Dresdner Journal : 16.09.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186909169
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- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18690916
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1869
- Monat1869-09
- Tag1869-09-16
- Monat1869-09
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- Dresdner Journal : 16.09.1869
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W 215. Donnerstag, den 16. September. 1869. ^»«nnrmrnisprrtst: lu> »orckä Lnoä»: I»kr«L»»«L tritt iLkrlick ^tikrliek: k'xklr.—Kxr 2 xülr. 8ten>i>elxediikr, ^Mitrlici»; 1 „ 15 „ > »u»ser5»w 4«s Korää. Kl»u»tlied:— „ 15 „ I Luo6e» kost unck Limeii»«Kiuuwero: I „ t 8t«mp«Iru»eM»^l»ioro. Snseratenpretsr: kür äeo k»um eiaer xesp»Itenen 2eils: 1 K^r Vnt«r „LilleeSLQÜt" üis 2eil«: 3 K^r. Lrschrtarn: Hixlioi», Illit Xu,o»tim« äer 8ouu - oog ^bsvä, kür äeu kolxenckeo I'»x DreSiMerZomli a l. Leraatwottlicher Stedacteur: I. G. Hartmauu. Lnserattnannahm« auswärt«: Lsixriss: t ». Ii»n<osr»rrail, Lviamissloslr 6e» Orescioer ^oiiro»I»; «üenit«».: 71 kKliri:», Lvo»:» toar; 8»mdnrx-I«rU«- Vi»a-1.eix»ib L»»ei-rrai>kkurt ». »I: Ilnsnkisrriil 1k Voora«, Lerlui. Ouuriv-'^cU« liueül»., linraiiar»»'» Iiur«»u, livvol-rn )lu8»>n Lrvmon! L. 8cm.orr»z Lre,I»a: l, 8rLK0il!«'» ^»nuueva^ure»>i, NiLL L kxLvxo; rr»aükvrt »Ll.: ^L<.»:it'ucke Itiiciiü.; Lölo: >v. NXvinxn, ?»ri«: Hxv^s, I.Ltrir«, Lvi-i.!»« L6o., (8, klitce üs li» tioiirss); kr»x 1« knuuictt'» Lucdü.t Visu: Ori»«!.!». qcrausgtbrr: Löoixl. krpeäition 6s, vr«»üa«r Loar»«!», vrsiäso, Llitiivoslrit»»« Ko. 7. Amtlicher Theil. Dresden, 15. September. Allerhöchstem Befehle gemäß wird wegen erfolgten Ablebens Sr. Hoheit des Fürsten zu Hohenzollern.Hechingen, Friedrich Wilhelm Constantin, eine Trauer auf zwei Wochen, vom 16. bis mit 29. dfS. MtS. am Königlichen Hofe angelegt. Dresden, 9. September. Se. Majestät der König haben allcrgnädigst zu genehmigen geruht, daß der Bergingenieur Eduard Neubert z. Z. in Leipzig, den ihm verliehenen kais. russischen St. Stanislaus-Orden dritter Classc annehme und trage. Dresden, 10. September. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht, dem Occonomie-Amtmann Friedrich Gottlob Hauffe hier, das Ehrenkrcuz vom Albrechtordcn zu verleihen. Bekanntmachung, die Ausgabe neuer Zinsbogen zn den 3procen- tigen landschaftlichen Obligationen v. I. 1830 — Steuerkreditkassenscheinen — betreffend. Den Inhabern 3procentiger landschaftlicher Obli gationen vom Jahre 1830 — Steuerkreditkassenscheinen — wird hierdurch zur Nachachtung bekannt gemacht, daß die Ausgabe neuer Zinsdokumente zu den gedach tcn Obligationen, bestehend in Talons und Zinscou pons für die Termine 1. April 1870 bis mit 1. Oc- tobcr 1878 den 1. Oktober dieses Jahres ihren Anfang nehmen soll. Die Aushändigung sothancr Zinsdokumcnte erfolgt bei der Staatsschulden-Buchhhalterei in Dresden — Landhaus l. Etage — gegen Zurückgabe der abgclau- fenen Talons, täglich in den Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr, mit Ausnahme der Sonn - und Feiertage. Auswärtige Interessenten, welche den Umtausch der alten gegen die neuen Talons persönlich nicht be wirken wollen oder können, haben dies Geschäft durch Beauftragte hiesigen Orts besorgen zu lassen, indem die Staatsschulden - Buchhalterei mit desfallsigen