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Weißeritz-Zeitung : 23.12.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190212238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19021223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19021223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1902
- Monat1902-12
- Tag1902-12-23
- Monat1902-12
- Jahr1902
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 23.12.1902
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Die „Weiberitz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners- tag und Sonnabend und wird an den vorhergchen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljührlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. - Alle Postan- staltcn, Postboten, sowie -unsere Agenten nehmen Bestellungen an. WHeritz-Wung. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserate, welche bet de» bedeutenden Auflage de» Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden^ werden mit 12 Pfg., solche aus unserer Amtshaupt- mauuschaft mit 10 Pfg. die Spallzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische undcomplicirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. Einge sandt, im redaktionellen Theile, di- Spaltenzell« 20 Pfg. Amtsblatt für die Königliche AmLsyauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Kedacteur: Paul Jehnr. - Druck und Verlag von Carl Jehnr in Dippoldiswalde. Mit achtseltigem „Illustrieren Anterhaltungsblatt". Mit land« und hauswlrthschaftlicher Monats«Beilage. Nr. 146. Dienstag, den 23. Dezember 1902. 68. Jahrgang. —- - - - - " l 7 ^5 -n I H77 m SM Bekanntmachung. Der Plan über die Errichtung einer oberirdischen Telegraphenlinie an dem von Gombsen nach Kautzsch führenden Kommunikationswege liegt bei dem Postamte in Kreischa aus. Dresden-A., 10. Dezember 1902. Kaiserliche Ober-Postdirektion. I. B.: Eräper. Behufs Berichtigung sind die Rekrutirungs-Stammrollen sämmtlicher Ortschaften des Bezirks der Königlichen Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde und zwar der Jahr gänge 1900, 1901 und 1902 ausnahmslos, die älteren Jahrgänge hingegen nur in soweit, als Militärpflichtige in denselben noch nicht gestrichen sind, umgehend anher ein zureichen. Vor Einreichung sind dieselben jedoch, soweit dies noch nicht geschehen, ge- mäß der Verfügung vom 20. Februar dieses Jahres — 183C richtig zu stellen. Dippoldiswalde, am 19. Dezember 1902. Vvr Vivilvorrltromlv äsr LöllikUedoll ürsLln-Uommisslon äss Lasksdoae«- vsrlrks vlppoläiswsläs. 987C. J A.: Böttger, Bezirksassessor. Hn. Die wirthschaftliche und finanzielle Seite des neuen Zolltarifs. Immer und immer wieder wird in der freihändleri- schen und sozialistischen Presse die Behauptung aufgestellt, daß der neue Zolltarif das größte wirthschaftliche Un glück für Deutschland werden würde. Es ist dies mindestens eine sehr voreilige und einseitige Behauptung, denn erstens ist die ganze Weltmarktlage dazu angethan, Deutschland mit den billigsten Waaren zu überschwemmen und Deutschlands Landwirthschaft und Industrie zur Hälfte lahm zu legen, wenn Deutschland seine Schutzzölle aufheben würde, dann fehlt aber auch bei sämmtlichen anderen Staaten die freihändlerische Neigung, also das Entgegenkommen, um gegenseitig die Zölle abzuschaffen, aber gerade mit dem erhöhten neuen Zolltarif kann auf dem Wege der Handelsvertragsverhandlungen