Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 19.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192603191
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19260319
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1926
- Monat1926-03
- Tag1926-03-19
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I RtdaMoii mit Snxditioa , der Dichtigkeit nicht übemehm >«- SA. Jahrgang » nicht übemehm Freitag, oen Marz Nr. 66 l^r^eim täglich mit den Beilagen: Am«. Fremden- und Kurlist«, Leben im Bild, Agrar-Warte, Radio-Zeitung, l Anzeigen werden die Sgespai L u i^iunden, AuS alter und neuer Zeit, Moben-Zeitung, Schnittmusterbogen. Der Bezugspreis beträgt frei Ins Haus j mit SV Goldpfennlgen. Anz menatl.Mk.1.»0, durch diepost ohne Zustellgebühr monatl Mk.2.-. Für Falle HSH.Gewalt, A'-eq, Streiks usw. hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung bzw.Nachliefemng der Zc tun i ob. Rü-kzahl d LeieaeldeS. Druck: Siemens Lanbaraf Ra« Bei unverl. einqesandt Manuskripten ist Rückporto beiwsin "" Aern,pr. aufgegeb. werden, kSnn. wir eine Verantwort, bez. der Richtig! >ltene Petit-Zeile mit 20 Goldpfennlgen berechnet, Reklamen die 4 ge,pal«ene Zette lnzeigen u. Reklamen mit Platzvorschriften unb «chwierigen Satzarten werden mit «X Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme rorm. 11 Uhr. Für das Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen oder Plätzen, sowie für telephonische Aufträge wir» keine Gewähr geleistet. InsertionSbeträae sind sofort bei Erscheinen der Anzeige fällig. Bei späterer Zahlung wird der am Tage der Zahlung gültige Zellenpreis in Anre nung gebracht. Rabattanspruch erlischt: b. verspät. Zahlung, Klage ob. Konkurs d. Auftraggebers. SäMMe )lWW m SWlM mit Loschwitzer Ameiaer «. Tel.-Mdr.: Eldgauprefie Blalermtz ooee» - Rr «r Oreabm, Tageszeitung für das östliche Dresden und feine Vororte. -Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Nate» zu Dresden für die Stadtteile Vlasewitz, Loschwitz, Weitzer Hirsch, Bühlau, Nochwitz und Laubegaft und w. Verwattungsbezirk) der Gemeinden Wach- witz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weihig und Schönfeld, sowie der Amt»hauptmannschaft Dresden. Lerlag: «Mgau-Buch-rvckerei und Derla-sanstalt Herma«» Beyer * Vreeden-Blasewitz. - Verantwortlich für Lokales Carl Drache, für dm übrigen Zaha» Eugen Werner beide m Dresden. Billigung der deutschen Haltung in Genf Oer Völkerbundsrat setzt eine Studienkommisflon ein, in der Deutschland und Polen vertreten find - Oie Arbeits ministerkonferenz in London schon beendet — Vertrauensvotum für Briand mit Hilfe -er Sozialisten — Oie Regierung erklärt: Weitere Steuerermäßigungen als die anzekündigten find unmöglich Was sagen die Parteien? Abgelehntes Mißtrauensvotum gegen Dr. Külz Don unserem parlamentarischen Mitarbeiter. Das Reichstagsplenum w'.es gestern eine ungewohnt starke Besetzung auf. Die Sin- zelberatung des Reichsinnenetats über Hoch schulwesen und Jugendpflege -2r weniger der Anlaß hierzu, als vielmehr die Ab stimmung über die drei MißtrauenSanträge, die von feiten der VphosMonru gegen den Retchsinnenminister Dr. Külz vorlagen. Be merkenswert war. daß die Kommunisten er klärten. niHs für den beutschnationalen Miß- trauenSanträg stimmen zu können, da er le diglich der monarchistischen Propaganda in nerhalb der