Korrespondenzen oder Zusendungen sich nicht befas sen kann. Sowohl zu Durchführung eines geregelten auf haltslosen Geschäftsganges, wie auch im eignen In teresse des Publikums, ist es erforderlich, daß die alten Talons, wenn deren mehrere in einer Hand befindlich sind, nach den Appointsgattungen gesondert und nach der Nummrrfolgc geordnet, mit einer Specifica- tion versehen, an Ort und Stelle gebracht werden, damit nach Massgabe derselben sich Jedermann von der Richtigkeit der ausgehändigt erhaltenen neuen Zins bogen sofort überzeugen kann. Dresden, den 1. September 1869. Der Landtagsausschuß zu Verwaltung der Staats schulden. Pfotenhauer. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichten. Königsberg, Mittwoch, 15. September. (W. T B ) Aus Anlaß deS, bei dem gestrigen Garten- feste durch den Bruch des Brückengeländers herbei- geführten Unglücks wurden der Fackelzug, sowie der Besuch des Festes der Schützenailde und des Thea ters abgesagt. Bis jetzt sind 30 Todte ermittelt. Der König besucht heute daS Krankenhaus der Barmherzigkeit. Der Großherzog von Mecklen burg-Schwerin und der Kronprinz von Sachsen unternehmen eine Exkursion nach Trakehnen. (Vgl. die „Tagcsgeschichte" unter Berlin.) Tagesgeschichte im Norddeutschen Bunde (Referenten: Director, Bür germeister Nödelius aus Spandau und Director Ahle mann aus Berlin); 6) Referat der statistischen Com mission (Referent: vr. Stuhlmann aus Hamburg); 7) Referat der Commission sür Classification rc. (Refe rent: Regierungsrath Witte aus Hannover); 8) Re ferat der bctr. Commission, die Gesetzgebung über Feuer versicherungswesen betreffend; 9) Feuerwehren. Unter stützungsfonds für dieselben. * Berlin, 14. September. Aus Königsberg wird gemeldet: Se. Majestät der König erwiderte gestern bei dem Diner im Schlosse auf die Ansprache des commaudirenden Generals v. Manteuffel: „Ich erhebe Mein Glas, um dem ersten CorpS Meine An erkennung für die Art auszusprcchen, wie es heute vor Mir erschienen ist. Zugleich trinke Ich aber auch auf das Wohl der Provinz, aus der dieses Corps hervor- gegangen ist. Das Armcecorps und die Provinz haben zu allen Zeiten, in guten und bösen Tagen, Meinem Hause und dem Vaterlande treue Hingebung und Auf opferung bewährt. Diese Treue und Hingebung hat das Corps in jüngstvergangener Zeit auch mit Aus dauer in ernsten Stunden zu paaren gewußt, und dies giebt Mir Bürgschaft dafür, daß der Geist, welcher einst in Tagen schwerer Prüfung die Provinz in dieser Rich tung belebt hat, sich auch wieder bewähren wird, wenn gewichtige Momente an uns hcrantreten wollten. So mit trinke Ich auf das Wohl des ersten Armcecorps Versammlung der Vereinigung öffentlicher Feuerversicherungsanstalten in Deutschland zusammcngetreten, welche heute ihre Berathungen fort setzt und einen einheitlich organisirtcn Verband der vom Staate begründeten oder unter staatlicher Aufsicht stehenden Feuervcrsicherungsanstaltcn bezweckt. Die Präsenzliste weist nachstehende Anstalten, resp. Ver treter derselben auf: Fcuersocictät der wcstpreußischen Landschaft (Generaldirector, Generallandschaftsdircctor v. Nabe auf Lesnian bei Czerwinsk), Fcuersocictät für die Provinz Posen (Chcf der Direktion Negicrungs- rath Gäde zu Posen), Landfcuersocietät der Kurmark und Niederlausitz (Generaldircctor, Hauptritterschafts- dircctor v. Tettenborn zu