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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 22.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192606227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19260622
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19260622
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1926
- Monat1926-06
- Tag1926-06-22
- Monat1926-06
- Jahr1926
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Bei 79 Anleihen im Gesamtbeträge von 713,37 Millionen Reichsmart tonn' der Verwendungszweck ermittelt werden. SS entfielen hiernach 300,12 Millionen auf werdend« Zwecke, 38,30 Millionen Reichsmart auf ntchtwerbend« Zwecke (Wohnungsbau, Schulbau, Kranken haus usw.), 241,A Millionen auf Derstär- kung der Betriebsmittel (auch bet Ablösung der Bankschuld, Konsolidierung des Anleihe bedarfs und dergleichen mehr). Der restliche Betrag von 133,50 Millionen Reichsmark diente verschiedenen Zwecken. Amerika schwimmt im Äeioe 1188 Millionen Dollars Ueberschuß.j Wie Präsident Coolidge in einer Rede ausführte, wird das am 1. Juli zu Ende gehende Finanzjahr mit einem Ueberschnß von 185 Millionen Dollars und das nächste Finanzjahr mit einem Ueberschuß von 20 Millionen Dollar abschließen. Er mies aber darauf hin, daß er eine weitere B«r- nriirderung der Steuern nicht versprechen könne. Eine kurze Reichstagssitzung Die Tagesordnung der ersten RetchStagS- sitzung nach der Pause wies nur wenige Punkte auf. Da» Zusatzabkommen zum deutsch - österreichischen Handelsvertrag, die Vergletchsordnung und ein AenberungSgesctz betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung, sowie einzelne Positionen des Wa shingtoner UeberetnkommenS wurden an die verschiedenen zuständigen Ausschüsse überwie- sen. Zu einer Debatte kam e» lediglich beim siebenten Punkt der Tagesordnung der drit ten Beratung des Reichsknappschaftsgesetzes Eine Einigung zwischen Regierung und Par lament wurde trotz vielfacher Versuche noch nicht herbeigeführt. Aus diesem Grunde wurde die Abstimmung auch noch nicht vorge- nommcn, da man unter den Parteien noch ein mal Fühlung nehmen will, um sich über die Folgen der Annahme des Gesetzes klar zu werden. In parlamentarischen Kreisen rech net man jedenfalls damit, daß mit einigen Abänderungen daS Gesetz zur Annahme ge langen wird. Ein Drittel Oberschlesier arbeitslos In Ostoberschlesien ist jetzt ein Drittel der Bevölkerung arbeitslos. Die Zahl der re gistrierten Arbeitslosen betrug im Mai 1926 74810. Zählt man die Familienangehöri gen der Erwerbslosen mit, so beträgt die Zahl der nichtversorgten Bevölkerung in Ost oberschlesien etwa 300000, also etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Wer hat bas Stargarder Eisenbahn« Unglück verschuldet? Am Montag traf beim deutsch-polnischen Danziger Schiedsgericht das Gutachten des holländischen Sachverständigen über die Star garder Eisenbahnkatastrophe vom 1. Mai 1925 ein, das den Parteien mitgeteilt wor den ist. Der Sachverständige hat sich dem Standpunkt der polnischen Regierung ange- schlossen, daß die Beschaffenheit der Eisen bahnschwellen nicht die Ursache des Unfalles gewesen und daß die Katastrophe durch ab sichtliches Auseinanderschrauben der Schienen vor der Entgleisung hervorgerufen sei. Die Hauptverhandlung findet in der zweiten Iulihälste statt, wonach das endgültige Ur teil des Schiedsgerichts gefällt wird. Briand auf -er Suche Die Beratungen, die Briand mit Porn- cars führte, sind noch nicht zum Abschluss, gebracht. Poincars soll erklärt haben, dah er ein anderes