Dresdner Journal : 26.01.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187301268
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- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18730126
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- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18730126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1873
- Monat1873-01
- Tag1873-01-26
- Monat1873-01
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- Titel
- Dresdner Journal : 26.01.1873
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— M 2». Sonnlag, don Ai. Januar 1873 — -IMIN Dres-nerImmal »a»»«r8»r8<t« » äeutaotz»» Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann — S—— der für Gdt. S»derS ve reich. L0 b« r»ar lt. -W»rti«M 1 TAIr. IS V^r. den Kaiser Napoleon angelegt. Triest, Freitag, 24. Januar, Abend-. (Corr. arm an Melodien. Die hier häufig ausgeübte Ver» webung und Verkettung stimmungsvoller melodiöser Phrasen muß mit einem ganz anderen inneren, poetisch beseelenden Leben geschehen, um die fest geschlossene Melodik ersetzen zu wollen. Auffällig und beweisend für den Mangel an dramatischer Gorstellung und Fassung ist, daß Bruch beide erste Acte ohne großen Finalsatz abschließt, wozu doch die Situation durchau- hindrängte. Der Schluß des zweiten ActeS ist auffällig mißlungen. Die Oper war unter Herrn Hofkapellmeister- vr. Rietz' Direction auf's Sorgfältigste einstudirt und wurde mit musikalischer Vorzüglichkeit ausgeführt; alle Mit- wirkrnden — von denen besonders Herr Degele in der leidenschaftlich erregten Partie des Leontes hervor gehoben sei — leisteten mit bestem Bemühen Lobens- wrrthes. Die Jnscenirung war reich und geschmackvoll, und trug wesentlich dazu bei, den Gesammteindruck der Oper etwa- weniger langweilig und ermüdend erscheinen zu lassen. C. Banck. Für das zum 4. Februar angekündigte Concert zum Besten der allgemeinen Pensionsanstalt der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger sei hiermit dringend die warme und allgemeine Thril- nahme de- Publicum- erbeten. Diese Genossenschaft, deren Bestand jetzt durch 5000 Mitglieder und fest ge regelte Verwaltung dauernd begründet ist, hat zum Zwecke dte Fortentwickelung de- deutschen Theater-, sowie die Sicherung und Hebung der geistigen und materiellen Interessen der deutschen Bühuenangehörigen, und wird in letzterer Beziehung namentlich gegen gewisse Ein- Zahlungen der Mitglieder nach Eintritt ihrer Dienst- unfädiakeit eine Pension auf Lebenszeit gewähren. Der hierfür anzusammelnde Penston-fond soll durch eigene dann die weitere Lerathuug det Gegenstände-. Der kiesige Hof hat eine zehntägige Hoftrauer OonuaiEouLr q« vraaUusr -üe, Z-q/«» u. D. l-Nr—l»a-rr«ollearl ». U.l v; er) nit »t- eu- atz. geruht. Dresden, 2l. Januar. Se. Majestät der König baden dem emeritirten Kirchschullehrer Karl Leberecht Oertel in Lindenthal die goldene Metaille des Ver dienstordens zu verleihen geruht. Dresden, 25. Januar. Der Prosector an der ana tomischen Anstalt der Universität Leipzig l)r. August Räuber ist zum außerordentlichen Professor in medicinischeu Facultät daselbst ernannt worden. oten uv- ierhe »812 i.eo 7KÜ; iori- »8«5 ürt. !t- «l- meu LuS- chsrl ,üsir «rt>. »vcr- atze» ende jun. uh.) 82; ie v »ü «ar. icout (Ar. ichrr Sall. Ja- imvg «Pu- «er- naeu ichis ! der resp. hial- <rrf- lbea der vom