deutschen Republick diene und sie diese aus sozialistischen Weltanschauungs gründen nicht mitmachen könnten. Infolge der Stimmenthaltung der Kommunisten wurde dann der deutschnationale Antrag mit über wältigender Mehrheit von 252 gegen 97 Stimmen abgelehnt. Das Ergebnis löste im Hause keinerlei Bewegung aus, da man mit der Ablehnung bei dem Zusammenstehen der Re gierungsparteien und der Zustimmung der Sozialdemokraten von vornherein gerechnet hatte. Dieser Abstimmung folgten die Ab stimmungen über die einzelnen Anträge der Parteien zum Etat, die nur kurze Zeit in Anspruch nehmen. Das Haus setzte dann seine Beratungen über den Haushalt des Reichspräsidenten fort. Beschlüsse deS Reichstags. Im weiteren Verlaus der Reichstagssitzuug wurde ein Antrag der Deutschen Bolkspartei, der eine Nachprüfung der Reichsverfassung durch einen Ausschuß fordert, abgelehnt. Auch ein weiterer Antrag der Deutschen Bolkspartei auf Aenderung der Reichsfarben wird abge lehnt. Angenommen wurde ein Antrag des Zentrums auf baldige Vorlegung des Reichs- schulgesetzcs. Der Reichstag beschloß ferner mit Zwei drittelmehrheit gegen die Simmen der Sozial demokraten und Kommunisten die Aussetzung der Verkündung des vom Reichstag beschlosse nen Gesetzes zur Vereinfachung des Mil'läx- strafgesetzes, das insbesondere neue Strafbe stimmungen über Duellvergehen enthält. 2,2 Milliarden Reichsschulden Der Reichsfinauzminister hat dem Reichstag eine Anleihedenkschrift über reicht. Daraus ergibt sich, daß der Ge samtbetrag der iuuereu und äußere« Reichsauleihe« einschließlich der AblS- s««gSaaleihea sür Papiermarkanleihen und einschließlich der amerikanische« Da- weSanleihe jetzt rm»d r,r Milliarden Reichsmark beträgt. Schnell einig geworden Die im englischen Arbeitsministerium tagende Arbettsstundenkonferenz wurde heute früh um 2»/, Uhr beendet. Das erzielte Üebereinkommen ist von Deutschland. Droh britannien. Belgien. Frankreich unb Italien unterzeichnet worden. Unauffällige Heimkehr Die Ankunft der deutschen Delegation auf dem Anhalter Bahnhof vollzog sich völlig unbeachtet. Die Polizei hatte für eine hermetische Absperrung des Bahn steigs gesorgt. Selbst der Prelle war oer Zutritt verweigert tMd als, Reichswehr- minister Dr. Heßler an der Sperre er^ schien, um die Delegation zu empfangen, wurde er von einem Bahnsteigschaffner, da er nickt im Besitz« eines Ausweises deS Auswärtigen Amtes war, zunächst zu rückgewiesen. Auf dem Bahnsteig selbst hatten sich Reichswirtschaftsminister Dr. Curtius und Reichsfinanzminister Dr. Reinhold zur Begrüßung eingefunden, außerdem waren vom diplomatischen Korps die Botschafter Frankreichs und Englands vertreten. Oer Kabineiisrat In einem gestern nachmittag unter Borsitz des Reichskanzlers abgehaltenen Ministerrat wurde« die Genfer Berhand, lnngen durchberaten, nachdem die beiden Delegierten ihre fortlaufenden schrift lichen Berichte durch mündliche Darlegun gen ergänzt hatten. Das Reichskabiuett billigte einstimmig die Haltung der deutschen Delegation und nahm insbesondere davon Keuutuis, daß durch die i« Geus getrosfenen Abmachun gen die beiderseitiae Fortführung der Lo- carnopolitik gewährleistet ist. IW. T. B.) Scharfe Auseinandersetzungen, aber keine Krise Keine der großen Parteien des Reichs tages außer den Deutschnationalen hat sich bisher eingehend mit der Genfer Vertagung