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Weißeritz-Zeitung : 22.12.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190412226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19041222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19041222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1904
- Monat1904-12
- Tag1904-12-22
- Monat1904-12
- Jahr1904
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 22.12.1904
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— Für die Kirchenvorstandswahl, die am 2. Weihnachtsfeiertag in der Sakristei der Stadtkirche statt finden soll, haben sich für die Stadt Dippoldiswalde allein 186 Männer in die Listen eintragen lassen. — In der Zeit vom I. bis 15. Dezember trat im Königreich Sachsen der Milzbrand in 15, der Rauschbrand, die Tollwut und die Maul- und Klauenseuche in je 2 Gehösten auf. — Die Amtshauptmannschaft Dippoldis walde war von ansteckenden Tirrkrankheiten frei. Poffen-orf. Am vergangenen Sonntag nachmittag fand in der Wohnung unserer Gemeindeschwester Elisabeth für Arme au« den Ortschaften der Parochie — Alte und Junge — eine Weihnachtsbescher. ng statt. Daß auch diesmal die Gaben wieder so reichlich fliehen konnten, ist insbesondere der aufopfernden Liebe edeldenkender Frauen zu danken, die im sog. „Nähoerein" das ganze Jahr hin durch mit der Schwester Elisabeth gearbeitet, aber auch durch Gelditeuer zu diesem Liebeswerk mit beigetragen haben. Poffendorf. Die am Sonntag abend abgehaltene Dezember-Versammlung unseres Eoang. Arbeitervereins war recht zahlreich besucht. Im Mittelpunkte derselben stand ein Bortrag des Herrn vr. meck. Riedel-Hänichen über „Die Vereine vom Roten Kreuz". Glashütte. Dem hiesigen Männergesangverein ist früher oftmals vorgehalten worden, dah das Volkslied zu wenig gepflegt würde, und das mit Recht. Seit einiger Zeit findet dasselbe nun auch im Vereine mehr Beachtung. Um nun die Perlen des deutschen Volksliederfchatzes dem Publikum mit gutem Vortrag zu Gehör zu bringen, hat der Verein für den 3. Weihnachtsfeiertag einen öffent lichen Volksliederabend im „Goldnsn Glas" veran staltet. Die Lieder sind in Gruppen geteilt: Weihnachten, der Liebe Leid, der Liebe Lust, Soldatenlos, Heimats zauber, Scheiden und Meiden usw. als Männerchöre, Doppelquartette, gemischte Chöre und zweistimmige Lieder. Ein Vortrag über „das deutsche Volkslied" in 4 Ab teilungen wirb zwischen eingeslochten. Auch werden gute Solovorträge für Violine und Pianoforte eine Abwechs lung geben. — Da dergl. Volksliederabende auch in grohen Städten viel Beifall finden, so wird hoffentlich auch diese einen reichen Genuh bietende Veranstaltung hier und in der Umgegend Beachtung finden. Dresden. Wenngleich die Trauer um den dahinge schiedenen König Georg den Mitgliedern unseres Herrscher hauses auch eine gewisse Beschränkung hinsichtlich der Vorbereitungen zum nahen Weihnachtsfeste auferlegt, so sind dennoch die Veranstaltungen zu dem schönsten aller Feste bereits im Gange. Es wird ein echtes und rechtes Kinderfest am Königshofe werden, in dessen Mittel punkt die liebreizenden Prinzen und Prinzessinnen stehen. Das Weihnachtsfest wird in ähnlicher Weise wie in der deutschen Kaiserfamilie gefeiert werden. Ein jedes der sächsischen Königskinder erhält einen geschmückten Tannen baum. Fünf Weihnachtsbäume, dem