Berlin), Städtefeuersociclät der Kur- und Neumark und Nicdcrlausitz (die Direk toren Bürgermeister Nödelius zu Muskau und Ha senjäger zu Schievelbcin), Landfcuersocietät der Neu mark (Generaldirector Landrath v. Meyer zu Arns- walde), Magdcburgsche Landfcuersocietät (General director Graf v. d. Schulenburg auf Altenhausen), Landfeucrsocietät des preußischen Herzogthums Sach sen (Generaldircctor v. Hülsen zu Merseburg), Feuer- societät der Provinz Westfalen (Director v. Noel zu Münster), rheinische Provinzialfcuersocietät (Director, Schloßhauptmann und Kammcrherr Frhr. v. Waldbott- Baffenheim-Bornheim), Osnabrücksche Brandassecura- tionssocietät (Regierungsrath Heydenreich zu Osna brück), vereinigte landschaftliche Brandkasse zu Han- München, DienStag, 14. September, AbendS. (W. T. B.) Der Gemahl der Königin Isabella, Franz v. Assisi, ist heute hier eingetroffcn, ebenso der österreichische Reichskanzler Graf Beust, wel cher bereits AbendS nach der Schweiz weiterreist. Der Ministerpräsident Fürst Hohenlohe wird mor gen zurückcrwartet. Wien, DienStag, 14. September, Nachmittags. (W. T. B.) Fürst Karl von Rumänien ist heute nach München abgereist, von wo sich derselbe nach eintägigem Aufenthalte auf einige Tage nach Schloß Weinburg, Canton St. Gallen, begeben wird. Lemberg, DienStag, 14. September, Nachm. (Corr. Bür.) Eine Volksversammlung nahm eine Resolution an, worin der Wunsch nach dem allge meinen Stimmrecht ausgesprochen und die Wieder- Herstellung der für die Otadte giltigen Bestimmun, gen der LandtagSwahlordnung von 1861, und eine Vermehrung der Städtcabgeordneten gefordert, schließlich die Enthaltung von der Wahl bis zur verlangten Wahlrcform erwartet wird. Dobrzanzki sprach gegen das allgemeine Stimmrecht. Die Ver sammlung war mäßig besucht. Agram, Dienstag, 14. September, Nachmit tags. (Corr.-Bür.) Banns Rauch stellte in der heu tigen Landtagssitzung die Sectionschefs der einzel nen Abtheilüngen vor. DaS Landesbudgct im Bc- trage von 2 Vs Millionen wurde einem Comit^von 26 Mitgliedern überwicsen. Paris, Dienstag, 14. September, Nachmit tags. (W. T. B.) AuS St. Eloud wird gemeldet: Der Kaiser hat eine gute Nacht gehabt. Sein Befinden zeigt andauernd eine fortschreitende Bes serung. Um '/L12 Uhr Vormittags empfing der Kaiser den Minister des Innern. Der Em pfang Prim's wird, wie gestern bereits gemeldet, heute Nachmittag stattfindcn. Madrid, Dienstag, 14. September. (Corr.- Bür.) Als nahe bevorstehend betrachtet man die Veröffentlichung dreier Decrete, wodurch auf Cuba die Culturfreiheit eingeführt, Kreditinstitute er richtet und die Wahlordnung bezüglich der Wahl der Deputirten in die Corteü festgestellt wird. novcr (Direktor Ncgicruugsrath Witte zu Hannover), Brenun Verdcnsche Brandkasse (Landsyndilus Brackmann zu Stade), Hoya-Diepholz'schc Brandkasse (Regicrungs- rath Stegemann zn Blumenthal), kurhessischc Brand-. Versicherungsanstalt (Regierungsrath Kochcndörfser zu Kassel), schleswig-holstcinsche Provinzialbrandkassen (Rc- gierungsassessor Lucht zu Schleswig), schlcswig-holstein- sch- adlige Brandgtlde (Kammerrath Krichauff zu Kiel), ^mmobiliarbrandversichcrungsanstalt sür das Königreich Sachsen (Commissionsrath Gutwasser zu Dresden), Genrralwitwen- und Brandkasse sür das Großhcrzog- thum Baden (Ministcrialrath Walli zu Karlsruhe), Jmmebiliarbrandvcrsichcrungsanstalt