Portefeuille dem des Finanz- Ministers vorziehen würde. Nach Haoas rech net man für den Fall, dah Poincars auf seiner Weigerung besteht, damit, dah Briand dem Finanzminister seines achten Kabinetts, dem Senator Doumer. wiederum das Porte feuille des Finanzministers übertragen wird. Poincar» hat sich bereit erklärt, das Unter richtsministerium zu übernehmen. M Stimm »ks Di« Abstimmung vom Sonntag hat in Sachsen ganz besonders überraschende und auffallende Ergebnisse gezeitigt. Zunächst einmal hat allgemein, besonders im Lager der Verfechter des Volksentscheides die Tatsache überrascht, dah die Zahl der Ja stimmen, gegenüber der Zahl der Eintra gungen beim Volksbegehren in ganz Sachsen nur um etwa 4000 Stimmen sich erhöht hat Und Las trotz einer Agitaton von feiten der Kommunisten und Sozialdemokraten, Lie merklich nicht mehr zu überbieten war. Demgegenüber muh festgestellt werden, dah die (Hegenagitation aus -er bürger lichen Seite vielfach zu wünschen übrig ließ, was wohl in der Hauptsache daraus zurückzuführen ist, daß die Agitation dies mal nicht von den politischen Parteien, sondern von jüngeren Organisationen ge führt wurde, die für eine solche Arbeit nicht die genügende Erfahrung besaßen. Wenn trotzdem in Sachsen ein verhältnis mäßig so günstiges Ergebnis erzielt wer den konnte, so gebührt das Hauptver dienst daran der Mitarbeit der bürger lichen Zeitungen, die von sich aus die Auf klärung über den Charakter des Volks entscheides und über die Folgen seiner Annahme in der wirksamsten Weise be trieben haben. Dieser Einfluß der Zeitungen spiegelt sich ganz deutlich in den so auffallend ver schiedenen Ergebnissen der einzelnen Wahlkreise wieder. Im Wahlkreis Dresden-Bautzen, wo die Zahl der Eintragungen beim Volksbegehren 545 000 - 44,4 Proz. Ler Wahlberechtigten bei der Reichspräsi- Lentenwahl betrug, stieg die Zahl der Ja stimmen beim Volksentscheid nur auf 551000 -- 44,87 Proz der Wahlberechtigten bei der Reichspräsidentenwahl. Im Wahlkreis Leipzig, wo sich 419 000 Wähler für das Volks- WW «8 begehren -- 48,5 Proz. der Wahlberechtig ten bei der Reichspräsidentenwahl einge tragen hatten, stieg die Zahl der Jastim men beim Volksentscheid um 35 000 Stim- nren, so daß 52,54 Proz. der Wahlberechtig ten bei der Reichspräsidentenwahl er reicht wurden. I« Wahlkreis Chemnitz-Zwicka» wieder änderte sich Las Ergebnis ^ach der entgegengesetzten Seite. Beim Volksbe gehren trugen sich 577 000 Wähler - 49,4 Prozent der Wahlberechtigten bei -er Reichspräsidentenwahl ein, während beim Volksentscheid 37 000 Jastimmen weniger abgegeben wurden, so daß die Jastimmen nur noch 46,30 Prozent der Wahlberechtig ten bet der Reichspräsidentenwahl aus machten. In ganz Sachsen hatte die Zahl.-er Eintragungen beim Volksbegehren 1542 000 — 47,3 Prozent der Wahlberech tigten ergeben. Die Zahl der Jastimmen streu nur um reichlich 4000 auf 1 546 000 - 47,42 Prozent der Wahlberechtigten. Der Volksentscheid hat demnach in Sachsen gegenüber dem Volksbegehren keine Fortschritte gemacht DaLegen aber darf man die eine Tatsache nicht übersehen, daß bei der Reichspräsi dentenwahl nur 1 137 000 Stimmen für Lie kommunistischen und sozialdemokratischen Kandtoaten, also 34,90 Proz. der Wahl- oercchtigten, abgegeben wurden und daß jetzt beim Volksentscheid die Jastimmen 47,42 Proz. der Wahlberechtigten aus- machen. Nach einer Berechnung von an derer Seite ergab die Zahl der Jastimmen nur 47,01 Proz. der Stimmberechtigten. Genaue Zahlen wird erst das amtliche Er gebnis bringen. Jedenfalls aber zeigen Liefe Zahlen jetzt schon deutlich