmalige Ausgabe 250,000 Thlr. In dcr Generaldebatte ergreift zunächst Abg. Grumbrecht das Wort, um zu motiviren, warum die Commissare des Hauses trotz mancher dringender Resormbcdürfnisse ihrerseits keine besondern Anträge gestellt und die aus dem Hause hcrvorgcgangcnen sich nicht angecignct haben. Am dringlichsten sei die Re form dcr Gcwkrbestcucrgcsctzgebung, da seit ihrer Ver anlagung eine Umwälzung in den Gewerben sich voll zogen habe, die gegenwärtig lästige Ungleichheiten er zeuge. Aber dcr Veitrcter dcr Staatsregierung habe Amtlicher Theil. H Dretden, 4. Januar. Seine Majestät der König haben den Besitzern der hiesigen Hofbuchdruckeret von C. C. Meinhold und Söhnen, Theodor und Iuliu- Meinhold, die große goldene Medaille rinuti et ia- xenio zu verleihen geruhet. Dresden, 4. Januar. Seine Majestät der König haben dcm Kaufmann LoniS Menshausen, Inhaber der Handlung Menshausen L Co. in Leipzig, Alexan- dricn und Cairo die Annahme und da- Tragen des ihm verliehenen türkischen Mejidi-Ordens 3. Klasse allergnädigst zu gestatten geruht. Dresden, 5. Januar. Seine Majestät der König haben AllerhöchstJhrem bisherigen Geschäftsträger am Kaiserlich Russischen Hofe, Legationsrath Le Maistre die Erlaubniß zur Annahme und zum Tragen des ihm von Seiner Majestät dem Kaiser von Rußland ver liehenen Annenordens 2. Klaffe allergnädigst zu ertheilen geruht. rauf und zwar der Obligationen lut. und 8. am 1. Juli, dcr lut. 0. dagegen am 1. Oktober 1869 zu erfolgcn hat, soll den 15. Januar d. I., Vormittags von 10 Uhr an im hiesigen Landhause I. Etage vorgenommen werden, was hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Zugleich wird bekannt gemacht, daß die an ober wähnten Terminen fällig werdenden, sowie die bereits zahlbar gewesenen aber unerhobcn gebliebenen Kapita lien und Zinsen obgedachter Prioritälsobligationen, ingleichcn die Zinsen von den Prioritätsobligationen lit. v. nicht allein bei der Staatsschuldcnkasse allhier, sondern auch bei der königl. Lotterie-Darlehnskasse in Leipzig gegen Rückgabe der betreffenden Capitalschcine und dcr Zinscvupons zur jedesmaligen Vcrfallzeit, be ziehentlich der Rückstände aber zu jeder Zeit in Em pfang genommen werden können. Dresden, den 4. Januar 1869. Der Landtagsausschuß zu Verwaltung der Staats schulden. Pfotenhauer. Bekanntmachung der Kreisprüfungs-Commission für einjährige Frei willige zu Dresden. Die Anmeldung zum einjährig-freiwillige« Dienste betreffend. Unter Verweisung auf dcn näheren Inhalt der in §8- 20 und 148 bis mit 155 der Militär-Ersatz-Jn- r»srrat«wrrts«: k°itr Seo eiw«r -^p^Itenen L«il«r 1 v»t«r „Lioxesnat" Leit«: > HUr. LrsthAut»: lAzttok, mit cker 8ollQ- ans r,l«rt»k«, kür ä«o f»tr«a<i«Q 1»U. Florenz, Donnerstag, 7. Januar, Abends. (W. T. B.) Die „Gazzetta uffiziale" schreibt: Die Mission deS Generals Cadorna, sowie dessen Procla Nation sind von der Bevölkerung der Provinzen Hvologna, Reggio und Parma günstig aufgE«- men worden. Gestern hat keine Ruhestörung statt- gefunden, doch dauert die Aufregung fort, nament lich in Pellegrino. Die übrigen Theile des König reichS sind ruhig. Mailand, Freitag, 8. Januar. (W. T. B.) Corrcspondcnzen aus Floren; melden, daß der Krieqüminister durch eine Circularverfügung an die Präfecten die auf unbestimmte Zeit beurlaubten Offiziere und Unteroffiziere cinberufen hat. Der Finanzminister gewährte dcn Mühlenbcsitzern ver schiedene Erleichterungen und bedrohte die Reni tenten mit ZwangSmaßrcgeln. (Vrrgl. die „Tages- gcschichie" unter Turin.) Konstantinopel, Donnerstag, 