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Weißeritz-Zeitung : 16.12.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190212162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19021216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19021216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1902
- Monat1902-12
- Tag1902-12-16
- Monat1902-12
- Jahr1902
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 16.12.1902
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Die „Weiheritz. Zeitung", erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wirdan den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich l M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie unsere Agenten nehmen Bestellungen an. Weißerih-Mung. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage de» Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit I2Pfg., solche aus unserer Amtshanpt» Mannschaft mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische undcompllcirte Inserate niit entsprechen dem Aufschlag. - Einge sandt, im rcdactionellen Theile, di- Spaltenzeil« 20 Pfg. Amtsötatt für die Königliche AmLsyauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Kedarteur: Paul Jelrne. - Druck und Verlag von Carl Jehnr in Dippoldiswalde. Mit achtseltigem „Nlustrirten Unterhaltungsblatt^ Mit land- und hauswirthschaftlicher Monats-Beilage. Nr. 143. Dienstag, den 16. Dezember 1902. 68. Jahrgang. Die Vergütung für die von den Gemeinden im Monat Dezember dieses Jahres an Militär-Pferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: für 50 Kilo Hafer 8 M. 62,2 Pfg-, „ „ „ Hku 3 „ 67,5 „ „ „ „ Stroh 3 „ 15 „ Dippoldiswalde, am I I. Dezember 1902. Königliche Amtshauptmannfchaft. I. A.: Böttger. Hn. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Schnittmaarenhändlers und Hausbesitzers August Leberecht Kremz in Lungwitz ist in Folge eines von dem Ge meinschuldner gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleiche Vergleichstermin auf den 22. Dezember 1902, Bormittags 1/211 Uhr, vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte anberaumt worden. Der Zwangsvergleichsvorschlag und die Erklärung des Gläubigerausschusses sind auf der Gerichtsschreiberei des Konkursgerichts zur Einsicht der Betheiligten niedergelegt. Dippoldiswalde, am 13. Dezember 1902. K. 6/02 Nr. 24. Königliches Amtsgericht. Auktion. Donnerstag, den 18. Dezember d. I., Mittags 12 Uhr, soll in Höckendorf 1 Kntschschlitten mit grünem Plüsch ausgeschlagen gegen sofortge Bezahlung öffentlich versteigert werden. Versammlungsort: Kohls Restaurant. Dippoldiswalde, den 15. Dezember 1902. 0. 900/02. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der gestrige Sonntag, vom Wetter wieder im vollsten Matze begünstigt, lietz sich, wenigstens was den Geschäften anlangt, besser an als vor 8 Tagen. Die Haupteinnahme soll ja nun der nächste Sonntag, der goldene, noch bringen. — Bei den höheren Lehranstalten wie auch bei sämmtlichen Bürgerschulen werden die Weihnachts ferien am 23. d. M. ihren Anfang nehmen, welche bei den Volksschulen bis zum 2. Januar währen. Bei den höheren Lehranstalten wird der Unterricht erst am 7. Ja nuar wieder ausgenommen werden. — Erweiterung des Post-Dienstbctriebes wäh rend der Weihnachtsfesttage. Am 21. Dezember werden die Dienststunden für den Verkehr mit dem Publikum wie an den Werktagen abgehalten, jedoch Schalterschluß während des Vormittagsgottesdienstes von 9—101/2 Uhr. Die Landbestellung und Orts-Packet- bestellung findet wie an den Werktagen statt, dagegen fällt die Ortsbrief- und Geldbeftellung am Nachmittag aus. — Am 25. Dezember — 1. Feiertag — wird der Dienst wie an jedem anderen Sonntage bez. gesetzlichen Feiertage wahrgenommen. Schalter geöffnet: 8—9 Uhr Vormittags, 12—1 Uhr Nachmittags. Die Orts-Packet- bestellung erfolgt auch Nachmittags. Die Landbestellung ruht am 25. Dezember, dagegen werden am 26. Dezem ber sämmtliche Ortschaften e nmal bestellt und Packete ausgetragen. — Dem Andrange an die Schalter der Post in der Weihnachtszeit kann das Publikum selbst vorbeugen und zugleich die übergroße Arbeitslast für die Post beamten dadurch erleichtern, datz die Weihnachtspackete schon Vormittags aufgeliefert werden und zwar unter Benutzung der Markenverkaufsstellen frankirt. Bei Sen dungen, die