üueS lich« Bekanittmachun« des Ministeriums des Innern, den Vertrieb von Loosen zu der von dem Albert-- vereine beabsichtigten Waarenlotterie betr. Das Ministerium des Innern hat beschlossen, den Vertrieb von Looscn zu der von dem Albertsvereine beabsichtigten Waarenverloosung innerhalb des König reiches Sachsen bis Ende dieses Jahres zu gestatten. Dresden, am 15. Januar 1873. St. Petersburg, Donnerstag, 28. Januar. (W. T V ) Gestern haben die Sitzungen de- Mili- tärcomitss begonnen, welcher über die neue Orga nisation der Armee berathen soll. Derselbe besteht au- den beide« Feldmarschällen vnd einer Zahl hochstehender Generäle. Es handelt sich zunächst u« die Formation von ArmreeorpS statt der jetzt vorhandenen DivifiouScommando». Lach der Groß fürst Michael Nikolajewitsch, Statthalter im Kau- kasns, wohnt den Sitzungen bei. Bukarest, Freitag, 24. Januar, Abends. (W. T. B.) Die Veputirtenkammer begann beute die Verathung der Regierungsvorlage betreffs Abän derung des Strafgesetzbuchs, nachdem vorher ein stimmig der Erlaß einer Beileidladreffe an die Wittwe des Kaisers Napoleon vottrt worden «ar. Ministerium des Innern, v. Nostitz-Wallwitz. Verordnung, Justizbeamter habe die Ergebnisse der Berathungen in der Form riues Gesetzentwurfs zujammengestellt. Diese Vorlage soll erst von Commissionen der belheiliaten Regierungen berathen und dann anderweit der Mini- stercouferenz unterbreitet werden, welche die Vorlage für den Bundesrach feststellen wird. Die bisherigen Besprechungen waren vorläufige und vertraulicher Natur. Die Minister sprachen sich persönlich und nicht im Namen ihrer Regierungen auS. Die Regierungen würden erst später schlüssig werden, weshalb über da- Verhalten und die Entschließungen der württrmbergischrn Regie rung jetzt keine Mittheilung zu machen sei. Die Abgeordnetenkammer beschloß den schleu- nigsten Druck der Rede des Justizmiaisters und so der Tod des Exkaisers bedeute den Untergang der im perialistischen Partei in dem Sinne einer wahren, po litischen Partei, wenn auch das Bonapartistische Prin zip in dem kleinen Häuflein persönlicher AuhLuger fort keimen werde, welche dem Verstorbenen Alle- verdan ken, die durch dessen Tod die „Jncaination ihrer Idee* verloren haben. — Anderer Ansicht scheint dte »Rus sische Welt" zu sein, welche sagt: »Ungeachtet der Freude der Radicalen, ungeachtet der optimistischen Aus führungen officiöser und conservaltver Organe über den „„tödtlichen Schlag"", welchen der BonapartiSmus er litten, sind Viele überzeugt, daß das Princip mit einem jungen und neuen, noch unerprobten Candidaten fort lebe. Die Verbrechen, Fehler und Unglücksfälle des zweiten Kaiserreichs werden auf den Entschlafenen allein zurückfallen, und sein Sarg wird mit diesem düstern Leichentuche in- Grab gesenkt werden." — Der »Re gierungsanzeiger" benutzt eine politische Betrach tung zum Jahreswechsel, um über die gegenwärtige Lage Frankreichs sein Urtheil abzugeben. „Trotz aller DiScussionen und Zwistigkeiten", schreibt das amt liche Organ von der Newa, „hat sich die Lage Frank reichs bedeutend gebessert, und ist dieses unglückliche Land weit von jenen traurigen Zuständen entfernt, in ivelche es die Ereignisse im Innern und Aeußern ge stürzt hatten. Frankreich giedt in dieser Hinsicht zum wiederholten Male eine Probe seiner ungeheuer« Hilfs quellen. Diejenigen, welche das weise und