genug, wieviel die bürgerlichen Parteien bis zur nächsten Landtagswahl in Sachsen an Auf klärungsarbeit nachznholen haben. « Noch immer Hochwasser Neue Oammbrüche in Schlesien Die Hochwasserkatastrophe der letzten Tage hat in Schlesien besonders die Trachenberger Niederung heimgesucht. In den vom Hoch wasser betrofsenen 15 bis 20 Gemeinden ar beitet Tag und Nacht die Feuerwehr, um den Wassermafsen, Dämme entgegenzusetzen. Im mer wieder brechen die aufgcworsenen Schan zen unter dem Druck des Wassers zusammen. Die Heuernte ist vernichtet. Getreide, Rüben und Kartoffeln stehen unter Wasser. Die Oder steigt Das Hochwasser der Oder bei Ratibor hat neuerlich an Ausdehnung zugenommen. Eine am Sonntag nachmittag etnsetzende Flutwelle steigerte den bisherigen Höchststand um einen Meter, so daß die Oder eine Höhe von 7 Me ter erreicht hat. Schwere Schäden im Bergbau Infolge Hochwassers der Oder sind große Wassermengen in die Untertagebetriebe des niederschlesischen Bergbaues eingedrungen und haben teilweise ernste Betriebsstörungen her vorgerufen. Dem „Berl. Tagebl" zufolge müssen bis zur Beseitigung der Wassermengen bei den gesamten Fürstensteiner Gruben Feierschichten eingelegt werden. Vie Donau'Üeberfchwemmung Das Hochwasser am Budapester Pegel zeigte am Montag einen Stand von 583 Zentimeter. Der untere Donaukai ist überflutet. Der ört liche Schiffsverkehr ist eingestellt worden. Die Donau hat bei Komorn bereits ihre« Höchst stand mit 620 Zentimeter erreicht. Erdrutsch am Bodensee Auf der Westseite des Tales, in dem daS Dorf Zizenhausen (Amt Stockachs liegt, sind am Sonntag infolge der großen Niederschläge der letzten Wochen umfangreiche Erdmasscn ins Rutschen gekommen, die sich langsam zu Tal verschieben. Zwei Gebäude, die rechtzei tig geräumt werden konnten, wurden ver schüttet Hochwasserschäden auf der Schweizer Seite Der Bodensee ist gegenüber gestern um 10 Zentimeter gestiegen. Der Konstanzer Stadtgarten ist überflutet. Die Niederungen an den Ufern des Sees sind zu Seen gewor den. Die badischen Ufergemeinden sind vom Hochwasser des Bodensees weniger getroffen, dagegen haben die schweizerischen Gemeinden am Untersee sehr zu leiden. Dort stehen die Landstraßen fußhoch unter Wasser. Die am See gelegenen Gärten sind hoch über flutet. Teilweise mußten die Häuser geräumt werden. Besonders schwer betroffen wurden Mannebach, Ermatingen sowie Berlingen. Wettervorhersage. Rach verbreiteten Gewittern am heutigen Tage und in der kommenden Nacht morgen wechselnd bewölktes, noch zu Niederschlägen neigendes Wetter. Vorübergehend etwas Temperaturrückgang, vorwiegend westliche Winde mäßiger Stärke. Das Kabinett Marx müßte sich selbstver ständlich darüber im klaren sein, daß die bevorstehenden Regterungsumotldungs- verhandlungen in diesem Falle sich eben falls nach rechts wenden müßten, daß dann -er bürgerliche Block der einzige Ausweg aus der Krise wäre, und daß man gegen eine sehr starke und dann sicher geeinte Linke kämpfen müßte. Die Kräfte der Regierung würden bemach zu einem großen Teil im nutzlosen Kampf gegen die sozialistischen Areiterklassen vergeudet werden. Bleibt die Zielrichtung des Kabinettes Marx die gleiche, und richtet sie sich weiter auf -ie Schaffung einer breiten Regie- rungSbasis, so wird es mit Hilse der Koa lition eine Einigung mit den Sozialdemo kraten suchen müssen, um sie für irgendein Kompromiß in der Fürstenabfindung ge winnen zu können. Die Sozialdemokraten besitzen außerdem ein Druckmittel, dessen Wirkung in den letzten Jahren bei -er zunehmenden Wahlmüdiakeit des Bürger