Geldzahlungen erfordern, wolle man das Geld abgezählt bereit halten. Wer dies beachtet, wird nicht nur dem Gedränge vorbeugen, sondern selbst glatt bedient werden. — Einen überraschenden Auftrag aus weiter Ferne, nämlich aus Südafrika, erhielt kürzlich ein hiesiger Schneidermeister, indem er ersucht wurde, zwei Anzüge nach beigelegten ungefähren Matzen zu liefern. Die Be stellung geschah auf Grund des Anzuges, welchen ein von hier nach Afrika Ausgewanderter trug und der hier angesertigt worden war. Zur Anprobe allerdings konnten die Herren Auftraggeber nicht erscheinen. Die Kleider aber befinden sich bereits auf der Reise. — Für die sächsischen Feuerwehren ist ein neues Exerzier-Reglement ausgcarbeitet worden, welches gegen wärtig überall zur Einstthrung gelangt. Zu diesem Ve- hufe werden in den einzelnen, den Amtsgerichtsbezirken sich anpassenden Kreisen Führerkurse veranstaltet, in welchen die Führer der betreffenden Feuerwehren mit den Bestimmungen des Reglements bekannt gemacht werden. — Das königl. Landes-Medizinal-Kollegmm, welches heute Montag zu seiner 31. Plenarversammlung in Dresden zusammentritt, wird sich u. A. mit folgendem tiefeinschneidenden Anträge des Herrn Dr. Götz zu be schäftigen haben: Datz die königl. Staatsregierung. 1. die gewerbsmäßige Ausübung der Heilkunde durch nicht- approbirte Personen auf landesgesetzlichem Wege verbiete und unter Strafe stelle, und daß 2. noch vor Erlab eines solchen Gesetzes den Amtsblättern die Aufnahme von Kurpfuscher- und Geheimmittel-Anzeigen verboten werde. Glashütte. Ein Veteran von 1866 und >870/71 wurde am Sonntag unter großer Theilnahme zur Ruhe bestattet. Der auch in weiteren Kreisen bekannte Schlosser meister August Kadner hier, welcher durch Sturz von der Treppe ein schnelles Ende gefunden hatte. Kadner war auch längere Jahre Vorsteher des Handwerkervereins und Obermeister der Vereinigten Innung, für welche Korpo ration sein Nachfolger Schneidermeister Vogel unter Dankes- worten Kränze am Grabe niederlegte: auch war er 28 Jahre Kassirer des Militäroereins, dessen Schießsektion ihm die Ehrensalven über das Grab gab. — Einen Tag früher starb der auch in der Umgegend bekannte Fleischer meister Wilhelm Fischer. Börnersdorf. Zum Besten der hiesigen Orgclbau- kasse finden am 3. und 4. Advents-Sonntage, als am 14. und 21. Dezember, im Kühn'schen Saale wieder Weihnachts-Aufführungen statt. Nach der sehr beifälligen Aufnahme der vorjährigen Veranstaltung dürfte wohl auch den diesjährigen Festspielen der Jugend ein zahl reicher Zuspruch sicher sein. Zur Ausführung gelangen die Stücke: „Am heiligen Abend" und „Christkind in der Köhlerhütte". Frauenstein, 12. Dezember. Zum ersten Male in diesem Jahre blieb der heute Morgen um 9 Uhr hier von Klingenberg eintreffende Zug zwischen Burkersdorf und Frauenstein im Schnee stecken, was eine viertelstündige Verspätung zur Folge hatte. Dresden, 13. Dez. Im Befinden des Königs ist eine erfreuliche Besserung eingetreten. Die Körperwärme ist seit gestern normal. Die katarrhalischen Erscheinungen sind fast verschwunden. — Ein von auswärts in Leipzig zugereister junger Mann ist von Bauernfängern tüchtig gerupft worden. Dem Betreffenden stellte sich ein Herr vor, der angeblich bei Görlitz ein großes Gut besaß und dort eine Stellung zu vergeben hätte. Der junge Mann ließ sich fröhlich engagiren und es wurde verabredet, daß Abends nach Görlitz abgefahren werden solle. Vorher aber besuchte der angebliche Gutsbesitzer mit seinem zukünftigen Ge nossen noch verschiedene Kneipen. In einer derselben traf der Gutsbesitzer „zufällig" einige Bekannte. Es wurde ein Spiel arrangirt und dabei wurden dem uner fahrenen jungen Menschen seine sämmtlichen Geldmittel, die er mitgcbracht, abgenommen. Dann waren die Gauner plötzlich verschwunden. Wurzen, 12. Dezember. Gestern Nachmittag gegen 2 Uhr wurde in dec Nähe von Machern bei Wurzen ein reisender Konditorgehilfe im halberstarrten Zustande aufgefunden, der in das Wurzener Krankenhaus überführt wurde. Dem Vcdauernswerthen waren Arme und Beine erfroren. Zwickau, 13. Dezember. Beim Uebergang der Crimmitschauer Straße überfuhr heute Vormittag ein Güterzug der Industriebahn einen Eiswagen, dessen Kutscher das Läutesignal überhört oder nicht beachtet hatte: der Mann wurde sofort getödtet. Zwickau. Der