patriotische Werk der Regierung hemmen, sind nur um so unent schuldbarer und können für sich jedenfalls keinen Antheil Maßregeln gegen die Rinderpest betreffend. Nachdem seit dem letzten in der Nähe der sächsischen Grenze in Böhmen vorgekommcnen RinderpestauSbruche ein Zeitraum von drei Wochen abgelaufen ist, hat das Ministerium des Innern beschlossen, die unter dem 18. November vorigen Jahres für die Grenze von Ober wiesenthal bis Hellendorf angeordnete vollständige Grenz sperre und den zur Ueberwachung dieser Maßregel ge zogenen militairtschen Cordon vom 27. dieses Monats an wieder aufzuhrben. Es werden daher die Verordnungen vom 14. und 18. November vorigen Jahre-, den Ausbruch der Rin derpest in Böhmen betreffend, hiermit außer Kraft gesetzt. Da jedoch in dem nordöstlich« Tdcile von Böhmen die Rinderpest noch nicht völlig erloschen ist, so dürfen auch ferner bis auf Weiteres auS Böhmen nach Sach sen nicht ein- und durchgeführt werden: Rindvieh aller Art, Schaafe und Ziegen; ferner frische (auch gefrorene) Rindshäute, Hörner und Klauen, Fleisch, Knochen, Talg, wenn letztere- nicht in Fässern, ungewaschene Wolle, welche nicht in Säcken verpackt ist, un»» Ltmqen. Schweine dürfen nur in Etagcwagen eingeführt werden. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen werden nach 8 328 des Reichsstrafgesetzbuchs mit Ge- fängniß bis zu Einem Jahre, beziehendlich bis zu zwei Jahren bestraft. Gegenwärtige Verordnung ist in allen Amtsblättern zum Abdruck zu bringen. Dresden, den 25. Januar 1873. Ministerium der Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Jochim. Feuilleton. (Redigirt von r»ttv lvamck.) K. Hoftheater, 24. Januar, zum ersten Male: „Hermione", große Oper in 4 Aufzügen, Text nach Shakespeare's „Wintermärchen" von Emil Hopfer, Musik von Max Bruch. Die Darstellung dieser Oper ist eine anerkennenS- werthe und gerechte Berücksichtigung des Talentes dieses Componisten, wenn sie sich auch ohne nachhaltigen Ge winn für das Repertoire erweisen wird. Der Text, der sich vor vielen andern Operntexten in der Versification und im AuSdruck vorteilhaft aus- zeichnet, schließt sich sehr genau der Shakespeare'schc« Dichtung an: natürlich auch in Bezug auf den sech zehnjährigen Zeitraum zwischen Anfang und Ende der Handlung, der in der Oper doppelt bedenklich wirkt, und hinsichtlich der beiden letzten Acte, dte nach den beiden ersten in stürmischer Leidenschaft und Tragik be wegten einen freundlich idyllischen Ton auschlagen und mit einfachster Entwickelung die abenteuerlichen Begeb nisse zum Schluß führen Wir empfangen somit die Schwächen der Composttion Shakespeare'-, ohne daß der Text sie mit dessen Porste decken und verschönen konnte. Für diese Aufgabe würde die Musik etntreten müssen, ohne Wahrscheinlichkeit indeß dieselbe erfüllen zu können, auch ivenn sic einer weit bedeutenderen schöpferischen Kraft entspränge, al- Bruch besitzt. Bruch hat sich mit einer großen Täuschung über sein Talent der Opcrncompofitiou hingegeben. Die Musik enthält einige Stellen und Sätze voll tief erfaß ten und in Erfindung uud Instrumentation mit schönem Ausdruck gestalteten dramatischen Affectrn (so nament lich im ersten Act, zweite Scene mit Schlußduett, und der Partie de- Leonte- «.) Da- ganze Werk zeigt den Bur.) Die Post aut Alexandrien bringt Nachricht« über den günstige» Erfolg der ägyptisch - abesfini- schen