tums nie versagt hat, die Drohung -er Auflösung des Parlamentes. Weder Re gierung noch Koalition, noch die Opposi tion der Rechten wünschen Neuwahlen. Die Propaganda zum Volksentscheid hat auf allen Seiten Riesensummen verschlun gen. Die Parteikassen sind leer, und eine neue Geldflut ist bei der miserablen Wirt schaftslage auch nicht zu erwarten. Die Regierung wird keine Zeit verlieren dür fen, wenn sie sich retten und dem Volk neue Beunruhigung ersparen will. Keine Bin-nng in Genf Gin Entschluß de» Auswärtige- - Ausschusses. Der Auswärtige Ausschuß des Reichstages nahm gestern seine Arbeiten wieder auf und beschäftigte sich mit der Entwaffnungsfrage und mit der Abrüstungskonferenz. Nach längerer Aussprache faßte der Aus schuß mit großer Mehrheit folgende Entschlie ßung: Unbeschadet der Stellung der verschiede nen Fraktionsvertreter zu den Fragen im Einzelnen nimmt der Auswärtige Aus schuß davon Kenntnis, dah bei den Ver handlungen der Vorbereitenden Kommission für die Abrüstungskonferenz irgendwelche Bindungen für Deutschland nicht erfolgt sind, und erhebt mit dieser Maßgabe gegen eine Fortsetzung der Beteiligung Deutsch lands an den weiteren Beratungen zur Förderung des AbrüstungSprvblemS keine Bedenken. Der RechtSauSschuß des Reichstages nimmt, wie vereinbart, am heutigen Dienstag Len Regierungsentwurf zur Fürstenabfindung in Angriff. Er hofft, in drei Tagen: am Dienstag, Mittwoch und DonnerStag seine Arbeiten zu beenden. Deutschlands Geldnöte Die deutschen Inlandsanleihe« im ersten Halbjahr 1926. Nach einer in den „Wirtschaftlichen Mittei lungen" der Deutschen Bank wiedergegebenen Aufstellung find im Jahre 1926 bis jetzt insgesamt 86 Inlandsanleihe» im Gesamtbetrag« von 754,37 Million«« Reich-Mark (davon 242 Millionen Reichsmark Schatzan- Weisungen) aufgelegt worden. Von den 86 Anleihen entfallen 36 im Bettage von 175,47 Millionen auf private Unternehmungen, 25 im Gesamtbeträge von 210,80 Millionen auf Städte und Gemeinden (davon 42 Millionen Reichsmark Schatzan weisungen), 10 im Gesamtbettage von 277,00 Millionen (darunter Schatzanweisungen 200 Millionen Reichsmark) auf Reich und Länder, 9 im Gesamtbeträge von 121,00 Millionen auf öffentliche Unternehmungen und 6 im Gesamtbettage von 20,10 Millionen Reichs mark auf Provinzen und Kreis«. MWer MO M 6MWS Einer unserer Besten und Treuesten ist von uns gegangen! Tieferschüttert stehen wir an seinem Sarge, Len wir morgendem ver zehrenden Feuer übergeben wollen. Jedem von uns krampft sich das Herz in dem Ee- danken, dah dieser Lebensprühende, Leben- bejahende bald nur ein Häufchen Asche sein wird. „Armer Porik! Ich kannte ihn, Horatio, ein Bursche voll unendlichem Humor, voll von den herrlichsten Einfällen! Und jetzt..! Wie schaudert meine Einbildungskraft da vor/' Diese Betrachtung Hamlets beim An blick von Poriks Schädel drängt sich unwill kürlich auf. Es scheint fast, als habe er selbst von banger Ahnung von einem plötzlichen Alb berufenwerden erfüllt, ähnlichen düsteren Be trachtungen ausweichen wollen, als er schon vor Jahren im April 1913 eine letztwillige Verfügung für den Fall seines Todes nie derschrieb, die wie eine Selbstüberwindung im Gedanken an letzte schwere Dinge und wie eine Tröstung für die Zurückbleiben- Len klingt. unL die wir um so weniger der ^Oeftentlichkeit vorenthalten möchten, als ge rade in diesen Zeilen die Grundzüge sei nes wahren Menschentums sich in einer für ihn charakteristischen Schlichtheit erschütternd offenbaren, eines Menschentums, das in sei ner Abgeklärtheit und Herzensreinheit nicht nach auhen