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Weißeritz-Zeitung : 04.03.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190203045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19020304
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19020304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1902
- Monat1902-03
- Tag1902-03-04
- Monat1902-03
- Jahr1902
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 04.03.1902
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Hochwasserbcuachrichtigungsdieustes, von Prognosen, Wetter ansagen und Warnungsrufen bestehen, eine wirksame Be kämpfung der Hochwassergefahren aller Art allein er folgen: l) durch Vorkehrungen zur Zurückhaltung des schädlichen Zuflusses, 2) durch die Verbesserung des Hoch wasserabflusses im Bereiche der einzelnen Wasserläufe. Beide Kapitel werden ausführlich behandelt. Aus diesen Ausführungen ergeben sich die Grundbedingungen für die Herbeiführung eines normalmäßigen und den gegebenen Verhältnissen entsprechenden Wasserablaufes. Die in dieser Beziehung zu ergreifenden Mahnahmen haben zu be stehen; a. in der sachgemähen Ausbildung und Festlegung der Fluhrinne, d. h. in der systematischen Regulirung der Wasserläufe und b. in der Freihaltung des für gröherc und auhergewöhnliche Hochwasscrergießungen erforder lichen Abfluhraumes. Aus den vorstehenden Darlegungen geht hervor, dah innerhalb des sächsischen Staatsgebietes eine Verminderung der durch Hochsluthen in den einzelnen Fluhgebieten erwachsenen Gefahren und Verheerungen im wesentlichen durch eine eingehende Ordnung der Absluß- verhältnisse in den natürlichen Wasserläufen herbeizuführen und dah dabei auf eine Zurückhaltung und Aufspeicherung der Meteorwässer in den Ursprungsgcbietcn der Flüsse nur da zuzukommen sein wird, wo dies die besonderen örtlichen Umstände überhaupt noch zulassen. Die Zusluß- flächcn der natürlichen Wasserläufe bilden die Eesammt- heit des Staatsgebietes, die unter den dcrmaligen unge ordneten Abfluhvcrhältnissen leidenden, an einer rationellen Wasserwirthschaft interessierten Thalbewohner dagegen einen wesentlichen Theil der Bevölkerung. Die sich mit der Lösung des Problems verwirklichenden Vortheile gehen aber weit über die Grenzen der einzelnen Thal- ^und Nicdcumgsgebiete hinaus und kommen damit that- sächlich dem ganzen Lande zu gute. Die Ordnung der wasserwirthschaftlichen Verhältnisse, die Herbeiführung ge ordneter Zustände bei den kleinen, nicht schiffbaren Ge wässern des Landes, die Abminderung der so häufig wiederkehrenden Verheerungen einzelner Landesgebiete und der Verlust an Eigenthum und dem Leben vieler Staats bürger erweist sich nicht allein als eine zwingende Noth wendigkeit an sich, es wird auch die Landeswohlfahrt durch Hebung der Steuerkraft eines grohen Antheiles der Bevölkerung, durch Erzeugung und Beschaffung neuer Erwerbsquellen gehoben und den staatlichen Verkchrs- anstalten neue Nahrung zugesührt, sowie deren Erträgnis; gesteigert werden. Von diesem Gesichtspunkte wird die Förderung und befriedigende Lösung dieser Kulturfrage z» einer unmittelbaren Staatsaufgabc. Man wird daher eine ersprießliche Lösung des ganzen Problems nur in , der Vereinigung des Staates mit den verschiedenen Gruppender Vetheiligten und Interessenten finden können, und esj wird ein^ solche Vereinigung im allgemeinen auf die Grund lage zu stellen sein, „daß die zur Herbeiführung eines geordneten Wasserablaufes zunächst erforderliche Instand setzung der Wasserläufe und die sonst zur Abwendung der Hochwassergefahren zu treffenden Vorkehrungen als eine Aufgabe des Staates angesehen und als eine Staats unternehmung behandelt werden, zu deren Kosten die Gemeinden rind die nächsten Interessenten mit entsprechen den Beträgen heranzuziehen sind, mährend die Erhaltung beziehentlich Unterhaltung der ans diesem Wege geschaffenen Zustände und Anlagen in erster Linie den Gemeinden und den zunächst Betheiligten zuzuweisen ist, und Unter stützungen ans öffentlichen Mitteln hierzu nur insoweit gewährt werden, als die Kosten die Kräfte der Ver pflichteten übersteigen, oder wenn es sich um die Aus führung wasserwirthschaftlicher Unternehmungen