für das Großher- zvgthum Hessen (Geh. Rath Maurer zu Darmstadt), Brandversichcrungsanstalt für das Hcrzogthum Olden burg (Regierungsrath Mutzenbccher zu Oldenburg), Brandversichcrungsanstalt sür das Grvßhcrzoglhum Lach- sen-Wcimar-Eiscnach (geb. Finanzrath Or. Emminghaus zu Weimar), Landcsbrandversicherungskasse sür das Hcrzogthum Sachsen-Alteuburg (Regierungsrath Hase zu Altenburg), Land^sbrandversichcrungskasse sür das Hcrzogthum Gotha (geh. Regierungsrath Mönich zu Gotha), Landcsbrandkassc des Herzogthums Anhalt (Regierungsrath Kitzinger zu Dessau), Hamburger Feuerkasse (vr. jur. Stuhlmann zu Hamburg), Brand- vccsichcrungssocictät der Ritterschaft des Stargardschen Kreises (Bevollmächtigter der Ritterschaft v. Dewitz zu Neubrandenburg). Zum Piäsidcntcn der Versammlung wurde der Director der rheinischen Provinzialfiuer- societät, Schloßhauptmann und Kammerberr Frhr. v. Waldbott-Bassenheim-Bornheim, zum Viccpräsidentcu der Generaldircctor der Landfcuersocietät des preu ßischen Herzogthums Sachsen, v. Hüffen, gewählt. Der Entwurf der Tagesordnung enthält nachstehende Nummern: 1) Vcrwaltungsbericht des Ausschusses über die Zeit seit der vorjährigen Versammlung; 2) Bericht der Nechnungsrcvisionscommission (Referent: Negie- rungsrath Witte); 3) Berathung des vervollständigten Berichts über die Vcrwaltungsergcbnissc der deutschen öffentlichen Feuerversichcrungsanstalten pro 1866 und 1867 (durch die „Mittheilungcn" verbreitet); 4) Be rathung über die von der betr. Commission gelieferten und durch die „Mittheilungcn" den Mitgliedern zuge gangenen Arbeiten, betreffend: ») die Stiftung eines dauernden Verbandes der öffentlichen Anstalten, nebst b) Kricgsschädenabthcilung, e) Nückversicherungsabthei- lung, 6) Vorschußabtheilung (Referenten: Gcneraldi- _ .... rector v. Hülsen aus Merseburg, Regierungsrath Gäde Dresden, 15. September. Gestern ist hier in dem aus Posen und geh. Regierungsrath Mönich aus Gotha); SitzungssaaledesLandesmcdicinalcollcgiumsdic Haupt- 'S) Referat, betreffend die Aufhebung der Portofreiheit und der Provinz, und fordere Sie auf, auch Ihre Gläser zu leeren, um Ihre Wünsche mit den Meinigen zu vereinigen.* — Heute fand zwi schen Heiligenbeil und Schirten, östlich der Eisen bahn, die große Parade des 1. Armeecorps statt. Se. Majestät der König begab sich mit Ihren könig lichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprin zessin, dem Gtoßherzoge von Mecklenburg-Schwerin, Sr. kaiserlichen Hoheit dem Großfürsten Nikolaus Ni kolajewitsch von Rußland und Ihren königlichen Ho heiten dem Kronprinzen von Sachsen und den Prin zen Karl, Albrecht, Friedrich Karl und Albrecht (Sohn) von Preußen in einem Extrazugc nach Steinsdorf, ungefähr 7 Meilen von Königsberg, nachdem ein an derer Extrazug die fremdherrlichcn Oifizicre und den größten Thcil des königlichen und pnnffichen Gefolges bereits eine halbe Stunde früher dorthin geführt hatte. Nach 50 Minuten erfolgte die Ankunft bei Steinsdorf, wo die Stände des Kreises Hffligenbeil zwei Ehrenpforten mit den Inschriften: Willkommen! und Hffl König Dir! errichtet hatten. Au der ersten Ehrenpforte hatten sich die Stände des Kreises, die Geistlichkeit und Ve teranen versammelt, und zehn in Weiß und Schwarz gekleidete Jungsrauen, Töchter köllmischcr Grundbesitzer aus Schirten, begrüßten Se. Majestät. Auf