Expedition. Die Stämme des Königreich- Tigre wurde» unterworfen. Pesth, Freitag 24 Januar, Abend». (Corr- Bur.) Dat Unterhaus setzte in seiner heutigen Sitzung die Budgetdebatte fort. Es sprachen zunächst Varady und Kemeny. Kolo man Ghyzy erklärte, er halte die Finanzlage nicht für eine verzweifelte, wies die Beschuldigung zurück, daß die Linke das finanzielle Gcbahrcn nur au- Parteirücksichten kritisire, wendete sich in scharfer Weise gegen den Antrag der äußersten Linken (Nichtbewilligung des Budget-) und erklärte schließlich, die Votirung des Vertrauen- oder Mißtrauens sei nicht bei der Feststellung de- Bud gets, sondern bei der Behandlung dcS Budgetgesrtze am Platze, bis dahin behalte er sich sein Votum vor.s Versailles, Freitag, 24. Januar, AbeudS. fW. T. B.) Der Dreißigerautschuß genehmigte i» seiner heutigen Sitzung den Art. 2 der Subcom- misfionSvorlage über die Befugnisse der Executive di» auf den Schlußpaffu» über die Interpellation« und vertagte sodann die Weiterderathung auf mor- gen. Amendement», welche die sofortige Publika tion anstatt der in Art. 2 bestimmt,« Kristen voa solchen Beschlüssen bezweckten, welche die National versammlung in außerordentlichen Fälle» z« treffe« veranlaßt sein könnte, wurden abgeleh»t. Bern, Freitag, 24. Januar, Abends. (W. T. B.) Ucbec die Angelegenheit betreff» der Gesell schaft ter Ligne d^Jtalie find dem Bundeörarhe feite» der frauröfischeu »nd der italienische» Re- gieruug ntuerdrng» besondere Noten Mgegangen. - Während in derjenigen der letzteren vur um An» kauft darüber gebeten wird, welchen Einfluß die Eutziehuug der der Gesellschaft verliehenen Con- cesfion auf die auf italienischem Gebiete bereit- in Angriff genommenen Erdarbriten baden werde, em- pfirdlt diejenige de- französischen CabinetS die Be rücksichtigung der Interessen d,r französischen Aktieninhaber der besonderen Fürsorge LeS Bun- de-rathS. London, Sonnabend, 25. Januar. (W. T. B.) Die heutige „Timet" bringt einen Artikel über die ceutralafiatische Frage. Das Cityblatt schreibt: Wir haben Grund zu der Annahme, daß die Ver sicherung des russischen „Regierungsanzeigers", wonach zwischen England und Rußland keine erhebliche Mei nungsverschiedenheit über die Anschauungen der central- asiatischen Frage bestehe, im Wesentlichen correct sei. Die „Times" bestätigt den freundschaftlichen Charakter der bisherigen Unterhandlungen, bezeichnet aber die Behauptung des russischen „Regierungsan zeigers", daß die Angelegenheit in keine neue Phase eingetreten sei, als zuweit gehend. Die Sendung des Grafen Schuwalow und der versöhnliche Ton der russi- schrn Presse ließen eine befriedigende Lösung der Grenz frage hoffen, England müsse aber auf der Unabhängig keit Persiens und Afghanistans bestehen. wri -- ZLuF Lko«e, L.rUa: F L , Nr««». L.Kcklatt«,- Küre»« u. K «. H.: u. F öuodd, Daudet Co.,' Fe. LuctU».; H. Po,«,, kuri«: //«ea«, Lutt»««F Co., Wi«: Daube <s Oo. Leruu»r«d«rr Lülänt. Lrpacktiou äe» l)r««ü»«r Journal», Hurxuretdeaxa»»« Ito. 1. Amtlicher Theil. Dre-de», 18. Januar. Seine Königliche Majestät haben dem GerichtSrathe beim Bezirksgericht Dresden Hermann Otto Ebert die nachgesuchte Versetzung in Ruhestand mit der gesetzlichen Pension, unter Belassung seines Titels und Ranges, zu bewilligen allergnädigst Dre-den, 25. Januar. - In der Reihenfolge publicistffcher Urtheile über den Tod