einzelner handelt insoweit, als hierdurch auch öffentlichen und all gemeinen Interessen gedient wird." Was die Kosten an belangt, so wird die Gesammtsumme der Kapitalauf wendungen bis zu 51 Millionen Mark anzunehmen sein. — Der Rath zu Dresden theilte den Stadt verordneten mit, daß er beabsichtige, sich der Petition des Verbandes sächsischer Hausbesitzervereine um Vermehrung der sächsischen Landtagswahlkreise nicht anzuschließen, daß er sich vielmehr mit einem Gesuch um Vermehrung vor allem der städtische» Wahlkreise direkt an das Ministerium des Innern zu wenden gedenke. Die Stadtverordneten sprachen hierzu den Wunsch aus, der Rath möge in dieser Angelegenheit mit Schnelligkeit und Energie vorgehen. — In Wurzen beschlossen Rath und Stadt verordnete in gemeinschaftlicher Sitzung die Ausnahme einer Anleihe von 600000 Mk., verzinsbar zu 3>/2 Proz. Von dieser Anleihe werden zunächst 300000 Mk. zur Tilgung höher zu verzinsender Anleihen und 300000 Mk. zu Straßenbauten (Pflasterungen usw.) in den Jahren 1002 bis 1904 verwendet. Erfreulich für die Wurzener ist, daß auch dieses Jahr die städtische Einkommensteuer um 10 Proz. ermäßigt werden kann, nämlich von 210 Prozent auf 200 Prozent. Lockwitz. Der Gemeinderath hat beschlossen, eine Gasglühlichtanlage im Orte zu errichten und hat deshalb mit der Herniger Gasgesellschast in Leipzig wegen Ausführung der Arbeiten Vertrag abgeschlossen. Der Be ginn der Arbeiten ist auf den 15. April 1902 festgesetzt worden, spätestens am l. Oktober 1902 soll die Anlage betriebsfähig sein. Ausländische Arbeiter sollen hierbei nicht beschäftigt werden. Potschappel. Das für Vaumbcitcn überaus günstige Wetter ist auch für den Umbau der Eise nba hnstr ecke Potschappel--Hainsberg recht vortheilhast. Die Arbeiten sind bereits soweit vorgeschritten, daß die in der Richtung nach Tharandt rechts der Bahn angelegten Gleise in nicht zu ferner Zeit den gesummten Verkehr interimistisch aufnehmcn werde». Alsdann wird mit der Hochlegung und dem Ausbau der jetzt befahrenen Haupt- gleise begonnen werden. Die künftige Haltestelle Deuben ist in ihrer interimistischen Anlage mit Bahnsteigen, und Wartehallen sowie den Räumen für den Fahrkarten verkauf usw. ebenfalls vollständig fertiggestellt. Auch aus dem Bahnhofe Hainsberg läßt sich die künftige Gestaltung der Anlagen schon jetzt deutlich erkennen. Crimmitschau. Der Stadtrath hat ein Gesuch des Ausschusses für Errichtung eines König Albert-Denk mals genehmigt, das dahin geht, daß das Denkmal nicht auf dem Kaiserplatz, wie erst geplant war, sondern auf dem Marktplatz vor deni „Vereinshof" zur Aufstellung gelangt. Die Aufstellung des Denkmals hatte sich auf dem Kaiserplatz als unausführbar erwiesen, da die Ver hältnisse des Baues des dort zu errichtenden neuen Amts gerichtes nicht mit der Art und Weise des Denkmals in Ein klang zu bringen waren. Der Schöpfer des Denkmals, Professor Schilling in Dresden, hatte übrigens schon von Anfang an den Marktplatz für geeigneter für die Auf stellung des geplanten Reiterstandbildes erklärt. Die Fertigstellung des Denkmals ist für April nächsten Jahres in Aussicht genommen. Treuen i. V. Seit September des vorigen Jahres liegt die hiesige Tertil-Ortskrankenkasse mit ihren beiden Aerztcn in Streit. Die beiden Aerzte hatten ihre Ver träge mit der Kasse gekündigt, weil die Bezahlung ihnen nicht genügend und von der Aerztekammer es als stander- unwürdig bezeichnet worden war, wenn die Aerzte ihre Praris zu den in Treuen üblichen Sätzen weiter aus üben würden. Die Folge war, daß die Verträge gelöst wurden. Eine Versammlung, welcher auch Herr Bürger meister Or. Gumpert beiwohnte, befaßte sich jetzt mit der heikle» Angelegenheit und setzte eine zehngliedrige Kom mission ein, welcher die Ordnung der Angelegenheit obliegt. Bautzen. In Binnewitz hat am Montag Abend eine durch Brandstiftung entstandene größere Feuers brunst gewüthet, der drei Wirthschaften, diejenige des Johann Rentsch, Jakob Stange und Paul Meier, letztere unbewohnt, zum Opfer fielen. Zwei Schweine und mehrere Hühner sind in den Flammen nmgekommen. Der Brandstifter ist verhastet.
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