eine An sprache der Geistlichkeit antwortete Se. Majestät: „Ja wohl, meine Herren, kommt cs darauf an, daß die Jugend gut erzogen wird, damit sie, ebenso wie in letzter bewegter Zeit, einst dem Vatcrlande nutzen kann." — Von den, Hurrahruse der Versammelten begleitet, ritten Sc. Majestät mit dem zahlreichen Gefolge nach dem ungefähr 2000 schritt entfernt liegenden Parade platze, wo das 1. Armeecorps fast parallel zur Eisen bahn in drei Tressen aufgestellt war. Der comman- dircndc General desselben, General der Cavalerie und Gencraladjutant Sr. Majestät des Königs, Freiherr v. Manteuffel, überreichte, als Sc. Majestät sich dem rechten Flügel des ersten Treffens der Paradeausstel lung näherte, den Frontrapport. Die Truppen prä- scntirten, salutirten mit den Fahnen und riefen Hurrah, in welches die zu Tausenden versammelte Menge von Zuschauern einstimmte. Die Truppen standen in fol gender Reihenfolge: 1. Treffen, Generallieutcnant v.Bentheim: 1. Jnfantericbrigade, Generalmajor v. Gayl: Grenadierregiment Kronprinz (1. osipr.) Nr. 1, 5 ost preußisches Infanterieregiment Nr. 41; 2. Jnfanterie- brigade, Generalmajor v. Falckcnstein: 2. ostpreußischcs Grcnadicrregiment Nr. 3, 6. ostpreußischcs Infanterie regiment Nr. 43; 3. Jnfanteriebrigade, Generalmajor v. Bothmer: 3. ostpreußisches Grenadierregiment Nr. 4, 7. ostpreußischcs Infanterieregiment Nr. 44; 4. Jnfanteriebrigade, Generalmajor v. Zglinitzki: 4. ost preußischcs Grenadierregimcnt Nr. 5, 8. ostprcußisches Infanterieregiment Nr. 45, ostpreußischcs Jäzerbataillon Sir. 1, ostpreußisches Pionnierbataillon Nr. 1. Die Züge bei der Infanterie zu 16, bei den Jägern zu 26 Rotten. 2. Treffen, Generallieutenant v. Hart mann: 1. Cavalcncbrigadc, Generalmajor Baumgarth, ostpreußischcs Kürassicrregiment Nr. 3 (Graf Wrangel), lithauisches Dragoncrregimcnt Nr. 1 (Prinz Albrecht von Preußen), lithauisches Ulancnrcgimcnt Nr. 12; 2. Cavalericbrigade, Oberst Freiherr v. Barnekow: 1. Leib-Husarcnregimcnt Nr. 1, ostpreußischcs Ulanen- rcgimcnt Nr. 8. 3. Treffen, Oberst v. Bergmann: ostpreußischcs Feldariillcricregiment Nr. 1, 3 Fuß-und 1 reitende Abthcilung mit 60 Geschützen, ostpreußischcs Trainbataillon Nr. 1. Nach dem Abreiten der drei Treffen formirten sich die Truppen zum Vorbeimarsch. Unmittelbar nach Beendigung der Parade kehrte Se. Majestät nach Königsberg zurück, wo Allerhöchstdiesclben im Moskowitersaale des königlichen Schlosses ein großes Militärgaladincr gaben. Abends gedachte Se. Ma jestät dem Gartenfeste in der Loge bcizuwohnen. — Leider hat sich am gestrigen Abend in Königsberg ein sehr erheblicher Unglücks fall ereignet. Bis jetzt liegen über denselben nur erst telegraphische Meldun gen von „W. T. B." vor, welche lauten: „Bei dem ge strigen Provinzialfest, welches durch schlechtes Wetter Feuilleton. Reisebriefe. v. Mancherlei an Sammlungen und Sehenswürdig keiten hat die Dänenhauptstadt aufzuweisen, mehr als man zu erwarten pflegt. Neben den Gemäldesammlungen im Schlosse Christiansburg und im Moltke'schen Pa lais, die einige gute Niederländer besitzen, ist besonders die reiche Sammlung nordischer Alterthümer, wie auch die anziehende ethnographische Sammlung hervorzubcben. Die interessanteste Sammlung jedoch, die größte Merk würdigkeit bleibt das Thorwaldsenmuseum, das allein schon eine Reise nach Kopenhagen lohnt. Thorwaldscn