Alter der einzelnen Kinder entsprechend, werden demgemäß am heiligen Abend im Taschenbergpalais im Hellen Kerzenglanze erstrahlen und im Beisein der Königin-Witwe Karola, der Prin zessin Mathilde und des verwitweten Prinzen Johann Georg wird der König seinen fünf Lieblingen ein Fest bereiten. König Friedrich August, der liebevolle Vater seiner Kinder, hat angeordnet, daß jedes der letzteren einen Wunschzettel verfaßt. Bei der Auswahl der Ge schenke für die Königskinder wird insbesondere die Nütz lichkeit und Zweckmäßigkeit in betracht gezogen. Unnütze Sachen werden nicht geschenkt. Dieselben Grundsätze leiten die königlichen Geber auch bei der Auswahl der Geschenke für die Hosbeamten und die Dienerschaft. Auch diese werden nur mit zweckmäßigen nützlichen Geschenken be dacht. Der Festbedarf wird nicht nur aus den großen Magazinen gedeckt, sondern es werden auch kleine Ge werbetreibende, kleine Kaufleute und Handwerker dabei bedacht. So werden beispielsweise die Geschenke für arme Schulkinder usw. bei kleineren Gewerbetreibenden gekauft. Das ist auf des Königs eigenste Initiative zurückzuführen, dessen Bestreben, auch den kleinen Mann zu helfen, in letzter Zeit bekanntlich mehrfach zutage getreten ist. So kauft der König gern auch etwas auf dem „Striezelmarkt" ein, den er als Kronprinz stets mit seinen ältesten Kindern besuchte. — Infolge vorgekommener Unzuträglichkeiten verbietet der Stadtrat zu Döbeln die Verteilung von Reklame schriften und -Bildern an Schulkinder. — Den Stadtgemeinderat in Königsbrück beschäf tigte in seiner letzten Sitzung die Hochdruckwasserleitung- Angelegenheit. Das Quellgebiet des geplanten Werkes liegt am Fuße des Hutberges zwischen Ober- und Nieder- lichtenau. Die Ouellenfassung verursacht einen Kosten aufwand von 15 000 Mk. Freiberg. Das hiesige Elektrizitätswerk mit Straßenbahn, welches an die Allgemeine Elektrizitäts-Ge sellschaft in Berlin verpachtet ist, beabsichtigt die Stadt in eigene Verwaltung zu übernehmen. — Das Gesuch des Etadtrates zu Freiberg um Gewährung von Mitteln zu den Kosten der Vorarbeiten für die Errichtung von Tal sperren im Gebiete der Freiberger Mulde wurde seitens des Bezirksausschusses abgelehnt. — Am Sonnabend wurde auf dec ehemaligen Grube „Junge hohe Birke" die im Jahre 1868 erbaute 25 m hohe Esse nach Einstellung des Betriebes mittelst einer Stockwinde niedergelegt. Strehla. Ein gräßlicher Unglücks fall ereignete sich in dem Dorfe Fichtenberg. Dort wurde der 53 Jahre alte Tagelöhner Kocksch, der beim Gutsbesitzer Unger in Diensten stand, auf dem Gutshofe von einem wild ge wordenen Bullen angefallen. Der Mann ergriff die Flucht, kam dabei aber zu Falle, und nun stürzte sich der Rulle auf den am Boden Liegenden und richtete ihn mit den Hörnern entsetzlich zu. Der bedauernswerte Mann, der namentlich am Unterleib« schwere Verletzungen davon getragen hat, wurde auf Anordnung des schnell herbei- gerufenen Arztes sofort nach einer Dresdener Klinik übergeführt. Meißen. Um die hier frei werdende Stadtrats- stelle haben sich 57 Bewerber gemeldet. Meißen. Mit dem nächstjährigen großen Keglerfest in Meißen, dem 9. Bundeskegeln des Sächsischen Keglerbundes, beschäftigte sich eine in Meißen abgehaltene Versammlung, die vom Vorsitzenden des Lokalverbands Meißen, Stadtverordneten Drechslermeister Scharnhorst, ge leitet