mit etwa 200000 M. veranschlagte, im Spällenz 1902 begonnene Umbau des hiesigen Bahn- hofes ist beendet worden. In den neuen Vorbau sind Postamt, Gepäck- und Fahrkartenschalter rc. verlegt wor den. Diese Vorhalle hat Dampfheizung erhalten. Die Wartesäle wurden umgebaut, die Bahnsteig - Absperr geländer entfernt und das ganze macht einen vortheil- haften Eindruck. Plauen i. B. Das Auswechselungs-Postamt für die aus Oesterreich-Ungarn bewirkten Bestellungen auf sächsische Zeitungen ist bekanntlich bisher das Post amt Leipzig gewesen. Da die Zcitungsbestcllungen für das weitere Vogtland usw. theilwcise bedeutende Ver spätungen erleiden und Plauen für die Auswechselung günstiger liegt, so hat die Reichspost, nach den „Leipz. N. N ", genehmigt, daß vom 1. Januar 1903 ab das Postamt Plauen das Auswechselungs-Postamt erhält und demnach die für ganz Sachsen und Oesterreich bewirkten Zeitungsbestellungen zuerst nach Plauen i. V. gelangen. Plauen i. B., 11. Dezember. Ein sonderbarer Abenteuer hatte gestern Abend der auf der Thalbahn hinter Chrieschwitz bedienstete Bahnwärter Günther zu bestehen. Günther saß friedlich in seinem Häuschen, als plötzlich der Gelegenheitsarbeiter Meier aus Elsterberg, ein schon bestrafter Mensch, eintrat und dem Bahnwärter Vorwürfe darüber machte, daß der Schlagbaum nicht ge zogen sei. Es kam zwischen den beiden Männern zum Wortwechsel, in dessen Verlauf der Beamte den Eindring ling aufforderte, mit ihm zurück nach Chrieschwitz zu gehen, um seine (Meiers) Person feststellen zu lassen. Sie waren kaum ins Freie getreten, als Meier dem Beamten einen so wuchtigen Schlag versetzte, daß dieser zu Boden stürzte: gleichzeitig sah Günther in der Hand Meiers ein Gewehr, der Lauf war auf ihn (Günther) gerichtet. Günther suchte dem Meier, der offenbar gewildert hatte, das Gewehr zu entreißen, und floh schließlich. Er war aber nur wenige Schritte weit gekommen, als ein Schuß krachte; glücklicherweise wurde Günther nicht getroffen. Günther holte Polizei herbei. Als er wieder an sein Bahnwärterhaus zurückkam, mußte er die Wahrnehmung machen, daß inzwischen auf das Haus eine Anzahl Schüsse abgegeben worden waren, durch welche große Verwüstungen angerichtet worden sind. Meier, der noch zwei Genossen gehabt haben soll, ist noch in der ver- gangenen Nacht von der Polizei in einer nahen Ziegelei verhaftet worden. Aus dem Vogtlands. Nachdem die Klingenthal- Graslitzer Kupferbergbau-Gesellschaft bereits vorige Woche im Ehrhardt August-Schachte bei 1095 Meter Länge ein Kupfer- und Echwefelkieslager von reichlich 1 Meter Mächtigkeit angefahren hat, wurde am Mittwoch bei 1110 Meter Länge jenes Schachtes wieder ein mächtiges Lager von Magnetkies mit weichen Kupfererzeinlagerungen angefahren. Das letztere Lager allein sichert schon nach Fertigstellung des Schachtes einen durchaus rentablen Abbau. — In strengen Wintern kehren im Vogtlande meist auf kürzere oder längere Zeit seltene gefiederte Gäste nordischen Ursprungs ein. Zu dem Seidenschwanz, der sich gern unter die Krammetsvögel mischt, haben sich in diesem Winter in der Auerbacher Gegend noch der Birken zeisig und der Bergfink gesellt. Auf den offenen Stellen des Elfterslufses zwischen Oelsnitz und Adorf tummeln sich ganze Heerde» wilder Enten, und es ist auch ge lungen, dort mehrere wilde oder Schneegänse zu erlegen — bekanntlich ein sehr scheuer Vogel. Tagesgeschichte. Berlin. Dem Reichstage ist zur 3. Lesung des Zolltarifs ein Antrag Herold zugegangen, nach welchem die Mindestzölle für Roggen aus 5 Mk., für Weizen und Spelz auf 51/2 Mk., für Mais und Gerste auf 4 Mk. und für Hafer auf 5 Mk. festzusetzen seien. Der Antrag ist von 187 Abgeordneten des Zentrums, der National- liberalen, der Reichspartei, der Deutschkonservativen, sowie den Elsaß-Lothringern (außer Preiß) unterzeichnet. Berlin, 14. Dezember. Der Reichstag erledigte nach 181/2 stündiger ununterbrochener Sitzung die 3. Lesung der Tarifvorlage, nahm sie nach den Beschlüssen der 2. Lesung mit dem Antrag Herold an. Die Tarifvorlage wurde mit 202 gegen 100 Stimmen bei l Stimmenenthaltung angenommen. Es folgten lebhafte Bravos bei der Majorität, Pfuirufe bei der Minorität. Der Reichskanzler Graf Bülow, sowie Staatssekretär Graf Posadowski wurden
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