ist der senil» loci; wie ein Duft erfüllt er die Stadt in allen ihren Räumen, bis in die entferntesten Winkel. Schon auf hoher See zeigt uns der dänische Reisegefährte den breiten stumpfen Thurm, als den Thurm der Frauenkirche, in welcher Christus und die Apostel von Thorwaldscn aufgestellt sind. An den Land häusern und in den Straßen der Stadt sieht man seine Compositionen, und Krüge, Vasen und dergl. bekunden in den Kaufläden und Wohnungen den Einfluß dieses von den Musen und Grazien gesegneten Genius. Mit Recht kann der Däne stolz sein auf seine Frauenkirche. Kein Kirchenbau der Neuzeit hat einen Schmuck aufzu weisen, wie die Frauenkirche, deren ganze reiche, plastische Ausstattung in schönem Zusammcnklange mit der Archi tektur von Thorwaldscn hergestellt wurde. Im Giebel feld erblickt man Johanne- den Täufer in der Wüste predigend, in der Vorhalle einen großen Fries mit dem Einzuge Christi in Jerusalem; im Innern der Kirche sodann, läng- der Pfeiler, die Standbilder der zwölf Apostel, und in der Allarnische endlich die kolossale Christusstatue. Antikes Formrngefühl und christliche Empfindung verschmelzen sich aufs Innigste in diesen Marmorbildwerken, deren Wirkung die einfach edle Architektur der Kirche, wie das ruhige Licht unter dem hohen Tonnengewölbe wunderbar zu Hilfe kommen. Noch manche andere Werke, wie der bekannte schöne Tauf- engcl, gehören zu dieser unvergleichlichen Ausstattung. Rührend darunter ist das am Eingänge, unter der Al mosenbüchse, angebrachte kleine Relief. Es stellt einen bettelnden Knaben, von einem Engel geleitet, dar, und dieser Knabe ist Bertel Thorwaldsen selbst. So, unbe achtet und verachtet, eines armen Schiffsbildschnitzers Sohn, zog er einst in die weite Welt, begleitet nur von den Segenswünschen eincs treuen Muttcrhcrzen. An Ruhm und Glücksgütern reich, geehrt als einer der größten Künstler aller Zeiten, kehrte er nach Jah ren heim. Vergebens suchte er das Grab seiner Mutter, die man mit anderm armen Volke gemeinsam cingescharrt hatte. „Das ist der tiefste Schmerz, den ich erlebt habe", pflegte der greise Thorwaldscn zu sagen, und stets stahl sich dabei eine Thräne aus seinem Auge. Er selbst aber ruht, wie kein Fürst der Erde, und sein Grabmal gleicht nur dem der Pharaonen im uralten Aegypten. Das Museum nämlich, das alle seine Werke thcils im Originale, theils in Cvpicn enthält, ist als ägyptisches Mausoleum gebaut, das von außen mit Frcscomalcreicn, Sccncn aus dem Leben des großen Todtcn, geschmückt ist. Andacht ergriff uns, als wir das Mausoleum betraten, und in den Doppclgalerien, die einen geräumigen Hof umgeben, die Gruppen, Statuen und Reliefs erblickten, die seiner unerschöpf lichen Phantasie entquollen, Werke, in welchen der sitt liche Adel und die keusche Anmuth der besten helleni schen Zeit noch einmal auslebtc. Mitten in dem Hof raume ist ein kleines Längenviereck von Epheu flach überwachsen — unter diesem Epheu liegt „Berthel Thorwaldsen" begraben, und seine unsterblichen Werke alle sind das Monument, das er sich errichtet hat. Neben dem obcn erwähnten Museum für nordische Alterthümer wäre auch die Sammlung in der Noscn- burg als eine reiche Schatzkammer sür die Hilfswissen schaften der Geschichte und Kunstgeschichte noch zu nennen gewesen. Die schön geordnete Sammlung illustrirt in Waffen, Möbeln, Gcräthcn und