wurde. Die Vorbereitungen zu dem Meißner Bundes kegeln, für das man die Tage vom 28. Mai bis 1. Juni in Aussicht genommen hat, sind bereits im Gange. Die Festhalle soll auf dem am meisten benutzten Festplatz Meißens, der Schützenfestwiese, errichtet werden. Die Kosten der Halle sind auf 5500 Mk. veranschlagt. Das Preiskegeln findet, wie beim vorjährigen Bundesfest in Chemnitz, auf 12 Asphaltbahnen statt. Der ganze Etat des Festes sieht eine Ausgabe von rund 27 000 Mk. vor. Von bekannten Künstlern liegen bereits mehrere Plakat entwürfe vor. Einer von diesen stammt von einem jüngeren Maler an der Königl. Manufaktur zu Meißen. Pulsnitz. Ein interessantes Wahrzeichen besitzt unsere Stadt im „Schliem". Der „Schliem" ist ein soge nannter „Hirschmann", eine Leuchterfigur, deren oberer aufgerichteter Teil aus einem männlichen Oberkörper be steht, an dessen Rückseite ein stattliches Hirschgeweih zum Tragen der Kerzen angebracht ist. Der „Schliem" ist braun, trägt einen wallenden schwarzen Bart und hält vor sich zwei Wappenschilds. Er hängt im Ratskeller an drei eisernen Ketten herab und kein Mensch wird sich wegen ihm von seinem Platze entfernen. Er ist der Schutz geist des Pulsnitzer Rathauses, solange man ihm seinen selbstgewählten Platz gönnt, wehe aber, wenn er von verwegener Hand entfernt wird. Dann kommt er des Nachts in Bewegung und mit der Ruhe im Hause wird es für immer vorbei sein. Die Sage erzählt, daß einmal ein Ratskellerwirt den „Schliem", so genannt nach dem Erbauer des Rathauses, an einen anderen Platz gehängt hat und dann der nächtliche Spuck tatsächlich eingetreten ist. Darauf hing man gemäß der Bestimmung des Rat Hauserbauers, der auch den Leuchter als Symbol seiner Person stiftete, den „Schliem" wieder an seinen Platz und die Ruhe war hergestellt. Fremde belehrt über das Wesen des „Schliem" folgender Wandspruch: Für dieses Hauses Schutz und Trutz Muß dieser Platz mir bleiben, Nehmt ihr ihn mir, so werd' ich nachts Mein Wesen bei euch treiben. Döbeln. Der im Juli 1902 im hiesigen Gasanstalts grundstück gemachte Münzenfund ist vom Kgl. Münz kabinett zu Dresden untersucht und als wertvoll befunden worden. Der Direktor des Münzkabinetts stellte fest, daß es sich um eine große Zahl von Brakteaten aus dem 12. Jahrhundert handelt, deren Auffindung für die Münz geschichte Sachsens von ungewöhnlicher Bedeutung ist. Ein Teil der Brakteaten ist für das Königl. Münzkabinett an gekauft worden, ein anderer Teil ist für das hiesige Stadt museum bestimmt und der Rest soll an Liebhaber verkauft werden. Neukirchen (Erzg). Das mit einem Kostcnaufwande von etwa 75000 M. unter der Leitung und nach dem Plane des Architekten Beyer in Chemnitz vom hiesigen Baumeister Hähle und den ebenfalls Neukirchner Bau unternehmern Th. Müller und Bernhard Dost erbaute Rathaus wurde am 15. d. M. feierlich geweiht. Zwickau. Der Rat hält die Wiederwahl des Bürgermeisters Münch für unzulässig. Er be gründet diese Anschauung wie folgt: Am 7. Sep tember wurde eine Wiederwahl Münchs von den Stadt verordneten abgelehnt. Nach § 79 der Städteordnung setzte der Rat Münch hiervon in Kenntnis. Dieser erhob keinen Einspruch und damit erlangte der Beschuß der Stadtverordneten Rechtskraft. Die Wahl Münchs sei also ungültig, und es werde eine nochmalige Wahl zu erfolgen Haden. In Berücksichtigung dieser