des Kaisers Napoleon 111., die wir fast auS sämmllichen Staaten Europa- an dieser Stelle mitge- thettt haben, fehlten bisher die Stimmen der ruf i- schen Prrsse. Sind uns auch uur spät und spär ich einige Aeußerungcn St. Petersburger Blätter darüber zugtgangen, so wollen wir dieselben zur Vervollstän digung des Bildes doch unsern Lesern picht vorenthal- t«. Im Allgemeinen schließen sich dieselben jenem Tvne rücksichtsvoller Mäßigung an, mit welcher die öffentliche Stimme Europas das Hinscheiden des einst sv einflußreichen Verbannten besprach. So schreibt dte „Vörsen-Zeitung": »Der Tod versöhnt; er wird auch in Betreff Napoleon's IH. die Geister milder stimmen. Wir haben nie zu den Anhängern deS Ex souveräns von Frankreich gehört; wir Haden seine Feh ler und schuldbaren Handlungen nicht verkannt. Aber dte Billigkeit gegen einen Todten scheint uns dte Pflicht ivwpathischer Betrachtungen aufzuerlegen. Der mili tärischen und administrative« Talente seine- OheimS an der Wiederaufrtchtung Frankreichs in Anspruch neh men; ohne ihre Opposition würde dieses Ziel schneller erreicht werden." SayegyMitlfte. Dresden, 25. Januar. Gestern Abend fand bei Sr. Excellenz dem StaatS- und Kriegsmintster Herrn General der Cavalerte v. Fabrice em von den höch sten Gesellschaftskreisen, den Mitgliedern der Kammern (die fämmtlich geladen waren), dem Osfizicrcorps rc. sehr zahlreich besuchtes glänzendes Ball fest statt, wrl- ches auch Ihre königlichen Hoheiten der Kronprinz uud Prinz und Frau Prinzessin Georg, sowie Ihre Durch laucht die Fürstin Reuß mit Ihrer Gegenwart beehrter'. Dresden, L5. Januar. Die Erste Kammer hielt heute eine Sitzung, welcher StaatSminister Abeten, Gcneralstaatsanwalt Or. Schwarze uud Geh. Rath Kör ner beiwohnten, uud in welcher zunächst der vom geh. Hofrath Prof. vr. Heinze erstattete anderweite Bericht der ersten Deputation über die auf Grund von § 88 der Verfafsungsurkuude erlassenen Verordnungen vom 10. Dccember 1870 zur Berathung kam. Die Kammer trat ohne Debatte sämmllichen von der Zweite»! Kam mer zu diesen Verordnungen beschlossenen Abänderungen bet; nur der Beschluß derselben, dem ersten Absatz deS K 30 der Ausführungsverordnung zum Reichsstrafgesetz buch unter Streichung des 8 31 derselben eine Fassung zu geben, durch welche die Entscheidung über das Vor handensein mildernder Umstände den Geschwornen, bcz. den Schöffen tm Verein mit den Richtern, zugewiesen wird, wurde, gemäß dem Anträge der Deputation, wel cher den Beschluß der Zweiten Kammer als die prin- cipiell richtigere Gestaltung des Verhältnisses anerkennt, aber bei der Ungewißheit, wie die Reichsgesetzgebung sich entscheiden werde, bedenklich findet, gegenwärtig Neuerungen vorzunehmen, die vielleicht nur einen ganz kurzen Bestand vor sich haben und überdies Mißdeu tungen ausgesetzt setn könnten, ohne Debatte abgelehnt; ebenso wurde der Beitritt zu dem von der andern Kam mer beschlossenen Anträge: die Regierung zu ersuchen, im BundkSrathe dahin zu wirken, daß bei Erlaß der ReichSstrafproceßordnung die Entscheidung über das Vorhandensein mildernder Umstände den Geschwornen u. s. w. zugewiescn werde, abgelehnt. Der Redaction und Publikation der Verordnungen in der Form von Gesetzen stimmte die Kammer zu; ebenso nahm sie den Anttag auf Erlaß einer besondern Feldpolizciordnung ohne Debatte an, nachdem der Regierung«commissar Geh. Rath Körner seine bereits in der Zweiten Kammer abgegebene Erklärung wiederholt hatte, daß dem näch sten Landtage ein solches Gesetz jedenfalls «och nicht werde vorgelegt werde« könne«. 