etwas Er- sprießliches für Deutschlands Ausfuhr erreicht werden. Endlich hat auch noch kein Freihändler oder Sozialdemo krat einen gangbaren Weg gezeigt, wodurch die großen Zolleinnahmen des Deutschen Reiches gedeckt werden sollen, wenn die Zölle wegfallen. Jedenfalls sind die Schutzzölle aber auch eine Stütze der deutschen Industrie und nicht etwa durch die angeblichen Brotwucherpreise ein Ruin derselben. Mit dem Rückgänge der deutschen Produktion würde aber die Arbeitsgelegenheit im Deutschen Reiche sich erheblich vermindern und der Verdienst der Arbeiter herabsinken. So liegt es auf der Hand, daß die Schutzzölle, soweit sie ein Fernhalten der ausländischen Konkurrenz bezwecken, auch im Interesse des Arbeiter- standes selber nothwendig sind. Die Billigkeit der Pro dukte ist nicht immer ein Segen. Das billigste Brot für den Arbeiter unerreichbar, wenn Arbeit und Verdienst fehlen. Die Arbeits- und Verdienstgelegenheit aber können wir dem Arbeiterstande heute nur durch Schutzzölle er halten, zumal viele andere Länder den deutschen Erzeug nissen ebenfalls ihre Grenze versperren. Eine deutliche Berichtigung bedarf auch der Vorwurf des Brotwuchers, der dem neuen Zolltarif noch fortwährend zur Last ge legt wird. Die Getreide- und Brotpreise sind erwießener- maßen jetzt niedriger als vor fünfundzwanzig Jahren, also zu einer Zeit, wo es in Deutschland überhaupt noch keine Kornzölle gab, und auch vor zehn Jahren konnte man schon die Getreidepreise als ganz besonders niedrig gleich wie die jetzigen bezeichnen. Daraus geht hervor, daß von Wucherpreisen für Getreide und Brot keine Rede sein kann, selbst wenn die Preise für Getreide und Brot wieder etwas steigen sollten. In früheren Zeiten sprach man von Kornwucher, wenn der Zentner Korn, wie in den Jahren 1847 und 1848, acht Thaler kostete, heut- zutage kostet er höchstens acht Mark. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der kürzeste Tag des Jahres ist mit dem heutigen Montag angebrochen. Am 22. Dezem ber um 7 Uhr Abends nimmt der letzte der vier Jahres beherrscher, der Winter, „offiziell" seinen Anfang, nach dem er thatsächlich schon seit langem seine Herrschaft an getreten hat. Die Sonne tritt in das Himmelszeichen des Steinbocks und wir haben den kürzesten Tag des Jahres. Die Sonne geht Morgens um 8 Uhr 11 Minuten auf und um 3 Uhr 4b Mnuten unter, die Tageslänge be trägt also nur 7 Stunden 35 Minuten. „Wenn der Winter kommt gegangen, fangen die Tage an zu langen," und „Bis Neujahr nimmt der Tag um einen Hahnen schrei zu". Das sind alte deutsche Sprichworte, die einen Trost enthalten, der vergleichbar ist dem Gefühle des Wanderers, der des Berges Gipfel erstiegen hat und nun bergabwärts schreitet. — Wie schon seit vielen Jahren veranstaltet der Bürger verein auch in diesem Jahre ein öffentliches Weihnachtsvergnügen, zu welchem die Vorbereitungen bereits seit längerer Zeit im Gange sind. Der Reinertrag soll, abweichend von der bisherigen Gepflogenheit, da für die armen Konfirmanden durch Legate nunmehr ge sorgt ist, verwendet werden zur Gründung eines Fonds für ein Bürg er heim. Damit ist ein Ziel gesteckt, dessen Erreichung zur Zeit zwar noch in unberechenbarer Ferne liegt; aber vielleicht ist dadurch ein Fingerzeig gegeben, der im Laufe der Jahre Diesen oder Jenen veranlaßt, zum Wohlthäter an der Stadt Dippoldiswalde zu werden. Dem Bürgeroerein aber ist im