7. Januar. (W. T. B.) DaS Journal „Turquie" bekämpft die Intervention der Mächte, welche die Resultate des Krieges von 1856 compromittirtcn. Kürzlich hät ten die Mächte trotz ihrer Jntegritätsbürgscbaft die Pforte zu Abtretung Kandias gedrängt. Die jetzige Conferenz werde blos die Verkleinerung deS türkischen Reichs herbeiführen. Die Pforte möge daS aufgezwunqene Joch abschütteln und selbststän dig handeln, falls der Gang der Verhandlungen den türkischen Gesandten zwingen sollte, aus der Confercnz auSzuscheiden. Konstantinopel, Freitag, 8. Januar. (W. T. B > Von glaubhafter Seite wird versichert, daß die gestern erfolgte schnelle Ucbcrmittelung der de- taillirtcn Instruction zur Conferenz für den tür kischen Vertreter der Einwirkung Frankreichs zu- zuschreibcn ist. Dresden. Wissenschaftlicher Cyklus. Seit vier Monaten sind die zahlreichen wissenschaftstchcu und künstlerischen Sammlungen, deren sich Dresden bereits als der Ocffcntlichkcit zugänglicher Schätze er freute, um eine anthropologische Sammlung vermehrt worden, deren Werth und Bedeutung für Menschen- und Völkerkunde anzuerkennrn der im ver gangenen Herbste hier tagenden Versammlung deutscher Naturforscher und Acrzte vergönnt war. In höchst dan- ken-werther Weist hat eS Herr geh. Hofrath Reichen bach unternommen, den Besuchern deS wissenschaftlichen rumänische Regierung officiell, daß sie Niemanden weder direct noch indirekt zu Werbungen vcran laßt habe. Wien, Freitag, 8. Januar. (W. T. B.) Die heutigen Morgenblättcr enthalten mehrfache Mit- theilünqen in Sachen der morgen beginnenden Pa riser Konferenz, aus denen Folgendes hervorzu- hebcn ist: Die „Presse" schreibt: Die Zulassung eines Ver treter- Griechenlands solle auf die Ertheilung von Auskünften und die Verthcidigung des Verhaltens dcr griechischen Regierung beschränkt bleiben. Dcr grie chische Bevollmächtigte könne weder Anträge stellen, noch Erklärungen zu Protokoll geben. Der griechische Minister Delyannis gehe nicht nach Paris. Die „Neue freie Presse" will wissen, die Vertrags- Mächte würden eine, dem türkischen Ultimatum ent sprechende, von Griechenland anzunchmcnde und in Konstantinopel zu überreichende Declaration formuli- ren, worauf die Pforte ihr Ultimatum zurückzichen solle. Paris, Donnerstag, 7. Januar, Abends. (W. T. B.) DaS Journal „Public" bcstätigt, daß dir erste Sitzung dcr Confcrcnz am Sonnabend statt- finden wird. Die Vollmachten deS hiesigen türki schen Gesandten für die Conferenz sind heute ein getroffen. Die „Patrie" demcntirt die Gerückte, daß die Regierung beabsichtige, in ihrer gegen Rom bisher befolgten Politik Acndcrungen cintreten zu lassen. Der „Etendard" dementirt die Gerückte über bevorstehende Personalveränderungen in der Be setzung der diesseitigen Gesandtschaften in Berlin, Konstantinopel und St. Petersburg. Dasselbe Blatt erklärt die Nachricht, daß in Betreff der italienisch-römischen Beziehungen neue Verhandlun gen angeknüpft seien, für unwahr. Paris, Freitag, 8, Januar, Morgens. (W. T. B.) DaS „Journal officicl" meldet: Sämmtlicke Mächte haben den Vorschlag, die erste Conferenz für dcn 9. Januar anzuberäumen, angenommen. * vr. James David Forbes, von 1833 — 1860 Professor dcr Naturgeschichte an der Universität Edin burgh und Verfasser einer Reihe gelehrter und sonsti ger Werke, ist mit Tode abgcgangcn. Er war 1809 geboren und machte in Edinburgh seine akademischen Studien. Von seinen Büchern nennen wir: „Reisen in den savoyer Alpen", „Norwegen und seine Gletscher", „Ueber die Theorie der Gletscher" rc. f- In diesen Tagen