4che Petition der Gemeinde Collmnitz bei Großenham um Aufhebung, bez. Abänderung des 8 H des Parochiallaftcngcsctzcs vom 8. März 1-838 und die Beschwerde Augusten Ju lianen verw. Schrader zu Bautzen, wegen des »hr vom dasigen Stadtrathe verbotenen Baues eines Vorwerkes beschloß die Kammer auf Bericht der 4. Deputation (Referent: Bürgermeister Martini) auf sich beruhen zu lassen, erstere ohne Debatte, letztere nach einer kurzen Bemerkung deS Sccretärs Bürgermeister Löhr, welcher erklärt, daß er alS Mitglied des Rathecollegiume, welches in erster Instanz den angefochtenen Beschluß gefaßt habe, sich der Abstimmung enthalten werde. Den Schluß machten mündliche Vorträge der 3. Deputation. Graf v. Hohenthal referirte über die Petition der amtsdaupt- mannschaftlichen Secreiäre um Aufnahme unter die Staatsdiener; die Kammer trat ohne Tedatle den Be schlüssen der Zweiten Kammer bei. Bürger» erster Clauß erstattete Vortrag über die von dem ständisch n Archi var gelieferte Zusammenstellung oer währens »rS Land tags 1868/70 grfaßten Beschlüsse und gestellten Anträge und der darauf erfolgten Erledigungtu »nd Ent schließungen. Referent zollte dieser fleißige« und ge wissenhaften Arbeit volle Auciktvnung, ^ur Slrllung besonderer Anträge hat dieselbe der Deputation keine Veranlassung gegeben; die Zusammenstellung soll zum Concerle rc. der Genossenschaft verstärkt wer-en, und »u einem solchen haben sich dte hiesigen Mitglied« der selben, welche dem kgl. Hofthea er und der kgt. Kapelle angchören, vereinigt, mit gern gewährter Unterstützung einiger andern namhaften künstlerischen Kräfte. Tas Ziel der Genossenschaft ist ein sehr segensreiches, der besondere Zweck des Toncerts so beifallSwürdig und untlrstützungswerth für jeden Kunstfreund, daß dic Bitte um regste Theilnahme dafür nicht vergeblich aus e- sprochen sein wird. C. B. Oeffentliche Vorlesungen. Donnerstag, den 23. ds. Mts. eröffnete Adolph Stern die drei von ihm angekündigten Vorträge über »Dresden in der Llteratur" vor einem zahlreichen und gewählt!« Pu blicum, welches die auch nach dieser Richtung bin so erfreuliche Wirksamkeit deS tüchtigen Literar «nd Kunst historikers zu würdigen bereits wiederholt Gelegenheit gehabt hat. Stern bekundete auch an diesem Abende, wie wir dies stets bei ihm gewohnt sind, nicht nur rin gründliche- Stvdium, sondern auch ein warme-, selbst durch die Sterilität des Stoffe- nicht beeinträchtigtes Jntercsse für den von ihm behandelten Gegenstand. WaS wir ihm aber vor Allem al- hohe- Verdienst an- rcchnen, ist, daß er bei Ausarbeitung de- Tttail- die große« Gesichtspunkte der ästhetischen and Talturent Wickelung nie au- deu Augen verliert; den» nur dann, wenn der Redner seinen Zuhörern die Einzelheiten im enge« Zusammenhänge mit dem Literatur^ und Cultnr leben überhaupt verführ', verlieren derartige Bor lesüngc« deu Charakter der blosen Cauferir und können von reellem Rutz« sei« sowie fruchtbringend wirke«. Stern ist völlig fmi von jener trockenen GeschstheDwei-heit, die ihre schematisch covstruirtc Mrnmng mit einer ge- wissen Zudringlichkeit, fei e- im Tone der Gelahrtheit, Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichten. Stuttgart, Freitag, 