Interesse des gewiß all seitig anerkannten guten Zweckes ein zahlreicher Besuch zu wünschen. — Ist auch für das bevorstehende Neujahr eine Wiederholung der praktischen Kollektiv-Gratulation feiten des bisherigen Ausführenden nicht beabsichtigt, so soll doch das beliebte Unternehmen nicht aufgegeben werden. In den Gasthöfen der Stadt, der Weinstube von Niemand und der Expedition der „Weißeriß-Zeitung" werden Listen zur Einzeichnung ausliegen. Die eingehen den Gelder werden für einen noch zu bestimmenden mil den Zweck Verwendung finden. Aus letzterem Grunde ist eine recht rege Betheiligung, wie bisher, erwünscht. — Zu einem schwierigen Transporte gestaltete sich die Herbeischaffung der neuen Dampfmaschine für die Sächsische Holzwaarenfabrik von Böhme L Co. hier. Der Koloß, in Magdeburg-Buckau hergestellt und 300 Zentner wiegend, wurde am Freitage in Dresden vom Bahnwagcn auf einen zu solchen Zwecken gebauten, 100 Zentner schweren, Lastwagen geladen, der mit 14 Pferden bespannt werden mußte und welchem noch zwei Sechs spänner, mit den übrigen Maschinentheilen beladen, folgten. Die Fahrt ging durch den Plauenschen Grund über Deuben, aber am Häslicher Teiche mußte das Ganze wegen des starken Schneefalles und der eingetretenen Dunkelheit Halt machen und ausgespannt werden. Am Sonnabend früh wurde der Transport fortgesetzt und langte um 10 Uhr glücklich an der Fabrik an. Ejne"feiertagsreiche Zeit winkt uns zu Weihnachten und am Jahresübergange. Von Donners tag, den 25. Dezember bis Dienstag, den 6. Januar sind 13 Tage, davon sechs offizielle Feiertage und der nicht offizielle dritte Weihnachtsfeiertag, der aber doch vielfach hoch in Ehren steht und diesmal überall da gefeiert wird, wo es angeht, weil er auf einen Sonnabend fällt. Rechnet man alles zusammen, so kommen sieben Festtage heraus, die beiden heiligen Abende, Weihnachtsheiligabend und Sylvester, die doch vielfach auch als Nichtarbeitstage begangen werden, gar nicht gerechnet. — Nach dem Ergebnis; der am 18. d. M. stattge- gefundcnen Aufzeichnung waren in hiesiger Stadt vor handen: 142 Pferde und 249 Rinder, darunter 15 Kälber im Alter von weniger als 6 Wochen. — Eine für Handwerker beachtenswerthe Entscheidung einer Prüfungskommission bezüglich der Pflicht der Lehr herren, auf die Ausbildung der ihnen anvertrauten Lehrlinge die nöthige Sorgfalt zu verwenden, ist kürz lich getroffen und von der zuständigen Handelskammer als gerechtfertigt und gesetzlich zulässig anerkannt worden. Ein Lehrling, der eine vierjährige Lehrzeit durchgemacht, hatte die Gesellenprüfung vor der Prüfungskommission der Innung nicht bestanden. Da vier Jahre die längste Zeit einer Lehrzeit umfassen, mußte der Lehrling gleich wohl sreigesprochen werden. An diese Freisprechung knüpfte die Innung indessen die Bedingung, daß der Prüfling noch ein halbes Jahr aus Kosten seines bis hcrigen Lehrmeisters bei einem anderen Jnnungsmeister nachzulernen und daß der frühere Lehrmeister ihm während dieses halben Jahres 12 Mk. monatlich zu zahlen habe. Die Innung nahm an, daß im vorliegenden Falle den Lehrmeister die Schuld an den mangelnden Kenntnissen des Prüflings treffe, da er es bei deüen Ausbildung an j der erforderlichen und vom Gesetze vorgeschriebenen Sorg falt habe fehlen lassen. — Mit zu erhoffender Genehmigung des König!. Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts soll nächste Ostern an der Schule zu Kreischa die 4. ständige Lehrerstelle erreichtet werden. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1400 Mk. Grundgehalt, 300 Mark Wohnungsgeld. Bewerbungen mit den erforder lichen Zeugnissen und ev. dem Nachweis über das Militärdienstverhältniß sind bis zum 9. Januar an den Königl. Bezirksschulinspektor Bang in Dippoldiswalde ein zureichen. Schmiedeberg. Der Männergesangverein „Eisenwerk- Schmiedeberg" veranstaltet am 1. Weihnachtsfeiertage zum 1. Male unter seinem neuen Liedermeister, Herrn Sieg mund, ein Gesangskonzert. Die sorgfältigen Vorbereitungen lassen ein reichhaltiges Programm vermuthen, und ist der Besuch der Aufführungen gewiß lohnend. Hänichen. Der hiesige königl. sächs. Militärverein „Königin Carola" beabsichtigt die Ausbildung einer Kranken-Kolonne. Unser Knappschaftsarzt Herr Dr. Riedel ist gern bereit, die Ausbildung der Mannschaften zu über nehmen. Möge dieses gewiß anerkennungswerthe Unter nehmen segensreiche Früchte bringen. — Am Neujahrs tage (1. Januar) wird unser Männergesangverein „Lieder kranz" im hiesigen Gasthofe ein Gesangskonzert abhalten. Dresden, 20. Dezember. Der König verließ heute einige Stunden das Bett. Das Allgemeinbefinden ist be friedigend. Temperatur und Puls sind andauernd normal und die katarrhalischen Erscheinungen gehen lang sam zurück. — Ueber das Befinden der Kronprinzessin Fried rich August telegraphirt man aus Salzburg, daß die Erkrankung der hohen Frau lediglich in einer leichten Er kältung bestehe, die zu irgend welchen Besorgnissen keinen Anlaß bietet. — Im Auftrage des Königs Georg von Sachsen richtete der deutsche Generalkonsul in New-Pork an den kontraktbrüchig gewordenen königlich sächsischen Kammer sänger Georg Anthes die Aufforderung zur Rückgabe des Albrechtsordens und Aufgabe des Titels als königlich sächsischer Kammersänger. — Die sächsischen Seminare wurden im Sommer dieses Jahres von 3832 Schülern und 350 Schülerinnen besucht. Den Unterricht ertheilen 401 Lehrkräfte. Zur Aufnahmeprüfung hatten sich 1472 angemeldet gegen 1262 im Vorjahre und 1168 im Jahre 1900. Lehrer söhne waren auf den Seminaren 522 oder 13,6 Proz. der Schülerzahl. Aus den Volksschulen traten 3436 oder 89,7 Proz. in das Seminar ein. Die Kandidatenprüfung bestanden Ostern 1902 560 Kandidaten und 70 Kandida tinnen. Von den 560 Geprüften haben sich 376 der musikalischen Prüfung unterzogen, das sind 67,1 Proz. Die Zahl der ins Lehramt übergetretenen Seminaristen betrug im Jahre 1894: 372; 1895: 395; 1896: 403; 1897: 402; 1898: 450; 1899: 436; 1900: 451; 1901: 466; 1902: 560. Als Halbjahrsvikare wurden im ver gangenen Jahre insgesammt 503 Seminaristen der ersten Klassen verwendet. — Ein Regimcsnts-Appell der 102er soll im Laufe des nächsten Sommers in Sebnitz veranstaltet werden. Es wäre zu wünschen, daß sich in der Zwischen zeit noch sämmtliche 102 er dem hiesigen Vereine an schließen, damit derselbe in recht stattlicher Zahl antreten kann. Die Thcilnahme an dem Appell soll aber auch allen jenen 102ern gestattet sein, welche einem Vereine noch nicht angehören, damit auch in ihnen das Gefühl der Zusammengehörigkeit und der Kameradschaft wieder aus« Neue belebt werde. Freiberg. Vom königl. Landgericht wurde der Fabrikarbeiter Mar Hermann Winkler in Rabenau, geb. am 25. Februar 1870 in Krummenhennersdorf, wexen
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