und der Rückkehr der deutschen Delegation beschäftigt. Trotzdem haben d:« privaten Ge spräche der Politiker untereinander zu einer wesentlichen Klärung der Situation in Berlin geführt. Die Deutschnationalen sind sich noch nicht schlüssig, ob sie wegen der Genfer Vorgänge nur ein Mißtrauens votum gegen den RelchSaußenminister ein bringen sollen, oder gegen bas Gesamtka binett. Man will die Persönlichkeit des Reichskanzlers Dr. Sucher jedenfalls nach Möglichkeit schonen. ES wird versichert, daß die Deütschnationalen unter keinen Amstän- den eine Fortführung der Locarnopolitik bil ligen werden. Di« Deutsche Vollspartei denkt nicht daran, Stresemann fallen zu lassen und wird ein beutschnalionales Mißtrauensvotum unter kei nen Umständen unterstützen. Sie hält e« allerdings für unerträglich, wenn Deutsch land seine Bereitwilligkeit zur Fortführung der Locarnopolitik erklärte, ohne die feste Zusicherung, daß bi« Rückwirkungen in kür zester Frist in der vorgesehenen Welse er folgten. Auch ble Führer des Zentrums unb der Demokraten äußern sich zu dem Genfer Ab schluß sehr ruhig. Sie glauben, daß «S ge lingen werd«, die Einheitsfront der ReglerungZpartekn aufrechtzuerhallen und dem Kabinett das Vertrauen auszusprechen. Die Sozialdemokraten bedauern zwar den negativen Ausgang der Genfer Verhand lungen. messen die Schuld aber nicht der deutschen Delegation zu und werden jede Politik LutheißLu, die in d«r bisherigen RkHstmg der deutschen Außenpolitik liegt. Oie Kommunisten machen den Anfang Die kommunist. Reichstaasfraktion hat fol- aende Interpellation einaebracht: »Ist die Reichsreaieruna bereit, angesichts des katastro phalen Zusammenbruchs der Bölkerbnndspo- littk in Genf sofort daS Eintrittsgesuch Deutsch lands in den Völkerbund zurückzuzichen?" Ferner hat die kommunistiche Reichstaas- sraktion beschlossen, bei der bevorstehenden De batte über den Außenetat einen Mißtrauens antraa acaen bas gesamte Kabinett einzu- brinaen. Deutschland und — Polen Der deutsche Borschlaa auf Einsetzuna eines Ausschußes zum Studium der Fraae der Rats- crweiteruna wurde gestern vom Ratspräsi denten Ishii (Japans im Namen der japa nischen Regierung im Bölkerbundsrat einge bracht. Die Ratsmitglieder sind dahin überein- eingekommen, daß in diesem Ausschuß, der seine Arbeiten möglichst bald ausnehmen soll anßer den zehn Natsmächten noch folgende fünf Staaten vertreten sein sollen: Deutschland, Schweiz. Voten. Argentlnien und China. Eine neue Außenminister-Konferenz In gutunterrichteten Kreisen verlautet, baß ber französische Außenminister Briand bei den letzten Beratungen mit der deutschen Delegation den Vorschlag gemacht habe, über die Weiteren Auswirkungen des Locar- novertrages in neuen mündlichen Bespre chungen sich auseinanderzusehen. Bei einer solchen Unterhaltung wird die deutsche De legation von Briand eine Aufllärung über di« Sonderabmachungen mit Polen während der Konferenz in Locarno verlangen. * Briands Kammermehrheit Die französische Kammer hat dem Mini sterium Briand mit 361 gegen 164 Stimmen das Vertrauen aus^ ' ^en. Die Kammerabstimmung hat insofern eine Klärung der parlamentarischen Lage gebracht, als sie die Möglichkeit einer RegierungSmehr- hell ergeben hat. Das Einspringen der Sozia listen für Briand kam unerwartet und wurde ledtal-ch durch die feindliche Haltung der