starb in Greenwich der frucht bare Pferde- und Schlachtenmaler A. Cooper. Er war im September 1787 in Londo^ geboren. ersten Acten — und reizt zur Wiederaufnahme des selben ins Repertoire. Das Stück bedarf bei dcr Schwäche seiner innecn Mittel im volls! en Maße der äußern, und wir haben sie früher in den beiden Hauptrollen in reichster Weise entfaltet gesehen. Auch diese Darstellung bot in diesen Partien ein äußerst talentvolles und künstlerisch ernstes und angespanntes Bemühen, welches lobenswcrthc und theilweise bedeutende Erfolge errang. Herr Dettmer gab den Abenteurer des Dichters kühn, männlich lie benswürdig und edxl in der Haltung, dcn Augenblick entschlossen ergreifend, und brachte durch innere Ge- sühlswärme sogar diesen liebeleeren Fremdling dcm Herzen der Zuhörer näher. Es bliebe dieser trefflich erfaßten Wiedergabe übrig, dcn Abenteurer noch mehr zum ritterlichen Helden zu veredeln; durch kernige Sprache, durch gemessene Haltung das Excentrische und Pathetische, wie daS Herausfordernde und Verletzende dieser Gestalt zu mildern, und dadurch zugleich die geistige Energie dieses unberechenbaren Charakter- zu festigen, und die oft erwähnte dämonische Macht seines Einflusses zu erklären.— Fräulein Langenhaun über wand mit vollster Hingebung einen großen Theil der Schwierigkeiten, welche die Partie der „Christine", dieses unruhig bewegten Mischungscharaktcrs aus männ lichen anerzogenen und weiblich instinktiven Eigenschaf ten für sie noch bietet. Christine war allerdings zur Zeit der Handlung nur gegen dreißig Jahre alt; aber einer ältern Schauspielerin wird ihre Charakteristik ge wöhnlich leichter fallen, und ein minderer Reiz jugend lich weiblicher Erscheinung steigert mit der historischen Wahrheit auch die Wahrscheinlichkeit der dramatischen Handlung. ES gelang Fräul. Langenhaun vorzüglich, die Leidenschaftlichkeit, unbefriedigte Schwärmerei und die Ltebesgluth deS Weibes mit der Kälte der Reflexion Feuilleton. K. Hoftheater. Donnerstag, den 7. Januar, wurde .Monaldeschi" Trauerspiel in 5 Acten nebst einem Vorspiel von 0r. H. Laube neu etnstudirt gegeben. Dies Drama wurde bereits früher in diesem Blatte einer modernen, mit französirender Technik gebildeten Gattung des Trauerspiels zugezählt, welche man das Conversationstrauerspiel nennen könnte. Es tritt hier statt dcs edlern sittlichen Gehalts das Interessante in den Vordergrund, welches aus historischen Momenten, einzelnen Charakteristiken und Persönlichkeiten gewonnen wird. Statt dcs erhebenden Fluges der Poesie muß Gewandtheit der Form, Geschick der Technik das In teresse binden; für Wärme des Herzens und Tiefgehalt der Gedanken müssen wir Phrasen, Dialektik und schlag fertigen Esprit hinnehmcn; effektvolle Scenen und kunst voll arrangirte Situationen ersetzen den Gang einer in einander greifenden Handlung; und wenn nur Mo tive überhaupt vorhanden sind, nimmt man es nicht fo aenau, ob sie bloS äußerliche sind, und Launen dcs Zufalls statt der innern Nothwendigkeit und tragischen Schuld. So baut sich durch sechs Acte hindurch, die mehrere Jahre umfassen, ein Trauerspiel zusammen, da- unterhält, fesselt, den ästhetischen Gaumen reizt, sich genießen läßt und mundet, aber dem Geiste und Gefühle keine nachhaltrnde Befriedigung und Nahrung gewährt. Da- Alles gilt von Laube'- „Monaldeschi", deffe freie Behandlung der Geschichte sich in ihrer dreisten, kecken Praxi- durch frappante Wirkung behaupten würde, wenn sie nicht mehr und mehr tm Verlauf der Hand lung anch der Unwahrscheinlichkeit verfiele. Gleichwohl