Rechtsanschauung hat der Rat Herrn Münch eröffnet, daß er nicht in der Lage sei, den Beschluß der Stadtverordneten vom 30. November auszusühren. Es ist nun abzuwarten, ob Bürgermeister Münch gegen diesen Ratsbeschluß, der übrigens einstimmig gefaßt wurde, bei der Kreishauptmannschaft Rekurs ein legen wird. Bei der Kreishauptmannschast ist bereits eine von neun Stadtverordneten unterzeichnende Eingabe ein gegangen, in der gebeten wird, die Wahl vom 30. No vember für ungültig zu erklären. Wilkau. Ein Amtsgericht wünscht der hiesige Ge meinderat für Wilkau, das zum Amtsgericht Zwickau ge hört, wohin man mit der Eisenbahn und Straßenbahn in 10 Minuten gelangen kann. Die Regierung hält jetzt in den Nachbargemeinden Umfrage, ob denn auch dort der Wunsch und das Bedürfnis vorhanden ist, in Wilkau ein Amtsgericht zu errichten. Buchholz. Der Neubau eines Pfarrgebäudes wird in unserer Stadt von kirchlicher Seite angestrebt. In der Bürgerschaft stößt der Neubau auf Widerstand. Die Angelegenheit kam auch in der letzten öffentlichen Stadt- verordneten-Sitzung zur Sprache, in welcher gegen eine etwa in nächster Zeit geplante Kassierung der alten Pfarre Protest erhoben wurde. Falkenstein. Der Ausfall der letzten Stadtverordneten, wählen, bei welchen die Sozialdemokraten drei neue Sitze gewannen, sodaß diese von Neujahr ab sieben Sitz« im Kollegium inne haben, gab dem Rat und den Stadt verordneten Veranlassung, das Ortrstatut zu ändern. Darnach werden der ersten Wählerklasse alle diejenigen Bürger, welche ein steuerpflichtiges Einkommen von über 4000 Mk. haben, der zweiten diejenigen, welche ein Ein kommen von 1800 bi« 4000 Mk. und der dritten alle übrigen Wähler zugeteilt. Nach diesem Beschluß verließen die „Genossen" den Saal. Falkenstein. Auch der hiesige Stadtrat beschloß, den Kriegskombattanten, die ein Einkommen von unter 1000 Mk. haben, die jährliche städtische Steuer zu erlassen. Schneeberg. Die Königl. Spitzenklöppel-Musterschule erhielt in St. Louis den Großen Preis zuerkannt. Reichenbach i. V. Der Fabrikarbeiter Mühlfriedel, der am Sonnabend stütz das Schwefelsäure-Attentat gegen seine Frau verübte, ist in Plauen aufgegriffen word«n. Der Zustand der Frau hat sich noch nicht geändert; sie wird Aufnahme in einer Augenklinik zu Leipzig finden müssen. Schöneck. Der Gemeinderat hat auf Anregung aus gewerblichen Kreisen die Einführung der Umsatzsteuer beschlossen. Weir-orf. Am Freitag abend verstarb bei ihrem Enkel Bauunternehmer Felchner in dem als Sommerfrische bekannten Orte Weixdorf die Lehrerswitwe Frau Böthig. Sie ist am 14. Januar 1805 geboren, hätte also in ganz kurzer Zeit ihr 100. Lebensjahr vollendet. Sie war Ur urgroßmutter und fühlte sich trotz ihres ungewöhnlich hohen Alters verhältnismäßig geistig und leiblich frisch. Marienberg. Die städtischen Kollegien haben be schlossen, bei der Sparkasse zu Chemnitz für Wasser- und Straßenbauzwecke eine in 2 Jahren rückzahlbare Anleihe von 50000 M. aufzunehmen. Lenden. Um eine Lehr er st eile an der hiesigen Schule sind nicht weniger als 97 Bewerbungen eingegangen. Tagesgeschichte. Berlin. Die Einweihung des neuen Domes in Berlin ist auf den 24. Februar, den 24. Hochzeitstag des Kaisers, festgesetzt worden. — Von bei einem Neubau-Einsturz in Bremen ver unglückten Bauhandwerkern sind bisher drei tot und drei schwerverletzt