RechtSopposiion hervorgerufen. Alles in allem hat die Kammersitzung eine starke Annäherung »wischen Briand und den Sozialisten ergeben- ES besteht der deutliche Eindruck, daß Briand obwohl ein kleiner Teil deS Zentrums zu seiner neuen Mehrheit gehört, nach wie vor entschloßen ist. sich vornehmlich aus die LinkS- "grteien zu stützen. Briand nimmt damit die Politik wieder auf, die er bis zu seinem Sturze versolgt hat. Ein Gedenkiag für Oberschlesien Mil tiefer Wehmut gedenkt das ganz- deutsche Volk am 20. März der großen Opfer und Anstrengungen, die die ober- schlesischen Stammesbrüder vor fünf Jahren in heißem Drange, bei dem deutschen Mutter lande zu verbleiben, gern und freudig auf sich genommen haben. Trotz der anderthalb Jahr- hindurch erlittenen Schikanen, Ver folgungen und Ausweisungen durch di interalliierte Kommission, trotz des Terror« der polnischen Insurgenten, di« durch den Augustaufstand 1920. durch feige Morde und brutale Ueberfülle die deutsch gesinnten Ein wohner mürbe zu macken versuchten, trotz aller Einschüchternngsversuche und widerrecht lichen Wahlbeeinflussungen errang das ober- schlesiscke Volk einen überwältigenden Wahl sieg. 709 343 deutschen standen nur 479747 polnische Stimmen gegenüber. Wie hofknunasfreudig schaute damals da« oberschlesisih« Volk in die Zukunft! Hoffte es doch im Vertrauen auf das glänzend« Abstimmunqserg-bnis und das sachliche Ur teil der interalliierten Treuhänder, daß Oberschlllien ungeteilt d-m Deutschen Reich« ruaesprochen würde. Aber jetzt sollte der Leidensweg des oberschlesisch«n Volkes erst beginnen. Schon am 3. Mai 1921 gab Korfantn das Signal zum bewaffneten Auf stande, der von langer Hand vorbereitet war. Ni-mals wird das deutsche Volk die 1500 Held<m vergessen, die im Kampfe um die Erbaltung der oberschlelischen Heimat bei Deutschland ihr Leben lallen mußten. Eine so unheilvolle Entscheidung, wie sl« uns durch die Genfer Note vom 20. Okto ber 1^21 aukaeiwungen wurde, hatte da« oberschlesische Valk, batte ganz Deutschland, ja di- ganre gesittete W^lf nicht für möasjch qebalten. D"rch die T-llung Ob-^iellen« nwrde die si-benbnnd-rt'ährige aeschichtlich«, kulturelle imd, wir^-hattlich« Einheit ent gegen den klar-n V-stimmunqen des Frie- den-:r^rtrage«; in l-ichtkertiger und unver ständlicher Weise mit einem Federstrich zer stört. Imw-r und imm-r wieder müllen wir d-m Westgemill-n einbämwern, daß die Teilung Ob-r^lesi-ns iuristisck ein Fehl- snruck. nolitisch ein schw-rer Febler und wirtschattsich geradezu ein Verdrecke« war. Nicht ohne N-bertreibung ist vor kur« --in vom Nrälldenttn des interalliierten Schiedsgerichts Oberrchlellen als „das Tber« mow-ter Europas" bezttchnet worden. Mit W-bmut und Trauer müllen wir Tag für Taa luleben. wie das an Polen abgetretene Ostob-rschl-sien immer mehr dem völligen wirtschattllchen Verfall ent« aegenaeht. aim lnsa-rillenen Oberlcklellen h-rrscht zur Z-it die schlimmste Wirtl«dt-- krile. 22 Zinkhütten, 11 Zink- und Bleierz- aruben. 15 Stahl- und Eisengießereien. 23 Hocköfen. 12 Eigner-groben, 53 Koblen« arnben und 9 Walzwerke müllen weaen Auftrag«, und Ab'aßmanael n-r^allen. Ein Drittel d-r gesamten oftoberschlesifchen Ar« best-rschatt ist arbeitslos. Aber auch in Deutschoberlckl-llen macken sich die verhängnisvollen Wirkungen d««
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