stellt sich rin gewisses elastisches, immer frisch anregen des, drastisches Interesse in diesem Werke unläugbar und averkennenswerth heraus — namentlich in den Telegraphische Nachrichten. Insterburg, Donnerstag, 7. Januar, AbcndS. (W. T. B.) Nack Berichten deS Chefs deS Georgen- buraer ZvllbczirkS hat an dcr Grenze cin blutiger Zusammenstoß zwischen Schmugglern und russischen Grenzsoldaten stattgefundcn. Bei demselben wur den zwei Schmuggler gctödtet, mehrere verwundet und gefangen genommen. Erbeutet wurden fünf Schlitten mit Waaren und dreizehn Faß mit Spi ritus. Die Schmuggler gehören sämmtlich der russischen Nationalität an. München, Freitag, 8. Januar. (W. T. B.) Eine königliche Verordnung vom 4. dsö. bebt die Gcncralcoinmandos zu Augsburg und Nürnberg auf und theilt die Armce in zwei Generalkomman dos ein, welche in München und in Würzburg ihren Sitz haben. Die betreffenden Personalernennungen sind noch nicht veröffentlicht. Wien, Donnerstag, 7. Januar. (Tel. d. Boh.) Entgegen einer Bekanntmachung dcs ungarischcn RcgierungScommiffarS in Siebcnvürgen erklärt dic m. »d- gl. ir- ad. br. »er Ys. ! v- i r U. be 8-i 8.; ru- /» it e !«' i--r »o. >z-; d«e ct. und Würde der Haltung zu einigen, auch dic Anmuih und Grenzen dcr Weiblichkeit, gepaart mit edler Plastik deS Spiels, innc zu halten, was überhaupt ihrem Na turell in schöner Weise eigen ist. Weniger aber gelang cs ihrer Gestaltung, die imponirende Entfaltung der Majestät und des bewußten königlichen Stolzes wiedcr- zugcben und in Spiel und Ausdruck als Grundzug zu bewahren. Eine männliche Härte des Tons wurde charakteristisch getroffen, verleitete aber noch zu über mäßigen, dic Rede in Dehnung trennenden Einzeln- acecnten. Einige Wiederholungen der Darstellung wer den die Künstlerin in dcr Aufgavc, die schwankende innerlich leere Königin dcs Stücks lebensvoller und individuell tiefer in der Zeichnung zu ergänzen, wesent lich fortschreiten lassen. An die Wirkung dieser beiden Leistungen schlossen sich Fräulein Ulrich's sinnige und kindlich liebliche Sylva, Herrn Wingcr's würdiger Brahe In sehr gelungener Darstellung, Herrn Jauner's Malström, Herrn Mcistcr's von der Scheure nnd Herrn Jaffe's Santinelli in geeigneter Weise an. Das Matrosen lied im vierten Act wurde ganz befriedigend ausgeführt. C. Banck. Bekanntmachung. In dem Verbrcnnungshause im Hofe des Land hauses hier soll Dienstags den 12. dieses Monats Vormittags von 10 Uhr an in Gemäßheit der Vor schrift von 8 14 des Gesetzes vom 6. September 1855 die Nominalsumme von Einer Million Einhundert Tausend Thalern dcfecter Casscnbillets der Creation vom Jahre 1855 zur Vernichtung gelangen, waS hierdurch zur öffent lichen Kenntniß gebracht wird. Dresden, den 5. Januar 1869. Die Commission für Einziehung nnd Vernichtung der alteren und defekten CassenbilletS. Saserattnannahmr mwwürts: rr. KKNI.L«. levo»!« L»mdurz->»rU»- Vi«ll-I.<>ixrix-vic»el-rr»okcurt ». » : t Vooc-r«, v«rlu>. 6«oi-iv»'>K:I>« kuekk., Nuc»»n, Ulivol.r« 8. 8coi.orr»; L,. ^nooneei>dur<!»u, kiLi, L kr-ulXkarl ». H : «uokk.; »öl»; r»ri»; Hivt», LOo., (8, oise« äo l» Nour««); k». Laodk.; Vi«-: Xi.. Oi-k«i.r«. Hcraurgtber: Ikövixl. krpsäition äs» vre,äo«r vrsiUoo, Ho. 7. ber 1868 abgeschlossenen Uebereignungsvertrags als Telegraphische Nachrichten. Schuld, an den. Staat übergeaaugeuen PrioritätSoblt-TageSgrschichtc. (Berlin. Königsberg. Kiel. Frank- gationcn -mb lTc. X. 8. und 6., deren Auszahlung da- furt a. M. Hamburg. Bremen. Lübeck. München.
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