24. Januar, Lbeuds. (W. T. B.) Ja der heutigen Sitzung der Kammer der Ab geordneten stand auf der Tagesordnung die Inter pellation deS Abg. Oesterle« in Betreff deS Standes der Verhandlungen über die Gerichtsverfassung deS deutsche« Reiche- uud der Stellung Württemberg- zu dieser Krage. Der Justizmiuister v. Mittuacht deautwortete die Interpellation. Der Minister verlas ein Schriftstück, welches sagt, daß die bezügliche Berliner Ministerconferenz nur die Anlagen im Ganzen und die wichtigeren Fragen des Organisatiousgesetzes verhandelt habe. Ein preußischer flüchtig durchgebildeten, denkenden, in edler Richtung aber vorwiegend mit Reflexion schaffenden Musiker, und geistreiche Züge fehlen nicht. Aber diese Einzelheiten, einige dramatisch gelungene Stellen und sonstiger ge dankliche und musikalische Gehalt genügen keineswegs, um den Gesammteindruck der Oper zu ändern. Dieser ergiebt unzweifelhaft Mangel an Talent für dramatische Musik. Ganz mittelmäßige italienische Operncompo- nisten sind begabter damit. Bruch's Musik ist nicht dramatisch gedacht, empfunden, geformt, ist ohne dra matisches Leben, ohne dramatische Bewegung, Wahrheit der Situation, der Affecte, ohne Steigerung und großen Aufbau der Formen; dte klare, in großen maskirten Zügen und mit scharfem, effectuircndem Kolorit wirkende FreScomalerei der Scene fehlt ihr durchaus und dazu dte individuelle Charakteristik der einzelnen Figuren. Die Motive sind unbestimmt und verschwimmend im Ausdruck, die Rhythmik ist tm Allgemeinen unentschieden und schwerfällig. Und ohne jene Eigenschaften macht auch die sehr fühlbare Nachahmung R. Wagner's eine« höchst unzulänglichen Eindruck. Die fleißig und fein durLgeardeitete Instrumentation ist dick, schwülstig und trüb inr Klangcvlorit, unruhig in kleiner Figurirung, und wird ungemein monoton. Uedermäßige Verwen dung einiger Instrumente, ». B. der Hörner rc. und tiefe Harmonielage verstärken diesen gleichförmige» Grundtvn der Oper. Mit dem dritten Act tritt aller dings ein erfrischenderer, lichterer Ton eia, aber auch in dieser Schäferscene, dte einen sehr hübschen Chorsatz enthält, fviichl sich Lust und Frevd« nicht ohne eine elegisch« Beimischung aus. Endlich auch, abgesehen von der mangelnden Dramatik dieser mehr concert- und oratortenmäßig -»irkenden Musik, grebt mu» da- lyrt- sch« Element der selb« kein« größere Befriedigung, d««n die Musik ist zwar «ich a» melodiösen Phrase«, aber E.. ... - «tbehiend, hat er sich, oder bester, hat man ihn mehr getäuscht, als er Andere täuschte. Er verstand auf der Bahn der Erfolge einzuhalten und tricb seine Gegner nie zum Aeußersten. Sein Oheim handelte anders, und verfuhr man auch mit Napoleon III. und Frauk- — Andere Blätter beschäftigen sich vorzugsweise mit deu Aussichten dcS Imperialismus in Frankreich. Der „GoloS" bezeichnet die Hoffnung auf eine Re- stauration der Napoleoniden als „Chimäre" und meint, uar. d«, üilo- Ctr it?2 cauo hlr.; iesru ter sie koch. a»ud -104 esaat "A «». w«: mehl -hle: mehl »re, Re- 1r» —»o Ma )»m lzro Mai tier pri- Ikür a«» lluura «liier eksriAlr«'«» Ulgttcb, «it äer Soao- vvä reivrt»^ Klr äeu kolgeuäe» >rit er-, «; Kit b°. PU- rm- chs. !üh- M. ".2 r°.) rbr. ^lza Neu 92 Co 88 282 B kos. Pa- sea- «ld. Ha ch; G; siei- »uia i»s. olz- der- ^bo- ver- FÜ avr- G; -0N, 59^
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