geborgen worden. Man nimmt an, daß unter den Trümmern wenigstens noch sechs Tote liegen. — Der „Polizeihund" hat in Eschweiler im Rhein land seine Schuldigkeit getan. Einer Arbeiterin war der Wochenlohn abhanden gekommen. Der Fabrikant ließ, wie der „Bote an der Jude" berichtet, die Mitteilung ver breiten, ein Kriminalbeamter werde mit einem Polizeihunde erscheinen, um den Dieb zu ermitteln. Am anderen Tage ließ sich eine Arbeiterin krank melden; zugleich schickte sie das Geld, was sie „irrtümlich" mitgenommen habe. Koburg, 20. Dezember. Die verwitwete Herzogin Alexandrine von Sachsen-Koburg-Gotha ist heule abend I0>/4 Uhr im Schloß Callenberg gestorben. Lübeck. Die Bürgerschaft genehmigte den Lotterie vertrag mit Preußen, durch den die Lübeckische Staats lotterie aufgehoben und das Spielen in außerpreußischen Lotterien vom 1. Juli ab unter erhebliche Strafe gestellt wird. Frankreich. Die Franzosen haben eine gewaltige Übermacht an Reiterei in der Nähe der Grenze. Frankreich hat im Frieden 7 Reiterdivisionen von je 6 Regimentern und je 2 reitenden Batterien. Von diesen 7 Divisionen stehen, nach der „Köln. Ztg.", 4 an der Grenze im Gebiet des 6. und das 20. Armeekorps, und zwar die 2. Division mit 5 Regimentern in Luneville, kaum 20 Kilometer von der Grenze entfernt, die 3. Divi sion mit 2 Regimentern in CHLlons, etwa 150 Kilometer von der Grenze, und mit je 1 Regiment in Prooins und Epernay und 2 Regimenter in Reims und Tours. Die 4. Division hat je 2 Regimenter in Sedan, St. Mene- hould und Verdun. Die 5. Division hat 2 Regimenter in Reims, 2 Regimenter in Noyon und Cambrai und je ein Regiment in Meaur und Sentis. Somit sind 24 Regimenter selbständige Reiterei und überdies 8 Regi menter Divisionsreiterei in den Grenzbezirken, und diese Regimenter können innerhalb 24 Stunden nach der Kriegs erklärung an der Grenze versammelt sein und über sie Hereinbrechen, wenn nicht alle nach Deutschland führenden Straßen heute schon von deutscher Infanterie besetzt wären. Die Franzosen rechnen darauf, daß am zweiten oder dritten Tage auch noch die 6 Regimenter der 1. Division, die mit je 2 Regimentern in Paris, Vincennes und St. Germain steht, an die Grenze gebracht werden können. Dann würde also unsere Reiterei sofort auf 30 franzö sische Regimenter stoßen, während im Oberelsaß die von Lyon herangezogene 6. Division mit 6 Regimentern und die 7. Division aus Melun usw. mit 5 Regimentern auf- trelen würde. Betrachtet man die Grenze auf der Linie Avricourt und Saarburg-Metz-Diedenhofen etwas näher, so findet man in Luneville 5 Reiterregimenter, denen auf deutscher Seite 1 Regiment in Dieuze nnd 2 Regimenter in Saarburg entgegenstehen. In Nancy, Commercy, Verdun, St. Menehould und Sedan stehen je 2 Reiter regimenter, in St. Mihiel und Pont-a-Mousson je 1 Regi ment, so daß den vier deutschen Regimentern in Metz, St. Avold und Diedenhofen und den zwei Regimentern in Saarbrücken 12 französische Regimenter gegenüber stehen. Wir haben in den Reichrlanden im ganzen nur 12 Reiterregimenter, und wenn wir die Dragonerbrigade im Oberelsaß abrechnen, nur 10, zu denen man allerdings auch noch die Ulanen in Saarbrücken nehmen kann, ob gleich sie zum 8. Armeekorps gehören. Allein gegen diese 12 Regimenter in Unterelsaß und in Lothringen können
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