drängte, sondern mit möglichster Schonung aller derer, die um ihn leiden, alles vermieden - sehen wollte, was den Schmerz dieser letzten Abschiedsstunde er schweren könnte. Er schreibt: „Ich will, wenn ich in Dresden sterben sollte, dah mein Körper im Krematorium in Tolkewitz verbrannt und meine Asche dort beigesetzt werde. Alles soll mit den billigsten Sätzen oder Klassen gemacht werden. Vor allem ist es mein herzlichster Wunsch, dah an meinem Sarge keine Reden gehalten wer den. Den Herrn Pastor, der mir die letzte Ehre erweisen wird, bitte ich herzlich, nur einen Psalm zu lesen und ein Gebet zu spre chen, aber keine Rede: auch nicht von Kol legen oder Vorgesetzten. Wenn ein Kollege mir eine Ehrung erweisen will, so bitte ich, an meiner Bahre Goethes „Wanderers Nacht lied" zu sprechen. Der Gedanke, einmal sterben zu müssen, hat für mich nichts Grauenvolles oder Schmerzliches, und deshalb ist es ganz in meinem Sinne, die Totenfeier von allem belastenden, Tränen erweckendem Beiwerk freizuhalten und so kurz als eben möglich zu machen. Dresden, am 2. April 1913. Alexander Wjerth." So wollen auch wir, seinem Wunsch ent sprechend, in seinem Sinne hier kurz sein! Tausenden hat er das Herz ost erleichtert, Tausende danken ihm heute und werden ihn lieb behalten wie wir, denen er in der schlich ten vornehmen Wahrhaftigkeit seines Wesens, in seinem reichen gottbegnadeten Künstler tum ein leuchtendes Beispiel jenes Geistes war und bleibt, der unter uns lebendig sein muh, wollen wir in festgeschlossener Ge meinschaft den Idealen treu bleiben, denen er in unermüdlicher Rastlosigkeit diente und die wir hochhalten müssen, wie es unsere Pflicht erheischt und, was auch ihm das Höchste war, wie unser Herz es uns gebietet! „Nimmer sich beugen, tapfer sich zeigen" das ist die Parole, die wir von ihm über nehmen! Nur so können wir die tiefe Dan- kespflicht erfüllen, die wir unserem toten Kameraden schulden, nur so bleibt er für immer der Unsrige! Paul Wiecke. „Ein nettes Alter" Einen sehr interessanten Vortrag hielt kürzlich der Professor Cockerell von der Universität in Colorado über Ausgrabun gen in den Staaten Colorado, Wyoming und Utah, bei denen ausgedehnte Bitum- lagcr aufgeschlossen worden find. In die sen fanden sich zahlreiche, prächtig erhal tene Insekten, auch in ihrer ursprüng lichen Farben-Abtönung. U. a. wurden gefunden: Ameisen, Wespen von dem heu tigen australischen Typ und solche, die sich in nichts unterscheiden von den Tierchen, die heute noch in Colorado vorkommen. Bis jetzt wurden weder Bienen noch Schmetterlinge gefunden, jedoch viele Kä ferarten, sowie prächtige, schmetterlings artige Hautflügler, wie man sie ähnlich heute noch in Indien findet. Von den 1000 Arten, die in den verschiedenen un terirdischen Bitumlagern des ausgestreck ten Untersuchungsgeoietes entdeckt wur den, konnte keine einzige in Uebereiu- stimmung gebracht werden mit unseren gewöhnlichen Fliegenarten (Haus- und stallfliege, Blaufliege usw.), doch die heu tige Ttetse-Fliege, die gefährliche, todbrin gende noch nicht besiegte afrikanische Pest, ist deutlich zu erkennen. Cockerell schätzt das Alter dieser so wun derbar erhaltenen Wesen auf einige Mil lionen Jahre. Andere schätzen sie aller dings auf viel weniger. * 8 Beilegung -es Lessing-Konfliktes. Nach einer Blättermeldung au» Hannover billigte eine Vollversammlung der Studentenschaft der Technischen Hochschule einen Antrag, den in den Verhandlungen mit dem Kultusministe rium geschaffenen Vergleich anzunehmen.
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