Trachten die dänische Regentcngeschichte von Christian IV. bis Friedrich VI., von 1596—1839, und in lebendigster Weise treten uns die Geister der verschiedenen Fürsten und ihrer Zeiten darin entqcgen. In dem großen, schattigen Parke, in dem die Roscnburg liegt, gab Struensee jene glänzen den nächtlichen Feste, die den mclancholffchen König Christian Vtl. zerstreuen sollten. Das Schloß selbst ist, mit seinen Thürmcn, Giebeln, Erkern und Zicrrathen, ein schönes Beispiel sür die nordische Entwickelnng der Renaissance, die, mit andern Stilelcmenten sich ver mischend, immer etwas Bizarres behält, aber doch über aus anmuthig und malerisch wirkt. Ebenso originell und von lebendiger Wirkung sind noch verschiedene an dere Bauten aus dem Anfänge des 17. Jahrhunderts, wie die Börse mit ihrer von vier Lindwürmern gebil deten barokcn Thurmspitze; Bauten, in denen sich die Glanzzeit Kopenhagens anziehend wiederspiegelt. Einige größere Baulichkeiten aus den ersten Jahrzchndcn unsers Säculums, wie die Christiansburg, sind in einer etwas kühlen, schweren, aber nicht unedcln antikisirenden Rich tung gehalten, während die zahlreichen Neubauten charakterlos wie überall sind. Mehr jedoch als seine architektonische Physiognomie, die immerhin nur ver einzelte interessante Züge bietet, zeichnet Kopenhagen der Reiz seiner Umgebung aus. Die Stadt liegt in einem grünen Kranze, den Amphitrite lächelnd in den Händen hält. Laubwaldungrn und Wiesen ziehen sich in ihrem dem Norden so eigenthümlichcn frischen, üppi gen Grün bis dicht an das Meer. Ich will nicht den schönen Spaziergang am Hafen, die fogcnanntc Lange-Linie, zu schildern versuchen, nicht das am Rande des Thiergartens reizend gelegene Klampenborg, das, eines der einladendsten Seebäder, aus dem Schatten alter Buchen hinaus auf das blaue Meer blickt. Nur auf die Fahrt nach Helsingör sei noch hingcwicsm, als eine der lohnendsten Partien in der Umgegend Kopenhagens. An der secländischen Küste mit ihren schimmernden Villen und Dörfern ent lang bringt uns ein kleiner Dampfer in wenig Stun den dorthin. Wir wandern durch Helsingör, das seit Ablösung dcs Sundzolles sehr still geworden ist, der Kronburg zu, einem mit Wällen und Gräben befestig ten Schlosse, das sich pittoresk an der schmälsten Stelle der Meerenge erhebt. Hier auf der nördlichen Flaggen- bastei kann man stundenlang sitzen und träumend auf den Sund Hinausblicken, dessen in der Sonne blitzende Flnth unzählige Schiffe durchfurchten. Drüben am schwedischen Ufer, Helsingör gegenüber, liegt Helsing- borg mit einem alten, halb verfallenen Wartthurm; weiter nördlich hin erhebt sich das Ufer zu einem Höhen zuge, den Kullen, dessen äußerste, im blauen Duft der Ferne vcrschwimmcndc Spitze einen Leuchtthurm trägt. Hinter dieser Spitze geht es hinaus ins Kattegat, dehnt sich, in die Nebel des Nordens sich verlierend, das sagen hafte Skandinavien hin. Zu der Schönheit dieser Sce- ncrie kommt die dichterische Weihe der Stelle, auf der wir stehen. Es ist die unsterbliche Terrasse, auf der Shakespeare den Geist von Hamlet's Vater umgehen läßt. Diese klassische Erinnerung verstehen die Einge- bornen möglichst auSzubeuten. Im Parke von Marien- lyst, einer Badeanstalt unfern Kronburg, hat die spe kulative Badedtrection sogar Hamlet's Grab entdeckt,
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